Die spanische Braut

  • Huhu Nery,


    Das ich es ganz großartig finde, dass du trotz der ganzen vielen Rückschläge wieder alles aufgebaut hast, hatte ich dir ja schon gesagt, wollte es hier aber auch noch mal erwähnen. *g*
    Ich weiß nicht, ob ich die Geduld aufgebracht hätte, fast alle Gebäude noch einmal zu bauen. Darum wirklich Respekt vor der Leistung. :)


    Das war aber ein ganz schöner Streit zwischen den beiden Brüdern, der wohl längst schon überfällig war. Die Beiden sind wirklich sehr unterschiedlich in ihren Ansichten geraten, dass Streit wohl immer vorprogramiert ist. Und gerade weil es so wichtig für William ist lohnte sich der Streit ja. Auf jeden Fall bis zu dem Zeitpunkt bis Stanley morgens gefunden wurde. William war der festen Überzeugung, dass er alles erreicht hatte was er wollte: Stanley hat schriftlich auf seine Ansprüche auf Catalina verzichtet und nur noch die Formalität mit der Königin stand ihm im Weg. Das war sicherlich eine Erleichterung für ihn und Catalina. Umso mysteriöser ist dann, wie Stanley sich verletzt hat und warum Catalina nun doch mit William weggeritten ist. Hatte sie nicht eigentlich vor in Ravensdale Hall zu bleiben?
    Jetzt spricht ja alles gegen William und sie, denn Stanley erinnert sich anscheinend nicht die Vereinbarung und den "Unfall" und sowohl William und Catalina sind verschwunden, was sie schon sehr verdächtig macht. :misstrau
    Und was wird mit der Mitgift? Auch wenn die Dokumente auf Stanley ausgestellt sind, lautet doch die Vereinbarung, dass Catalinas Ehemann die Mitgift bekommt. Und ich denke, dass er im Notfall die Papier würde ändern lassen.
    Ist der ganze Unfall nur ein Plan von Stanley, um Williams und Catalinas (kurzes) Glück zu zerstören und sich doch alles unter den Nagel zu reißen? Ich lass mich gerne überraschen und freu mich auf die nächste Fortsetzung. *g*


    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallo,


    zunächst mal an alle ein ganz liebes Dankeschön für die vielen kleinen Botschaften und das warme Welcome Back!
    Ich bin froh, dass meine arme unschuldige Catalina ihre Fans noch nicht verloren hat. So hat sich die ganze Wiederaufbauerei mitsamt Fluchen und Schimpfen doch gelohnt und ich kann die Geschichte in Ruhe weiterspinnen.


    Julsfels: Wie ich dir ja schon geschrieben habe, es wäre schade gewesen, alles aufzugeben, wo wir soviel Zeit hineingesteckt haben. Und ein paar deiner Dinge fehlen ja auch noch. (schon in Vorbereitung und sieht toll aus :)
    Tja, ich fürchte, William ist wirklich ein Verlust, mit dem wir uns abfinden müssen. Leider.
    Welche deiner Vermutungen bezüglich Stanley zutrifft, das wirst du selbst herausfinden, es könnte allerdings ein kleines bisschen dauern, da ich nicht beabsichtige, das gleich aufzulösen. Es könnte natürlich auch sein, dass es da noch eine dritte Möglichkeit gibt. Jaja, Geheimnisse sind doch etwas feines, was?
    Und nein, für William und Catalina wird es definitiv kein Happy End geben. Es hat auch mir leid getan, aber wo soll ich sonst wohl meinen nach Rache dürstenden Geist hernehmen?
    Ich habe übrigens deinen Rat mit dem DL Ordner befolgt. Mal sehen, wie sich das auswirkt. Danke dafür und für deine Unterstützung.:)


    @Shoshana: alles auf einmal? Wow. Aber ich freue mich, dass ich dich neugierig machen konnte und hoffe, du hast noch viel Spaß beim Lesen.
    Es IST was ganz schlimmes passiert, das kann ich dir versichern. Nur was, das wird sich erst noch zeigen müssen. Es war jedenfalls schlimm genug, um ein sanftes Mädchen in einen Racheengel zu verwandeln. Allerdings hat natürlich alles seinen Preis, auch die Rache. Wie man noch sehen wird. *psst*
    Oh Patrick ist schon ein kleiner Dickkopf, wenn auch tatsächlich gut erzogen. Und er interessiert sich auch für Frauen, nur eben nicht für die, die man so auf dem Heiratsmarkt der Gesellschaft findet. Patrick ist ein Träumer, der sich die große Liebe wünscht, keine Zweckgemeinschaft für Vermögen und einen Erben. Und da es damals durchaus üblich war, dass ein Mann erst um die 30 heiratete, hat er ja noch Zeit, zumindest dachte er das.
    Und du scheinst meine Witwe nicht zu mögen. Ja warum denn nur? *unschuldig guck , hand vor den mund und böse grins*:rollauge
    Seitenlinien von Catalina gibt es nicht, obwohl auch ich bei der Planung der Geschichte durchaus an diese Möglichkeit gedacht habe. Aber Catalina war die Letzte ihrer Familie. Definitiv.
    Und wie lieb von dir, dass du auch an den armen Percy denkst. Mal sehen, was sich da tun lässt. Du wirst ihn auf jeden Fall noch wiedersehen.
    Nochmals vielen Dank fürs Dazustoßen und kommentieren. Ich freu mich sehr.



    Lenya: doch kein Kreischen? OH, das macht gar nichts, dafür ist der Kommi nämlich gut geworden. ;)
    Du hast vollkommen recht, eigentlich ergibt das alles keinen Sinn, aber du weißt ja, wie die Leute sind. Sie weigern sich oftmals nachzudenken, das erste was ihnen in den Sinn kommt, ist die ultimative Wahrheit.
    Also darfst du gern auf das Übel warten, denn dass es eins gibt, dessen darfst du sicher sein. Wessen Gesicht das allerdings trägt, das ... hebe ich mir für später auf.



    @Lllynya: eine gewisse Rivalität herrscht ja meist unter Brüdern, aber wohl vor allem wenn einer alles erbt und der andere nicht. Witzigerweise war es nie William, der vom Neid zerfressen wurde.
    Jaja, Catalina hatte nie vor, Ravensdale zu verlassen. William wollte allein zur Königin. So war es GEPLANT. Zumindest von den beiden. ;)
    Dass hier noch ein ganz anderer Plan abläuft, muss ich wohl nicht extra erwähnen, oder? Einer, der auf jeden Fall nicht vorsieht, dass William seine Catalina heiratet und ein reicher, glücklicher Mann wird.



    Die heutige FS ist eine Art Übergangsfortsetzung, was ein klein wenig schwierig war, da ich bestimmte Dinge nicht zu ausführlich machen wollte, denn immerhin wartet ja alles auf das eigentlich Wichtigste an Elizabeths Erzählung, nämlich wieso Catalina als Geist im Schloss der Morgans herumspukt und die Leute umbringt. Allerdings wird sie heute noch keine Gelegenheit dazu bekommen, dies zu berichten. Warum, naja, lest selbst.

  • ***






    „Dann sind sie....durchgebrannt???“ Patrick schien Mühe zu haben, sich das Lachen zu
    verkneifen, erntete aber nur ein höchst unwilliges Stirnrunzeln seiner Tante.
    „Das war es, was man zumindest annahm“ belehrte sie ihn und wurde gleich darauf wieder
    leiser. „Man machte sich nicht die Mühe nach einer anderen Erklärung zu suchen, zumal
    Stanley nicht in der Lage schien, oder willig zu sein, sich an mehr als diesen verhängnisvollen
    Streit zu erinnern. Also zog jeder die gleichen Schlüsse. Sie waren offensichtlich ineinander
    verliebt. William hatte sich mit Stanley gestritten und hatte ihn ganz offensichtlich nicht
    überzeugen können, seine Braut aufzugeben. Nun fehlten zwei Pferde. Sie konnten daher nur
    miteinander auf und davon sein.






