Hallo Nonuna
Deine Geschichte ist echt unglaublich! Mit 16 so etwas durchmachen zu müßen ist wirklich ... Unglaublich! Ich würde dir gerne sagen, wie sehr micht das schockt, berührt und bewegt aber ich bin einfach nur sprachlos und finde nicht die richtigen Worte... Wenn sich Sandra das alles wirklich nur ausgedacht hat, dann... Ich weis echt nicht was ich sagen soll! Ich bin einfach nur sprachlos und weis nicht was ich sagen bzw schreiben soll.
Vielleicht ändere ich den Beitrag wenn ich mich meine Sprache wieder gefunden habe...
Liebe Grüße
nicci
[Fotostory] ... aber sag' es niemandem!
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Hey!
Also soll das jetzt heißen sie hat das alles nur erfunden?!
Oh mein Gott wie kann man nur so fieß sein? Der besten Freundin so weh zu tun! Ich kann und will auch nicht verstehen, wie man so etwas machen kann. Oder aber, alles ist weitaus komplizierter aufgebaut als es mir bisjetzt aufgefallen ist und sie bringt sich letztendlich doch um, versucht aber vorher ordentlich zappeln zu lassen.
Beide möglichkeiten sind krank. Unmenschlich und für mich nicht nachvollziehbar.
LG Gitti -
Liebe Nonuna,
wie immer erst einmal ein Lob an dich. Die Bilder und der Text sind mal wieder mitreißend, erschütternd und gleichzeitig faszinierend.
Wieso tut Sandra so etwas? Ich meine, ich dachte ihr wäret die besten Freunde? Möchte sie vielleicht nur Aufmerksamkeit, oder hat sie die Geschichte nur zum "Scherz" erfunden. Denn wenn ja, das war kein gelungener! Immerhin hattest du schon Selbstmordgedanken. Und bei der Sorgenstelle anzurufen, war, finde ich, genau das Richtige!
Oder aber Sandra wurde wirklich vergewaltigt, leugnet die Sache aber um nicht als Problemkind dazustehen und vielleicht in der Psychiatrie zu landen. Zudem wär sie dann auch noch schwanger!
Echt, ich versteh sie nicht. Dabei hattest du es ja nur gut gemeint...
Bin gespannt, was jetzt passiert.Lg
bushidi65P.s.: Ich finds übrigens ziemlich toll von dir, deine ganze Geschichte für uns aufzuschreiben. Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass das sehr schwer ist und auch eine Menge Trauer und Selbstschuld-Gedanken in dir auflöst. Ich wünsche dir in allem und auch in dieser Geschichte hier viel Glück
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__Nicci__: Danke dir. Ja, irgendwie werde ich mir der Ausmasse des Ganzen auch erst richtig bewusst. Sollte ich Sandra jemals wiedersehen... ich weiss nicht, was ich dann tun würde...
@Obstsalat: Ja, hat sie. Ich weiss, das ist absolut unbegreifflich! Ich verstehe es ja auch nicht...
@bushidi65: Puh ja, das Ding mit den Schuldgefühlen. Selbst jetzt habe ich manchmal noch Zeiten, in denen ich glaube, dass ich selber schuld an dem ganzen bin. Dass ich dem früher hätte ein Ende setzen können. Doch, was geschehen ist, ist nun mal geschehen und lässt sich nicht mehr ändern.
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Epilog
Für Aussenstehende sieht es wahrscheinlich so aus, als hätte sich für mich alles zum Guten gewendet, und ich könnte mich wieder dem normalen Leben zuwenden. Schliesslich hat Sandra sich nicht umgebracht, ich brauchte keine Schuldgefühle zu haben, und die ganzen Sorgen hätten sich in Luft aufgelöst. Ich muss zugeben, dass die ersten zwei Monate nach der ganzen Geschichte auch relativ gut liefen.
