Rosen der Liebe - Die Geschichte einer Zigeunerin

  • Hallo liebe SIMS-2-Freunde!
    Dies hier wird meine erste Fotostory. Ich hoffe ich krieg das hier alle so hin wie ich es geplant habe. Meine Story erzählt aus dem nicht immer einfachen Leben des Zigeunermädchens Rilana.


    Also viel Spaß beim Lesen!
    Eure Moni




    Hallo liebe Leser!
    Mein Name ist Rilana und ich komme aus einer Familie, die der Volksgruppe der Sinti angehört. Wir leben nach den Regeln dieser Kultur und müssen oftmals viele Demütigungen über uns ergehen lassen, weil wir so sind, wie wir eben sind. Auf dem folgenden Bild seht ihr meine Familie, zuzüglich meinem Onkel und meiner Tante, ich bin das Mädchen ganz rechts.




    Eigentlich bin ich nur ein ganz normales fünfzehnjähriges Mädchen, das die neunte Klasse der Hauptschule besucht und Durchschnittsnoten hat. Doch schon im Kindergarten musste ich erfahren, dass Zigeuner, wie wir im Volksmund genannt werden, weniger wert sind als andere Menschen. Die Eltern dort erzählten ihren Kindern, dass sie nicht mit mir spielen dürften, weil sie dann krank werden. Natürlich hatte ich keine mir bekannte ansteckende Krankheit, außer einmal, wo ich die Grippe hatte. Die Kinder aber glaubten selbstverständlich ihren Eltern und hüteten sich stets vor mir. Ich hatte in meiner Kindheit nicht viele Freunde oder Spielgefährten außer meine Cousinen und Cousins. Da wir alle in der selben Stadt lebten, war das gemeinsame Spiel keine Seltenheit. Unsere Eltern hatten oft Besuch von Verwandten, da wir ein großes Haus hatten und Besuche der Verwandten zur Tradition der Zigeuner gehören. Unser Haus war meistens erfüllt von Kinderlachen und den Gesprächen der Erwachsenen. Hätten wir damals Nachbarn gehabt, wären wir bestimmt irgendwann aus der Wohnung geflogen, wegen der extrem hohen Lautstärke.



    Mein Vater Arpad ist ein ganz normaler Arbeiter.
    Er arbeitet in einer Schokoladenfabrik und verdient sich sein Geld mit dem Bedienen einer Maschine. Seit ich denken kann erledigt er diese Arbeit.




    Meine Mutter Sittah ist Hausfrau und wird durch ihr Muttersein sehr beansprucht. Meistens steht sie vor dem Herd oder ist mit der Wäsche beschäftigt. Im Sommer helfen wir Kinder ihr bei der Gartenarbeit, im Winter beim Schneeschippen. Ach ja, das hätte ich fast vergessen. Wir sind vier Kinder.



    Da sind ich und meine Zwillingsschwester Morina, mein Bruder Lugano und meine jüngste Schwester Romina.



    Ich habe Romina das Laufen beigebracht, worauf ich sehr stolz bin. Meine Mama meint immer, ich werde mal eine gute Mutter werden.




    Mama erwartet jedoch im Winter ihr fünftes Kind. Was es wird wissen wir noch nicht. Vor kurzem sind wir aufgrund der Schwangerschaft umgezogen in eine geräumige Stadtwohnung, die über einem Restaurant liegt. Das ist sehr praktisch, denn wenn das Geld reicht und meine Mutter keine Lust hat, für uns alle zu kochen, dürfen wir manchmal im Restaurant speisen und da wir kein Auto und meine Eltern auch keinen Führerschein haben, ist das natürlich reiner Luxus.



    Am schönsten sind aber trotzdem die Abende, die wir beim gemeinsamen Abendessen in der Küche verbringen, weil wir dann alle zusammen sind. Manchmal arten diese Zusammenkünfte aber auch in unschöne Streite aus, so wie heute Abend. Meine liebe Schwester Morina beschwerte sich mal wieder bei meinen Eltern über das verhängte Schminkverbot.
    "Ach bitte, Mama, erlaub mir doch, mich zu schminken, bitte!"
    Meine Mutter schaltete natürlich sofort auf stur und meinte kühl: "Dieses Thema hatten wir bereits, Morina. Iss jetzt zu Ende. Du bist heute mit dem Abwasch dran."




    Als Morina merkte, dass bei Mama keine Erlaubnis zu holen war, fing sie an, Papa zu nerven. Aber auch der blockte schnell ab.
    Dann wurde auch noch Mama sauer und verließ frühzeitig den Tisch. Das hatte sie noch nie getan und meine Schwester war sichtlich entsetzt. Oh je... das war gar nicht gut *man beachte Mamas Gesichtsausdruck*




    Papa und Lugano ließen sich von alldem nicht sonderlich stören, nur meine kleine Schwester war etwas verwirrt.



    Als wir fertig mit dem Abwasch waren, da ich meiner Schwester geholfen hatte, beschlossen wir, zu Bett zu gehen. Mama war in ihr Zimmer verschwunden, Papa und Lugano führten noch einige Männergespräche in der Küche über Autos und jene für uns Frauen uninteressante Dinge. Wir brachten Romina ins Bett, der ausnahmsweise sofort die Äuglein zufielen, und dann wünschten wir uns gegenseitig noch eine gute Nacht.

    Wir sind Zwillinge, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und genau deshalb macht es so viel Spaß, ihre Schwester zu sein. Obwohl sie manchmal etwas langweilig wirkt, kann man mit Morina jede Menge Spaß haben. Umso weher tat es mir, sie die ganze Nacht hindurch weinen zu hören. Sie musste ein furchtbar schlechtes Gewissen haben die Arme... Nun, wie auch immer, morgen werde ich Euch mehr von unserem Leben erzählen. Ihr werdet sehen, es geht spannend weiter!


    Gruß, Rilana

  • Hallo Ihr lieben!


