Forumspiel "Alleinerziehende/r Mutter/Vater": Aufgaben

  • Hier könnt ihr die fertigen Aufgaben posten.


    Alle weiteren Infos gibt es im allgemeinen Thread.


    Viel Spaß!

    [SIZE="1"][center]
    Wohin gehen Gedanken, wenn man sie verliert?
    Wie klingt ein Lied, wenn es niemand hört?
    [RIGHT]Die toten Hosen - Ertrinken[/RIGHT]
    [LEFT][x][/LEFT]
    [/CENTER][/SIZE]



  • Das ist Jesse Silver, 30 Jahre alt.



    Sein liebstes Hobby ist der Sport-er hat es sogar zum Beruf gemacht, als Unterligaspieler bei den Sim City Lamas. Allerdings hofft er, dass er eines Tages in eine höhere Liga steigt-was bei seinem Alter allerdings nicht leicht sein wird.



    Das ist seine Frau Kim, 28, mit Tochter Layla, 3 Jahre alt. Kim ist sehr freundlich, aber auch faul-als einziges Mitglied der Familie interessiert sie sich kaum für Sport und auch Aufräumen mag sie nicht.



    Dafür interessiert sie sich sehr für die Natur, vor allem Tiere-sie beobachtet gerne Vögel in ihrer Freizeit, Fische und Wassersäugetiere haben es ihr aber besonders angetan: Im Moment arbeitet sie als Delfinbecken-Reinigungskraft.



    Das ist Sheila, die 10-Jährige Tochter der Familie. Sie ist im Gegensatz zu ihrer Mutter sehr ordentlich, aber auch recht mürrisch und schüchtern, daher hat sie eher wenige Freunde.



    Ihr allerliebstes Hobby ist das Computerspielen, direkt danach kommt der Sport, was nicht zuletzt an ihrem sportbegeisterten Vater liegt.



    Jesse und Kim verstehen sich sehr gut. Die Silvers sind fast eine Bilderbuchfamile-doch wird es für immer und ewig so bleiben?

  • Die Trevors



    Es ist ein ganz normaler Tag im Leben der Trevors. Ein normaler Tag, von dem viele nur träumen können, denn für andere wäre es ein besonderer Tag.





    Die Trevors leben in einem großen Haus am Rande von Veronaville und haben alles, was das Herz begehrt.





    Die Familie ist im Sommer am Liebsten draußen. Der große Pool in ihrem Garten bietet hierzu natürlich eine hervorragende Grundlage, den Sommer so richtig zu genießen.
    Nun zu jedem einzelnen Famlilienmitglied:



    Das Ehepaar Michael & Lisette





    Vater Michael arbeitet genau wie seine Frau Lisette in der Modelbranche. Die beiden Sechsunddreißigjährigen sind nun seit achtzehn Jahren verheiratet.
    Den Alltag gestalten sie vor allem durch regelmäßiges Schmusen sowie tägliches Fitnesstraining, um in der riesigen Modelwelt nicht unterzugehen.



    Die Zwillinge Miracle & Tracy





    Zwei Mädchen, die verschiedener nicht sein können. Zum einen die blonde Tracy, die sich in ihrer Freizeit meistens mit dem täglichen TV-Programm herumschlägt und sich über ihre Frisur ärgert, die einfach nicht sitzen mag. Auch das Thema "Jungs" steht bei ihr an erster Stelle. In der Schule ist sie durchschnittlich, neigt aber eher zu den Schlechteren.





    Zum anderen Miracle, eine schwarzhaarige Schönheit mit einer geheimnisvollen Art. Ihr ist es wichtig, dass es den Menschen in ihrer Umgebung gut geht. Sie selbst kommt meistens zu kurz. Viele finden, dass Miracle für ihre sechzehn Jahre schon sehr erwachsen ist.





    Die beiden "Treffpunkte" der Familie sind entweder Morgens früh um Sieben beim Frühstück, wo die Stimmung ab und an ein wenig gedrückt wirken mag,






    oder Abends vor dem Fernseher, wo sich meistens alle zusammen ihre gemeinsame Lieblingsserie ansehen und den Tag besprechen.





    Alles in allem sind die Trevors eine glückliche, mitunter auch eine sehr beneidenswerte Familie mit einem großen Haus und einem schönen Garten. Alles, was man sich wünscht, um ein zufriedenes Leben zu führen...

  • Familie Bückner


    „Julia? Stehst du auf?“, rief Kirsten ihrer Tochter durch ihre Zimmertür zu. Aus dem Zimmer hörte man Julia nur grummeln.
    Es war Freitagmorgen und wie jeden Morgen musste Kirsten sie wecken, da Julia das Klingeln des Weckers wie jeden Morgen überhörte.
    Langsam ging Kirsten nach unten in die Küche zu ihrem Mann. „Guten Morgen Schatz“, sagte John und küsste sie.


    „Morgen“, antwortete Kirsten und begann Frühstück zu machen. „Es ist so ungewohnt, dass du vor mir aufstehst. „Kann mich halt nur morgens zum Joggen aufraffen. Und so hab ich nachmittags mehr Zeit für euch.“ Kirsten nickte und stellte Müslischalen auf den Tisch.
    Aus dem oberen Stockwerk hörte man die Dusche rauschen. Julia war schon wieder spät dran, denn die Uhr zeigte Viertel vor Sieben.
    Doch Julie stieg gemächlich aus der Dusche und machte sich zwei Handtücher um.


    Danach schminkte sie sich ein wenig, zog sich an und föhnte sich ihre langen Haare. Doch dann fiel ihr Blick auf die Uhr: es war sieben Uhr. Schnell lief sie aus dem Bad, packte ihre Schultasche und rannte die Treppe hinunter. Da stand schon ihre Mutter und meinte: „Brauchst dich nicht so zu beeilen. Papa nimmt dich heute mit“
    Julia drosselte ihr Tempo und ging in die Küche, wo sie sich an den Tisch setzte und Müsli in die Schüssel kippte. Ihr Vater nickte ihr zu und alle drei aßen schweigend.

    „So“, sagte Kirsten nachdem alle fertig waren und sie das Geschirr abgedeckt hatte, „Ich fahr dann ins Büro. Tschüss“. Sie nahm ihre Jacke und ging zur Haustür raus. Kurz darauf hörte man ihr Auto wegfahren.
    „Bist du fertig?“, fragte John seine Tochter und nahm seine Aktentasche. „Ja, wir können los“, sagte Julia während sie zur Haustür ging. Draußen stiegen beide in Johns Auto und fuhren zu Julias Schule.

    Julia hatte es Zuhause schon gut. Eltern die gut verdienen, ihr Vater als Architekt und ihre Mutter als Sekretärin bei einem Firmenchef, doch sie gab keines Wegs damit an und verprasste das Geld sinnlos. Sie war gut in der Schule und ging am Wochenende gerne feiern, und dennoch gab es Mitschüler, die sie als reiche Tussi abstempelten. Doch wer Julia näher kennen lernte, merkte dass dies nicht der Fall war.
    Langsam näherten sie sich Julias Schule und John ließ sie etwa 20 Meter von der Schule entfernt vor einem kleinen Laden raus.


    Die Schulstunden dauerten nach Julias Empfinden viel zu lange. Doch auch dieser Schultag war einmal zu Ende und als Julie nach Hause kam, schob sie sich eine Pizza in den Ofen. Wie jeden Freitagnachmittag war sie allein zuhause. Gelangweilt zappte sie durch die TV-Programme bis ihre Pizza fertig war, welche sie aus dem Ofen holte und aß.
    Danach packte sie das Geschirr in den Spüler.

    Später am Nachmittag traf sie sich noch mit einer Freundin in der Stadt zum Eis essen und als sie wieder nach Hause kam waren ihre Eltern von der Arbeit zurück.
    Kirsten schlug vor abends einen Film im Fernsehen anzugucken, welcher wohl auch ganz gute Kritiken bekommen haben sollte. John und Julia willigten ein und so machten es sich die 3 vor dem Fernseher bequem.

    [RIGHT][SIZE=3]Mache niemanden zu deiner Priorität,
    der dich nur zur Option macht.[/SIZE]
    [/RIGHT]

  • Familie Stötzer



    Hier sieht man das glückliche Ehepaar Lindsay und Thorsten Stötzer. Sie lieben sich noch genauso wie am ersten Tag nach ihrer Hochzeit, die jetzt ungefähr 10 Jahre her ist. Sie ist arbeitslos, aber er arbeitet in einem Musikladen.



    Und das hier sind die Kinder der beiden: die zweieiigen Zwillinge Lisa und Sean. Beide sind 10 Jahre alt und in der 4. Klasse. Sie sehen nicht wie Zwillinge aus, aber sie teilen viele Interessen.



    Am liebsten verbringt die Familie ihre Freizeit auf ihrem kleinen Hof. Sie kennen nichts besser als "Familienleben".



    Was sie noch gerne machen, sie spielen gerne Brett- oder Unterhaltungsspiele. Natürlich nur zu viert. Niemand wird außen vorgelassen. Langeweile ist für die Stötzers ein Fremdwort.



    Und natürlich sagen sich alle noch richtig "Gute Nacht" bevor sie ins Bett gehen. Umarmungen und Gute-Nacht-Küsschen dürfen hierbei nicht fehlen.



    Spät abends gehen dann auch die Eltern ins Bett. In der Familie ist alles so, wie man es sich wünscht.



    [noch ein Familienfoto. Vorne links: Vater Thorsten. Vorne mitte: Tochter Lisa. Vorne rechts: Sohn Sean. Hinten: Mutter Lindsay]

    Einmal editiert, zuletzt von Nyala ()

  • Ich führe hiermit die Geschichte der Familie aus dem letzten Forumspiel fort, deshalb bitte ich den kurzen Ausflug in die Vergangenheit zu entschuldigen, ich möchte versuchen die Handlung für frühere Leser ebenfalls plausibel erscheinen zu lassen. Wer wissen will worum es ging findet die Geschichte hier



    Familie Wildcat
    An diesem Dienstag Morgen herrschte das gleiche geordnete Chaos wie üblich in meiner Küche. Ranjid, mein Mann war wie immer früher aufgestanden und hatte seine Frühstücksutensilien quer über der Arbeitsplatte verteilt, die beiden Katzen fegten drüber hinweg und zwischendurch und Ashanti saß in ihrem Hochstuhl und beobachtete uns und meine Versuche dem Herr zu werden mit vergnügtem Quietschen und ließ darüber ihren Griesbrei kalt werden.


    Sie war mit ihren 4 Jahren zwar alt genug um auf einem der normalen Stühle zu sitzen, aber irgendwie sagte mir eine leise, aber sehr eindringliche Stimme immer wieder daß das meinen Versuchen Ordnung in diesen Trubel zu bringen nicht gerade zuträglich wäre. Um ehrlich zu sein kamen zu der Stimme noch einige sehr lebhafte Bilder vor meinem geistigen Auge dazu, auf denen Ashanti auf einer Katze durch die Küche ritt, die Breischale als Helm auf dem Kopf der Katze....


    Heute war es jedoch noch nicht so weit und nach einigen Anläufen waren sowohl Mann als auch Kind fertig um frisch und satt in den Tag zu starten. Ich hob Ashanti aus ihrem Hochstuhl und setzte sie vor ihren Maltisch im Wohnzimmer.


    Der Kindergarten hatte seit letztem Freitag Sommerferien, somit verbrachten wir unsere Tage im Moment zusammen. Zumindest meistens. Genauso wir Ranjid war auch ich nicht wieder zur Polizei zurückgekehrt sondern hatte als Ashanti groß genug war einen Halbtagsjob bei einer Sicherheitsfirma angenommen. Dadurch daß meine Stelle keine permanente Anwesenheit erforderte konnte ich an Tagen wie diesen zu Hause arbeiten und selbst auf mein Kind aufpassen.


    Während Ashanti schon völlig in ihr neuestes Kunstwerk vertieft war verabschiedete ich mich mit einem Kuss von Ranjid. Er war etwas spät dran, aber seine Studenten würden es ihm verzeihen. Wie schon erwähnt, auch er arbeitete nicht mehr bei der Polizei sondern war an der nahegelegenen National Forensic Academy als Leiter für die Abteilung Ballistik angetreten.


    Es war eine meiner Bedingungen gewesen, als er mich zurückholte. Daß wir beide nicht mehr dorthin zurückkehrten. Er hatte mich eine Woche nachdem ich von unserer Hochzeit geflohen war in dem Strandhaus von Bekannten aufgespürt. Die sieben Tage waren zwar kurz, aber ausreichend um mir darüber klar zu werden daß ich bereits schwanger war. Und Ranjid weigerte sich, mich so gehen zu lassen. Irgendwann gab ich nach, wohl eher aus Resignation und Verzweiflung als aus Liebe und zog wieder mit ihm in mein kleines Haus.


    Hört sich unrealistisch an? Ja? Naja, ich habe nicht gesagt wir wären glücklich gewesen. Ich hasste ihn immer noch für das was er getan hatte und meine völlig durcheinander gewürfelten Schwangerschaftshormone machten es nicht besser. Ich machte ihm jeden Tag zur Hölle und stritt mich wo ich nur konnte, obwohl er fast übermenschliche Anstrengungen unternahm mich wieder für sich zu gewinnen. Wenn er sich um mich sorgte weil ich wieder zu hohe Schuhe und zu enge Kleider trug schrie ich ihn an er solle sich doch um seinen eigenen Scheiß kümmern und bei seiner Geliebten hätte er es ja auch toll gefunden und er solle mich doch endlich in Frieden lassen. Ließ er mich in Frieden und versuchte mich möglichst nicht aufzuregen, schrie ich ihn an und warf ihm an den Kopf er würde sich nicht um mich kümmern, er sei ein duckmäuserischer Drückeberger ohne Rückrad und solle zur Hölle fahren.


    Und wieso sitzen wir dann heute als wirklich glückliche Familie jeden Morgen zusammen am Frühstückstisch und lachen herzlich über das Chaos, das um uns herrscht?
    Weil es kam wie es kommen musste. Ich hatte meinen schwangeren Körper derart unter Stress gesetzt daß ich während einer dieser Streits kollabierte. Ich brach zusammen, verbrachte 3 Nächte im Krankenhaus und wurde mir dabei über eines klar: Entweder, ich versuchte zumindest Ranjid zu verzeihen und wir ließen es beide hinter uns und zogen die Sache durch, oder ich würde mich und mein Kind irgendwann aufgearbeitet haben. Selbst wenn ich mir egal war, Ashanti war es nicht. Und Ranjid war zur Stelle, wenn ich ihn brauchte. Er zog sich nicht einfach aus der Affäre, auf ihn war verlass und er kämpfte sowohl um mich als auch um unsere Tochter.
    Und als mich die Erkenntnis getroffen hatte, war es wieder gut. Ich wurde normaler, ruhiger, ich begann Ranjid zu verzeihen und mein Leben mit mehr Frieden zu füllen.


    Frieden.... ja, wieso war es eigentlich so still im Haus?
    Ich hatte den ganzen Nachmittag im Büro im obersten Stockwerk gearbeitet und hatte über die Arbeit und den Ausflug in die Vergangenheit überhaupt nicht bemerkt, wie die leise gebrabbelten Geräusche von Ashanti im Kinderzimmer verstummt waren.


    Ich ging die Treppe hinunter zum Kinderzimmer und sah Ranjid, der offensichtlich eben nach Hause gekommen war und Ashanti ins Bett brachte, sie zudeckte und ihr einen Kuss auf den Scheitel drückte.


