Hi Nonuna, auch diese Fortsetzung ist wieder klasse geschrieben! Man spürt die verzweifelte stimmung geradezu...
Ich habe aber auch mal ne kurze frage an dich:
Baust du die Schauplätze eigentlich alle selbst oder nimmst du Downloads als Basis???
LG jon119
Die Erde ohne uns
- Nonuna
- Geschlossen
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Jetzt hast du aber schnell gepostet ! Ich komme gar nicht mehr mit... Trotzdem werde ich weiterlesn. Die Geschichte ist richtig spannend. Die Bilder toll und der Text sehr lebhaft ! :rolleyes Ich bin begeistert. Mehr hab ich nicht zu sagen^^ :roftl
Toll ! -
Kurze Zeit mal nicht in den Thread geguckt und schon zwei neue Kapitel!!:roftl
Ich find die FF echt sehr gut,und vorallem die Beschreibung wie die beiden sich fühlen fand ich seeeehr gut!
Sind Jelena und Erik eigentlich in der selben Stadt? Wenn ja, müssten sie sich ja zwangsläufig mal über den Weg laufen... -
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Was soll ich anderes sagen als: Wunderbare tolle Fotostory!!
Hast du für Jelena im Krankenhaus einen Hack oder Cheat verwendet, damit sie sich wie ein Kleinkind verhält? Das Situation ist dir auf jedenfall sehr realistisch gelungen. Befinden sich Jelena und Erik in der gleichen Stadt? Werden sie sich treffen? Warum ist Jelena im Krankenhaus? Ich erwarte nicht unbedingt eine Antwort auf meine Fragen -würde ja auch die Spannung nehmen- aber das beschäftigt mich eben.
Ein großes ob auch für deinen Baustil, deine Kulissen gefallen mir sehr!
Lg Maiga -
sehr, sehr schön!
lG
Stephan -
Wow, wirklich super!
Hast ein sehr interessantes Thema gewählt xD Auf was für Ideen du kommst
Die Bilder sind richtig klasse. [Super Grafik ;)] Der Text ist auch richtig gut!
Da will man ja gar nicht aufhören, zu lesen
Ich bin echt gespannt, wies da noch so weiter geht!*Thema abonnier*
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Kapitel 5
Erik
Benommen schloss ich die Wohnungstür hinter mir und drehte den Schlüssel zweimal um. Mein Blick fiel auf die beiden Zeitungen, die am Boden lagen. Vielleicht würde ich dort Antworten finden. Ich hob jene vom Dienstag auf und durchforstete die Seiten nach einem Hinweis. Erneute Krise im nahen Osten. Ausschreitungen in Kenia. Flutkatastrophe in Pakistan. Flugzeugabsturz in Alaska. Kein Wort darüber, welches mir einen Hinweis auf den Verbleib der anderen Menschen liefern konnte.
Mir war schwindlig. Mein Magen krampfte sich zusammen und meine Zunge klebte als pelziges Etwas am Gaumen. Ich ging ins Bad und drehte den Wasserhahn auf. Gierig kippte ich einen Becher Wasser nach dem anderen in meine trockene Kehle. Zu spät realisierten meine Sinne den fauligen Geschmack und ich würgte. Die Trinkwasserversorgung schien auch zusammengebrochen zu sein.
Meine Kehle schnürte sich zu. Ich bekam kaum noch Luft. Die Panik hatte mich erfasst und ich biss mir in den Handrücken, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Ich sollte mir ernsthafte Gedanken darüber machen, was geschehen war. Wo waren all die anderen geblieben? Vielleicht war ich doch nicht allein. Vielleicht hatte ich die anderen einfach noch nicht gefunden. All diese Menschen konnten doch nicht einfach so verschwunden sein!
Ich zog mir ein T-shirt über und wechselte die Shorts gegen ein paar bequeme Jeans. Ich nahm eine der letzten Mineralwasserflaschen aus dem Kühlschrank, trank, schob mein Taschenmesser in die Hosentasche und verliess die Wohnung. Ich schloss die Wohnungstür hinter mit ab und machte mich auf die Suche nach irgendjemandem. Mein Kopf fühlte sich dumpf und schwer an, wie mit Watte ausgestopft. Verwirrung und Angst lösten sich gegenseitig ab.
Auf meinem Weg durch die leeren Strassen erfasste mich ein Gefühl der Beklemmung. Die Stille drückte sich unheimlich zwischen den Häusern hindurch und ich ertappte mich dabei, wie ich leise vor mich hin summte. Nebst meinen Schritten, die an den Betonwänden widerhallten, hörte ich nur noch das Schlagen meines eigenen Herzens. Meine Verwirrung wuchs mit jeder Querstrasse, die ich erreichte. Der erste Schock über die Einsamkeit wich der Panik.