    Ich liefere Euch jetzt mal den zweiten Teil der Geschichte, der schon etwas spannender ist als der Erste. Also, viel Spaß beim Lesen!
    Mfg Moni



    Am nächsten Tag haben sich Morina und Mama wieder vertragen. Gott sei Dank, denn mit Mama Streit zu haben, bedeutet, von ihr nicht beachtet zu werden, und das ist auf die Dauer ziemlich schlimm. Aber nach etlichen Tränen hatte Mama dann doch Mitleid mit ihrer Morina und sie fielen sich irgendwann in die Arme. Morina war natürlich sehr erleichtert, und Mama auch. ;-)



    In der Schule lief alles Bestens, ich bekam eine Zwei in Mathe, Morina natürlich eine Eins, sie war immer die Einser-Schülerin.



    Ich fragte Mama am Nachmittag, ob ich ein bisschen nach draußen gehen dürfte. Mama war davon nicht so begeistert, sie hatte uns lieber zu Hause, aber ich ging trotzdem und hatte eine Menge Spaß. Auf dem Nachhauseweg kam ich an einem großen, schönen Haus vorbei, und sofort fiel mir der junge Mann auf, der vor dem Haus damit beschäftigt war, die Post zum Briefkasten zu tragen. Ich konnte meinen Blick kaum mehr abwenden und wäre beinahe gegen einen Zaunpfosten gelaufen. Gott sei Dank hat er nichts davon mitbekommen. Wer war er wohl? Wie war sein Name? Als ich meiner besten und auch einzigen Freundin Nathalie davon berichtete, meinte sie, das sei Ronny. Sie wusste, dass er eine ihrer Meinung nach "saugeile" Mutter hatte, die mit ihm Partys feierte, und machte hinter meinen Rücken ein Treffen mit ihm aus. Ich war natürlich geschockt als sie mir davon berichtete, und überlegte kurz, abzusagen. Ich beschloss aber dann, doch hinzugehen. Ich wollte nicht als feig dastehen. Da wir uns ja nicht schminken durften, musste eine Dusche und eine gepflegte Frisur eben genügen.




    Ich machte mich nicht sonderlich hübsch, schließlich sollte er mich so kennen und mögen lernen wie ich bin. Er kam um punkt sieben Uhr Abends zu dem Restaurant unter unserer Wohnung. Meine Eltern durften natürlich nichts davon mitbekommen.




    Da stand er nun vor mir. Er stellte sich mir vor. "Ich kenne dich ja schon vom Sehen. Ich wusste nur nie, wer du bist!" Er war sehr lieb, bestellte für uns beide. Die erste Schüchternehit verflog schnell, da wir uns wirklich gut verstanden. Es entwickelte sich eine richtige Konversation, bei der wir ernste und auch witzige und amüsante Themen über Gott und die Welt hatten.




    Um neun musste ich zu Hause sein. Gut, dass ich nicht weit hatte. Zu meiner Mutter sagte ich, ich sei bei Nathalie. Wir verabschiedeten uns, und beschlossen, uns morgen um die gleiche Zeit wieder hier zu treffen. Am nächsten Tag schlich ich mich wieder heimlich hinunter. Es war aufregend, doch manchmal plagte mich auch das schlechte Gewissen. So ging es einige Wochen lang, ohne dass jemand etwas merkte.





    Nur einmal sagte meine Mutter am Abend vor dem Bett gehen zu mir: "Kann Nathalie nicht mal vorbei kommen? Du nervst ihre Mutter bestimmt schon." Doch ansonsten gab es nie einen Hinweis darauf, dass sie Verdacht schöpften. Ich und Ronny waren sehr glücklich. Das Restaurant war zu unserer geheimen Liebeshöhle geworden. Wir hatten viel Spaß zusammen.





    Auch meinen ersten Kuss bekam ich von Ronny. Und meine Eltern merkten nichts, bis zu dem Tag, an dem Ronny auf einmal vor meiner Tür stand.




    Mein Vater hatte ihn in Empfang genommen, und als ich runter kam, nahm er mich sofort in den Arm. Ich konnte nun keine Ausrede mehr erfinden, mein Vater hätte mir sowieso nicht geglaubt. Er schickte Ronny fort, sagte, er würde mich nie wieder sehen, und schickte mich ohne Abendessen ins Bett.





    Ich hörte in der Nacht, wie meine Eltern diskutierten. Sie schrien laut, meine Mutter weinte, aber ich verstand nicht recht, um was es ging. Am nächsten Tag nach der Schule nahm mein Vater mich zur Seite.
    "Du wirst morgen einen Ring bekommen, Rilana."
    Ich verstand überhaupt nichts. Wieso einen Ring, was sollte das bedeuten?
    "Wir werden mit dem Zug zu den Laffners fahren. Ich habe schon alles mit ihnen besprochen. Ihr ältester Sohn Rankali will sich mit dir verloben."
    Zu den Laffners? Verloben? Hatte mein Vater den Verstand verloren? Ich war doch erst fünfzehn!
    "Du wirst dann dort leben und deinem zukünftigen Mann eine gute Frau sein. Du wirst ihn nicht enttäuschen, so wie du es bei mir und bei deiner Mutter gemacht hast. Ich dulde keine Widerrede. Es ist beschlossene Sache. Wir brechen morgen früh um fünf auf."


    [IMG][/IMG]


    Was sollte ich sagen? Widerstand war zwecklos. Ich musste ihm gehorchen. Ob ich wollte oder nicht. Es war schrecklich, ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, und schrecklich geweint. Ich liebte doch einen anderen. Ich liebte Ronny. Nur weil er kein Zigeuner war, durfte ich ihn nicht lieben? Wieso tat mein Vater mir das nur an?
    Am nächsten Morgen kam mein Vater ins Zimmer. Er sagt nur, ich solle mich fertig machen, dann verließ er den Raum wieder. Tat es ihm leid? Würde er es sich doch noch anders überlegen?





    Doch als ich auf den Flur kam, stand da meine Mutter. Sie weinte und weinte, es schüttelte sie nur so vor Weinen. Sie tat mir so leid. Das Kind unter ihrem Herzen muss ihre Traurigkeit gespürt haben.
    So verließ ich zusammen mit meinem Vater unser liebes Haus, meine Familie und meine wenigen Freunde.
    Und noch etwas verließ ich....




