Die Erde ohne uns

  • Hallo ihr Lieben


    Schimpft mich wahnsinnig, aber ich kann einfach nicht anders als noch eine Story anzufangen. Diese Geschichte geistert schon lange in meinem Kopf herum. Sie ist wieder fiktiv und jede Ähnlichkeit zu real existierenden Personen und Gegebenheiten ist rein zufällig. Diese Mal wage ich mich in ein anderes Genre vor, ich hoffe, es gefällt euch trotzdem! Und keine Bange, "Annas letzte Reise" und das Projekt "Anders" werden nicht vernachlässigt! Lob und Kritik sind wie immer gleichermassen erwünscht und willkommen!

    Hinweis:
    Nein, bei dieser Geschichte handelt es sich nicht um eine abgeänderte Form von "Ich bin Legende" von Richard Matheson und seinen Verfilmungen. Ich habe weder das Buch gelesen noch einen der Filme gesehen. Aber das Thema wurde natürlich schon in einigen Erzählungen aufgegriffen.





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    Kapitelübersicht


    Kapitel 01 - Kapitel 11
    Kapitel 02 - Kapitel 12
    Kapitel 03 - Kapitel 13
    Kapitel 04 - Kapitel 14
    Kapitel 05 - Kapitel 15
    Kapitel 06 - Kapitel 16
    Kapitel 07 - Kapitel 17
    Kapitel 08 - Kapitel 18
    Kapitel 09 - Kapitel 19
    Kapitel 10 - Kapitel 20


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    Kapitel 1


    Erik


    Ich wachte mit Kopfschmerzen auf. Letzte Nacht hatte ich mal wieder über die Stränge geschlagen und jetzt zahlte ich den Tribut dafür. Mühsam zwang ich meine Augenlider auseinander und erhaschte einen Blick auf die vergilbten Vorhänge, die am Fenster hingen und die Sicht auf die Betonmauer des Nebengebäudes verhinderten. Meine Kehle fühlte sich staubig an und ich hustete. Erst jetzt fiel mir auf, dass feiner Staub meine Bettdecke überzog. Instinktiv sah ich hoch zur Zimmerdecke, ob da was abbröckelte. In dieser Bruchbude hätte mich das nicht gewundert.




    Doch da war nichts. Ich richtete mich benommen auf und massierte meine Schläfen. Verdutzt sah ich mich um. Da stand die leere Pizzaschachtel von gestern neben einer Dose mit mittlerweile abgestandenem Bier. Beide waren mit einer ebenso dicken Staubschicht überzogen und langsam fragte ich mich, was hier eigentlich vor sich gegangen war, als ich geschlafen hatte. Ich fuhr mir durch die Haare, nur um die Finger angewidert aus den fettigen Strähnen zu ziehen. Ich musste verdammt lange geschlafen haben.




    Ich schälte mich aus dem Bett und schlurfte zum Fenster. Nach frischer Luft lechzend riss ich die beiden Flügel auf und blickte um die Ecke zur Strasse runter. Kein Mensch war zu sehen. Die sonst vielbefahrene Strasse lag still und verlassen da und Unruhe begann sich in meinem Magen auszubreiten. Hatte ich was verpasst? Auf dem Weg in die Küche kam ich an der Wohnungstür vorbei. Da lagen zwei Tageszeitungen. Hatte ich wirklich zwei Tage lang durchgeschlafen? Was musste ich bloss gesoffen haben?




    Ich überflog die Schlagzeile. Nichts Neues. Mein Blick blieb am Datum hängen. Es war die Zeitung vom Dienstag. Ich blickte auf meine Armbanduhr. Heute war Freitag. Ich stutzte. Was zum Henker war hier los? Ich war am Samstag aus und heute war es bereits sechs Tage später? Ich klopfte gegen das Abdeckglas der Uhr. Sie lief normal. Ich beschloss, meinen Kumpel anzurufen. Schliesslich hatte er im ähnlichen Zustand wie ich die Bar verlassen, also musste es ihm wohl ähnlich ergangen sein.




    Das Telefon war tot. Noch nicht mal ein Freizeichen bekam ich zu hören. Ich dachte an einen Stromausfall und versuchte, die Zimmerlampe einzuschalten. Es ging nicht. Waren Telefone auch vom Stromnetz betroffen? Somit fiel das Frühstücksei wohl auch aus, dachte ich. Ich stolperte in den Hausflur, die Treppe hinunter zum Briefkasten. Meiner war leer, wie immer. Rechnungen waren die einzige Post, die mit zermürbender Regelmässigkeit den Briefkasten verstopfte.