Irgendwo schepperte es, und ich fuhr erschrocken herum. Aus dem Nichts tauchte plötzlich ein grosser schwarzer Hund auf, knurrte mich kurz an und verschwand dann die Strasse hinunter. Nebst der Katze das erste Wesen, das ich heute sah. Ich fragte mich, wobei ich den Köter gestört hatte und sah mich in der Häusernische um, aus der er aufgetaucht war.
Beissender Gestank von toten Ratten, Kot und Urin schlug mir entgegen. Müll stapelte sich an der Hausmauer und der aufgerissene Boden flimmerte in der heissen Mittagssonne. Doch neben all dem aufgehäuften Abfall erregte etwas meine Aufmerksamkeit, das mir der Schrecken in die Glieder fahren liess. Der Anblick in Kombination mit dem verunreinigten Wasser brachte mich dazu, mich zu übergeben.
Eine bleiche Hand schaute unter den Kartons und Säcken hervor. Die Ratten hatten sich ihren Teil bereits geholt und das, was davon übergeblieben war, liess meinen Magen rebellieren. Hier lag, praktisch mitten auf der Strasse, ein toter Mensch. Einfach so. Es dauerte eine Weile, bis ich die Fassung wieder fand. Meine Kehle entfuhr ein langer Schrei, in dem sich das ganze Entsetzen ausbreitete und unkontrolliert entlud. Ich sank auf die Knie und mir wurde schwarz vor Augen.
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Uak! Das letzte Bild ist echt gruselig! Hab voll den Schreck bekommen :hua
Du machst es aber echt spannend! Ich finde es gut, dass du abwechselnd aus den beiden Perspektiven berichtest.
Wahrscheinlich treffen sich die beiden bald mal *spekulier*
Die Bilder sind dir wie immer sehr gut gelungen! Sie drücken die Emotionen gut aus.
LG,
Scotty -
Hallo Nonuna,
ich komme dir doch nicht etwa bekannt vor?
Weils so toll ist, dass ich dich auch hier im Forum treffe (auch wenn du schon seit einiger Zeit länger als ich hier bist) bekommst du auch hier mal einen Kommi von mir.
Du weißt ja schon vom anderen Forum, wie interessant ich die Geschichte von dir finde!
Also du hast ja einen vielfältigen Schreibstil. Ein bisschen ironisch, detailreich, informativ und dazu noch so, dass einem Schauer über den Rücken laufen.
Das Kapi war ja echt gruselig. Da hat man dieses "fremde Gefühl", was deine Charaktere in der verlassenen Gegend haben müssen, echt rauslesen können und dann noch die leckere Hand, die ja schon dem einen oder anderen den Hunger gestillt hat...
Das ist alles noch so mysteriös und ich bin total gespannt, was da nun passiert ist. Den Nachrichten zufolge, herrschte ja ein gewisses wetterchaos auf der Welt, aber zu sowas haben wir ja auch schon unsere Erfahrungen gemacht.
Ich bin gespannt, wann du uns den ersten Tipp gibst, oder du schreibst einfach so genial, dass das längst passiert ist und ich einfach zu blöd bin das rauszulesen
Ich muss dir noch zusätzlich Lob aussprechen: Es ist ja immer schwierig, so etwas zu schreiben. Da tauchen sofort Vergleiche mit "I am Legend" auf, aber dass kann man ja nicht vermeiden.. Wirst du uns schon noch beweisen
Aber ich finde es einfach bemerkenswert, dass du so, na wie sagt man das jetzt, bedacht schreibst. Also iwie organisiert. Immerhin denkt man ja auch nicht an die Folgen nebenbei, wie, dass es keinen Strom gibt, die Wasserleitungen nicht funktionieren, Lebensmittel vergammeln und all sowas.
Aber daran denkst du ja, also hier auch wieder so ein bemerkenswerter Punkt.
Jetzt merke ich gerade, dass ich schon wieder so viel geschrieben habe :misstrau Liegt wohl an deinen Kapiteln, die zwar kurz, aber trotzdem voll von inhalt sind. (Ok, ist doof ausgedrückt von mir)
Mach schnell weiter, ich brenne auf eine Fs!
Lg sterni -
@Scotty: Tut mir leid, dass du dich erschrocken hast! Naja, ich denke, Erik hat noch einen viel grösseren Schreck gekriegt!
nachtstern: Wow... da werde ich doch glatt rot! Danke!