    BALD GEHT´S WEITER! FREUE MICH
    SEHR ÜBER KOMMENTARE UND
    VERBESSERUNGSVORSCHLÄGE!!!
    MFG MONI

  • Die Geschichte sieht schon mal interessant aus, auch wenn ich eben nur kurz Zeit hatte und sie schnell überflogen habe.
    Du bist Anfängerin und daher geb ich Dir ein paar hilfreiche Tipps für die Bilder.
    Benutze Cheats.
    Z.B. PlumbBobToggle off - schaltet den Diamanten aus.
    showHeadlines off - dann sieht man nicht mehr die Gedankenblasen der Sims.
    Achte beim Bilder machen darauf, dass man die freie Decke oben nicht sieht.
    Vom Text her ist das schon prima.

    Ich wünsche Dir weiterhin viel Glück!
    Und noch was. Nicht ungeduldig werden, wenn nicht gleich ein Kommi kommt. Immerhin hast Du die erste Fs sehr spät und die 2. jetzt mitten in der Nacht gebracht und schließlich müssen die meisten morgends arbeiten oder in Schule. :augzu

    LG Rivendell :wink

  • Hier gleich Teil drei meiner Story. Ich hoffe Euch gefällts bis jetzt! Mehr Kommis bitte! ;-)


    Wir fuhren fast zwei Stunden durch die Pampa, bis wir endlich in Auenhausen angekommen waren. Hier sollte also mein neues Zuhause sein. Alles war anders als bei uns in der Stadt. Es gab kleine, gemütliche Häuschen, bunt zusammengewürfelt. Alles sah sehr friedlich aus. Doch wenn ich damals gewusst hätte, was die nächsten Jahre bringen würden, wäre ich an irgendeiner Haltestelle ausgestiegen und davon gelaufen.
    Wir kamen am Bahnhof an und machten uns auf den Weg zu de Laffners. Eine Strecke von etwa einem Kilometer Fussmarsch lag noch vor uns. Dann würde ich bei meiner neuen Familie sein, und bei meinem zukünftigen Mann. Es war für mich unvorstellbar...
    Schon von weitem leuchtete einem das rote, dreistöckige Haus entgegen, welches man wohl mehr als Ferienhaus deklarieren könnte. Wohnhaus konnte man es nicht nennen.




    Als wir uns dem Haus auf etwa zehn Meter auf genähert, stürmten plötzlich die Bewohner heraus, um uns zu begrüßen. Auch ein Hund gehörte zu der Familie. Der älteste Mann der Familie, mein zukünftiger Schwiegervater Irgano, begrüßte uns überschwenglich, und auch sein Sohn, mein zukünftiger Mann Rankili, fing sofort an, mich an sich zu drücken.



    Ich war mit der ganzen Situation völlig überfordert und stieß ihn unsanft von mir weg. Erschrocken wich er zurück und setzte alsbald eine finstere Miene auf, die er den ganzen Tag behalten sollte.



    Seine Schwester Lorena musterte mich mit einem prüferischen Blick, ich war ihr wohl nicht gut genug für ihren Bruder. Das sollte auch immer so bleiben. Nachdem wir von Daria, der Mutter, ins Haus gebeten wurden, wo ein leckeres Essen auf uns wartete, fing mein Vater sofort mit den Verhandlungen an. Er wollte also etwas für mich haben. Geld. Wir Kinder durften jedoch nicht lauschen und wurden nach draußen geschickt, wo wir uns kennen lernen sollten. Rankali wollte meine Hand halten und auch diesmal entzog ich mich ihm. Er war sehr grob zu mir. Seine Schwester fragte mich sehr seltsame Sachen, ob ich schon Erfahrung im Haushalt hatte, wieviele Kinder ich mal haben wollte, wie ich mir meinen Lebensunterhalt verdienen wollte und ob mir klar seie, dass ich bei ihnen nichts zu lachen haben würde.
    Nein, das hatte ich wirklich nicht. Vor allem nicht in diesem Moment. Als die "geschäftlichen" Dinge geklärt waren, verabschiedete sich mein Vater kurz und knapp von mir, erklärte mir nochmal, dass dies hier mein neues Zuhause sei und ich meinem Gatten Ehre machen sollte. Dann ging er. Ich brach in Tränen aus.



    Ich wollte ihm nachlaufen, doch mein Schwiegervater rief mich zurück. Er packte mich fest am Arm und scholt mich.
    "Du wirst hier bleiben. Bei uns kannst du nicht tun und lassen, was du willst. Hier wirst du gehorchen. Geh jetzt und hilf deiner Mutter, das Abendessen zu kochen. Sie ist ab jetzt deine neue Mutter, und du wirst sie auch Mutter nennen. Und zu mir wirst du Vater sagen. Hast du das verstanden?"
    Ich nickte stumm. Das schien ihm zu genügen. Doch in mir kochte die Wut. Ich hatte doch schon eine Mutter. man konnte doch nicht zwei haben!

    Ich begab mich zu meiner neuen Mutter an den Herd und ging ihr beim Kartoffelschälen zur Hand. Sie blickte mir in die Augen und lächelte liebevoll und aufmunternd. Ich fühlte mich in dem Augenblick wohl und stellte mir vor, wie es wäre, wenn ich meinen neuen Mann auch so lieben könnte, wie ich es bei Ronny getan hatte. Vielleicht war er ja ganz nett.
    Dann begaben wir uns in den Garten, meine Mutter und ich, wo ich ihr beim Unkraut jäten half.



    Sie redete mir gut zu und ich mochte sie auf Anhieb.
    Irgano erklärte mir noch am selben Abend, dass morgen die Verlobungsfeier statt finden würde. Ich versuchte, ihm freundlich zu erklären, dass ich noch nicht bereit dafür war, aber er beachtete mich nicht.



    Er sagte mir noch, dass ich mit Rankali in einem Bett schlafen sollte. Ich hatte noch nie mit einem Mann in einem Bett geschlafen und ich fühlte mich dadurch sehr unwohl und hab fast nichts geschlafen, und wenn dann nur, weil ich so müde war und Schlafmangel hatte.



