Rosen der Liebe - Die Geschichte einer Zigeunerin

  • Seit Tagen sprach man bei uns zu Hause von nichts anderem mehr als von der Verhandlung, die uns bevor stand. Es ging um Lorenas Baby. Rankali war der Angeklagte, ich wurde Gott sei Dank weitgehend herausgehalten und war nur als Zeugin geladen. Morgen würde es so weit sein.
    Ich war gerade zum vierten Mal schwanger.



    Meine Tochter Rajani fragte mich ständig, warum Aruna nicht mehr da war, und ob das, was in meinem Bauch heranwuchs, eine neue kleine Schwester sein würde. Mit Mohan wollte sie nicht so gern spielen, weil er immer alles kaputt machte.
    Die Schule hatte bereits begonnen, und Rajani musste nun Hausaufgaben machen. Rankali kümmerte sich nicht mehr um seinen Sohn. Er hatte jetzt andere Sorgen. Er trank viel. Ich weiß, dass er Angst vor der Verhandlung hatte, auch wenn er es nie zugab.



    Er schlug mich nun immer häufiger, oft wegen Lapalien.

    Ich war mittlerweile total eingeschüchtert. Ich redete zu Hause nicht mehr sehr viel, nur noch mit meinen Kindern, weil ich Angst hatte, etwas falsch zu machen.
    Als der Tag der Verhandlung gekommen war, ging ich zu Fuss zum Gericht, da Rankali den Wagen hatte. Er war am tag zuvor weggefahren, womöglich zu einer seiner Sauftouren, und seitdem nicht wiedergekommen. Wahrscheinlich hatte er die Nacht bei einer anderen verbracht. Mutter passte auf die Kinder auf.
    Der Fussmarsch betrug fast vier Kilometer. Nach einer Stunde war ich da. Wegen meiner Schwangerschaft schmerzten meine Beine.



    Vor dem Gericht stand die Polizistin, die uns wegen Arunas Verschwinden vernommen hatte, und unterhielt sich mit Lorena.



    Der Anwalt und noch ein älterer Herr standen vor dem Eingang. Rankali war nirgends zu sehen. Auch seine Anwältin sah ich nicht. Wie ich später erfuhr, hatten sie eine Affäre. Doch zu jenem Zeitpunkt wusste ich noch nichts davon.
    Es war mir auch egal.
    Dann tauchte Rankali auf. Er kratzte sich verschlafen und sah ziemlich fertig aus.


    Lorena kehrte ihm den Rücken zu. Sie musste ihn schrecklich hassen.
    Wir begaben uns beim Dong in das Gerichtsgebäude.
    Alle nahmen auf den für sie vorgesehenen Plätzen platz und Die Verhandlung begann.



    Die Anklage gegen Rankali wurde von seiner Verteidigerin stets vehement zurückgewiesen. Der Richter hörte sich alles interessiert an und schließlich tauchte ein Dokument auf, welches eine Unterschrift beinhaltete, mit der Lorena der Adoptionsfreigabe ihres Kindes zustimmte. Mit dieser womöglich gefälschten oder erzwungenen Unterschrift fiel der erste Anklagepunkt weg. Freispruch für Rankali.



    Der Anklagepunkt der Kindesentführung blieb also noch aufrecht erhalten, doch es gab keine Spuren, die auf den Verbleib des Kindes hindeuteten, und man hatte keine Informationen, dass Rankali der Entführer war. Zum Zweifel für den Angeklagten gab es auch hier einen Freispruch.
    Rankali jubelte innerlich, das sah man ihm an. Triumphierend ging er an Lorena vorbei, die Tränen in den Augen hatte, und schrie: "Gib mir mein Kind zurück! Ich will doch nur mein Kind wiederhaben!"
    Er tat, als höre er sie nicht, und verließ den Saal. Er fragte mich nicht, ob ich mit nach Hause fahren wolle, und so musste ich wieder zu Fuss zurücklaufen.
    Rankali feierte wohl seinen Sieg in einem Wirtshaus, denn als ich nach Hause kam, war er noch nicht da.
    Mutter verließ, nachdem ich ihr Bericht erstattet hatte, sehr schnell das Haus, um rechzeitig nach Hause zu kommen, da Irgano sonst wütend geworden wäre.