Doch wie es manchmal so ist bei schlimmen Erlebnissen, so kommt der grosse Zusammenbruch erst viel später. Im Zuge dieser FS konnte ich mich plötzlich daran erinnern, was der Auslöser dafür war. Ich erinnere mich, dass ich wie so oft im Herbst alleine in meinem Lieblingswald spazieren war, um meine Ruhe zu haben und neue Kräfte zu tanken. Ich begegnete einem Hundehalter, der mit seinem Border-Collie unterwegs war. Er fragte mich, ob ich ihn ein Stück begleiten wolle.
Eigentlich bräuchte ich es wohl nicht speziell zu erwähnen, dass der Herr keine sauberen Absichten hatte. Ich habe keine Ahnung, wie ich mich befreien konnte, als er anfing, mich zu betatschen. Doch irgendwie schaffte ich es, los zu kommen und nachhause zu laufen. Dort kam dann der grosse Zusammenbruch. Alles war wieder da. Die Albträume, die Dauerangst, die Schmerzen. Ich entwickelte Angst vor fremden Männern, solchen, wie Sandra sie so detailliert beschrieben hatte, sträubte mich dagegen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Hinzu kam eine dauernd präsente, diffuse Angst, die manchmal in unkontrollierbare Panikattacken gipfelte.
Ich bat meine Mutter, zum Arzt gehen zu dürfen. Ich war unübertrieben völlig fertig und meine Eltern am Ende ihrer Weisheit und auch am Ende der Geduld. Und so ging ich am nächsten Tag zu unserem Hausarzt, einem Freund meiner Eltern. Nochmals erzählte ich alles, und er war der Erste, der das ganze ein Trauma nannte. Leider konnte ein Kollege von ihm, ein Psychologe, der auf sowas spezialisiert war, mich nicht annehmen, weil er keinen Platz für mich hatte.
Ich wurde einer Psychologin, die an das örtliche Krankenhaus angegliedert ist zugewiesen. Sie war – das sehe ich heute - überfordert mit dem Fall. Ich schätze, für sie wäre es einfacher gewesen, wenn ich Opfer sexueller Gewalt gewesen wäre, denn dann hätte sie kurz ihr Buch aufschlagen und die Diagnose „Posttraumatische Belastungsstörung“ stellen können. Statt dessen verschrieb sie mir erst mal ein Antidepressivum, das mir helfen sollte, mich eine Zeit lang über Wasser zu halten und konzentrierte sich auf das Symptom der Angst.
Meine Familie betrachtete das ganze äusserst kritisch. Eine Tochter, die zu einem Psychiater musste, passte nicht in ihr Bild einer heilen Familie. Ich durfte gegen Aussen nichts davon erzählen, weil es sonst im Dorf schnell die runde gemacht hätte. Meine Eltern fanden, dass ich übertreiben würde mit der Trauma-Geschichte und dass es so schlimm doch nicht sein könne. Also liess ich sie aus der ganzen Sache raus, weil solche Gespräche immer nur in Streit gipfelte.
In einem Jahr Therapie lehrte sie mich, wie ich mit Panikattacken umzugehen hatte. Es klappte nach langem Training und ich verlor die Angst vor Menschen nach und nach. Nach dem Gymnasium belegte ich sogar einen einmonatigen Sprachkurs in London, setzte die Medikamente ab und wurde aus der Therapie entlassen. Doch es gab Dinge, die ich nicht loswurde. Zu ihnen gehörten die Albträume, die immer neue Formen annahmen, und die so gefühlsecht waren, dass ich kaum mehr zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden vermochte. Solche Albträume habe ich noch heute, und werde sie wohl immer haben. -
Ich begann Biologie zu studieren und wurde in einem Selbsthilfechat für Menschen mit psychischen Problemen ehrenamtlich als Admin tätig. Dort sprach ich ab und zu darüber, wie es mir erging. Aber meistens hörte ich anderen zu. Dadurch lernte ich auch meinen jetzigen Partner kennen und lieben. Er litt unter chronischen Depressionen. Er riet mir, meine beratende Tätigkeit in dem Chat aufzugeben, weil er merkte, dass meine Belastungsgrenzen längst überschritten waren.