    Am nächsten Morgen klingelte der Wecker. Ich musste nicht mehr zur Schule, ich sollte nun der Mutter zu Hause helfen und die Aufgaben einer Hausfrau kennen lernen. Heute sollte die Verlobungsfeier stattfinden...

  • Also mir gefällt Deine Geschichte. Rilana tut mir leid. So von jetzt auf gleich zu fremden Menschen geschickt zu werdern stelle ich mir grausig vor. Und dann auch noch so verheiratet zu werden. Mit einem jungen Mann den man noch nie gesehen hat. Mit 15 Jahren! Grausam. Ihre neue "Mutter" versteht sie wohl. Vielleicht war es bei ihr ja auch so gewesen. Aber die Schwester ihres Zukünftigen hätte ja auch mal etwas mehr Mitleid zeigen können. Schliesslich wird es ihr ja bestimmt auch mal so ergehen. Oder darf sie ihren kommenden Mann schon kennen?
    Oh und dann auch noch sofort mit Rankili in einem Bett zu schlafen! Was muss sie sich geschämt haben!? Ich bin mal gespannt ob von ihrer Familie jemand zur Verlobungsfeier kommt.Glaub aber nicht so recht dran. Für den Rest ihrer Familie muss es doch auch ein Schock gewesen sein. Schwester weg,Tochter weg. Da bin ich froh das ich in unserem Kulturkeis leben kann.
    Freu mich schon aufs nächste Mal.
    *malschnellstoryabonnierengehe*
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    Grade hörte ich im Radio das im Jemen ein 8 jähriges Mädchen nach fast 3 Monaten Ehehölle von ihrem 30 jährigen Mann geschieden wurde.Sie musste ihm auch noch Geld zahlen, damit sie von ihm weg kann.
    Somit ist Deine Geschichte auch noch hochaktuell.
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    Liebe Grüße
    PeeWee
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    Einmal editiert, zuletzt von PeeWee ()

  • Hi!
    Hab sie mir durchgelesen, so weit und ich finde sie schön, aber traurig! :'-(


    Die Tochter tut mir sehr leid und ich hoffe, ihr Verlobter weiß sich zu benehmen! Die Mama ist dann wohl der einzige Hoffnungsschimmer! Und das ist auch gut so, sonst schnürts einen ja sehr das Herz zusammen (jedenfalls mir würde es das... )


    Das erinnert mich irgendwie an die Leute in Indien (glaube, jedenfalls, dass es Indien war). Die müssen da immer Mitgift zahlen, wenn sie ihre arme Tochter ablassen.


    Mach weiter so! Ich hoffe, wir werden bald eine Fortsetzung lesen! :-)


    LG
    Nudeldiva





  • Also der Vater erwartet seine Tochter im Schlafanzug vor der Tür? :lachen

    Ich finde auch, dass Du ein sehr aktuelles Theam angesprochen hast. Zwangsehen gibt es ja leider immer noch zu genüge. Und nicht nur in dritten Ländern, wie Indien. Nein, auch in Ländern, die ja unbedingt in die EU wollen gibt es das. (Bewusst kein Land mit Namen nenn) Aber deren Verhalten ist nun mal nicht im geringsten EU würdig. Aber ich will nicht abschweifen.

    Ein paar kleine Fehler sind mir zwar beim Lesen aufgefallen, aber ich denke, dass ist ok. (Die Mutter ist sehr schnell dicker geworden, obwohl nur ein paar Tage vergingen).
    Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich denke mal, dass der Vater seine Tochter vielleicht einem Mann versprechen kann und sie können auch eine Verlobung feiern, aber heiraten wird sie sicherlich nicht können mit 15. Vielleicht wenn sie 16 ist. Dann mit Genehmigung der Eltern und die hat sie ja eh. Leider!

    Was ich persönlich nicht so gut finde ist, wenn Du solche sachen wie ;0) in die Geschichte bringst. Du erzählst ja eher, als ob das Mädchen die Geschichte erzählt und einem dabei die Bilder unter die Nase legt. Auf die Bilder würde ich gar nicht eingehen, sondern mich nur an den Text halten. Die Bilder unterstreichen das ganze natürlich. Aber Du kannst das ja machen, wie Du es möchtest. :augzu

    Bin gespannt, wie es weiter geht.

    LG Rivendell

  • Vielen lieben Dank für Eure netten Kommentare und Verbesserungsvorschläge! Ich werde mich bemühen, auf alles zu achten, was man besser machen kann. Werde mich auch gleich wieder daran machen, zu schreiben. Ach ja, der Vater war deswegen im Schlafanzug, weil er Spätschicht hatte und deswegen am Tag den Schlaf nachholen musste. Das mit der Mutter ist blöd, ja. So schnell ging bei mir ne Schwangerschaft noch nie voran.

  • Zitat

    Das mit der Mutter ist blöd, ja. So schnell ging bei mir ne Schwangerschaft noch nie voran.


    Sind dann eben SIMSzigeuner! Sims haben nunmal schneller nen dicken Bauch als Menschen :-)
    Und Auenhausen gibts eh nur im Simsland! :-D also fein rausgeredet.

  • Den ganzen Tag über war die Familie damit beschäftigt, Pasteten und Kuchen für den bevorstehenden Verlobungsabend zu backen. Das war das erste und auch das letzte Mal, dass mein zukünftiger Ehemann sich in der Kücher körperlich betätigte. In den späteren Jahren sollte ich mir nur anhören können, dass Frauen an den Herd und Männer vor den Fernseher gehörten.
    Es wurde eine kleine Feier, mein einziger Gast sollte meine Cousine Istari sein.



    Sie hatte ein wirklich nützliches Geschenk für mich dabei, welches sie mir heimlich zusteckte. Es war ein Sparbuch. Dieses Sparbuch sollte mir einmal das Leben retten. Damals hatte ich mich zwar gefreut, doch noch nicht so recht den Sinn und die Bedeutung dieser Geldanlage verstanden. Sie sagte mir, ich solle es gut vor Rankali und seiner Familie verstecken, auch vor Mutter. Ich gehorchte mir, und von nun an versteckte ich das Sparbuch immer dort, wo es garantiert keiner suchen würde.