Kapitel 6
JelenaLange sass ich regungslos am Fusse der Telefonzelle und starrte auf meine Füsse. Warum war ich im Krankenhaus gewesen? Ich begann meinen Körper nach Wunden oder Narben abzusuchen, doch das einzige, was ich entdecken konnte, war ein durch einen blauen Fleck umrandeten Einstich auf dem Handrücken. Wahrscheinlich von der Infusion.
Irgendwo sang ein Vogel und die Sonne verschwand hinter den hohen Gebäuden, die mich umgaben. Ein schwacher Wind kam auf und ich fror in dem dünnen Krankenhaushemd. Ich stand auf und suchte nach Schutz vor der hereinbrechenden Dunkelheit. Meine Augen glitten über die matten Scheiben der Läden, in denen sich die letzten Sonnenstrahlen spiegelten.
Ich kam an einem Supermarkt vorbei und mein Blick blieb an einer Schaufensterpuppe hängen, die mich aus leeren Augen anstarrte. Ich warf all meine moralischen Bedenken über Bord und stemmte die Tür zum Laden auf. Kein Alarm. Wahrscheinlich gab es kein Strom, so tot und leer wie alles war.
Ich orientierte mich an der Etagenbeschriftung im Erdgeschoss. Bettenabteilung. Ich starrte auf das Wort und mein Körper assoziierte den Begriff sofort mit einer weichen Matratze und einer kuscheligen, warmen Decke. Ich übersprang immer zwei Stufen der starren Rolltreppe nach oben und sah mich suchend nach Möbeln um, als mein Blick auf die Lebensmittelabteilung fiel.
War es unmoralisch, wenn ich mir etwas zu Essen nehmen würde? Schliesslich war ich kurz vor dem Verhungern und der Laden schien verlassen. Ich haderte mit mir selber. Dann nahm ich eine Packung Kekse aus dem Regal und griff nach einer Flasche Orangensaft, die im nunmehr warmen Kühlschrank stand.
Durstig trank ich und stopfte mir einen Keks nach dem anderen in den Mund. Mein Magen rumorte ob der plötzlichen ungewohnten Menge an Nahrung. Aufkeimende Gewissenbisse liessen mich hektisch umblicken. Ich entdeckte die dunklen Überwachungskameras an der Decke und mein Herz blieb beinahe stehen.
Doch sie bewegten sich nicht. Alles lag still. Mein Blick fiel auf einen Kleiderständer. Ich liess die Kekse liegen und kramte mir Unterwäsche, eine Hose und ein T-shirt raus, zupfte das Preisschild von den Etiketten und zog mich an. Ich fühlte mich bereits viel besser, obwohl das schlechte Gewissen immer noch gegen mein Handeln rebellierte.
Die Gewissensbisse machten der Müdigkeit platz und ich suchte nach der Möbelabteilung. Die bunt bezogenen Betten standen einladend auf einer Ausstellungsfläche. Ohne noch weiter zu überlegen liess ich mich auf die weiche Matratze fallen und schloss die Augen. Sofort waren die Bilder der Leichen im Krankenhaus wieder da. Ich krallte meine Hände ins Kopfkissen und zwang mich dazu, an etwas anderes zu denken. -
Huhu...
wieder mal eine tolle Fortsetzung.
Ich mag deine Storys einfach unheimlich gerne. Sie strahlen etwas aus, wirken so echt und lebendig auf mich.Ich glaube ich würde ähnlich wie Jelena reagieren, immerhin tut sie eigentlich etwas unrechtes. Aber in der Not...kennen wir ja.
Hoffe du machst weiter so.
Cat
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Hallo Nonuna,
ich bin total beeindruckt von deiner FS, wusste nämlich bisher gar nicht dass eine FS wirklich genau so spannend sein kann wie ein gutes Buch oder ein Film - aber das hast du mir ehrlich gesagt hiermit bewiesen. Mag daran liegen, dass man (zumindest ich) noch total im Dunklen darüber tappt, wer oder was an dieser Situation "Schuld" ist, und zum anderen daran, dass ich das Thema an sich unheimlich interessant finde. Ich bin sehr gespannt was du daraus weiterhin machst, wie die beiden weiter vorgehen, was sie erwartet und ob sie sich vielleicht treffen. Also ein großes Lob von mir an deinen Ideenreichtum und vor allem an deine Liebe zum Detail Ich freu mich auf die nächsten Kapitel!
Lieben Gruß
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Danke, ihr Lieben! Na dann sollt ihr aber auch nicht lange auf das neue Kapitel warten müssen!