    Durch das kleine Fenster in der Haustür erhaschte ich einen Blick nach draussen. Im selben Moment fiel mir auf, dass es im Haus erstaunlich ruhig war. Zu ruhig. Wo war der Köter von der Dame unter mir, der jeden Morgen seinen Hass in die Welt hinaus bellte? Wo war das Kindergeschrei aus dem dritten Stock? Wo war der Lärm der Fernseher und Radios, die Streitereien und gurgelnden Rohre? Nein, es war still.




    Ich trat auf die Strasse hinaus, ignorierend, dass ich nur meine Schlafshorts trug. Ein leichter Wind wehte Zeitungsfetzen zwischen den parkenden Autos hindurch und wirbelte sie die Hauseingänge hinauf. Ich fröstelte, aber nicht wegen der Kälte, sondern wegen dieser unvorstellbaren Stille. Zögernd schlenderte ich ein Paar Schritte die Strasse hinunter. Jedes Haus lag still da, mancherorts waren Fensterscheiben eingeschlagen, kein menschlicher Laut drang an mein Ohr.

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    --> Objekte, Kleider, Genetik, Schmuck, Posenhacks und die Designerschule aus meiner Werkstatt <--[/center]

    13 Mal editiert, zuletzt von Nonuna ()



  • Ich ging durch eine Geisterstadt. Als ich das Ende der Strasse erreicht hatte, blieb ich an der toten Ampel stehen. Nirgendwo fuhr ein Auto. Nirgendwo war jemand auf der Strasse. Nur ein leiser Wind pfiff um die Ecke und liess irgendwo ein loses Brett klappern. Träumte ich immer noch? „Was zur Hölle ist hier los?“ schrie ich in einem Anflug von Panik die Strassen hinunter. Doch niemand antwortete mir.


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  • Noch eine FS? Wow, überarbeite dich nicht! ;)

    Es fängt schon mal sehr spannend an. Über den Inhalt kann man jetzt noch nicht so viel sagen, doch irgendwie erinnert mich die Story an diesen Film, wo die Hauptfigur der letzte Mensch auf der Welt ist, alle anderen sind tot...

    Ich werde die Story weiterverfolgen!
    LG,
    Scotty

  • Keine Bange, die Story hat absolut nichts mit dem Film "I am Legend" zu tun! Diese Geschichte entstand lange vor dem Film, eventuelle Ähnlichkeiten sind zufällig, zumal ich den Film auch nicht gesehen habe.

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  • Liebe Nonuna!
    Ich find es sogar gut, dass du noch eine Story machst. Du schreibst sehr schön und erklärst uns meist wichtige Seiten des Lebens. Doch auch ich finde, du solltest dich nicht überanstengen ;)
    Scotty, genau daran hab ich auch gedacht, du meinst "I am Legend" mit Will Smith. Das fiel mir auch sofort in den Sinn. Aber ich denke, Nonunas Story wird anders. Auch, wenn ich den Film nie gesehen habe.
    Ich denke auch, dass Erik wohl in einen langen, tiefen Schlaf gefallen ist und nach einer langen zeit aufwacht, als einzig Überlebender. Das hört sich schonmal vielversprechend an!


    Ich werde auf jeden Fall weiter lesen, mach bald weiter!
    Lg
    bushidi65

  • Ja, genau, den Film meine ich! Ich selbst habe ihn auch nicht gesehen, darum kenne ich mich auch nicht so gut in der Handlung aus.

  • Ich finde diese Idee sehr gut! Zwar hab ich keinen Plan, was Erik jetzt tun wird, aber genau deshalb werde ich diese Story weiterverfolgen!
    Ich hab zuerst auch an "I am Legend" gedacht, aber da rennen ja noch so "Monster" rum, das wird es bei dir wohl nicht geben (zur Info, ich hab nur den Trailer, nicht aber den Film gesehen). Hat nicht auch irgendein Wissenschaftler/Autor ein Buch geschrieben, wie die Welt ohne uns wäre? Ich glaub das stand im Spektrum oder so...
    Nun gut, ich freue mich über jede Fortzsetzung, ob nun Anders, Annas letzte Reise oder hier!

    [center]Oh my god what have I done ...?[/center]

  • Hinweis: Nein, bei dieser Geschichte handelt es sich nicht um eine abgeänderte Form von "Ich bin Legende" von Richard Matheson und seinen Verfilmungen. Ich habe weder das Buch gelesen noch einen der Filme gesehen. Aber das Thema wurde natürlich schon in einigen Erzählungen aufgegriffen.

