Um eine knappe Stunde das perfekte Datum für den Beginn dieser FS verpasst, Mist!
Ja, es sind noch zwei Stories von mir offen, und ich weiss, ich bin ein böses Mädchen, weil die Brach liegen. Aber manchmal muss ein Maler sein Bild auch halbfertig ein wenig rumliegen lassen und ein neues Bild malen, damit er das andere schön fertig machen kann.
Daher kommt hier ein kleines Intermezzo! Bitte sagt mir bescheid, wie es mit der Ladezeit der Bilder ist. Vielleicht sind es sowieso etwas viel Bilder... aber ich konnte mich einfach nicht entscheiden...
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1291
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Frei nach Friedrich Schiller
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Ende 13. Jahrhundert, Zentralschweiz. Das Land leidet unter der Tyrannei und dem Übermut der Reichsvögte, die sich alle und alles untertan machen wollen. Unterjocht durch die Handlanger des Kaisers wächst in der Bevölkerung die Frust und die Angst vor einer düsteren Zukunft.
Dunkle Wolken ziehen auf am Vierwaldstättersee. In der Ferne donnert es und ein für den Sommer kühler Wind peitscht den See. Ruodi der Fischer und Fährmann kommt aus seiner Hütte um sein Boot zu vertauen.
„Der graue Talvogt kommt, dumpf brüllt der Firn,
Der Mythenstein zieht seine Haube an,
Und kalt her bläst es aus dem Wetterloch,
Der Sturm, ich mein, wird da sein, eh wirs denken.“
murmelt er, während sein Blick an einer Gestalt hängen bleibt, die die Hügel hinab zum Ufer kommt. Es ist der Hirte Kuoni, besorgt um seine Schafe.
„'s kommt Regen, Fährmann. Meine Schafe fressen
Mit Begierde Gras, und Wächter scharrt die Erde.“
Ein Junge folgt seinem Vater, begleitet von Schafen und Lämmern. Hinter ihm kämpft der Jäger Werni gegen den Wind. Er tätschelt im Vorbeigehen eines der Schafe und wendet sich an den Hirten Kuoni.
„Schmuckes Vieh – Ist’s Euer eignes, Landsmann?“
Kuoni schüttelt den Kopf und schaut auf die peitschenden Wellen des Sees hinaus.
„Bin nit so reich – 's ist meines gnädgen Herrn,
Des Attinghäusers, und mir zugezählt.
Die Alp ist abgeweidet
Wir treiben heim.“
Der Fährmann Ruodi hat das Boot gerade vertaut, als er in die Ferne deutet.
„Dort kommt ein Mann in voller Hast gelaufen.
Ich kenn ihn, 's ist der Konrad Baumgarten von Alzellen.“
Der Mann stürzt ans Ufer, nach Atem ringend, das Hemd mit Blut besudelt.
„Ihr rettet mich vom Tode! Setzt mich über!“
keucht er zu Kuoni.
„Landsmann, was habt Ihr?
Wer verfolgt Euch denn?“
Werni setzt sein Bogen an und zielt in die Richtung, aus der Baumgarten gekommen war.
„Eilt, eilt, sie sind mir dicht schon an den Fersen!
Des Landvogts Reiter kommen hinter mir,
Ich bin ein Mann des Tods, wenn sie mich greifen.“
Panik steht in den Augen von Baumgarten geschrieben, als der Fährmann zögernd auf den sturmgepeitschten See hinausschaut.
„Warum verfolgen Euch die Reisigen?
Ihr seid mit Blut befleckt, was hats gegeben?“
fragt Ruodi den Flüchtigen.
„Des Kaisers Burgvogt, der auf Rossberg saß –
Der Wolfenschiessen lässt mich verfolgen.
Ich habe ihn erschlagen.
Mein gutes Hausrecht hab ich ausgeübt
Am Schänder meiner Ehr und meines Weibes.
Dass er sein bös Gelüsten nicht vollbracht,
Hat Gott und meine gute Axt verhütet.“