Kapitel 7
Erik
Als ich erwachte, schmerzte mein Nacken und die Schulter, auf der ich gelegen hatte. Es war bereits dunkel und meine Augen suchten verzweifelt nach einem Anhaltspunkt in der tiefen Schwärze, die mich umgab. Ich dachte an die Leiche, die irgendwo neben mir liegen musste und der Ekel liess mich aufspringen.
Der Mond stand zwischen den Gassen hoch oben am Himmel und spendete ein mattes blaues Licht. Meine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und ich erkannte die Häusermauer. Keine Strassenlampen, die brannten, kein Licht, das durch ein Fenster drang, nichts, was irgendwie Heimeligkeit verbreiten würde war in Sicht.
Orientierungslos tastete ich mich an der Hausmauer voran. Aus welcher Richtung war ich gekommen? Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Erneute Panik stieg in mir auf. Ich setzte mich an die Häuserwand und versuchte, mich zu beruhigen. Es war nur dunkel, es konnte nichts passieren. Irgendwo bellte ein Hund. Aus einer anderen Ecke raschelte es.
Mein Puls beschleunigte sich und meine Muskeln machten sich bereit zur Abwehr oder Flucht. Was wenn herumstreunende Hunde mich angreifen würden? Oder wenn da doch noch jemand war, wer es auf mich abgesehen hatte? Doch diesem Gedanken wich die Hoffnungslosigkeit, doch alleine zu sein.
Ein Kloss der Verzweiflung bildete sich in meinem Hals. Ich kämpfte dagegen an, dass die Angst vor dem Offensichtlichen mich übermannte. Krampfhaft versuchte ich, an etwas anderes zu denken. Doch alles half nichts und ich spürte, wie heisse Tränen meine Wangen hinunter rannten.
Ich schämte mich, wie ich so in der Dunkelheit sass und vor mich hin weinte. Offenbar wurde ich mich an dem Punkt des ganzen Ausmasses der Situation bewusst. Ich war allein. Einfach so. Die anderen Menschen waren weg. Waren alle tot? Wenn das der Fall sein sollte, warum lebte ich dann?„Sch.eisse!“ schimpfte ich. Wut kroch in mir hoch. Wut über meine Schwäche, über die Ausweglosigkeit und die Tatsache, dass mir keine Lösung einfiel dafür, wo all die anderen abgeblieben waren. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich begann, auf die Hausmauer einzuschlagen und meine Wut in nächtlichen Gassen hinaus zu brüllen.
Ich schrie mir die Kehle heiser und als ich verstummte hörte ich, wie aus verschiedenen Ecken der Stadt Hunde angefangen hatten zu heulen. „Ihr sagt es“, flüsterte ich. Warum waren Tiere noch da, aber keine Menschen? Ich drehte mich gedanklich im Kreis. Morgen würde ich eine Antwort auf all meine Fragen suchen!
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Wow :eek: .
Das ist ja mal wieder ein Thema.
Apropos Parallelen zu anderen Filmen oder Büchern.
Der Anfang Deiner Story gleicht exakt dem neuseeländischen Film "Quiet Earth" . Der Film basiert auf einem Buch des Neuseeländers Craig Harrison
Der fängt genauso an mit einem Mann der bei sich daheim aufwacht und alles ruhig ist. Im Gegensatz zu Deiner Story, gibt es aber in dem Film auch keine Tiere mehr (aber auch keine Leichen) und der erste andere Mensch lernt man in dem Film, erst nach einer halben Stunde kennen.
Auf jedenfall haben mich solche Sachen schon immer sehr begeistert. Ich mag so Science - Fiction Sachen sehr. Ich bin mal sehr gespannt, ob die beiden Hauptcharaktere in deiner Story, irgendwann aufeinandertreffen werden, ob noch weitere Charaktere dazukommen und schlussendlich, was denn der Auslöser für das verschwinden und sterben aller, gewesen ist.
Sehr originell sind auch in dieser FS wieder deine Charaktere und auch die Locations. Einfach klasse, wie Du das immer in Szene setzt alles.
In diesem Sinne ist der Thread ebenfalls gebookmarkt -
Hallo!^^
Wieder mal eine tolle neue FS von dir!!!:applausBesonders gut finde ich (vorallem am Anfang) den Kontrast zwischen dem eher sanften, vorsichtigem "Erwachen" von Erik, und dem schockigen von Jelena, die in dem Krankenhaus zwischen den Leichen aufwacht.
Aber warum nur ist auf der Strasse nur eine Leiche, oder wurden die anderen von den Tieren verschleppt, BZW. gefressen?
