Rosen der Liebe - Die Geschichte einer Zigeunerin

  • Als ich wieder zu mir kam, war alles verschwommen. Nur schwach nahm ich meine Umgebung wahr, ich konnte verschiedene Geräte erkennen, alles war weiß. Die Erinnerung kam zurück. Ich war im Krankenhaus. Ich tastete mit der selben Angst zu meinem Bauch, die ich damals hatte, als ich diese Blutungen hatte. Und zu meinem Entsetzen, oder sagen wir mal zu meiner Überraschung, war mein Bauch noch immer genau so dick wie vorher. Was war geschehen. Ich hatte doch Wehen. Ja, es waren eindeutig Wehen gewesen. Dann fiel mein Blick auf die Rosen auf meinem Nachttisch. Von wem sie wohl waren? Von Rankali?




    Nach einer schier endlosen Zeit kam endlich ein Arzt zu mir.
    "Oh, Sie sind ja schon wach, Frau Laffner!", meinte er überrascht.
    "Ja, das bin ich, schon lange! Aber hier kommt ja keiner! Was ist mit meinem Baby?" Ja, ich war sehr gereizt.
    "Ihrem Baby geht es gut. Die Schmerzen, die Sie empfunden haben, nennt man Eröffnungswehen. Diese Wehen dienen dazu, dass sich der Muttermund öffnet, und sie leiten den Geburtsvorgang ein. Das heißt, dass Sie in den nächsten Stunden Ihr Baby zur Welt bringen werden."



    Ich war einerseits erleichtert, andererseits auch immer noch besorgt. Ich war so froh, wenn dieses Baby endlich auf der Welt war.
    Er war gerade im Inbegriff, aus dem Zimmer zu gehen, als er sich noch mal umdrehte und sagte:
    "Ach ja, die Blumen brachte heute Vormittag ein junger Mann, ich vermute, der Vater." Er lächelte.
    Rankali war also doch gekommen. Wie schön dass er dagewesen war.
    Kaum eine Stunde später, Mutter war gerade da und fuhr mit mir durchs Krankenhaus, bekam ich die eine weitere Eröffnungswehe. Sie war schnell vorüber, doch Mutter freute sich so sehr und machte Radau in der Empfangshalle.



    Ich musste fast schon wieder lachen, weil sich Mutter so gefreut hat und durch die Eingangshalle lief, und allen verkündete, dass sie jetzt Oma werden würde. Die Empfangsdame sah Mutter an, als ob sie verrückt geworden wäre.
    Sie brachte mich nach oben in mein Zimmer, wo es mit den Wehen dann erst richtig los ging. Die Schmerzen waren unbeschreiblich, nur eine Frau, die schon ein Kind geboren hat, kann diesen Schmerz nachempfinden.




    Am nächsten Tag wartete ich gespannt auf Rankali. Ich wollte ihm unbedingt seine wunderschöne Tochter zeigen. Ich war so stolz auf sie!
    Erst am Nachmittag kam er. Zuerst schien er sehr glücklich zu sein, war sehr vorsichtig mit Rajani. Der Name gefiel ihm, obwohl er die Bedeutung nicht kannte.




    Doch dann kam alles ganz anders. Er fragte auf einmal zornig: "Von wem sind die!"
    Ich wusste nicht was er meinte.
    "Die Rosen! Von wem sind die!" Er schrie ziemlich laut herum und das Baby fing an zu Weinen.
    "Ich dachte, sie wären von Dir!"
    Er blickte mich hasserfüllt an
    Der Pfleger nahm mir das Baby ab, dann ging es erst richtig los.