    Immerhin war William noch in der Nacht gesehen worden, wie er das Zimmer der Spanierin
    verlassen hatte. Zwar war sie in diesem Moment nicht bei ihm, aber auch dafür fand man
    schnell eine gute Erklärung. Er sei nur vorausgegangen, um die Pferde zu holen, der beste
    Weg, um möglichst schnell möglichst weit von Ravensdale Hall fortzukommen. Dass sie
    keine Kutsche genommen hatten, lieferte ihnen auch gleich noch den passenden Grund dafür,
    dass die beiden offenbar kaum etwas mit sich genommen hatten. All ihre Sachen, Catalinas
    gesamte Garderobe, ihr Schmuck, ihre Aussteuer, Wäsche, Bilder, Silber, alles befand sich
    noch immer in ihrem Zimmer.
    Stanley schien aufs äußerste bestürzt zu sein und nur widerwillig bereit, die unangenehme
    Wahrheit seinem Vater beizubringen, der sie erwartungsgemäß nicht gut aufnahm.






    Und doch gab es jemanden, der all dem Gerede und den schnellen Folgerungen keinen
    Glauben schenken wollte. Und das war Robert, der jüngste der Brüder, der in einem Kloster
    erzogen wurde und noch in diesem Jahr als Novize dort eintreten sollte. Als dritter Sohn war
    er schon von frühester Jugend für den geistlichen Stand vorgesehen worden, selbst wenn das
    nicht unbedingt seinen eigenen Neigungen entsprach. Sich seinem Vater zu widersetzen aber
    eigentlich auch nicht.
    Ursprünglich vom Vater nur nach Hause bestellt worden, um der Hochzeit von Stanley
    beizuwohnen, fand er das Haus bei seiner Ankunft in hellem Aufruhr vor. Und was man ihm
    mit der üblichen Freude an Klatsch und Skandal, die man auch damals schon hatte, unter die
    Nase rieb, ließ ihn schaudern und nur um so schneller zu seinem Vater eilen.






    „Aber das könnt Ihr doch nicht tun!“ rief er, kaum, dass er den Duke wie es die Höflichkeit
    gebot, begrüßt hatte, bemüht sich sein Erschrecken nicht anmerken zu lassen, wie leidend er
    schon wirkte. „Ihr wisst doch gar nicht, ob es wahr ist, wie könnt ihr ihn verstoßen, ihn
    enterben, einfach so, ohne ihn anzuhören, ihm Gelegenheit zu geben, sich zu erklären? Vater,
    ich bitte euch, bedenkt, von wem wir hier reden! Es ist William! Er ist der aufrichtigste,
    anständigste Mensch, den ich kenne. Nie, niemals könnte er etwas so ehrloses tun, als bei
    Nacht und Nebel die Braut seines Bruders zu entführen, geschweige denn die Hand gegen ihn
    zu erheben!“
    „Verliebte Männer haben schon ganz andere Dummheiten gemacht. Da ist dein Bruder keine
    Ausnahme!“ brummte der Alte und fügte leise hinzu: „Selbst wenn er es bisher an den
    üblichen Narrheiten meines Erben hat fehlen lassen. Aber...“






    Seine Stimme wurde streng und abwehrend, als Robert vor ihm niederfiel. „Nichts kann diese
    schandbare Tat ungeschehen machen. Wie ein Dieb hat er sich aus meinem Haus geschlichen.
    Niedergeschlagen und bestohlen hat er seinen Bruder Und sich feige davon gemacht. Aber er
    wird keinen Nutzen aus dieser Schändlichkeit ziehen, keiner von ihnen.“
    “Vater, bitte.“ Robert legte ihm die Hände auf die seinen. „Gebt ihm eine Chance, das Ganze
    aufzuklären. Es mag offensichtlich sein, dass er schuldig ist, dennoch, ....habt nicht Ihr selbst
    mich stets gelehrt, nichts als gegeben hinzunehmen, nicht zu schnell zu urteilen?“
    Doch obwohl sich bei seinen Worten ein kleines Lächeln auf die Lippen des alten Mannes
    gestohlen hatte, was nur noch selten vorkam, seit er so krank geworden war, ließ er sich
    dennoch nicht erweichen.





    +++++++++++++++++++
    geht gleich weiter

  • *





    Und auch Stanley vermochte er einfach nicht zu überzeugen, dass es für das Verschwinden
    der beiden eine andere Erklärung geben müsse.
    Gleich, was er vorbrachte, wie leidenschaftlich er William auch verteidigte, sein Bruder
    lächelte nur nachsichtig und tätschelte ihm gönnerhaft die Wange. „Du bist zu gut für diese
    Welt, Robert, hast hinter deinen Klostermauern nie das Übel kennengelernt. Doch es existiert,
    selbst da, wo wir es nie vermuten würden.“ Er hatte es sicher nicht beabsichtigt, aber
    irgendetwas in seiner Stimme, in seinen Augen ließ Robert hellhörig werden. Sein Bruder
    schien überhaupt nicht an der Wahrheit interessiert. Er wollte die beiden nicht finden.
    „Das alles kommt dir gut zupass, nicht wahr, Stanley?“ konstatierte er mit einer gewissen
    Fassungslosigkeit. „Du hast ihn schon immer beneidet, weil alle ihn mochten, ihm alles
    gelang, und es niemanden interessierte, dass er nur der Zweitgeborene war. Selbst Vater hat
    ihn immer mehr geliebt als dich und sich gewünscht, William wäre sein Erbe und nicht du.
    Deshalb tust du nichts, um diesen Verdacht von ihm zu nehmen. Stanley, er ist dein Bruder!“






    Sein Bruder zuckte mit den Schultern, keine Regung war in seiner Stimme zu hören, nur in
    seinen Augen blitzte es für einen Moment gefährlich auf.
    „Das hat er in dem Moment verspielt, als er mir die Braut genommen hat. Und jetzt will ich
    nichts mehr davon hören. Geh zurück in dein Kloster, Robert. Nimm die Kutte, verbringe
    deine Tage auf den Knien und bete zum Herrn, dass er dir die Weisheit schenken möge, dich
    nicht in Dinge einzumischen, die dich nichts angehen.“
    „Unser Bruder ist verschwunden, einfach so, mitten in der Nacht. Und das soll mich nichts
    angehen? Um der Liebe Gottes Willen, Stanley, er könnte tot sein, irgendwo im Wald mit
    durchschnittener Kehle liegen und das soll mich nichts angehen?“
    Stanleys Augen verengten sich noch weiter und die plötzliche Kälte darin jagte Robert einen
    Schauer über den Rücken. „Unser Vater hat bereits genug gelitten. Ich werde nicht dulden,
    dass du ihm mit deinen Hirngespinsten noch mehr Schmerz zufügst. Sonst werde ich dich
    höchstpersönlich in dein Kloster zurückbefördern. Hast du mich verstanden, Robert? Bete für
    unseren Vater, das kannst du am besten!“






    Der alte Herzog starb nur wenig später, man munkelte, sein Lebenswille sei durch den Verlust
    seines Lieblingssohnes endgültig gebrochen worden. Robert hatte zwar die Zeit dafür genutzt,
    um nach dem Verbleib seines älteren Bruders und der Spanierin zu forschen, er hatte Fragen
    gestellt, Männer ausgeschickt, trotz des Verbots, sich um weiter um die Angelegenheit zu
    kümmern. Doch nichts. Keine Spur. Niemand hatte sie gesehen, niemand auch nur von ihnen
    gehört. Es war, als hätte sich die Erde aufgetan und die beiden einfach so verschluckt. Sogar gestritten
    hatte er sich noch einmal mit Stanley und zwar so heftig, dass dieser ihn beinahe aus
    dem Haus geworfen hätte. Nur der bevorstehende Tod des Vaters hielte ihn davon ab, sagte er,
    doch seitdem sprachen sie kein Wort mehr miteinander.
    Und so war Robert schließlich nichts geblieben, als die letzten Stunden seines Vaters, wie
    Stanley es vorgeschlagen hatte, betend an dessen Bett zu verbringen, auf dessen immer
    schwächer werdenden Atem und den nur noch geflüsterten Worten zu lauschen, bevor er ihm
    am Ende die Augen schloss. Als er sich von seinen Knien erhob, war er nicht mehr derselbe.






