Eine Erinnerung...




  • Puh, das meiste ist geschafft. Alle neuen Möbel sind in meinem Zimmer angekommen, aber so sieht es auch aus. Man kann keinen Fuß mehr vor den anderen setzten. Gott sei dank macht das mir und Christoph gar nichts aus, aber wenn Clarie jetzt hier wäre, ohje ohje.
    Wir wollen aufjeden Fall jetzt noch Ordnung schaffen, also nochmal ein paar Sachen raus auf den Flur, und die neuen Sachen an ihren angedachten Platz. Und 1...2...3... und hepp....






    Endlich, endlich, endlich fertig, es ist kurz vor 18 Uhr, aber wir sind fertig. Endlich.
    Ich habe auch keine Lust mehr, ich will mein Zimmer nur noch genießen. Warum habe ich bloß das Gefühl, dass ich diesen Zustand nicht lange halten kann?





    Weil ich draußen Claries Auto höre. Ich rase nach unten, immerhin will ich Alex's Piercing als Erste sehen. Ich falle fast die Treppe runter, schwanke kurz kann mich aber so gerade noch fangen.
    Warum habe ich auch keine Hausschuhe an, selber Schuld. Ich habe das Gefühl mit 30km/h durch den Flur zu flitzen. Und ich sehe Clarie, meine Ernüchterung möchte sich erneut breit machen...





    Als Alex in den Flur tritt. Ich will es ihm gar nicht erlauben seine Jacke und Schuhe auszuziehen.
    „Piercing, Piercing, Piercing! Zeigen!“ Ist alles was ich über die Lippen bekomme, wirklich alles
    und dann, dann sehe ich es.





    Ende Winter 2002/3



    Katha

  • Ooooch.. Alex sieht ja schnuckelig aus, mit dem Knubbel - Piercing *lol* Ich dachte, er kriegt einen Ring, aber so ist's auch süß ^^
    Ich find die ganze Aufregung und so echt süß - hast du ganz toll beschrieben, auch das mit den Möbeln, dein Enthusiasmus kommt richtig gut rüber. Ich find's prima! Vielen Dank für's teilen deiner Erinnerungen!

    [center][/center]

  • Huhu..

    ^^ Schöne Forsetzung. Endlich das Zimmer bekommen, hm? Sieht toll aus. Und Alex hat sein Piercing. Na endlich x] Der war aber ganz schön hyper kurz vorm Stechen gehen :D



    Zitat

    ...fahren wir heute nach IKEA und kaufen deine Möbel!“


    nach IKEA^^ Also das hört sich knuffig an :D



    Zitat

    Knubbel - Piercing *lol* Ich dachte, er kriegt einen Ring,


    *wichtigmach* Wird schon noch kommen;), aber am Anfang muss man 'nen Stecker drinnen haben (Viel nerviger als Ringe, die Teile :rollauge)


    trara.. das wars dann schon

    Tschausn nD so

    Einmal editiert, zuletzt von murgel ()

  • an was du dich alles noch erinnerst!
    Also ich könnte meine erinnerungen wahrscheinlich nie so hinkriegen.....nie und nimmer....
    Deine Bilder sind echt klasse!
    jetzt weiß ich net was ich noch schreiben soll!

    LG
    luxa

    [SIZE=1]Da ist ein Ort, wo der Bürgersteig endet[/SIZE]
    [SIZE=1]Und bevor die Straße beginnt[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort wächst das Gras, das weiche weiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort brennt die Sonne, die purpurrot heiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und der Mondvogel schläft dort nach langer Reise[/SIZE]
    [SIZE=1]Im kühlen Pfefferminzwind[/SIZE]

  • IKEA <3 *wegschmelz*
    toll gemacht
    die bilder sind echt schön gemacht^^
    und alex sieht total knuffig aus mit seinem piercing
    ich freu mich schon auf die fortsetzung^^

    [LEFT][SIZE=3]fear is withering the soul[/LEFT][/SIZE]

  • man ich hab mir jetzt alles durchgelesen und muss sagen: Hammer! Und Alex find ich echt zum anbeißen *Rrrr* xD. Coole Möbel hast du, und allgemein gute Bilder und guter Text ^^

  • hallo,

    sehr schöne story. hab mir jetz alles durchgelesen und kann schon kaum erwarten bis es weiter geht. finde es so interessant, weil es dir wirklich so passiert ist. mach schnell weiter und benachrichtige mich bitte...