    Der Abend war eigentlich doch sehr lustig, wie ich zugeben muss. Nach einer Weile war ich ziemlich beschwippst, da wir zur Feier des Tages Sekt aus Eimern tranken. Meine Familie fehlte mir doch sehr, und es tat mir sehr leid, dass sie heute an diesem wichtigen Tag nicht bei mir sein konnte. Die Schwester meines Verlobten war immer noch sehr kühl zu mir, sprach kein Wort, würdigte mich keines Blickes. Sie musste mich von Anfang an gehasst haben.



    Beim volkstümlichen Verlobungstanz feierten selbst meine Schwiegereltern kräftig mit, auch sie hatten ein bisschen zu tief ins Glas geschaut. Rankali meinte irgendwann, er wolle mich küssen. Ich war damit nicht sehr einverstanden, doch sein Vater drängte mich, das müsse eine Frau tun, um eine gute Gattin zu sein. So kam es zu diesem ersten, unschönen Kuss. Ich fühlte mich danach einfach scheußlich. Rankali gab mir noch ein Glas Sekt, das ich in einem Zug leerte.



    An diesem Abend fiel ich totmüde ins Bett. Es war mir sogar egal, dass ich neben ihm schlafen musste, wenigstens war das Bett bequem, und er ließ mich in Ruhe. Am Morgen weckte er mich. Ihn so nah bei mir zu haben, war mir irgendwie unangenehm. Ich schielte heimlich zu ihm hinüber.
    Nein, eine Schönheit war er wahrlich nicht, aber er hatte auf seine Art interessante Gesichtszüge. Er meinte:
    "Der Abend war doch gar nicht so übel, nicht wahr, Rilana? Ich meine... es war nicht schlecht, oder?"
    Ich merkte in diesem Moment, dass auch er verunsichert war. Schließlich war es auch für ihn eine völlig fremde Situation, und auch, wenn er schon siebzehn war, war er immer noch zu jung, um eine solche ernste Bindung einzugehen.
    "Ja, der Abend war nicht schlecht.", entgegnete ich ihm.
    "Vielleicht können wir ja Freunde werden. Du bist wirklich sehr hübsch, Rilana."



    Das war lieb von ihm, und das baute mich auch ein wenig auf. Doch ich musste immer wieder an Ronny denken, an seine zärtlichen Küsse, an die Umarmungen und Liebkosungen... ich war doch noch so jung! Konnte ich nicht einfach einschlafen und in meinem Bett wieder aufwachen? War das denn nicht möglich?
    Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen traten, doch ich wollte nicht weinen. Ich durfte ihm nicht zeigen, wie schwach ich war, und ich wollte eine gute Frau sein.
    Wir verließen unser Zimmer, er begab sich nach Draußen, um Irgano beim Werkeln zu helfen, und ich half Mutter bei der Wäsche. An diesem Tag zankte ich mich heftig mir Lorena. Ich hatte einen schweren Korb Wäsche zu tragen, und sie rempelte mich so heftig, dass ich ihn fallen ließ, und die ganze frisch gewaschene Wäsche auf den lehmigen Boden fiel. Sie beschimpfte mich wild, ich wäre zu nichts nutze und ein Trampeltier, und sie würde Papa alles erzählen und er würde mich rausschmeißen und dann würde ich auf der Straße sitzen und hätte niemanden mehr.
    Ich versuchte, einfach nicht hinzuhören, doch beunruhigt war ich trotzdem. Abends berichtete Lorena ihrem Vater davon, und er rief mich zu sich. Er schalt mich, ob ich nicht besser aufpassen könne, und dass ich keine gute Hausfrau war, und Mutter sich sehr geärgert hatte, weil sie die Wäsche nochmal waschen musste. Er schrie mich an und beschuldigte mich, ich sei eine Verschwenderin, und dass wegen mir ihre Stromrechnung nun um ein Unermessliches ansteigen würde, da die Waschmaschine der größte Stromfresser im Haus seie.



    Ich fing an zu weinen, ich konnte nicht mehr. Er schimpfte immer weiter und weiter, bis Gott sei Dank Rankali um die Ecke kam. Ich hätte es nie von ihm erwartet, doch er verteidigte mich. Ich war ihm so dankbar. Er nahm mich in den Arm und meinte, es würde alles gut werden. Dies war einer der wenigen Momente, wo sich mein "Mann" vor mich stellte, gegen seinem herrschsüchtigen Vater. Oft kam das jedoch nicht vor.




    Rankali meinte, es wäre nun Zeit, ins Bett zu gehen. Sein Vater blickte zornig, sagte aber nichts.
    Er führte mich in unser Zimmer, brachte mir mein Nachthemd, zog sich bis auf die Unterwäsche aus und legte sich ins Bett. Auch ich legte mich ins Bett, umgezogen hatte ich mich aber im Bad. Ich hatte einfach noch nicht das nötige Vertrauen, um mich vor ihm auszuziehen.
    Und so schlief ich irgendwann ein, um am nächsten Tag aufzuwachen, und festzustellen, dass alles noch genau so war, und es auch viele Jahre so sein würde...