    Aus dem Jungen war ein Mann geworden, der nunmehr seinen eigenen Weg gehen würde.
    Vor Jahren schon, beim Tod der Mutter, hatte er, ebenso wie William ein kleines Landgut
    geerbt, das mit dem Eintritt ins Kloster diesem als Morgengabe zugefallen wäre. Bisher hatte
    sein Vater es für ihn verwaltet, doch mit seinem letzten Willen hatte dieser bestimmt, wohl
    um es dem Zugriff des großen Bruders zu entziehen, dass Robert, obwohl noch nicht
    volljährig, nach seinem Tod selbst darüber bestimmen dürfe. Und genau das beschloss er nun
    zu tun.. Er schickte eine Nachricht ins Kloster, dass er nicht zurückkehren würde, sammelte
    seine Habe ein, ebenso wie jene Dinge, die Stanley nichts bedeuteten, ihn aber an seinen
    verschwundenen Bruder erinnern sollten. Bilder, Briefe, selbst ein Porträt der Spanierin aus
    deren Aussteuer soll er mitgenommen haben, als er schweren Herzens Ravensdale Hall
    verließ.






    Es fiel ihm wirklich nicht leicht, seinem Elternhaus den Rücken zu kehren. Vor allem, da ihm so nur
    wenig Möglichkeiten blieben, den letzten Wunsch seines Vaters zu erfüllen, der sich so sehr
    mit seinem eigenen deckte. „Finde ihn!“ hatte der Vater geflüstert, bevor er starb. Und Robert
    hatte ihm versprochen, alles dafür zu tun, um herauszufinden, was mit seinem Bruder
    geschehen war und mit der Frau, die William, wie es hieß, geliebt hatte. In all der Zeit, die er
    damit zubrachte, das Gut, unser Langley Park, in Schwung zu bringen und sich einen
    bescheidenen Wohlstand zu erarbeiten, hat er dieses Ziel nie aus den Augen verloren. Einige
    Jahre, nachdem Elizabeth I. den Thron bestiegen hatte, wechselte er die Konfession und trat in
    ihre Dienste. Er wurde ein sehr geachteter Mann, die Königin erhob ihn schließlich zum
    Viscount Langley und gab ihm eine ihrer Hofdamen zur Frau, mit der er so unseren Zweig der
    Familie begründete.
    Ravensdale Hall aber hat er nie wieder betreten.“





    ++++++++++++++++++++
    geht gleich weiter

  • *





    „Und das alles weißt du von ... ehm... diesem...Geist, Tante Liz?“ fragte Patrick immer noch
    leicht ungläubig, als sie verstummte.
    „Nein!“ erwiderte Elizabeth und erhob sich etwas schwerfällig aus dem großen Lehnstuhl.
    „Nachdem sie mir ihre Geschichte erzählt hatte und wir Ravensdale verlassen mussten,
    begann ich, eigene Nachforschungen anzustellen in Langley Park. Es dauerte eine Weile
    doch, eines Tages fand ich Roberts Tagebuch, in dem er die Ereignisse aus seiner Sicht
    beschrieb, die Briefe, die er sich vorher mit seinem Bruder geschrieben hatte, alle
    Aufzeichnungen, die er im Laufe seines Lebens über seine Suche machte. Im Grunde hatte er
    es immer geahnt, doch konnte er es nie beweisen.“
    „Was konnte er nicht beweisen, Tante Liz?“
    Elizabeth seufzte, zog das Tuch von dem Gemälde und sah zu ihr auf. „Dass sie dieses Haus
    nie verlassen hatte. Dass dieses Schloss...ihr Gefängnis...und ihr Grab wurde.“






    „Tja, da ich nicht annehme, dass er jemals ihre Leiche gefunden hat, dürfte es in der Tat
    schwierig geworden sein, seine Theorie zu beweisen. Warum kann sie nicht doch mit William
    das Land verlassen haben? Vielleicht wollten sie einfach nicht riskieren, dass die Königin ihre
    Zustimmung versagte? Vielleicht wollten sie ja zu ihrem Vater und das Schiff ist unterwegs
    gesunken und hat sie in der Tiefe des Meeres begraben? Das könnte doch sein, Tante Liz!“
    Sie merkte nicht, wie Patrick während seiner Überlegungnen neben sie getreten war, um sich
    das Bild anzusehen. Erst als er einen überraschten Laut ausstieß, wandte sie den Kopf zu ihm.
    „Gefällt sie dir?“ fragte sie leise und wunderte sich nicht wenig über sein plötzlich so
    angespanntes Gesicht. Völlig reglos stand er da, starrte gebannt auf das Gemälde, ohne ein
    einziges weiteres Wort, als hätte er seine Umgebung und die beiden Frauen vergessen.
    „Patrick?“ rief sie ihn, leicht beunruhigt, doch der junge Mann reagierte nicht.






    Denn in seinem Kopf hörte er eine andere Stimme, eine laute, besorgte, nein sogar panische
    Stimme. Die seines Vaters, der hinter ihm die große Seitentreppe des Nordflügels von
    Langley Park hinaufjagte, fluchte und ihm hinterher rief.
    „Patrick, um Himmels Willen, komm zurück. Du kannst da nicht hin, das ist viel zu
    gefährlich. Patrick!“
    Aber er hörte nicht auf ihn, er lief einfach weiter auf die Tür zum zweiten Speicher zu und
    bemerkte entsetzt den Qualm, der ganz offensichtlich unter der Tür hervorkam. Das durfte
    nicht sein, er musste ihn retten, seinen geheimen Schatz aus Kindertagen.






    Dieses furchtbare Gewitter, das sie beim Abendesssen überrascht hatte, es konnte ihm keine
    Angst einjagen. Fasziniert hatte er am Fenster gestanden und zugesehen, wie die Blitze über
    den Himmel zuckten, die Schwärze der Nacht aufrissen, gefolgt von einem Donner, der nicht
    einfach nur grollte, sondern sich eher wie der Knall einer gigantischen Peitsche anhörte. Bis
    einer von ihnen direkt ins Schloss einschlug und das Dach des Mittelflügels in Brand setzte.
    Alles, was Beine hatte, lief nach oben, um das Feuer einzudämmen, zu verhindern, dass es auf
    die Zimmer darunter übergriff. An die Dinge auf den Speichern der Seitenflügel dachte dabei
    niemand. Niemand außer ihm. Noch bevor ihn jemand zurückhalten konnte, war er aus dem
    Speisezimmer gerannt, die Treppe hinaufgestürmt und hatte, dem Qualm zum Trotz die Tür
    zum Dachboden aufgerissen.