    "Du betrügst mich mit einem anderen Mann!", schrie er. Er schubste mich, gestikulierte wild herum.
    "Ich wusste, dass Du nichts taugst, Weib!" Es war einfach schrecklich. Ich hatte doch gar nichts getan!
    "Wahrscheinlich ist das Balg nicht einmal von mir!"
    Ich wollte ihm alles erklären, doch er ließ mich nicht zu Wort kommen. Die Situation schien aussichtslos. Er würde mir ja doch nicht glauben.
    Sogar Mutter sah mich böse an. Ich hatte doch nichts getan!
    Wie sollte das nur alles weitergehen... Und von wem waren die Rosen dann, wenn nicht von Rankali?






  • hallo. ich wollte dir zu deiner sehr schönen und mitreissenden geschichte gratulieren. ich finde es toll eine story zu lesen die jemanden zeigt, was der mensch in einem solchen kulturkreis wert ist. :applausimmer weiter so.


    [center][SIZE=3]An alle Fotostory-Schreiber: Ihr wollt nicht, dass Eure Geschichte in der Versenkung verschwindet? Dann schaut mal hier rein[/SIZE]
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    [center][SIZE=4]Meine erste Fotostory:[/SIZE]
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    [center][SIZE=4]Das Geheimnis der Schatzinsel[/SIZE]
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  • Ein paar kleine Logikfehler sind mir aufgefallen. Die Senkwehen z.b. kommen eigentlich nicht an dem Tag, an dem auch das Baby kommt, sondern schon Wochen vorher. Sie sind eigentlich auch nicht sehr schmerzhaft, sondern der Bauch zieht sich kurz zusammen und wird hart.
    Du schreibst auch, dass sie dann ihre erste Presswehe bekam und dann in ihr Zimmer gebracht wurde, wo es erst richtig losging und dann 11 Stunden dauerte. Das stimmt so auch nicht. Die Presswehen kommen erst ganz am Ende der Geburt. Diese 11 Stunden beschreiben die Eröffnungsphase. Die Presswehen, sind kurz bevor das Baby raus kommt. Man hat so ziwschen 4-5 Presswehen, bis es draussen ist. Vielleicht solltest Du Dich bei solchen Sachen vorher erkundigen, sonst wirkt es etwas komisch. :augzu
    Was ich auch nicht verstehe ist, weshalb ihre Familie sie nie besuchen darf. Bei der Hochzeit durften sie kommen und sonst ist kein Kontakt erlaubt?
    Ansonsten finde ich es auch sehr spannend. Vor allem, vom wem die Rosen sind.
    Und manche Sachen erinnern mich an selbst erlebtes, leider.

    LG Rivendell

  • Ich wette es war ronny!
    Echt tolles kapitel, wie du nur immer auf die tollen namen kommst....
    Die Bilder waren echt gut!

    Kann grsade nicht mehr screiben
    mfg
    Luxa

    [SIZE=1]Da ist ein Ort, wo der Bürgersteig endet[/SIZE]
    [SIZE=1]Und bevor die Straße beginnt[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort wächst das Gras, das weiche weiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort brennt die Sonne, die purpurrot heiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und der Mondvogel schläft dort nach langer Reise[/SIZE]
    [SIZE=1]Im kühlen Pfefferminzwind[/SIZE]

  • Hallo Moni,

    Deine Story ist echt toll. Du schreibst mal über ein ganz anderes Thema. Und schon so viele Fortsetzungen in so einer kurzen Zeit... Schläfst Du eigentlich nie?! :D

    Was das junge Mädchen (Name ist mir leider entfallen) durch machen muss, ist wirklich furchtbar. Ich hoffe für sie, dass sich deoch noch alles zum Guten wendet. Zuerst dachte ich, dass Rankali doch ein netter Junge ist und ihr in diese schweren Zeit zur Seite steht, aber dem ist ja nicht so und bin etwas enttäuscht von ihm. Und das er nicht lange mit ihr in diesem Haus wohnen wird, ist genauso traurig. Aber vielleicht kommt sie ja doch noch mit Ronny zusammen. ;)
    Aber zuerst mal muss die Geburt überstehen.