    liebe grüße

  • Huhu...


    ja *schäm* es geht auch bei mir mal weiter. Und das Beste, es kommt vielleicht ein wenig Spannung in die Sache.
    Jetzt will ich euch aber auch nicht mehr länger auf die Folter spannen,
    also geht es los. :D



    Kommis:


    christiane 2412
    Also das weiß man doch, dass man als Erstschmuck keinen Ring reinmacht! ^^
    Das könnte sich zu schnell entzünden und sowas alles, will ja keiner. Alex eh nicht!
    - Back to Topic, ich freue mich riesig darüber, dass ich dich mit meiner Geschichte so in den Bann ziehen kann und das du die Emotionen an die ich mich erinnere richtig fühlen kannst. Genauso habe ich mir das nämlich gedacht!



    @ Murgel *Oui, mal wieder ein Kommi *freu*
    Wieos nicht NACH Ikea? Ist das falsch?
    Und ich hab mich damals echt wie irre gefreut, hatte ich ja nur diesen rosa-weissen Albtraum bis dahin.


    @ Luxa
    Warte mal das Ende der Geschichte ab, dann wirst du wahrscheinlich verstehen können, warum ich mich an manche Erlebnisse so gut erinnern kann, als wäre es vor 5 Minuten gewesen.
    Bilder...ich find die gar nicht so toll, keine Bearbeitung und nix, ich kann nur versuchen sie aus guten Winkeln und so weiter zu machen! *hehe*


    Twilight
    Alex, ja ich finde auch, dass das Piercng ihm doch steht. Obwohl ich ordentliche Zweifel hatte und bis heute eifersüchtig bin, ich darf nämlich nicht! *grml*


    Jeany
    Ein schlichtes Danke tut es auch , oder? ^^


    Teufelchen 717
    Geht ja schon weiter.... *Auch dir Dankeschön*



    Winter 2002/4




    Ihrgentetwas ist komisch. Sehr komisch.
    Ich habe ein ganz ekeliges Gefühl,
    als ob etwas nicht stimmen könnte.
    Ich bin gerade aufgestanden, die erste Nacht in meinem neuen Zimmer.
    Ich habe keine Ahnung wie spät es ist, aber draußen scheint die Sonne,
    sodass es schon bald Mittag sein muss.
    Trotzdem dieses Gefühl bleibt. Ich überlege.
    Was stimmt nicht an dieser Situation hier nicht?
    Plötzlich fällt es mir ein, es herrscht Stille.





    Ich springe aus dem Bett. In diesem Haus hat noch nie, wirklich noch nie
    eine solche Stille geherrscht. Selbst Nachts kann man Papa bis hier oben
    schnarchen hören, aber jetzt, da ist nichts.
    Ich habe eine Gänsehaut, reiße meine Tür auf und hoffe, dass Alex in seinem Zimmer
    ist. Ich stoße die Tür auf, niemand da.
    Wo kann der denn nur sein?, denke ich. Der hat doch eine dicke Lippe, weit kann er
    ja nicht sein. Ich lausche.





    Ich gehe zur Treppe auch von unten ist nichts zu hören.
    Langsam beginne ich mir Sorgen zu machen.
    Ich rufe : „ Clarie? Papa? Aaallleeexxx?“ , doch niemand antwortet.
    Ich gehe den Flur entlang zurück. Ob die drei mich nur ärgern wollen?
    Aber was habe ich ihnen denn getan?