    @Maiga:
    Ah, eine Spektrum-Leserin :) Alan Weisman hat ein Buch geschrieben, dessen Titel tatsächlich "The world without us" lautet. Es behandelt ein Gedankenexperiment: Wie würde sich die Erde ohne den Menschen entwickeln? Leider bin ich noch nicht dazu gekommen, es zu lesen. Aber auch daran orientiert sich die Geschichte nicht... ;)

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    --> Objekte, Kleider, Genetik, Schmuck, Posenhacks und die Designerschule aus meiner Werkstatt <--[/center]

  • Huhu..


    also ich finde den Anfang schon sehr gut.
    So viele Ideen für eine FS hätte ich auch gerne mal. *unbedingt eine schreiben will, aber mir fällt einfach keine gute Idee ein*


    Mach weiter so, aber nicht zu viel werden lassen.


    Cat

  • Oh ! Noch eine Fotostory ! Ich frage mich wie du es schaffst ein Projekt und gleichzeitig drei (glaub ich) Fotostories zu machen ! Naja Respekt ! :applaus
    Nun zur FS:
    Alles fängt schon sehr spannend an ! Mir ist aufgefallen wie es rundherum in der Umgebung aussieht. Der Müll liegt am Boden, die Wände sind mit Graffitis beschmiert....... Ich bin schon sehr neugierig und werde auf jeden Fall weiter lesen !!

    LG Vicky

    KISS.


    Ein Leben ohne Liebe ist einsam, ein Leben ohne Hoffnung ist grausam, ein Leben ohne Vertrauen ist leer. - Aber ein Leben ohne gute Freunde wäre kein Leben mehr !!

  • Kapitel 2


    Jelena



    Das Rauschen des Wasserhahns. Es zerrte an meinen Nerven. Ich lag auf einem kalten Fliesenboden und konnte keinen einzigen Muskel rühren. Jeder Versuch, auch nur die Augenlieder zu öffnen misslang und so musste ich mich auf mein Gehör verlassen. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wo ich mich befand. Sämtliche Erinnerungen an die letzten Stunden und Tage schienen wie ausgelöscht, ersetzt durch eine alles durchdringende Schwärze.





    Ich horchte nach Schritten. Ich versuchte, die Lippen zu einem leisen Hilferuf zu öffnen, doch mein Mund war wie zugeklebt. Wie lange lag ich hier schon? Dann meldeten sich die Geruchsnerven meiner Nase. Der süssliche Gestank von Tod und Verwesung liess mein Magen rebellieren. Was war geschehen? Langsam schien Leben in meine Glieder zu dringen, und ich öffnete mühsam die Augen.





    Das Erste, was ich sah, waren die Beine eines eisernen Bettgestells. Ich befand mich in einem Krankenhaus. Wieso lag ich auf dem Fussboden? Kühle Luft suchte sich den Weg über meinen blanken Rücken, zog unter das lockere Krankenhaushemd und liess mich frösteln. Warum half mir niemand? Wo waren die Schwestern?




    Mühsam versuchte ich mich aufzuraffen. Ich stützte mich auf meine Ellbogen um langsam die Knie unter meinen Körper zu ziehen. Mein Blick schweifte durch das Krankenzimmer und der süsse Geruch liess Übelkeit in mir aufsteigen. Ich kroch zum Bettgestell und zog mich daran hoch. Ich zitterte vor Schwäche. Wann hatte ich das letzte Mal gegessen?




    Ich hob meinen Kopf und wollte mich im Zimmer umsehen, als mein Blick auf das Bett fiel. Ein Schrei entfuhr mir und meine Hände versagten ihren Dienst. Die aufgedunsene Leiche unter dem Bettlaken war die Quelle eben jenes Gestankes, der die Luft sättigte. Ich übergab mich trotz leerem Magen und kauerte mich an den Fuss des Bettes. Entsetzen und Panik lösten einander in Wellen ab und ich war unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.




    Meine Knie schlotterten. Was tat ich hier? Wieso war ich im Krankenhaus? Und wieso scheint diese Frau schon tagelang tot im Bett zu liegen? Ich fixierte die Tür mit meinen Augen und entschied, den Weg dahin auf allen Vieren anzutreten. Mühsam kroch ich Zentimeter um Zentimeter dem verheissungsvollen Ausgang entgegen. Ich dachte an die frische Luft, die mich dahinter erwarten würde.




