Also, da wollte ich doch mal eine Frage in den Raum stellen, bevor ich schlafen gehe
Vor ein paar Tagen haben wir in Werte&Normen (einige werden's vielleicht als Ethik kennen) in der Schule darüber diskutiert, ob jede Kultur ihre eigenen Werte und Normen haben sollte.
Am Ende der Stunde hielt der Kurs mich für gefühlskalt und gleichgültig, was ich absolut nicht finde! Gut, es ging auch um ein krasses Beispiel, aber dennoch.
Aber mal von Anfang an. Da kam dann das Beispiel der Mädchenbeschneidung in Ägypten. Wir bekamen einen Text ausgeteilt, in dem darauf hingewiesen wurde, wie gesundheitsschädlich und schmerzhaft das ist, und daß die Frauen keine Möglichkeit haben, der Prozedur zu entkommen. Im Text wurde auch gesagt, daß diese Frauen wirklich Hilfe brauchen.
Aber wäre das eine Rechtfertigung, um dort sofort hinzurennen und zu helfen?
Auf die entsprechende Frage der Lehrerin war ich die einzige, die das nicht wollte. Ich meine, nur weil ein Textautor es schrecklich findet, muß ich noch lange nicht mit meinen anderen Wertvorstellungen kommen und dort alles ändern. Wenn ich um Hilfe gebeten würde, sicher, dann würde ich das auch tun - helfen. Aber so? Einfach, weil jemand vor einem ganz anderen kulturellen Hintergrund glaubt, es wäre nicht in Ordnung?
Das ganze läßt sich ja verallgemeinern. Ist es richtig, daß jede Kultur ihre eigenen Wertvorstellungen haben sollte? Oder sollte es allgemeine Werte geben, die wirklich "für alle" gelten?
Was meint ihr?
Jede Kultur eigene Wertvorstellungen?
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Wunderschönen guten Morgen! *gähn*
Also, ich kann irgendwo ganz genau verstehen was du meinst. Schließlich wird es schon seid Jahrhunderten praktiziert und dann kommt ein fremdes Volk aus Europa oder sonstwoher und will es Ihnen verbieten!
Naja, aber ich verstehe auch irgendwie die andere Seite, denn schließlich ist es grausam was da geschieht und die kleinen Mädchen wollen das nicht, schreien erbärmlich (Ich hab mal eine Dokumentation darüber gesehen) und viele Sterben sogar an den Folgen, bzw. weil eine dreckige Klinge benutzt wurde!
Aber ich kann auch nicht Urteilen, was jetzt besser ist.
Liebe Grüße
Isabel -
Wir haben heute über Beschneidung eine Arbeit in Religion geschrieben! Aaaaaaaaalssooooooooo: *g*
Ich denke an dem Beispiel kann man das nciht festmachen!
Du kannst Wertvorstellungen wo festmachen wo es nicht gegen Menschenrechte geht. zB. fänden wir es ekelig mit riesigen
ausfransten Ohrläppchen rumzurennen. Die Afrikaner finden das schön! Dass kann man ihnen nicht austreiben und ist zu akzeptieren!So nun zur Beschneidung:
Zwei Frauen halten ein Mädchen fest,dessen Hände hinter dem Rücken zusammen gebunden ist und drücken ihre Schenkel gewaltsam auseinander! Dann wird mit einer Rasierklinge, einer Schere oder einer Glasscherbe die Klitoris abgeschnitten ( an der ne menge Nervenbündel hängen) und die inneren Schamlippen rausgeschnitten. Anschließend werden äußeren Schamlippen bis auf die Haut ausgescharbt!!! Dann werden sie mit Pferde haaren zusammengenäht und nur ein maiskorngroßes Loch für Urin und die Regel offen gelassen. Oft ohne Betäubungsmittel oder Desinfizierung. Bei geburt und Geschlechtsverkehr wird dann die halbzusamnengewachsene Vulva wieder geöffnet!
Die Folgen sind starke Schmerzen, Blutungen, Fistlen, Narbenwucherungen,Frigidität, Entzündugen und komplikationen bei der Geburt! Das ganze kann zum Tod führen!
Sooo und das Problem ist noch das die alten Leute den religiösen Hintergrund noch kennen, doch die jungen Mädchen (im Jugendalter) lassen die Prozedur nur über sich ergehen nur um von der Gesellsachaft akzeptiert zu werden!!!
Das ist ein Eingriff in die Intergrität des Individuums!!!
Das lässt sich nicht mit der Beschneidung von Jungen vergleichen,
wo lediglich die Vorheuat entfernt wird im Alter von wenigen Tagen (im Islam oder Judentum wird das gemacht)
Es dient dort nur zur Hygiene oder Initation und schädigt nicht das sexualempfinden oder die sexuelle Fähigkeit des Mannes!Die Beschneidung von Frauen kannst du einfach Verstümmung nennen, denn das anatomische Äquvalent bei Männern wäre ein Abschneiden des kompletten Penis!
