Familie Bückner
„Julia? Stehst du auf?“, rief Kirsten ihrer Tochter durch ihre Zimmertür zu. Aus dem Zimmer hörte man Julia nur grummeln.
Es war Freitagmorgen und wie jeden Morgen musste Kirsten sie wecken, da Julia das Klingeln des Weckers wie jeden Morgen überhörte.
Langsam ging Kirsten nach unten in die Küche zu ihrem Mann. „Guten Morgen Schatz“, sagte John und küsste sie.
„Morgen“, antwortete Kirsten und begann Frühstück zu machen. „Es ist so ungewohnt, dass du vor mir aufstehst. „Kann mich halt nur morgens zum Joggen aufraffen. Und so hab ich nachmittags mehr Zeit für euch.“ Kirsten nickte und stellte Müslischalen auf den Tisch.
Aus dem oberen Stockwerk hörte man die Dusche rauschen. Julia war schon wieder spät dran, denn die Uhr zeigte Viertel vor Sieben.
Doch Julie stieg gemächlich aus der Dusche und machte sich zwei Handtücher um.
Danach schminkte sie sich ein wenig, zog sich an und föhnte sich ihre langen Haare. Doch dann fiel ihr Blick auf die Uhr: es war sieben Uhr. Schnell lief sie aus dem Bad, packte ihre Schultasche und rannte die Treppe hinunter. Da stand schon ihre Mutter und meinte: „Brauchst dich nicht so zu beeilen. Papa nimmt dich heute mit“
Julia drosselte ihr Tempo und ging in die Küche, wo sie sich an den Tisch setzte und Müsli in die Schüssel kippte. Ihr Vater nickte ihr zu und alle drei aßen schweigend.
„So“, sagte Kirsten nachdem alle fertig waren und sie das Geschirr abgedeckt hatte, „Ich fahr dann ins Büro. Tschüss“. Sie nahm ihre Jacke und ging zur Haustür raus. Kurz darauf hörte man ihr Auto wegfahren.
„Bist du fertig?“, fragte John seine Tochter und nahm seine Aktentasche. „Ja, wir können los“, sagte Julia während sie zur Haustür ging. Draußen stiegen beide in Johns Auto und fuhren zu Julias Schule.
Julia hatte es Zuhause schon gut. Eltern die gut verdienen, ihr Vater als Architekt und ihre Mutter als Sekretärin bei einem Firmenchef, doch sie gab keines Wegs damit an und verprasste das Geld sinnlos. Sie war gut in der Schule und ging am Wochenende gerne feiern, und dennoch gab es Mitschüler, die sie als reiche Tussi abstempelten. Doch wer Julia näher kennen lernte, merkte dass dies nicht der Fall war.
Langsam näherten sie sich Julias Schule und John ließ sie etwa 20 Meter von der Schule entfernt vor einem kleinen Laden raus.
Die Schulstunden dauerten nach Julias Empfinden viel zu lange. Doch auch dieser Schultag war einmal zu Ende und als Julie nach Hause kam, schob sie sich eine Pizza in den Ofen. Wie jeden Freitagnachmittag war sie allein zuhause. Gelangweilt zappte sie durch die TV-Programme bis ihre Pizza fertig war, welche sie aus dem Ofen holte und aß.
Danach packte sie das Geschirr in den Spüler.
Später am Nachmittag traf sie sich noch mit einer Freundin in der Stadt zum Eis essen und als sie wieder nach Hause kam waren ihre Eltern von der Arbeit zurück.
Kirsten schlug vor abends einen Film im Fernsehen anzugucken, welcher wohl auch ganz gute Kritiken bekommen haben sollte. John und Julia willigten ein und so machten es sich die 3 vor dem Fernseher bequem.