Eine Geschichte über Laura Langen
Endlich bin ich umgezogen. Wie alles in meinem Leben, war auch der Umzug in einer Nacht- und Nebelaktion geschehen. Ich hatte ein Maklerbüro beauftragt ein Haus in Namlingen zu beschaffen. Eine Freundin empfahl mir eine Innendesignerin, die auch in dem Ort lebt. Ich rief sie an, erklärte ihr meinen Geschmack und ließ sie machen.
Und heute sehe ich das Haus das erste Mal. Gespannt steige ich aus meinem Auto aus und gehe auf den Eingang zu.
Ich kenne zwar schon alles von Bildern, doch natura wirkt es um so schöner. Das Haus strahlt Ruhe aus. Etwas, das ich jetzt dringend nötig habe. In einer halben Stunde wird Frau Krämer hier sein, doch vorher schaue ich nach, ob meine Arbeiten unbeschädigt sind. Ich bin Künstlerin und das Material kann ein Vermögen kosten. Doch es scheint alles in Ordnung zu sein.
Zufrieden schaue ich aus dem Fenster. Eigentlich kann alles nur besser werden. Auf einmal blitzt ein Bild in meinen Kopf auf. Ein Arzt der mich mitleidig anstarrt. Eine Stahl-Faust klammert sich um mein Herz und zwingt mich, mich zusammenzukrümmen. Eine Träne ebnet sich den Weg über meine Wange.
Das Klingeln der Tür zerrt mich aus meinen Gedanken. Hastig wische ich mir über das Gesicht und gehe runter, und die Tür zu öffnen. Der Anblick nimmt mir schlicht und ergreifend den Atem. Paula Krämer hatte schon am Telefon energiegeladen geklungen. Doch jetzt, wo ich sie persönlich sehe, war das eine Untertreibung. Die Frau hat eine Ausstrahlung, mit der sie Tote zum Salsa tanzen animieren könnte.
Auf eine herzliche, fast mütterliche, Art lächelt sie mich an. Und bevor ich auch nur ein Wort rausbekomme, lädt sie mich zum Essen in ein Restaurant ein. Sie ist mir sympathisch mit ihrer offenen Art. Während des Gesprächs klären wie die letzten Angelegenheiten wegen des Hauses. Danach verabschieden wir uns voneinander und gehen nach Hause.
Nachdem ich zu Hause angekommen bin, gehe ich sofort ins Bett. Der Tag hat mich sehr geschafft. Mit den Gedanken an eine glückliche Zukunft schlafe ich ein.