Also ich habe nichts gegen dich Aylin das ist deine Meinung aber denkst du nicht das es nciht gegen die Kultur geht was die Europäer und Amerikaner sagen, sondern gegen die Rechte eines jeden Menschen dieser Welt????
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Da gebe ich Figaro recht...nur an dem Beispiel der Beschneidung, kann man das nicht fest machen.
Ich lasse Jedem Volk seine Wertvorstellungen, sobald sie in irgendeiner Art und Weise für einen intelligenten Menschen vertretbar sind.
Von mir aus sollen sie sich ihre Nasen und Wangen durchbohren, eine Kuh für ein heiliges Tier halten usw.Die Beschneidung geht zu weit.
Das ist ein sexistisches Ritual, das einfach nicht sein darf.
Frauen werden unmenschliche Schmerzen zugefügt, nur damit sie wirklich als Jungfrau in die Ehe gehen.
Das hat in meinen Augen nichts mehr mit Wertvorstellungen zu tun, sondern ist einfach frauenverachtend und veraltet.
Den Mädchen dort MUSS geholfen werden, das ist meine feste Überzeugung.Deine Meinung, Aylin, verstehe ich -tut mir leid- nicht...grade weil Du selber eine Frau bist...stell Dir doch bitte mal vor, man würde Dir alles unten wegschneiden, ohne Betäubung etc...
Das finde ich irgendwie unglaublich.Es muss keine allgemeinen Werte geben, aber DAS ist einfach untragbar.
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Aber das hat auch mit ihrer Religion zu tun. Die sagen vielleicht auch,das die Taufe schwachsinn ist,und nur existiert um kleine Kinder zu quälen.
Jedes Volk hat eine andere Kultur,und da sollte man sich nicht einmischen,solange es nicht richtig gefährlich wird.
Allerdings sollten z.B Türken die in Deutschland wohen auf dieses Delikt verzichten und sich unsere Kulturanpassen.
In den manchen Länder Asiens bekommen die Frauen pro Lebensjahr einen Kupferring um den Hals gemacht.Das steigt dann mit der Zeit und irgendwann bekommen die dann riesige Hälse.Da gefährliche daran ist,das die Muskulatur nachlässt.Und wenn man die Dinger abmacht,würde der Kopf einfach runterfallen,und die Frau würde an einem Genickbruch sterben.So bestrafen die Ehemänner ihre Ehefrauen wenn diese Fremdgehen.Ich glaub man ennt diese Frauen auch Giraffenfrauen,bin mir aber nicht sícher.Das finde ich viel schlimmer als Beschneidung. -
Das von Dir genannte, Valfaris, gehört für mich ebenso auf die Liste dessen, was wirklich verboten und abgeschafft werden sollte.
Gruß
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Fraglci ist nur ob man das heutzutage überhaupt durchsetzen kann,das ist ich unserer Welt sicher nicht leicht.Ich glaub kaum das man da jemals was machen kann.
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Das was du da beschrieben hast kenne ich! Ich hab schon öfter Berichte im Fernsehen darüber gesehen und finde es auch ziemlich derb!
Naja und in Punkto Beschneidung bin ich eigentlich eurer Meinung.
Liebe Grüße
isa -
Wenn euch das Thema, so wie mich, sehr beschäftigt, lest dass:
Waris Dirie - Wüstenblume
und die Fortsetzung - Nomandentochter
Lest das und ihr habt ein anderes Bild. Ich kann es nur jedem empfehlen. Eine somalische Frau schreibt ihre Biographie über ihre Beschneidung und die Folgen, ihre Flucht aus der Wüste, von Hunger Durst und Armut und von dem schönen Ende.
Ihr habt noch etwas vergessen. Nach einer Geburt werden die Frauen jedes weitere Mal wieder zugenäht, damit sie auch ja nicht ihren Mann betrügt. Solche Schmerzen kann sich doch niemand vorstellen. Und auch wenn es dort seit jahrtausenden üblich sein sollte, frauen zu quälen, so ist das für mich noch lange kein grund, darüber hinwegzusehen! Das ist doch nur eine Ausbeutung der Frauen, von Männern bestimmt. Männer dürfen soviele Frauen haben wie sie wollen, aber Frauen sind etwas minderbemitteltes in dieser Kultur, etwas unbedeutendes. Sie müssen dort die ganze arbeit machen, alles (!), mehr kinder zur welt bringen als hier überhaupt vorstellbar, ab einem alter das bei uns einen skandal verursachen würden, sie müssen ihre kinder alleine gebären, ALLEINE, in der wüste, ohne irgendwelche hilfsmittel. Tut mir leidUnd in unserer westlichen welt haben frauen angst vor einer geburt!!:o
Über sowas kann ich nicht hinwegsehen!!!!!!!!!!! Tut mir leid!! Ich könnte noch viel mehr aufzählen, aber lest besser das buch!Leela
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Schön, dass es euch zumindest interessiert.
