Auszeit zwischen Abi und Studium

  • Hat einer von euch zwischen Abi und Studium eine einjährige Pause eingelegt (freiwillig jetzt, also die zu dem Zeitpunkt zivildienstleistenden oder sich im Bund befindlichen ausgenommen)?
    Habt ihr da gearbeitet, vielleicht sogar im Ausland, oder habt ihr einfach nur entspannt? Seid ihr der Meinung, dass es euch etwas im Bezug aufs spätere Leben (Studienwahl, Erfahrungen, etc.) gebracht hat oder bereut ihr das dadurch verlorene Jahr?


    Und an all jene, die das Abi noch vor sich haben oder gleich nach jenem angefangen haben zu studieren - wie steht ihr dazu?

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  • Ich muss ehrlich sagen, dass ich von absolutem Nichtstun abraten würde. Ohne das konkret begründen zu können, aber wann immer sich Lücken in Deinem Lebenslauf widerspiegeln, macht sich das nicht sonderlich gut auf Deine Chancen für die Zukunft.
    Das muss nicht so sein, kann aber.


    Ich war nach dem Abi der Meinung, dass ich nicht zum absoluten Fachidioten werden möchte, deswegen habe ich nach dem Abitur ein Praktikum in einem Kindergarten eingeschoben.
    Im Moment läuft es noch, Ende August werde ich fertig sein und im Oktober beginne ich dann zu studieren - wo steht im Moment allerdings noch in den Sternen.
    Mir persönlich hat dieses Jahr sehr, sehr viel gebracht. Nicht nur in Bezug auf meine Erfahrungen im Umgang im Kindern. Auch meinem Selbstvertrauen und die tägliche Konfrontation mit Situationen, in denen man sich (mehr als) behaupten muss, haben mir sehr gut getan.
    Zudem konnte ich mit einer (meiner Meinung nach im Verhältnis) nicht unbedingt niedrigen Entlohnung auch gleich die Finanzierung meines Studiums ein wenig untermauern.
    Ich bereue dieses Jahr nicht und würde es immer wiederholen und empfehlen, wenn ich vor der Wahl stehen würde. Absolutes nichts-tun würde mich auch irgendwie ... naja, irgendwie depressiv machen.
    Zudem konnte ich in diesem Jahr intensiv herausfinden, ob der Studiengang, den ich mir ausgesucht hatte, zu mir passt ... und der verlangt ja die Arbeit mit Kindern. Hat sich mehr als bestätigt! :)


    Vielleicht hätte ich dieses einjährige Praktikum aber auch nicht eingeschoben, wenn ich nicht relativ früh schon mein Abitur bekommen hätte. Ich bin gerade 18 geworden, als ich Prüfungen schrieb. Nur 12 Schuljahre UND als eine der Jüngsten in der Stufe ... das hat sich ausgezahlt, meiner Meinung nach. Ich konnte dieses geschenkte Jahr also doch nutzen und habe relativ wenig verloren.


    Du überlegst wohl, wie es weitergehen soll?

    [center][SIZE=1]Ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, Geduld zu haben, gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen
    und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben, [...] wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.
    Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können ... es handelt sich darum, alles zu leben.
    Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein. [/SIZE]

    [SIZE=1]R. M. Rilke[/SIZE]
    [/center]

  • Ich bin zwar erst in der 12, und hab noch keine nach-Abi-Erfahrungen gemacht, aber erst gestern bin ich zusammen mit zehn, zwölf Mädchen aus meiner Stufe in einem Café gesessen, und war total erstaunt darüber, wieviele nach dem Abi 09 sofort ein Jahr ins Ausland wollen, um da als Au Pair oder ähnliches zu arbeiten.


    Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.
    Nicht nur fühl ich mich absolut nicht selbstständig genug, um plötzlich ein Jahr in Thailand/Japan/Mexiko/Island oder so zu verbringen, ich seh auch nicht, was mir das bringen soll. Echt nicht. Erfahrungen, wow. Andere Kulturen kennen lernen - das kann ich auch später noch.


    Ich will nach dem Abi sofort studieren, und zwar in den Niederlanden.
    Ich hab das Glück, etwa ein Jahr jünger zu sein als die Leute in meiner Stufe, weil ich (grundlos) mit 5 in die Grundschule gekommen bin, und das will ich ausnutzen, sodass ich noch jung bin wenn ich mit dem Studium fertig bin. Es wäre echt nicht so toll, spät mit dem Studieren anzufangen, weil man dann älter ist als die anderen; das stelle ich mir total ätzend vor.