    Und ich half meiner Tochter bei den Hausaufgaben.
    Gegen zehn fiel ich totmüde ins Bett. Ich hörte nicht mehr, wie Rankali nach Hause kam, doch ich wurde mitten in der Nacht von einem lauten Schrei geweckt. Ich zog mir sofort einen Morgenmantel an und lief die Treppe hinunter. Ich machte Licht. Auf der Uhr sah ich, dass es vier Uhr morgens war. Und das nächste, was ich sah, war Blut. Viel Blut.
    Und dann Rankali, der auf dem Boden lag und ein Messer in der Brust hatte. Plötzlich öffnete er die Augen, sah mich an und schrie: "Hure! Du wolltest mich umbringen!"

    -------Fortsetzung folgt-------

  • Sauspannend, mensch Monimausal, du hast supergutes Talent!!!!!!!
    Wie eine Userin schon schrieb "wenn dies ein Buch wäre, würd ich es verschlingen" DAS IST WAHR!!!!!!!


    Ich bin so gespannt auf die Fortsetzung!!! Hoffentlich wird alles gut und Rankali kriegt seine gerechte Strafe... so wie es sich las "du WOLLTEST mich umbringen." heißt es wahrscheinlich, dass er evtl noch eine blöde Chance hat... :-/


    Nun fragt sich... wer wars... Ronny oder die Schwester???


    Apropos: Ich hoffe auch total, dass Rankalis Schwester wieder mit ihr gut wird und einmal verstehen wird, warum und dass sie überhaupt nicht zu ihrem Ehemann hielt!


    Die vom Gericht sind ja auch Bescheuert. Müssten doch nur mal die Augen aufsperren, dann würden sie schon blaue Flecken sehen! Und ich reg mich total über SIE auf! :-( sie könnte alles retten, aber ... grrrrrrrrr


    Oh, hoffentlich wird alles gut! :-)



    VLG Nudeldiva

    Einmal editiert, zuletzt von Nudeldiva ()

  • Oh je, wegen deinem Freund, der davon betroffen war (also von den Kultursitten)?
    Wow... einfach genial. Wahrscheinlich liest es sich schon deshalb so überzeugend und super, weil du das selbst schon kennst und weißt, wie man in so einer Lage fühlt und denkt.


    Jaaaaa, der nächste Teiiilll!! :-)


    Freu mich schon sehr!

  • Ich konnte auf den ersten Blick nicht gleich feststellen, wie schlimm die Verletzung war. Ich wollte den Notarzt rufen, doch er brüllte: "Ruf Vater und Mutter, ruf sie an, bevor Du mich noch umbringst."
    So rief ich Vater und Mutter an, die innerhalb weniger Minuten bei uns eintrafen. Sie waren geschockt, als sie das viele Blut sahen. Meine Hände waren auch voll Blut, da ich mir die Wunde ansehen wollte. Rankali sagte immerzu, ich habe versucht, ihn umzubringen, was natürlich nicht wahr war.



    Sie fuhren mit ihm ins Krankenhaus, und ich blieb zu Hause und wischte in meiner Verwirrung erst einmal das Blut weg. Ich weiß, es hört sich seltsam an, doch ich stand unter Schock und koplett neben mir. Ich war froh, dass die Kinder noch schliefen und nichts von alledem mitbekamen.
    Nach etwa einer Stunde hörte ich die Sirenen der Polizei, und kurz darauf traf ein Streifenwagen bei uns ein. Mutter kam mit zwei Beamten auf das Haus zu. Ich öffnete die Tür, und der Beamte hielt mir sofort den Haftbefehl unter die Nase.
    "Sind Sie Frau Rilana Laffner?"
    Ich nickte.
    "Ich nehme Sie hiermit wegen versuchten Mordes an Ihrem Mann Rankali Laffner fest. Alles, was sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen sie verwendet werden."
    Er legte mir die Handschellen an. Ich fing an, zu schreien, trat um mich wie ein wildes Tier. Was war hier los? Ich musste träumen. Und was war mit Mutter? Sie stand da und sagte gar nichts.
    Ich wurde in den Wagen gesetzt und aufs Revier gebracht. Dort wurde ich anschließend stundenlang vernommen.



    Mutter und Irgano hatten die Aussage Rankalis bestätigt, dass sie gesehen hätten, wie ich Rankali ein Messer in die Brust gerammt hätte. Ich stritt natürlich alles ab, versuchte, dem Beamten die Situation in meiner Familie zu schildern. Doch es gab keinerlei Einbruchsspuren. Das Opfer musste den Täter gekannt haben.
    War es Lorena gewesen? War sie zu so etwas in der Lage?
    Ich bekam einen Gerichtstermin und wartete drei Monate auf diesen. Im Herbst, zwei Wochen vor dem Gerichtstermin, kam mein drittes Baby zur Welt, wieder ein Junge. Als Andenken an Julia nannte ich in Julien. Er war ganz eindeutig das bisher schönste Baby das ich je gesehen hatte.