    Noch kleiner Tip. Wenn sie die Geburt hinter sich hat, ziehe ihr mal hin und wieder einige andere Klamotten an. Sie trägt immer das Gleiche.

    Also, man liest sich.

    Liebe Grüße Manja :wink

  • Huch ich habe gar nicht gesehen, dass es schon eine zweite Seite gibt. *mir verlegen am Kopf kratze*
    Das Baby ist ja schon da! Aber was Rankali für eine Show abzieht ist ja wohl echt übel. Die Kleine tut mir wirklich leid. Sie hat es nicht einfach..
    Aber von wem sind die Blumen? Vielleicht von Ronny? ;)

    Liebe Grüße Manja :wink

  • Huhu also erstma Kompliment..Thema is auch doLL aba an den Bildern könnte man was ändern. Verbesser vllt. das Texturendetail, dann werden die Bilder schärfer ;)

    eine Flocke im Wind...:jeah

  • Ein Pfleger kam zu uns auf den Gang, weil Rankali so einen Lärm gemacht hatte.



    "Sie sollten jetzt wirklich gehen.", sagte er sehr entschlossen. "Die anderen Mütter brauchen Ihre Ruhe, und auch Ihre Frau sollte sich noch etwas ausruhen können."
    Das hörte Rankali zwar gar nicht gern, aber älteren Menschen gegenüber war er immer sehr kleinlaut. Er sagte etwas zu Mutter, das ich nicht verstehen konnte, und dann verließen sie beide das Krankenhaus. Ich war nun ganz allein. Meine Gedanken schwirrten in meinem Kopf umher wie Bienen in einem Bienenkorb. Ich dachte an die Rosen, an das Baby, an meine Ehe, an all die schrecklichen Dinge, die mir widerfahren waren, und wollte einfach nur zu Rajani. Ich begab mich auf die Station, in der die Babys waren. Eine Schwester empfing mich sehr hilfsbereit und fragte mich nach meinem Namen. Ich sagte ihn ihr, und sie führte mich zu meinem Baby. Es lag selig in seinem Bettchen.



    Ich bewunderte die kleinen Fingerchen, die dunkle Haut, die noch dunkler war als die meine, und die Gesichtszüge. Ich nahm es auf den Arm, und innerhalb von wenigen Minuten war es eingeschlafen. Was es wohl träumen mochte? Ich wusste nicht, ob Babys überhaupt träumen können, aber Rajani schien sehr zufrieden zu sein.

    Am nächsten Tag wurde ich von Rankali und seiner Schwester abgeholt. Jetzt sollte es endlich in unser neues Zuhause gehen. Ich hatte das Baby auf dem Arm, es schlummerte friedlich. Rajani war ein sehr braves Baby, das war mir schon am ersten Tag aufgefallen.
    Als wir vor dem Haus anhielten und ich aus dem Wagen stieg, sah mich Lorena böse an.
    "Du solltest bald wieder abnehmen. Du siehst fett aus."
    Ich sagte nichts darauf. Als wir das Haus betraten, eröffnete mir Rankali, dass Lorena bei uns wohnen würde. Na toll. Das waren ja sensationelle Neuigkeiten.
    Ich brachte das Baby in das bereits vorbereitete Kinderzimmer. Ich konnte mich gar nicht satt sehen an seinen hübschen Augen und dem zarten Mund.



    Rankali hatte, seit ich wieder zu Hause war, noch kein einziges Mal das Thema mit den Rosen erwähnt. Und ich wusste immer noch nicht, von wem sie waren...
    Ich lernte schnell, dass das alltägliche Leben hier darin bestand, dass ich hinter den anderen her räumen musste. Ich hatte zugleich sehr viel Arbeit mit dem Baby, und Rankali gehörte zu jener Sorte Männer, die alles liegen und stehen lassen, wenn sie es nicht mehr benötigen. So kam es dazu, dass ständig irgendwelche Kleidungsstücke im ganzen Haus verteilt auf dem Boden lagen, und da er sehr ungeschickt war, zog er sich ungefähr fünf Mal am Tag um.


