So, herzlich willkommen zu meiner ersten FS in diesem Forum.
Ich hoffe sehr, dass sie euch gefallen wird und freue mich über Kritik, Anmerkungen und ähnliches.
Viel mehr wollte ich auch nicht sagen, also viel Spaß beim Lesen.
Es geschah in der Nacht...
Schon seitdem ich denken konnte, musste ich fliehen. Von einem Ort zum anderen ziehen.
So etwas wie eine Heimat kannte ich nicht, denn ich blieb nie lange genug an einem Ort.
Wir mussten fliehen.
Vor wem mochte man sich fragen? Auf diese Frage fand ich nie eine Antwort. Es war so etwas wie ein Naturgesetz, dass niemand in Frage stellen durfte oder gar wollte.
So stellte auch ich es nicht in Frage, sondern folgte einfach den anderen.
Trotzdem musste ich mich gelegentlich dabei erwischen, wie ich zurücksah. In der Hoffnung zu sehen, was uns da eigentlich verfolgte.
Meine Neugier war groß, doch die Angst vor diesem Unbekannten war noch viel größer, so dass ich es nie wagte, lange genug zurückzusehen.
Unser Lager für den heutigen war aufgeschlagen worden und wir saßen alle vor einem großen Feuer. Saßen dort beisammen, sprachen, lauschten und schwiegen.
Ich war eine von diesen ganzen Menschen am Feuer, ohne überhaupt zu wissen, weshalb ich es war.
Vielleicht war es aber auch besser so, etwas verdeckt zu lassen und sich einfach damit abzufinden. Es war so, weil es nun einmal so war.
Ich lauschte den Worten von Djali, der Frau, die mich aufgezogen hatte.
Sie erzählte von unserem neuen Ziel. Wie jedes Mal meinte sie, dass es ein traumhafter Ort sei. Viel besser, als dieses Fleckchen Land hier.
Manchmal fragte ich mich, ob sie sich mit diesem Schönreden etwas beweisen wollte. Beweisen, dass es besser so war von hier zu fliehen. Schließlich gab es einen viel schöneren Ort als den hier? Wozu also da bleiben?
Ich musste lächeln, als ich sie dabei beobachte wie sie kräftige Gesten mit den Händen ausführte, um ihren Worten Ausdruck zu verleihen und dabei einen kleinen Jungen, der neben ihr saß, umstieß.
Sie bemerkte es nicht einmal, fragte den Jungen stattdessen, wieso er denn plötzlich auf dem Boden lag.
Es war eine dieser klaren Nächte, in der die Luft so unglaublich frisch roch, dass man kaum genug davon haben konnte, einfach nur zu atmen.
Ich lehnte mich zurück und betrachtete den Mond. Irgendwie machte er mir Angst, so kühl und abweisend wie er wirkte.
Niemand konnte ihn erreichen. Und doch ähnelte uns der Mond so sehr, auch er veränderte sich ständig und floh vor unseren Augen.