Die spanische Braut

  • *






    Irgendwann stand sie auf, ließ ihn zu Boden gleiten und begann ihr Gefängnis abzusuchen.
    Vielleicht in einem letzten Aufbäumen, in dem Willen, einen Weg hinaus zu finden. Sie war
    doch noch so jung, viel zu jung für solch einen elenden Tod. Doch es gab keine Flucht.
    Nach nur wenigen Schritten stieß sie gegen eine hölzerne Trennwand, die sich verrücken ließ
    und gleich dahinter an einen gedrechselte Pfosten, der das Fußteil eines Bettes hielt. Es gab
    ein Bett in diesem Raum! Fast hätte sie gelacht, als sie sogar Decken und Kissen ertastete.
    Wenigstens musste William nicht auf dem kalten Boden ruhen.
    Mühsam zog sie ihn zum Bett hinüber, ächzte unter der schweren Last, als sie versuchte,
    seinen leblosen Leib nach oben zu hieven, was ihr erst nach mehreren Versuchen gelang.






    Dabei fiel etwas mit einem unangenehm lauten klirrenden Geräusch auf den Steinfußboden.
    Sie faltete Williams Hände auf der Brust und ließ sich auf die Knie fallen, um nach dem
    Gegenstand zu suchen. Es dauerte nicht lang und sie spürte den Griff eines kleinen zierlichen
    Dolches in ihrer Hand. Einer jener Dolche, die ein Geschenk ihres Vaters für ihren
    zukünftigen Schwiegervater hatten sein sollen. Die Dolche, die sie anstatt von Juwelen
    eingesteckt hatte, als sie in solcher Eile ihr Gemach verlassen hatte. Welche Macht hatte da
    wohl ihre Hand geführt?
    Sie zog ihn aus der Scheide, die sie achtlos hinter sich warf und befühlte mit zitternden
    Fingern die Klinge. Wie kühl sie sich anfasste, irgendwie angenehm und beruhigend.






    Sie blieb an seiner Seite knien, legte den Kopf auf seine Brust und wunderte sich, dass der
    Schmerz nicht heftiger war. Nur für einen Moment hatte sie ihn gespürt, als sie die Klinge mit
    einem Fluch auf den Lippen tief in ihren Körper stieß, wieder herauszog und fallen ließ.
    Doch nun war der Schmerz gegangen, die langsam in ihr aufsteigende Kälte machte sie
    unempfindlich, ihre Glieder begannen schwer zu werden und sie lächelte schwach vor sich
    hin.
    „William, ich komme“ flüsterte sie leise, bevor sich ihre Augen schlossen.






    Und während das Leben langsam aus dem Körper der Spanierin rann, lag Stanley noch immer
    nicht weit von ihr in der Kapelle auf den Knien und versuchte sowohl sich als auch seinen
    Gott davon zu überzeugen, dass weder ihr Blut noch das des Bruders an seinen Händen
    klebte. Die Umstände mochten gegen ihn sprechen, doch er habe nur sein Leben und seine
    Familie schützen wollen, beteuerte er. Es war das einzige Mal, dass er wirklich betete, aus
    tiefstem Herzen und inbrünstig wie nie zuvor. Und als die Kerzen auf dem Altar erloschen,
    war es ihm wohl gelungen, zumindest sich selbst von seiner Schuld frei zu sprechen.
    Er kehrte zurück in sein Schlafgemach, sorgte für eine kleine aber gut blutende Wunde an
    seinem Hinterkopf mit einer deutlich sichtbaren Beule, platzierte sich am Kamin und wartete
    darauf, dass man ihn fand.






    Seine Rechnung ging auf. Alle, außer Robert, glaubten ihm. Und den trieb er aus dem Haus,
    kaum, dass sein Vater die Augen geschlossen hatte.
    Jeder bedauerte ihn, jeder bewunderte ihn, mit welcher Gottergebenheit er den Verrat seines
    Bruders trug. Nur wenig später, als er die Nachricht vom Tode Don Federicos erhielt, gelang
    es ihm, da es niemanden gab, der hätte Einspruch erheben können, dessen gesamtes Erbe für
    sich zu beanspruchen. Zusammen mit seinem Titel war es ihm so ein Leichtes, die Tochter
    eines reichen Nachbarn für sich zu gewinnen. Und wie in der Familienchronik vermerkt
    wurde, trug die Braut am Tage ihrer Hochzeit ein überaus kostbares Geschmeide, das
    Geschenk ihres Bräutigams. Die Juwelen der Spanischen Braut.








    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Ja, und das war es nun für heute. Ich weiß, die Bilder sind recht dunkel geworden, aber in Anbetracht der Tatsache, dass es dort überhaupt kein Licht gibt und sie auch keine Kerze entzünden konnte, hielt ich das für angebracht.
    Bitte habt auch Verständnis dafür, dass ich nach diesem Kapitel nicht noch anfügen wollte und konnte, wie der Fluch ausgesprochen wurde. Das wird aber auf jeden Fall noch in gebührender Weise geschehen, ebenso wie die Aufklärung darüber, wie und warum William in diesen Raum kam.
    Allen schöne Ferien und bis zum nächsten Mal.
    LG
    Nery

  • Ja,so ähnlich habe ich mir das gedacht,allerdings wäre ich nicht auf die Idee gekommen,dass William auch verletzt in dieser Gruft,denn als etwas anderes kann man es ja nicht bezeichnen ,liegt.Aber er konnte wenigstens relativ schnell sterben,nun sie wird wohl verdursten und verhungern.Was für ein grausamer Tod,aber trotzdem muss man deshalb nicht alle Nachkommen des Stanley Zweigs verfluchen,die haben ihr nichts getan und sind unschuldig.
    Mein neuer Name ist eine Erinnerung an meine verstorbene Mutter,die ich sehr geliebt habe und sehr in meinem Leben vermisse.
    Da hab ich irgendwie gestern den zweiten Teil nicht gelesen und nicht mitbekommen,dass sie sich ersticht.Wie die Leute nur immer so genau wissen,wo sie sich das Messer platzieren müssen um schnell zu sterben,ich hätte ja keine Ahnung.Nun so war es doch ein rascher und erlösender Tod.

    Einmal editiert, zuletzt von Siola ()

  • Ach, armer William und arme Catalina! *Schnief* *TaschentuchZerknüll* Wenigstens waren sie im Tod zusammen, ich hätte es schrecklich gefunden, wenn Catalina ganz allein in dieser Gruft hätte sterben müssen.
    Das sie den Mut hatte, sich mit Hilfe des Dolches selbst zu töten, finde ich sehr beachtlich. Ich hätte das wahrscheinlich nicht gekonnt, selbst wenn mich die Aussicht auf langsames Siechtum bis zum Tode vermutlich an den Rand des Wahnsinns getrieben hätte.
    So, und jetzt wissen wir zwar, was mit William und Catalina passiert ist, aber dieses Wissen wirft ja nun einen Haufen neuer Fragen auf.
    Wer hat den Schmuck versteckt? Wann und wo wurde der Fluch ausgesprochen? Als Elizabeth Patrick und Alice in die Gruft, in die Stanley Catalina und William gesperrt hatte, geführt hat, waren dort keine Leichen. Hat Elizabeth die damals entdeckt, als sie die Gruft als Kind gefunden hat (allerdings hast Du das in Deinem Rückblick nicht erwähnt)? Und wenn sie es nicht war, wer hat sie gefunden und von dort entfernt, denn jetzt sind sie ja nicht meht dort. Wo sind sie jetzt? Und wusste man, wen man da gefunden hat? Wurde das historisch falsche Bild des armen, betrogenen Stanley dadurch revidiert?
    Manno. Ich hab noch sooo viele Fragen.
    Also, mach schnell weiter!


    LG!

  • Oh, was für eine traurige Fortsetzung *wein* *insTaschentuchschnief*

    Ich melde mich hier mal als stille Leserin, Ich verfolge die Geschichte schon seit dem Anfang, und finde, dass es einer der schönsten ist, die Ich je gelesen habe.
    Die Bilder sind wirklich eine Pracht, manchmal versinke Ich geradezu im Gedanken, wenn Ich sie mir ansehe. Ich bin ein Fan von Storys, die in dieser Zeit gespielt haben, und deine ist wirklich ein Juwel :seelove

    Der Aufbau des Schlossses, die vielen DLs, die du verwendest (und die man schließlich auch alle suchen, downloaden, und ins Spiel bringen musste), sind alle wirklich wunderschön, und passen alle zu einander.
    Das Schloss, bzw. beide, oder eben alle, es gibt ja mehrere, finde Ich alle wirklich schön. Bei mir klappt sowas nie, Ich bin einfach nicht so gut im Bauen *schäm*

    Den Text finde Ich auch schön.... Er liest sich so leicht, flüssig, und jedes Wort stimmt einfach. Jeder Satz ist nötig, und nich einen darf man weglassen, es gibt nichts, was unnötig dort steht. Mir ist es schon mehrere Male passiert, dass Ich die Geschichte einfach noch mal gelesen habe, weil Ich sie so schön fand.