    Das bedeutete zudem: Jede Woche drei riesige Wäscheberge, die ich allein zu bewältigen hatte. Auch Lorena war, grob gesagt, stinkfaul. Sie rührte keinen Finger und ich machte den ganzen Haushalt alleine.
    Zudem war sie noch ziemlich frech, und als ich sie einmal fragte, ob sie mir beim Bügeln helfen könnte oder wenigstens Rajani füttern könnte, meinte sie nur: "Du bist die Hausfrau! Du hast zu arbeiten, nicht ich."
    Wenn ich mal wieder in ihr Zimmer kam, und den Schweinestall sah, den sie angerichtet hatte, schwieg ich meistens und räumte halbwegs zusammen. Nur ein einziges Mal forderte ich sie nach stundenlangem Aufräumen auf, dass sie bitte ihr Zimmer sauber halten solle, wurde sie so wütend wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe.



    Sie schrie mich an und ballte die Häne zu Fäusten. Ich hatte richtig Angst vor ihr. Sie beschimpfte mich wüst mit allen möglichen schrecklichen Wörtern und machte mich fertig. Irgendwann konnte ich nicht mehr und begann zu weinen. Die Tränen kamen einfach ich konnte sie nicht aufhalten. Es war schrecklich.



    Sie lachte mich aus, lachte immer weiter. Ich lief weg, zu meinem Baby, meinem einzigen Trost. Wieso ließ ich mich von ihr so fertig machen? Sie war jünger als ich, und nun weinte ich wegen ihr. Doch auch das gab sich wieder, und bald wurde es zum Alltag, dass sie mich blöd anredete.
    Soweit ich mich erinnern kann, war es etwa drei Wochen nachdem ich wieder zu Hause war, als Rankali sich auf einmal veränderte. Er war so zutraulich, so liebevoll. Irgendwie seltsam. Da er mein Mann war und ich ihn immer noch lieben wollte, begrüßte ich dies natürlich und erwiderte seine Liebkosungen.




    So passierte es, dass wir intim wurden. Nicht nur ein Mal, es ging fast zwei Wochen jeden Tag so. Ich kann nicht sagen, dass es nicht schön war. Aber es war ungewohnt. Ich hoffte mit jedem Mal, dass er sich änern würde.
    Doch es war Standard, dass er den ganzen Tag vor seiner Spielkonsole saß und spielte, während ich den Haushalt zu erledigen hatte. Er hätte sich eigentlich eine Arbeit suchen sollen, doch es passierte nichts.
    Eines Tages kam er von der Stadt nach Hause und hatte etwas dabei. Er erklärte mir, dass es ein Schwangerschaftstest sei, und ich ihn nun machen sollte. Allmählich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Er hatte mir nur all diese Zärtlichkeiten zukommen lassen, weil er ein weiteres Kind wollte. Rajani war mittlerweile fast sechs Wochen alt. Ich sollte noch warten, das hatte mir mein Arzt erklärt. Und nun gab es die Möglichkeit einer weiteren Schwangerschaft? Wohl kaum. Ich konnte es mir nicht vorstellen, irgendwann mit sieben Kindern durch die Gegend zu laufen, und außerdem hatte es doch noch Zeit, doch Rankali sah das anders...



    Und so machte ich den Schwangerschaftstest...

  • Wow wieder eine tolle Fortsetzung...
    Die Bilder sind super!!! ;) Und auch ein Wow für Deine Deko in Deinen Bildern. Das gefällt mir richtig gut.
    Was eine Hausfrau alles zu tun hat, ist echt ätzend. Das kann ich richtig nachempfinden. Schade ist auch, dass sie gar keinen Kontakt mehr zu jemandem hat, bei dem sie sich mal aussprechen kann. Entweder es platzt irgendwann aus ihr heraus oder sie geht unter. Wenigstens hat sie ein paar schöne Minuten mit ihrem Baby. Hoffentlich darf sie es behalten, weil der "Schwiegerpapa" ja so auf einen Jungen gehofft hatte. Das wird bestimmt noch Knatsch geben.