Mein grösstes Problem war nämlich, dass diese „Barrieren“ unwiderruflich weg waren und ich sie nicht wieder errichten konnte. Zu Beginn des Studiums entwickelte ich eine ausgewachsene Psychose. Ich glaubte, die Gefühle wildfremder Menschen zu spüren. Heute weiss ich, dass mein Unterbewusstsein Beobachtungen interpretierte und mich mit den entsprechen verknüpften Gefühlen überschwemmte, zumal mein Gehirn auch die Grundlage dazu geschaffen hatte.
In der Zeit nahm ich eine psychologische Beratung der Uni in Anspruch. Ich habe den Mann hier schon mal erwähnt. Er war der erste, der mein Barrieren-Problem erkannte. Leider gibt es dafür keinen Namen und es ist auch in dem Sinne nicht therapierbar. Es führte dazu, dass ich auch die Umwelt ungefiltert wahrnahm. Alles war laut, bunt und roch intensiv. Ich wurde schnell müde, verpasste Vorlesungen, schlief viel.
Ich musste das zweite Studienjahr wiederholen. Das war ein Schock für mich und ich schob es auf meine mangelnde Fähigkeit, zu studieren. Heute weiss ich, dass ich eigentlich stolz sein kann, es in dem Zustand überhaupt bis ins zweite Jahr geschafft zu haben. Während dem Wiederholungsjahr hatte ich vermehrt Zeit für mich, und ich begann, selber an mir zu arbeiten.
Heute geht es mir eigentlich gut. Ich habe immer noch ein wenig Probleme damit, mich ordentlich abzugrenzen. Doch mittlerweile kann ich grösstenteils selber bestimmen, wann ich die Barrieren weghaben will und wann nicht. Dadurch wurde zum Beispiel mein Projekt „Anders“ erst wirklich möglich. Ich machte meinen ersten universitären Abschluss und strebe einen Doktor in Zoologie an.
Eine Kollegin meinte kürzlich, dass das, was Sandra abgezogen hatte, psychische Folter sei. Immer mehr Menschen, denen ich eine Idee dessen, was geschehen war gebe, glauben, dass sie es mit voller Absicht getan hat. Sandra selber hat sich zwei Jahre nach dem Gymnasium bei mir gemeldet und mir gesagt, dass sie Borderline hätte. Ausserdem liess sie mich noch mal wissen, dass sie alles nur erfunden hätte. Das waren die letzten zwei Sätze, die ich von ihr gehört hatte. Ich habe heute keinen Kontakt mehr zu ihr. Und das ist gut so!----------------------------------------------------------------------------------------
Danksagung
Es gibt viele Leute, denen ich an der Stelle danken möchte:
- Meiner Familie, die meine Launen ertrug.
- Meinem Verlobten Daniel, der mich unterstützt, mir Halt und Kraft gibt, und der spürt, wann ich eine starke Schulter und wann einen guten Rat brauche.
- Meiner Freundin Linda, die Erste, der ich als Freundin wieder vertraue.
- Marlis und Therese, jenen Kolleginnen aus dem Gymnasium, die auf meine Seite stehen und mit denen ich immer reden kann.
- PurpurOzelot, die mich dazu ermutigt hat, diese FS zu machen.
- Mirja und Killerkatzi86, die ausserhalb des Forums ihren Senf zu der Geschichte gegeben haben.
- und natürlich euch allen, dass ich eure wertvolle Zeit in Anspruch nehmen durfte! Eure Kommentare haben mich sehr berührt und dazu beigetragen, dass ich hier vielleicht den letzten Schritt gegangen bin, um die Sache endlich für mich abschliessen zu können!