    Er drehte sich zu mir um.
    „Hey, Sandy Schatz. Ich wollte zu dir hoch und hab sie hier gefunden, sie hat auf dem Boden gelegen und mit Skrolla gekuschelt, war total erschlagen.“
    Skrolla war meine Katze, die mich schon mein halbes Leben begleitete. Sie war mitterweile relativ alt und sie und Ashanti waren ein Herz und eine Seele.
    „Ja, sie hat den ganzen Nachmittag ganz vertieft gespielt, ich hab garnix von ihr gehört. Du bist früh zuhause! Bin noch nichtmal zum kochen gekommen.“
    „Ja, es war kaum Verkehr und ich dachte mir, wir könnten mal wieder was vom Inder kommen lassen und uns zusammen auf die Terrasse setzen. Es ist ein so schöner, warmer Abend.“
    „Hm, Inder?“ entgegnete ich. „Hast du Heimweh?“
    Ranjid war zwar hier geboren, hatte aber eine traditionelle Indische Familie zu der wir leider kaum Kontakt hatten. Naja, „leider“ - sie hassten mich aus tiefsten Herzen. Aber für ihn tat es mir wirklich leid.
    „Aber eigentlich ist Indisch wirklich eine gute Idee“ fuhr ich fort. „Ich muss auch unbedingt raus, ich bin den halben Tag im Büro vorm Bildschirm gesessen. Was hältst du davon, du bestellst uns was und ich geh raus und deck auf?“


    Und nachdem ich Besteck und Geschirr auf dem Terrassentisch verteilt hatte, nahm ich mir ein Glas Wein, setzte mich damit an den Pool und wartete auf Ranjid und den Bringdienst.


    Er hatte Recht gehabt, die Luft war ganz weich und warm.
    Die Sonne war gerade dabei unterzugehen und die Grillen begannen leise ihr zirpendes Lied anzustimmen. Ich lehnte mich zurück, sah in den Sonnenuntergang und dachte so bei mir „Welch schönes Leben habe ich doch!“


  • Ich hab mich gestern per Pn angemeldet, bin aber noch nicht in der Liste- ich hoffe, das ist in Ordnung, wenn ich trotzdem schon mal anfange =)


    „Morgen...“ mit verwuschelten Haaren kam Jonas die Treppen herunter gepoltert. „Jonas? Du bist ja noch nicht mal angezogen!“ Das war die erschrockene Stimme seiner Mutter, Gabriele- die alle nur Gabi nannten.




    Jonas grinste. Dass seine Mutter jeden Morgen aufs Neue erstaunt war, wenn er verschlafen hatte, amüsierte ihn. „Keine Angst, Ma, ich komm schon rechtzeitig.“ Gabi seufzte und stellte ihm einen Teller samt Frühstückscroissant vor die Nase. „Wie du meinst.“ Und sie murmelte wie jeden Morgen „Teenager, schwieriges Alter, Mona bald auch Pubertät“
    „Mama, ich finde mein Deutschheft nicht!“ rief ihre Jüngere da auch schon vom Treppenabsatz herunter. „Schau mal im Wohnzimmer nach, da hast du gestern doch deine Hausaufgaben gemacht“ rief Gabi zurück.




    In dem Moment kam ihr Mann fertig angezogen aus dem Bad. „Hallo mein Schatz...“ er küsste sie flüchtig auf den Mund und wuschelte seinem Sohn gegen dessen Willen durch die ohnehin schon zerzausten Haare. „...Großer“ „Mann, Pa, echt nicht“ murrte Jonas, aber grinste trotzdem. Obwohl Arne viel arbeitete, hatten die beiden eine gesunde Vater-Sohn-Beziehung.




    Gabriele war stolz darauf, dass ihre Ehe trotz Alltagstrott in Harmonie und Liebe funktionierte und ihr Mann nicht zu denen gehörte, die sich nach der Arbeit aufs Sofa pflanzten und sich ihr Bier holen ließen. Sie gingen oft aus und Arne überraschte sie immer wieder mal mit Blumen oder anderen Kleinigkeiten.

    Nicht umsonst beneideten ihre Freundinnen sie um ihren Mann. Sie lächelte ihm unwillkürlich zu. Er erwiderte das Lächeln. Arne arbeitete in einer größeren Firma. Er war relativ erfolgreich, wurde ab und zu befördert und das Gehalt reichte gut, um die Familie zu ernähren. Deshalb hatten sie sich auch geeinigt, dass Gabriele sich um die Kinder kümmern sollte. Natürlich hätte sie weiter arbeiten können, wenn sie gewollt hätte, aber sie befanden diese Lösung beide für das beste.

    „Mama, weißt du auch, wo mein Mathe Buch ist?“ Mona war ein fleißiges Kind. Aber unheimlich chaotisch. Wie die meisten kleinen Kinder eben. „Hättest du dein Zimmer aufgeräumt wie ich es dir gesagt habe, wüsstest du das selbst“ antwortete Gabi tadelnd. Mona schaute sie schuldbewusst an.

    „Prinzesschen! Willst du deinem alten Herrn nicht einen Gute-Morgen-Kuss geben?“ Mona lief lachend in Arnes ausgestreckte Arme. „Aber Papa, du bist doch gar nicht alt!“ gluckste sie glücklich und kuschelte sich an ihn.




    „Oh, das ist aber lieb von dir!“ sagte er, immer noch lächelnd und kitzelte Mona, welche vergnügt quietschte. „Ich mach mich dann auf den Weg, euer Abendessen finanzieren“ Er küsste seine Frau ein zweites Mal auf den Mund, diesmal zärtlich, und ging zur Garage.





    Seine Kinder waren ihm der größte Schatz, dachte Arne, seine Kinder und seine Frau. Er hatte alles- eine perfekte Familie in einem perfekten Einfamilienhaus mit perfekt-poliertem, schwarzen Erst-Auto und einem roten, großen Familienwagen. Laut seiner Tochter fehlte noch ein Golden Retriever zum vollen Glück, allerdings konnten seine Frau und er sie mit einem Meerschweinchen von diesem Gedanken erstmal abbringen. Manchmal war er froh, dass Gabi die Kinder erzog, da er befürchtete, sie ansonsten schrecklich zu verziehen.





    „Siehst du Ma, schon fertig“ verabschiedete sich Jonas 10 Minuten später cool von seiner Mutter, die kleine Schwester ungeduldig neben sich her hüpfend wobei er das „schon“ besonders betonte. „Jaja“ antwortete Gabriele nur, erneut den Kopf schüttelnd und schloss die Tür nach ihnen.





    Jetzt hatte sie erstmal kurz Zeit für sich, bevor sie einkaufen gehen würde und das Mittagessen kochen, Wäsche waschen... bisher hatte sie es nie bereut, Hausfrau geworden zu sein. Sie war ein absoluter Familienmensch und die Vorstellung, ihre Kinder könnten zu einer fremden Tagesmutter „Mama“ sagen, schmerzte. Nein, dieses Leben war genau so, wie sie es sich gewünscht hatte. Arne war ihre große Liebe und ihre Kinder waren intelligent und schön. Der Traum eines jeden Mädchens war ihr gegönnt worden. Sie schnappte sich das Telefon, um eine Freundin anzurufen und ein wenig über die Geschehnisse in der Welt zu tratschen- denn ab und zu brauchte sogar sie Abwechslung vom absoluten Glück.



  • Wir wohnen nun schon seit 2 Jahren in dieser Wohngegend und mir gefällt es nach wie vor hier. Wir haben kein riesiges Haus, wie die meisten unserer Freunde. Dafür haben sie auch nicht diese tollen Nachbarn und das schon familiäre Zusammenhalten.





    Ein großes Haus könnten wir uns beide schon leisten, denn wir haben beide gut bezahlte Jobs. Malte arbeitet als Entwickler einer großen Softwarefirma und ich arbeite als Sprechstundenhilfe einer angesehenen Frauenarztpraxis hier in der Nähe. Ich arbeite nur sechs Stunden pro Tag, damit noch genug Zeit für die Familie bleibt. In dieser Zeit kümmert sich unsere Nachbarin, gute Freundin und Tagesmutti Bettany liebevoll um unsere kleine Lilli.





    Wir haben gerade unseren dritten Hochzeitstag gemütlich in Zweisamkeit gefeiert und nächsten Monat wird Lilli schon zwei. Wie schnell die Zeit vergeht.
    Dabei dachte ich, dass ich nie einen Mann finden würde der mich mag so wie ich bin. Ich mit meinen roten Haaren, meinen vielen Sommersprossen im Gesicht und meinen furchtbaren Namen. Wie kann man sein Kind auch Elisabeth nennen? Mir war es jedenfalls immer peinlich ihn in der Schulzeit nennen zu müssen. Aber dann, wenn man es gar nicht vermutet und nicht danach sucht, findet man sie. Die Liebe.





    Malte lernte ich auf einen Junggesellenenabend meiner Freundin kennen. Ihn störten meine Sommersprossen nicht, sondern küsste jede einzelne zärtlich davon. Meine roten Haare gefielen ihm so sehr, dass ich sie seitdem öfters offen trage. Malte findet, dass ich damit aussehe wie die untergehende Sonne am Abend. Selbst meinen Namen fand er toll und nannte mit einfach nur Liz. Mir gefiel das alles sehr und ich war total verrückt nach ihm und er nach mir.





    Malte machte mir an unserem Jahrestag unseres ersten Abends einen romantischen Antrag. Wir sind in dasselbe Lokal von vor einem Jahr gegangen und er ließ sich mitten auf der Tanzfläche auf die Knie fallen und holte ein kleines rotes samtiges Kästchen heraus.
    Natürlich nahm ich seinen Heiratsantrag an und die Trauung fand ganz altmodisch in einer wunderschönen alten Kirche statt. Wir feierten mit unsern Freunden und Verwandten und es wurde ein unvergesslicher Augenblick für uns.
    Zu unserem perfekten Glück fehlte nur noch das trappeln kleiner Kinderfüße.
    Bereits nach wenigen Wochen unserer Hochzeit wurde ich schwanger. Ich hatte ein wunderschöne Zeit während der Schwangerschaft. Es lief alles ganz unkompliziert dank meiner Chefin.
    In der Regel laufen die Tage immer gleich ab.





    Morgens sitzen wir gemütlich am Frühstückstisch und nehmen zusammen das leckere Frühstück ein. Wir wechseln uns immer ab mit dem Essen machen. Wir sind schon ein eingespieltes Team. Anschließend fährt Malte mit dem Auto in die Firma und Lilli und ich winken ihm noch an der Tür hinterher. Anschließend bringe ich Lilli zu Tante Bettany rüber, wo auch schon die anderen Kinder auf sie sehnsüchtig warten.
    Ich selbst ging zu Fuß zur Praxis, die drei Straßen entfernt von unserer Wohnung lag.
    Nach Feierabend hole ich Lilli wieder ab, die manchmal gar nicht mit nach Hause möchte.
    Dann spielen wir bei uns zu Hause weiter und kümmere mich nebenbei etwas um den Haushalt. Wir könnten auch eine Putzfrau einstellen, aber ich mag es nicht wenn jemand fremdes in unserer Eigentumswohnung umher putzt. Das mache ich lieber alleine.





    Manchmal stehen Lilli und ich abends vor dem Fenster und warten sehnsüchtig auf das Familienoberhaupt. Dann ist Lilli gar nicht mehr zu bremsen und lasse sie dann runter, damit sie zu ihrem Papa in die Arme laufen kann.
    Abends sitzen wir wieder in unserer Küche zum Essen und dann ist auch schon Schlafenszeit für die kleine Lilli. Sie ist dann auch meistens sehr müde durch das viele spielen und schläft bereits bei den ersten Tönen des Schlafliedes ein. Malte streichelt ihr oft vorher noch mal über den Kopf und küsst sie sanft auf die Stirn. Er ist ein liebevoller Vater und Ehemann.





    Endlich Freizeit für die Eltern. Wir machen es uns dann oft auf der Couch gemütlich und tauschen unsere Geschehnisse von dem Arbeitstag aus oder schauen fern. Dabei kuscheln wir uns aneinander und manchmal versinken wir in atemberaubende Küsse.





    Viele hielten uns für die perfekte Familie. Aber ist das wirklich so?



    ---



    Eure Manja

    Einmal editiert, zuletzt von Manja1981 ()

  • Familie Jansen


    Es war einmal... so könnte man meine Geschichte beginnen. Doch leider wird sie nicht mit"... und so lebten sie bis an ihr Lebensende" enden. Wie alles dazu kam erzähle ich hier.


    Ich lebte gemeinsam mit meinem Mann und meinen 2 Töchtern in einem Haus abseits von Auenhausen. Natürlich gibt es größere und schönere Häuser, doch mir gefiel es so wie es war.








    Um meine Familie besser kennen zu lernen habe ich für euch Steckbriefe geschrieben. Als erstes kommt meine große Liebe dran:






    Mein Mann: Marco Jansen
    Spitzname: Marco Polo ( so hat ihn Zoe getauft, als sie noch kleiner war.)
    Status: seit einem Jahr glücklich mit mir verheiratet
    Beruf: Künstler (er liebt es zu zeichnen und verdient sehr viel Geld mit seine Bilder)
    Mein Fazit: Ich liebe ihn von ganzen Herzen und es gibt nichts was uns je auseinander bringen kann. Am Glücklichsten macht mich aber immer noch, dass er mich erwählt hat. Ihr müsst wissen, er war damals der beliebteste Junggeselle der Stadt, weil er so schön zeichen konnte. Doch er verguckte sich in mich, als ich für ihn das Model spielte. Ich wurde seine Muse. Manchmal muss ich auch heute noch für ihn posieren. Doch für so einen Mann würde ich das immer wieder und wieder machen. Nur so Aktbilder kann er vergessen. So weit würde ich nie, nie gehen.







    Nun zu meiner ältersten Tochter: Zoe





    Spitzname: hat keinen
    Status:meine Tochter, kein Freund ( aber sie flirtet was das Zeug hält)
    Beruf: Schülerin und Cheerleaderin
    Mein Fazit: Ich liebe sie doch das einzigste was uns verbindet ist das Muttermal unter unserer Lippe. Die schwarzen Haare hat sie von meinem ersten Mann. Er hat mich einfach mit ihr sitzen lassen, als ich schwanger war. Trotzdem wil Zoe alles über ihn wissen. Weil ich ihr nichts sagen will, sind wir oft im Streit. Manchmal ist sie wie ein kleines Kind.


    Zu meinem anderen kleinen Mädchen:





    Lea
    Nickname: Hab ich noch nicht darüber nachgedacht. Vielleicht Mäusschen? Ne, dass is blöd.
    Status: glückliches Kleinkind
    Beruf: Mama zu rufen wenn sie etwas braucht
    Mein Fazit: Mein kleines Schnuckelchen..., hey wäre das nicht ein guter Spitzname, sorry, ich lenk vom Thema ab.Auf jeden Fall liebe ich sie mehr als mich. Mit ihren treuen Augen vermittelt sie mir ein wunderbares Gefühl, dass ich bloß bei ihr habe.


    Nun zu der Person, der ich am Nächsten stehe:





    Mir, Anna Jansen
    Nichname:Aphrodite (So nennt mich Marco, weil ich doch seine Muse bin)
    Status: Ehefrau des sexiesten Mann der Welt
    Beruf: ausgebildet zur Rechtsanwältin, aber im Moment in Babypause
    Mein Fazit: Ich bin einfach ich und versuche jeden Tag meinen Mitmenschen so gut es geht zu helfen, egal in welcher Beziehung.


    Das war nun ich und meine Famile. Insgesamt sind wir sehr unterschiedlich, doch Gegensätze siehen sich doch an.
    Hier sieht man uns in unserem Wohnzimmer.




    So stehle ich mir einen schönen Abend mit der Familie vor. Natürlich mochte ich eins noch mehr. Die Abende allein mit Marco. Er liebtkoste mich und kümmerte sich rührend um mein Wohlbefinden. Später am abend ...äh..kuschelten wir noch ein bisschen. Das war immer so schön.





    [align=left]________________________________________________________
    Das wars dann. Ich freue mich schon auf die nächste Aufgabe.
    however



  • Maylea war auf Tamahana, einer kleinen Insel im Pazifik, aufgewachsen und wollte eigentlich direkt nach dem College dorthin zurück kehren. Aber alles kam anders, sie lernte Phil Gray kennen und wurde im letzten Semester von ihm schwanger. Er bat sie, seine Frau zu werden und mit ihm in Blossom Valley zu bleiben da die Aussichten dort für einen jungen Architekten wesentlich besser waren als auf einer kleinen Urlaubsinsel.


    Als vor gut einem Jahr Mayleas Eltern starben entschlossen sich die Grays das elterliche Hotel gemeinsam mit Mayleas Schwester Luana zu übernehmen und auf die Insel zu ziehen.