    Drück Dich

    Manja

  • Als ich mit dem Test fertig war, kam Rankali ins Bad und wartete mit mir auf das Ergebnis.
    "Nicht schwanger" stand im Testfeld. Ich war erleichtert, Rankali hingegen wurde zuerst traurig, dann wütend.



    "Du bist keine gute Frau, Rilana. Eine gute Frau soll ihrem Mann viele Kinder gebären. Ich will, dass Du schwanger wirst, und das möglichst bald."
    Als könnte ich das bestimmen. Ich fand das, was er da tat, einfach lächerlich. Und ich hatte tatsächlich geglaubt, er könnte mich doch irgendwie lieben. Falsch gedacht.

    Als ich nach zwei Monaten immer noch nicht schwanger war, geschah etwas, das, so unlogisch es sich auch anhören mag, mein Leben verändern sollte: Wir bekamen eine Nachbarin.
    Sie stellte sich vor als Nadine von nebenan und lud uns zu ihrer Einweihungsfeier ein. Es sollte eine Art Pool-Party werden und am nächsten Samstag statt finden.
    Mein Mann ging alleine hin. Vom Garten aus konnte ich beobachten, was er tat. Ich war so geschockt über das, was ich da sah, dass ich einfach zu weinen begann.



    Ich sah Rankali, und in seinem Arm diese blonde Nadine. Es war einfach schrecklich. Ich weiß nicht, wie weit sie gegangen sind, und ich will es auch gar nicht wissen. Doch als er abends nach Hause kam und sich zu mir ins Bett legte, verlangte er nach mir. Ich konnte einfach nicht, ich wollte nicht. Was hatte er nur getan? Wie konnte er mir das nur antun? Ich wollte es nicht, doch er hat mich an diesem Abend mit Gewalt genommen. Es war einfach schrecklich.
    Ab diesem Tag war er oft bei der Nachbarin...
    Während ich schuftete, machte er mit ihr rum. Ich versuchte stets, es zu verdrängen, habe aber oft heimlich geweint.



    Er tat mir damit sehr weh. Unsere Tochter wurde immer schöner. Ich liebte sie über alles.
    Und eines Tages lagen wieder diese Rosen vor der Tür...



    Einige Kilometer weiter weg...
    "Ronny! Ronny, bist Du wach?"
    "Ja Mama, was ist denn? Du weißt doch, ich will meine Ruhe haben."
    "Es ist etwas für dich gekommen. Sieh her!"
    In den Händen hielt sie drei rote Rosen.

    Er sah sie und sprang sofort auf, da er auf dem Bett gelegen hatte.



    "Mama, von wem sind die?"
    "Ich weiß es nicht, sie lagen vor unserer Haustür."
    "Oh mein Gott. Sie könnten von Rilana sein! War eine Botschaft dabei?"
    "Nein, nur diese drei roten Rosen."
    Er hatte so oft versucht, sie zu erreichen, war immer wieder von ihren Eltern abgewimmelt worden. "Sie ist nicht mehr da. Sie wird auch nicht mehr wieder kommen."
    Das war alles, was Ronny über seine große Liebe wusste. Seit jenem Tag gab es kein Lebenszeichen mehr von ihr.
    "Mama, ich muss sie finden. Sie liebt mich noch, und ich liebe sie."
    "Ja Schatz, ich weiß. Es wird schwierig werden, doch wir können es schaffen. Ich werde versuchen, Kontakt zu ihrer Mutter aufzunehmen. Mit dem Vater kann man nicht reden."