    Vielleicht waren ja auch Ärzte da, oder Schwestern, irgendjemand. Als ich mich den endlos langen Weg zur Tür geschleppt hatte, griff ich nach der Klinke und zog mich daran hoch. Ich wagte es, einen Blick zurück zu werfen, wendete den Kopf aber gleich wieder ab. Zu grässlich war der Anblick und mein Magen drohte sich erneut umzudrehen.




    Ich drückte vorsichtig die Klinke hinunter und zog die Tür auf. Zittrig trat ich in den Flur. Der gleiche Gestank wie im Zimmer schlug mir entgegen. Kein Mensch war zu sehen und der Flur war völlig dunkel. Ich stolperte zur Tür hinaus, den Gang hinunter. Suchend blickte ich mich um, in der Hoffnung, wenigstens ein Zeichen von Leben zu finden. Ich klammerte mich an der Wand fest und nahm meine letzte Kraft zusammen um um Hilfe zu schreien.

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    --> Objekte, Kleider, Genetik, Schmuck, Posenhacks und die Designerschule aus meiner Werkstatt <--[/center]

  • Hey grad habe ich einen Blick ins Fotostory-Forum geworfen und da sprang mir gleich der Titel dieser FS ins Auge. Als ich dann gesehen habe vin wem sie ist war ich doch überrascht. Noch eine weitere FS von dir und das obwohl du deine zwei anderen wirklich auf einem hohen Niveau und sehr schnell weiterführst. Das Thema klingt sehr interessant aber man muss sich mühe geben um es gut und mitreoßend umzusetzen, darüber mache ich mir bei dir allerdings keinerlei Sorgen:D!
    Ich bin schon gespannt wie's weitergeht!
    Liebe Grüße
    jon119

    [LEFT]"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind."[/LEFT]
    [LEFT][SIZE=1]Bertrand Russell (1872-1970), brit. Philosoph u. Mathematiker [/SIZE][/LEFT]
    [center][SIGPIC][/SIGPIC][/center]

  • Ich finde die Idee, aus diesem "Letzter Mensch auf der Welt"-Thema eine FS zu machen echt sehr gut (na ja, letzter Mensch stimmt ja wohl nicht so ganz, immerhin sind sie ja jetzt schon zu zweit :)). Bin schon gespannt, wie sich das so weiter entwickelt.

    [CENTER][SIZE=3]"Ich hab ein Glas voll Dreck, [/SIZE][/CENTER]
    [CENTER][SIZE=3] ich hab ein Glas voll Dreck!"[/SIZE][/CENTER]
    [CENTER]Fluch der Karibik forever![/CENTER]
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    2 Mal editiert, zuletzt von Saphira94 () aus folgendem Grund: Saphira und ihre Tippfehler ... :misstrau

  • Hallo Nonuna,
    erstmal Hut ab, das du noch eine FS schaffst zu machen und da noch den Überblick behältst.:eek:
    Ich habe das schon bei deinem Projekt „Anders“ bewundert, wie du das schaffst so zu rechagieren, das du sogar die Links zum jeweiligen Thema rausgesucht hast.:applaus

    Aber nun zu dieser Story.
    Erstmal finde ich die Bilder toll und ich mag deinen Schreibstil.
    Wie es fast so aussieht, scheint auf der Welt ja was Schreckliches passiert zu sein.
    Vielleicht ein Virus oder eine gefährliche bakteriologische Erkrankung?:confused:
    Irgendwas, was fast die ganze Menschheit auf dem Gewissen hat. Aber es gibt Überlebende, zwar erst zwei bis jetzt, aber vielleicht werden es ja noch mehr.
    Noch wissen die zwei ja nicht was passiert sein könnte und neben einer schon tagelang toten Leiche möchte ich auch nicht aufwachen. Nur der Gedanke an diesem Geruch, lässt einen schon übel werden.
    Du hast die Situation gut beschrieben und ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
    [/SIZE]
    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Werde mir die grösste Mühe geben, euch nicht zu enttäuschen! Dann geht es jetzt mal weiter...


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    Kapitel 3


    Erik



    Ziellos stolperte ich weiter die Strasse hinunter. Ich fühlte mich wie ein Wolf, der von seinem Rudel getrennt nach einer möglichen Fährte sucht. Inzwischen grübelte ich über die Zeitungen nach. Die letzte war offenbar am Dienstag geliefert worden. Heute hatten wir es aber schon Freitag. Was war bloss geschehen? Und warum konnte ich mich einfach nicht erinnern?