  • „Ring...ring....ring...!!!“ Das Telefon, es reißt mich plötzlich aus meinen Gedanken.
    Ich renne nach unten, nehme 3 Stufen auf einmal, falle fast und doch erreiche ich
    das Telefon nur knapp, bevor der Anrufer abgelassen hätte.
    „ Aino Scholten?“ sage ich atemlos in den Hörer hinein.
    „ Entschuldigung, ich hätte gerne Frau Clarie Hill gesprochen, ist sie zu sprechen? Es geht um ihren Sohn Alexander Kjell Hill!“ sagt eine Frau mit einer Ernsthaftigkeit, die mir das Blut in den Adern gefrieren lässt.
    Ich beginne sofort zu stottern, ich habe Angst was wenn...
    „ Sie... si.. sie.. ist nicht da...ich weiß nicht wann sie wieder kommt. A...abb....aber was ist mit Alex?“
    Sie antwortet direkt: „ Sind sie ein Angehöriger?“
    Ich bin verunsichert, was soll ich jetzt sagen? Am besten die Wahrheit: „ Seine Mutter und mein Vater sind verlobt!“
    Ich höre einen Seufzer vom anderen Ende der Leitung, merkt diese Frau denn nicht, dass meine Nerven zum zerreißen gespannt sind? „ Also gut, ich arbeite in der Kinderpsychatrie von Tampere und Alexander wurde vor wenigen Minuten hier eingeliefert. Einige Zeugen berichten er wollte sich vor einen Zug werfen. Wenn du möchtest kannst du vorbei kommen und versuchen mit ihm zu sprechen, mit uns tut er es nicht!“
    Ich lasse mir nur schnell die Adresse geben und schon bin ich weg.
    Ich ziehe mir nur schnell noch etwas an, mechanisch, kann keinen klaren Gedanken mehr fassen außer: WARUM?







    Die ganze Busfahrt über habe ich an nichts gedacht, mein Kopf scheint ausgefegt.
    Sollte ich nicht tausende und abertausende Gedanken im Kopf haben?
    Nun stehe ich hier, im Eingangsbereich. Alles ist kalt und leer, wie mein Kopf, wie meine
    Seele, kalt und leer.
    Ich habe das Gefühl eine Ewigkeit dort zu stehen, bevor endlich jemand kommt.
    „ Guten Tag, ich bin Aino Scholten und wurde gerade angerufen mein Bruder in Spe ist hier eingeliefert worden!“ „ Achso... du bist das!“ erkannte ich die Stimme vom Telefon wieder.
    „ Na dann komm mal mit. Er ist gerade auf sein Zimmer gekommen, die Ärzte kommen nämlich einfach nicht an ihn ran, vielleicht kannst du mit ihm sprechen!“
    Ich habe Angst, einfach nur Angst, was ist mit ihm passiert? WARUM?







    Die Zeit vergeht unendlich langsam, wir gehen den Flur entlang, ich habe das Gefühl
    wir schleichen. Ihrgentwann erreichen wir eine Tür auf der steht: Alexander Hill, Suizidgefährdet!
    Sie lies mich alleine, ich überlegte. Das Wort „Suizidgefährtdet“ hatte ich schon mal gehört. Es bedeutet auf jeden Fall nichts gutes. Ich erinnere mich, es bedeutet, dass sich jemand umbringen möchte, aber warum sollte Alexander sich umbringen?
    Ich betrete das Zimmer und sehe Alex auf einem der Betten liegen, in Boxershorts.
    Ich gucke ihn an, doch sein Blich bleibt leer. „Alex?“ frage ich ihn vorsichtig. Er wendet seine Augen nicht mal von dem unsichtbaren Punkt ab, den er an der Wand fixiert.
    „Alex?“ frage ich noch einmal nach, doch auch jetzt gibt er mir keine Antwort.




  • Ich setze mich auf einen Stuhl. Ich beobachte Alex, er sieht aus wie eine Wachsfigur,
    wenn ich nicht sehen würde, wie sein Brustkorb sich hebt und senkt, könnte man
    tatsächlich glauben er würde nicht mehr leben.
    Ganz langsam kehren die Gedanken in meine Kopf zurück.
    Sie scheinen mich überfluten zu wollen...





    Ich kann den Blick nicht von Alexander lassen. So kenne ich ihn nicht! Was ist bloß los mit ihm?
    Warum wollte er sich so etwas schreckliches antun? Habe ich Schuld daran?
    Ich schaue ihm in seine wundervollen grün-blauen Augen ganz tief. Ich versuche ihm, das Gefühl zu geben, dass ich für ihn da bin, stark für ihn bin, wenn ich es sein muss.
    Ich weiß nicht warum, aber plötzlich denke ich Dinge, von denen ich gar nicht wusste, dass ich mich selber in der Lage dazu fühlen würde.
    Ich schaue ihn dringlicher an, doch er erwiedert meinen Blick nicht.





    Plötzlich merke ich wie Tränen in mir aufsteigen. Ich verstehe mich selber nicht mehr.
    Ich stehe auf, fange an zu weinen, Alexander schaut mich trotzdem nicht einmal an.
    Ich drehe mich von ihm weg, möchte das Zimmer verlassen, aber traue mich nicht.
    Ich denke das Wort zuerst bevor ich es heraus schreie: „ WARUM?“ Ich sacke zusammen,
    alles um mich herum schwimmt, plötzlich höre ich es an der Tür klopfen...




