La vie -des vérités,des mensonges et des secrets

Wie jedes normale Mädchen musste auch ich über meine Probleme reden. Ist doch ganz klar. Und das möglichst lange und sehr detailiert.
Also verabredet ich mich für den nächsten Tag mit Sue und Zoe bei Zoe zu Hause um über mein weiteres Vorgehen zu plaudern.
"Ich weiß halt einfach nicht was ich machen soll..."
"Ganz klar: DU gehst nach Harvard. Ist dir eigentlich klar was das für dich bedeutet? Du kannst später mal einen super Job bekommen, hast die besten Voraussetzungen. Du wirst später einmal nicht unter der Brücke landen und jeden Tag ums Überleben kämpfen müssen. Doch als Freundin muss ich dir auch sagen, dass ich dich schrecklich vermissen werde. Wir werden uns dann nur noch ganz ganz selten sehen...", schilderte Zoe mir ihre Meinung.
"Und außerdem gibts in harvard bestimmt auch ganz schnuckelige Typen, mit massenweise Geld... denk doch mal an deine Zukunft. Du müsstest gar nicht mehr arbeiten gehen. Könntest eine Affaire mit deinem Gärtner haben. Na wie wäre das?", trug Sue zu dem Thema bei.
"Ja ehm. das wäre einfach total schwachsinnig, dann müsste ich doch gar nicht studieren. außerdem wäre es geschmacklos. Ich würde meinen Ehemann mit sicherheit nicht betrügen, so viel steht fest.", wehrte ich ab.

"ja, wie dem auch sei... OCh mensch, Zoe guck doch mal auf die Uhr, wir kommen zu spät zur Fahrstunde... Och menno"
"Oh, du hast Recht."
"Ja natürlich habe ich das... Also, Carry-Mäuschen, denk darüber nach und dann sagst du uns wie du dich entschieden hast, ok? Wir müssen jetzt los. Bis später..."
"Ja dann gehe ich jetzt auch nach Hause. Bis später dann."

Die Fahrstunde entpuppte sich dann allerdings als ein geheimes Treffen.
"Also, wie ihr ja alle wisst, hat Carry in 4 Tagen Geburtstag. Und ich dachte mir, wir könnten doch eine Überaschungsparty für sie schmeißen, na wie wäre das?"
"Eine super Idee... meine Ma arbeitet doch in diesem Rstaurant am Meer... Wir könnten sicherlich ein paar sachen zu Essen haben... Ganz umsonst.", sagte Zoe.
"Ok, und ich kümmere mich um die Musik."bot sich Dave an.
"Gut, dann hätten wir was zu essen und Musik. Ich könnte bestimmt die Getränke besorgen und Steven und Derick kümmern sich also um das richtige Licht.", fasste Sue nocheinmal zusammen." Dann hätten wir ja alles."

4 Tage später....

"Alle auf ihre Plätze, sie kommt!!!", reif Zoe in die Menge
"ÜBERRASCHUUUUUUUUNG!!!!!",brüllten alle und stimmten anschließend >>Happy Birthday<< an.
"Oh, damit hat jetzt aber keiner gerechnet, danke Leute, das ist echt riesig von euch.", ich war den Tränen nahe.

Nachdem alle Geschenke ausgepackt waren und allmählich Stimmung aufkam, rappelten Zoe und Derick sich auf, sich an der Karaoke-Maschine voll zum Deppen zu machen. Aber sie hatten ihren Spaß. Das sah man den beiden an.

Und auch Sue und Dave konnten sich nicht lange zurückhalten. Es dauerte keine 3 Sekunden, da standen auch sie vor den Mikrophonen und sangen was das Zeug hält. Nur mich und Steven konnten die vier nicht überreden zu singen.

Nach einem Karaoke-Marathon, der übrigens fast drei Stunden gedauert und sehr lustig gewesen ist, saßen wir alle vollkommen fertig mit der Bereifung auf dem Sofa. Naja, Sue und Dave gingen mal wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nach und Derick und Zoe waren auch tüchtig am rumturteln, sodass eigentlich nur Steven und ich, übrigens haben wir gar nicht gesungen, aber waren dennoch vollkommen fertig mit den Nerven , übrig.

Als ich aufstand um mir etwas zu trinken zu holen, stand auch Steven auf und folgte mir zur Bar.
"Hey, ehm... ICh habe das Gefühl, als wenn wir die anderen irgendwie stören würden... wollen wir nicht ein bisschen raus... hier drinnen ist es sowieso irgendwie stickig..."
"Ja, da hast du recht.",stimmte ich ihm zu."Gut, dann ziehe ich mich nur kurz um und dann können wir gerne ein wenig raus gehen, wartest du so lang?"
"Ja, klar."