  • Nanu? Auch Ronny bekommt Rosen? Hm, jetzt bin ich aber schwer am grübeln wer denn das der geheimnissvolle Blumenlieferant ist. :confused:
    Rilana tut mir leid. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen und schon so viel arbeiten. Keiner da der ihr hilft, und dann auch noch so eine faule Schwägerin ertragen zu müssen, ist bestimmt nicht leicht. Wenigstens ihre Schwiegermutter könnte mal rüberkommen. Und jetzt soll sie auch noch so schnell wieder schwanger werden! Meine Güte. Dabei sind es doch selbst noch Kinder. Und die neue Nachbarin sollte sich was schämen. Obwohl an Rilanas Stelle wäre ich froh wenn er seine "überschüssige Energie" bei ihr lassen würde. Aber er ist ja wohl sehr aktiv. Und brutal noch dazu. :hua
    Eigentlich müsste ich jetzt schreiben: hoffentlich findet und rettet sie Ronny schnell aus diesem Albtraum,aber Du hast ja am Anfang schon geschrieben das es ein paar Jahre dauern wird bis...vielleicht das Sparbuch zum Einsatz kommt?!:)


    Da muss ich Dir leider widersprechen. Das stimmt nicht. Ich schreibe das aus eigener Erfahrung.:D

    Deine Bilder gefallen mir ganz gut. Besonders das vom Krankenhaus von außen.Hast Du das nachgebaut? Kommt mir irgendwie bekannt vor.

    Liebe Grüße
    PeeWee
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  • @ Peewee: Also das Krankenhaus war sozusagen ein downgeloadeter Rohbau, das ich noch verschönert habe mit einigen Zimmern und Farben und vor allem innen war es jede Menge Arbeit bei fast Hundert Zimmern die alle schön aussehen müssen.

    Hmmm... wer mag wohl der geheime Rosenlieferant sein? Vielleicht werden wir es bald erfahren... - vielleicht auch nicht! ;)

  • Hmm also Ronny ist auch nicht der "Rosenkavalier". Schade.. Aber wer war es dann? Vielleicht ihre richtige Mutter?
    Rankali hingegen wird mir immer unsympathischer... Das er mit der Nachbarin rum macht ist ja wohl das Letzte. Ja ja Männer dürfen alles... aber Frauen nichts..
    Also wie immer eine gelungene Fortsetzung und freue mich auf mehr.

    Liebe Grüße Manja :wink

  • So schnell es ging, ließ ich die Rosen, wie immer drei Stück, verschwinden. Ich hatte Angst, dass Rankali mal wieder ausrasten könnte.
    Am Nachmittag kam Rankalis Vater zu uns, und er hatte jemanden dabei. Eine hübsche junge Frau, die sich als Najma vorstellte. Ich war natürlich mal wieder nicht informiert worden, musste das Essen auf den Tisch bringen, und dann wurde ich hinausgeschickt. Rankali, sein Vater und die Unbekannte unterhielten sich im Wohnzimmer. Ich machte derweilen meine Hausarbeit und tat so, als würde mich das alles gar nicht interessieren. In Wahrheit aber saß ich wie auf Kohlen. Eine fremde Frau in unserem Haus? Und dazu noch mein Schwiegervater?
    Das konnte nur Unheil bringen. Schließlich, gegen sieben Uhr abends, wurde auch ich zu dieser geheimnisvollen Konversation hinzugezogen.
    "Rilana, liebste Tochter, wir sind hier, um Dir von unseren wunderbaren Plänen zu berichten!"
    Sein hämisches Grinsen ließ mich erahnen, dass er etwas im Schilde führte.
    "Wir haben beschlossen, dass wir Dir etwas von Deiner vielen Arbeit abnehmen sollen. Rankali hat uns erzählt, dass Du oft gestresst bist, und seine Bedürfnisse - ich denke, Du weist, von was ich spreche - nicht mehr erfüllen kannst. Und deshb ist Najma heute mit mir hier her gekommen. Sie wird Dir einen Teil Deiner Arbeit abnehmen."