    Schnell hatten sie sich eingelebt und Routine war eingekehrt.



    Zum Frühstück gab es wochentags nur Joghurt mit frischen Früchten und natürlich Kaffee. Für mehr blieb vor der Schule keine Zeit, der Schulbus musste sowieso schon so gut wie immer auf Leilani und die 9jährige Kaia warten.
    Auch Maylea musste schon morgens um 9 Uhr ihren ersten Tai Chi Kurs im Hotel, dem Chill Inn, halten. „Verrückte Touristen“, sagte sie immer augenzwinkernd, „könnten bis in die Puppen schlafen aber nein, man muss ja früh morgens schon los legen.“ Wobei sie genauso verrückt war und am Wochenende, wenn sie keine Kurse hielt, meist noch vor dem Frühstück am Strand Yoga oder Tai Chi machte.



    Wenn seine Mädels, wie Phil sie liebevoll nannte, aus dem Haus waren, räumte er das Geschirr auf, nahm sich noch einen Kaffee und ging in sein Büro um an den neuesten Entwürfen zu arbeiten. In den letzten Jahren hatte er sich gemeinsam mit seinem besten Freund Ben ein erfolgreiches Architektenbüro aufgebaut was ihm die Möglichkeit gab zu Hause zu arbeiten und das meiste übers Internet zu erledigen. Er war Ben zutiefst dankbar, dass er mit dieser Regelung einverstanden war. Phil genoss es, sich nicht mehr täglich mit Anzug und Krawatte ins Büro zu quälen. Nur hin und wieder musste er für Meetings nach Blossom Valley fliegen.
    Seine große Leidenschaft war das Tauchen und wann immer sich die Gelegenheit bot zog er mit Kaia los um die Unterwasserwelt zu bestaunen.



    Nach der Schule nahm sich Kaia immer etwas Obst und machte sofort ihre Hausaufgaben, sie war sehr gewissenhaft. Das konnte man auch an ihren schulischen Leistungen sehen, sie gehörte zu den Klassenbesten. Wenn sie fertig war schnappte sie sich meist ein Buch und las in ihrem Zimmer oder am Strand. Sie liebte das Meer und ihr Wissensdurst kannte keine Grenzen, sie verschlang ein Buch nach dem anderen, am liebsten über Fische. „Wenn ich groß bin werde ich Meeresbiologin!“, pflegte sie mit Nachdruck zu sagen. Daran hatte sie keinen Zweifel. Sie genoß die Tauchgänge mit ihrem Papi sehr und konnte danach jedesmal stundenlang von all den phantastischen Fischen erzählen.



    Leilani war ganz anders, sobald sie nach Hause kam verkrümelte sie sich mit ihrem Freund Kimo an den Strand. Stundenlang saßen die beiden da unten, blickten aufs Meer, hörten Musik und redeten über Gott und die Welt. Was sie sonst noch so machten wollten ihre Eltern gar nicht so genau wissen denn sie vertrauten ihrer Tochter und erste Erfahrungen zu sammeln ist ja normal mit 16 Jahren. Gemeinsam spielten sie in einer Band, Leilani war die Bassistin und Sängerin, Kimo der Schlagzeuger. Sie träumten davon eines Tages reich und vor allem berühmt zu werden.



    Das gemeinsame Abendessen wurde meist auf der Terrasse eingenommen. Sie genossen die kühle Brise des Ozeans beim Essen und unterhielten sich über die Schule, die Arbeit, den Tag und machten Pläne fürs Wochenende. Natürlich aß Kimo mit, man hätte fast denken können, er lebt auch bei den Grays, zumindest fühlte er sich ganz wie zu Hause.



    Abends gingen Phil und Maylea im Meer schwimmen, zündeten ein Feuerchen am Strand an oder machten es sich vor dem Fernseher gemütlich und gönnten sich gerne mal ein Glas Weißwein. Kaia schlief meist bald auf der Couch ein aber war nicht dazu zu bewegen früher ins Bett zu gehen.



    Leilani zog es vor in ihrem Zimmer Hausaufgaben zu machen, mit ihren Freunden zu chatten und die neuesten Musikvideos im Netz anzusehen. Oft konnte man im ganzen Haus hören wie sie dabei mitsang. Die Hausaufgaben blieben dabei oft auf der Strecke und nur knapp konnte sie ihren mittelmäßigen Notenschnitt halten. Sie war eben ein typischer Teenager und so ziemlich alles andere war wichtiger als die Schule.



    Nachdem Phil die schlafende Kaia ins Bett gebracht hatte kam er noch einmal runter und fragte lachend: „Na Schatz, soll ich dich auch ins Bett bringen?“ Übermütig sprang Maylea in seine Arme rief: „Ja!“ Dann schmiegte sie sich an ihn flüsterte ihm leise ins Ohr: „Phil, ich liebe dich.“ „Ich liebe dich auch May, du machst mich zum glücklichsten Mann der Welt“, erwiderte er und drückte Maylea dabei fest an sich.

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  • Familie Hamilton



    Dies ist Familie Hamilton, die Eltern, Noemi (35) und Tom (37) haben sich kennen gelernt als beide noch recht jung waren. Für die beiden war es Liebe auf den ersten Blick. Von dem Moment an wussten sie dass sie zusammen eine Familie gründen werden um dann gemeinsam alt zu werden. Glücklich und zufrieden...
    Kurz nach ihrem ersten Treffen vor 17 Jahren wurde Noemi schwanger, da sie auf keinen Fall abtreiben wollte entschlossen sie sich so schnell wie möglich zu heiraten. Und so kam ein paar Monate nach ihrer Hochzeit Amy zur Welt.
    Die Zeit verging sehr schnell und so wurde Amy vor kurzem 16 Jahre alt. Sie hatte eine wunderbare Kindheit in der sie behütet aufwuchs.

    Vor kurzem verstarb ein reicher Onkel von Tom, dieser hinterließ der kleinen Familie eine Grosse Summe an Geld.
    So konnte sich die Familie endlich den großen Wunsch von einem eigenen Haus erfüllen. Vorher hatten sie auf recht engen Raum in einer 3 Zimmerwohnung gewohnt, was in der Vergangenheit leider immer wieder zu kleinen Streitereien geführt hatte. Besonders Amy fand dass sie zu wenig Platz hatte. Die Wohnung war ohne Garten dafür mit nicht wirklich netten Nachbarn…
    Nun hat endlich jeder genügend Platz, Amy hat ihr eigenes großes Zimmer, ein großes Bad mit Wanne und Dusche, eine offene sehr großzügige Küche mit anschließendem offenem Esszimmer. Auch das gemütliche Wohnzimmer lädt zum verweilen ein.
    Es gibt sogar einen kleinen Pool hinter dem Haus, Amy kann es kaum erwarten endlich rein zu springen wenn es genug warm sein wird.




    Nun wohnen sie hier schon seit einigen Wochen im DesiderataTal, trotzdem hat noch keiner wirklich Kontakte mit anderen aus der Nachbarschaft geknüpft. Aber das hatte ja noch Zeit, so lange waren sie ja noch nicht da. Doch Mama Noemi freut sich ein wenig über dies, denn endlich hat die Familie wieder Zeit etwas gemeinsam zu unternehmen. Besonders am Abend hat sie es gerne wenn die ganze Familie zusammen ist.
    Gemeinsame Abendesse, Fernsehabende oder einfach nur zusammen zu sitzen um zu reden machen ihr und der Familie besonders viel Spaß.
    Besonders das Abendessen genießt jeder, den meistens ist das die einzige Mahlzeit die ab und an gemeinsam eingenommen wird.



    Noemi arbeitet momentan noch als Rattenhüterin, die Arbeit macht ihr wirklich sehr viel Spaß. Sie hofft auf eine baldige Beförderung, aber sie muss noch einiges an sich arbeiten damit dies Wirklichkeit wird und schließlich fängt jeder Mal klein an, nicht?
    Tom dagegen ist Hausmann, es hatte sich nach der Geburt von Amy irgendwie ergeben dass er sich um die Tochter kümmert und die Mutter arbeiten geht da sie damals einen sehr gut bezahlten Job hatte, das Geld konnten sie da ja gut gebrauchen denn Kinder kosten ja bekanntlich einiges. Auch wenn ihm der Haushalt nie wirklich viel Spaß gemacht hat, er erledigt ihn trotzdem denn er weis das dies seine Frau nicht auch noch erledigen könnte.
    Wenn Noemi um 8 Uhr aus dem Haus geht und Amy in der Schule ist hält er das Haus sauber, wenn alles erledigt ist geht er seinem Hobby der Musik nach. Er recherchiert im Internet oder schaut sich darüber etwas im Tv an. Das ist sein Ausgleich den er braucht, den oft vergeht der ganze Tag ohne dass er mit jemanden reden kann.





    Um 13 Uhr kommt dann Amy aus der Schule nach Hause und macht gleich ihre Hausaufgaben, erst dann hat sie Freizeit. Von klein auf hat sie gelernt diese selbstständig zu erledigen und meckerte nicht rum, wie es so viele Teenager in ihrem Alter taten.
    Ihre Eltern sind wirklich stolz auf ihre intelligente Tochter.
    In der Schule ist sie recht gut, sie weis dass es wichtig ist ein gutes Zeugnis zu haben um im Leben weit zu kommen. Sie möchte vielleicht aufs College gehen um zu studieren.
    Wenn sie die Hausaufgaben erledigt hat widmet sie sich ihrem Hobby der Musik. Ihre Leidenschaft dafür hat sie wohl von ihrem Papa geerbt, sie liebt es zu tanzen und zu singen. Eine weitere Leidenschaft der 16 Jährigen ist die Gothic/Punk – Szene. Sie liebt es sich schwarz zu kleiden, die Musik zu hören und geht gerne an Partys. Amy’s Haarfarbe kann sich immer mal wieder ändern, sie liebt es ihr Aussehen zu verändern. Ihre Eltern sind zwar nicht begeistert, aber mittlerweile akzeptieren sie ihre Tochter so wie sie ist.





    Wenn Noemi kurz nach 16 Uhr wieder zu Hause ist, zieht sie sich als erstes um und rennt dann schnell in die Arme ihres Mannes. Sie schmusen und lachen wie 2 frisch verliebte Teenager, schauen sich verliebt an.. Amy findet das manchmal richtig peinlich und dreht sich meistens genervt zur Seite.
    Wie sehr sie ihn doch liebte, vom ersten Moment an. Er war in ihren Augen wunderschön und sehr liebenswert, ja ja, sie ist glücklich ihn zu haben.




    Wenn Noemi manchmal ein wenig Zeit hat, beschäftigt sie sich ein wenig mit der Natur, es entspannt sie.. Sie beobachtet die Vögel oder pflegt ihre Pflanzen oder wandert ein wenig in der Gegend rum. Für sie ist es eigentlich fast wie ein weiter machen mit der Arbeit da sie in der Naturwisschenschaft arbeitet, trotzdem entspannt sie sich dabei.

    Bevor Amy ins Bett geht, geht sie zu ihren Eltern und wünscht den beiden eine gute Nacht. Nach einer Umarmung kriegt sie von den beiden einen Kuss.
    Auch wenn sie manchmal so tut als würde sie dass hassen, innerlich freut sie sich jeden Abend darauf, besonders auf den Kuss von ihrem Papa. Sie hat besonders zu Tom eine sehr gute Beziehung, wahrscheinlich liegt es daran dass er sich von Anfang an jeden Tag um sie gekümmert hat während Noemi arbeiten war.



    Ja, man kann fast sagen das bei Familie Hamilton die Welt noch in Ordnung ist. Jeder hat sich lieb und Streitereien gibt es kaum, der Gute Nacht - Kuss ist normal und das Leben einfach perfekt. Aber wer weis, wenn wir die Familie besser kennen lernen, vielleicht erfahren wir unerfreuliche die ihre heile Welt zerstören wird..?

  • Familie Sanburne


    Vor 5 Jahren habe ich meinen Traummann Jim kennen gelernt.
    Damals habe ich noch „unter“ ihm gearbeitet. Kurz nach meiner Ausbildung als Visagistin habe bei einer kleinen Firma angefangen. Der erste Auftrag, bei dem meine Hilfe gebraucht wurde, handelte um einen kleinen Werbespot für eine Schuhmarke. Natürlich war ich tierisch aufgeregt. Meine Hand zitterte, doch ich hatte meine Job gut erledigt.
    Schließlich durfte ich bei dem Werbespot zusehen. Zuerst sah ich den Regisseur nur von hinten. Da schenkte ich ihm kaum Beachtung. Als er sich jedoch umdrehte, konnte ich kaum noch die Augen von ihm abwenden. Anscheinend ging es ihm ähnlich, da sein Blick von seiner eigentlichen Aufgabe ziemlich oft abschweifte. Konzentrieren konnte er sich kaum, deshalb wurde der restliche Dreh auf den nächsten Tag verschoben. Dies war überhaupt kein Problem, da es sich um Jim Sanburne, einen in England berühmten Regisseur handelte, dem keinen ein Wunsch abschlagen konnte. Ich auch nicht. O.K. ich hätte es auch nicht gewollt. Kurz nach diesem Drehtag wartete Jim vor dem Ausgang auf mich. Er fragte mich, ob ich nicht mit ihm Essen gehen möchte. Wie könnte ich da Nein sagen?
    Dies war das beste Essen, das ich je hatte. Mit Jim kann man unglaublich gut reden. Das Gespräch lief toll und wir redeten bis spät in die Nacht.



    Wir lernten uns immer besser kennen und nach schon einem Jahr machte er mir einen Heiratsantrag. Natürlich konnte ich ihm nicht widerstehen. Wie auch?
    Die Hochzeit war himmlisch. Von der Hochzeitsnacht ganz zu schweigen.
    Sogar seine ganze Familie war aus England angereist. Ich muss schon sagen, er hat eine ziemlich große Familie. Deshalb war unsere Freude besonders groß als alle kamen.
    Wenige Tage später fanden wir ein Traumhaus für uns beide. Geld spielte da natürlich keine Rolle. Ich arbeitete noch immer als Visagistin und mein Top-Regisseur verdiente genug Geld für unsere beiden Familien.



    Anderthalb Jahre später kam unsere Alicia auf die Welt.
    Wir waren überglücklich und hätten die ganze Welt umarmen können. Schon während der Schwangerschaft bin ich kürzer getreten und am Ende der Schwangerschaft hab ich ganz aufgehört zu arbeiten. Für Jim war das kein Problem. Er hat sich gefreut, dass so immer jemand bei Alicia war und wir kein Kindermädchen brauchten.



    Nun möchte ich auch etwas über unseren Tagesablauf erzählen. Jim muss für das Geld leider ziemlich lange, hart und oft arbeiten. Für ihn stehe ich jedoch gerne auf um nach Alicia zu sehen. Meistens wird er nachts auch gar nicht wach, wenn sie nach uns ruft. Oft ist sie unser kleiner Wecker. Kurz bevor der normale Wecker klingelt, ist sie schon wach und weckt uns. So aufzuwachen ist viel angenehmer als ein dröhnender Piepton.



    Ein ausgiebiges Frühstück ist für uns immer drin. Ich gehe meistens als erste ins Bad und bereite Alicia für den Tag vor. Um das Frühstück kümmere ich mich und Jim kommt immer pünktlich in die Küche.
    Alicia und ich gehen jeden Arbeitstag noch mit zum Auto. Dann gibt’s ein Abschiedsküsschen für Alicia und eins für mich. Wenn er losfährt, winken wir beide ihm noch hinterher bis das Auto um die Ecke biegt und wir ihn nicht mehr sehen können.



    Und dann fängt unser Mädelstag an.
    Erstmal muss der Haushalt gemacht werden. Alicia versucht schon richtig mitzuhelfen. Da muss ich sie manchmal sogar etwas bremsen. Am liebsten putzt sie mit mir den Boden. Damit es uns auch Spaß macht, habe ich ein kleine Spiele und Tricks eingebaut. Schließlich wollen wir den ganzen Tag genießen.



