Ich sage, dass es da weitaus "spektakulärere" Fälle gab, als den der "Höllerin".
Man denke an Christina Böffgen, eine Witwe, die zu Tode gefoltert wurde.
Das man, auch wenn jetzt alle wieder schreien werden, bei weitem nicht alles der Inquisition anlasten kann.
Die Kirche selbst war zerrissen, die Bulle "Summis desiderantes affectibus", welche Heinrich Kramer in den Stand des Generalinquisitors erhob, wurde lediglich vom Papst unterzeichnet; den Inhalt hatte Kramer selbst formuliert.
Rom selbst war über den Zustand im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation entsetzt, und im ganzen restlichen Europa zusammen sind nicht so viele Menschen draufgegangen, wie im damaligen "Deutschland".
Liegt wohl an der hier vorherrschenden Mentalität.
Die Inquisition hat sich im Grunde "nur" in's gemachte Nest gesetzt; die wurde eigentlich in's Leben gerufen, um Häretiker auszurotten, nicht um gegen Hexen vorzugehen.
Im Grunde kam die Inquisition aus dem Volk selbst, das einen Sündenbock brauchte, nicht mehr und nicht weniger, die Herren Kleriker waren "lediglich" (wenn das Wort dafür passend erscheint) das passende Werkzeug, um den Aberglauben noch weiter zu schüren.
Sehr viel perverser im Ausdenken der Foltermethoden waren weltliche Richter und Gerichte, denen die "Hexer" und "Hexen" überstellt wurden.
Zu "O-Ton Bibel": Die Katholische Inquisition stützte sich auf den Hexenhammer, den Heinrich Kramer geschrieben hat; seines Zeichens Frauenhasser und Dominikanermönch.
Die Protestantische Inquisition stützte sich auf einen Satz in der Bibel, welcher da heißt:"Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen."
Steht in der Bibel im zweiten Buch Mose, unter "Todeswürdige Vergehen". (22,17)
Womit ich nochmal auf die "Selbstverständlichkeit" kommen möchte.
Selbstverständlich hat man damals einen Sündenbock gesucht.
Selbstverständlich war das Land verheert durch den 30-jährigen Krieg, die Reformatoren, Luther, Hus, Zwingli und wie sie alle hießen.
Selbstverständlich haben die Menschen sich zu Tode gehungert, wenn sie nicht vorher von Pest oder schlimmerem dahingerafft wurden; und selbstverständlich hat jeder versucht seinen Arsch zu retten.
Da war es im Grunde nur logisch, dass sie, begünstigt durch Predigten, in denen immer mal wieder die Apokalypse etc. vorkamen, sich in solche Sachen verrannt haben.
"Wo kein Kläger, da kein Richter"; und wäre die Stimmung im Volk nicht so mies gewesen, hätten weder Kirche noch weltliche Gerichte solch leichtes Spiel gehabt.
Aber, was ich eigentlich sagen wollte, von wegen "Hexer" können nicht schlecht sein.
Das, was im alten Testament steht, und dieser Satz mit den Zauberinnen tut das, war schon antiquiert, bevor das neue geschrieben wurde.
Jesus hat Wunder gewirkt; und zwischen Wunder und Hexerei liegen Himmel und Hölle.
Zu der Darstellung mit heiligem Geist und Klimbim: Da magst du Recht haben; das kann jeder auslegen, wie er will, denke ich.
Die Kirche für sich, ihre Ankläger für sich.
Zu "nachdenken" und "gelesen hättest": Danke, ich habe gelesen, verstanden, drüber nachgedacht (oder meditiert, wie die Kleriker das gerne ausdrücken) und mir meine eigene Meinung gebildet; die niemandem hier gefallen muss, mit der ich keinen Versuch unternehme, jemanden zu bekehren, aber nicht du allein weißt, wovon du sprichst
In diesem Sinne - der Jahreswechsel welchen ich zu feiern gedenke, vollzieht sich erst in einigen Monaten, aber viel Spaß bei deinem Fest