    Ende Winter 2002/4

  • Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhh!!!! *losrenn*
    *Vor Wand lande* Autsch...


    Och menno.. hast du eine Spannung drauf! Das ist ja echt nervenzerfetzend! Klasse. Ganz toll. Ich bin begeistert!


    Habe nichts zu kritisieren. Prima!


    Deine begeisterte Wochenendleserin
    Christiane


    P.S. Einmal in der Woche (Wochenende) reicht vollkommen, wenn du da ein Update machst. ;)

    [center][/center]

  • oh nein ich hab die letzte fortsetzung gar nicht mitbekommen..
    ist auf alle fälle wieder superklasse geworden. Ainos Zimmer gefällt mir richtig gut, aber das alte fand ich eigentlich auch schön...
    hm.... was wohl noch aus dem zeitungsjungen wird.. mal sehen..
    hmm.. alex... oh man.. du musstest ja echt viel mitmachen.. bin schon echt gespannt wies weiter geht!

    [CENTER]
    [SIZE=2]Life is not about waiting for the storm to pass, it´s about learning to dance in the rain
    :megafroi


    [/SIZE][SIZE=2][SIZE=4]LaNostraVita[/SIZE]
    Mein Blog - Gedanken über Gott und die Welt, schöne Erlebnisse, inspirierende
    Zitate, eigene Fotos und meine Vorstellung von Mode und Kosmetik
    [/SIZE]

    [/CENTER]

  • Wow, deine Story ist echt super!
    Sie reißt einen wirklich mit, man hat fast das Gefühl selber drinzustecken ;)

    Ich bin wahnsinnig gespannt, wie es mit Alex und Aino weitergeht...

    lg
    Loony

  • *heul* *schluchz*
    neeeeeeeiiin!!! armer alex...ich wusste dass sowas in der art nochmal kommen musste... ;_;
    das ist ja sooo spannend...und dramatisch!!!
    mach bald weiter!!!
    ich halt das nicht aus!!!

    [LEFT][SIZE=3]fear is withering the soul[/LEFT][/SIZE]

  • Hi ho, bin gerade hier hereingerauscht...
    wundervolle Story.
    benachrichtigst du mich bitte wenn es weiter geht?

  • Hi ho, bin gerade hier hereingerauscht...
    wundervolle Story.
    benachrichtigst du mich bitte wenn es weiter geht?


    Ich glaube nicht, das Cat an alle ihre Abonnenten denken kann. ;) Gehe doch mal in die Einstellungen und wähle an, das du bei Antworten in diesem Thema mit einer E-Mail benachrichtigt werden möchtest. ;) So mach ich das. ;)

    [center][/center]

  • Huhu...


    endlich geht es weiter.:rolleyes


    Es tut mir sehr sehr leid, dass ich erst so spät wieder schreibe, aber ich habe zur Zeit wirklich allerhand mit den Vorbereitungen auf meine 3 Abschlussprüfungen in den nächsten 2 Wochen zu tun. Da kommen meine Sims leider manchmal etwas zu kurz.:angry
    Aber jetzt geht es ja weiter!;)



    Kommis:


    Christiane2412
    Sagte ich nicht, dass es wieder spannender werden würde?
    Schön, wenn die Spannung die ich erzeugen wollte auch bei dir angekommen ist! Ach übrigens, ich mach die Fortsetzungen immer je nach nachdem wie ich Zeit habe, öfters ebend am Wochenende!^^


    @Cindy93
    Huhu du, schön wenn die Story dir gefällt. Immer schön brav weiter lesen! Ja?


    Loony
    Dankeschön! Auch bei dir freue ich mich sehr, dass dich meine Geschichte mitnimmt und so fesselt. So war es gedacht. Ich wollte dem Leser mein Innerstes offenbaren!


    Twilight
    *in den Arm nehm* Das wird schon wieder...


    @Zaje
    Da muss ich leider Christiane recht geben!
    Trotzdem danke für dein liebes Kommi.
    Aboniere die Story doch wirklich einfach, hrm?