    Wenn Alicia am Nachmittag ihr Mittagsschläfchen hält, arbeite ich etwas am Computer. O.K. ich hab einen ziemlich umfassenden Sinn für Arbeit. Zumindest für diese Art von Arbeit.
    Nach Alicias Geburt habe ich angefangen Kolumnen für eine kleine Zeitung zu schreiben, deren Chefredakteur mein Bruder ist. Sie fanden rege Begeisterung und so schrieb ich immer mehr. Schließlich brachte mich mein Bruder auf die Idee ein eigenes Buch zu schreiben. Mich rührte sein Vertrauen, dass ich einen Versuch startete.
    Mein erstes Buch „Vielleicht… bis Morgen?“, ein Thriller der ziemlich erfolgreich war. Dies ermutigte mich zu neuen Büchern. Mein zweiter Thriller hieß „Nachtschatten“. Demnächst möchte ich auch ein Kinderbuch schreiben. Wenn ihr also ein Buch von Marilyn Sanburne entdeckt, dann scheut euch nicht es zu kaufen. ;-)
    Oft schreibe ich auch E-Mails. Meist an meine Schwiegermutter, die ich leider viel zu selten sehe. Jedoch fahren wir öfters nach England als so manch anderer und besuchen kommt sie uns auch oft.



    Nach ihrem Mittagsschläfchen und getaner Arbeit genießen wir den restlichen Tag. Oft kommt meine Mutter uns besuchen oder wir besuchen ein paar Freunde. Besonders gern ist Alicia bei meiner besten Freundin Bella, die Zwillinge (ein Mädchen und ein Junge) in ihrem Alter hat. Die drei sind die besten Freunde und da kann Alicia es kaum erwarten ihren Mittagsschlaf zu beenden.
    Zwei Spielstunden am späten Nachmittag sind immer drin. Alicia hat genügend Spielsachen. Da gehen die zwei Stunden ziemlich schnell vorbei.
    Alicia liebt es auch mit mir zu singen. Jim meint immer, wir beide geben ein tolles Mutter-Tochter-Gespann ab.



    Zum Abend hin wird Alicia dann wieder kribbelig, denn bald kommt Jim nach Hause. Oft steht sie schon kurz bevor er kommt am Fenster und wartet auf ihn. Wenn ein freudiger Schrei ertönt, weiß ich direkt wer ankommt. Kurz danach wird die Tür aufgeschlossen und Alicia fliegt mit einem großen Grinsen in Jims Arme.
    Es ist herrlich die beiden zusammen zu sehen.
    Am liebsten bringt Jim sie ins Bett. Eine Gute-Nacht-Geschichte ist bei den beiden immer drin. Da muss ich sie bremsen, sonst würden sie noch die ganze Nacht durchlesen.
    Nachdem Alicia eingeschlafen ist, habe ich Jim wieder für mich alleine.
    Auch keine schlechte Tageszeit für mich.

    [CENTER][SIGPIC][/SIGPIC]
    [SIZE="3"][FONT="Palatino Linotype"][COLOR="LemonChiffon"]My name is Dean Winchester.
    I'm an Aquarius, I enjoy sunsets, long walks on the beach and frisky women.[/COLOR]
    [/FONT][/SIZE][/CENTER] [SIZE="3"][FONT="Palatino Linotype"][COLOR="LemonChiffon"][RIGHT]♥[/RIGHT][/COLOR][/FONT][/SIZE]

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  • Irgendwas war anders im Hause Trevor. Es gab keine gemeinsamen Fernsehen und auch kein gemeinsames Frühstück mehr. Das Fitnessprogramm war mittlerweile beschränkt auf den Weg zu Shoutings. Das Ehepaar Trevor tauschte auch keine Küsse mehr aus.



    Tracy und Miracle hakten eines Abends nach. Sie saßen gemeinsam mit der Mutter vor dem Fernseher, von Michael fehlte jede Spur. Dann kam er zur Tür herein, und Tracy fragte: "Papa, irgendwas stimmt doch nicht mit Euch!"
    Michael richtete seinen Blick auf den Fernseher und sagte gar nichts. Dann fing Lisette an, ihren Kindern alles zu erklären.



    "Wir werden uns scheiden lassen. Es stimmt einfach nicht mehr zwischen uns. In letzter Zeit haben wir uns nur noch gestritten."



    Michael wurde immer nervöser. "Warum sagst Du ihnen nicht die Wahrheit, Lisette?", fragte er erregt.
    "Das ist unfair, Michael. Wieso machst Du das?", fragte Lisette ihren Noch-Ehemann.
    Er stürmte aus dem Haus, sie lief ihm nach. Vor der Tür stritten sie sich noch einmal heftig.



    "Wo willst Du hin, Michael? Ohne mich bist Du ein Nichts, ein Niemand!" Er lachte nur. "Haha, denkst Du wirklich, ich schaffe es nicht ohne Dich? Ich brauche Dich und Dein Geld nicht. Auch ich kann erfolgreich werden. Du belügst unsere Kinder, nur, um Deinen Stolz zu wahren. Warum sagst Du ihnen nicht die ganze Wahrheit? Schämst Du Dich dafür? Zu traurig, wirklich. Es wäre schließlich auch ihre Schwester gewesen, die Du getötet hast!" Lisette starrte ihn an, ihre Gefühle konnten sich nicht entscheiden. Sollte sie ihn hassen oder weiter lieben? Er ging zum Wagen, stieg ein und startete den Motor.



    "Wohin willst Du, sag es mir doch!" Sie war mittlerweile verzweifelt, doch er verließ sie. Egal, was sie sagen würde, es war umsonst. Er konnte sie nicht länger ansehen. Sie hatte sein Kind getötet, ohne ihm nach seiner Meinung zu fragen. Es war schließlich auch sein Kind. Und warum? Weil sie ihre Karriere in Gefahr sah.
    Tracy und Miracle zogen sich nach diesem Ereignis zurück, ließen ihre Mutter allein. Sie hatten die Diskussion mitbekommen und waren geschockt.



    Miracle verbrachte die Zeit damit, PS2 zu spielen, was sie früher nie getan hatte. Ihr Vater fehlte ihr, sie wollte, dass er wieder kam.



    Auch Tracy blieb die meiste Zeit allein in ihrem Zimmer, sah Fern und dachte nach. Wie würde ihr Leben nun verlaufen? Sie glaubte nicht daran, dass ihre Eltern sich wieder vertragen würden. Und was war ihr Vater nur für ein Mensch, sich einfach aus dem Staub zu machen?



    Lisette entsorgte alle Andenken an ihren Mann. Sie wollte mit ihm abschließen. Wenn es doch nicht so verdammt schwer sein würde! Wieso verstand er sie denn nicht? Er war doch ihr Mann! Er musste doch zu ihr stehen!

  • Aufgabe 2

    Mittlerweile sind einige Wochen vergangen, die Familie ist in ihrem neuen Haus richtig glücklich und hat sich gut eingelebt in der neuen Umgebung. Besonders Amy, denn seit 3 Wochen hat sie einen festen Freund. Er heißt Mirek und ist 18 Jahre alt.
    Die beiden haben sich auf einer Party kennen gelernt. Zuerst waren sie nur Freunde, doch durch die vielen Treffen und die vielen Gemeinsamkeiten wurde aus der Freundschaft sehr schnell Liebe. Eine der großen Gemeinsamkeiten ist definitiv der Musikgeschmack der beiden. Sie haben beide die gleichen Lieblingsbands, und auch sonst haben sie viele Dinge, die sie zusammen unternehmen können. Sie sitzen gerne auf dem Sofa und schmusen, knutschen oder reden ein wenig. Es passt eben einfach zwischen ihnen. Sie liebt es die berühmten 3 Worte 'Ich liebe dich!' von ihm zu hören



    Amy ist richtig glücklich mit ihrem Mirek, er ist ihr erster richtiger Freund und hatte mit ihm ihren ersten Kuss erlebt.

    Ihre Mutter Noemi freut sich sehr für ihre Tochter, sie ist froh Amy so glücklich zu sehen. Außerdem konnte sie sich noch sehr gut an dieses wunderbare Gefühl der ersten großen Liebe erinnern.
    Das Gefühl zu schweben, einfach nur glücklich zu sein. Sie hofft nur, dass Amy nicht enttäuscht wird und sehr lange mit Mirek zusammen bleiben wird. Wenn sie nach ihrer Mutter kommt dann hatte sie sehr gute Chancen, ihre große Liebe mit Tom dauert immerhin seit über 17 Jahren!! Und noch immer waren sie glücklich wie am ersten Tag.
    Sie freute sich wenn Mirek da war, und so kommt es, dass sie mit ihm einen sehr guten Kontakt hat.

    Auch sie hat sich gut eingelebt und eine gute Freundin gefunden. Laura Walters hat sie beim Shopping in der Stadt kennen gelernt und nun treffen sie sich regelmäßig um was zu unternehmen.
    Beruflich lief es ebenfalls sehr gut, sie wurde vor kurzem zur Algenjägerin befördert. .
    In ihren Augen war das Leben momentan einfach nur perfekt!



    Nur Tom war mit seiner Situation und der der Familie recht unglücklich. Er verbrachte die meiste Zeit im Haus um es sauber zu halten, zu kochen und sonst saß er viel vor dem Computer. Währenddessen vergnügte sich seine Frau mit ihrer neuen besten Freundin. „Nicht das ich mich für sie freue, dass sie jemanden gefunden hat, aber manchmal möchte ich einfach mehr Zeit mit ihr alleine haben“ beklagte er sich immer wieder in einem Chat im Internet.

    Doch noch mehr störte ihn Mirek. „Platzt einfach in meine Familie hinein, was fällt dem Kerl ein!!“. Wütend war er und diesen Gedanken hatte er jedes Mal wenn er ihn sah.
    Er war eifersüchtig auf Mirek, denn auf ein Mal war er nicht mehr der wichtigste Mann im Leben SEINER Amy, er wollte sie ihm wegnehmen und das musste er verhindern..

    Wenn Mirek da war sah man Tom an wie wütend und eifersüchtig er ist. Er schaute jedes Mal sehr wütend und mehr als ein kaum hörbares „Hallo“ sagte er nicht.



    Amy bemerkte natürlich das Verhalten von ihrem Vater, und es tat ihr weh ihn so zu sehen. Sie wollte ihn fragen warum er sich so benimmt, also stellte sie ihn an einem Abend zu rede.
    „Daddy was ist los?“ und schaut ihn dabei fragend an. „Ich merke doch dass was nicht stimmt, du verhältst dich so komisch wenn Mirek da ist. Und ich spüre dass du ihn nicht magst, warum nur???“.
    Tom wollte es nicht sagen, aber es platzte aus ihm heraus „Weil DIESER Kerl dich mir wegnehmen will. Du gehörst mir, und ich mag es nicht wenn er in deiner Nähe ist, ich mag ihn nicht. Er ist nicht gut für dich und ich werde alles tun damit eure so genannte Liebe bald zu Ende ist. Ich werde nicht zulassen, dass ich dich verliere! Niemals!“

    Amy konnte ihren Ohren nicht trauen, „Spinnst du Dad?? Er ist mein Freund und wir lieben uns! Ich kann nicht glauben was du da sagst, ich hasse dich!!!!“ und dann rannte sie in Tränen aufgelöst aus dem Raum.





    Sie konnte es nicht fassen, warum nur war ihr Vater so? Die beiden sprachen kaum noch miteinander, stritten die nächsten Tage ständig. Noemi wusste nicht was los ist, und jedes Mal wenn sie fragte was los ist antworteten die beiden: “Nichts!!“.

    Noemi wusste von nichts und deutete das Verhalten von Amy als etwas typisches Pubertäres und machte sich keine weiteren Gedanken.

    Einige Tage später veränderte sich das Verhalten von Tom. Immer öfters platzte er ins Bad wenn Amy sich duschte und entschuldigte sich nicht ein Mal.
    Er schaute sie auf eine komische Art an und Amy hatte Angst vor ihm. Sie versuchte in den nächsten Tagen ihm aus dem Weg zu gehen, was aber nicht immer einfach ist wenn man zusammen unter einem Dach wohnt.
    Sie begann das Bad ab zu schließen und zog sich immer mehr in ihr Zimmer zurück.

    Wie an dem einen Abend.. Noemi war weg und Amy war mit ihrem Vater alleine zu Hause.
    Sie saß an ihrem Computer als (Tom) plötzlich die Tür aufging und Tom herein kam.
    „Was machst du meine süße kleine Amy?“ ohne sich umzudrehen antwortete sie: „Nichts und nun raus hier!!“
    Doch er machte keine Anstalten raus zu gehen, im Gegenteil, er kam immer näher an sie ran, bis er ganz dicht hinter ihr stand. Amy schwitzte und hatte Angst und ehe sie was tun konnte spürte sie seine Hände auf ihrem Oberkörper. Sie stieß die Hände weg und schrie „Lass dass du widerliches *********!!!“. Aber er hörte nicht auf und flüsterte ihr ins Ohr „Ich will dich nur für mich, bist doch meine Kleine, niemand außer mir soll dich anfassen.. Verstehst du nicht? Du bist mein, ich werde dich nicht gehen lassen…“
    Amy war angeekelt, sammelte unglaubliche Kräfte und schaffte es ihn auf den Boden zu werfen. Sie brachte es irgendwie fertig ihn aus ihrem Zimmer zu stoßen und schloss schnell die Tür (hinter sich) zu.

    Sie zitterte am ganzen Körper und konnte noch immer nicht fassen was ihr Vater gerade getan hatte.
    Sie war aufgelöst und weinte.. Sie griff gleich zum Handy und rief ihre Mutter an die mit ihrer Freundin unterwegs war. Schluchzend und weinend erzählte sie ihr was passierte war. Von der Diskussion angefangen bis zu dem Moment wo er sie angefasst hatte.



    Noemi kam innerhalb weniger Minuten nach Hause und rannte gleich ins Zimmer von Amy. Sie umarmte sie und versuchte sie zu trösten.
    „Ich werde mich von ihm trennen, dieser widerliche Perverse wird hier keinen Fuß mehr reinsetzen, versprochen!!!“

    Dann ging sie zu Tom der gerade in der Küche war und ging auf ihn los „Du Mistkerl du widerliches *********! Was fällt dir ein unsere Tochter anzufassen??? Raus hier! Lass dich nicht mehr hier blicken oder ich hole die Polizei, ich will die Scheidung und wir werden dich anzeigen. Solche Typen wie du gehören hinter Gitter!!!!!!!!!!!!!!!!!! Raus!!“





    Sie schrie laut, Noemi war verzweifelt, verwirrt. Und ehe es ihr bewusst war schlug sie Tom heftig ins Gesicht, rechts und links eine Ohrfeige, mit einer solchen Wucht, wie sie sie nie von sich selber erwartet hätte.





    Tom wusste nicht wie ihm geschah. Er hatte seine Frau noch nie so gesehen, mit ihrer lauten Stimme, sie machte ihm Angst. „Aber meine Liebste, Amy lügt, ich würde so was nie tun!“
    „Raus hier, du hast 2 Minuten deine Sachen zu nehmen und zu verschwinden! 2 Minuten und ich rufe die Polizei!“.
    Ängstlich ging er ins Schlafzimmer und packte seine Klamotten in einen Koffer und ging aus dem Haus. „Die wird sich schon wieder einkriegen, habe ja nichts Schlimmes gemacht. Morgen ist alles wieder in Ordnung“ dachte er sich. Doch dem war nicht so. Gleich am nächsten Morgen gingen die beiden Frauen zur Polizei zeigten ihn an und gingen dann zu einem Anwalt.
    Noemi wollte so schnell wir möglich die Scheidung und nichts mehr mit Tom zu tun haben. Noch immer konnte sie nicht fassen was er Amy angetan hatte, und somit auch ihr.
    „Ich will ihn aus unserem Leben haben“ sagte sie immer wieder.
    Trotzdem war sie traurig, sie konnte nicht glauben, dass ihre Ehe, ihre große Liebe nach 17 Jahre so in die Brüche ging.
    Die nächsten Tage schleppten sich dahin. Amy und ihre Mutter waren am Boden zerstört. Beide waren fassungslos was geschehen ist.
    Amy suchte Trost bei ihrem Mirek und Noemi bei ihrer Freundin.