    Doch er wurde mit genommen, das hatte ich selbst so entschieden. Ich war immer noch davon überzeugt, frei gesprochen zu werden, und dann hatte ich etwas, worauf ich mich freuen konnte. Und ich konnte es einem Baby nicht zumuten, seine ersten Tage in U-Haft zu verbringen.



    Das Baby wurde also nach Hause gebracht, zu Rankali und Mutter, die sich um die Kinder kümmerte, während ich weg war.
    Meine Verhandlung spaltete mein Leben in zwei Teile. Zum einen in die Vergangenheit in Freiheit, und zum anderen in die Zukunft in Gefangenschaft.
    Da meine Fingerabdrücke auf der Tatwaffe waren und drei Aussagen gegen mich sprachen, sollte ich in der JVA Auenhausen die nächsten sieben Jahre meines Lebens verbringen. Sieben Jahre wegen versuchten Mordes. Etwas, das ich nicht getan hatte.



    Das Schlimmste aber war nicht das Leben in Gefangenschaft, das war ich ohnehin gewohnt. Das Schlimmste war ein Leben ohne meine Kinder. Ich vermisste sie so, dass ich glaubte, das Herz in meiner Brust würde zerspringen. Ich konnte keines von ihnen aufwachsen sehen. Wenn ich entlassen werden würde, war mein ältestes Kind bereits dreizehn, mitten in der Pubertät. Und meine jüngsten würden sich vielleicht gar nicht mehr an mich erinnern. Es war einfach schrecklich.
    Die meiste Zeit im Gefängnis verbrachte ich damit, in der Wäscherei zu arbeiten und mir mein Geld zu verdienen.



    Doch auch das Basketballspielen hatte ich als mein neues Hobby entdeckt und es hielt mich fit. Eine meiner Mitinsassinnen, Thea Weinberger, liebte das Spiel ebenso wie ich, und wir spielten, egal bei welchem Wetter, ob es stürmte oder schneite, Basketball.
    Sie war eine bekennende Satanistin und hatte es wohl etwas zu weit getrieben. Sie war bei einer Opferung beteiligt gewesen, erzählten mir die anderen. Doch genaueres wusste ich nicht. Und das war wohl auch besser so.
    Es wäre dumm, zu sagen, wir wurden behandelt wie Verbrecher, da die meisten wohl Verbrecher waren. Doch ich war unschuldig. Natürlich glaubte mir keiner und ich wurde behandelt wie alle anderen. Das Essen war scheusslich, und es gab Rituale, die ich bis heute nicht verstanden habe, wie zum Beispiel das Tätowieren, das mit fast jeder Insassin gemacht wurde. Ich wollte nie ein Tattoo haben, und Gott sei Dank setzte sich Thea dafür ein, dass man mich in Ruhe ließ.
    Meine Kinder habe ich in den ganzen sieben Jahren nur ein einziges Mal gesehen. Als ich bereits zwei Jahre inhaftiert war, kam ein Werter und kündigte den Besuch an.



    Es war Mutter, an ihrer rechten Hand Mohan, im Kinderwagen Julien und hinterdrein kam Rajani. Ich durfte sie nicht berühren, da jeglicher Körperkontakt verboten war. Doch Rajani sagte etwas, was mir den Magen umdrehte.
    "Du bist nicht mehr meine Mutter und ich will Dich auch nicht sehen. Ich wollte auch nicht hier her kommen. Papa sagt, dass Du eine Hure bist. Oma ich will jetzt nach Hause!"
    Ich traute meinen Ohren nicht. Meine liebe Rajani, meine kleine süße Tochter! Das Kind, das mir so lange weggenommen worden war und wegen dem ich so geweint hatte. Wusste sie denn nicht mehr, wer ich war? Wusste sie nicht, dass ich nie jemandem was hätte antun können, dass mir sogar die Fliegen leid taten, die Rankali erschlug? Was war nur passiert? Sie war jetzt acht, bald neun. Wie sollte das nur weitergehen?



    Ich habe später in meiner Zelle die wenigen Fotos angesehen, die ich noch hatte, und bei jedem Foto von Rajani bitterlich geweint.