    Patricks Gedanken kehrten zurück, richteten sich wieder auf das Gemälde vor ihm, auf das
    Gesicht der Frau. Er hatte sie sofort erkannt. Obwohl es unmöglich war, einfach unmöglich.
    Aber, das war das gleiche Lächeln, verhalten, fast ein wenig scheu. Es war der gleiche Blick,
    der ihn schon einmal magisch angezogen hatte, ein wenig melancholisch und in die Ferne
    gerichtet. Und doch hatten ihn diese Augen, diese sanften, smaragdgrünen Augen direkt
    angesehen. Augen, die ihn verzaubert hatten, in denen er damals genauso zu ertrinken meinte,
    wie jetzt auch, Augen, die er nie in einem realen Frauengesicht gefunden hatte. Niemals.
    Nein. Patrick schluckte. Das stimmte nicht. Er hatte sie gesehen, und es für einen Wahn seines
    angeschlagenen Kopfes gehalten, eine Gaukelei seiner Sinne, als er dort auf der Lichtung lag,
    als sie ihre kalte Hand in seine geschoben hatte, eiskalt, wie von einem....Geist.






    „Patrick!“ Elizabeths lautes Rufen ließ ihn nun doch aus seinen Überlegungen aufschrecken.
    „Bist du ganz sicher, dass...., dass sie...das ist?“ keuchte er, und ein Flehen, sie möge sich
    irren, zitterte in seiner Stimme mit. Doch Elizabeth nickte.
    „Ja, ich bin sicher, das ist Maria Catalina de Lorca y Mondragos. Das ist die Frau, in deren
    Händen dein Leben liegt.“
    Patrick taumelte nach hinten, als hätte man ihn geschlagen. Er schüttelte den Kopf, wieder
    und wieder, beachtete weder die verwunderten Rufe der Tante noch der Mutter, drehte sich
    stattdessen auf einmal um und ging ohne ein Wort der Erklärung aus dem Raum,
    als wäre er in einer Art Trance.
    „Was...ist denn jetzt los?“ fragte Lady Alice, die die ganze Zeit sehr still gewesen war, hilflos.
    „Ich habe keine Ahnung!“ entgegnete Elizabeth langsam und straffte die Schultern. „Aber ich
    werde es herausfinden, und zwar sofort.“






    ++++++++++++++++++++++++++++++
    Ja, ich weiß, ich und meine Geheimnisse. Gönnt sie mir noch ein bisschen, ich verspreche, zumindest dieses kleine wird in der nächsten Fortsetzung aufgelöst, falls ihr das bis dahin nicht längst selbst herausgefunden habt.
    Vielen Dank fürs Lesen, ich freu mich wie immer auf eure Meinungen und Gedanken. Bis zum nächsten Mal.
    LG Nery

  • Klarer Fall für mich, Stanley hat seinen Bruder und Catalina auf dem Gewissen, sie irgendwie ermordet und ihre Leichen in den Kellern des Schlosses eingemauert oder in der Gruft in alte Särge gelegt .Deshalb hat man auch nie mehr was von ihnen gehört.Nun hat Patrick die Frau also erkannt und wird sicher den Worten seiner Tante Elisabeth Glauben schenken.Aber wie wolen sie den Fluch von derr Familie nehmen? Dazu hast du natürlich keinerlei Andeutungen gemacht und lässt uns weiter schmoren.

  • Oh, oh! Bestimmt hat Stanley Catalina da in diesen Räumen in der Kapelle eingesperrt, in der Patrick, Elisabeth und Alice gerade sitzen.


    Ich freue mich, dass der jüngste Bruder jetzt aufgetaucht ist. Er scheint ein ehrenhafter Mann zu sein, schön, dass Patrick von ihm abstammt!
    Aaaaber - hat der nicht mal anders ausgesehn? :) *GleichMalNachguckenGeh*
    Sollten wir da eins der Portraits anpassen?


    Und *Kreisch*, es scheint soweit zu sein, und Du hast immer noch nicht das Ding unter dem Arm von mir.
    Da muss ich dann wohl gleich mal drangehen. *Lach*


    War eine schöne Fortsetzung! Die Bilder sind wie immer toll, besonders Ravensdale Hall von aussen hat mir gefallen - sehr Tudor-Like - und bei Patricks Erinnerung hat man gleich an der Einrichtung von Langley Park erkannt, dass wir in einer anderen Zeit sind.


    Ich bin jetzt nicht ganz so gespannt, denn ich kenne ja Patricks Geheimnis wahrscheinlich schon, aber wenn ich es nicht kennen würde, wäre ich unglaublich gespannt!


    Ganz liebe Grüße!

  • Das *KREISCH* überlasse ich heute anderen ;P


    Jaja, Nery und ihre Geheimnisse. Davon hat sie genug, aber ich auch *händereib*
    Nun taucht also der Urahnschnuckel vom Heuteschnuckel auf. Der junge Robert scheint wirklich ein Netter zu sein und ich bin froh dass der alte Duke wohl noch nen lichten Moment hatte ehe er sich verabschiedete. Jaja, was das unangenehme Bevorzugen eines Kindes so mit sich bringt.
    Aber nun wissen wir wengistens wie der Vorfahr Patricks ausgesehen hat.


    Offensichtlich hat dieser aber nicht allzuviel über Catalinas und Williams Verbleib herausgefunden, aber dafür scheint Patrick was zu wissen, oder bemerkt zu haben und das wüsste ich gerne (natürlich!).


    Also gib Gas! ;P


    LG, Lenya

  • :)Hallo, Nery, endlich komme ich zum Lesen. Ich habe Dir ja schon meine Bewunderung ausgedrückt, für die Kraft und den Aufwand, den Du betrieben hast, alles wieder herzustellen. Wollen wir hoffen, dass Du nun deine Geschichte ohne weitere Störfälle:eek: in Ruhe schreiben kannst.:applaus
    Nach der großen Freude Williams über das unerwartete Einlenken seines Bruders kommt nun also das böse Erwachen am Morgen. Dieser Stanlay scheint an Perfidität kaum noch übertroffen werden zu können. Ich hatte schon bei dem Gespräch so ein ungutes Gefühl. Ja, wo sind die beiden? Ich denke auch , wie die anderen Kommentatoren, sie sind bestimmt nicht zusammen geflohen. Also ist die Spannung wieder mal auf dem Höhepunkt.
    Ichwerde das nächste Mal mehr schreiben. Irgendwie habe ich mir eine "Bauchgrippe" eingefangen. Die Couch ist heute meine. Ich wollte Dir auch gleich noch mitteilen, dass die Pakete abgeschickt sind. Also, bis bald. Ich freue mich schon auf die nächste Fortsetzung.LG.

    Einmal editiert, zuletzt von Rheasylvia ()

  • Huhu Nery, :)


    Uiuiui, so viele Geheimnisse. *Hände reib*
    Aber wenigstens gibt es noch einen ehrenwerten Bruder, der sich nicht mit dem Offensichtlichen abgibt und nicht einfach so annimmt, dass William und Catalina durchgebrannt sind. Wenigstens noch einer, der William so eine Tat nicht zutraut und Nachforschungen anstellt. Und der auch versucht Stanley zu überzeugen, dass es nicht so gewesen sein kann, auch wenn er damit keinen Erfolg hatte. Und auch der alte Herzog hat mit seinem letzten Wunsch doch noch bewiesen, dass er sich nicht hat täuschen lassen und seinem jüngsten Sohn noch den Auftrag gegeben, herauszufinden wo William nun ist.
    Nun, auch wenn ihm am Ende die Beweise fehlten, scheint seine Theorie,
    dass Catalina Ravensdale Hall nie verlassen hat zu stimmen. Warum sonst sollte in der alten Gruft ein Zimmer eingerichtet sein? Doch wohl kaum, weil man so häufig seine Ahnen besucht und auch noch dort übernachtet. :rolleyes
    Trotzdem stellt sich noch die Frage wohin William verschwunden war, denn ich denke nicht, dass er mit ihr eingesperrt wurde. Eher wahrscheinlich ist, dass er auf dem Weg zur Königin abgefangen und beseitigt wurde. Auf jeden Fall hätte ich es an Stanleys (den ich einfach mal als Haupttäter vermute) Stelle gemacht. Zusammen hätte ich die Beiden nicht gelassen.