    Eines Morgens wachte Noemi auf, ihr war übel. Sie rannte aufs Klo und musste sich übergeben. Sie wusste gleich: “Ich bin schwanger!!!“



  • Familie Sanburne


    Mein Leben änderte sich schlagartig am Samstag. Ich kann die schrecklichen Ereignisse immer noch kaum glauben.



    Das Grauen fing an dem besagten Morgen an. Ich hatte Jim und heute auch mal Alicia geweckt. Sie saß auf ihrem Stuhl und ließ sich genüsslich ihren Stracciatella-Brei schmecken. Ich hatte gerade die Zeitung durchgelesen als ich einen Bericht über eine junge vermisste Frau las.
    „Oh mein Gott, Jim! Susanne ist verschwunden!“
    „Wer? Ich kenne keine Susanne.“ antwortete Jim.
    „Natürlich kennst du Susanne.“ konterte ich „Ihr arbeitet doch zusammen. Sie ist eine Visagistin von dir. Sie nahm meinen Job an, als ich mit Alicia in Umständen war.“
    „Das ist Susanne? Wirklich? Tja, tut mir wirklich sehr Leid für sie. Und ihrer Familie.“
    Ich wunderte mich schon über seine kalte Art. Eigentlich war Jim nicht so, aber ich wollte am frühen Morgen noch keinen Streit mit Jim. Deshalb ging ich nicht weiter drauf ein. Ich wollte jedoch, wenn er wieder von der Arbeit kam, ihn auf seine fiese Art ansprechen.
    Schnell aß er seinen Toast auf, zog sich was Richtiges an und lief zum Auto. Er rief uns beiden noch ein „Tschau bis später“ nach und dann fuhr er weg.
    „Wie dein Vater heute wieder drauf ist.“ sagte ich spaßeshalber zu Alicia. Sie ließ sich ihre Laune nicht verderben, sondern naschte weiter an ihrem Brei. Mir gab sein Verhalten jedoch Rätsel auf.



    Ab und zu verschwendete ich noch einen Gedanken an Jim und seine Reaktion. Ich hatte jedoch noch genügend Arbeit vor mir und ließ mich nicht wegen einer bestimmt unwichtigen Kleinigkeit den Tag verderben.
    Alicia war heute ziemlich müde, deshalb brachte ich sie schon etwas früher ins Bett. Während sie direkt einschlief, machte ich das Mittagessen.
    Plötzlich hörte ich wie die Tür zufiel. Erschrocken ließ ich einen Topf fallen. Bevor ich mich ganz umdrehen konnte, lief Jim an mir vorbei, splitterfasernackt, die Treppe hoch und knallte die Badezimmertür zu. Dann hörte ich auch schon das Duschwasser laufen. Verdutzt wollte ich ihm nachgehen, aber eine feine Blutspur führte mich in die Garage.
    In der Garage roch es ziemlich metallisch, ich machte das Licht an und hätte es am liebsten direkt wieder ausgemacht. Mir erbot sich ein grauenhafter Anblick.
    War das etwa wirklich Blut auf dem Schränkchen? Ich ging näher ran und erschrak mich für mein Leben. Es war tatsächlich Blut! Nein, nein, nein. Das kann doch nicht sein. Ist Jim verletzt? Was ist passiert? Schoss es mir durch den Kopf. Ich wollte schon zu Jim rennen, als der Müllbeutel meine Aufmerksamkeit anzog.
    Ich schaute hinein und fand blutverschmierte Kleidung. Kleidung von Jim, aber auch Frauenkleidung. Ganz oben auf dem roten Kleiderhaufen lag ein Portemonnaie. Nicht Jims Portemonnaie. Wessen denn? Unter den vielen Blutspritzern konnte ich ein pinkes Lederportmonnaie erkennen. Ich nahm es heraus und öffnete es. Ein spitzer Schrei entfuhr mir.
    Es war Susannes Geldbeutel. Susanne. Die Visagistin. Die vermisste Visagistin. Konnte das sein? War Jim an ihrem Verschwinden beteiligt? Oder hatte er noch etwas viel Schlimmeres getan? Ich wollte es nicht glauben jedoch kam Jim, frisch geduscht und mit sauberer Kleidung schon in die Garage rein.



    „Was machst du da?“ herrschte er mich an.
    „Was ich da mache?“ fragte ich ungläubig. „Die Frage müsste eher sein, was hast du gemacht? Kannst du mir das bitte mal erklären?“
    „Ich habe dir doch mal gesagt, es ist sinnvoller für dich, nicht in die Garage zu kommen. Du könntest Sachen sehen, die dich erschrecken oder dich verletzen. Aber zu deiner Frage zurückzukommen, ich habe unser Leben verbessert!“ grinste er mich an.
    „Verbessert? Oh Jim, was hast du nur gemacht? Was ist das alles hier? Warum liegt deine und Frauenkleidung im Müll? Dazu blutverschmiert? Was macht Susannes Geldbörse auf den Sachen? Kannst du mir das mal erklären?“
    „Fragen über Fragen, dabei müsstest du dich über meine Tat freuen!“
    „Freuen über was?“
    „Ich habe Susanne aus dem Weg geräumt.“
    „Aus dem Weg geräumt?“ Meine Stimme krächzte, „Du hast sie umgebracht?“
    „Wenn du es genau wissen willst, ja, ich habe sie umgebracht!“ verkündete er stolz.
    „Aber warum nur Jim. Unser Leben lief doch so toll. Ich liebe dich doch.“
    „Aber das weiß ich doch. Und ich liebe dich mehr als alle anderen auf der Welt.“
    „Und warum tust du uns, mir, Alicia, das alles an?“
    „Dieses blöde Miststück wollte unser Glück zerstören! Ja, da kannst du ungläubig gucken. Diese Tussi hat sich an dem ersten Tag direkt an mich rangemacht. Kaum hörte sich wie reich und berühmt ich bin, fing sie an zu sabbern. Als sie mich dann auch noch sah, war sie wie besessen von mir. Ich muss zugeben, ich war begeistert von ihrem Verlangen nach mir. Und ich gab mich ihr hin. Wir hatten eine Affäre und du, mein Hase, hast überhaupt nichts gemerkt. Oder wolltest du vielleicht nichts merken? Tja, das spielt jetzt auch keine Rolle mehr. Tot ist tot. Die Zeit mit ihr war toll, aber ich liebe nur dich. Sie hatte ich nur zum Spaß. Nur nebenbei. Doch sie wollte plötzlich mehr. Lass dich scheiden, komm zu mir, ich liebe dich!“ ahmte er sie nach. „ Pff, als ob ich dich jemals verlassen würde. Ich habe sie nur ausgelacht. Niemals, sagte ich. Daraufhin machte ich mit ihr Schluss. So einen Klammeraffen konnte ich überhaupt nicht gebrauchen. Das hat ihr wohl das Herz gebrochen. Im Nachhinein wohl nicht nur das.“ Er lachte über seinen kleinen gschmacklosen Witz.
    Ich konnte es immer noch nicht fassen. Jim? Mein Jim? Mein geliebter Jim soll ein Mörder sein? „Wie...?“ hauchte ich hervor. Das ...so kam mir nicht mehr über die Lippen.
    „Wie? Du willst wirklich alles wissen? Nein, das will ich dir nicht antun. Ich erspare dir die Einzelheiten. Susanne wollte an die Presse gehen und dir alles erzählen. Aber nicht mit mir. Zuerst hielt ich sie nur versteckt. Sie sollte mal kräftig über ihr Verhalten nachdenken. Doch als du heute Morgen ihr Verschwinden in der Zeitung entdeckt hast, wusste ich, dass es kein Zurück mehr gibt. Ich hätte nicht gedacht, dass sie hier jemand vermissen würde. Schließlich lebte sie nur für mich. Also entschloss ich mich heute ihrem Leben ein Ende zu setzen. Wie gesagt, keine Einzelheiten. Sie kann uns jetzt nichts mehr antun und wir können besser leben als zuvor.“ Er strahlte.
    Ich jedoch schüttelte nur mit dem Kopf. Tränen liefen mir über die Wangen. „Bist du verrückt? Du hast mich betrogen! Du hast eine Frau umgebracht! Das kann ich dir doch niemals verzeihen. Du bist ein Psychopath! Ich werde Alicia nehmen und dich für immer verlassen!“ Ich wollte an ihn vorbei schreiten, doch er packte mich an den Armen.
    „Nein, das wirst du nicht tun. Ich liebe dich. Und du liebst mich. Du bist mein! Ich lasse dich nicht gehen.“
    „Doch, dass musst du! Lass mich los, sonst schreie ich.“ Er ließ nicht los, also fing ich an zu schreien.
    „Halt den Mund, Schatz!“ schrie er und fing an auf mich einzuschlagen.
    „Sonst widerfährt dir das gleiche wie Susanne. Du gehörst mir und niemand kann dich mir wegnehmen!“
    Ich hörte auf zu schreien und merkte nur noch seine Schläge. Mein Gesicht war voller Kratzer und meine Nase fing an zu bluten.
    Plötzlich fing Alicia an zu schreien. Für einen kurzen Augenblick passte er nicht auf und ich lief zu Alicia. Jim kam hinterher gestürzt, doch ich war ich schneller. Ich nahm Alicia auf den Arm und sie sah uns mit großen Augen an. „Was ist los, Mama?“ fragte sie mich.
    „Nichts mein Engel. Ich bin nur gerade in der Küche ausgerutscht. Ich hätte lieber nicht so nass putzen sollen. Komm, wollen wir nicht noch einen kleinen Ausflug machen? Papa ist früher nach Hause gekommen, also kann ich direkt mit dir los düsen.“ Und schon ging ich zum Auto.
    „Bis Gleich, meine Mädels.“ rief Jim uns nach.



    Bis Gleich. Niemals. Ich setzte Alicia in den Wagen. Nachdem ich sie auf dem Rücksitz angeschnallt hatte, die Autotür schloss, sah ich noch mal zum Haus zurück. Jim stand am Fenster und winkte uns zu. Dabei sagte er noch zu mir: „Du gehörst mir. Du wirst wieder kommen!“
    Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Dann setzte ich mich in den Wagen. „Mein Schätzchen möchtest du nicht dein Hörbuch weiterhören?“
    „Jaaa!“ hörte ich sie vergnügt vom Rücksitz quieken.
    Ich lächelte. So leicht hätte ich es jetzt auch gern. Während sie sich die Stöpsel in die Ohren steckte, wählte ich vom Autotelefon die Nummer der Polizei. Ich versicherte mich noch mal, dass Alicia mich nicht hören konnte, aber sie war schon in ihrem Hörbuch vertieft.
    „Guten Tag, Polizeistation Lechenich, Frau Korst am Apparat. Was kann ich für sie tun?“ erschallte es an der anderen Seite der Leitung.
    „Hallo, hier ist Marilyn Sanburne. Ich sitze im Auto und flüchte vor meinem Mann. Er hat mir gerade den Mord an Susanne Görling gestanden. Ich habe meine kleine Tochter auf dem Rücksitz. Ich weiß nicht, wo ich hin soll. Mein Mann ist vollkommen verrückt geworden!“ schrie ich hysterisch.
    „Beruhigen sie sich erstmal. Wo befindet sich ihr Mann?“
    „Er ist Zuhause und wartet darauf, dass wir zurückkommen.“
    „Ihre Anschrift bitte.“
    „Am Flüsschen 3.“
    „Ich schicke sofort einen Wagen zu ihnen nach Hause. Bitte kommen Sie ins Polizeipräsidium. Verlangen Sie Frau Korst.“
    „Okay, vielen Dank.“ Ich legte auf. Alicia hatte zum Glück nichts von dem Telefonat mitbekommen. Ich erhöhte das Tempo und fuhr zur Polizeistation. Ich nahm Alicia auf den Arm. „Was machen wir denn hier Mami?“
    „Mein Schatz, wir müssen nur einen kleinen Umweg machen. Hier arbeitet eine gute Freundin von mir. Die wollte ich schon ewig mal besuchen.“ versuchte ich mich rauszureden.
    Direkt verlangte ich nach Frau Korst. Ich wurde in ein kleines Büro geführt, in dem eine junge Frau, Frau Korst, auf mich wartete. „Sind sie Frau Sanburne?“
    „Ja und das ist meine kleine Tochter Alicia.“
    „Ah, na du Kleine. Siehst du diese Frau da? Das ist Lili. Sie hat ein paar tolle Spielsachen im Nachbarzimmer. Sollen wir mal zu ihr hingehen?“ fragte sie liebevoll.
    Alicia sah erst mich an. Als ich ihr lächelnd zunickte, tat sie das Gleiche. Frau Korst brachte sie in das andere Zimmer und schon spielte Alicia mit Lili ein Spiel. Ich setzte mich schon mal auf den mir zugewiesenen Stuhl. „Also, Frau Sanburne. Ihre Tochter ist in besten Händen. Ich denke, es liegt auch in ihrem Interesse, dass sie nichts von unserem Gespräch mitbekommt?“
    „Natürlich. Bei unserem Telefonat habe ich ihr extra ihr Hörbuch gegeben. Sie hat nichts mitbekommen.“
    „Sehr gut, Frau Sanburne. Möchten sie vielleicht etwas zu trinken oder einen Arzt?“
    „Nein, danke. Körperlich fehlt mir nichts.“
    „War das Ihr Mann?“
    „Ja, er ist vollkommen ausgerastet.“ „“
    „Natürlich können, und das würde ich Ihnen sogar raten, Sie ihn anzeigen. Niemand darf einer Frau so etwas antun.“
    „Er hat mir im Moment viel Schlimmeres angetan. Aber Sie haben Recht. Ich werde ihn anzeigen.“
    „Was ist denn heute passiert?“
    „Es fing schon heute Morgen beim Frühstück an. Ich las in der Zeitung von Susanne.“ Ihren Namen auszusprechen bereitete mir Kummer. „Ich sprach Jim, meinen Mann, auf ihr Verschwinden an. Er reagierte ziemlich kalt und verließ fluchtartig unser Haus. Um die Mittagszeit war Jim wieder da. Er lief nackt aus der Garage, direkt ins Badezimmer. Das hat mich natürlich total überrascht und deshalb wollte ich ihm folgen. Als ich jedoch eine Blutspur auf dem Boden fand, die in die Garage führte, ging ich zuerst dorthin. Ein kleines Schränkchen war über und über mit Blut verschmiert. Daneben stand ein Müllbeutel mit Frauenkleidung, der Kleidung meines Mannes und ihrem Portemonnaie. Ich war wie gelähmt und schließlich kam Jim in die Garage. Wir stritten uns und er erzählte mir von seiner Affäre mit ihr. Er gab auch zu sie für uns aus dem Weg geräumt zu haben. Ich wollte sofort aufbrechen, doch er hielt mich zurück und schlug auf mich ein. Er wollte mich nur für ihn und ließ nicht zu, dass ich entkomme. Als Alicia schrie, konnte ich schnell zu ihr laufen und bin mit ihr davongefahren. Und dann habe ich auch schon Sie angerufen.“
    „Okay, Frau Sanburne. Mittlerweise müsste der Streifenwagen bei Ihnen zu Hause sein. Kann ich vielleicht irgendetwas für Sie tun?“
    „Nein, danke. Ich werde mir gleich ein Hotelzimmer mieten.“
    „Das ist eine gute Idee. Bitte benachrichtigen Sie uns über die Anschrift ihres Hotels, damit wir Sie erreichen können.“
    „Natürlich.“ Ich holte Alicia ab und suchte nach einem passenden Hotel für uns beide.