Nach einem ausgiebigen Gespräch über Harvard, ja ich muss wirklich jedem davon erzählen, hat er mich wieder nach Hause gebracht.
"Also dann... die anderen sind bestimmt auch schon nach Hause.", meinte er.
"Ja das kann schon sein..."
Stille... eine grässliche Stille... Das war diese Art von stille, die meistens von einem ebenso grässlichen Smaltalk unterbrochen wird.
"Und, was machst du morgen so?", fragte er. Als wenn ich es geahnt hätte... Smaltalk...
"Ach, ich werden wohl eine Zusage an Harvard schicken.... damit mein Platz nicht weitgegeben wird."
"Also steht dein Entschluss fest?"
"Ja, er steht fest...."
"Hm, schade...", nuschelte er.

Und dann hat er mich einfach geküsst... Einfach so... Oh man. Gerade jetzt wo ich mir bis eben noch so sicher war, kommt er und bringt mich wieder so durcheinander... Was soll ich nur tun? Nach Harvard gehen? Ich musste mich entscheiden, das stand fest, aber ich wusste nicht wofür. Für eine wahrscheinliche große Liebe oder für eine großartige mir bevorstehende Zukunft? Was würdest du tun?

Folge 3 Unverhofftes Wiedersehen

Etwa 10 Jahre später...

"Hast du auch immer diese Unterleibschmerzen?", wollte Sue von mir wissen.
"Ja. Mein Arzt sagt, das ist ganz normal... Die Bänder dehnen sich.", gab ich ihr als Antwort. Seit Wochen stellte sie solche Fragen. Sie hat einfach nur Angst, das irgendwas nicht in Ordnung sein könnte...
"Aber mal ein anderes Thema: Du glaubst nicht, wen ich gestern beim Einkaufen getroffen habe... naja getroffen wäre übertrieben. Ich habe mich hinter den "Erbsen und Möhren-Dosen" versteckt und diesen jemand aus sicherer Distanz beobachtet."
... Ja ich habe mich zu einer richtigen Tratschetante entwickelt... eine typische Hausfrau, wie sie im Buche steht.

Währenddessen...

Der Boden war ungewohnt kühl. Sonst spürte ich immer diesen flauschigen Teppich meiner alten Wohnung unter meinen Füßen. Ich musste mich erst an die neue Umgebung gewöhnen, aber ich denke, dass ich das relativ schnell schaffen werde, schließlich habe ich all das schon einmal durchgemacht, mit Erfolg.

"Also, ich gehe dann mal nach Hause... Derick wartet bestimmt schon auf mich und ich habe auch so langsam Hunger.", ich umarmte sie noch einmal herzlich und machte mich dann auf den Weg nach Hause: 15 Stufen abwärts. In meiner Wohnung angekommen....

... konnte ich auch dort die Neuigkeiten nicht für mich behalten.
"Derick, du kannst dir ja gar nicht vorstellen wen ich gestern aus sicherer Distanz von den "Erbsen und Möhren-Dosen" aus beobachtet habe...", berichtete ich ganz aufgeregt.
"Nein, da hast du Recht, das kann ich mir bei besten Willen nicht vorstellen."
...

Wir hatten schon alles für unsere Babyparty geplant. Hatten extra unzählige Rezepte für Cocktails ohne Alkohol aus dem Internet rausgesucht und extrem fettfreies Essen gekocht.

Alles war perfekt. Wir hörten sogar klassische Musik, da das Baby ja alles, was in seiner Umgebung passiert, wahrnimmt. Und da wir ja nicht wollten, dass das Baby später mal Punk, sondern richtige Musik, bei denen man auch die Instrumente hören kann, hört, lief den ganzen Nachmittag eine Doppel-CD von Bach rauf und runter.

Alles war da, aber irgendwie fehlte was.

„Du, Zoe, sag mal…“, fing Sue an.“Irgendwie fehlt was.“

„Ja, die Gäste. Es hat aber auch keiner abgesagt.“

Sue wurde kreidebleich.“Oh mist!!!“

„Sue, alles klar?“, ich wollte mich versichern, das auch alles in Ordnung war, nicht dass sie gleich hier ihr Baby zur Welt bringt.

„Du, Zoe, jetzt raste bitte nicht aus, aber ich habe vergessen die Frauen einzuladen…“, beichtete sie mir.

Nun saßen wir hier. Mit lauter gesundem Essen. Ohne Alkohol und dieses Gedudel von Bach ging auch mir so langsam auf die Nerven.

„Sue, zieh dich an!“

„Was, wieso?“, wollte Sue wissen.

„Stell keine Fragen, zieh dich einfach an. Wie ein aufgescheuchtes Huhn lief ich durch meine Wohnung.

Dann schnappte ich Sue und zog sie 15 Stufen abwärts hinter mir her.