    Tja, und dann stellt sich auch noch die Frage, was Patrick noch mit Catalina zu tun hatte. Da ist auch noch einiges verborgen dabei. Auf jeden Fall hatte ihn wohl das von Robert gerettete Gemälde von Catalina als Junge verzaubert. Wusste er nicht, wer sie war? Sicher nicht, wenn sie und auch William aus den Annalen der Familienchronik gestrichen wurden...
    Und das sie ihm vor gar nicht allzu langer Zeit als Geist erschienen war, hat ihm doch ziemlich zu schaffen gemacht. Also die Erkenntnis, dass es die dieselbe Frau war, wie auf dem Gemälde. Sehr seltsam und irgendwie verdächtig das Ganze. Da muss noch was gewesen sein. :misstrau


    Und wieder kann ich nur sagen, wie toll ich deine Bilder finde un d das ich mich freu, wenn es weiter geht.*schwärm*
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallöchen!


    Endlich sind die nächsten Bilder fertig geworden, sodass ich heute die nächste FS posten kann. Wozu ein freier Tag doch so alles gut ist.


    Ich will mich auch gar nicht lange aufhalten, bevor ich beginne.
    Nur die Kommis noch beantworten, über die ich mich schließlich sehr gefreut habe.


    @Shoshana: ich behalte doch immer gern ein paar Geheimnisse. Vor allem natürlich solche. Immerhin müssen Patrick und die zwei Frauen das erstmal rausfinden. Man kann es ihnen ja auch nicht zu einfach machen.
    Und was du dem guten Stanley so zutraust! :rollauge Ob der wirklich seinen eigenen Bruder ermordet hat? Ich hülle mich mal noch in Schweigen.



    Julsfels: und noch so eine verfängliche Vermutung, über die ich mich mal lieber noch nicht äußere.
    Jaja, auf dem Porträt, dass du mir gemacht hast und auch schon zu sehen war, sieht er anders aus, aber da ist er ja auch schon ein paar Jahre älter gewesen.
    Heh, wir waren schon wieder sehr produktiv seit der letzten FS. Ich bin immer noch am Schwärmen über dein letztes Objekt. Da vergisst man ganz, dass man doch eigentlich Bilder machen wollte, für einen ganz anderen Abschnitt. ;) Na, die heutige FS besteht sowieso zu einem Riesenteil aus deinen Sachen, ohne die das nicht halb so schön aussehen würde.
    Und ja. DU kennst Patricks Geheimnis. Du hast ja dran gebastelt. Vielen lieben Dank!



    Lenya: Robert war ein ganz lieber, pferdeverrückter Mann, der seinen zweitgrößten Bruder vergöttert hat. Und der einfach nicht verstehen konnte und es auch nicht wollte, dass ein Mann wie William einfach so mitten in der Nacht mit einer Frau verschwindet.
    Du hast ihn übrigens schon mal gesehen, auf dem Bild in der Ahnengalerie, als Lizzie sich den Schmuck angesehen hat. Sogar mit Pferd. :applaus
    Patricks Geheimnis oder Wissen? Siehe unten!



    Rheasylvia: na du hast mir ja auch immer wieder Mut gemacht. Und einfach aufgeben, das liegt uns doch nicht, oder?
    Tja, wo sind die beiden denn nun. Dass sie nicht geflohen sind, das kann ich wohl guten Gewissens zugeben, denn das weiß ja ohnehin schon jeder.
    Aber wo sie sind, das bleibt eben doch noch ein Mysteriums.
    Ich hoffe, dir geht es erst mal wieder besser. Und danke für die Päckchen. Der Inhalt war höchst willkommen und sehr aufbauend. :)



    Llynya: Der alte Herzog hat schon eine ganze Weile gewusst, dass sein Ältester nicht unbedingt der beste Nachfolger werden würde. Aber Gesetz ist nun mal Gesetz. Der älteste Sohn erbt, der zweite geht zum Militär, der dritte wird Geistlicher.
    Das Zimmer liegt übrigens hinter der Kapelle auf gleicher Höhe, während die eigentliche Gruft sich direkt darunter befindet. Aber es ist ein Raum, der, wie man noch merken wird, auf keinem Bauplan zu finden ist, obwohl er schon immer da war.
    Was genau mit William geschehen ist, und wer dafür verantwortlich ist, das werde ich in einer der nächsten FS behandeln und zumindest teilweise aufklären. ;)
    Dafür bekommst du jetzt gleich deine Antwort, inwieweit du mit deinen Vermutungen über Patricks Geheimnis richtig lagst.




    Und nun genug der Vorrede, los gehts mit Patricks Geheimnis. Es wurde ja schon mehrmals angesprochen, nun soll es gelüftet werden. Viel Vergnügen.

  • ***






    Patrick war ins Schlafzimmer zurückgeeilt, hatte die Tür hinter sich zugeschlagen, noch bevor
    sein wartender Kammerdiener ihm folgen konnte und den Schlüssel herumgedreht. Er wollte
    jetzt niemanden sehen. Er wollte allein sein und er wollte, nein er musste nachsehen und sich
    Gewissheit verschaffen, denn er weigerte sich noch immer, es zu glauben. Was seine Tante
    erzählte, war doch nichts als eine Geschichte, wie man sie in stürmischen Nächten erzählte,
    um anderen Schauer über den Rücken zu jagen. Und doch sah die Frau auf dem Bild in
    diesem seltsamen Raum dort unten neben der Kapelle genauso aus wie sie. Wie das Mädchen,
    das ihn so manche Nacht hatte wach liegen und mit offenen Augen von ihr träumen lassen.






    Vorsichtig hob er die angeschwärzte Leinwand aus ihrem Kasten. Das hatte er in den
    vergangenen Jahren nur selten getan, um seinen beschädigten Schatz nicht noch weiter zu
    zerstören. Jedes Mal, wenn er das Bild ausgerollt hatte, waren mehr Teile der Seiten
    abgebröckelt und zu dunklem Staub zerfallen. Dass es überhaupt noch existierte, grenzte fast
    schon an ein Wunder. Aber heute, heute musste er es ansehen, und sich selbst davon
    überzeugen, dass seine Erinnerung ihn nicht trog, obwohl er im Augenblick nichts inständiger
    hoffte. Vorsichtig legte er die Leinwand auf das Bett und strich sie glatt. Und schon sahen sie
    ihn wieder an, ihre strahlenden, so lebendig wirkenden Augen.






    Patrick ließ sich neben dem Bett zu Boden sinken. Konnte er es nun noch leugnen? Es war ein
    und dieselbe. So lange hatte er nach einem Hinweis darauf gesucht, wer sie war, nun kannte er
    ihren Namen, ihre Herkunft, wusste mehr über sie, als er je hoffen durfte, zu erfahren, und
    doch er empfand keine Freude darüber. Warum musste sie es sein, warum ausgerechnet sie?
    Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Zuerst leise, doch dann immer lauter und
    fordernder.
    „Patrick? Patrick, bitte mach die Tür auf!“ hörte er die Stimme seiner Tante von draußen
    rufen und er stand seufzend auf. Seine Mutter würde es vermutlich nach ein bis zwei
    Versuchen aufgeben, nicht so seine Tante. Sie würde keine Ruhe geben, bis er sie hereinließ,
    also konnte er es genauso gut auch gleich tun.