    Natürlich dachte ich, sie sei die neue Mätresse* meines Mannes. Doch alles kam ganz anders.
    "Sie wird Rajani für eine Weile bei sich behalten, bis Du alt genug bist, um Dich um Deine Tochter und um die Pflichten einer Ehefrau kümmern zu können."
    Hatte ich da richtig gehört? Sie wollten mir mein Liebstes, meine einzige Hoffnung, mein letztes Glück wegnehmen? Einfach so?
    Mein Herzschlag war wohl im ganzen Raume zu hören.
    Ich rannte nach oben, in das Zimmer meines geliebten Babys. Nein, ich würde es nicht hergeben! NIEMALS!
    Ich stand am Bettchen, die Kleine schlief, sie wusste nicht, was um sie herum geschah. Dann kam Najma ins Zimmer. Sofort wurde ich zur Furie und schrie sie an: "Verschwinde! Du kannst nicht einfach in dieses Haus kommen und mir mein Baby nehmen! Das kannst Du nicht! Es ist mein Baby, nicht Deines!"
    Sie schüttelte den Kopf und sagte: "Es ist nicht meine Schuld, dass Dir das passiert. Ich muss mich genau so fügen, wie Du Dich fügen musst. Wir sind dazu bestimmt, das zu tun, was man von uns verlangt."
    "Das kann nicht recht sein!", rief ich zurück, mit Tränen in den Augen. "Ihr könnt mir nicht mein Kind wegnehmen!"




    Mittlerweile waren mein Mann und mein Schwiegervater auch nach oben gekommen. Als mir mein Baby genommen wurde, war ich nur am Schreien. Ich wurde von den beiden Männern festgehalten und musste zusehen, wie Najma mein schlafendes Baby aus dem Bettchen hob und mit ihm zur Türe hinaus ging. Würde ich Rajani jemals wieder sehen? Warum waren nur alle so ungerecht zu mir? War ich jemals schlecht gewesen? Hatte ich auch nur einmal im Leben jemandem Leid oder Unrecht zugefügt? Ich konnte mich nicht daran erinnern. Vielleicht war es einfach nur die Strafe dafür, eine Zigeunerin zu sein.



    Ich saß nun jeden Abend auf dem Boden vor dem Kinderbett, indem einst meine liebe Tochter geschlummert hatte. Es blieb mir nichts anderes übrig als zu beten. Ich betete zu jenem Gott, der dort oben im Himmel saß und all diese Dinge einfach so geschehen ließ. Doch in dieser schweren Zeit habe ich den Glauben zu Gott nie verloren.

    Dazu bitte folgendes Lied anhören

    Auch die Kirche besuchte ich, wenn auch nur unter der Aufsicht meines Mannes, der mich hinfuhr und wieder abholte. Ich betete sehr viel und liebte diesen stillen, wunderschönen Platz.



    Ich liebte die Orgelmusik, den Schein der Kerzen, und auch die Menschen, die zur Kirche dazu gehörten, wie die Pfarrersköchin, den Pfarrer selbst und die Nonne Angelika. Sie alle waren sehr nett zu mir und hörten mir immer gern zu.