  • AAAAAAAAAA musste gerade voll viel lesen!
    Juhu ich find alles toll. Das gefängnis ist voll schön!
    und rilanas neue frisur steht ihr auch gut. sieben jahre istschon eine lange zeit, aber wenn sie dann wenigstens wieder zu ihren kindern´darf dann darf sie sich ja trottdem auf was freuen.
    viele grüße deine sylvi


    [center][SIZE=3]An alle Fotostory-Schreiber: Ihr wollt nicht, dass Eure Geschichte in der Versenkung verschwindet? Dann schaut mal hier rein[/SIZE]
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    [center][SIZE=4]Meine erste Fotostory:[/SIZE]
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    [center][SIZE=4]Das Geheimnis der Schatzinsel[/SIZE]
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  • Boa, da wird wirklich noch viel draufgesetzt... wie die da noch rauskommen werden aus dem ganzen Schlammassel?...??? :-( jetzt wirds aber mal an der Zeit, dass wieder bessere Zeiten kommen und dieser Shit Rankali die Fliege macht und aufhört, andere zu belästigen... UND sie sollte endlich einmal den Mund aufmachen - nicht nur "ich bin unschuldig" - sondern mal sagen, was Rankali alles für blödsinn gemacht hat!!!!!

  • Juhu unermüdliche Moni.. :wink

    Wow, ich hatte eben auch viel nachzulesen...
    Es ist so viel passiert... Scheint es überhaupt noch ein kleiner Lichtblick für Rilana zu geben? Ihr wurde alles genommen. Mit Rankalis, sagen wir mal Grobheit, konnte sie noch einigermaßen fertig werden, aber jetzt kann sie noch nicht mal mehr ihre geliebten Kinder in den Arm nehmen. Sie macht wirklich gerade eine schwere Zeit durch. Ob sie überhaupt ihre Kinder wiedersehen wird? Ich bezweifle es stark. Zumal die Kinder ihre Mutter kaum wieder erkennen werden, geschweige denn Gutes von ihr denken werden. Und wer hat Rankali erstechen wollen? Vielleicht doch Lorena? Ronny kann ich mir irgendwie nicht vorstellen...
    Also bleibt nichts weiter übrig, als auf Deine neue Fortsetzung zu warten..

    Liebe Grüße Manja

    P.S. Das Gerichtsgebäude ist super geworden!!!

  • Hey Moni
    Aaaah! Das berührt mich richtig!:(
    Rilana tut mir sooooo leid!!!
    Bisher hatte sie ja wenigstens noch ihre Kinder, aber nun sind ihr auch die genommen und Rankali erzieht Rajani anscheinend zu einem richtigen Miststück! (Sorry) Hach die Story, ist so traurig! =( Und noch trauriger ist, dass es so etwas auch in echt gibt!!! =(((
    Ich denke es war die Schwester von Rankali! Den Ronny liebt Rilana ja bis über alle Grenzen und er würde es bestimmt niehmals zulassen, dass Rilana 7 Jahre (!!!) unschuldig sitzt!
    Obwohl ich mir vorstellen könnte, dass es sogar Rankalis Mutter gewesen sein könnte... Sie und ihr Mann regen mich zu tode auf, einfach mal dreist lügen, nur um jemandem das Leben noch ein klitzeklein wenig mehr zur Sau zu machen, als es eh schon ist!! Obwohl, ich Mutter verstehen kann, sie muss wahnsinnige Angst haben vor ihrem ****** Mann.... =(
    Am schlimmsten finde ich aber, dass Rajani so ein ***** geworden ist... Ich ünsche mir für Rilana, dass irgendwie doch noch alles gut wird!
    Ach der Text ist übrigens sehr gefühlvoll und spannend geschrieben! Top! ich liiiiiiebe deine Fotostory!!!!!!
    Die Bilder sind auch wunderschön, nur dass Rilana auf dem allerersten Bild schwanger ist und auf dem nächsten wieder nicht. Aber hey, wer interessiert dass bei so einer guten Story überhaupt?;)
    Hoffentlich behälst du dein Thempo bei!

    Liebe Grüsse

    deine >Fan<

    niCCI

    [INDENT][INDENT][INDENT][h=3]Nimm ein Kind bei der Hand
    und lass dich von ihm führen.
    Betrachte die Steine, die es aufhebt
    und höre zu, was es dir erzählt.
    Zur Belohnung zeigt es dir eine Welt,
    die du längst vergessen hast.
    [/h][/INDENT]
    [/INDENT]
    [/INDENT]

  • Hallo!
    Ja ich schreib grad den nächsten Teil. Ja stimmt dass sie da mal kurz nicht schwanger war lag am Alleskönnercheat, weil ich sie umziehen wollte und auf einmal war der Bauch weg!
    *Schock!*
    Bin dann neu reingegangen und er war wieder da. Das sind dann so Outtakes ;-)
    Genau wie Rankali auf einmal auf Rilanas Kopf saß und mit ihr "mitging". Haha das war lustig.
    Aber genug geredet, jetzt kommt der nächste Teil!

  • Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen, als ich an einem Donnerstag um zehn Uhr morgens im Fitnessraum auf dem Laufband stand und meine zwanzig Minuten Aufwärmzeit gerade beendet hatte. Der Werter Simons kam herein.
    "Laffner, Besuch!" Das waren seine Worte.




    Thea war wohl ebenso aufgeregt wie ich. Sie flüsterte mir zu: "Sag mir gleich, wer es war, wenn Du zurück kommst!"
    Wer konnte das nur sein? Ich betrachtete nervös meinen Ehering, den ich wegen seines Wertes immer noch hatte. Und am Finger konnte ihn mir niemand stehlen.
    Was, wenn es Rankali war?



    Wenn er immer noch dachte, dass ich ihn hatte umbringen wollen?
    Mit gemischten Gefühlen lief ich hinter Simons her in Richtung Besucherraum.
    Simons stellte sich neben den Stuhl, und ich setzte mich. Durch dickes Glas hindurch würde ich gleich meinen erwarteten Besuch zu sehen bekommen, und mit einem Telefon konnte ich mich mit ihm unterhalten.



    Dann ging auf der anderen Seite die Türe auf und Ronny kam herein. Nach vier Jahren konnte Ronny also endlich seine Besuchserlaubnis durchsetzen.
    Er lächelte sanft, er sah so gut aus wie noch nie zuvor. Er nahm den Hörer ab und sagte: "Hallo meine schwarze Rose."
    Das hatte er in unserer intimen Zeit immer zu mir gesagt, wenn ich ihm gehörte und wir um uns herum alles vergaßen.



    "Hallo Ronny. Wo bist Du nur so lange gewesen?"
    Er sah mich traurig an.
    "Ich habe alles versucht, um eine Besuchserlaubnis zu bekommen, doch man sagte mir, dass ich als nicht verwandt keine Chance haben würde. Nun sitze ich hier. Schau Rilana, Du siehst, man kann alles schaffen, wenn man nur fest genug daran glaubt!"
    Ich hatte Tränen in den Augen.



    "Weißt Du etwas von meinen Kindern?", fragte ich ihn schließlich hoffnungsvoll.
    Er sah mich traurig an. "Rajani habe ich mal gesehen, sie ist jetzt schon ziemlich groß. Ich sah sie mit ihrer Großmutter beim Bäcker. Rankali habe ich mal in der Stadt gesehen, aber ohne Kinder. Ich nehme an, er spielt wieder oder so etwas in der Art. Er ist häufig in der Stadt. Lorena ist immer noch auf der Suche nach Aruna. Da ich jetzt Anwalt bin, kam sie eines Tages zu mir und wollte, dass ich ihr helfe. Sie kannte mich natürlich nicht, wusste nur, dass ich Anwalt bin. Deshalb kam sie zu mir. Doch ich lehnte den Fall ab. Rilana, ich weiß, dass Du Rankali nicht umbringen wolltest. Ich weiß es. Aber wer war es dann? Hast Du eine Idee? Wir können den Fall neu aufrollen und ich könnte Dich da irgendwie herausbekommen."



    Ich überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf.
    "Nein, ich will nicht mehr streiten. Ich will einfach nur ein friedliches Leben führen. Ich werde diese Strafe hier absitzen und dann hoffentlich ein normales Leben anfangen können. Vielleicht mit meinen Kindern."
    "Aber Rilana, Du sitzt unschuldig hier und er muss es doch wissen wer es war."
    "Ja, Ronny, er ist der einzige der es weiß, er und natürlich der Täter. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich werde es einfach geschehen lassen. Es ist sowieso alles sinnlos."
    "Ich liebe Dich!", sagte er und presste seine Handfläche gegen die Scheibe. Ich tat es ihm gleich und stellte mir vor, wie es wäre, wenn diese Scheibe nicht da wäre und ich ihn berühren könnte.
    Dann waren die zehn Minuten Besuchszeit um.
    "Ich werde wiederkommen.", hörte ich ihn noch sagen, ehe ich von Simons hinausgebracht wurde.



    Ich musste gleich in meine Zelle. Thea würde ich erst morgen wieder sehen. Dann könnte ich mir alles von der Seele reden.
    Doch schon am nächsten Tag kam erneut Besuch. Und dieser Besuch sollte mein Leben endlich zum Positiven verändern.