Viel mehr muß ich eigentlich nicht mehr sagen. Zu dem Buch "Wüstenblume".. in unserem Kurs wurde es als Beispiel genannt, und gerade heute hab ich noch in Deutsch einer Buchvorstellung des selbigen beiwohnen dürfen. Dabei wurde auch jene Stelle vorgelesen, wo die Hauptperson (ist ja eine Biographie gell?) beschnitten wurde - da wurden einige denn doch ziemlich blass.
Und ich finde Beschneidung ganz bestimmt nicht in Ordnung.
Aber, und dazu stehe ich - es ist falsch, sich einfach einzumischen. Das ist meine Meinung. Wenn, wie in dem Buch "Wüstenblume", dagegen angekämpft wird, ist es etwas anderes. Wenn dort selbst die Meinung herrscht, dass es nicht in Ordnung ist, dann sollte man helfen, ganz klar.
Okay, eine ausführlichere "Stellungnahme" muß warten, bis ich mehr Zeit hab als jetzt, aber vielleicht seht ihr ja, worauf ich hinauswill?Ach ja, das hat übrigens ja auch nichts mit der Religion zu tun. In Ägypten z.B. sind es nicht nur Anhänger des Islam, die Mädchen beschneiden lassen. Unter anderem praktizieren das auch koptische Christen, und wißt ihr was? Sie alle finden irgendeine abgedroschene religiöse Begründung.
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Ich glaube, keine Frau findet das in Somalia in Ordnung...
Es ist einfach so, dass dort die Männer immer noch das Sagen haben...und ich denke auch, dass es noch sehr, sehr lange dauern wird, bis sich dies wirklich abschwächt. -
Das mit den allgemeinen Grundrechten klingt recht interessant. Eine Idee wäre doch ein internationaler Gerichtshof, der sich für Menschenrechte einsetzt. Dieser Gerichtshof gibt unter Anleitung von Soziologen, Theologen, Ärzten, Wissenschaftlern und einer Auswahl unabhängiger Volksvertreter verschiedener Länder der ganzen Welt die Gesetze vor, die von allen Menschen geachtet werden müssen. Eine Eingabe wegen Verstoßes gegen diese neuen Menschenrechte sollte dann von einem ordentlichen Gericht, das unter Kontrolle des Gerichtshofes steht, genügen. Dann braucht man jede Menge Richter und Anwälte, und das Arbeitslosenproblem von denen wäre auch gelöst. Zahlen müssen alle Länder, die Geld haben. USA, Kanada, Türkei, Russland, Frankreich, Belgien, Detschland, die Schweiz, Österreich, Italien, Norwegen, China, Japan, ich denke, das reicht. Diese Länder haben das nötige Kleingeld, um diesen Apparat zu finanzieren.
Der Ablauf wäre folgender: Der Internationale Gerichtshof zum Schutz der Menschenrechte (ICPCR = International Court for Protection of Civil Rights) erstellt ein Gesetzbuch, das in alle bekannten Sprachen übersetzt und an alle Gerichte und Büchereien der Welt gesandt werden. Diese Gesetze sind ab dem Folgejahr, spätestens einem halben Jahr danach geltendes Recht. Das Gericht bestimmt lokale Gerichte, die die Arbeit mit Beginn der Gültigkeit des Gesetzbuches aufnehmen. Diese Gerichte werden tätig, sobald ein Verstoß gegen diese Gesetze vorliegt. Mord durch spezielle Rituale gehört nicht zu dessen Aufgabenbereich, es sei denn, dieser Mord wurde an mehreren Personen gleichzeitig und aus politischer motivation heraus durchgeführt. Andere Morddelikte werden auch als solche behandelt.
Beispiel: Eine terroristische Gruppe foltert 3 Menschen, die der "gegnerischen" Partei angehören. Wenn diese gefasst werden, wird der Fall automatisch an das Ordentliche Gericht des Internationalen Gerichtshofes übersandt. Dieser entscheidet über die Schwere des Falls. Wenn zwischen Verteidigung und Anklage keine Eingung erzielt werden kann, wird der Fall direkt (Unterlagen werden übermittelt) an das ICPCR übergeben und dort werden die Täter auch bestraft. Verhandelt wird nicht oder nur wenig, da es dort nicht mehr um das "ob" geht, sondern um das "wie" oder "warum". Angeklagt werden kann alles und jeder, der sich eines Verbrechens gegen Menschenrechte schuldig gemacht hatte. Damit ist der Fall der Einmischung in fremde Religionen nicht mehr gegeben, da die Menschheit in diesem Gericht gezwungen ist, sich selbst zu richten.
Klingt doch gut, oder?
Best regards, Gowron
Übrigens, das hab ich mir eben aus den Fingern gesogen, nirgends abgeschrieben. Das ist meine Vorstellung von Einhaltung der Menschenrechte