  • Hey Moni
    Mir gefällt deine Story wirklich sehr, sehr gut! Es ist mal etwas andres, als eine Love-Story oder ein Teenager-Drama, weil es ein Thema anspricht, das wirklich ernst zu nehmen ist. Zwangs-Ehe ist ein Thema dass mich sehr berührt und ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wie man seinen eignen Kinder (Tochter) so etwas antun kann! Für mich währe das die Hölle auf Erden, wenn ich mich mit einem Jungen verloben müsste, den ich im Leben noch nie gesehen habe! Da bin ich doch echt froh, dass ich in der kleinen beschaulichen Schweiz lebe, in der so etwas ja gottseidank nicht erlaubt ist!!!
    Nun zum Schreibstyl:
    Also, der Text ist erstmahl sehr gut geschrieben! Du beschreibst die Gefühle und Gedanken von Rilana (?) sehr gut. Allerdings finde ich persönlich, wird die ganze Sache mit Ronny sehr kurz beschrieben, ich hätte es schöner gefunden, wenn du das etwas in die Länge gezogen hättest, das ist aber auch geschmackssache.:)
    Es hat ein paar Flüchtikeitsfehler drin, die sind aber nicht schlimm, du könntest es aber vermiden wenn du mit WORD schreibst.:)
    Und nun zu den Bildern: Die finde ich auch sehr schön, die Umgebung ist schön dekoriert, die Wände sind immer oben, Diamanten und Sprechblasen ausgeschaltet und insbesondere die Sims sind wirklich sehr schön gestaltet! Manche Bilder wirken aber intensiver, wenn man näher heranzoomt. Gerade dass Bild wo sie zB vor dem Haus steht und weint, denke ich hätte mehr gewirkt, wenn es von näher aufgenommen worden währe. Aber auch das ist geschmackssache.;)
    Übrigens finde ich es super, dass du so schnell postest! Ich finde dass immer etwas mühsam, wenn man so lange auf eine Fortsetzung warten muss... o.O
    Alles in allem: Super Story, bitte schnell das nächste Kapitel posten!
    Ich hoffe du siehst meine Kritik nicht als Angriff, sondern entfängst sie offen!:)

    Liebe Grüsse


    nicci

    [INDENT][INDENT][INDENT][h=3]Nimm ein Kind bei der Hand
    und lass dich von ihm führen.
    Betrachte die Steine, die es aufhebt
    und höre zu, was es dir erzählt.
    Zur Belohnung zeigt es dir eine Welt,
    die du längst vergessen hast.
    [/h][/INDENT]
    [/INDENT]
    [/INDENT]

  • Noch zwei Monate, dann stand mein sechzehnter Geburtstag vor der Tür - und somit meine Hochzeit. Da meine Eltern ihre Einverständniserklärung abgegeben hatten, stand unserer Vermählung nichts mehr im Weg. Was würde mich nur erwarten? Ich habe oft mit Mutter über dieses Thema geredet. Sie machte mir Mut, sagte immer wieder, ihr Sohn habe ein gutes Herz.
    "Ich weiß, er ist ein schwieriger Junge, aber sein Herz ist rein und er trägt Liebe in sich."
    Sie wollte ihren Jungen schützen, sich entschuldigen für etwas, wofür sie nichts konnte. Sie tat mir so leid. Ich wollte sie glücklich machen.
    "Ich weiß, ich habe diese Liebe auch schon einige Male in ihm gesehen." Sie strahlte vor Freude. "Vielleicht werde ich ihn eines Tages lieben können, ich werde ihm eine gute Frau sein.", versprach ich. Sie war nun glücklich, glaube ich. Zumindest hat sie gelächelt. Die Zeit verging wie im Flug. Mein sechzehnter Geburtstag sollte auch mein Hochzeitstag werden. Diesmal durfte auch meine Familie kommen.



    Die Hochzeit fand in unserem Garten statt, wo uns ein Pfarrer traute. Ich war so glücklich, als ich all die Gäste sah, die gekommen waren, um uns ihren Segen zu geben. Meine liebe Mama war auch gekommen. Man sah ihr die Schwangerschaft noch immer an. Ich musste hören, dass das Baby an Lungenentzündung gestorben seie. Das trübte meine Freude schnell. Ich dachte nur noch an das Baby, ein Junge wäre es gewesen. Papa hätte sich bestimmt gefreut. Immer wieder wurde ich abgelenkt, dann war ich an der Reihe, Rankali mein Ja-Wort zu geben. Ob ich ihn lieben, ehren und bis an den Tod begleiten wollte? Ob ich ihm treu sein würde? Keine Frage... Auch die nötige Ehre würde ich ihm entgegen bringen. Aber lieben? Konnte ich das?



    Das Zeremoniell dauerte bis tief in die Nacht hinein, es wurde gelacht, geweint, getratscht und auch gestritten. Dann folgte meine Hochzeitsnacht. Meine Mama, also meine echte Mama, erklärte mir, was ich zu erwarten hatte. Sie meinte, als Ehefrau muss man gewisse Dinge über sich ergehen lassen. Ich hoffte so sehr, es würde schnell vorbei sein, und das war es auch. Rankali wusste selber nicht, wie ihm geschah. Er wusste nur, dass er es tun musste.






    Am nächsten Tag schämte ich mich ganz schrecklich. Es ging mir miserabel. War ich jetzt eine gute Ehefrau? Musste man so etwas tun, um dem Gatten würdig zu sein? Wie oft hatten meine Freundinnen in der Schule geschwärmt von jenem unsagbar schönen Erlebnis. Die ganzen Prophezeiungen von Küssen, Streicheleinheiten, der unendlichen Sanftheit des Mannes - für mich hatte sich nichts davon bewahrheitet. Ich kam mir hintergangen und belogen vor.
    Ich wollte an diesem Tag nicht mit den anderen an einem Tisch essen, zog mich in das Lesezimmer zurück und las ein Buch. Als es Zeit war, schlafen zu gehen, wartete ich, bis ich Rankalis gleichmäßige Atemzüge durch die hauchdünnen Wände hörte. Als er schlief, ging auch ich zu Bett.

    Nach etwa zwei Monaten stellte ich fest, dass meine Periode ausblieb. Mutter vermutete, dass ich ein Kind erwarten könnte. Sie ging mit mir zum Arzt, und ihre Befürchtung wurde bestätigt. Jene Hochzeitsnacht war also nicht ohne Folgen geblieben. Ich war sechzehn. Selber noch nicht erwachsen. Mein Körper war klein und gebrechlich. Ein Kind sollte darin heranwachsen. In ungefähr sieben Monaten würde ich selbst zur Mutter werden, wo ich doch noch so dringend meine Mama gebraucht hätte. Meine Kindheit wurde mir doch schon gestohlen, als ich geheiratet habe. Musste das nun auch noch passieren?