    Nun sollte ich auch in die Arbeit gehen. Rankali hatte nur hin und wieder einige Gelegenheitsjobs, spielte Pizzabote, wobei er verschiedene Frauenbekanntschaften machte, war als Kurierfahrer tätig und einmal arbeitete er bei einer Fastfood-Kette. Die meisten dieser Arbeiten waren unterbezahlt und reichten nicht aus, um unsere Familie über Wasser zu halten. Zudem hatten wir noch unser Haus abzubezahlen, wovon Rankali absolut nichts wissen mochte.
    Umso froher war ich, als ich eine Stelle in einer Schuhfabrik annehmen konnte. Es war eine gut bezahlte Arbeit für eine Frau, und ich konnte dem elendigen Alltag in jenen ungeliebten vier Wänden ein wenig entrinnen und musste nicht immer an Rajani denken. Allerdings musste ich nach wie vor den Haushalt erledigen und hatte nur sehr wenig Freizeit. Ich scheffelte an die tausendfünfhundert Euro im Monat, mein Mann wenn alles gut kam höchstens sechshundert. Lorena hatte sich neben der Schule einen Teilzeitjob in einem Restaurant gesucht und brachte vierhundert Euro in die Familienkasse, die ich verwalten durfte, Gott sei Dank, denn mein Mann konnte mit Geld absolut nicht umgehen. So hatten wir im Monat meistens zweitausendfünfhundert Euro zur Verfügung, von denen ich knapp ein Drittel zum Zurückzahlen des Kredites verwendete. Und nebenbei habe ich immer heimlich fünfzig Euro auf mein Sparbuch getan. Keiner wusste davon, und Rankali kümmerte sich sowieso nicht um die finanziellen Angelegenheiten.
    So ging es ein Jahr, bis ich feststellte, dass ich wieder schwanger war. Ich verbrachte sehr viel Zeit in der Kirche. Ich wartete auf einen Hinweis von Gott. Irgendwie musste mir doch jemand helfen. Ich führte lange Gespräche mit dem Pfarrer. Und schließlich kam mir eine wunderbare Idee.

    Eines Tages ging ich zu Rankali ins Wohnzimmer.
    "Ich muss mit Dir reden.", sagte ich kurz und knapp. Er verstand sofort und folgte mir ins Computerzimmer. Ich baute mich bestimmt vor ihm auf.
    "Wie Du weißt, erwarte ich ein Baby. Es wird ein Junge. Das hat mir der Arzt heute gesagt."

    Er schäumte fast über vor Freude, wollte mich küssen und sang fröhlich ein Lied. Doch bei meinem nächsten Satz verstummte er.
    "Ich werde, sollte ich Rajani nicht bis Ende nächster Woche nicht wieder haben, dieses Baby NICHT bekommen."



    Doch dann begann er zu grinsen.
    "Du kannst es nicht abtreiben lassen, die zwölfte Woche ist bereits vorüber."
    "Und ob ich das kann. Vielleicht nicht in einem Krankenhaus, aber ich weiß, wie man ein Baby wegmacht, keine Angst. Und Du wirst es nicht verhindern, außer Du bringst mir Rajani wieder."
    Ich hätte es natürlich nie wirklich tun können, aber es war die einzige Möglichkeit, um meine geliebte Tochter zurückzubekommen.
    Schon Anfang der nächsten Woche läutete es an der Tür. Ich war gerade beschäftig, das Essen zu servieren, da mein lieber Mann heute auf dem Balkon essen wollte.



    Ich hörte unten jemanden reden. Mein Blick fiel nach unten, und ich sah, wie eine Frau unser Grundstück verließ. Zuerst dachte ich, es sei eine von Rankalis Affären, doch bei genauerem Hinsehen erkannte ich sie. Es war Najma.
    Ich eilte nach unten und wäre fast die ganze Treppe hinunter geflogen. Vor der Haustüre stand ein Kinderwagen und darin mein geliebtes Baby. Rajani! Sie war wieder zu Hause!



    Sie schien mich sofort wiederzuerkennen, obwohl sie so lange Zeit weg war. Ich nahm sie in den Arm und versprach ihr, sie nie wieder loszulassen. Vielleicht würde jetzt endlich alles gut werden!



    *Als Mätresse bezeichnete man eine öffentlich als solche bekannte Geliebte eines Fürsten, hochrangigen Adligen oder bedeutenden Amtsträgers. In gesellschaftlichen Verhältnissen, wo Ehen vorrangig unter politischen und materiellen Aspekten geschlossen wurden, hatten Männer häufig eine Konkubine („Beischläferin“), die sie, weil das ohnehin unmöglich gewesen wäre, nicht geheim zu halten versuchten, sondern "halb" legitimierten.