  • Oh man, Moni!!
    Du machst es aber auch wieder spannend!! Was kannst jetzt nur passieren? Und auch noch positives? Ich sitze jetzt hier schon wie auf Kohlen...
    Aber Ronny sieht wirklich super süss aus. Er ist jetzt Anwalt? Das ist ja super. Dann kann er ja Rilana zur Seite stehen... Obwohl die Mühlen am Gericht bekanntlich sehr langsam mahlen..

    Wieder eine super schöne Fortsetzung. Hoffe, dass das Elend für Rilana bald ein Ende hat..

    Drück Dich..
    Manja

  • Ich überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf.
    "Nein, ich will nicht mehr streiten. Ich will einfach nur ein friedliches Leben führen. Ich werde diese Strafe hier absitzen und dann hoffentlich ein normales Leben anfangen können. Vielleicht mit meinen Kindern."
    "Aber Rilana, Du sitzt unschuldig hier und er muss es doch wissen wer es war."
    "Ja, Ronny, er ist der einzige der es weiß, er und natürlich der Täter. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich werde es einfach geschehen lassen. Es ist sowieso alles sinnlos."


    Wie bitte?!:angry:wischi:raufen
    Nach dem ganzen Mist den sie von ihrer "Familie" erfahren hat, meint sie immer noch sich an deren Ideale halten zu müssen und will alles einfach ertragen. Selber Schuld! Wenn sie aus dem Gefängnis kommt sind ihre Kinder schon nach Rankalis Wertevorstellung erzogen. Glaubt sie nach alldem wirklich noch, dass durch Klappehalten und Ertragen alles besser wird?! Lernt sioe den gar nicht dazu?! *aufreg*
    Sowas! Anstatt die Hilfe anzunehmen! *kopfschüttel*
    Wenn Rajani schon zwei Jahre zuvor auf ihren Vater gehört hat, was sind sie und die anderen Kinder dann nach vier oder gar sieben Jahren. Wie kann man nur so blauäugig an.

    Und dieser Besuch sollte mein Leben endlich zum Positiven verändern.


    Hoffentlich heißt das, dass sie zu Vernunft kommt.


    Ich freu mich schon total auf die Fortsetzung!

    Biss dann,
    Wölfin
    [SIZE=1]
    P.S.: Wenn ihr Zeit und Lust habt könnt ihr euch hier künstlerisch betätigen. Kein Platz für rassistische, politische oder obszöne Bilder!
    P.P.S.: Wer keine Lust hat selber zu malen, kann sich auch mal in meinen Alben umsehen.
    P.P.P.S.: Rechtschreibfehler dienen lediglich der allgemeinen Belustigung und werden völlig bewußt eingebaut!


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  • "Wieso hast Du es mir weggenommen, Papa?", fragte eine besorgte Mädchenstimme.
    "Rajani, ich hab es Dir doch schon so oft erklärt. Deine Mutter hat viele schlimme Dinge getan. Sie war sehr schlecht und böse. Sie wollte mich umbringen, und wären Oma und Opa nicht rechtzeitig gekommen, hätte sie auch Euch umgebracht. Du musst alles von ihr wegschmeißen. Hast Du das verstanden, Rajani?"
    Das Mädchen nickte. Ihre Mutter war böse. Eine Hure, hatte der Vater ihr gesagt. Und eine Mörderin.



    Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als ihr kleiner Bruder an ihr vorbeistürmte und rief: "Komm, Rajani, lass uns auf dem Bett Trampolin springen!"



    Sie sah ihn die Treppe hochlaufen und lief hinterher. Als sie oben war, hörte sie die zornige Stimme ihres Vaters. Er kam hoch und sagte:



    "Rajani, Du bist ein Mädchen, und Mädchen machen sowas nicht. Mädchen haben Spaß an Kochen, Wäsche waschen, Bügeln und Putzen. Sei ein braves Mädchen, geh nach unten und hilf Deiner Oma, okay?"



    Das Mädchen nickte, wurde von seinem Bruder umarmt und ging nach unten, während ihr Bruder vergnügt auf dem Bett herumsprang.



    Später bekam der Junge noch ein Eis, weil er so brav war, während das Mädchen immer noch beim Fensterputzen half. Sie lernte schnell, welche Rechte man als Mädchen hatte. Und sie lernte noch schneller, dass ihre Mutter eine Hure war die ihren Vater umbringen wollte, und man nichts mit ihr zu tun haben durfte...

  • Oh je... :-( Dieser miese hinterhältige Rankali! Typisch Blödian, fängt bei der Tochter auch hinterhältig an und steigert bestimmt irgendwann alles aufs brutale hinaus... grrrrr


    Aber seeehr gut gefällt mir das:

    Zitat

    Doch schon am nächsten Tag kam erneut Besuch. Und dieser Besuch sollte mein Leben endlich zum Positiven verändern.