    Winter 2002/5




    Ich kann nichtmal „Herein“ sagen, meine Stimme versagt. Die Tür öffnet sich trotzdem.
    Clarie betritt den Raum. Sie sieht nicht viel anders aus, als sonst.
    Sie geht direkt auf Alexanders Bett zu, schaut ihm tief in die Augen.
    Ich bewundere sie für ihre scheinbare Stärke. Ich glaube, wenn ich ihrgentwann mal Kinder habe,
    könnte ich nicht so reagieren. Mein Kind so sehen...
    Ich frage mich immernoch, warum er sich umbringen wollte, wollte er?







    Sie baut sich förmlich vor seinem Bett auf: „ Sagmal, hast du sie noch alle? Bist du eigentlich vollkommen bescheuert? Stell dir mal vor, dass hätte alles so geklappt wie du dir das in deiner kranken Fantasie ausgemalt hast! Ich dachte diese Zeiten sind vorbei!“
    Beim letzten Satz fange ich mich. Was meint sie damit:“ Ich dachte diese Zeiten sind vorbei!“
    Heißt das Alex wollte sich schon Mal das Leben nehmen?
    Ich sacke auf meinem Stuhl entgültig zusammen, das ist alles viel zu viel für mich.





    Ich weiß nicht wie spät es ist. Clarie steht immer noch an Alexanders Bett und schaut ihn an.
    Ich kann nicht anders, auch mein Blick geht zu ihm.
    Er schaut sie, uns, mich an. Mit einem Blick, der mich wieder in Tränen ausbrechen lässt.
    Er schaut so hilflos aus, als wenn er selber nicht wüsste, was mit ihm los ist.
    Ich will ihm doch nur helfen. Alex...denke ich...wie kann ich dir nur helfen?





    Clarie scheint es aufgegeben zu haben. Mittlerweile steht sie nur noch an seinem Bett.
    Draußen ist es richtig dunkel geworden, und Clarie fleht Alex förmlich an, sich etwas
    anzuziehen und mit nach Hause zu kommen.
    Die Tränen stehen ihr in den Augen. Das will ich nicht sehen! So eine starke Frau sollte nicht
    weinen. Ich schenke Alexander einen Blick.


  • Plötzlich kommt Bewegung in die Sache. Alex steht auf und zeigt Clarie einen Vogel.
    Sprechen tut er noch nicht. Warum nicht? „Alex? Alex? Alexander? Was ist denn los?“ flüstere ich.
    Doch er schenkt mir keine Beachtung.
    Immer und immer wieder habe ich dieses Wort im Kopf, kann an nichts anderes mehr denken:
    „WARUM?“





    Ihrgentwie schafft es Alex mit Claries Hilfe sich anzuziehen. Er ist wackelig auf den Beinen.
    Clarie wendet sich zu mir: „ Du? Pass bitte kurz auf ihn auf. Ich gehe zur Rezeption, und melde ihn dort ab!“ Ich setzte mich, Alex bleibt stehen. Ich kann nicht anders, ich muss ihn anstarren.
    Diesen Jungen, der mir alles bedeutet, der bisher immer mein Vorbild war, der Junge, der mein großer Bruder werden soll. Der Junge der immer Mutig ist und seine Meinung sagt, der Junge der sich nichts gefallen lässt und seine Ziele erreicht.
    Was ist mit diesem Jungen passiert? Das hier vor mir, ein Haufen Elend steht, dem Tod durch einen Zufall noch einmal entkommen. Vor mir steht ein Junge den ich nicht wieder erkenne. Ein Junge der so unendlich traurig und leer wirkt, als wenn er niemals wieder Glück erfahren könnte. Als wenn er verloren wäre...







    Clarie kommt zurück: „ Es ist alles geklärt, lasst uns gehen! ALEX! Komm bitte!“ Er läuft stumm hinter uns her. Die Schwestern auf dem Flur schütteln den Kopf und fangen an zu tuscheln.
    Ich weiß nicht warum.
    Draußen ruft Clarie zu Hause an, damit Papa uns abholt: „ Christoph? Es war etwas mit Alexander, ist aber nicht so tragisch, könntest du uns an der Kinderpsychatrie abholen kommen? Weißst du wo das ist?“ Einige Sekunden später legt sie auf und sagt: „ Er kommt sofort! Aino? Bitte sage Christoph nichts, Alexander hat manchmal so Attacken, da darfst du dir nichts bei denken! Lass ihn einfach ein paar Tage in Ruhe und spreche nicht mit ihm darüber, dann wird alles wieder gut!“
    „Dann wird alles wieder gut!“? Ich glaube ich höre nicht richtig, trotzdem nicke ich brav!
    Schon kommt Papa mit dem Auto.