    Der Verlauf war ja bis jetzt sehr spannend - der Fluch lastet nun auf Patrick, und er hat 10 Tage, um ihn zu entkommen, da ihm sonst der Tod droht.
    Ich mache mir Sorgen, wie er das nur schaffen soll, und habe nicht die geringste Ahnung, wie er das machen wird.
    Bei der jetzigen Fortsetzung ist mir wirklich fast das Herz stehen geblieben - Ich hatte doch erwartet, dass er sie fliehen lässt, und dafür sorgt, dass sie wenigstens am Leben bleibt.... Irgendwo.
    Aber er hat sie einfach in diese Gruft gelassen, und dazu auch noch seinen Bruder ermordet!

    Ich hoffe auf jeden Fall, dass Stanley ebenfalls irgendwie auf die selbe Weise verreckt - auch wenn es kein schöner Gedanke ist, und Ich eigentlich sehr nachsichtig bin, wie kann ein Mensch alleine nur so grausam sein, nur an sein Geld denken, nur an sich selbst und an seinen Wohnstand?
    Er hat ale betrogen, seinen Bruder ermordet, den anderen aus dem Haus gejagt.... Und seine eigene Braut eingesperrt, damit sie ihm nicht im Wege steht.

    Dass Cataline es wirklich geschafft hat, sozusagen Selbstmord zu begehen... Obwohl, so kann man es nicht nennen - es war wohl ehe die beste Variante, die sie noch hatte. Wenigstens den Dolch hatte sie, so dass sie nicht verkümmern musste... Vor Durst, oder sonst noch was.
    Obwohl Ich selbst es nie geschafft hätte, so etwas zu tun - Ich hätte viel zu viel Angst davor.

    Ich hoffe wirklich, dass sie Ruhe findet, die Arme.

    Achja, und noch etwas.
    Es kann natürlich sein, dass Ich mich irre, und Unrecht habe... Aber kann es sein, dass Patrick sehr an diesem Bild hängt, dass er von ihr besitzt?
    Eventuell verschont sie ihn ja, weil er ihrem William so ähnlich sieht....
    Doch Liebe wird es zwischen ihnen nicht geben, glaube Ich.

    Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

    Soo, ein etwas längeres Kommi, als eigentlich geplant, aber deine Story ist so schön, die verdient es einfach nicht, nur ein paar dahingeworfene Worte zu bekommen.

    Ich freue mich auf die nächste Fortsetzung, auch wenn diese wahrscheinlich ebenfalls mit einem Taschentuch und Herzschmerz enden wird (den Ich jetzt wirklich habe, weil mich diese Sache so berührt).

  • Huhu Nery,


    Was für eine beklemmende Fortsetzung. Was muss das für ein schreckliches Gefühl für Catalina gewesen sein, erst als sie festgestellt hat, dass Stanley sie hintergangen hat und dann, dass er auch noch ihren Liebsten ermordet hat. Alleine schon die Vorstellung im Dunkeln so allein gelassen zu werden und dann noch festzustellen, dass die große Liebe im Sterben liegt.. Schauderhaft.
    Und doch kann man ihrem Mut und ihrer Kraft doch nur Respekt zollen, denn sich selbst zu töten kostet schon Überwindung. Doch nachvollziehbar ist es, sie hatte alles verloren. Ihre Hoffnung, ihre Zukunft und ihren Liebsten. Dann war es wohl doch schon eine Art von Vorhersehung, dass sie den Dolch und nichts anderes eingesteckt hatte.
    Tja, und nun stellen sich die Fragen, wer hat den Fluch ausgesprochen? War es Catalina selbst, als sie sich getötet hat? Oder doch jemand anders? Warum trägt Stanleys Braut die Juwelen von Catalina? Wo sind die Körper von Catalina und William geblieben?
    Hm, auch wenn man jetzt weiß, wie Catalina gestorben ist, ist man immer noch nicht näher an der Lösung des ganzen Puzzles und noch so viele Fragen offen. Irgendwie werden das mit jeder beantworteten Frage mehr offene. *g*


    Ich fand die Bilder perfekt (wie immer halt) und auch nicht zu dunkel. Das ist ja immer das Problem wenn etwas im dunkeln spielt, dass es für die einen zu dunkel und für die anderen zu hell ist. Da die richtige Balance zu finden ist immer nicht leicht, aber im Endeffekt ist es immer die Sache des Monitors vor einem. :)


    Ganz liebe Grüße
    Llyn



    *der zweite Versuch den Post abzuschicken nachdem beim ersten Mal das I-Net abgeschmiert ist*

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Das arme Ding, lebendig begraben, wenn man so will. Ich hatte schon damit gerechnet, denn der Geist Catalina hält sich ja wohl immer noch in diesen Räumen auf, wenn man an die kleine Elisabeth denkt. Aber das auch William dort sein würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte für den organisiert man was anderes.


    Und da trug auch Stanleys Frau die Juwelen bei der Hochzeit. Dann war das eine Bild wohl das Hochzeitsbild, oder so ähnlich? Da waren sie ja alle samt der Steine zu sehen.


    Ich finde die Bilder gar nicht zu dunkel, sie bringen die Stimmung perfekt rüber. Die Leser müsse ja doch noch irgendwas sehen können ;)


    LG,
    Lenya

  • :pHallo Nery, jetzt habe ich es edlich geschafft, deine Fortsetzung zu lesen.
    Ich hatte schon mal vorab ein bisschen auf die Kommis der anderen gesehen, wie man ein Buch von hinten liest, um mich innerlich auf das Kommende einzustimmen. Bloß gut!
    Ich bin tief bewegt und gerührt, wie du diese Szene beschreibst. Einfühlsam und glaubhaft machst du die Tragik ihres Lebens und das infame hinterhältige Verhalten von Stanley deutlich.:applaus
    Ich glaube, so etwas zu schreiben bzw. Fotos dazu zusammenzustellen, ohne dabei ins kitschig Sentimentale abzugleiten ist sehr schwierig. Bravo, es ist dir gelungen. Man hat das Gefühl beim Lesen, als wenn Elisabeth selbst mit leiser Stimme, behutsam, als wenn sie sonst noch im Nachhinein Catalina verletzt, diese traurige Geschichte erzählt.:rolleyes
    Wenn es auch vielleicht verrückt klingt, bin ich doch sehr erleichtert, dass Catalina ihren William in der Gruft sterbend gefunden hat. Das Schicksal hat barmherzig die Grausamkeit Stanleys gemildert.
    Mit Schicksal meine ich nicht einfach die Verkettung von irgendwelchen Umständen. Ich selbst habe in meinem Leben schon einige Male erfahren , dass ich auf bestimmte Zeichen meiner Umwelt reagiert habe und sich auf einmal viele Dinge, wie zufällig für mich zu einem günstigen Ausgang gewendet hatten. Wichtig war nur, dass ich nicht einfach da saß und wartete, sondern, dass ich auf die Zeichen und Symptome reagierte. Dabei habe ich oft gedacht: Das kann doch gar nicht sein. So vele Zufälle auf einem Haufen, die sich alle plötzlich zu einem guten Ganzen zusammenfügen, kann es doch gar nicht geben.
    Seitdem spreche ich von Madame Schicksal.
    Sie hat William offensichtlich nicht viel Schmerz spüren lassen, wohl aber die Anwesenheit seiner geliebten Catalina. Obwohl er nicht mehr sprechen konnte, hatte Catalina die Chance, ihn sanft auf seinem letzten Weg zu geleiten und seine Seele ruhig werden lassen. Auch der Griff nach dem Dolch ist mehr eine Handlung von Catalina , die ihrem Unterbewusstsein entsprungen war. Wenn sie ihn eher gefunden hätte, wäre sie sicher sehr erstaunt gewesen, aber so fand sie ihn in einem Augenblick, wo ihre Situation am aussichtslosesten war. Stanley hatte ihr ein anderes qualvolles Ende zugedacht, in seinen Rachegelüsten, dass sie elendig an der Seite ihres toten Geliebten zgrunde geht. Mit dem Dolch konnte sie diesem Weg eine für sie akzeptable Wendung geben und hat Stanley den Triumph nicht gelassen.:applaus
    Natürlich ist ein Selbstmord immer schrecklich und es gehört eine Menge Mut dazu, Hand an sich zu legen. Aber wenn das Sterben schon feststeht und man nur noch die Wahl zwischen langem elendigen Dahinsiechen oder kurzem Schmerz hat, dann hat man wahrscheinlich davor auch keine Angst mehr. Die andere Möglichkeit macht viel mehr Angst, weil man nicht weiß, wie lange die Qualen dauern. Außerdem war ihr Leben auch mit dem Verlust des Vaters , der Heimat und dann des Geliebten eigentlich schon beendet. Was und wer sollte sie noch am Leben halten?
    Wie kommt nun der Fluch zustande?
    Vielleicht hat ihn William ausgestoßen, als Stanley ihn tödlich verletzte, oder William hat ihn gedacht, konnte nur nicht sprechen, als er seine geliebte Catalina plötzlich neben sich fühlte und wusste, dass es für beide kein Entrinnen vor dem Tod mehr gab.
    Vielleicht hat auch Catalina diesen Wunsch der Rache an Stanley und seiner Familie in ihrem verzweifelten Herzen so formuliert, dass Madame Schicksal ihrem Wunsch gemäß die nachfolgenden Ereignisse lenkte. Ich glaube, es gibt immer irgendeine Gerechtigkeit auf Erden. Wir sehen sie nur nicht immer gleich. Aber böse Gedanken und Taten wendet das Schicksal irgendwo und -wann auch gegen denjenigen selbst, von dem sie ausgingen.
    Vielleicht gibt es auch eine Klausel, wie der Fluch gebrochen werden kann. Vielleicht hätten auch schon seine Vorfahren diesen Fluch brechen können, wenn sie die entsprechenden inneren menschlichen Werte aufgewiesen hätten, haben sie aber wahrscheinlich nicht. Somit ist Patrick wohl der Erste, der diese Eigenschaften aufweist und nun dazu bestimmt ist, diesen Fluch zu brechen und endgültig diesen Doppelmord an Catalina und William zu sühnen.
    Ich bin schon ganz gespannt, was du für uns bereit hältst.:rollauge
    Bis dahin, alles Gute und mach weiter so. LG. R.