    In meinem Kopf manifestierten sich Bilder aus jenen Horrorfilmen, bei denen Zombies die Weltherrschaft übernommen hatten und die Menschheit dahinrafften, bis die Erde eben jener Geisterstadt glich, wie ich sie jetzt vorfand. Ich hatte es aufgegeben, mich immer und immer wieder in den Arm zu kneifen. Ich träumte nicht mehr, und je mehr mir dessen bewusst wurde, desto grösser wurde mein Entsetzen.




    Ich stiess die Tür zu einem Wohnblock auf und horchte die Treppe hinauf. Kein Geräusch war zu hören, noch nicht einmal das Ticken einer Wasseruhr oder das leise Gurgeln der Rohre. Es roch muffig im Flur, eine Mischung aus verdorbenen Lebensmitteln, Fäkalien und Staub. Hier hatte schon lange niemand mehr sauber gemacht.




    Wo waren bloss alle hin? Ich stiess die Tür zur nächsten Wohnung auf. Sie war nur angelehnt und das machte mich stutzig. „Hallo?“ rief ich vorsichtig. „Ist da jemand?“ Stille. Ich wagte es, die Wohnung zu betreten. Eine rasche Bewegung liess mich zusammenfahren. Eine Katze kam mir schnurrend entgegen und strich mir um die Beine. Ich atmete auf, ignorierte sie und sah mich stattdessen um.




    Alles schien so, als wären die Bewohner dieser Wohnung vom Erdboden verschluckt worden. In der Küche stand noch das Schneidebrett, auf dem Gemüse langsam vor sich hin dorrte. Irgendetwas war hier faul und mein Gehirn lief beinahe heiss bei dem Versuch, eine Erklärung für all das zu finden. Die Katze war mir in die Küche gefolgt und schaute mich erwartungsvoll an.




    „Na, Hunger?“ Ich fing an, in den Schränken nach Katzenfutter zu stöbern und fand eine Dose. „Wo sind die denn alle hin, hm? Haben sie dich alleine gelassen?“ Jetzt redete ich schon mit einer Katze! Wie tief war ich gesunken. Halbnackt stand ich in einer fremden Wohnung und fütterte eine Katze, die mir nicht gehörte und bildete mir offenbar einen kurzen Moment lang ein, dass das Tier mir eine Antwort auf meine Fragen liefern konnte.




    Als ich das Fleisch aus der Dose kratzte, fing mein Magen an zu knurren. Sollte ich tatsächlich sechs Tage lang geschlafen haben, so wunderte es mich umso mehr, dass ich mich überhaupt auf den Beinen halten konnte. Ich liess die Katze fressen und wendete mich dem Kühlschrank zu. Wenn ich mich schon um ihr Tier kümmerte, hatten ihre Besitzer bestimmt nichts dagegen, wenn ich mich auch bediente.




    Doch als ich den Kühlschrank öffnete besann ich mich. Was tat ich hier eigentlich? Wurde ich jetzt schon zum Dieb? Eilig verliess ich die Wohnung und machte mich auf den Weg zurück zu meiner eigenen. Noch immer waren die Strassen wie ausgestorben und die Stille machte mich langsam wirklich nervös. Wie kam es, dass ich ganz alleine war? Wo waren all die anderen?

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    --> Objekte, Kleider, Genetik, Schmuck, Posenhacks und die Designerschule aus meiner Werkstatt <--[/center]

  • Und wieder eine neu Fs von Dir. und welch ein interessantes Thema. (Erinnerte mich zu Anfang fast an das Videogame Silent Hill). Zombis? Oh ja, gerne. *händereib*
    Aber die wirst Du uns bestimmt nicht servieren.
    Kommt noch eine weitere Perosn dazu? Werden die beiden sich irgendwie treffen?

    Mein Neugierde hast Du auf alle Fälle geweckt.

    LG Rivendell :wink

  • Hallöle Nonuna,

    ich muss ein Geständniss ablegen : ich verfolge die ganze Zeit über dein Projekt "Anders" und "Annas letzte Reise" . Ich habe deine FS "... aber erzähl(das ist doch richtig oder ???Oder heißt es "sag" ???) es niemanden!" gelsen . Jedesmal musst ich mich am Riemen reißen nichts zu schreiben (ich krieg immer sau kalte Finger wenn ich was schreibe). Aber seis um meine Finger - jetzt musste ich was schreiben !Find ich klasse . Alles . Bilder , Text , Figuren , Story. Hat mir bei den anderen Storys auch schon super gefallen . Weiter so ! Dickes Lob an dich !!!

