Wie ich bereits sagte, möchte ich in diesem Forum die Wahrheit verkünden, also widme ich mich hiermit einem ganz besonderen Thema: dem Kommerz.
Dazu muss man erst einmal folgende Frage stellen: Was ist Kommerz eigentlich?
Kommerz (Kurzform von Kommerziell, Kommerzialisierung) ist das Bewerben und verkaufen von Produkten an eine bestimmte oder unbestimmte Zielgruppe mit dem Ziel, den größtmöglichen Gewinn zu machen. Dies kann jedes Produkt und jede Dienstleistung einschließen, die man käuflich erwerben kann. Das ganze klingt im Ansatz nicht schlimm, ja sogar vorteilhaft. Aber der Kommerz hat auch seine schlechten Seiten, die ich hier einmal aufführen möchte:
Musik: das einfachste aller Beispiele, da dort die Kommerzialisierung in allem erdenklichen Maße vollzogen wird. Sehen wir beispielsweise unsere neue Lieblingsband, die Bro'Sis. Ich erspare mir weitere Kommentare. Auf jeden Fall ist diese "Band" kein Zusammenschluß aus Freunden, die sich mal irgendwo zufällig getroffen haben und auf die fixe Idee gekommen sind, Musik zu machen. Sie wurden allesamt gecastet, was man von Anfang an im Fernsehen beobachten konnte. Diese Leute kannten sich vorher nicht und singen jetzt zusammen allenfalls mittelmäßige Lieder, landeten jedoch sofort auf Platz 1 der Charts. Und warum? Das ist eigentlich ganz einfach: Es ist nicht die Musik und auch nicht das Charisma der Mitglieder, sondern die Wirkung der Kommerzmaschine schlechthin: Der Werbung.
Viele werden jetzt sagen: "Ich lass mich von Werbung doch nicht beeinflussen!"
Da sage ich: Doch. Die ganze Zeit. Es merkt nur keiner, weil einem glauben gemacht wird, das man seinen eigenen Willen hat. Weit gefehlt. Es gibt Hunderte, wenn nicht Tausende, die "Popstars" gesehen haben, obwohl sie diesen ganzen Kram hassen.
Anderes Beispiel: BigBrother
Zehn mehr oder minder intelligente Menschen werden für 100Tage und mehr in einen Wohncontainer gesteckt und sollen nun mit wenig Geld und ohne Kontakt zur Außenwelt miteinander klarkommen und Aufgaben (die die volle körperliche und geistige Leistungsfähigkeit beanspruchen *Gähn) erfüllen, die ihnen gestellt werden. Ui, toll!
Der Sender dazu hat seine Einschaltquoten in die Höhe getrieben und es sich nicht nehmen lassen, nebenbei noch als Promoter zu fungieren, indem sie jedem, der in den Container geht, einen Plattenvertrag aufgedrückt hat. Kein Witz, es war Bestandteil des Vertrages. Daher rühren auch die ganzen mittelmäßig bis schlechten Lieder, die nach jeder Staffel auf den Markt kamen. Natürlich, für die Plattenfirma BMG Ariola war es eine gute, schnelle Geldquelle.
Ich persönlich habe mir des Interesses wegen (gezählt aus allen Staffeln zusammen) 4 Folgen von BB angesehen, und fand es schlichtweg grausam, was dort passierte. Da war ein Nachmittag bei meiner Oma mit Kaffee, Kuchen und Frauengetratsche aufregender.
Und die wirklich intelligenten und ehrlichen Mitglieder des Hauses (Zlatko, der der einzige war, der ehrlich war, als er sagte, er mache das nur wegen den 250.000DM und Jürgen, der intelligenteste von allen) sind vorzeitig gegangen worden.
Kurze Zwischenfrage: Hat mal wieder jemand was von Lou Bega gehört?
Oder das hier: Gute Zeiten, Schlechte Zeiten
Ich verweise hiermit wie auch schon in meinem letzten Bericht auf ein Ciao-Mitglied, diesmal ist es Sandwarrior, der offenbar ein Seelenverwandter von mir ist, was diese Serie angeht. Es betrifft natürlich nicht nur GZSZ, sondern auch all die anderen (Verbotene Liebe und Marienhof). Ist euch schonmal aufgefallen, dass etwa die Hälfte der Darsteller irgendwo einen Plattenvertrag hat?