    Ich würde also keine 'Auszeit' zwischen Abi und Studium einlegen, weil ich will, dass mein Studium so schnell wie möglich beendet ist und ich keine unnötigen Pausen dazwischen haben will. Ist zwar sicher anstrengend, nach dem Abi direkt weiter lernen zu müssen aber immerhin hat man ja vor dem Studium noch den ganzen Sommer. (Glaube ich. Ich weiß ja nicht, wann das 1. Semester beginnt.)

  • Hi,


    nach dem Abi habe ich "sofort" mit meinem Studium begonnen. Wieso steht das sofort dann in Anführungszeichen? Der letzte Schultag war eine Woche vor den Osterferien, nach den Osterferien habe ich noch zwei Klausuren geschrieben, Ende Mai stand dann die mündliche Prüfung an. Danach hatte ich frei.
    Es ist nicht so, dass du, sobald du das Abiturzeugnis in deinen Händen hältst, dich in dein Studium stürzt. Das Wintersemester beginnt erst in der zweiten Oktoberwoche. Vielleicht kannst du im September schon Vorkurse besuchen, doch vereinnahmen die noch lange nicht deine gesamte Freizeit.
    Mir haben die vier Monate Freizeit deutlich gereicht, es war schon fast zu viel freie Zeit, sodass ich zum Teil gar nicht wusste, was ich damit anfangen sollte. Inzwischen sehne ich mich wieder nach Ferien, doch da muss ich mich wohl noch zwei Monate gedulden.


    Meine Kommilitonen, die ein Jahr "pausiert" haben (Zivildienst, Au Pair, ...), hatten zunächst Probleme, wieder in den Lerntrott zukommen. Unterschätze den Aspekt nicht...


    Wenn du nicht gerade ein freiwilliges soziales Jahr, wichtige Praktika, Auslandsaufenthalte zur Sprachförderung oder eine Weltreise planst, solltest du mit dem Studium beginnen. Nicht nur, dass es auf dem Lebenslauf äußerst negativ wirkt, dich persönlich bringt es nicht weiter, es schadet dir eher.




    Ich hab das Glück, etwa ein Jahr jünger zu sein als die Leute in meiner Stufe, weil ich (grundlos) mit 5 in die Grundschule gekommen bin, und das will ich ausnutzen, sodass ich noch jung bin wenn ich mit dem Studium fertig bin. Es wäre echt nicht so toll, spät mit dem Studieren anzufangen, weil man dann älter ist als die anderen; das stelle ich mir total ätzend vor.


    Das Alter spielt an der Uni keine so große Rolle mehr. In meinem Semester reicht die Altersspanne von 16 bis 25. Das eine Jahr mehr oder weniger merkt man wirklich nicht.


    Liebe Grüße,
    Kathy

    [COLOR="Navy"][SIZE="1"][FONT="Century Gothic"][CENTER]Niemand weiß, was in ihm drinsteckt,
    solange er nicht versucht hat, es herauszuholen.[/CENTER][/FONT][/SIZE][/COLOR]

    Einmal editiert, zuletzt von K@hi ()


  • Du überlegst wohl, wie es weitergehen soll?


    Ja, so ziemlich.
    Im Grunde hab ich ja noch einbisschen Zeit, da ich, wenn alles gut geht, erst in ziemlich genau einem Jahr mein Maturazeugnis in Händen halten werde. An sich würd mich ein sechsmonatiger Auslandaufenthalt (insbesondere natürlich Afrika und Asien wegen des kulturellen Aspekts) extrem reizen, wohl mit einer Organisation im Rahmen eines Praktikums bzw. eines Volontariats (wahrsch. im sozialen Bereich).
    Mich stört vorallem die Tatsache, 15 Jahre durchzulernen und dann mit 22/23, zwar mit Diplom dazustehen, aber absolut keine Ahnung vom Leben und Arbeiten zu haben, während andere schon mit 15/18 eine Lehre/Ausbildung angefangen haben. Denn ich bezweifle, dass man als Aushilfe im Cafe oder Telefonistin sonderlich viele nützliche Erfahrungen sammelt, zumindest kaum welche, die einem im Bezug aufs Studium weiterhelfen würden.
    Das nächste halbe Jahr würde ich wohl mit Arbeiten und "settling down" (mir fällt gerade das deutsche Wort dazu nicht ein) verbringen, da es mir nicht als allzu vernünftig erscheint, im Sommersemester anzufangen, vorallem weil es da anscheinend keine Einführungsveranstaltungen gibt. Nichtstun kommt für mich aber nicht in Frage, zumindest nicht für längere Zeit, das würd ich wahrscheinlich auch nicht aushalten.
    Das mit dem aus-dem-Lerntrott-Heruaskommen ist ein gutes Argument, vorallem weil ich ja auch schon glaube, dass mir sowas auch nach den regulären vier Monaten "Pause" passieren könnte, hm.