    Einmal editiert, zuletzt von Rheasylvia ()

  • Hallo.


    *zerknirscht bin*


    Langsam sollte ich mir wohl wirklich ein Abo zulegen für Entschuldigungen. Eigentlich hatte ich ja im Urlaub für die beruflichen Stressmonate September/Oktober vorarbeiten wollen, aber ich war einfach zu faul und hab das schöne Wetter und die Ruhe auf Balkonien genossen, und außer Gärten und Räume nachbasteln und Juls’ schöne neue Sachen ausprobieren nichts gemacht, ich gebs zu.
    Irgendwo hat man eben doch gehofft, dass man die Fortsetzungen auch noch irgendwie schafft, wenn einen die Arbeit auffrisst, aber da war keine Chance, kein Gedanke für die Geschichte, regelrechte Blockade. Zwei Stunden sitzen, ein Satz. Und selbst den löscht man wieder.


    Nun, inzwischen ist der Stress vorbei, sprich, letzte Woche kam ich endlich mal wieder zum Luftholen und Schlafen, ohne von Arbeit zu träumen und ich hab mich rangesetzt. (es schläft sich schlecht mit einem so bösen Gewissen).
    Rausgekommen ist eine lange Fortsetzung, die hoffentlich etwas zufriedenstellt.


    Auch wenn’s lang her ist, will ich trotzdem schnell die Kommis noch beantworten, bevor ich die nächste FS poste.



    @Dirgis: Ich kann dir nicht sagen, woher die Leute das immer wissen. Ich denke, so genau ist das auch gar nicht. Gerade in früheren Zeiten sind sie wohl einfach an der Verletzung gestorben, da hat der Blutverlust schon gereicht. Freut mich aber, dass ich euch alle mit William in dem Raum ein bissel überraschen konnte. :)




    Julsfels: Ja, irgendwie hätte ich das auch schrecklich gefunden, wenn sie ganz allein gewesen wäre.
    Nein, ich hab noch nicht erwähnt, was mit den Leichen passiert ist. Aus gutem Grund. Und das historisch falsche Bild von Stanley existiert bis in Patricks Zeit. William und seine Catalina sind in Vergessenheit geraten.
    Soviele Fragen, aber jede wird beantwortet, irgendwann. ;)




    Goldstaub: da meldest du dich zu Wort und ich lass dich so lange warten. Tut mir wirklich leid. Danke für das Riesenkompliment.
    Entkommen lassen konnte Stanley die beiden nicht, er hat schon seine Gründe dafür gehabt, warum er Catalina auf die Weise losgeworden ist. Auch wenn die noch nicht so offensichtlich sind. Es ist eben doch nicht immer alles nur schwarz und weiß, selbst bei einem Schurken wie Stanley.
    Lass dich überraschen.
    Oh, und ja, du irrst dich nicht. Patrick bedeutet das Bild sehr viel. Ob aber Catalina ihn deshalb verschont? Ich weiß nicht. *geheimnisvoll tut* :rollauge
    Ich hoffe, du hast trotz der langen Pause noch Spaß am Lesen.




    Innad: es ist grausam. Und die Gänsehaut hatte ich beim Schreiben auch. Es fiel mir sehr schwer, aber es musste eben sein. :)




    Llynya: Es muss die Hölle gewesen sein. Ich hab zwar beim Schreiben versucht, mir vorzustellen, wie das für sie gewesen sein muss, aber ehrlich gesagt, bin ich froh, dass es nicht richtig geklappt hat.
    Mit deinen Fragen kannst du dich übrigens mit Juls zusammen tun, und ich kann dir nur die gleiche Antwort geben, es sind gute Fragen und ich beantworte jeder, aber immer der Reihe nach. Mit einer fange ich heute schon an. Zumindest mit der Hälfte der Antwort. Dass es immer mehr werden... tja, ich fürchte, da kann ich wohl nichts dafür, oder doch? Es passiert einfach.
    Aber andererseits, wo bliebe denn sonst die Spannung, oder? ;)



    Lenya: falscher Gedanke, meine Liebe. Für Catalina hat man das organisiert, weil William dort war. Gewissermaßen. *huch, hab ich da was verraten?* :rollauge
    Yep, das war das Hochzeitsbild. Früher hat man noch kein weißes Brautkleid zur Hochzeit getragen.




    Rheasylvia: du liebe Güte, das muss dein längster Kommi bisher gewesen sein.
    Ich denke schon, dass es zumindest für William eine Art Erleichterung gewesen sein kann, als letztes ihre Stimme zu hören, vorausgesetzt, er hat nicht mehr begriffen, dass sie nun ebenso mit ihm gefangen und verloren ist. Ob Stanley ihr dieses Schicksal allerdings aus Rache zugedacht hat, das wird sich erst noch zeigen müssen, denn noch ist längst nicht alles erzählt, was in dieser Nacht wirklich passiert ist.
    Tja, wer hat den Fluch nun ausgesprochen? Eins kann ich sagen, William war es nicht. Und die Rache an Stanley und seiner Familie hat Catalina selbst ausgeführt. Und natürlich kann man den Fluch brechen, am einfachsten natürlich, in dem Patrick stirbt. Aber ich schätze, das will hier irgendwie keiner. Nur, soll ich ihn am Leben lassen??? :D







    So, nun werde ich das nächste Kapitel mal posten. Wenn man bedenkt, dass ich eigentlich ne ausgewachsene Schreibblockade gehabt habe, ist es wirklich reichlich viel Text geworden. Aber ich dachte mal, nach der langen Wartezeit ist es vielleicht nicht so schlimm.

  • *






    „Was für eine entsetzliche Geschichte! Einfach unfassbar.“ unterbrach Lady Alice das
    Schweigen, das über dem Raum lag, seit Elizabeth ihre Erzählung beendet hatte. Selbst die
    Sonne hatte sich in den letzten Minuten hinter einer Wolke versteckt, als würde auch sie vor
    der Grausamkeit dieses Schicksals zurückschrecken. „Aber woher nimmst du nur die
    Gewissheit, dass ... dass dieses arme Mädchen unsere Familie tatsächlich verflucht hat?“
    Elizabeth zuckte mit den Schultern.
    „Ganz einfach, weil sie es mir erzählt hat, zusammen mit ihrer Geschichte. Und ich habe
    keinen Grund, ihr nicht zu glauben. Ich hatte genug Zeit, mir die Chroniken der Ravensdale
    anzusehen, und es war erschreckend.