Danke euch allen!!!
Ich weiss, dass wahrscheinlich noch viele Fragen offen sind. Vielleicht habe ich das ganze auch etwas verwirrend erzählt. Ich kann es nicht wirklich beurteilen, weil ich so tief in der Sache drinn stecke, dass ich vielleicht manchmal den Blick fürs Wesentliche verliere. Aber ich werde auf jeden Fall versuchen, auf eure Fragen einzugehen, also bitte scheut euch nicht, sie zu stellen!
Zum Teil wurde ja schon ganz am Anfang nachgefragt. Keine Bange, ich habe die Fragen gesammelt und werde dazu Stellung nehmen. Bitte seit mir nicht böse, wenn ich das in einem nächsten Posting mache. Denn jetzt bin ich erst mal ziemlich fertig... -
boah was fürn ne dumme sch*****!!!
sone doofe freundin "! -
Liebe Nonuna!
Ich hab´ gestern als letztes dein Posting, das mit deinem Zusammenbruch endete, gelesen.
Mir ging es so schlecht, ich war sprachlos. Das mußte ich erst etwas verdauen, bevor ich da klare, "vernünftige" Gedanken dazu äußerte. Ich war zu geschockt, aufgebracht, wütend, schalt mich selber, da müsse es doch Gründe geben, die irgendwie für sie sprechen...
Und heute hat sich mir die ganze Geschichte schon bis zu "Ende" eröffnet und zu dem Stand der Dinge, der mich so beschäftigt hatte, war schon einiges gesagt.
Viele Postings sprach mir aus der Seele, könnten -zumindest teilweise - von mir sein, Wölfin z.B. mit den Möglichkeiten. (Du hast von einer dritten Variante gesprochen, welche hast du da gemeint?).
Da ist dir wirklich übelst "mitgespielt" worden. Du schreibst, ihr hattet eine eigene Art schwarzen Humor, der euch verband - ich stelle mir vor, dass von der Ecke die Idee zu diesem "Jux" kam. (So versuche ich mir, z.B., den Beginn des ganzen zu erklären)
Aber unglaublich, dass sie so schrankenlos weitergemacht hat, mit diesem "Spiel".
Wußte sie von deiner Hypersensibilität/-sensualität (trifft´s das irgendwie?)- dann um so schlimmer- oder wurde die erst durch das Trauma ausgelöst? (Nein, ich denke, dadurch konnte sie dich ja so traumatisieren, oder?)
Ich bin einfach so, ich muß nach Erklärungen suchen, versuchen, Beweggründe und Menschen verstehen. Und die, dass sie Borderline hat, ist mir zu platt. Was hat das bei ihr wohl ausgelöst? Ich suche nach einem Verständnisansatz... (Ich glauße halt an einen guten Kern in jedem, und der muß hier durch irgendwas massiv beschädigt sein!)
Find ich auch von ihr ziemlich schlimm, dich einfach so mit zwei Sätzen abzuspeisen. Ein Entschuldigungsversuch kann das ja nicht gewesen sein. Und dir ein bisschen Einblick, darin, was einen Menschen dazu bringt, sich so gegenüber einem Freund zu verhalten, zu geben, wäre wohl das mindeste, was ich fordern würde. Grrr..
Dein Leidensweg danach ist, glaub´ich, bis zu einem gewissen Grad fast exemplarisch. Zumindest nicht ungewöhnlich, dieser Umgang mit psychischen Problemen in der Familie und der Gesellschaft, diese Scham, Therapie zu suchen und darüber zu spechen, da ist noch sehr, sehr viel tabu. Diese Art Stigmatisierung, deiner und der Familie, weil man solche Hilfe "für so was" braucht, bzw. ein "Sensiberl" oder "Psycherl" zu sein/in der Familie zu haben. (ist ein wenig wirr, oder?, aber momentan bin ich zu emotional, um das besser ausdrücken zu können)
Deine "Dokumentation" kann da sehr hilfreich sein und Mut machen, Scheu zu überwinden.