    Inwiefern das im Bezug aufs Studium (wahrscheinlich Internationale Entwicklung, wobei sich sowas natürlich innerhalb des nächsten Jahres auch ändern kann) sinnvoll ist, weiß ich noch nicht. Einerseits wärs bestimmt nicht schlecht, auch einbissl Ahnung von der Situation in den Entwicklungsländern zu haben bzw. eventuell mal schauen, inwiefern einen soetwas wirklich interessiert, andererseits ist ein sechs-monatiger Studienaufenthalt/Berufspraxis eh Pflicht im 2. Studienabschnitt, was das Argument, nach der Matura wäre der perfekte Zeitpunkt für sowas (kaum Verpflichtungen, keinen (Neben)job, den man verlieren könnte, keine Wohnung, die ein halbes Jahr bezahlt werden muss,...), irgendwie auch aufhebt.

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    2 Mal editiert, zuletzt von snus ()

  • hm...das ist wirklich eine schwierige entscheidung.
    ich bin zwar auch erst in der 10., aber mach mir schon SEHR viele gedanken darüber.
    ich denke, ich werde ziemlich sicher ein jahr was anderes machen, aber was? am liebsten ins ausland, nach frankreich oder so und arbeiten...dann hat man als student schon mal startkapital, eigene wohnung und so weiter....
    ich denke nicht das sich ein jahr pause im ausland sooo schlecht macht im lebenslauf. das zeugt von mut und offenheit gegnüber anderer kulturen, außerdem lernt man eine fremde sprache!


    edit: OMG mein 500. beitrag!! yeah!! XD

  • Hab gerade mal diesen Thread gefunden und der behandelt genau das, worüber ich mir gerade Gedanken machen.


    Und zwar möchte ich nach dem Abi nicht ein Jahr, sondern 3 1/2 Jahre "Auszeit" nehmen.
    Das sieht dann im Klartext wie folgt aus: ca. 6 Monate gehe ich nach Schweden, um die Sprache perfekt zu lernen, was mir sehr am Herzen liegt, weil ich mit 23 auch anfangen möchte, in Schweden zu studieren.
    Dann werde ich ein halbes Jahr Vollzeit arbeiten, weil ich ja auch noch ein wenig Geld brauche (habe "erst" 3000 Euro).
    Und ja, dann möchte ich zwei Jahre lang auf Weltreise gehen.
    Ich denke, die meisten erklären mich jetzt für verrückt ;) , aber ich denke, nach dem Abi ist die beste Zeit, seine Träume zu verwirklichen.. nach dem Studium würde ich sowas sowieso nicht machen, weil dann der Druck zu groß ist, möglichst schnell einen Job zu bekommen.. und ich möchte das auch nicht herausschieben, so nach dem Motto "iiirgendwann mach ich mal ne Weltreise"..dann macht mans eh nicht.
    Außer meinen Eltern und einigen Freunden bekomme ich zu meiner "Lebensplanung" allerdings fast nur negative Rückmeldungen à la "du hältst das nicht durch", "du hast viel zu wenig geld", "du kriegst später keinen job".. jetzt würde mich mal interessieren, was ihr so dazu sagt..


    danke schonmal ;)