    Bis zum vierten Monat verlief meine Schwangerschaft mehr oder weniger unkompliziert, doch der Vater verlangte, dass ich im Haushalt mitarbeitete. Ich gehorchte natürlich. Rankali hielt seit jener Hochzeitsnacht sehr viel Abstand zu mir, noch mehr, als er von meiner Schwangerschaft erfuhr.



    Er sprach nun gar nicht mehr mit mir, beachtete mich kaum. Wenn ich ihn anlächelte oder ihm freundliche Gesten zukommen ließ, ignorierte er sie. Es war eine schreckliche Zeit. Als der Carport neu betoniert wurde, mussten wir alle hart arbeiten. Auch ich wurde natürlich ziemlich eingespannt von meinem Vater, und so kam es dazu, dass ich schwere Eimer schleppen musste. Das war natürlich in meiner Schwangerschaft nicht wirklich vorteilhaft. Eines Tages, es war ein Sonntag und ich war am Eimer schleppen, durchfuhr mich plötzlich ein heftiger Schmerz, der von meiner Leistengegend ausging. Dann bekam ich Blutungen, und Mutter forderte Vater auf, mich sofort in ein Krankenhaus zu bringen. Sie hatte Angst um mich, und er hatte wohl auch Angst, aber um sein ungeborenes Enkelkind. Wie auch immer, auf jeden Fall wurde ich sofort ins Auto gesetzt und ins Krankenhaus gebracht. Auf dem Weg dorthin war ich wohl ohnmächtig geworden, denn ich weiß nichts mehr, bis zu dem Zeitpunkt, als ich im Krankenhaus aufwachte. Ein Pfleger stand an meinem Bett und beruhigte mich. Es sei alles in Ordnung. Ich konnte kaum sprechen, war sehr schwach. Mitleidig sah er mich an und lächelte aufmunternd. Ich deutete auf meinem Bauch, und er nickte.
    "Es ist alles in Ordnung, Frau Laffner. Dem Baby geht es gut." Das waren die schönsten Worte, die ich seit langem gehört hatte. Ich war so erleichtert. Drei Tage später wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen.






    Rankali war gekommen, um mich abzuholen. Er wirkte zuerst sehr zurückhaltend. Er hatte mich in den drei Tagen nicht ein Mal besucht. Er stammelte eine knappe Entschuldigung, und ich dachte, er würde mich nun weiterhin missachten. Doch draußen auf dem Flur geschah etwas sehr Unerwartetes, etwas sehr Schönes: Er nahm mich in den Arm. Und ich merkte, wie gut mir das tat.






    Mutter kam an diesem Abend in mein Zimmer, als Rankali noch unten war und mit seinem Vater sprach.
    Sie sagte, sie habe Angst um mich. Auch sie wurde mit sechzehn Mutter und sie wisse, wie das ist. Sie erzählte mir, wie ihre Eltern sie von Rumänien nach Deutschland gebracht hatten. Sie verstand kein Wort Deutsch damals, alles war ihr fremd.





    Sie kannte keine Autos, keine Elektrik, ja sogar Besteck war für sie eine Neuheit. Sie hatte in Rumänien in einem kleinen Dorf gelebt, abgeschnitten von der Außenwelt. Sie konnte weder lesen noch schreiben, und als die Laffners ihren Eltern anboten, Daria mit nach Deutschland zu nehmen, waren diese sofort einverstanden. Es war schließlich eine große Last, eine junge Tochter durchbringen zu müssen. Und die wurde ihnen somit genommen.





    Mit sechzehn brachte sie Rankali zur Welt, zwei Jahre später Lorena. Dann hatte sie eine Fehlgeburt und seitdem konnte sie keine Kinder mehr haben. Mehr sagte sie zu diesem Thema nicht. Sie war nun sehr traurig. Sie meinte noch, es hätte ihr gut getan, sich das alles einmal von der Seele zu reden. Doch ich weiß nicht, ob sie mir wirklich die Wahrheit erzählt hat. Sie lächelte mich zwar kurz an, doch ich denke, sie wollte mich nur beruhigen.

    Wieviel Traurigkeit konnte ein Mensch verkraften? Wieviele Schicksalsschläge konnten ihm zugemutet werden?
    Gab es denn nur Schlechtes auf dieser Welt? All dieses Fragen in meinem Kopf waren unerträglich, und keiner konnte oder wollte sie mir beantworten. Wieder einmal ging ich in dieses verhasste Bett, in dieses verhasste Leben.
    Ich dachte an die kurze, aber doch schöne Zeit mit Ronny. Was wäre aus uns wohl geworden? Ob wir uns vielleicht richtig geliebt und eines Tages, trotz dem Widerwillen meiner Eltern, geheiratet hätten? Vielleicht hätten wir auch ein Kind zusammen gehabt, eines, das so dunkel wie ich war und vielleicht braunes Haar hatte wie er. Und seine Mutter sollte so cool sein. Wie war eine coole Mutter denn? Hätte sie in mir vielleicht eine Tochter gesehen? Oder mehr eine Freundin? Ich würde es nie erfahren. Irgendwann schlief ich ein, träumte von dem Kind unter meinem Herzen, von Ronny und von meiner Familie. Nur im Traum konnte ich diesem Leben hier entrinnen. Wenigstens musste ich nicht hungern oder wurde geschlagen. Das war irgendwie mein einziger Trost. Und ich konnte versuchen, ihn zu lieben. Ich konnte es immer noch versuchen...

  • @ _nicci_:

    Die Story mit Ronny wird absichtlich nur kurz beschrieben, wird sich später noch herausstellen warum *ich nichts verraten tu*


    Ab jetzt werd ich den Text in Word schreiben. Hab ich diesmal schon gemacht, drum hat das mit der Größe der Schriftart diesmal leider nicht so richtig gefunzt *sorry*


    Bei dem einen Bild hast recht, da hätte ich näher hingehen sollen. Vielleicht lass ich sie nochmal "weinen", die Arme!