    Kein einziger Duke ist eines normalen Todes durch Altersschwäche gestorben. Sie alle
    wurden Opfer von Unfällen oder sonderbaren Krankheiten. Nur zwei erreichten das Alter von
    fünfzig Jahren. Einer davon war Onkel John, der andere Patricks Vorgänger George. Jeder
    einzelne Duke musste in seinem Leben schwere Schicksalsschläge hinnehmen. Ihre Ehen
    waren entweder eine Katastrophe, oder endeten früh. Von den Söhnen eines Duke überlebte
    stets nur ein einziger seinen Vater, der heiraten und Nachkommen zeugen konnte. Darum
    blieb es auch bei den zwei Linien und du, Patrick, konntest den Titel erben, obwohl wir nur
    noch sehr entfernt mit den Ravensdale-Morgans verwandt waren. Und was den von Stanley
    mit seinem Verbrechen ergaunerten Reichtum betraf, der hielt nicht lange. Er zerrann ihm
    zwischen den Fingern, ebenso wie allen, die nach ihm kamen. Vielen von ihnen gelang es,
    eine neue Geldquelle zu erschließen, aber noch vor dem Ende ihres Lebens versiegte sie, und
    der Erbe begann die Suche von neuem. Die Geschichte der Ravensdales ist eine Geschichte
    voller Leid, Tragödien, Fehlspekulationen usw. und nun ist der Höhepunkt erreicht.“







    Patrick sah nachdenklich vor sich hin.
    „Du meinst, nun ist die Reihe an mir, selbst wenn ich nicht von diesem Scheusal abstamme?“
    „Ja, Patrick. Deshalb wollte ich nicht, dass du diesen Titel annimmst. Du bist an James’ Stelle
    gerückt, viel zu früh. Warum, weiß ich auch nicht, aber nun teilst du das Schicksal all deiner
    Vorgänger.“
    „Tja, dann werde ich die Dame wohl enttäuschen müssen,“ meinte Patrick leichthin, obwohl
    ihm immer seltsamer zumute wurde. „Ich bin nicht gestorben, Tante Liz. Und ich werde wohl
    auch in nächster Zeit nicht einfach tot umfallen. Ich werde heiraten und Kinder in die Welt
    setzen. Diese Familie wird nicht mit mir enden, ganz gewiss nicht. Sie wird also wohl noch
    eine Weile warten und weiter spuken müssen.“
    Doch wenn er gehofft hatte, die Countess durch seinen leichten Ton aus ihrer Ernsthaftigkeit
    zu reißen, so hatte er sich geirrt. Im Gegenteil, bei seinen Worten brauste sie auf.






    „Ich verbiete dir, in diesem Ton über sie zu sprechen. Du scheinst zu vergessen, wie viel
    unsere Familie ihr verdankt!“
    „Ja, eine Menge Unglück und einen frühen Tod, wenn ich dich recht verstanden habe. Damit
    dürften wir unsere Schulden wohl mehr als abgetragen haben.“
    „Das mag stimmen,“ entgegnete sie, doch ihr Ärger wich tiefer Traurigkeit. „Nur, wenn du
    nicht innerhalb der nächsten neun Tage heiratest und einen Sohn zeugst, wird es zu spät sein.“
    Patrick wurde blass. „Du musst dich damit abfinden, dass uns nur diese zehn Tage bleiben,
    einen weiteren Aufschub werden wir nicht bekommen!“
    „Das ist ja schön und gut, Tante Liz. Aber was soll uns dieser Aufschub nützen? Wir haben
    nicht den kleinsten Anhaltspunkt dafür, wie wir diesen ... Fluch... auf andere Weise brechen
    sollen, außer durch meinen Tod. Wo willst du da anfangen?“






    Er ballte für einen Moment die Hände zu Fäusten und fügte in einem Anflug von spöttischer
    Resignation hinzu: „Vielleicht sollte ich nicht brav wie ein Opferlamm darauf warten, zur
    Schlachtbank geführt zu werden und stattdessen selbst über den Zeitpunkt meines Todes
    entscheiden.“
    Lady Alice wurde bleich. „Patrick! Was redest du da? Willst du dich etwa selbst töten?“
    Er lachte bitter. „Was bleibt mir übrig, wenn ich nicht zum Spielball irgendwelcher dunkler
    Mächte werden will.“ Er zwang sich zu einem wenn auch grimmigen Lächeln, als er die
    entsetzte Miene seiner Mutter sah. „Keine Sorge Mutter, wenn das alles wahr ist, dann werde
    ich bestimmt nicht untätig warten, bis sie kommt! Ich werde ihr einen verdammt harten
    Kampf um mein Leben liefern! Und nun entschuldigt mich bitte.“ Er küsste der Tante die
    Hand und der Mutter die Wange und war im nächsten Moment verschwunden.






    Nachdem auch Alice sich mit einer teils verwirrten, teils besorgten Miene zurückgezogen
    hatte, blieb Elizabeth noch einen Moment allein im Pavillon zurück. Sie war nicht sicher, ob
    sie sich freuen sollte, dass die beiden ihr endlich glaubten. In was für ein Chaos war ihrer aller
    Leben doch gestürzt worden! Und machte es das Wissen um die Ursache für all das Leid
    wirklich leichter, damit umzugehen? Sie seufzte leise und erschauerte unter einem kalten
    Windhauch, der auf einmal durch den Raum zu fegen schien.
    „Es tut mir leid, Elizabeth, aufrichtig leid“ sagte eine sanfte Stimme. „Ich habe dir damals
    eine viel zu große Last aufgebürdet, als ich dir meine Geschichte erzählt habe.“
    Elizabeth hob den Kopf und sah, so gar nicht überrascht, geradewegs in das Antlitz der jungen
    Frau, deren plötzliches Erscheinen sie hatte frösteln lassen.






    „Du weißt, dass ich nicht mehr tun konnte!“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung,
    und als solche fasste Elizabeth sie auf.
    „Du hast mehr getan, als ich verlangen konnte. Ich bin dir wirklich sehr dankbar.“ Sie zögerte.
    „Ich würde nur gern wissen, warum du es getan hast!“
    Catalina musterte sie einen Moment lang schweigend. „Ich weiß es selbst nicht genau“,
    meinte sie leise. „Ich habe nachgedacht über unser Gespräch, wir hatten beide recht. In der
    Vergangenheit fühlte ich niemals Bedauern oder Reue, wenn ich Stanleys Nachfahren das
    Leben nahm. Doch mit Patrick war es irgendwie anders! Ich stand an seinem Bett, sah in sein
    blasses Gesicht, ich musste ihm nur die Hand auf die Stirn legen und er würde einschlafen,
    und ich könnte es danach auch, denn ich bin unendlich müde geworden nach all der langen
    Zeit. Doch ganz plötzlich wurde mir bewusst, er durfte gar nicht hier sein, noch nicht
    jedenfalls, nicht vor Ablauf der dreihundert Jahre.“






    ++++++++++++++
    geht weiter

  • *





    Dass ihr in diesem Moment zum erstenmal der Gedanke gekommen war, Georges Unfall sei
    in Wirklichkeit vielleicht gar kein Unfall gewesen, sagte sie ihr nicht. „Durch dich ist mir klar
    geworden, dass ich Patrick schon aufgrund seiner Herkunft diese Chance tatsächlich schuldig
    bin. Selbst wenn es nur so wenig ist, was ich für ihn tun kann.“
    „Du wirst es nicht bereuen, glaub mir. Patrick ist ein guter Junge.“ Die junge Frau sah sie
    kurz an und erwiderte ihr Lächeln, auch wenn ihres wie immer von Traurigkeit begleitet
    war. „Es ist eigenartig, er erinnert mich immer an William. Er hat die gleiche Stirn, den
    gleichen Mund, und das gleiche entschlossene Funkeln in den Augen. Man könnte meinen, er
    wäre sein Sohn.“






    Sie wandte sich ab und starrte blicklos hinaus in den Garten. Die Wärme der Sonne fühlte sie
    nicht, die Schönheit der Blumen sah sie nicht, schon lange nicht mehr. Elizabeth trat hinter sie.
    „Er war bestimmt ein wundervoller Mann, nach dem, was ich durch Roberts Tagebuch
    erfahren habe“ warf sie leise ein und Catalina nickte.
    „Ich hab Robert nie kennen gelernt, aber William hat oft von ihm gesprochen. Die beiden
    hatten ein sehr enges Verhältnis und waren sich wohl sehr ähnlich, beide gütig, aufrichtig und
    selbstlos.“
    „Das trifft auch auf Patrick zu!“
    „Ich hatte Gelegenheit, ihn zu beobachten. Es hat den Anschein, als hätte Robert damals weit
    mehr als nur Bilder und Erinnerungen von hier mitgenommen. Es ist schön zu sehen, dass
    sich in eurer Familie die besseren Eigenschaften der Morgans weiter vererbt haben.“






    „Wenn du so denkst, warum kannst du es dann nicht dabei belassen? Wenn nicht für meinen
    Neffen, dann für deine Liebe zu William!“
    “Liebe?“ sinnierte sie. „Liebe ist für mich nur noch ein Wort, dessen Bedeutung ich vergessen
    habe.“
    „Das glaube ich nicht, Catalina. Stanleys Linie ist ausgelöscht, bist du damit nicht zufrieden?“
    „Du hast es noch immer nicht verstanden, Elizabeth. Die Lösung des Fluches hängt nicht
    davon ab, Stanleys Familie auszurotten. Das war, im Grunde nicht meine Absicht, nicht meine
    ursprüngliche....es war....“ Sie wurde leiser, ihre Gedanken schweiften ab, zurück zu dem
    entsetzlichsten Tag in ihrem Leben, zu dem Moment, als das Leben unaufhaltsam aus ihr
    heraus rann.