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  • Ich glaube es hängt auch stark davon ab,was man in der Auszeit anfängt.Also,wenn man konkrete Pläne hat, wie Geldverdienen oder die Welt anschauen oder ein Praktikum,finde ich das schon positiv und es kann einem auch bei der späteren Entscheidungsfindung behilflich sein. Man sollte es nicht so machen wie mein Sohn.Erst beginnt er Hals über Kopf ein Studium, nur weil dieser Studiengang am Heimatort möglich ist. Dann Abbruch schon im ersten Semester ,weil es ihm nicht zusagt. Dann ein paar Bewerbungen und 2 Prüfungen mitgeschrieben,wobei nichts ernsthaft betrieben wurde.Dann wieder ein Studiumbeginn,Abbruch im 2.Semester weil es nicht das Richtige ist. Jetzt jobbt er seit geraumer Zeit beim Roten Kreuz und im April will er wieder ein Studium beginnen,das dritte.Wir sind schon etwas verzweifelt,er ist jetzt 24 und weiss immer noch nicht,ob das Studieren überhaupt das wahre ist. Er ordnet alles seinem Hobby Sport unter. Jeder Job,jede Ausbildung muss zu den Trainingszeiten passen.Also so wie er sollte man es auf keinen Fall machen.Das steht für mich mal fest,auf der faulen Haut liegen und irgendwie auf die grosse Eingebung warten,das funktioniert nicht.

  • Aha, ich denke auch schon länger darüber nach etwas in diese Richtung zu tun. Da ich ja sowieso wehrpflichtig bin stellt sich die Frage nach dem sofortigen Studieren erst gar nicht. Ich stelle es mir jedenfalls sehr interessant vor mal für ca. ein Jahr im Ausland zu leben, und wenn ich das mit dem Zivildienst verbinden kann ist das ja umso besser.
    Es gibt da dieses staatliche Programm "weltwärts", mit dem man einen gewissen Zeitraum in einem Entwicklungs- oder Schwellenland verbringen kann. Aufenthalte in anderen Ländern wie den USA etc. sind im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahrs oder ähnlichem natürlich auch möglich.
    Das einzige Problem ist, dass ich wirklich noch nicht weiß, ob ich so lange Zeit in einem fremden Land verbingen will, vor allem weil ich auch nicht allzu selbstständig bin. Ich gehe allerdings schon davon aus, dass man hinterher sehr positive Erfahrungen mitbringt und es einem trotz aller Lernunterbrechungen auch bestimmt was für den späteren Beruf bringt.


    Gibt es hier vllt. sonst noch jemanden, der auch darüber nachdenkt für den Zivildienst ins Ausland zu gehen?

    [LEFT]"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind."[/LEFT]
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  • Ich finde die Idee toll. :)
    Allerdings sind 2 Jahre ziemlich wenig. Ich nehme mal an, du willst nicht nur die ganzen Denkmale und Sehenswürdigkeiten besuchen sondern auch die Kultur bzw. das Land erkunden. Einfach ins Flugzeug zu steigen und von einer Sache zur anderen zu reisen, mal kurz anzuhalten würd dir nichts bringen.
    Allerdings würde es mit dem Geld ziemlich knapp werden, das kann ich mir gut vorstellen. Für den Studienplatz würd ich mir keine Sorgen machen, das findet sich.
    Na dann... Viel Glück. ^^

    Mein Name ist Divya und ich bin eine unter vielen.
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  • Und an all jene, die das Abi noch vor sich haben oder gleich nach jenem angefangen haben zu studieren - wie steht ihr dazu?


    Hallo,
    ich bereue es jetzt, dass ich sofort nach dem Abitur studiert habe. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich entweder "nur" arbeiten oder sogar eine Lehre machen. Ich war echt zu unerfahren für ein Studium, bzw. zu unreif und zu jung. Mir hätte ein bisschen Praxis / Arbeitsalltag sehr gut getan. Vorallem in Bezug auf die Entwicklung meiner "Persönlichkeit": Ich war zwar sehr neugierig und auch noch im "Lerntrott" aber irgendwie "ziellos". Im nachhinein betrachtet, sehe ich nun, dass ich mir nicht wirklich darüber im Klaren war, was ich möchte. Die meisten Studiengänge sind sehr theoretisch, deshalb sollte man vorher mindestens ein halbes Jahr in dem Bereich arbeiten, in den man hin will. In meinem Studium war immer alle Praxis "heile Welt": Wenn du die Theorie beherrscht, ist die Praxis kein Problem. Nun stelle ich gerade fest, dass es der Praxis herzlich egal ist, was die Theorie dazu besagt :D Das muss nicht bei jedem Menschen, bzw. in jedem Studium so sein. Aber ich rate dazu, den Zielberuf vor dem Studium in der Praxis zu testen. Ein Studium ist [platt gesagt] eine hochtheoretische Lehre, der es an Praxis mangelt. Ich habe nach meinem Studium viele Menschen kennengelernt, die in "meinem" Bereich viel fitter sind als ich, ohne Studium, über ihre praktischen Erfahrungen! Das lässt zumindest mich an einem "reinen" Studium zweifeln.
    Und ob es günstig ist, mindestens 15 Jahre am Stück die "Schulbank zu drücken", sei dahin gestellt...
    LG, pauli :)