    Sie warf ihm einen forschenden Blick zu, als sie an ihm vorbei ins Zimmer trat. Eine
    ungewohnte Unruhe flackerte in seinen Augen. Sein Gesicht wirkte verschlossen und .. müde.
    Er blieb beharrlich an der Tür stehen, um ihr deutlich zu zeigen, wie unwillkommen ihr
    Eindringen in diesem Moment war. Erst als ihr Blick auf das Bett fiel und sie einen Schritt
    neugierig in dessen Richtung machte, löste sich Patrick von der Tür und versperrte ihr den
    Weg.






    Elizabeth ließ sich auf das Sofa am inzwischen kalten Kamin fallen, sah zu ihm auf und tippte
    auf den Platz neben sich. Nachdem er sich immer noch nicht von der Stelle rührte,
    wiederholte sie die Geste weitaus energischer und wartete mit einem unmissverständlichen
    Blick darauf, dass er endlich nachgab.
    „So ist es besser!“ erklärte sie mit einem Lächeln, als er sich setzte, ohne sich an seiner
    reservierten Miene zu stören. „Und nun erklärst du mir bitte, warum du dich hier einschließt.
    Was hat dich so aus der Fassung gebracht?“






    „Ich weiß nicht, was du von mir willst, Tante Liz.“ fuhr er sofort wieder hoch. „Du erklärst
    mir seit ich den Titel geerbt habe, dass mir etwas Furchtbares zustoßen würde, jetzt heißt es
    sogar, dass ich in wenigen Tagen sterben werde, weil irgendein dreihundert Jahre alter Fluch
    unsere ganze Familie umbringt. Was erwartest du denn da von mir? Glaubst du nicht, ich
    hätte das Recht, zumindest etwas schockiert zu sein?“
    „Natürlich!“ stimmte sie ihm zu und legte ihm die Hand auf den Arm. „Aber da du bis jetzt
    nicht den Eindruck gemacht hast, als würdest du auch nur ein Wort von dem glauben, was ich
    sage, solltest du wohl damit aufhören, mich mit solchen Ausreden abzuspeisen.“
    Empört wollte er ihre Unterstellung zurückweisen, als ein einziges unmutiges Anheben der
    Augenbrauen seiner Tante ihn zum Schweigen brachte. Schon früher genügte ein Wort, eine
    Geste von ihr, dass er sich ihrem Willen fügte. Denn in den meisten Fällen hatte sie recht.
    Außerdem war es sehr schwer, der resoluten Dame etwas vorzumachen.






    Daher wunderte er sich auch nicht, als sie statt zu fragen einfach feststellte:
    „Es liegt an dem Bild, nicht wahr, an dem Bild von Catalina.“
    Er senkte den Kopf, vergrub das Gesicht für einen Moment in den Händen, bevor er sich
    wieder aufrichtete und sie mit einem Blick ansah, der ihr sehr deutlich zu verstehen gab, nicht
    weiter in ihn zu dringen. Doch sie war dazu gezwungen, es durfte keine Geheimnisse mehr
    geben, wollte sie sein Leben retten.
    „Du hast sie erkannt, wieso?“
    Noch immer musste Elizabeth ein gehöriges Stück Geduld aufbringen, bis er endlich zu
    akzeptieren schien, dass sowohl ihr als auch ihm keine Wahl blieb, denn er nickte.
    Sein Blick glitt an ihr vorbei zum Bett hinüber.




    ++++++++++++++++++++++
    geht gleich noch weiter

  • *





    „Ich war noch klein, und unternehmungslustig wie alle Jungen in meinem Alter. Eine meiner
    Lieblingsbeschäftigungen war es, meiner Gouvernante auszurücken und statt langweiligem
    Unterricht auf Abenteuersuche zu gehen. Die arme Frau lief dann stets durch das ganze Haus,
    den Garten, den Park und rief mit ihrem furchtbaren französischen Akzent nach mir.
    „Paaaatriiiiiick!“ Er verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen und Elizabeth lachte leise.
    „Ja ich erinnere mich daran. Du warst ein rechter Wildfang.“
    „Nun ja. Ich gebe zu, ich war nicht böse, als sie sich endlich entschloss, in ihre Heimat
    zurückzukehren. Aber bis dahin musste ich immer neue Verstecke finden und immer neue
    Ausreden, wenn sie sich bei meiner Mutter beschwerte. Und das tat sie fast jeden Tag.






    Schließlich kam ich auf eine glänzende Idee. Es gab einen Ort, wohin sie mir nicht folgen
    würde. Auf den Dachspeicher. Geheimnisvoll, immer in ein leicht diffuses Licht getaucht
    durch die kleinen Fenster, war er eine wahre Fundgrube für jemanden wie mich. Was lagerten
    dort nicht für Schätze! Kisten mit alten Kleidern und persönlichen Gegenständen, alte dunkle,
    abgestoßene Möbel, zerschlissene Vorhänge und jede Menge Bilder, die man ausrangiert
    hatte. Doch das Beste war, es gab nur einen Schlüssel, ich schloss die Tür ab und war allein in
    meiner Welt. Ich habe Stunden dort oben zugebracht und von Abenteuern in fernen Welten
    geträumt. Und da hab ich sie gefunden. Jemand war oben gewesen und hatte die Sachen
    verschoben und auf einmal leuchteten ihre Augen mich in der Dunkelheit an, wie zwei
    strahlende Smaragde.






    Ich schob die anderen Bilder beiseite, um sie besser sehen zu können. Das Porträt war alt und
    musste schon lange hier oben gestanden haben, denn es hatte schon Risse bekommen, vom
    Rahmen blätterte die Farbe ab und die Goldauflage war blind geworden. Aber das störte mich
    nicht. Ich kann es nicht erklären, ich weiß bis heute nicht, was mich so angezogen hat, ob es
    der so abwesend wirkende leicht traurige Blick ihrer Augen war, oder der kleine schlafende
    Hund auf ihrem Schoß.“
    „Ein weißer Hund?“ fragte Elizabeth leise und Patrick nickte.
    „Vater liebte seine Jagdmeute, aber kleine Hunde mochte er gar nicht. Er sagte immer, kleine
    Hunde wären nichts als kleine Kläffer und nur was für Frauen, aber dieser Hund war niedlich,
    wie er sich zusammengerollt auf ihre Hand schmiegte.






    Ich hatte keine Ahnung, wer sie war, es fand sich kein Hinweis, keine Inschrift, weder auf
    dem Bild selbst noch auf der Rückseite. Sie blieb für mich immer meine schöne Unbekannte.
    Vielleicht zog sie mich deshalb schon fast magisch an, weil ich so gar nichts über sie wusste.
    Sie konnte alles und jeder für mich sein. Eine Fee, eine verwunschene Prinzessin, alles!
    Ich kam immer wieder nach oben, setzte mich vor sie hin, sah sie an und redete mit ihr. Ich
    war nie ein einsames Kind, das weißt du. Aber sie ... sie war etwas besonderes, sie gehörte nur
    mir, sie hörte mir zu, und ich hatte immer das Gefühl, als würde sie alles verstehen, als würde
    sich manchmal sogar der Ausdruck in ihrem Gesicht ändern, ganz so .... als würde sie mich
    anlächeln. Verrückt, ich weiß. Aber so war das.