    LG cherry95

    P.S.: Du musst mir mal verraten wo du die Downloads herbekommst !!!

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    [CENTER]Ich oute mich :[/CENTER]
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    [CENTER]Ich bin Simssüchtig ![/CENTER]
    [CENTER]:jeah[/CENTER]

  • cherry95: Danke dir. Schick mir doch einfach eine PN, welche Downloads du genau meinst, dann kann ich dir bestimmt weiterhelfen!


    Jetzt kriegt ihr aber erst mal noch ein neues Kapitel!


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    Kapitel 4


    Jelena




    Ich schrie mir die Lunge aus dem Leib. Die Panik packte meine Eingeweide und liess mich wie von Sinnen durch das Krankenhaus taumeln. Ich stiess eine Tür nach der anderen auf, nur um dahinter entweder Leere oder weitere Betten mit Toten zu finden. Ich würgte und suchte mir verzweifelt einen Weg nach draussen. Auf der Zufahrt vor dem Krankenhaus brach ich zusammen. Das blanke Entsetzen hatte mich erfasst und schüttelte meinen geschwächten Körper.




    Ich wusste nicht, wie lange ich zusammengekauert und weinend auf dem harten Betonboden lag. Doch irgendwann wich das Entsetzen einer dumpfen Leere, die mich umfasste und meine Sinne betäubte. Ich stand langsam auf und taumelte auf die Strasse. Die Stille, die mich umgab liess mich stehen bleiben und ungläubig die Strasse hinunter starren.




    Kein Verkehr. Keine Fussgänger. Nichts. Das einzige, was sich bewegte waren die Blätter der grossen Birken, die im Wind schaukelten. Das Licht, das sich zwischen den Kronen brach bildete in seiner Schönheit einen surrealen Kontrast zu dem, was ich im Krankenhaus gesehen hatte.





    Das lose Hemd flatterte um meine Knie. Es kümmerte mich nicht. Langsam schien sich mein Gehirn des vollen Ausmasses der Situation bewusst zu werden. Ich war alleine. Wieso? „Hallo? Ist da jemand?“ rief ich die Auffahrt hinunter. Ich begann, langsam den Gebäuden entlang zu gehen. Die Schaufenster der Geschäfte lagen alle im Dunkeln. Vereinzelt waren Fensterscheiben eingeschlagen.




    Mein Verstand setzte aus. Ich begann zu laufen. Irgendwo musste doch jemand sein! Irgendwo in dieser unheimlich stillen Einöde, wo sich in meinen Erinnerungen Menschenmassen im Kaufrausch durch die Fussgängerzone wälzten. Ich erreichte den Eingang zur U-Bahn. Keuchend blieb ich stehen und horchte in den Schacht hinunter. Kein Zug. Nichts. Nur Stille.




    In der Nähe scharrten ein Paar Tauben nach Futter zwischen den Pflastersteinen. Sie schienen nicht irritiert zu sein, dass keine Menschen sie mehr verjagte. Langsam wurde ich mir bewusst, dass ich nur im Krankenhaushemd in der Fussgängerzone stand. Der Rücken war offen und wer immer auch hinter mir stand hatte freie Sicht auf meinen Hintern. Obwohl kein Mensch weit und breit zu entdecken war, schämte ich mich und drückte mich in einen Hauseingang.




    Was sollte ich bloss machen? Mein Blick schweifte die Fussgängerzone hinunter und blieb an einer Telefonzelle hängen. Die Polizei! Ich musste die Polizei rufen! Ich eilte zu der Kabine und schloss die Tür hinter mir. Notrufe waren schliesslich kostenlos und funktionierten von jedem Telefon aus. Ich hob den Hörer ab und tippte die kurze Nummer.




    Doch die Leitung war tot. Kein Freizeichen, noch nicht mal ein Rauschen, geschweige denn eine menschliche Stimme. Ich starrte den Hörer an und liess ihn langsam auf die Gabel zurückgleiten. Ich starrte durch das zerkratzte Glas der Telefonzelle und wartete darauf, dass mein Herz aufhörte zu schlagen. Denn irgendetwas hielt es mit einer solchen Kraft umklammert, dass ich jederzeit damit rechnete, dass es seinen Dienst versagte.

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