„Um Himmels willen, was hast du denn vor, Zoe?“, sie stellte immer solche Fragen zu den unpassensten Momenten.

„Sue!“, ich nahm sie bei der Hand und sah ihr ganz tief in die Augen, „ICH bin gefrustet. Und außerdem bin ich diese kleine Wohnung leid. Wir müssten sowieso umziehen wenn das Baby kommt. Jetzt gehen wir auf Besichtigungtour.

„Au fein… Und wohin?“

3 Blocks weiter war das so genannte „Reichenviertel“.

„Sag mal, Zoe spinnst du, wir können uns doch nicht mal ein Fenster von diesen Häusern leisten.“

„Ja, aber das weiß ja keiner.“, ich zwinkerte ihr zu.

An der Tür hing ein Zettel mit der Telefonnummer des Maklers. Ich kramte mein Handy aus der Tasche und rief ihn an. Nur etwa 10 Minuten später kam er dann auch schon.

Im Haus angekommen, ließen wir uns also auf ein Gespräch ein.

„Meine Damen, wie ich sehe sind Sie beide schwanger, wann ist es denn soweit?“

Der Makler war mir irgendwie unsympathisch, als wenn es den was angehen würde, wann ich mein Baby bekomme und deshalb tat ich so, als hätte ich es nicht gehört und wollte gerade mit Sue über unsere Möglichkeiten in diesem Haus reden, als diese mir zuvor kam.

„Also jetzt sei doch nicht so unhöflich, Zoe. Also bitte, der Mann fragt doch bloß. In etwa 3 Monaten ist es soweit.“, jetzt kam wieder ihr dämliches Grinsen. Ich hasste dieses Grinsen.

„Und wissen sie was? Die Babys wurden zur selben Zeit gezeugt.“, berichtete sie weiter. Nebenbei wurde ihr dummes Grinsen immer breiter.

Mit einer etwas genervten Geste unterbrach ich diesen ausführlichen Bericht und schwärmte von dem Haus.

Nachdem mir der Makler versicherte, dass das Haus in einem top Zustand sei, führte er uns auf die wunderbare überdachte Terrasse.

Er kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus und Sue flüsterte mir nur so Sachen zu wie: „Wir müssen uns schnell entscheiden, sonst schnappt er uns das Haus weg.“ Oder „Der kennt das Haus doch, warum staunt er schon wieder?“.

Jaja, die kleine große Sue, ein bisschen naiv, aber ich mag sie. Ich mag sie wirklich.

Als nächsten ging es in den oberen Teil des im 19. Jahrhundert, genau genommen 1874 erbauten Hauses.

Auch hier sah es wirklich sehr renoviert aus, sodass keine weiteren hohen Kosten für neue Fensterscheiben oder so etwas in der Art anfallen würden.

„Der Architekt, der dieses Haus vor 2 Jahren restauriert hat, war der Meinung, dass die Fenster beibehalten bleiben sollten, da diese dem Haus diesen gewissen Charme liefern würden.

So langsam ging mir der Gute auf den Keks. Ständig rannten wir die Treppen rauf und wieder runter und am Ende landeten wir in der Küche des riesigen Hauses.

„Nur hier wurden moderne Fenster verwendet, da die alten kaputt waren. Außerdem entsteht dadurch ein Kontrast zwischen Alt und Modern.“ Jetzt fing auch er an zu Grinsen. Warum waren nur alle so gut gelaunt?

„Ok, ehm, ich werde mit meinem Freund darüber reden und melde mich dann bei ihnen? Ist das ok?“

„Ja klar, meine Nummer haben Sie ja. Auf wiedersehen.“

„Zoe, wir MÜSSEN dieses Haus einfach kaufen.“

„Sue, tut mir leid, aber wie wollen wir dieses Haus denn bitteschön bezahlen?“

„Also hör mal, es war deine Idee, jetzt hat mir das Haus gefallen und jetzt will ich das auch haben!“, jetzt war sie mal richtig ernst, so kannte ich Sue gar nicht.

„Ja ok, wir werden einen Weg finden.“

Und dann machten wir uns auf den Weg nach Hause.

Heute war endlich der Tag, an dem ich in meinem neuen Leben auf mich ganz alleine gestellt sein werde.

Ich hatte sechs Jahre lang im Koma gelegen und konnte weitere drei Jahre lang nicht alleine atmen und auch keine Nahrung aufnehmen.

Seit einem Jahr lag ich nun in dieser Privatklinik und würde für den Rest meines Lebens an diesen Rollstuhl gefesselt sein. Und dabei war ich noch nicht mal selber Schuld an alle dem.

Es passierte an meinem 17. Geburtstag. Wir hatten tüchtig gefeiert und während ich dabei war alles aufzuräumen, um bloß keinen Ärger von meinen Eltern zu bekommen, roch es plötzlich nach Rauch. Es dauerte keine zwei Sekunden, da ging alles in Flammen auf.