    Während meiner Suche wurde Jim im Polizeirevier abgeliefert. Er gestand sofort. Schließlich gab es auch keinen Ausweg, da die Polizisten direkt das Haus durchsuchten und die Sachen in der Garage fanden.
    Frau Korst war bei seinem Verhör auch dabei. Er gab sich ziemlich überheblich und sah an seiner Tat nichts Schreckliches. „Was soll dieser Quatsch hier eigentlich? Ich habe die Welt doch nur um eine schreckliche Person erleichtert. Ich will zu meiner Familie!“ erwiderte er immer wieder.
    „Sie haben das Leben von drei Menschen und auch ihr Leben zerstört!“ schrie Frau Korst wütend.
    „Aber wieso denn zerstört? Ich liebe meine beiden Mädels und sie lieben mich. Sie müssen mich laufen lassen. Schließlich bin ich Jim Sanburne!“
    „Wer Sie sind, ist mir vollkommen egal. Wissen Sie, was Sie Ihrer Familie und der Familie von Frau Görling angetan haben?“
    „Meiner Familie geht es prächtig und die Familie der Görling sollte mir danken. Niemand konnte Susanne leiden. Ich habe der Menschheit einen Gefallen getan.“
    Ungläubig schüttelte die Polizistin ihren Kopf. Wie kann ein Mensch nur zu Gefühlskalt sein? Sie konnte es nicht verstehen. Er war verrückt geworden. Total verrückt geworden.



    Schließlich wurde Jim Sanburne in eine Einzelzelle gebracht.
    „Tja, Jungs, bald werdet ihr mich wieder frei lassen müssen. Einen Jim Sanburne sperrt man nicht einfach in den Knast!“ schrie er wütend. „Meine Frau wird mir helfen. Sie liebt mich abgöttisch. Dagegen könnt ihr nichts zu machen. Mein Anwalt wird euch auch zeigen, was ihr davon habt, mich einzusperren!“ Natürlich sprach er von Mr. Craft. Den besten Anwalt Europas. Durch sein Geld und seine Macht war es ihm ein leichtes ihn zu arrangieren. Er würde ihn schon raus helfen, da war sich Jim sicher. Er könnte ihn ja als verrückt und somit als Unzurechnungsfähig erklären lassen.
    Jedoch war er ganz klar im Kopf. Er wusste was und wen er wollte. Und schließlich bekam er das auch immer.



    Während Jim im Gefängnis wütend auf und abwanderte, fand ich ein Hotel für Alicia und mich. Das Hotel war weit genug von Zuhause weg, jedoch musste ich noch mal nach Hause um ein paar Sachen für Alicia und mich einzupacken.
    Ich nahm nur ein paar Kleidungsstücke, Geld und ein Kuscheltier von Alicia mit. Ich wollte so schnell es ging raus aus dem Haus. Es steckte voller schöner Erinnerungen und jetzt überschattete ein schreckliches Ereignis unser Haus. Unser Leben. Unsere Zukunft.
    Wieder fuhr ich mit erhöhtem Tempo zum Hotel. Ich gab die Adresse des Hotels telefonisch an Frau Korst durch.
    „Wo ist Jim?“ fragte ich.
    „Sie sind sicher. Er ist in einer Einzelzelle. Er kann ihnen nichts mehr tun.“
    „Das glaube ich nicht. Wer wird meine Adresse bekommen?“ fragte ich nervös.
    „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Nur ich werde die Adresse wissen. Ich gebe sie keinen Anderen. Wir brauchen sie nur im Notfall. Falls wir noch Fragen oder ähnliches an Sie haben. Schließlich wollen Sie ja auch wieder nach Hause.“
    „Das bezweifle ich. Ich will dort nie mehr wohnen.“
    „Das kann ich natürlich verstehen. Es tut mir wirklich Leid. Wenn ich noch irgendetwas für Sie tun kann, scheuen Sie sich nicht, mich anzurufen.“
    „Vielen Dank. Vielleicht werde ich auf Ihr Angebot zurückgreifen.“ Schließlich legte ich auf.
    Ich ging die Treppen zu unserem Zimmer hoch. Mit Alicia auf dem Arm und nur einer kleinen Tasche war das kein Problem. Als wir im Zimmer ankamen, fragte mich Alicia: „Mami, warum bist du denn so traurig? Und wo ist Papi? Wieso schlafen wir heute hier?“
    Ich drückte sie fest an mich. „Ach, mein Schatz, der Papi muss auf eine Geschäftsreise. Das kennst du doch, oder? Ich habe mir gedacht, während der Papa sich dort amüsiert, machen wir einen kleinen Urlaub. Mir schmerzt noch das Gesicht, deshalb bin ich etwas traurig. Du musst doch ziemlich müde sein.“
    „Ja, das stimmt. Darf ich heute bei dir im Bett schlafen?“
    „Aber natürlich darfst du das. Wir machen dich jetzt schnell fit fürs Bett und dann hoppelst du auch schon in die Falle.“



    Ich zog Alicia um und legte sie ins Bett. Ich lag nach kurz neben ihr, bis sie einschlief. Das ging ziemlich schnell.
    Dann ging ich ins Bad und duschte lange. Heute war der schrecklichste Tag meines Lebens. Ich fühlte mich dreckig und schlecht. Die Dusche, dachte ich mir, hilft mir vielleicht ein bisschen, doch sie ermöglichte mir nur, mich nicht mehr so dreckig zu fühlen. Im Badezimmer befand sich auch ein Erste-Hilfe-Kasten, den ich dankend benutzte. Die Schmerzen in meinem Gesicht nahmen etwas ab.
    Schließlich setzte ich mich frisch geduscht aufs Sofa. Ich sah Alicia an. Wie friedlich sie im Bett schlief. Ich lauschte ihrem leichten Seufzen. Wie hart muss es erst für sie sein, wenn sie die ganze Wahrheit erfährt? Ihr Vater war ein brutaler Mörder. Er war verrückt und besessen von ihr und mir. Auf ihn wartete eine lange Haftzeit.
    Wie sollte ich es ihr nur beibringen? Was für Ausreden kann ich noch anwenden? Sie würde die Wahrheit doch niemals verstehen und verkraften können. Wie denn auch? Selbst ich konnte dies nicht. Doch irgendwann, wenn sie älter ist, muss sie die Wahrheit erfahren.
    Aber wie sollen wir bloß weiterleben? Ich werde direkt die Scheidung einreichen müssen. Wir hatten so ein schönes Leben und dann hat Jim alles zerstört. Wie konnte er nur? Er sagt doch, dass er uns liebt. Und ich liebe ihn auch noch immer. Wie soll es nur weitergehen. Er ist die einzige große Liebe von mir.
    Ich fing an zu weinen.

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    [SIZE="3"][FONT="Palatino Linotype"][COLOR="LemonChiffon"]My name is Dean Winchester.
    I'm an Aquarius, I enjoy sunsets, long walks on the beach and frisky women.[/COLOR]
    [/FONT][/SIZE][/CENTER] [SIZE="3"][FONT="Palatino Linotype"][COLOR="LemonChiffon"][RIGHT]♥[/RIGHT][/COLOR][/FONT][/SIZE]

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  • Anmerkung:
    Sowohl das ATF als auch die National Forensic Academy sind authentische Institutionen.


    Die Wildcats - Teil 2


    „Maaaaan! Wo bleibt er nur?!“ dachte ich mir und sah zum zehnten mal innerhalb von zehn Minuten aus dem Küchenfenster zur Auffahrt hinunter.
    Ich stand in der Küche inmitten von unzähligen Teller und Gläsern die darauf warteten, mit den dazwischen stehenden Platten voll Grillgut und Desserts, Obst, Karaffen mit frischem Fruchtsaft und Weinflaschen in den Garten getragen und davon befüllt zu werden.
    Denn in zwei Stunden würden unsere Gäste eintreffen, voll Erwartung auf ein rauschendes Gartenfest wie wir es jeden Sommer mit unserem engsten Freundeskreis veranstalteten.


    „Schatz! Da bin ich! Wow – das sieht ja schon richtig toll aus! Tut mir leid, im Supermarkt war die Hölle los.“ Ranjid durchquerte den Eingangsbereich und balancierte den vollen Einkaufskorb vorsichtig auf einen Stuhl, der einzig freien Fläche. „Hmmm... süß siehst du aus, so verschwitzt und voller Mehl auf der Hose.“ Er stellte sich hinter mich an die Arbeitsfläche, zog mich an sich und strich mir sanft die aufgelösten Haare aus dem Nacken und begann neckisch daran zu knabbern.
    Ich wehrte mich halbherzig: „Hey! Ranjid, Schatz, ich muss hier noch...“
    „Komm, hier sieht doch alles wunderbar aus. Und alles hast du ganz alleine gemacht, kleine Superfrau!“ Er nutze die Gelegenheit als ich ihn überrascht anstrahlte, drehte mich zu sich um und drückte mich gegen die Küchenanrichte. „Und Ashanti liegt auch oben in ihrem Bettchen und hält ihren Mittagsschlaf.“


    Sacht begann er mein Schlüsselbein zu küssen, weiter zum Hals und endete schließlich in einem leidenschaftlichen Kuss als er an meinen Lippen angekommen war. Mit seinem Oberschenkel drückte er mich fester an die Anrichte, zog mich fester in seine Arme wo ich mich in meinem verschwitzen Sommertop an seinen muskulösen Oberkörper schmiegte.


    Ich hatte schon völlig vergessen, daß ich für solche Spielchen eigentlich keine Zeit hatte, als mir bei einer weiteren Bewegung der Griff des Teigausrollers hinter mir schmerzhaft in die Nierengegend stach.
    „Aaahh!“ Oh, ja, der Kuchen! Der Kuchen, ja, da war was. Das wäre zumindest die Erklärung für die umherliegenden Backzutaten. Ich schob Ranjid sanft von mir weg und versuchte wieder etwas klarer im Kopf zu werden.
    „Hör zu, ich muss hier fertig werden. Aber heute Nacht, da bin ich ganz dein!“
    Bevor er mich wieder freiließ strich er mir meine jetzt noch aufgelösteren Haare aus dem Gesicht, küsste mich auf die Stirn und flüsterte: „Ich freu' mich“


    „Ja, ich freue mich auch.“... „freuen“ schon fast untertrieben.... dachte ich still bei mir, als ich mich wieder mit einem großen Grinsen im Gesicht meinem Kuchen zuwand.


    Drei Stunden später war die Party in vollem Gange. Die Kinder planschten im Pool und spielten im Garten, Ranjid stand mit Rebus, dem Mann meiner Kollegin Calendula vor dem Grill und beratschlagte darüber wie man die Kohle jetzt am besten anheizt und alle anderen waren quer über das Grundstück verteilt, lagen in den zahlreichen Liegestühlen und unterhielten sich mit einem Glas Weißwein in der Hand oder saßen auf den Handtüchern um den Pool herum und beaufsichtigten ihre Kinder. Es lag der Duft von Grillkohle, Sonnenmilch und warmen Gras in der Luft, die immer wieder Gesprächsfetzen und das Lachen unserer Sprösslinge zu uns herüber trug. Von irgendwo in der Ferne war ein Motorrad zu hören. Wir waren alle sehr zufrieden und glücklich.


    Sowohl der Kuchen als auch alles andere war rechtzeitig fertig geworden. Ich hatte mich noch von meinen Arbeitsklamotten befreit und war in ein hübsches Sommerkleid mit Blumendruck geschlüpft und stand jetzt ebenfalls auf dem Rasen und unterhielt mich mit meiner Freundin Alina
    darüber, daß der Kindergarten auch jedes Jahr früher in die Sommerferien ging, als ich bemerkte, daß das Motorradgeräusch immer lauter geworden war und es jetzt fast unmittelbar vor unserem Haus sein musste. Ich war noch halb im Gespräch mit Alina versunken und wollte mich deshalb zu Ranjid umdrehen, als laufende Schritte in unsere Richtung, sowie die Schreie einer Frau drangen an mein Ohr.


    „Glaubst du, du kannst mir das antun?! Glaubst du, ich lass dich einfach so davonkommen, Miststück?!“
    Ich hörte einen Schuss, zwei und einen Schrei in der Ferne. Ich kannte die Stimme, es war mein Schrei. Ich sah Alina noch verwundert an, staunte über die versprenkelten Blutspritzer auf ihrer Bluse, sah überrascht in ihr entsetztes Gesicht. Dann wurde vor meinen Augen alles rot.



    Es war schrecklich heiß, so heiß.... und ich wollte trinken.... ich lief den Gang entlang, immer weiter und weiter... dieses Piepsen im Kopf und die Stimmen die um mich herum waren, die ich nicht verstehen konnte. Um mich, in meinem Kopf, in meiner Brust, die Stimmen, das Piepsen.... und dieser schreckliche Durst. Wenn es nur nicht so heiß wäre. Wenn die Stimmen weg wären, dann könnte ich auch auf hören zu laufen.

    Sie wurden immer lauter und lauter, so wie das Piepsen... ich hörte wie sie mich riefen. Ich wollte mich doch nur kurz hinsetzen, in den Schatten, wo es nicht so heiß wäre, wo ich nicht so durstig wäre, nur kurz ausruhen. Doch sie ließen mich nicht, sie drangen immer näher an mein Ohr, waren in meinem Kopf, schrien so laut, daß er fast zerbarst und das Licht wurde immer heller, so hell daß meine Augen tränten...



    Ich schlug die Augen auf.


    Mein Atem ging unregelmäßig, ich blinzelte mehrmals, versuchte mich umzusehen und fand mich in einem Krankenzimmer wieder. Möglicherweise auch ein Zimmer einer Intensivstation, um mich herum befanden sich mehrere Monitore, deren Piepsen jetzt nur noch ein leises Nebengeräusch war, sowie einige wichtig aussehende Apparate. Ich versuchte zu schlucken, doch mein Hals war trocken und fühlte sich sehr rauh an.


    Ranjid saß auf einem grünen, hart aussehenden Plastikstuhl vor meinem Bett und war aufgestanden, als er sah daß ich aufgewacht war. Er beugte sich über mich. „Sandy, Schatz. Du bist wach, endlich.“ Er flüsterte.


    „W... wa...“ mein Hals, mein Mund, waren zu trocken und zu wund, als daß ich sprechen konnte.
    „Pssst... nicht sprechen. Du tust dir nur weh, das waren die Beatmungsschläuche. Nur nicken, ja?“ er flüsterte immer noch, strich mit mit dem Handrücken über die heiße Wange. „Was passiert ist?“
    Ich nickte, dabei begann es in meinem Kopf laut und schmerzhaft zu dröhnen.


    Er seufzte. „Katharina ist zurückgekommen. Sie.... sie wollte Rache an dir nehmen, an uns, dafür daß du mich zurückgenommen hast und ich zu dir gestanden bin. Sie hat dich angeschossen...“ er pausierte kurz, sah mich an und nahm meine Hand „es stand ziemlich kritisch um dich, du hattest einen Bauchschuss.“
    Ich begann erneut zu krächzen, doch er unterbrach mich „Keine Angst, Ashanti geht es gut. Allen anderen ebenfalls.“ Ich verstand nur nicht warum er dann so schrecklich traurig wirkte. Ich verstand nichts in dieser Geschichte. Das war vier Jahre her.... ich begriff nichts.


    „Sandy, ich muss dir etwas erklären. Katharina war nicht nur Sekretärin im Präsidium. Katharina ist Mitglied einer gefährlichen Untergrundgruppierung, sie war dort um uns auszuspionieren. Deshalb die Freundschaft mit dir, die Affäre mit mir, sie hatte Zugang zu allem. Sie hat letztendlich nicht nur ihre zwei wichtigsten Informanten verloren als wir uns zusammengerauft haben, sondern kurz darauf ist auch ihre Tarnung im Präsidium aufgeflogen. Ihre Organisation dürfte davon nicht sehr begeistert gewesen sein, ich denke sie musste einiges einstecken. Jedenfalls, sie ist seit 4 Jahren untergetaucht, wir suchen sie seitdem.“


    Wir?! Wieso sprach er von wir?! Woher wusste er diese Dinge?
    Ich sah in zweifeln an und versuchte ihn dazu zu bewegen weiter zu sprechen, doch ich sah wie schwer es ihm fiel. Er griff fester nach meiner Hand und atmete tief durch.