    Dunkelheit hatte sie umfangen, als sie die Augen aufschlug, schwarze, kalte Dunkelheit, die
    sie zittern ließ. Sie hatte noch immer auf dem Boden gesessen, aber das Bett war
    verschwunden, ebenso wie William, der ganze Raum war fort, um sie herum gab es nichts als
    Schwärze und Kälte, die sie in ihrer eisigen Umklammerung hielt... Nur ein kurzer Gedanke,
    und sie war wieder dort, an jenem furchtbaren Ort, als wäre es gestern gewesen.
    Entsetzt sah sie sich um und suchte in dem Dunkel um sie herum etwas zu erkennen. Das war
    der Tod? Sah so ... der Himmel aus....oder...nein, so grausam konnte Gott nicht sein, er konnte
    sie nicht in die Hölle stoßen, nur weil sie diesem Leiden entflohen war?
    „Das kann er nicht? Natürlich kann er.“ sagte eine Stimme mit einem leisen Lachen, ohne
    dass sie hätte sagen können, woher sie kam. Sie klang nicht unfreundlich oder gar bedrohlich,
    eher gutmütig spottend. „Hast du wirklich geglaubt, dein Gott wäre gütig und wohlwollend
    und würde es dulden, dass du, ein kleiner unbedeutender Mensch, sich seinem Willen
    widersetzt?“






    Verwirrt drehte sie den Kopf in alle Richtungen, ohne auch nur das Geringste zu entdecken.
    Wer immer mit ihr sprach, hielt sich im Verborgenen.
    „Ich... wollte doch nur nicht verenden wie ein Tier in der Schlinge des Jägers“, flüsterte sie
    halb erstickt. „Ich wäre qualvoll verhungert oder verdurstet. Kann man das nicht verstehen?“
    „Oh, ich“ er betonte das Wort besonders, „ich verstehe das sogar sehr gut.“ Die Stimme
    wurde leiser und mitfühlender. „Ist es nicht furchtbar, dass er euch unschuldigen Wesen, die
    ihr euch doch immer an seine Gesetze gehalten habt, so etwas antut? Euch beide einen so
    grausamen Tod sterben lässt, der euch nicht einmal wiedervereint? Ja ja...,“ fuhr die Stimme
    fort, als sie zusammenzuckte. „...dein William ist fort und du wirst ihn nie wiedersehen. Der
    Weg zu ihm ist dir versperrt worden. Für immer!“
    Die Endgültigkeit in seinen Worten ließ sie erzittern.
    „Wer seid Ihr? Und warum sagt Ihr mir das?“






    Ein Licht flammte auf, blendete ihre Augen und dann sah sie einen Mann ihr direkt gegenüber
    sitzen auf einem hohen Stuhl, seltsam gewandet, das Gesicht hinter einer Maske versteckt, die
    dunklen Augen musterten sie, teils belustigt, teils interessiert. Gütiger Himmel, was geschah
    mit ihr? War sie am Ende noch gar nicht tot und dies hier nur die Fantasien einer Sterbenden?
    „Das könnte man durchaus so sagen.“ Er las ihre Gedanken! „Allerdings...“ fuhr er fort, „..du
    bist tot, ja, oder zumindest beinahe. Der Todesengel wartet schon. Da ist nur noch ein winzig
    kleiner Lebensfunke übrig, gerade stark genug, damit wir uns unterhalten können, bevor man
    dich holen kommt.“






    „Ich fürchte, ich verstehe nicht.“ Sie konnte den Blick nicht von ihm abwenden und flüsterte
    nur noch. „Wer seid Ihr?“ Das spöttische Lächeln auf seine Lippen wurde breiter.
    „Was glaubst du denn, wer ich bin?“
    „Nicht Gott.“ Die Antwort kam so schnell und so überzeugt, dass er schallend lachte.
    „Oh nein. Ich bin ganz sicher nicht dein Gott.“
    „Dann...“ sie zögerte, als würde sie doch plötzlich Angst verspüren, um dann beinahe
    unhörbar zu hauchen... „der Teufel?“ Er schien nicht beleidigt zu sein. Im Gegenteil!
    „Wenn du mich so nennen willst, Catalina. Aber suche nicht nach Hörnern oder einem
    Pferdefuß. Eure Priester sind ein wenig zu erfinderisch, fürchte ich.“
    Sie schluckte und wunderte sich, warum ihr nicht vor Angst die Finger zitterten. Gütiger Gott,
    sie stand dem Leibhaftigen gegenüber!




    ++++++++++++
    geht weiter

  • *





    Er erhob sich von seinem Stuhl, der sich im selben Moment in Luft aufzulösen schien.
    „Gott! Du solltest in meiner Gegenwart lieber nicht so viel an ihn denken. Dieser Gott, meine
    Liebe, hat dich verlassen!“
    Konnte das Herz einer Toten überhaupt noch so heftig schlagen, wie ihres, als sie ihn auf sich
    zukommen sah? War es Angst, Aufregung oder etwas anderes? Sie vermochte es nicht zu
    sagen.
    „Dein Gott, Catalina, will dich nicht mehr. Er hat dich geprüft und für wertlos befunden. Er
    wusste, dass du versagen wirst und hat dich verdammt, die Qualen der Hölle zu erdulden, bis
    in alle Ewigkeit. Dein Gott vergibt nicht, niemals!“
    Sie hätte nicht gedacht, dass ihre Verzweiflung noch größer werden könnte, und doch war es
    so. Er ließ ihr keine Möglichkeit, der Unerbittlichkeit seiner Worte zu entkommen Mit
    grausamer Sicherheit fand jedes einzelne von ihnen seinen Weg, eisigen Pfeilspitzen gleich,
    die sich in die Seele bohrten und ihr Herz erkalten ließen.






    Als er endlich genau vor ihr stand, beugte er sich herunter, seine Augen brannten sich in ihre,
    dunkel und unheimlich leuchtete in ihnen das Wissen um Dinge, die sie lieber nicht ergründen
    wollte. Sie versank in diesem Blick, der sie gefangennahm, begierig, jedes Quentchen Wärme
    aus ihrem Körper zu ziehen.
    „Armes Mädchen, was hat man dir nur angetan!” Seine Stimme wurde sanfter, fast schon
    einschmeichelnd. „Und niemand wird dafür bestraft, nur du, die du doch unschuldig bist, so
    jung noch, betrogen um dein Leben und dein Erbe. Aber der, der dir das angetan hat, der
    Brudermörder, der wird nicht leiden, oh nein. Er wird leben, den Reichtum deiner Vorfahren
    verschleudern, heiraten und Söhne in die Welt setzen, während dein armer alter Vater einsam
    und allein die letzte Reise antritt und euer stolzer Name in Vergessenheit gerät! Ist das
    gerecht?“






    „Nein!“ brach es aus ihr heraus. Überrollt von einer Welle unbändiger Wut sprang sie auf und
    suchte seinem bohrenden Blick zu entkommen. „Nein, es ist nicht gerecht!“
    Zufrieden richtete er sich ebenfalls auf. „Dann tu etwas dagegen, Catalina.“
    „Ich? Was kann ich denn dagegen tun, ich bin nur ein Mensch, ...“ ihre Stimme brach, „...nur
    ein kleiner, schwacher Mensch!“
    Sie fühlte seine Augen in ihrem Rücken, meinte, das Lächeln in seiner Stimme zu hören. Ein
    kaltes Lächeln, ein gefährliches, lauerndes. „Im Augenblick mag das stimmen“ sagte er leise.
    „Aber ich kann dir die Macht geben, um die Dinge zurecht zu rücken!“ Sie schluckte.
    „Macht? Könnt Ihr mir das Leben zurückgeben, oder William?“
    „Nein, das kann ich nicht. Aber wozu auch? Nur wenn du bleibst, was du jetzt bist, eine Seele
    an der Grenze zwischen Leben und Tod, kannst du meine Macht empfangen und sie nutzen,
    zu dem einen Zweck, der den Lebensfunken nicht erlöschen lässt. Rache!“