Soweit, schreib schnell weiter, LG, simfan500
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Kapitel 8
Jelena
Die Nacht war grauenhaft gewesen. Dauernd hörte ich Geräusche, die mich zusammenfahren liessen. Waren es Ratten? Oder vielleicht doch Menschen? Was wäre denn, wenn noch andere Menschen überlebt hätten? Was überlebt eigentlich? Eine Katastrophe musste es gewesen sein. Doch was für eine?Ab und zu döste ich für einige Minuten weg, um gleich darauf wieder aus dem Schlaf hochzuschrecken. Als draussen die Sonne aufging fühlte ich mich entsprechend gerädert. Gleichzeitig hatte ich einen Entschluss gefasst: Falls ausser mir sonst noch irgend ein lebender Mensch in dieser Stadt existierte, so würde ich ihn finden.
Ich wusste, dass ich roch wie ein Penner, also nahm ich mir ein Deo aus dem Supermarkt mit und suchte den Notausgang zum Treppenhaus. Mir fiel ein, dass ich ja im Prinzip auch sowas wie eine Obdachlose war und schämte mich des Vergleichs. Ich war eine Heimatlose ohne Erinnerungen an das, was geschehen war.
Ich suchte einen Rucksack, fand einen geeigneten und füllte ihn mit Lebensmittel und Wasserflaschen. Ich überlegte mir, dass ich so bald niemanden finden würde, dem ich die Sachen bezahlen könnte, und so beruhigte sich mein Gewissen langsam. Ich ahnte, dass es hier ums Überleben ging, nicht um Moral.
Ich fand das Treppenhaus und stiess die Nottür auf. Stufe um Stufe stieg ich höher in das Gebäude hinauf, in der Hoffnung, auf das Dach zu gelangen. Tatsächlich führte die letzte Tür aufs Flachdach und ich spürte, wie ein angenehm frischer Wind durch meine Haare strich. Von hier oben würde ich einen guten Überblick über die Stadt haben und sehen, ob sonst noch jemand ausser mir herumirrte.
Ich liess meinen Blick über die Nachbardächer schweifen. Irgendwo flatterte eine zerschlissene Regenbogenfahne an einem Balkon im Wind. Ansonsten bewegte sich nichts. Ich schaute in die Häuserschluchten hinunter. Da war ein Hund, der mit der Schnauze im Abfall wühlte. Keine Menschen. Nirgends.
Meine Augen suchten jedes Fenster ab, das sie erreichen konnten. Ich blickte über die stillen Schornsteine hinweg Richtung Horizont. Der Wind trieb mir Tränen in die Augen als ich mich gegen Norden wandte. Ich stutzte. Hinter den grauen Mauern der Stadt, jenseits der Dächer sah ich etwas ungewöhnliches.
Eine Rauchsäule stieg dunkel und sich kräuselnd gegen den Himmel, wo die Partikel schliesslich vom Wind weggetragen wurden. Wo Rauch war, da war auch Feuer. Und wo Feuer war, da waren auch Menschen. Vielleicht ein Lagerfeuer! Oder eine Fabrik! Neue Hoffnung keimte in mir auf.
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Als ich dieses Kapitel gelesen habe war ich die ganze Zeit angespannt und am Ende kam bei mir auch neue Hoffnung. Wobei ich seltsamer weiss das es noch andere Menschen(Erik ist doch in der gleichen Stadt, oder?) in der Stadt gibt.
EDIT:Erster:jeah
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Hallo!
Zwar eine kurze Fortsetzung, aber sie zeigt ganz neue Möglichkeiten auf.
Feuer? Klar, einerseits könnte es heißen, dass irgendwo Menschen sind andererseits könnte es aber auch nur irgendeine Maschine, Leitung oder ähnliches, das wegen mangelnder Wartung in Rauch aufgegangen ist. Ich weiß nicht ob es beabsichtigt war, aber mir erschien es ziemlich viel Rauch für ein Lagerfeuer. Wenn es ein größeres Feuer ist, ist keine Feuerwehr mahr da um sie zu bekämpfen. Jelena geht zu dem Feuer. Hoffentlich geht sie mit Rückenwind dorthin. Vielleicht seh ich jetzt Probleme wo keine sind, aber das ist mir als erstes dazu eingefallen.
Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!:)
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Hehe das letzte Bild ist ja mal wieder genial bearbeitet mit der Rauchsäule, wenn auch ich mir nur schwer vorstellen kann, wie jemand das Grafiti auf der linken Seite, so hoch droben hingesprüht haben kann *g
Das war bestimmt ein Drahtseilakt für den Künstler gewesen