    „Wir. Damit meine ich meine Einsatzeinheit vom ATF. Sandy, ich war nie wirklich Dozent an der National Forensic Academy, genauso wenig wie ich in der Ballistikabteilung unserer Polizei gearbeitet habe. Das war sozusagen meine Geheimidentität, falls du es so ausdrücken willst.
    Sandy.... meine Einheit... Katharina.... wir müssen sie finden. Sie und ihre Komplizen.“


    Er klammerte sich an mein Hand, so fest daß seine Knöchel weiß hervortraten. Mit der anderen strich er mir wieder und wieder über das Gesicht, ich sah wie sich leise eine Träne aus seinem Augenwinkel stahl.



    „Sandy, ich muss gehen.“ Er flüsterte heiser, kniete neben meinem Bett. „Ich muss dich verlassen. Dich und Ashanti. Es tut mir so leid. Oh Sandy, es tut mir so unendlich leid. Ich wünschte....“ er brach ab und legte den Kopf auf meine Bettdecke und begann zu weinen. Ich strich im über seine schwarzen Haare, die denen unserer Tochter so ähnlich sahen, die seit Jahren jeden Tag neben mir auf dem Kopfkissen lagen.
    „Kommst du wieder?“ krächze ich leise.
    Er hob den Kopf und schüttelte ihn. „Nein, ich kann nicht...“
    „Wann....?“ dann brach meine Stimme wieder ab.
    „Jetzt. Ich habe drei Tagen gewartet bis du aufwachst. Ich kann nicht länger warten. Sandy, wenn ich aus dieser Tür gehe, werde ich nicht mehr wiederkommen.“

    Er nahm mich in den Arm, wir lagen uns minutenlang in den Armen, ich klammerte mich mit aller Kraft die ich aufbringen konnte an ihn. Versuchte mir einzuprägen wie er sich anfühlte, wie er roch, wie es war wenn er mich küsste. Jede Sekunde festzuhalten. Nichts zu vergessen. Nicht sein letztes „Ich liebe dich“, nicht wie er mir ein letztes mal in diesem Leben durch die Haare strich und mich auf die Stirn küsste. Ich musste alles behalten, durfte nichts vergessen. Ich musste es in eine kleine Kiste sperren und sie in meinem Herzen verschließen, damit er nie ganz gehen würde.


    Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, blieb ich liegen wie ich war und drehte meinen Kopf zu Seite. Ich starrte das Webmuster des Kopfkissenüberzuges an, jeden einzelnen Faden, unfähig zu begreifen was geschehen war. Und ich fühlte, wie sich meine Seele langsam an ihren Enden einrollte und zu sterben begann.


  • Wenn Gabriele ehrlich war, sehnte sie sich doch sehr nach ihrem Beruf- Werbetexterin. Als sie anfing zu studieren gab es kaum Kommilitonen, sie war eine der ersten, die diesen Studiengang belegte. Sie betrachtete noch einmal das Foto an der Wand über der Kommode- nach außen waren sie perfekt und auch innerhalb der Familie herrschten kaum Spannungen- doch die großen, folgenschweren Gefahren lauern ganz tief in uns, unbewusst darauf wartend, an Tage gefördert zu werden. Gefährlich sind keine kleinen Streitereien und auch die großen Krisen sind zu meistern, denn sie haben alle eine Ursache, einen definierbaren Grund der bekämpft werden kann- nur Feuer, dessen Ausgangsherd nicht gefunden werden kann, ist unlöschbar. Und wenn die Flamme vor sich hin züngelt, sich zu einer Feuerwand aufbäumt ohne wahrgenommen zu werden, besteht dann denn noch irgendeine Chance sie aufzuhalten, bevor es explodiert?


    Arne grüßte seine Kollegen in der Firma, links und rechts liefen sie an ihm vorbei und winkten ihm zu.



    Er hatte einiges erreicht, eigentlich mehr, als er erwartet hatte. Er könnte stolz auf sich sein, ja, das könnte er- war er aber nicht. Irgendetwas stimmte nicht, irgendetwas passte nicht zusammen, oder es passte alles zu gut, er wusste es nicht. Nicht mehr. Er hatte alles, wie war es gewesen, nichts zu haben? Seine Ehe war harmonisch, war Harmonie das, was eine gute Ehe ausmachte? Blumen? Kinder? Zwei Kinder in einem schönen Haus, ein Junge und ein Mädchen, mit Teich und allem drum und dran? War es der Hund? Der Hund, der fehlte? Arne wünschte, dem wäre so. Er stellte sich zu viele Fragen in letzter Zeit, stellte alles in Frage. Er war am Ziel. Er hatte die Pflichtpunkte im Leben eines Mannes abgehakt, es war wie ein Computerspiel- das letzte Level war erreicht und was kam dann? Natürlich war es kein neues Phänomen, dass er zu spüren bekam- Midlife Crisis. Schon allein das Wort zu denken ließ ihn erschauern. Er hatte sich informiert, widerwillig die Wahrheit an sich herangelassen, akzeptiert, er dachte, wenn er die Quelle des Übels aufspüren würde, könnte alles so werden wie früher. Was bekam er als Antwort? „Legen Sie sich Fixsterne zu Recht, denken sie darüber nach, was sie erreicht haben im Leben und noch erreichen wollen, seien sie stolz auf das, was sie bisher gemeistert haben!“ Erneut stieg die Wut in ihm auf. Für solche Tipps hatte es sich nicht einmal gelohnt auch nur in die Richtung des Computers zu schauen.


    Mona verabschiedete sich von ihrem Bruder, denn hier trennten sich ihre Wege- sie ging in die Grundschule, er würde in den Bus einsteigen, der zum Gymnasium fährt. Mona fand es cool, dass ihr Bruder sie brachte, es war ja nicht selbstverständlich- andere Brüder waren da anders. Aber sie konnte mit ihm angeben und schon drei ihrer Freundinnen hatten sich in ihn verguckt. Am anderen Ende des Pausenhofs sah Mona ihre beste Freundin Merle, die auf der Rutsche saß. Sie lief auf sie zu, wild winkend- doch Merle reagierte nicht. Mona lief noch schneller, rannte, sie spürte- heute war etwas anders.
    Und als sie näher kam sah sie, dass Merle weinte.




    Jonas stieg in den Bus ein- da war sie wieder, das Mädchen, dem seine Augen, seine Aufmerksamkeit und seine Bewunderung galten: Fabienne. Sie wohnte noch nicht lange hier. Aber sie war ihm gleich aufgefallen. Sie war anders als die anderen Mädchen, nicht so laut und nicht so zickig und nicht so darauf bedacht, zu gefallen- sie war einfach...besonders. Sie sah immer so traurig aus, traurig und fragend. Einmal begegnete sie seinem Blick- und ihre Augen waren so voller vorwurfsvollem Schmerz, dass er taumelte. Was war ihr wohl geschehen? Jonas würde sie gerne trösten und lächelnd stellte er fest, dass er das wirklich gerne würde- ganz ohne Hintergedanken.




    Arne merkte ja selbst, dass er unfreundlich zu seiner Sekretärin gewesen war, aber sie konnte manchmal auch wirklich schwer von Begriff sein. Gereiztheit- in letzter Zeit war er oft gereizt. Er lockerte den Sitz seiner Krawatte und verließ das Gebäude- ein wenig frische Luft konnte nicht schaden. Er wartete auf den Aufzug- die Türen öffneten sich: eine junge Frau richtete sich ihre Haare während ein junger Mann sich den Kragen zu Recht zupfte. Arne strafte sie mit einem missbilligendem Blick- nicht, dass er sie nicht verstehen konnte. Es war nur so lange her, dass er im Aufzug... die Türen schlossen sich- Arne war allein.


    „Aber Merle, du weinst ja!“ Mona kam langsam, Schritt für Schritt, näher auf ihre Freundin zu und noch bevor sie irgendein Wort mehr sagen konnte: „Mama und ich ziehen weg!“ Mona spürte den Schock „Was meinst du mit...weg? Eine andere Straße?“ Merle schüttelte den Kopf, schluchzte. Mona zögerte „Ein anderes Viertel?“ aber Merle sah sie nur an, die Tränen tropften in ihren Schoß: „Weg, Mona, wir ziehen weg“ Und jetzt verschwamm Merle vor Monas Augen.


    Gabi erinnerte sich an die Zeit, als Arne und sie noch „allein“ gewesen waren. Sie hatten spontan Urlaub gemacht, einfach so frei genommen, als man sich noch nicht nach den Schulferien richten und nach „Familien freundlichen Hotels“ Ausschau halten musste. Als man noch frei war. Gabi bereute den Gedanken sogleich- ihre Kinder waren wirklich alles für sie. Und dann tat sie etwas ungewöhnliches- sie ging zum Computer und gab „Berufsangebot Werbetexter“ ins Suchfeld des Internetbrowsers ein.




    Der Aufzug blieb stehen im 4. Stock. Eine Frau stieg ein, lange, dunkle Haare fielen ihr in kräftigen Locken in den Rücken.



    Arne musterte sie, begierig blieb er an ihren stattlichen Rundungen hängen, der rassige Körper ein wahres Kunstwerk, die braungebrannte Haut- als der Aufzug im 3. Stock stehen blieb sprang er hinaus, obwohl er eigentlich nach außen gewollt hatte. Er musste einfach nur allein sein. Früher hatte er nur Augen für seine Frau.


    Die Kinder waren groß. Sie bedurften nicht länger ihre volle Aufmerksamkeit- Gabi rettete sich nur vor der Leere. Noch bestand die Möglichkeit, wieder einzusteigen, mit 41 Jahren war der Zug noch nicht abgefahren... das hoffte sie. Sie rief bei einigen Agenturen an- und eine klang sogar interessiert, zumindest ließ sie sich ihre Bewerbung schicken- doch nun musste sie sich wieder dem alltäglichen Geschäft widmen.


    Arne wusste nicht mehr weiter. Wochenlang hatte er gehofft, sein Gemütszustand würde sich normalisieren, aber dem war nicht so. Der Morgen- er hatte seine Frau so zärtlich geküsst wie schon lang nicht mehr- und nun wusste er, dass er unterbewusst schon längst entschieden hatte: Es war der Abschiedskuss.


    Als Jonas nach Hause kam, saßen seine Eltern am Küchentisch- es war ungewöhnlich, dass sein Vater um die Uhrzeit schon anwesend war, ungewöhnlich, dass die beiden leise diskutierten, aber das Ungewöhnlichste war wohl, dass kein Essen auf dem Tisch stand und ein riesiger Kleiderberg das Wohnzimmer belegte, dass das Wohnzimmer unaufgeräumt, Monas Hefte an der selben Stelle lagen, an der sie sie am Abend zuvor liegen ließ. Und obwohl er dagegen ankämpfte spürte Jonas- das Chaos der Wohnung war nichts im Vergleich zu dem, was in der Luft lag...




    Mona weinte- der ganze Tag bestand aus Tränen. Sie fragte sich, wie viele Mittagessen wohl am Vortag unangerührt weggeschmissen wurden, dass heute alles so schief lief. Sie saß im Wohnzimmer, ihre Mutter und ihr Vater saßen sonst immer nebeneinander, jetzt saßen auf dem „Elternplatz“ Jonas und sie selbst. Ihr Vater erzählte von schwierigen Zeiten im Leben, von Abstand zueinander- und obwohl er betonte, dass er keinen Abstand zu seinen Kindern, zu ihr und Jonas, wollte, kam es auf das Selbe hinaus- er würde sie verlassen. Auch ihre Mutter sprach nichts direkt aus, sie sprach von Auseinanderleben und Selbstverwirklichung- und doch lief alles darauf hinaus: Ihre Eltern würden sich trennen.




    Für Jonas waren seine Eltern immer das perfekte Paar gewesen. Er hatte viele Werte vermittelt bekommen, Familie war immer ein Rückzugsort, der Ort gewesen, an dem er sich nicht verstellen musste um angenommen zu werden, wie ein Junge das eben tun musste, sobald er ein bestimmtes Alter erreicht. Und nun saßen sie da, egoistisch, alle beide, zerstörten einfach so, nebenbei mal seine Ideale, sein Vertrauen in die Zukunft, in die Liebe. Seiner Mutter reichte es anscheinend nicht mehr, Mutter zu sein und seinem Vater reichte seine Ehefrau nicht mehr. Das war alles, was er mitbekam. Aber das schlimmste war die Abgebrühtheit der beiden, selbst in ihrer Trennung waren sie in unterschwelliger Vorfreude harmonisch und einverstanden. Jonas machte keinen Hehl darum, wie sehr sie ihn anekelten. Er rannte in sein Zimmer und schloss sich ein.




    Arne und Gabi waren beide überrascht, dass es ihnen ähnlich ging- und wie leicht es ihnen fiel, über die Trennung zu reden. Vielleicht standen sie einfach nur unter Schock, vielleicht ging es nur zu schnell, um weh zu tun. Aber es war ja auch noch nicht entschieden. Sie hatten sich für eine „Trennung auf Zeit“ entschieden, Arne würde sich versetzen lassen, nach Sidney. Arne hatte sein Abenteuer und Gabi würde sich beruflich verwirklichen und wie könnten sie besser herausfinden, ob sie noch zusammen gehörten, wenn nicht, durch die Erfüllung ihrer tiefsten Träume? Natürlich dachten sie auch an ihre Kinder, aber im Grunde waren diese doch alt genug, es zu verstehen. Und es konnte sie doch auch nur stärker machen, oder nicht?

  • Langsam und unsicher packte ich meine restlichen Sachen in die Kartons. Ein letztes Mal sah ich mich in meinem alten Zimmer um und merkte, dass sich meine Sicht schon wieder verschleierte.
    Wieso war es so weit gekommen? Eine Frage die ich mir schon so oft gestellt hatte, aber noch immer keine Antwort hatte. Dad meinte zwar, dass ich die Letzte wäre, die daran Schuld hätte, aber dennoch fragte ich mich, was passiert wäre, wenn wir uns alle anders verhalten hätten.
    Verzweifelt wischte ich meine Tränen aus meinem Gesicht.


    Der Tag an dem alles in Scherben zerbrochen war, hatte so normal angefangen. Morgens war ich aufgestanden und musste zu Fuß zur Schule gehen, da Dad diesen Morgen früher im Büro sein musste.

    Ich ließ einen langweiligen Schulvormittag an mir vorbei ziehen und machte mich statt nach der 8. nach der 6. auf den Nachhauseweg, da zwei Lehrer fehlten. Zu meinem Glück. Physik und Mathe in den letzten Stunden waren sonst immer der pure Horror.
    Auf dem Weg dachte ich schon an den Nachmittag, da Mom und ich uns einen netten Tag in der Stadt machen wollten.


    Ob Mom das Shopping-Angebot, welches sie am Morgen noch gegeben hatte halten würde? Es war nicht gerade selten dass sie solche Aktionen schnell mal zurückzog. Ein Grund von vielen war ihr Arbeit. Doch heute hoffte ich, dass sie noch immer Lust und Zeit hatte.

    Als ich nach dem mehr oder weniger langen Fußmarsch Zuhause ankam, sah ich ein fremdes Auto in unserer Einfahrt sehen. Genauer gesagt ein Mercedes und keiner den ich kannte fuhr so ein Gefährt. Unschlüssig blickte ich den Wagen an.


    Nach einer kurzen Zeit entschloss ich mich ins Haus hineinzugehen, da mir dumm in der Gegend rum stehen auch nicht helfen würde. Ich stellte meine Schultasche im Flur ab und lugte um die Ecke wo die Küchenzeile stand.

    Keine Mom da die das Mittagessen zubereitete. Verwirrt sah ich mich im Flur um und entdeckte Moms Schuhe, die neben der Haustür standen. Dann beschloss ich einfach oben nach ihr zu sehen und ging die Treppe hoch. Als ich bei der Mitte der Treppe angelangt war, drang mir Moms Lachen ins Ohr.


    Irritiert blieb ich kurz stehen.

    Irgendwas lief hier gewaltig schief. Das wusste ich und erinnerte mich an das fremde Auto und Moms Schuhe, denn wenn es eine geschäftliche Verabredung gewesen wäre, hätte sie wohl kaum ihre Schuhe unten hingestellt. Und dann wären sie garantiert auch nicht oben gewesen, denn dort befanden sich nur die zwei Schlafzimmer und ein Bad.

    Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch gehofft, dass sich alles ganz harmlos auflösen würde. Doch als ich oben angekommen war und einen Blick ins Schlafzimmer riskierte, trag mich der Anblick wie ein Schlag ins Gesicht.


    Als meine Mutter mich wie versteinert vor der Tür fand, fingen die ersten sinnlosen Besänftigungen und Entschuldigungen an. „Julia, Schatz. Es ist alles ganz anders als es aussieht“, sagte sie zu mir und versuchte mich in den Arm zu nehmen. Doch ich riss mich los und stürzte in mein Zimmer, zu perplex um zu weinen.

    Ich setzte mich leblos in meinen Sessel und starrte vor mich hin. Würde ich es Dad erzählen müssen? Wie würde er reagieren?
    Plötzlich bekam ich einen unglaublichen Hass auf meine Mutter. Jetzt erst erkannte ich, wer dieser Mann war. Er war ihr Chef. Wieso musste sie mit dem Chef rummachen, wo sie doch, wie sie immer sagte, die tollste Familie auf der Welt hatte?


    Dad kam erst abends nach Hause und bis er dann kam, saß ich in meinem Zimmer, welches ich abgeschlossen hatte, nachdem Mom geklopft hatte. Ich dachte über alles nach, wie es jetzt weitergehen sollte, was Dad dazu sagen würde, wie Mom über alles dachte.

    Wie sich später herausstellte, beichtete Mom alles meinem Dad und er kam zu mir in mein Zimmer, nachdem er und Mom sich lauthals gestritten hatten.
    „Was ist jetzt Dad?“, fragte ich ihn während meine Sicht verschwamm. „Es wird alles Gut“, sagte er und drückte mich fest.


    Es war so beruhigend. So hatten Dad und ich uns ewig nicht mehr umarmt, aber es spendete Trost und Geborgenheit. Dad setzte sich mir gegenüber auf den Boden und ich ließ mich wieder in meinen Sessel sinken.

    „Mom und ich…werden uns wohl scheiden lassen“, sagte er und blickte mir dabei tief in die Augen. Erschrocken sah ich in an. „Könnt ihr es nicht noch einmal miteinander versuchen?“, fragte ich hoffnungsvoll.
    Er antwortete mir erst nach einer kurzen Zeit. „Nein. Es ist nicht das erste Mal gewesen. Aber eine Frage hab ich noch. Möchtest du lieber zu Mom oder zu mir ziehen? Ich werde mir höchstwahrscheinlich irgendwo eine Wohnung oder ein kleines Häusschen mieten.“
    „Mit zu dir, Dad“, antwortete ich ihm und guckte im ebenfalls in die Augen. Ein kleines Lächeln zog sich über sein Gesicht.

    [RIGHT][SIZE=3]Mache niemanden zu deiner Priorität,
    der dich nur zur Option macht.[/SIZE]
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  • Meine Familie hätte immer so bleiben können, wäre nicht eine bestimmte Frau in das Leben meines Mannes getreten. Karola war ihr Name. Mein Mann hatte sie als Nackt- und Unterwäschemodel eingestellt. Natürlich hatte mir die Idee von Anfang an nicht gefallen, doch schließlich verdient er sein Geld damit und wahrscheinlich waren solche Bilder im Moment gefragt. Aber ausgerechnet diese kleine ****. Jeder Blinder hätte erkennen können, dass sie nicht nur die Gage wollte.






    Am Anfang tat sie unserer Liebe eigentlich nichts ab, doch leider änderte sich das schnell. Oft wackelte sie besonders stark mit dem Hintern als sie den Raum verließ. Meistens hatte sie auch einen rießigen Ausschnitt. Marco konnte gar nicht mehr die Augen von ihr lassen.


    Seit sie da war versuchte er auch jeden Abend mit mir zu kuscheln. Doch wie stellte er sich das bitte vor? Ich war erschöpft, denn meine süße Kleine bekam im Moment ihre Zähne, meine Babypause war wieder vorbei, dazu kam noch der Haushalt, denn er selbst war sich als Mann zu fein dafür. Da braucht er sich nicht wundern wenn er abgewiesen wird.









    So war es auch den Tag bevor jenem Tag, als alles in die Brüche ging. Als ich in die Arbeit gefahren war, musste ich feststellen, dass renoviert wurde und deswegen meine Termine ausfielen. Doch statt heimzufahren dachte ich mir, sollte ich mir lieber eine kleine Pause können und war shoppen gegangen. Bei H&M waren so viele tolle Angebote. So übersah ich die Zeit und kam erst um 17.00 Uhr statt um 16.00 Uhr heim. Doch niemand war daheim. Komisch wo waren sie denn? In der Küche fand ich die Antwort. Zwei Zettel klebten am Kühlschrank. Auf dem einen stand:


    Bin bei Mara.
    Zoe


    "Hoffentlich hat sie ihre Hausaufgaben gemacht.", ging es mir durch den Kopf. Nun zum zweiten Zettel:



    Male heute draußen mit Karo. Sind beim Whirlpool.
    Marco



    Dieser Zettel machte mir weitaus mehr Sorgen. Der Whirlpool war der romantischste Ort in unserem Haus. Wir hatten ihn vor zwei Jahren zugelegt. Dort hatten wir eine wunderbare Nacht verbracht. Am nächsten Tag war ich schwanger von Lea. Schnell rannte ich ums Haus herum. Hoffentlich, war er nicht auf Karola reingefallen.


    Aber es war zu spät. Als ich um die Ecke bog saßen sie zu zweit, wohl gemerkt nackt, im Whirlpool. Dort knutschten sie so wild rum, dass sie mich nicht einmal bemerkten.









    "Was fälllt dir eigentlich ein?", schrie ich mit hoch rotem Kopf. Jetzt erst drehte er seinen Kopf nach mir um. Schnell sprang er aus dem Pool. Er hatte doch eine Badehose an. Doch das entschuldigte ihn auch nicht. Er war ein gemeines Schwein. "Es ist nicht das wonach es aussieht. Ich hab ihr bloß etwas erklärt.", stotterte er hervor. " Mit der Zunge in ihrem Rachen! Ich nenne das was du gerade gemacht hast Ehebruch! Verschwinde ich will dich nie wieder sehen!"









    Da kam auch noch Karola, die sich schnell etwas übergezogen hatte, ins Spiel. „Er ist eben ein Mann der weiß was er will, und er will mich!“, schrie sie. Achja! Wusste er das! „ Und was ist mit deiner Tochter?“ fragte ich ihn. „ Daran hast du wohl nicht gedacht! Wir sehen uns das nächste Mal vor Gericht. Denn ich will das alleinige Sorgerecht.“ Er schien verwirrt. Er drehte seinen Kopf hin und her, als müsste er sich noch entscheiden. Doch für mich war die Entscheidung längst gefallen: Er MUSSTE gehen. Das tat er auch. Schnell packte er seine Sachen zusammen und dann verschwand er mit Karo. Zu meinem Pech war Zoe genau jetzt heimgekommen und musste das ganze Drama miterleben.







    Als ich dann an diesem Abend meine Mädels ins Bett brachte, sah ich noch immer rot vor Wut. „ Mach dir nichts draus, Mama. Er war ein Idiot und das hast du jetzt endlich erkannt.“, sagte Zoe. Natürlich ging ihr die Trennung nicht so zu Herzen, denn es war ja nicht ihr eigener Vater. Für sie war er nur jemand gewesen, der ihr 20 Euro Taschengeld im Monat gab. Das musste ich übrigens ändern. Das ist doch viel zu hoch. Auf jeden Fall, färbte diese Ruhe von Zoe auf mich ab. Sie hatte Recht. Er war ein A***** und ich hoffte ihn nie wieder zu sehen.







    Als ich dann auch müde wurde und mich ins Bett schleichen wollte, stand da immer noch die Staffelei herum. Da überkam mich plötzlich ein Gedanke. Ich konnte meiner Wut endlich Luft machen, in dem ich sie zertrümmerte.







    Nun war mir schon zum zweiten Mal das Herz gebrochen worden. Doch dieses Mal verkroch ich mich nicht und fraß Tonnen von Schokolade in mich hinein, die man mir noch Wochen danach an den Hüften ansah. Dieses Erlebnis hatte mich abgehärtet. Mein Selbstbewusstsein war auf ihrem Höhepunkt. Nichts konnte mich jetzt aufhalten. Ich war SUPERMAM geworden. Die Mutter, der nie wieder das herz gebrochen werden würde.
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  • Freitagnachmittag. Keine Wolke war am Himmel zu sehen. Die Sonne brannte auf Tamahana hinab. Kaum ein Lüftchen wehte. Hoch oben am Himmel kreischten ein paar Möwen.



    Phil und Kaia tobten ausgelassen am Strand, kletterten auf den Felsen herum und sprangen zwischendurch immer wieder ins Meer um sich abzukühlen.
    Maylea war heute früher aus dem Hotel nach Hause gekommen weil sie mit Leilani noch shoppen gehen wollte. „Ich habe einfach nichts anzuziehen“, lag ihr ihre Tochter seit Tagen in den Ohren. Aber vorher gönnten sich die beiden noch einen Snack aus erfrischenden, frischen Früchten.


    Plötzlich hörten sie Kaia panisch schreien. Maylea und Leilani rannten die Stufen zum Strand hinab und schluchzend erklärt Kaia, Phil sei beim Spielen auf den Felsen ausgerutscht und ins Meer gestürzt.



    Ohne zu zögern sprang Maylea in die Fluten um ihren Mann zu suchen, sie verlor keine Zeit damit ihre Sachen auszuziehen. Leilani wählte den Notruf um Hilfe zu holen, die Strandpolizei versicherte ihr, sie würden sofort jemanden los schicken. Wieder und wieder tauchte Maylea unter, doch konnte sie Phil nirgendwo entdecken. Kaia stand weinend am Strand - sie sah immer noch vor sich wie Phil in den Fluten versank.


    Weil Maylea nicht auf die Rufe ihrer Töchter reagierte, rief Leilani ihre Tante an, schilderte ihr kurz was passiert war und war zumindest ein wenig erleichtert als Luana ihr versichte, sich gleich auf den Weg zu machen.



    Kurz darauf traf Luana ein und schaffte es, Maylea dazu zu bewegen aus dem Wasser zu kommen. Sie nahm ihre 2 Jahre jüngere Schwester fest in die Arme, beruhigen konnte sie sie jedoch nicht. Nach einigen Minuten gab sie auf und kümmerte sich um ihre Nichten.
    Sie versuchte ihnen Mut zu machen und sagte immer wieder: „Die Polizei wird Phil sicher finden und alles wird wieder gut.“ Abends machte sie den beiden Chili con Carne aus der Dose und später schickte sie sie dann ins Bett. Widerwillig befolgten die Mädchen ihren Rat. Als Luana Kaia zudeckte, flüsterte sie ihr noch einmal in sanftem Tonfall zu: „Mach dir keine Sorgen, Liebes. Dein Papa ist morgen früh bestimmt wieder da wenn du aufwachst. Ich glaube ganz fest daran.“
    Anschließend ging Luana noch einmal zu Maylea. Sie saß immer noch am Strand und starrte auf die Wellen als könnte sie Phil dadurch zurück holen. Erneut versuchte Luana ziemlich erfolglos ihre Schwester zu beruhigen und ihr Mut zu machen. Als sie sich schweren Herzens verabschiedete um sich zu Hause um ihre eigene Familie zu kümmern, sagte sie noch: „Mach dir keine Gedanken wegen den Kursen im Chill Inn, ich werde sie bis auf weiteres absagen. Kümmer dich um deine Mädels und gib mir Bescheid sobald du etwas hörst. Ich hab dich lieb May. Glaub daran, alles wird wieder gut! Lass den Kopf nicht hängen.“ Sie drückte Maylea noch einmal fest und fuhr nach Hause. Doch ihre Gedanken blieben bei ihrer Schwester.



    Schon bald nachdem Leilani ins Bett gegangen war stand Kaia weinend in ihrem Zimmer. Auch Leilani hatte nicht einschlafen können, zu groß war die Sorge um ihren Vater. Sie kroch aus den Federn, nahm ihre kleine Schwester fest in die Arme und zog sie schlussendlich zu sich unter die Decke. Eng aneinander gekuschelt lagen sie die ganze Nacht wach während Leilani beruhigend auf Kaia einredete.



    Die nächsten Tage erlebte Maylea wie in Trance. Sie versuchte zu funktionieren, kümmerte sich um die Mahlzeiten für ihre Kinder, versuchte ihnen Mut zu machen… Doch ihre Gedanken drehten sich einzig um Phil.
    Nachts brachte sie es nicht fertig sich allein in ihr großes, leeres Bett zu legen… statt dessen verbrachte sie Nacht für Nacht am Strand… Sie flehte das Meer an, es möge ihr ihren Mann zurück geben. Schluchzend rief sie immer wieder Phils Namen, flehte, er möge zurück kommen. Sie war außer sich vor Angst und Sorge, konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Sie wusste nur eines - er musste zu ihr zurück kehren…



    Montags machte Maylea das Frühstück, Joghurt mit frischen Früchten und Kaffee, wie immer… als sie den Tisch fertig gedeckt hatte fiel ihr die Kaffeekanne aus der Hand. Sprachlos starrte sie zum Tisch, sie hatte für Phil mit gedeckt… schnell räumte sie auf damit ihre Töchter das nicht sehen und wischte sich die aufsteigenden Tränen mit dem Geschirrtuch aus dem Gesicht. Als Leilani und Kaia ein paar Minuten später zum Frühstück kamen tat Maylea als wäre nichts gewesen. Sie wollte ihren Kindern keine Angst machen.


    Bevor die Mädchen zur Schule mussten, drückte sie beide noch einmal ganz fest, lächelte sie schief an und sagte zum bestimmt tausendsten Mal: „Papi kommt wieder. Sie finden ihn und er wird bald wieder bei uns sein.“


    Als Maylea allein war setzte sie sich an den Küchentisch, legte den Kopf auf die Arme und weinte hemmungslos… Sie hatte keine Ahnung wie lange sie so da saß als das Telefon sie auffahren lies. „Sie haben Phil gefunden“, schoss es ihr durch den Kopf als sie zum Apparat stürzte und den Hörer von der Gabel riss.


    Sie konnte es nicht glauben als dieser fremde Mann ihr schilderte, dass Phil tot aufgefunden worden war. Beim Sturz habe er sich das Genick gebrochen und war vermutlich sofort tot gewesen… Kraftlos sackte Maylea in sich zusammen…



    Am darauffolgenden Donnerstag fand die Beerdigung statt. Pfarrer Braun, der Maylea und Phil vor beinahe 17 Jahren vermählt hatte, hielt die Trauerrede. Gefühlvoll ging er darauf ein, dass Phil ein erfülltes Leben gehabt hatte doch leider viel zu früh hatte gehen müssen. Natürlich waren Phils Eltern, seine Schwester und einige gute Freunde zugegen. Sie alle hatten das Bedürfnis Phil die letzte Ehre zu erweisen.



    Maylea starrte aufs Meer.


    In ihr Leere… Nur Leere… Unglaubliche Leere.


    Phil war tot… Nie, nie wieder sollte sie in seine Augen blicken, seine Hände auf ihrer Haut spüren, sein Lachen hören… Sie konnte es nicht glauben, wollte es nicht glauben…
    Es hieß doch in allen Geschichten man würde es spüren wenn ein geliebter Mensch stirbt? Aber sie spürte nur Leere…
    Sie hatte immer davon geträumt nach Tamahana zurück zu kehren. Sie konnte doch nicht ahnen, dass hier der Tod warten würde…
    Etwas in Maylea zerbrach. Sie wusste, es würde nie mehr heilen. Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über ihre Wange und dann schrie Maylea voll Schmerz und Verzweiflung auf…


    Freitagnachmittag. Keine Wolke war am Himmel zu sehen. Die Sonne brannte auf Tamahana hinab. Kaum ein Lüftchen wehte. Hoch oben am Himmel kreischten ein paar Möwen… doch alles war nun anders…


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    credits: vielen lieben dank an gwirrxipuh, meine betaleserin die mir immer mit rat und kommas zur seite stand und an wawachen, die leilanis kleid für mich recoloriert hat.

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