    Er ging mit langsamen Schritten um sie herum, während sie ihm mit den Augen folgte, bis ihr
    schwindlig wurde. Seine Stimme schien von überall her auf sie einzureden, umschmeichelte
    sie, streichelte ihre Wangen wie ein sanfter Windhauch, lockte, verführte sie, vernebelte ihr
    die Sinne.
    Hatte sie nicht Anspruch auf Gerechtigkeit? Und wenn Gott ihr die nicht geben konnte, oder
    wollte, war es dann nicht ihr Recht, sich diese selbst zu verschaffen?
    „Oh ja, so ist es!“ bestätigte er leise. „Räche dich, Catalina. Räche den Mann, den du geliebt
    hast. Nimm seinem feigen Mörder, was ihm nicht gehört, lass ihn leiden, so wie du gelitten
    hast, tausend Tage für jeden Augenblick deiner Qual! Nimm meine Hand, Catalina, und ich
    erlöse dich von deinem Schmerz. Nimm meine Macht und räche dich! Zögere nicht, sprich es
    aus und es wird geschehen.“






    Er verstummte, wartete, geduldig, als wüsste er längst, dass er gewonnen hatte. Er sah sie nur
    an, seine Hand ihr entgegen gestreckt. Langsam schoben sich ihre Finger über seine, er packte
    zu und zog sie an sich heran.
    „Sprich es aus, Catalina! Jetzt!“ Es gab kein Entkommen mehr.
    „Verflucht soll er sein, verdammt wie ich es bin!“ Ihre Worte, nur geflüstert, kehrten wie ein
    Donnerhall ein Dutzend Mal zu ihr zurück, während sie in seine Augen starrte.
    Das dunkle Feuer darin wurde stärker, loderte hell auf, bis es ihn ganz einzuhüllen schien und
    mit einem schmerzhaften Stoß auf sie überging. Die Dunkelheit wurde schwärzer und
    schwärzer, legte sich über ihre Seele und schloss alles, was an Liebe und Güte in ihrem
    Herzen übrig war in einen undurchdringlichen Panzer schmerzloser Kälte.






    Elizabeth musterte sie forschend, sie spürte instinktiv, dass sich hinter ihren eigenartigen
    Worten weit mehr verbarg, etwas, das ihr die Spanierin nicht erzählt hatte.
    „Was war es dann?“ Die Frage riss Catalina zurück in die Gegenwart. Ihre abweisende Miene
    ließ Elizabeth zurückweichen, hinderte sie aber nicht daran, ihre Frage zu wiederholen. „Was
    war deine Absicht? Und warum hast du sie geändert? Wenn Patrick diesen Fluch brechen soll,
    muss ich alles darüber wissen. Bitte, gib mir doch wenigstens einen Hinweis!“
    Catalina schüttelte den Kopf. Fast meinte die Countess einen leisen Ton des Bedauerns in
    ihrer Stimme zu hören. „Ich habe dir alles gesagt, was ich dir sagen konnte. Nur wenn ihr die
    Lösung selbst findet, wird der Fluch gebrochen. Nutzt die Chance, die Stanley verspielt hat!“
    Sie ließ Elizabeth keine Gelegenheit mehr zu einer weiteren Frage und verschwand.






    ++++++++++++++++++++
    So, das solls dann erstmal gewesen sein. Ich hoffe, zumindest ein Teil der brennendsten Frage ist beantwortet.
    Noch eine persönliche Bemerkung an die andern FS-Schreiber, die ich ein bissel sträflich vernachlässigt habe. Gelesen habe ich alles. Und alle Kommis werden nachgereicht. Großes Indianerehrenwort.

  • Ha! Was für eine wunderbare Überraschung kurz vor dem Schlafengehen!
    Nur eben nochmal kurz reingelinst, und was sehe ich da? :applaus
    Und, ganz ehrlich: das war eine super Fortsetzung. Dafür wartet man doch gerne mal ein bißchen länger. ;)


    Und Du glaubst, Du hättest jetzt ein paar Fragen geklärt? Ja, kann schon sein. Aber dafür hab ich gleich jede Menge neue. :)
    Und wen haben wir denn hier heute vorgefunden? Den Herrn der Finsternis persönlich. Hat also Varik seine Finger im Spiel, das konnte man sich ja denken - besonders, nach dem kleinen Exkurs damals in Celia.
    Und auch wenn er hier noch nicht geläutert ist - ich steh ja irgendwie auf Bösewichte, weisst Du ja. :D
    Ich hab gerade eine total verdrehte, vermutlich völlig hirnrissige Theorie entwickelt. Aber die werd ich hier mal nicht posten, ich hab Angst, dass sie am Ende womöglich ein Körnchen Wahrheit enthält und ich Dir den Plot verderbe (ich hab auch etwas den Überblick verloren, was ich schon weiss, was noch nicht allgemein bekannt ist, deshalb bin ich lieber still). :) Ich schreib´s Dir morgen per PN, aber wehe, Du sagst mir, ob ich richtig liege! *lach* Ich möchte viel lieber gespannt warten und mitfiebern, wie es weitergeht.


    Die Bilder waren mal wieder ein Genuss! Deine Kulissen sind ja eh immer eine Augenweide, aber die bearbeiteten Bilder mit Varik fand ich diesmal besonders intensiv, besonders das mit seinen Augen in Nahaufnahme.
    Und mit dem Text ist Dir mal wieder wunderbar gelungen selbst feine Nuancen in der Stimmung einzufangen und deutlich zu machen.
    Ich hoffe ganz eigennützig, dass Du bald eine Fortsetzung fertig kriegst!


    Ganz liebe Grüße!

  • Juhuuu, eine Fortsetzung! :applaus:applaus:applaus


    Und sie war wieder ausgesprochen stimmungsvoll.


    Dass Patrick sich so gegen die Vorstellung währt, nun Träger des Fluches zu sein, kann ich gut nachvollziehen. Erstens: wer möchte das schon gerne sein und annehmen und zweitens denke ich mir, dass er einfach sehr rationell denkt und fühlt und handelt und das ganze nicht so recht in sein Schema passt. Er muss sich also erst einmal klar werden, was er nun tun könnte und wie er handeln sollte.


    Die Bilder mit dem Teufel waren sehr stimmungsvoll, finde es auch gut, dass Du ihn nicht so "typisch" gemacht hast, wie er selbst das angesprochen hat. Die arme Catalina, dass sie sozusagen auf ihn hereingefallen ist und den Fluch übernommen hat...


    Darum ist sie also so hartherzig geworden, und nun bricht es doch auf, das eigentlich nicht mehr vorhandene "Geister"herz...


    Vielleicht ist das auch schon ein Weg, den Fluch zu knacken?


    Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht!!!

  • tolle Überraschung zum WE:), bin gerade aufgestanden und wollte mal schnell nach e-mails sehen . Dabei dachte ich , schau mal rein, vielleicht ist sie doch weiter gekommen und sihe da, es ist so.
    Nun ist also der herr der Finsternis ins Spiel gekommen. Er erinnert mich an Varik, aus Celia, allerdings noch nicht geläutert. Auch wenn der Gedanke an Rache vielleicht grausam ist, hat Varik doch auch eine wichtige Funktion, der gerechtigkeit im nachhinein Genüge zu tun. Catalina hatte allen Grund dazu, nicht einfach so von dieser Welt zu gehen. Ich wünschte, es wäre heute auch noch so möglich. Aber vielleicht ist es das sogar, nur wir bekommen es nicht mit, weil wir nicht in diesem Zustand uns derzeit befinden.
    :eek:Jetzt erhöht sich die Spannung erneut um ein Vielfaches, nach dem dieser herr der Finsternis hineingekommen ist. Ich bin schon sehr gespannt.
    Schön sind die Fotos von den Rückerinnerungen. Eine tolle Idee, diesen strudel in die tiefe Gedankenwelt mit einem solchen Foto darzustellen. das macht diesen Prozess des Rückerinnerns wirklich gut deutlich.:applaus
    Also, bonne chance weiterhin und ein tolles WE.