    Während der Fahrt redet niemand von uns ein Wort, was sehr seltsam ist. Normalerweise sind alle unsere Autofahrten wild und laut. Diesmal nicht.
    Die Fahrt dauert nicht lange. Wir steigen aus. Alexander scheint es eilig zu haben. Er stürzt fast aus dem Wagen und stolpert die Treppen hoch. Ich rufe: „Warte doch!“ , aber es scheint als ob er mich nicht hören will.


  • Papa nimmt mich bei Seite: „Sagmal, was war denn mit ihm?“ Es fällt mir schwer, sehr schwer ihn nun zu belügen: „ Ich weiß es nicht! Frag mal Clarie!“. Ich habe sofort ein schlechtes Gewissen, man soll doch nicht lügen, warum tue ich es dann? Weil Clarie mich gebeten hat, oder weil ich nicht möchte das Alexander Schwierigkeiten bekommt?Letzers.
    Ich nutze die Gelegenheit das Papa nun auf Clarie einfragt und gehe ins Haus.







    Eigentlich möchte ich nur noch ins Bett. Aber zuviel schwirrt mir durch den Kopf.
    Ich ziehe mich um. Mechanisch. Ich empfinde nichts dabei, habe immer noch nur diesen
    einen Gedanken im Kopf: „WARUM?“ Ich stelle mich vor meinen Schrank und schreie:“WARUM? WARUM? WARUM?“ Doch ich finde keine Antwort, vielleicht habe ich auch gar keine erwartet.





    Ich entschließe etwas zu tun, was ich noch nie getan habe. Alex tut es auch, vielleicht auhc gerade jetzt. Ich werde Tagebuch schreiben. Ihrgentwem muss ich meine Gedanken erzählen, ich habe das Gefühl das mein Kopf sonst Platz und mein Herz explodiert.
    „Liebes Tagebuch...“ Beginne ich zu schreiben....



    *Alexanders Sichtweise *





    Jetzt stehe ich hier vor dem Spiegel und lächle. Dabei weiß ich gar nicht wieso.
    Ist es ein Reflex, ein Reflex wie diese Entscheidung heute zu treffen, nicht mehr leben zu wollen?
    Ich weiß nicht mal mehr genau wie es dazu kam. Plötzlich stand ich vor diesen Gleisen, sah den Zug auf mich zu kommen. Doch dann zog mich jemand zurück und rief den Notarzt.
    Ich weiß nur noch, wie leer ich mich fühlte. Ich wollte einfach nicht mehr sein, dachte ich hätte
    es nicht verdient zu leben. Aino wird mich dafür hassen! Doch es ist besser so! Mama...sie nimmt es nicht war. Christoph wird es wohl nie erfahren.



    Erstmal duschen, versuchen meinen Körper rein zuwaschen von all dem schlechten was in mir ist.
    Ich schaue an mir herunter. Wie hässlich ich doch bin! „ Ich HASSE mich!“ denke ich.
    Ich hasse mich wirklich, will nicht mehr sein!



    Ihrgentwie ist mir komisch, als wenn ich gleich in Ohnmacht fallen würde...





    *Alexanders Sichtweise Ende *




    Ende Winter 2002/5

  • oh man wie schrecklich! Ich finde das voll krass, dass Claire gesagt hat, es war nicht so wild und das alles bald wieder gut wird. Ist es vllt. schon routine für sie? Und wieso findet es Alex gut so, wenn Aino ihn hasst (ich bin sehr froh, dass du ein stück aus seiner Sichtgeschrieben hast :) ) bin auf alle fälle schon sehr gespannt!


    PS: Natürlich lese ich weiter :D

    [CENTER]
    [SIZE=2]Life is not about waiting for the storm to pass, it´s about learning to dance in the rain
    :megafroi


    [/SIZE][SIZE=2][SIZE=4]LaNostraVita[/SIZE]
    Mein Blog - Gedanken über Gott und die Welt, schöne Erlebnisse, inspirierende
    Zitate, eigene Fotos und meine Vorstellung von Mode und Kosmetik
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