    Und dann, ein paar Jahre später kam dieser Tag. Dieser Abend, den ich nicht vergessen sollte.
    Es war genauso ein schwülwarmer Abend wie wir sie im Augenblick ständig haben. Wir
    saßen wie immer, wenn wir keine Gäste hatten, im kleinen Speisezimmer, Vater erzählte uns
    gerade, dass er ebenso wie seine Pächter langsam anfing, sich um die Ernte Sorgen zu
    machen. Es gab einfach zu wenig Regen in den letzten Wochen. Das Getreide verbrannte auf
    den Halmen. Wenn das so weiterginge, hätten wir die erste Missernte seit Jahren zu
    befürchten. Und das konnte für manchen Pächter ernste Probleme bedeuten.
    Und dann, ganz plötzlich, hörten wir es, ein leises Grollen, das gar nicht weit entfernt schien.






    Ich sprang auf und sah zum Fenster hinaus. Ein Lichtstrahl nach dem nächsten riss den
    Himmel auseinander. Du weißt, ich hatte nie Angst davor. Im Gegenteil. Auch an diesem
    Abend beobachtete ich fasziniert das immer häufigere Zucken der Blitze, lauschte dem immer
    lauter werdenden Donner, bis sich das Grollen zu einem regelrechten Knallen auswuchs. Das
    Gewitter musste direkt über uns sein.“ Patricks Stimme senkte sich.
    „Auf einmal wurde es beinahe taghell, ein seltsamer Laut mischte sich in das Knallen, ein ...
    Prasseln, das mich erschreckte.






    Gleich darauf wurde die Tür aufgerissen und Mrs Caldwell, unsere Haushälterin kam herein.
    Sie musste erst Luft holen, bevor sie laut hervorstieß, dass ein Blitz in das Dach des
    Hauptflügels eingeschlagen und es in Brand gesteckt hätte. Und es brannte wie Zunder.
    Die gesamte Dienerschaft war schon auf dem Weg, um ein Ausbreiten des Feuers zu
    verhindern, doch wir wissen beide, wie schnell sich die Flammen ihren Weg nach unten
    bahnen können. Also kannst du dir unser Entsetzen vorstellen.






    Im ersten Moment war ich wie erstarrt, doch dann überfiel mich der Gedanke, dass mein
    Schatz, ihr Bild dort oben war. Auf dem Speicher des Seitenflügels zwar, aber es war nur eine
    Frage der Zeit, bis die Flammen ihn erreichen würden. Ich hörte auf nichts, auf niemanden,
    nicht auf die Rufe meiner Mutter, noch auf die meines Vaters, der mir hinterher gerannt kam.
    Ich lief die Treppen hinauf, als ginge es um mein Leben, ich riss die kleine Schublade der
    Kommode neben der Tür auf, an deren Boden ich den Schlüssel versteckt hatte und öffnete
    die Tür. Der Rauch, der sich zu meinen Füßen ausbreitete, ließ mich das Schlimmste fürchten.




    ++++++++++++++++++++++
    geht gleich noch weiter

  • *





    Und ich hatte recht. Es war heiß in dem Raum, furchtbar heiß, an einer Ecke genau
    gegenüber, wo die Nordseite an den Hauptflügel stieß, fraß sich das Feuer bereits durch die
    dünne Holzwand. Trotzdem rannte ich dorthin, schob die Bilder beiseite, die ich zum Schutz
    immer wieder vor ihr Porträt gezogen hatte und wollte danach greifen. Aber es hatte sich
    verkeilt und rührte sich nicht.
    Und in dem Moment brach das Feuer durch. Das Bild stand sofort in Flammen und begann
    sich aus dem Rahmen zu lösen. Aber ich wollte sie nicht dort lassen, ich konnte den
    Gedanken nicht ertragen, dass ich sie nie wieder sehen würde. Also griff ich nach den alten
    Kissen, die dort herumlagen und versuchte, die Flammen auszuschlagen. Mein Vater kam,
    riss mich mit einem Fluch nach hinten, ich schrie wie am Spieß, dass ich sie retten müsse, und
    wollte partout nicht fort. Also versuchte er mir zu helfen, gegen alle Vernunft. Und irgendwie
    gelang es ihm auch, das Bild aus dem Rahmen zu reißen.






    Die Flammen wurden immer höher. Als er die Leinwand fortziehen wollte, schoss eine von
    ihnen nach oben, erwischte seine Hand und er ließ sie mit einem Schrei fallen.“
    „Also auf diese Weise hat er sich die Hand verbrannt“ murmelte Elizabeth vor sich hin, ohne
    dass Patrick darauf einging.
    „Ich griff nach der Ecke der Leinwand, zog sie von dem Feuer fort und erstickte die Flammen
    mit dem Kissen.
    „Lauf!“ keuchte mein Vater und stieß mich Richtung Tür. Wir rannten aus dem Speicher, wo
    uns schon die Diener entgegen kamen. Einer von ihnen erhielt den Befehl, mich aus dem Haus zu
    bringen, während Vater sich um die Löscharbeiten kümmerte, obwohl keiner wusste, ob sie
    das Feuer wirklich stoppen konnten.
    Es gelang, aber nur, weil es auf einmal doch zu regnen begann, nein, nicht zu regnen, es goss
    in Strömen. Am Ende war der halbe Dachstuhl ausgebrannt. Doch das Schloss selbst blieb
    verschont.“






    Ich weiß, was du jetzt sagen wirst: es war dumm, ja wahnsinnig. Und du hast recht. Es war
    nur ein Bild, ein altes Bild einer unbekannten Frau. Dafür sein eigenes Leben und das von
    anderen zu riskieren, war schon mehr als verrückt. Trotzdem hat Vater nie ein Wort darüber
    verloren, kein Vorwurf, keine Rede über Verantwortung und Dummheit. Und das obwohl er
    diese große Brandnarbe an seiner Hand zurückbehielt.“
    „Dein Vater war ein ganz besonderer Mann. Und er hat dich sehr geliebt, Patrick.“
    „Ich weiß. Trotzdem wäre ich an seiner Stelle wohl verdammt wütend gewesen. Aber er! Am
    Tag nach dem Brand kam er in mein Zimmer und hielt mir den Kasten seines Fernrohres hin,
    damit ich das Bild darin aufbewahren konnte. Das war alles. Ich hab den Kasten immer
    noch.“ Er stand auf und deutete auf das Bett.






    „Das haben wir damals gerettet. Ist es wirklich die selbe Frau, Tante Liz?“ Selbst wenn er
    noch gehofft hatte, dass dem nicht so wäre, wurde diese Hoffnung allein durch den Blick
    seiner Tante sofort zunichte gemacht.
    Sie betrachtete das halb verbrannte Gemälde und fühlte sich selbst sofort in seinen Bann
    gezogen. „Ja“ meinte sie nach einer Weile. „Das ist sie. Es ist genauso, wie Robert es
    beschrieben hat. Ein rotes Kleid, ein Perlenkranz im Haar, der kleine weiße Hund und ihre
    Rosen, das waren ihre Lieblingsblumen. Das ist eindeutig das Bild, das Robert mitgenommen
    hatte von hier. Wer weiß, wie es auf den Speicher kam, vielleicht konnte er den Anblick eines
    Tages nicht mehr ertragen, weil er ihr Schicksal nicht ergründen konnte. Vielleicht hat man es
    auch später hinaufgebracht, weil man nicht wusste, wer sie war.“






    Patrick ließ die Schultern hängen. „Dann war das alles keine Einbildung. Sie ist wirklich noch
    hier. Ich...“ er räusperte sich. „Ich hab sie gesehen, weißt du, auf der Lichtung, als ich vom
    Pferd gestürzt bin. Ich dachte, das wäre nur ein Traum, aber es war sie.“
    Elizabeth sah ihn nur erstaunt an.
    „Ich versteh das alles nicht, Tante Liz. Warum ist sie zu mir gekommen? Warum hat sie sich
    mir gezeigt? Weil ich ohnehin gleich gestorben wäre? Und warum lässt sie mich dann am
    Leben?“