  • Hallo Nerychan :wink !
    Du brauchst Dich doch nicht entschuldigen, das RL geht nunmal vor, und zwar vor jeder FS, so schön sie auch sein mag. Wenn Du die Zeit genossen hast, warum auch nicht? Ich freue mich zwar, dass Du wieder weitergeschrieben hast, aber dennoch versteht hier sicher jede/r, wenn Du Deine Zeit auch anders genießt, als unaufhörlich FS zu schreiben. Ich glaube sogar behaupten zu können, dass andernfalls Deine FS wohlmöglich garnicht so gut sein könnten, wie sie sind, wären sie Dein einziger Lebensinhalt ;).
    Zur FS selbst: ich frage mich ehrlich inwieweit Stanley Catalina einfach so verhungern hätte lassen. Hätte er sie dann nicht in irgendein Verließ locken können, anstatt in ein derart ausgestattetes "verborgenes Reich"? Ich meine - Kerzen, Bett, Bilder und und und? Ich könnte mir irgendwie auch vorstellen dass er die beiden, Catalina und William, quasi ins Exil geschickt hat, ohne eine/n oder gar beide gleich umzubringen. Wer weiß, in welcher Lage er sich glaubt? Außer Dir als Autorin, natürlich ;). Ich könnte mir auch vorstellen dass er seinen 'Helfern' nur mitgeteilt hat sie sollen William dorthin 'befördern' sollen und sperrt dann Catalina dazu, 'auf dass sie dort, fern allem anderen, zusammen etwas glücklich sein können'. Vielleicht bin ich aber auch zu sehr Gutmensch, dass ich zuerst auf das Gute im anderen hoffe, selbst bei solchen Personsen wie fiktiven Stanleys :roftl !
    Catalinas Geschichte an sich ist sehr traurig, besonders die Verführung am Schluss durch die 'dunkle Macht'. Jaja, Selbstmord war noch nie etwas, was die Kirche gut gehießen hätte, es war schon lange Programm das Selbstmörder zu ewigen Qualen in der Hölle verdammt seien, insofern passt es schon, dass Catalina quasi den Teufel in Person trifft :devil. Nichts destotrotz wünsche ich mir irgendwie auch ein positives, erlösendes Ende (auch) für sie, hat sie im Leben selbst doch schon so viel Leid erfahren, so hoffe ich für sie, dass sie es im (endgültigen) Tod doch besser trifft. Aber das werde ich ja noch mitkriegen, später, wenn es soweit ist.
    Dass Patrick die ganze Sache noch immer nicht in ihrer ganzen Bandbreite ernstnimmt wundert mich dagegen nicht im Geringsten. Würde mir wahrscheinlich auch so gehen, um ehrlich zu sein. Da lebt er sein ganzes Leben rein rational und dann kommt so etwas. Es erstaunt mich ehrlich, dass er überhaupt soweit an das Ganze glaubt, um nicht einfach so zu tun, als wäre nichts, aber ich glaube, dazu achtet er Elisabeht zu sehr. Ob aus Höflichkeit der Erziehung heraus, oder Zuneigung, vielleicht aus beidem, ich denke es wird ihm das Leben retten, ob er es sich später eingesteht, oder nicht. Denn irgendwie hoffe ich darauf, dass Du es nicht so ausgehen lassen wirst, dass er eines schrecklichen Todes sterben wird, kinderlos, und Catalina daraufhin in den Flammen der Hölle versinkt bis in alle Ewigkeit. Allerdings... wer weiß, was Du noch alles vorhast?


    Und so, zum Schluss, ein herzliches Danke :rosen für diese weitere Forsetzung Deiner wirklich gelungenen FS!
    Liebe Grüße, cassio

    [RIGHT][SIZE=1]'...sometimes it's cruel to be kind!'[/SIZE][/RIGHT]

  • Da hat also Catalina die Prüfung nicht bestanden,denn als solche sehe ich ihr Erlebnis kurz vor ihremTod. Sie verfällt dem Teufel,wennn man es denn religiös deuten möchte. Deshalb dann die unbarmherzige Rache.Vielleicht war sie doch kein so guter Mensch,denn sonst hätte sie widerstanden,man darf einfach nicht Generationen von unschuldigen Menschen verfluchen.Persönlich glaube ich ja nicht an einen Teufel,wenn schon dann steckt er in uns selbst und es war ihre eigene Wut und Verzweiflung,die sie so einen schlimmen Plan fassen ließ.Ich glaube fest daran,dass es ein gutes Ende für Patrick geben wird.Wieder sehr schöne Bilder!Mit welcher Hingabe du immer allles gestaltest.

  • [FONT=Bookman Old Style, serif]Huhu Nery,[/FONT]


    [FONT=Bookman Old Style, serif]zuerst einmal, brauchst du doch kein Abo für Entschuldigen. Reihe dich da einfach mit bei mir mit ein, was verspätete Fortsetzungen angeht. Manchmal braucht es einfach seine Zeit um etwas zu schaffen. Und es kommen immer Zeiten wo man vor Arbeit nicht mehr weiß wo einem der Kopf steht. Das geht doch jeden einmal so. Und das mit der Schreibblockade kenne ich nur zu gut. Ich hab auch gerade 3 Monate, wo gar nichts ging hinter mir. Inzwischen geht es so langsam wieder und ich hoffe, dass es bei dir jetzt auch wieder besser läuft. :)[/FONT]


    [FONT=Bookman Old Style, serif]So, nun aber zur Fortsetzung. Endlich ist bei Patrick der Knoten geplatzt und ihm ist wirklich klar geworden, dass er um sein Leben kämpfen muss. Ich hoffe wirklich, dass er es nur scherzhaft gemeint hat, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen, nur um Catalina die Möglichkeit zu geben ihn auch noch umzubringen, wie seine Vorfahren... Aber ja, ich denke, dass er genug Kampfgeist besitzt, um den Fluch zu brechen und sich zu retten. Auf jeden Fall wird er es versuchen. *denk*[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Ich denke auch, dass es für Catalina schwierig wird, weiter so wie bisher an ihrem Rachefeldzug festzuhalten. Auch bei ihr fängt etwas an zu bröckeln. Sie ist nicht mehr so ganz eiskalt und man merkt ihr deutlich an, dass sie eigentlich gar nicht mehr will. Trotzdem wird sie weitermachen, weil sie einfach keine andere Wahl hat. Es sei denn der Fluch wird endlich gebrochen.[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Der Gedanke, dass Georges Unfall gar keiner war, der ihr gekommen ist im Gespräch mit Elisabeth. Nun da stellt sich dann die Frage, wer da noch die Finger mit ihm Spiel gehabt haben könnte. Entweder jemand aus der Welt der Lebenden (was ich sehr unwahrscheinlich finde), der sich ebenfalls rächen wollte an der Familie Morgan. Oder doch jemand, der Catalina in irgendeiner Form schaden will... Lässt auf jeden Fall viel zu spekulieren. *g*[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Hm, und auch die Aussage, dass die Lösung nicht ist, Stanleys Familie auszulöschen, lässt mich noch ein wenig grübeln, was denn der Schlüssel ist, um den Fluch zu brechen. [/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Catalinas Nah-Tod-Begegnung hat mein Herz, trotz der eigentlich schlimmen, grausamen Situation, doch höher schlagen lassen. Ich mag Varik immer noch gern, gerade wenn er so richtig schön grausam ist und Unschuldige verführt. Und ehrlich gesagt, hatte ich nicht damit gerechnet, dass er für Catalinas jetzige Daseinsform verantwortlich sein könnte. Aber jetzt im Nachhinein macht es auf jeden Fall für mich Sinn. Wer sonst hätte die Macht dazu gehabt. [/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Und ich kann auch verstehen, warum sie auf den Handel eingegangen ist. Denn im Grunde hatte Varik Recht mit vielen Dingen, die er gesagt hat. Laut Kirchenmeinung, die zu den damaligen Zeiten ja immer noch vorgeherrscht hat, vergibt Gott Selbstmördern nicht, egal aus welchen Gründen sie sich umgebracht haben. Es ist ja das Schlimme, dass die „Bösen“ immer auch die Wahrheit sprechen, sie nur so hinstellen, dass es zu ihren Gunsten ist. Dabei verschweigen sie meistens nur, dass es auch die vermeintlich guten Dinge gibt, wie die viel gepredigte Vergebung (auch wenn es unwahrscheinlich schwer fällt so ein Verbrechen wie Stanleys zu vergeben). [/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Tja, und nun bin ich wieder soweit, dass es noch so viele offene Fragen gibt. Aber ich übe mich einfach in Geduld und warte auf die schrittweise servierten Antworten. :D[/FONT]