    YEA!

  • Hey Moni
    Grrr.. Rankali hat eine durch und durch böse Persönlichkeit... :verpissi
    Erinnert mich an einen aus meiner Klasse, einfach immer drauf' aus, andere fertig zu machen, hat Freude und Spass daran wen andere leiden...:illepall
    Er sagt, Rilana währe ein böser und schlechter Mensch! Hah, sagt genau der richtige... Er ist das Böse in Person und nicht Rilana und dann noch solches Zeugs zu'r Kleinen zu sagen von wegen ''Nur Jungs dürfen Spass haben etc.'' Grr.... :wut
    hach, aber wenigstens hat Rilana ihren Ronny wieder! <3 Und als Anwalt währe es für ihn sicher auch kein Problem die Familie zu versorgen, verdienen würde er ja genug...
    Trotzdem; ein kleiner Trost... Ein schwacher Trost...
    Aaaaaaaber, ihr Leben soll ja bald besser werden! =)
    Hoffentlich büsst Ranakli und auch der Mann von Mutter für all' das, was sie ihr angetan haben! Die sollen in der Hölle schmoren... 3mal-Grrrr...:haudrauf


    Hach, was würde wohl ihre richtige Familie sagen, wenn sie wüssten wie scheisse Rilana behandelt wird? Ihre Mutter, ihre Geschwister... Ihr Vater!
    Der kann gleich mit Rankali und dem andern dahin wo der Pfeffer wächst! 4mal-Grr...


    Wieder eine tolle Fortsetzung!
    Hoffentlich geht's bald weiter!:up


    Liebe Grüsse:knuddel


    niCCi



    Ps: Bei der vorigen Fortsetzung; Das Bild wo noch Thea (?) drauf zu sehen ist, (wo der Wärter sie holen kommt, weil sie Besuch hat) das Bild ist sowas von geil!:roftl Ich hab keine Ahnung wieso, aber ich find die Knastschwester (Thea) einfach zum brüllen!:lachen

    [INDENT][INDENT][INDENT][h=3]Nimm ein Kind bei der Hand
    und lass dich von ihm führen.
    Betrachte die Steine, die es aufhebt
    und höre zu, was es dir erzählt.
    Zur Belohnung zeigt es dir eine Welt,
    die du längst vergessen hast.
    [/h][/INDENT]
    [/INDENT]
    [/INDENT]

  • Schon wieder Besuch? Ich war etwas verwirrt. Schnell machte ich mich fertig und wurde wieder in den Besucherraum gebracht. Dort saß meine Pflichtverteidigerin.
    "Sie haben dreißig Minuten."
    Ich setzte mich und nahm wieder den Hörer ab.



    "Guten Tag, Frau Laffner. Ich habe eine gute Nachricht für Sie. Sie haben eine Arbeitserlaubnis außerhalb des Gefängnisses. Das heißt, sie können draußen einen Job auf vierhundert-Euro-Basis annehmen. Sie werden zur Arbeitsstelle gebracht und wieder abgeholt. So können Sie wegen guter Führung vorzeitig auf Bewährung entlassen werden."
    Das war eine wunderbare Nachricht. Nur sehr wenige hatten das Glück, draußen arbeiten zu dürfen. Und vierhundert Euro war für uns eine Menge Geld.
    "Ich habe auch gleich ein Jobangebot für Sie. Man sucht Personal im Herstellungsbereich einer großen Bäckerei."
    Ich stimmte dem sofort zu, ging zum Vorstellungsgespräch und bekam die Stelle. Nun konnte ich wieder hinaus. Das war einfach wunderbar, und die anderen Insassinnen waren ziemlich neidisch. So verlief mein Leben von nun an im selben Takt. Morgens um sechs Uhr aufstehen, ab in die Wäscherei. Dort bis elf Uhr arbeiten, dann Mittagessen, um ein Uhr wurde ich in die Bäckerei gebracht. Dort arbeitete ich bis sechs Uhr abends. Dann wurde ich abgeholt und es war wieder zum Essen. Anschließend ging ich meistens ins Bett, oder ich las noch ein bisschen. Mehr gab es nicht zu tun.
    Als das siebte Jahr vorüber war, konnte ich gar nicht glauben, dass ich nun wieder raus durfte. Am Tage meiner Entlassung verabschiedete ich mich von allen. Vielen war ich ans Herz gewachsen, und ich war bekannt als "vorbildlichste Insassin von allen".
    Wahrscheinlich war das so, weil ich es seit jeher gewohnt war, eingesperrt zu sein. Doch nun, das schwor ich mir, sollte alles anders werden. Ronny holte mich ab.