    Freundliche Grüße


    Chris

  • Mach keinen Murks. Ich hatte im Mai meine Abiprüfungen fertig. Dann hieß es nur warten auf den Zivildienst, der erst im Oktober anfing. Allein diese paar Monate wurden zum Ende hin ziemlich langweilig.
    Wenn du nach dem Abitur studieren willst, fängt das neue Semester auch nicht direkt nach dem Abi an. Je schneller zu fertig wirst, desto besser ist es eigentlich. Und dazu kommt noch, dass gerade das erste Semester nicht unbedingt anstrengend ist - natürlich nur je nach Studienrichtung. Jedenfalls macht es auch eine Menge Spaß und überleg, ob auch Leute da sind, die deine Auszeit mit dir teilen können.

    "Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann." - Antoine de Saint Exupéry

  • wow, so viele Antworten..


    @Nofretete: ja, da hast du recht. Ich mein, ich weiß ja genau, was ich machen werde, und kein Monat ist in meiner Auszeit nicht verplant ;) in dem Sinne hab ich ja schon einen Plan .. und wiederum auch nicht ..
    Ja, ich kenn auch einen 27-jährigen, dem es auch so ergangen ist. Zwei Studiengänge abgebrochen - jetzt steht er ganz ohne Studium und Ausbildung da..


    @Jon: Ich glaub, dass man sich in einer Zeit, in der man komplett auf sich alleine gestellt ist, persönlich sehr stark weiterentwickelt. Und ich mein, irgendwann muss man ja selbstständig werden, oder? ..
    Hab mir sagen lassen, dass viele Arbeitgeber sowas auch sehr positiv bewerten, weil sowas ja auch die Teamfähigkeit beweist (allein im Ausland muss man sich ja irgendwo anschließen), die Selbstständigkeit und Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem.


    @Didiaaaa: Ja, ich werd mich auch auf gewisse Länder spezialisieren. Die ganze Welt werd ich nicht sehen können, das es klar, aber das Leben ist ja noch lang .. mindestens noch 80 Jahre XD Ich wollte mich auf ganz Amerika, Südostasien und Ozeanien festlegen.. aber genaueres weiß ich da auch nicht und ich werde auch alles nicht fest planen, sondern gucken, wohin es mich zieht.


    Pauli: Eine Freundin von mir studiert Medizin und hat mir erzählt, dass in ihrem Studiengang eine Menge Leute sind, denen sie es nicht zutrauen würde, dass die den Arztberuf auch wirklich praktizieren können..


    Frucht: Es ist ja nicht so, dass ich überhaupt nichts mache - ich mache sogar sehr viel, viel mehr als in meinem bisherigen Leben.. ich lerne halt nur nicht innerhalb eines Studiums, sondern fürs Leben.. ist doch auch was XD Leute, die mit mir meine Auszeit teilen, möchte ich gar nicht.. ich glaube, wenn man alleine reist, lernt man sehr viel mehr über sich selber als wenn man mit anderen reist. Mir geht es hauptsächlich darum, neue Leute in verschiedenen Kulturen kennenzulernen.. Leute, die vllt so drauf sind wie ich.. das wär toll.
    Wie zusammenhangslos Oo na,ist schon spät^^

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  • Ich wollte nach dem Abi (dieses Frühjahr ist es so weit *bibber*) gleich das Studium anschließen. Durch unvorhergesehene Komplikationen (die nix mit den Noten zutun hatten) musste ich die 12 schon wiederholen, da will ich nicht noch ein Jahr verlieren XD
    Und ich finde während des Studiums kann man auch Selbstständigkeit lernen, besonders wenn man in einer entfernten Stadt oder gleich in einem anderen Bundesland studiert. Vielleicht eine eigene Wohnung, einen Nebenjob, das eigene Budget verwalten... auch dies sind Dinge, die man nicht unter den Tisch fallen lassen darf. Viele meiner Freundinnen haben jetzt ein Studium gestartet und sein eigenes Leben außerhalb des elterlichen Hauses zu regeln bedeutet immer Selbstständigkeit.
    Natürlich nicht so viel, wie in einem anderen Land, das ist klar, aber trotzdem bedeutet es ja nicht, dass man gar keine Erfahrungswerte mitnimmt. Man muss sich auch in eine neue Gemeinschaft eingliedern und sich um sein eigenes Zeug kümmern.