    [FONT=Bookman Old Style, serif]Ganz zum Schluss, muss ich einfach wieder deine Bilder loben. Gerade die Bilder von Catalina und Varik sind einfach toll geworden. Sie bringen so richtig die Stimmung rüber. Ich bin mal wieder begeistert und verbeuge mich vor deiner Bildkunst. *verneig*[/FONT]


    [FONT=Bookman Old Style, serif]Ganz liebe Grüße[/FONT]
    [FONT=Bookman Old Style, serif]Llyn[/FONT]

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Ich habe mir gerade die "Mühe" gemacht, deine gesamte Fotostory nach zu lesen und ich muss sagen, ich bin begeistert.
    Deine Kulissen und Sims sind unglaublich. Das müssen ja Unmengen an Objekten sein, die du da verbaut hast - einfach traumhaft!
    Die Handlung ist extrem packend, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Wirklich spannend, was bisher alles so passiert ist. Deine jüngeste Fortsetzung wirft jedoch einige Fragen auf:

    Zitat

    Dass ihr in diesem Moment zum erstenmal der Gedanke gekommen war, Georges Unfall sei
    in Wirklichkeit vielleicht gar kein Unfall gewesen, sagte sie ihr nicht

    Dieser Satz hat mich stutzig gemacht. Was denn dann? Vielleicht ein Eingriff des "Teufels", der möchte dass Patrick auch noch stirbt und beide Linien aussterben? Oder gibt es noch jemanden, der von dem Fluch weiß? Und wieso eigentlich genau 300 Jahre?
    Und noch was hat mich verwundert, im Kommentar von Llynya

    Zitat

    [FONT=Bookman Old Style, serif]Ich mag Varik immer noch gern, gerade wenn er so richtig schön grausam ist und Unschuldige verführt. Und ehrlich gesagt, hatte ich nicht damit gerechnet, dass er für Catalinas jetzige Daseinsform verantwortlich sein könnte.[/FONT]

    hää? Wer ist denn nun bitte Varik schon wieder? Hab ich da was überlesen? Oder ist Varik eine Figur aus einer früheren Fotostory von dir?
    Freue mich auf jeden Fall auf die nächste Fortsetzung.

  • Einen guten Abend euch allen!
    Ich hoffe, eure Adventszeit ist angenehm. Stressfrei wage ich in Anbetracht der bevorstehenden Feiertage mal ernsthaft zu bezweifeln.
    Nun, ich habe gedacht, ich versuche es mal mit etwas weniger als zwei, drei Monaten bis zur nächsten Fortsetzung.


    Mein erstes großes Dankeschön geht heute mal nicht an jemanden aus dem Forum, sondern an meinen Sohn. Weil er mir freundlicherweise gestattet hat, mein Spiel samt Dateien auf seinem Rechner zu installieren. Meiner ist nämlich der Meinung, mich nun auch noch mit dem berüchtigten 3D-Fehler ärgern zu müssen, und da es einfach unmöglich ist, Räume wie den gleich folgenden nachzubauen, bzw. Bilder für eine FS zu machen, wenn das Spiel alle 15 Minuten Auf Wiedersehen sagt, und mir trotz zwei Wochen rumbasteln und probieren keine wirkliche Lösung eingefallen ist, bin ich doch recht froh (und gratuliere mir selbst, dass wir ihm den Rechner gerade erst zum Geburtstag geschenkt haben. *grins*)


    Nun aber mal zu den Kommis:



    @all: Alle die, welche in meinem Teufel Varik zu erkennen glauben, den aus meiner ersten Geschichte Celia stammenden Herrn der Finsternis vom Volk der Elo-i, deren wenn auch geringfügige Mitwirkung ich ja zu Anfang angekündigt hatte, haben natürlich recht.
    (Wie schön, wenn man sich seinen eigenen Götterhimmel erschafft, dann hat man immer jemanden, den man für alles verantwortlich machen kann!:p)
    Für alle anderen möge er einfach nur der Teufel bleiben.




    Julsfels: wird wohl heute wieder eine Gute-Nacht-Geschichte. Schätze, da hast du nichts dagegen.
    Na ich weiß doch, dass du auf die Bösewichter stehst. Und Varik war und ist auch einer meiner ganz besonderen Lieblinge.
    Über deine "hirnrissige Theorie" haben wir ja schon konferiert und ich bin immer noch am giggeln deshalb. Nein, nein, meine Lippen sind und bleiben versiegelt. Dafür gibts auch heute wieder eine Antwort und vielleicht zwei, drei neue Fragen. Hach, ist das schön.;)



    Innad: Patrick denkt sehr rational, oh ja. Er betrachtet sich als einen modernen Menschen, der den Errungenschaften seiner Zeit aufgeschlossen gegenübersteht. Dinge wie Gespenster gehörten bisher eher in ein Märchenbuch. Es ist also für ihn wirklich ...sehr....schwer. Aber er wird sich damit abfinden müssen.
    Dass Catalinas Herz nun doch an Kälte verliert, das hat tatsächlich etwas zu bedeuten. Ich sag nur....siehe unten. :)



    Rheasylvia: Tja, das Ding mit der Gerechtigkeit ist so eine Sache. Man muss vorsichtig damit sein, damit das, wozu wir uns im Recht glauben, nicht letztendes wieder auf uns zurückfällt. Und ob die Rache für Catalina wirklich das Richtige gewesen ist, das wird sich erst noch zeigen. :rolleyes



    cassio: Heh, möglicherweise hast du damit sogar wirklich recht. Über manche Dinge muss ich manchmal ein paar Tage schlafen, damit sie mir gefallen. Allerdings würde es ohne die ganzen Rechnerquerelen doch etwas schneller gehen, was ich mir sehr wünsche.
    Ja, ich fürchte, da warst du doch ein wenig zu gut für Stanley. Es ist tatsächlich nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint, aber ja, er hat Catalina zum Sterben dahin gebracht. Genauso wie William. Aber warte es ab, ein entscheidendes Detail dieser Nacht fehlt noch.
    Über Catalinas Schicksal am Ende muss ich mich natürlich noch ausschweigen. Und mir im Stillen die Hände reiben, denn ich habe in der Tat noch ein paar nette Kleinigkeiten vor. :applaus
    Mit einer davon warte ich heute schon mal auf. Mal sehen, ob dir das zusagt.



    @Siola: wieder ein hübscher neuer Name? Ich muss schon wieder nach der Bedeutung fragen, ich bin doch so neugierig.
    Catalina war ein nach unsern Maßstaben sehr guter Mensch, unschuldig und ohne Arglist oder Bosheit. Aber gerade diese Menschen fallen, wenn sie ein Schicksal wie ihres erleiden, oft schneller dem Teufel und seiner Verführung zum Opfer. Es mag eine Probe gewesen sein, und vielleicht hat sie die nicht bestanden, aber womöglich war es nicht die letzte und auch nicht die wichtigste. Über Patricks Schicksal, fürchte ich, werde ich aber zu keinen Verhandlungen bereit sein. :rollauge



    Llynya: klar hat er das nur scherzhaft gemeint. Er ist ne Kämpfernatur und im Augenblick eigentlich stocksauer.
    Mit dem Weitermachen und der Wahl, ja...da .... muss ich dir wohl zustimmen.
    Und dann kommt auch gleich die entscheidende Frage. *runterdeut* Endlich mal eine, die ich auch sofort beantworten kann.
    Ansonsten gebe ich dir vollkommen recht. Böse ist niemals einfach nur böse und gut niemals einfach nur gut. Die Welt besteht aus mehr als nur Schwarz und Weiß, es sind die Graustufen, die das Leben erst interessant machen und am Ende immer den Ausschlag geben. Das wird auch Catalina noch merken...hoffe ich. :roftl
    Hab auch gerade deinen andern Kommi noch gelesen. Da sind dir ein paar Dinge klar geworden? Na darauf bin ich aber nun gespannt. Mal sehen, ob du recht hast.



    Cindy Sim: Unmengen, doch, das kann man so sagen. Der nächste zu sehende Raum trägt allein 67 Bilder. Aber irgendwie soll es ja schon zumindest im Rahmen der Möglichkeiten authentisch wirken.
    Was nun die Fragen betrifft, die zweite hab ich dir ja schon beantwortet und die Antwort auf die erste, die folgt heute (mit ein paar kleinen Einschränkungen) Einfach die FS lesen und hoffentlich genießen. :)



    So, nun mach ich mich mal daran, das nächste Kapitel zu posten. Es ist wie die meisten eines, das mit Erinnerungen versehen ist, wie immer im schwarzen Rahmen.
    Denn es wird Zeit, den letzten aktiven Protagonisten zu seinem "Recht" kommen zu lassen.