    Ich würde erst einmal bei ihm wohnen, er wollte das natürlich für immer, und hoffte, ich würde bei ihm bleiben.
    Das kleine Häuschen am Rande der Stadt war wunderschön. Es lag am Meer, was dem Ganzeh noch einmal ein Stückchen mehr Freiheit und Schönheit verlieh. Ich lebte nun mit Ronny zusammen. Wir hatten eine Katze, ein schönes Leben und unsere Liebe. Aber meine Kinder... meine Kinder hatte ich nicht.
    Ich wollte die Scheidung. Es war ein schwerer Kampf, da Rankali mich auf einmal wieder zurück haben wollte. Ich und Ronny standen eines Abends im Garten, als Rankali plötzlich vorbei lief.



    Er sah uns, ich nehme an zufällig. Er kam her und fing an, mit mir zu streiten. Ronny verteidigte mich natürlich und bat mich, ins Haus zu gehen. Ich hörte dem Streit zu.



    Rankali schwor Ronny, dass er ihn umbringen würde, wenn ich nicht wieder zu ihm zurück käme. Schon allein das war der Beweis, dass er wusste, dass ich ihn nicht hatte umbringen wollen.
    Dann ging er, und Ronny machte mir Mut.



    Eines Tages kam ein Brief vom Finanzamt. In diesem Brief teilten sie mir mit, dass ich die Steuerschulden meines Mannes, nämlich 14.000 Euro, begleichen sollte. Das waren Altlasten aus der Zeit von unserem Hauskauf. Damals, als die Schwiegereltern das Haus gekauft hatten, hatten sie keinen Cent Steuern bezahlt, und nun kam das Finanzamt auf mich zu, weil Rankali wieder mal arbeitslos war. Etwa zeitgleich schrieb die Bank, dass mein Ehemann mit den monatlichen Kreditraten in Verzug gekommen sei. Da ich den Kreditvertrag damals in meiner Unwissenheit mitunterzeichnet hatte, fragte mich die Bank nun, wie ich mir eine Rückzahlung vorstelle. Das alles war ein weiterer Schlag in mein gebrochenes Genick.



    Doch Ronny half mir dabei. Wir saßen uns Abends zusammen und er erklärte mir, dass ich als Noch-Ehefrau auch für die Schulen meines Mannes aufkommen musste.



    Nachdem wir alle meine mitgebrachten Ordner durchgekaut hatten, kamen wir auf einen Gesamtbetrag von knapp 50.000 Euro. Mir wurde schwarz vor Augen. Wie um alles in der Welt sollte ich so einen Betrag je zurückzahlen können?
    Ich brauchte einen guten Jog und wahrscheinlich noch einen Nebenjob. Ich fand beides und zahlte monatlich an die fünfundert Euro zurück. Ronny war mir dabei eine große Hilfe. Mit ihm war einfach alles anders. Er schlug mich nicht, er war immer liebenswürdig und hätte mich nie wie den letzten Dreck behandelt.



    Doch trotzdem wollte ich meine Kinder zurückhaben. Aber Rankali spinnte bereits eine neue Intrige, von der ich noch nichts ahnte...

  • "vorbildlichste Insassin von allen"


    Fein und was hat ihr das gebracht? Nichts. Ich kapier das einfach nicht.:mies


    Das mit den Schulden ist blöd genug, aber warum hat sie sich immer noch nicht scheiden lassen. Das wäre doch eigentlich das erste gewesen, nach dem Knast. Davon das sie oft ihre Kinder denkt kommen diese auch nicht zurück. Wofür ist Ronny denn Anwalt?!:angry
    Hoffentlich holt sie sich bald ihre Kinder, wenn diese überhaupt noch zu ihr wollen, und lässt sich von diesem Mistkerl scheiden. Irgendwann muss sie ja mal anfangen ihre Familienverhältnisse aufzuräumen.


    Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

    Biss dann,
    Wölfin
    [SIZE=1]
    P.S.: Wenn ihr Zeit und Lust habt könnt ihr euch hier künstlerisch betätigen. Kein Platz für rassistische, politische oder obszöne Bilder!
    P.P.S.: Wer keine Lust hat selber zu malen, kann sich auch mal in meinen Alben umsehen.
    P.P.P.S.: Rechtschreibfehler dienen lediglich der allgemeinen Belustigung und werden völlig bewußt eingebaut!


    [/SIZE][center][SIGPIC][/SIGPIC]
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