    „Ich weiß auch nicht, warum. Ich denke nicht, dass sie jemals zuvor einem Morgan diese
    Möglichkeit gegeben hat, den Fluch zu beenden und damit das eigene Leben zu retten. Aber
    wir müssen diese Chance nutzen.“
    „Und wie? Ich hab nicht die geringste Vorstellung davon, wie ich das anstellen soll!“
    Sie lächelte ihn sanft an. „Wie wäre es, wenn wir damit anfangen, dass ich euch beiden auch
    den Rest der Geschichte erzähle. Vielleicht fällt uns dann gemeinsam etwas ein, auf das ein
    einzelner allein nicht kommt. Lass uns in den Salon hinuntergehen. Mit einer Tasse Tee
    erzählt es sich leichter.“






    Die Tür hatte sich kaum hinter den beiden Menschen geschlossen, als direkt an der Stelle, wo
    sie eben gestanden hatten, die Gestalt einer Frau auftauchte, die ihnen nachsah. Sie warf einen
    kurzen Blick auf das Bild, das noch immer auf dem Bett lag, und ein kleines Lächeln huschte
    über ihr trauriges Gesicht, bevor sie mit einem Seufzer wieder verschwand.






    ++++++++++++++++++++++++++++
    Und das soll es für heute gewesen sein. Die nächste FS wird vermutlich im Laufe der nächsten Woche kommen, je nachdem wieviel Zeit mir bleibt, da ich dafür noch ein paar alte Dinge wieder herauskramen muss.
    Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und seid nun gebührend gespannt darauf, zu erfahren, was denn nun wirklich mit Catalina geschehen ist und wie es demzufolge zu dem Fluch kam.
    Bis dahin, liebe Grüße
    Nery

  • Das war ja alles sehr spannend mit dem Brand und wie sie das Bild gerettet haben,aber ich warte jetzt auch schon sehnsüchtig auf die Auflösung,was mit Catalina geschah und hoffe,dass sie eine Möglichkeit finden,den Fluch zu beenden.Ich bewundere immer wieder die schönen Gewänder und das herrliche Schloss,wieviel Mühe du dir da gibst.Wie kann Catalina nur diesen netten jungen Mann am Fluch sterben lassen,wo er doch sogar unter Einsatz seinens Lebens ihr Bild gerettet hat,sie muss doch ein Einsehen haben.

  • Irgendwie niedlich, dass der kleine Patrick so auf ein Frauenportrait steht. Aber das ist wohl wie mit mit Puppen spielenden Jungs, das schadet gar nix. Das er das alte Bild vor den Flammen retten wollte ist aber schon mehr als nur das Bewundern eines alten Bildes, weil die Dame so nett scheint und der Hund so putzig und es wundert mich das sein Vater sich nicht beschwerte, trotz Verletzung. Immerhin hätte es die beiden männlichen Mitglieder der Familie dahinraffen können und das wegen eines alten Stück Leinwands.


    LG,
    Lenya

  • Uaaahh, das ist so spannend, so mystisch und geheimnisvoll. Und deine tollen Kulissen, die ich immer wieder bewundere. Ich bin so froh, dass Du Dir all die Mühe nochmal gemacht hast, das wieder aufzubauen...


    Ich bin sehr gespannt, wie sich dieser Fluch nun lösen lassen wird... und letztlich weiß man ja auch immer noch nicht genau, was damals im Detail geschehen ist, oder habe ich das überlesen?


    Auf jeden Fall bin ich nach wie vor von Deiner Geschichte begeistert und kann Deine FS echt nicht erwarten.

  • Hallo,
    diesmal möchte ich nicht lange auf Infos warten lassen.
    Ich scheine wirklich etwas vom Unglück verfolgt zu sein, warum, weiß ich auch nicht.
    Ich hatte zwar nach den letzten Problemen gedacht, es könnte nicht schlimmer kommen, aber ich hab mich wohl geirrt.
    Gestern gabs nun den nächsten Supergau.
    Meine liebwerte Festplatte hat sich verabschiedet, von einer Minute zur andern quasi.
    Reparatur nicht möglich.
    Alles, was getan werden konnte, war die Rettung meiner Daten, dank einer kleinen sonntäglichen Stippvisite bei Lenya.
    Noch mal vielen Dank für deine Hilfe und die viele Arbeit, die du dir machst, damit die Sachen nicht verloren gehen.
    Der einzige Lichtblick bei der ganzen Sache!!! :)

    Ok, bevor nun jeder denkt, das wars nun endgültig, nein, war es nicht. Das fehlte noch.
    Ich kaufe eine neue Festplatte, installier den ganzen Unsinn wieder und hoffe, dass meine neuen Sicherheitskopien der wieder aufgebauten Nachbarschaft funktionieren.
    Das wird aber vor dem Wochenende nichts werden, sodass ihr frühestens dann Nachricht bekommt, ob es geklappt hat.
    Sprich, Fortsetzung allerfrühestens in der darauffolgenden Woche.


    Nun geh ich mal auf Arbeit und versuche, den Rest von meinem Frust loszuwerden.

    Liebe Grüße an alle.

  • Ich finde es einfach bewundernswert,wie du trotz aller Rückschläge immer von neuem weitermachst,um uns Leser mit einer wunderbaren Geschichte zu erfreuen.Da könnten sich viele andere ,die ohne Begründung ihre FS abbrechen ein ganz grosses Beispiel nehmen.Nerychan,du bist einfach erste Klasse!

  • Liebe Nery, mit angehaltenem Atem habe ich Foto für Foto und den Text angesehen und gelesen. Es ist bewundernswert, wie du den Spannungsbogen immer weiter ausreizt und aufbaust. :applaus:applausMan wird förmlich kribbelig , um die Fortsetzung zu erfahren.
    :)Es ist auch anrührend zu lesen, wie Patrick bereits früher zu Catalina einen Bezug bekam, ohne zu wissen, wer sie ist. Vielleicht ist das wie eine geheime Liebe, entstanden über Jahre, die sich hier entwickelt hat, ohne dass sie einander kannten. Es soll ja so etwas wie eine Seelenverwandschaft und Zuneigung auf den ersten Blick geben. Patrick fühlte sich als kleiner Junge zu dieser schönen, geheimnisvollen Frau hingezogen, weil in ihren Augen ein sehnsüchtiger, aber auch kummervoller Ausdruck lag. Er fühlte sich in seinem Wesen von dieser fremden Frau verstanden, weil er selbst ein aufgeweckter Junge mit Neugiere und Sehnsucht nach der Welt war und von seiner Kindertante eher gelangweilt wurde. Catalina hatte nie das Glück einer Ehe und eigener Kinder erfahren können. Vielleicht rührte sie in ihrem harten Schicksal dieser Junge, der sich ihres Bildes wegen sogar in Lebensgefahr begab. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum sie trotz der unbedingten Erfüllung des Fluches so nachgiebig erscheint, fast, als hoffte sie, dadurch Patrick das Leben retten zu können.:rollauge Es ist eine schöne Fortsetzung, sowohl von den Fotos, als auch von der Erzählweise. Bitte nimm beim Text des vorletzten Bildes dieser Fortsetzung das doppelte " dann " heraus. Das ist der einzige kleine Schönheitsmakel. :eek:
    Ich drücke dir sehr die Daumen, dass die Technik dich nicht weiter behindert, deine Geschichte zu schreiben. Ich bewundere dich aufrichtig. L.G.:)