    Kritik seh ich nicht als Angriff, ich freue mich sehr, dass Ihr mir helft. Bin Euch allen sehr dankbar! Vier Augen sehen besser als zwei, nicht wahr!?


    hmmmm.... mach ich gleich weiter mit der Geburt des Babys? Oder spann ich Euch noch ein bisschen auf die Folter? ;)

  • Es kam der fünfte Monat, es kam der sechste Monat, und schließlich kam auch der siebte Monat. Ich wurde immer dicker, schleppte meinen riesigen Babybauch vorbei an unzähligen Hindernissen, die mir früher nie aufgefallen waren.



    Rankali hatte sich mittlerweile damit abgefunden, Vater zu werden, und ich glaube, er freute sich richtig auf das Baby. Er wünschte sich einen Sohn, und ich hoffte insgeheim, dass es ein Mädchen werden würde. Wenigstens einen kleinen Trost, ein kleines Geschenk Gottes, durfte ich doch auch haben, oder? Andererseits hatte ich Angst, Rankali würde das Baby dann nicht so lieben, wenn es ein Mädchen werden würde. Er war sehr lieb zu mir, nahm mich oft in den Arm und gab mir Kraft. Auch sein Vater gab nun Ruhe, er sprach mit den Verwandten und Bekannten nur noch von seinem zukünftigen Enkelkind. Auch er wünschte sich einen Enkelsohn, einen "Stammhalter", wie er immer zu sagen pflegte. Natürlich war ich auch von einem Sohn nicht abgeneigt, aber lieber wär mir eben ein Mädchen gewesen.



    Oft lagen ich und Rankali einfach nur in unserem Zimmer und hörten den Geräuschen des Babys zu. Manchmal legte er seine Hand auf meinen Bauch und spürte, wie die Füsse des Babys gegen meine Bauchwand drückten. Er fand das immer ziemlich sonderbar und interessant zugleich. Die üblichen Untersuchungen belegten, dass mit dem Baby alles in Ordnung war. Der Arzt hatte nur Zweifel, ob mein Becken breit genug war, und tendierte dazu, einen Kaiserschnitt zu machen. Ich wollte mein Baby lieber auf den "langen" Weg bekommen, obwohl mir das Wohl des Kindes dabei natürlich am Wichtigsten war.



    Mutter brachte mir all die Dinge bei, die man bei Babys beachten musste. Was es alles bedeuten konnte, wenn ein Baby ohne ersichtlichen Grund schrie, wie wichtig das Bäuerchen nach dem Stillen war und wie man Fläschchen zubereitete. Es gab allerhand zu tun. Wir nähten die Vorhänge für das neue Kinderzimmer, und in all diesen Vorbereitungen wurde Vater klar, dass unser Haus eindeutig zu klein sei für ein weiteres Baby. Dass das Nachbarhaus zum Verkauf stand, war ein mehr oder weniger glücklicher Zufall. Vater wollte uns das Haus finanzieren, und wir sollten es innerhalb von zwanzig Jahren bei ihm abbezahlen. Hätte ich damals gewusst, dass ich es eines Tages fast ganz allein zurückzahlen musste, und es mir anschließend trotzdem nicht gehörte, hätte ich dem nie zugestimmt. Andererseits, was konnte ich schon machen. Mich hatte eigentlich auch keiner gefragt. Ein eigener Haushalt war natürlich eine große Herausforderung, aber ich kannte das Haus, wenn auch nur von Außen, und war schon immer sehr davon begeistert gewesen.



    Die alte Frau, die das Haus verkauft hat, hat es zu einem sehr guten Preis angeboten. Man musste einfach zuschlagen. Und so waren wir innerhalb des nächsten Monats damit beschäftigt, unser neues Haus einzurichten, damit es zur Geburt des Babys fertig sein würde.
    Ich übernahm natürlich nur die leichteren Aufgaben, wie dekorieren und Nägel in die Wand hämmern. Mittlerweile war ich im achten Monat. Der Geburtstermin rückte immer näher. Doch schon in der nächsten Woche bekam ich auf einmal mitten in der Nacht heftige Schmerzen im Unterleib. Voller Sorge weckte ich Rankali, aber der war noch in seiner Traumwelt und sagte nur, ich solle zu Mutter gehen, er wüsste auch nicht was zu tun sei. Gepeinigt von stechenden Schmerzen schleppte ich mich die Treppe hinunter zum Schlafzimmer der Eltern. Ich vergaß, anzuklopfen, und öffnete mit letzter Kraft die Tür. Ich konnte nicht mal mehr "Mutter" rufen, aber das war auch nicht nötig, sie war bereits zur Stelle. Sie hatte mich wohl beim Heruntergehen gehört und war aufgestanden. Vater wachte schließlich auch auf. Mutter sagte, er solle den Notarzt holen, weil das Baby kommen würde. Es könnte eine Steißgeburt sein.
    Ich war sehr verängstigt. Davon hatte mir niemand etwas gesagt! Würde das Baby vielleicht sogar sterben? Hatte ich das alles umsonst mitgemacht?


    Schließlich beschlossen sie, mich mit dem Auto zum Krankenhaus zu bringen, da dies schneller sei.



    Als wir dort ankamen, war meine Mama ebenfalls im Krankenhaus. Ich hatte schon ewig nichts mehr von ihr gehört, und sofort sah ich die riesige Wölbung unter ihrem Oberteil. Sie war also wieder schwanger. Schnell vergaß ich jedoch das Gesehene, da eine weitere Wehe meinen Körper durchjagte und mich zusammenzucken ließ.
    Ich kam in den OP und hatte schreckliche Angst.
    Was würde geschehen? Musste das Baby sterben? Und dann besiegte mich die Ohnmacht...

  • Ich finde diese Story sehr beeindruckend, das du dich an so ein schwieriges thema herantraust.....
    Ich finde die bilder echt gut, aber der text ist definitiv besser!
    LG
    Luxa

    [SIZE=1]Da ist ein Ort, wo der Bürgersteig endet[/SIZE]
    [SIZE=1]Und bevor die Straße beginnt[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort wächst das Gras, das weiche weiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort brennt die Sonne, die purpurrot heiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und der Mondvogel schläft dort nach langer Reise[/SIZE]
    [SIZE=1]Im kühlen Pfefferminzwind[/SIZE]