Weil sie singen können (räusper!)? Nein, weil sie jeder kennt und viele toll finden. Dabei ist es vollkommen egal, ob die Lieder wirklich gut sind, Hauptsache ist doch, der richtige Name steht drauf.
Und weiter im Stoff: Die Loveparade
Es gibt für mich nur noch einen Grund, dorthin zu gehen: Die Musik und die Stimmung.
Denn was sich da bietet, ist eigentlich nur grauenerregend: Werbung ohne Ende. Promotionwagen aller erdenklichen großen Firmen fahren da rum. RTL2 überträgt natürlich genau wie VIVA live, was Einschaltquoten bringt, damit Geld.
Nun zu den wirklich traurigen und erschütternden Aspekten der Kommerzialisierung. Ich erinnere hiermit nur ungern an die Geschehnisse des 11.September 2001, als mehrere Selbstmordattentäter Passagierflugzeuge in die Hauptgbäude des Worl Trade Center steuerten und über 5.000 Menschen starben.
Nicht einmal einen Tag nach diesem Ereignis existierten Plastiken in Form eines der Twin-Tower, in den gerade ein brennendes Flugzeug stürzte. Zu kaufen an der Straße für 5-10US-Dollar. Dann riesige Fahnen und Flaggen mit dem Gesicht Osama bin Ladens darauf, dazu Schlachtrufe auf arabisch und englisch. Nur 2 Stunden nach Beginn der Tragödie wurde ein Mann von der New Yorker Polizei verhaftet, der kopierte Videoaufnahmen des Aufpralls und Zusammensturzes der Tower meistbietend verkaufte.
Auch in der Musik gibt es solche Beispiele:
Tupak Shakur starb anno dazumal, dennoch kamen 7, in Worten sieben (!) Alben nach seinem Tod auf den Markt. Nach dem Tod von Freddie Mercury kamen unzählige unveröffentlichte Songs auf den Markt. Freddie war tot, doch seine Plattenfirma verdiente sich eine goldene Nase damit. Melanie Thornton, Falco, Aaliyah und viele weitere. Bei alle wurde ihr Tod dazu ausgenutzt und auf ihr Grab gespuckt, indem ihre letzten, nicht veröffentlichten Songs als "letzter Tribut" verkauft und zu Geld gemacht wurden. Wie gesagt, die Interpreten sind tot. Die Firma macht Geld.
Dazu kann ich nur noch eines sagen: gewissenlose unmoralische arrogante geldsüchtige und niederträchtige Heuchler. Mehr nicht.
Für den Musiker, der Geld verdienen will, bedeutet Kommerz folgendes: (Beispiel einer jungen blonden Göre aus den USA ohne Gesangsunterricht, die wie Barbie aussieht und angeblich bis vor kurzem noch Jungfrau war) Ich schlafe mit meinem Promoter, der macht endlose Werbeverträge und schenkt mir den Vertrag zum Geburtstag. Und wenn ich mein erstes tolles Lied gemacht habe, verschwinde ich für immer in der Versenkung, es sei denn, ich habe einen Sexskandal. Dass die gesamte Beziehung zu Junstin Timberlake nur ein PR-Gag war, wissen offenbar nur wenige.
Für einen Musiker, der Musik machen will, bedeutet Kommerz: Wenn ich mich nicht die ganze Zeit anstrenge und mir wirklich treu bleibe, verschwinde ich in der Versenkung, ohne dass jemand auch nur meinen Namen kennt. Wenn ich es allerdings schaffe, bilde ich eine Fangemeinschaft, die mir treu bleibt und mich wirklich sehen will, weil ich gute Musik mache.
Abschließend kann ich zu alledem folgendes sagen: Der Kommerz hat die Welt, vor allem die leicht verführbare Jugend, blind gemacht gegenüber allem, was von Herzen und aus der Seele kommt, um dem Platz zu machen, was in dieser Welt noch ewig das wichtigste sein wird und noch lange Bestand haben wird:
Geld.
Best regards, Gowron