Abzeichnen tu ich eigentlich nicht. Höchstens inspirationsmäßig.
Bei meiner Madonna hatte ich eine Holzskulpur als Vorlage und ich hab Teile davon übernommen. Aber im Großen und Ganzen hab ich nicht versucht abzuzeichnen, sondern etwas neues mit einer Vorlage als Hilfe zu erschaffen.
Abzeichnen ist mir zu frustrierend. Irgendwie ärgert es mich dann, wenn ich was nicht auf Anhieb so hinbekomme, wie auf der Vorlage...
Gut, wie zeichne ich also ein Bild:
Ich beginne sehr grob mit zwei Linien als Schulter und Hüfte, zeichne dann extrem grob einen körper vor, dann positioniere ich schnell ein Oval als Kopf, Zylinder als Oberarme, Kugeln für den Ellenbogen, noch ein Zylinder als Unterarm und dann irgendein Gebilde, welches die Handform andeutet. Ähnliches für die Beine.
Dann erst mal kucken, stimmen die Proportionen.
Wenn nein: Bei großen Unstimmigkeiten versuch ich erst alles zu radieren, zerknautsche mir dabei das Papier, werfe es dann weg und nehme mir ein neues. Bei kleineren Problemen ändere ich diese einfach.
Wenn ja: beginne ich eine erste Verfeinerung, also grobe Kopfumrissform und dazu noch grobe Hilfslinien des Kopfes, also einmal vertikal für die ... Nasen-achse und eine horizontale Augen-Achse. Ich verbinde die zylinder und kreise zu Ärmchen und Beinchen. Und so weiter. Man darf sich das ganze aber nicht so ordentlich vorstellen, wie es sich anhört, da kommen erst mal wilde Formen aufs Papier, wenn eine Linie nicht passt, radier ich den ersten Stadien auch nicht lang dran rum, sondern zeichne eine neue daneben.
Meine Skizzen benutz ich im Endeffekt sowieso nie. Wenn ich eine Skizze einigermassen ausgearbeitet hab, wird die gescannt, von Dina5 auf DinA4 vergrößert und ausgedruckt. Und da das Copic-Papier so schön durchsichtig ist, kann man schön durchpausen. Dann kommen erst Details und naja. der Rest halt.
Methode gewechselt ist vielleicht zuviel gesagt, aber Abweichungen bestimmt. Kann aber auch darin liegen, dass sich mein Stil irgendwie doch sehr entwickelt. (Und ich 2005 z.B kaum gezeichnet hab, 2006 dann wieder relativ viel und naja) Ich glaub früher hab ich eher mit dem Kopf angefangen. Was wohl vielleicht auch daran liegt, dass ich früher mehr Wert auf den Kopf als auf den Körper gelegt habe.... oder vielleicht, dass ich im moment viel mehr ausprobiere (vor allem was haltungen und optische Verküzungen und dynamischere Posen angeht) als früher. Früher wars meistens Frontalansicht, stehend. Bei einem meiner letzten Bilder hab ich zum Beispiel auch eine Rückenansicht drin. (Dummerweise sieht der Scan so dumm aus, dass ich es nicht zeigen mag.... naja, vielleciht die lineart...mh.)
Mh. Lang geworden. Wie lang man auf so eine Frage antworten kann, wenn man eigenlich Lautverschiebungen, grammatische Wechsel oder den Aufbau einer mittlelalterlichen Königsurkunde lernen müsste...
Achja: Noch vielen Dank an alle Kommentare zu meinem letzten Bild. Es tut mir leid, dass ich im moment nicht eure Bilder kommentieren kann... Aber wenn ich damit erst mal anfange, wird das erst recht nichts mehr mit dem Rückumlaut oder den verschiedenen Kreuzigungsdarstellungen oder. oder. oder. (Nächste Woche Montag, Dienstag und Mittwoch Klausuren T___T ARGH!)