  • Wenn ich die Beiträge hier so lese,dann denk ich mir immer,dass alle aus sehr begütertem Elternhaus kommen.Wir könnten im Leben unseren Söhnen keinen Auslandsaufenthalt finanzieren und auch ein Studium ist nur mit BaföG drin(da bekommen unsere den höchsten Satz). Studieren sie ausserhalb des Heimatortes,dann müssten sie arbeiten nebenher,da auswärtsstudieren ja noch um einiges teurer kommt und da ist doch erstens das Problem,das man einen Job bekommtund zweitens,ob noch genug Zeit fürs Studium bleibt.In unserer Region schauts mit Jobmöglichkeiten ganz schlecht aus, wir haben keine grossen Betriebe hier,wo man besser verdienen kann.Wie gesagt,mein Sohn hatte schon Glück mit dem Roten Kreuz für 4,09 Euro die Stunde,entweder in einer Schicht von 6-14 oder von 9-17 oder von 14-22Uhr,da kann man nebenher schlecht studieren,damuss er wieder aufhören, wenn er studiert.Von dem Geld muss ja auch noch die Krankenkasse bezahlt werden.Da ist er froh,dass er keine Miete für eine eigene Bude hat,Kleidung und Essen und sonstiges noch alles bezahlt bekommt.Das Auto muss er sich mit meinem Mann teilen,Benzinkosten braucht er keine übernehmen.

  • Wie gesagt,mein Sohn hatte schon Glück mit dem Roten Kreuz für 4,09 Euro die Stunde,entweder in einer Schicht von 6-14 oder von 9-17 oder von 14-22Uhr,da kann man nebenher schlecht studieren,damuss er wieder aufhören, wenn er studiert


    Ich würd mal sagen er hat richtig Glück weils hier 10 (oder 12) Stunden beim Roten Kreuz (zumindest für Krankenwagen fahren) gibt.


    Ich find die Idee ein Jahr Pause zu machen zwischen Abi und Studium auch nicht schlecht, vorallendingen wenn ich Abi mache werd ich gerade erst 18 (12 Jahre nur noch und so). Manchmal befass ich mich schon damit und muss sagen, ich hätte irgendwie Angst den Anschluss ans Lernen nicht zu schaffen. Glücklicherweise hab ich noch 3 1/2 Schuljahre.

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    der dich nur zur Option macht.[/SIZE]
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  • Wenn ich die Beiträge hier so lese,dann denk ich mir immer,dass alle aus sehr begütertem Elternhaus kommen.Wir könnten im Leben unseren Söhnen keinen Auslandsaufenthalt finanzieren und auch ein Studium ist nur mit BaföG drin(da bekommen unsere den höchsten Satz).


    Ja, das ist natürlich ein Problem, zumal einem ja schon genug Steine in den Weg gelegt werden, wenn man sein Kind auf ein Gymnasium schickt und nicht allzu viel verdient. Die Bücher und Klassenfahrten usw. das geht schon ins Geld und wenn die Eltern nicht dahinter stehen kann man das wahrscheinlich kaum schaffen.


    Meine Eltern könnten mir da sicher auch nicht alles bezahlen. Es gibt da ja auch teilweise Stipendien und Dienste wie weltwärts sind ja auch Arbeitsdienste bei denen man umsonst wohnt, isst und auch noch ein kleines Gehalt bekommt.
    Trotzdem kommen da aber bestimmt noch ein paar Kosten auf einen zu...


    Kehrblech: Ich gehe auch davon aus, dass man da einiges an Selbstsändigkeit und -bewusstsein lernt und auch charakterlich weiterkommt. Und im Beruf sind solche Dinge doch auch immer wichtiger. Gute Noten allein sind zwar schön aber ich würde auch niemanden nur deshalb einstellen.