Ich sah aus dem Fenster und kann mich nur noch an die brennende Hecke erinnern. Da ich nicht mehr aus der Haustür kam, versuchte ich durch den Keller zu entkommen.

Doch die Kellertür war verschlossen und auch die Tür, die in den Keller runterführt klemmte und ich bekam sie nicht mehr auf.

Als ich schließlich nach neun Jahren endlich auch wieder meine Umgebung wahrnahm, erklärte man mir wie alles war und das man mich, nachdem das Haus komplett abgebrannt war, unter Trümmern bergen konnte. Der Arzt stellte jedoch nicht meinen Tod fest sondern ließ mich ins nächste Krankenhaus bringen. Ja, den Rest kennt ihr ja.

„Ich bin richtig stolz auf uns.“, grinsend sah Zoe mich an.

„Ja wir haben uns ja auch ganz viel Mühe dabei gegeben, unser erstes gemeinsames Haus einzurichten. Nur die Männer sind von dieser ganzen Idee noch so ganz und gar nicht überzeugt…“

„Ach, das wird schon noch…“

Unser Gespräch wurde durch das Klingeln unserer neuen Haustür, die fabelhaft mit den Fenstern harmonierte, unterbrochen.

„Oh, wer mag das wohl sein…Ich sehe mal nach.“






Als ich die Tür öffnete, traute ich meinen Augen nicht.
„…Carry… Oh mein Gott, was ist passiert?“
„Hallo, Sue.“
„Komm rein, ich will wissen was mit dir passiert ist.“
Wir setzten uns in unser neues Wohnzimmer und Carry…





… sagte erstmal nichts.
Und dann kam ein „Wow“ aus ihr heraus.
„Wie kannst du dir so etwas leisten?“
„Zoe, kannst du mal bitte kommen, und bring was zu trinken mit, bitte“, rief ich Richtung Küche.





„Oh Gott… Carry… Schätzchen… Was ist passiert?“, erschrocken von dem was Zoe sah, stand sie einfach nur da und war erschrocken. Vielleicht auch ein bisschen hilflos. Genauso wie ich. Ich wusste einfach nicht, wie ich Carry jetzt behandeln soll… Vielleicht fällt es ihr schwer über dieses Ereignis zu reden, aber vielleicht hat sie sich auch bloß das Bein gebrochen. Ok, zugegeben die letzte Idee ist ziemlich bescheuert, sonst hätte sie ja einen Gips… Ach Mensch Sue, denk doch mal nach.

Doch wie sich später herausstellte war ihr Blick nicht aus Carry sondern auf ihre Wehen zurückzuführen. Da stand sie nun und ich wusste für einen Moment nicht was ich tun sollte.

Bis ich von ihrem Geschrei aus meinen Gedanken gerissen wurde. Schließlich griff ich zum Telefon und rief einen Krankenwagen.







Nachdem Sue mit Zoe ins Krankenhaus gefahren ist, zeigte mir Derick das Haus und den Strand, den man über eine Treppe erreichen konnte. Ich fand es unheimlich schön hier.

„Sag mal, Derick, wieso bist du nicht mit Zoe ins Krankenhaus gefahren? Es geht doch schließlich um deine Frau und auch um dein Kind…“

„Wir sind nicht verheiratet und leben eigentlich nur zusammen, weil wir ein Kind erwarten und dieses Kind eine Mutter und einen Vater haben soll…“, rechtfertigte ich mich. „Außerdem besuche ich die beiden lieber wenn alles vorbei ist, wenn das Baby nicht mehr voller Blut ist und so…“

„Was bist du denn für ein Vater?!“ Carry konnte das einfach nicht verstehen.







Später, als Sue wieder da war stellte sie sich in die Küche und zauberte ein bescheidenes Abendessen.

„So und jetzt erzähl mal was passiert ist… Warum sitzt du im Rollstuhl?“, fragte Dave direkt drauflos.

„Wenn ich ehrlich bin, ich kann mich nicht daran erinnern. Ich weiß nur, dass es gebrannt hat und ich neun Jahre lang im Koma gelegen habe. Was dazwischen passiert ist, keine Ahnung…“, erzählte Carry ihre Geschichte.

„Also hast du auch nicht studiert?“, stellte ich fest.






„Richtig.“, bestätigte Carry meine Aussage.

Ganz in das Gespräch vertieft bemerkten wir gar nicht, dass Sue es vor Schmerzen kaum noch aushielt. Als sie dann schließlich aufstand um sich bemerkbar zu machen platzte ihre Fruchtblase und es brach das absolute Chaos aus.

Dave brachte Sue zum Auto und führ schließlich mit ihr ins Krankenhaus.

Fortsetzung folgt ...