Danke, dass du uns an deiner Geschichte hast teilhaben lassen.
Muss jetzt leider - unerwartet rasch- enden.
Josijusa :up :liebe -
Habe mir Zeit genommen und alles gelesen. Hatte oft Wörter in Gedanken, die ich gerne geschrieben hätte, aber jetzt bin ich iwie sprachlos .________.
Ich glaube niemand hier, oder wo auch immer, kann deine Situation nachfühlen, oder sogar erzählen. Es ist einfach unglaublich, was sie mit dir gemacht hat. Dabei hattest du ja eigtl. ganz am Anfang das Gefühl das es auf dem Gymnasium besser wäre und du ja dort auch eine ‘Freundin’ gefunden hattest. Ich kann nur sagen - Ich bewundere dich! Ich glaube, es gäbe viele Menschen, wenn die soetwas durchlebt hätten, die wärn nicht mehr.
Naja. Jetzt noch etwas zum Text/Bild. Fand die Qualität von beidem durchgehend toll und die Bilder mehr als passend. Aber darum gehts ja eigentlich gar nicht so.
Fühl dich gedrückt :knuddel
Annika -
So, dann will ich mal all eure Fragen beantworten und auch noch zu einigen Kommentaren Stellung beziehen. Auch das ist natürlich zur Diskussion freigegeben. Bin froh, mal offen darüber reden zu können!
Warum wollte sie selbst nach der zweiten Vergewaltigung und der damit verbundenen Schwangerschaft immernoch mit niemandem reden?
Weil es nie stattgefunden hat.
Es werden jährlich viele Mädchen vergewaltig, aber die aller wenigsten bringen sich deshalb gleich um. Was war für sie daran so schlimm? Hing das damit zusammen, von wem sie vergewaltigt wurde?
Um ehrlich zu sein, selbst wenn es wahr wäre hätte ich keine Ahnung, warum sie bis zum Suizid gegangen wäre, zumal ich ihr auch immer wieder gesagt habe, dass es Hilfe gibt. Manche Erlebnisse hinterlassen aber bei manchen Menschen derart grosse Wunden, dass sie sich wünschten, tot zu sein, weil sie daran glauben, dass danach alles besser sei. Vielleicht glauben sie an sowas wie das Paradies oder den Himmel, in dem man seinen Frieden findet. Nüchtern gesehen ist man schlicht tot. Ob das besser ist, ist jedem selber überlassen. Ich bin immer noch der Ansicht, dass man es zuvor mit dem Leben versuchen sollte.
Hat sie sich wirklich umgebracht? Wenn ja, hat sie sich so umgebracht wie sie es in ihrem Buch "angedroht" hat?
Nein, hat sie nicht. Ja, das Buch... Manoman, das war vielleicht heftig! Aber auch verdammt raffiniert irgendwie, oder?
Hast du die Schmerzen deiner Freundin auch noch nach ihrem Tod gespürt?
Ich habe sie auch nach der ganzen Geschichte gespürt und tu es zum Teil heute noch. Z.B heute Morgen. Ich weiss nicht, woher die kommen. Schätze, es sind eine Art Projektion. Aber woher mein Körper weiss, wie sich sowas anfühlt ist mir ein Rätsel!
Du musst ja ein schreckliches Leben (gehabt?) haben, all die Dinge die dir passiert sind!
Uhm... nein, mein Leben ist voll schön! Zumindest jetzt. Okey, damals war es... wie soll ich das sagen... wie in einem wirklich wirklich schlechten Film!