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  • Doxxy: Ja, da hast du ja auch recht. Aber aus irgendeinem Grund ist mir das alles zu .. "spießig".. ich kanns gar nicht beschreiben, vllt ist es auch nur eine Art späte Rebellion gegen watweißichdennwen, Deutschland oder so XD, auf jeden Fall muss ich raus aus Deutschland und möchte auch so bald nicht wiederkommen. Ich habe keine Ahnung, woran das liegt, weils mir ja hier eigentlich gut geht, aber hm. (und nein, das soll jetzt kein Angriff an alle sein, die hier studieren oder sonstwas machen ;))


    IceQueen (Nofretete? ^^):
    Ich komm auch nicht aus einem besonders begüterten Elternhaus. Meine Mutter verdient nicht schlecht, aber mein Vater ist auch "nur" Taxifahrer, und das meiste, was im Monat übrigbleibt geht in die Abbezahlung des Hauses (und der Scheune XD) in Schweden. Ich gehöre nicht zu denen, die den Führerschein oder Klamotten und dergleichen bezahlt bekommen, sondern arbeite jedes Wochenende und mittlerweile auch fast jeden Tag unterhalb der Woche, um mir was leisten zu können. Meinem Auslandsaufenthalt werden meine Eltern nichts hinzugeben können und die 3000 Euro, die ich jetzt schon "habe", sind das Kindergeld, was ich weiter beziehe (mich an der Uni einschreibe (Medizin) und den Ablehnungsbescheid an die Familienkasse schicke -> 2 Jahre weiter Kindergeld jajaaa^^)


    @Jon: Ja, das sehe ich genau so. So eine Erfahrung wiegt einfach sehr viel auf, und auch deshalb möchte ich die Auslandsjahre sehr gerne machen.

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  • Kehrblech
    Kindergeld?
    Die wollen jedes Jahr (vielleicht bei nem Studium auch jedes Semster) einen Bescheid. Und wenn ich da nicht völlig falsch informiert bin bist du schnell wieder exmatrikuliert oder zumindest irgendwie aus dem "aktiven" Studentenleben raus, dh du bekommst keine Bescheinigung. Falls das wider meines Erwartens nicht so sein sollte hast du Glück. Denn mit Immatrikulationsbescheinigung hast du auch andere Vergünstigungen (Bsp. Krankenkassensatz.

    Ich war in Rheinland-Pfalz aufm Gymnasium. Wir sind mit dem Abitur Anfang März fertig. Hab am 1.8. meine Ausbildung angefangen. Hatte also fast exakt 6 Monate frei. Hab in der Zeit einen Excel und Word Kurs gemacht (Ich konnte zwar den Hausgebrauch, aber arbeite jetzt im Büro, das is schon was anderes). Ausserdem hab ich schon seit Jahren bei einem Wassersportgeschäft ausgeholfen, wenn Ferienfreizeiten waren. Von April bis Juni bin ich dann auch mit auf Klassenfahrten gefahren. Kanufahren und so, hatte da eben Glück. Hab aber auch ziemlich viel "gegammelt" und mir wars irgendwann genug mit der freien Zeit. Ein halbes Jahr oder ein Jahr im Auland als Au-Pair oder Work&Travel befürworte ich. Pure Freizeit geht einem mit der Zeit aufn Geist. Dann lieber anfangen zu Studieren und wenn man weiß was man machen will ein "Urlaubssemester" nehmen...

    Irgendwas bleibt, irgendwas bleibt - ganz sicher zurück,
    als Zeugnis für - eine Hoffnung, ein zu früh versprochenes Glück.
    Der Traum ist aus - er blieb nur für einen kurzen Augenblick.
    Doch es bleibt, etwas bleibt, immer bleibt etwas zurück.

  • Bei uns ist das auch so.Kindergeld gibts nur , wenn für jedes Semester eine aktuelle Immatrikulationsbescheinigung vorgelegt wird und an der Uni muss man ,zumindest ,wenn man BaföG bezieht ordentlich studieren,sprich jedes Semester Kurse besuchen,Prüfungen ablegen, ansonsten erhält man kein BaföG mehr und ist schnell raus.Man darf auch nur 3 mal einen neuen Studiengang beginnen,sonst ist auch sense.Ohne Kindergeld,keine Krankenkassenmitversicherung bei den Eltern mehr,sondern selber versichern.Ich verstehe auch nicht,wie man immatrikuliert sein kann und Kindergeld erhält ohne ordentlich zu studieren.Mein Sohn wollte bei mir krankenmitversichert bleiben,weil er ja nur jobbt auf geringfügiger Entlohnung.Da ging nichts,er musste sich mit ca.130 Euro selber versichern.