Möglichkeit 1:
Sandra ist wirklich sadistisch und hat sich alles ausgedacht. Das wäre natürlich total gemein und boshaft. Als der Arzt gekommen ist, ist die Geschichte aufgeflogen und sie hat versucht alles dir in die Schuhe zu schieben (oder war das geplant:mies?).Möglichkeit 2:
Sandra will nach wie vor nicht, dass irgendjemand davon erfährt und versucht die Geschichte als deine Idee darzustellen, damit niemand sie noch an ihrem Selbstmordplänen hindern kann. Das wäre trotzdem gemein, aber für sie vielleicht der einzig sichtbare Ausweg?Beide Möglichkeiten hören sich für mich ein bisschen wie an den Haaren herbeigezogen an, aber bei einer so verrückten Geschichte ist das wahrscheinlich auch so.
Möglichkeit 3: Krasse Form von Borderline.
Ich tendiere ganz ehrlich zu Möglichkeit 1. Ich kann mir nicht helfen, aber die anderen Möglichkeiten machen für mich derart keinen Sinn, dass nur noch diese übrig bleibt.
Du schreibst, ihr hattet eine eigene Art schwarzen Humor, der euch verband - ich stelle mir vor, dass von der Ecke die Idee zu diesem "Jux" kam. (So versuche ich mir, z.B., den Beginn des ganzen zu erklären)
Hm... nein, so schwarz war der nicht. Wir waren eher frühreife Zyniker. Also sowas konnte nicht die Grundlage gebildet haben!
Wußte sie von deiner Hypersensibilität/-sensualität (trifft´s das irgendwie?)- dann um so schlimmer- oder wurde die erst durch das Trauma ausgelöst? (Nein, ich denke, dadurch konnte sie dich ja so traumatisieren, oder?)
Hm... Hypersensualität. Habe ich auch schon daran gedacht, aber der Begriff stammt leider eher aus dem Esotherik-Kreis und hilft daher wenig weiter. Das ganze ist während der ganzen Geschichte entstanden, dadurch, dass ich die Barrieren weggemacht habe. Wie ich das gemacht habe, weiss ich nicht genau, aber ich habe es irgendwie geschafft. Ich denke, das ist so geblieben. Wie ich sie wieder aufbauen kann ist mir schleierhaft.
Und die, dass sie Borderline hat, ist mir zu platt. Was hat das bei ihr wohl ausgelöst? Ich suche nach einem Verständnisansatz...
Ja, das ist mir auch irgendwie zu... hm... platt ist ein netter Ausdruck dafür, ja. Glaub mir, nichts ist für mich schwieriger, als das zu verstehen, was in ihr vorgegangen sein muss. Aber muss ich das eigentlich verstehen? Würde es mir etwas bringen, wenn sie eine Entschuldigung hätte? Ich glaube, eher nicht.
Find ich auch von ihr ziemlich schlimm, dich einfach so mit zwei Sätzen abzuspeisen. Ein Entschuldigungsversuch kann das ja nicht gewesen sein.
Nö, sie hat auch nie den Versuch gemacht, sich zu entschuldigen. Ich glaube, sie sieht keinen Grund dafür.
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Hallo Nonuna
Oh mein Gott! Das ist echt . . .
UNGLAUBLICH!
Wie kann man nur so etwas mit jemandem abzihen?? Noch dazu mit der besten Freundin???
Ich verstehe sie einfach nicht!
Könnte es nicht vielleicht doch sein, daß sie vergewaltigt wurde, sich geschähmt hat und desshalb behauptet hat, alles währe erfunden??
Es tut mir Leid, aber es will einfach nicht in meinen Kopf rein, dass jemand so etwas tun kann!!:(
Zu der Story selber:
RESPEKT!
Ich finde es unheimlich mutig von dir, dass du das hier öffentlich machst!
Ich hoffe für dich, dass dich das hier (Dass du das hier gepostet hast) ein Stück weitergebracht hat , damit du ein Stücken mehr mit diesem "Zeug" abschliessen kannst!
Und noch zwei Fragen:
1. Was genau ist "Borderline"? Ich habs mit Wikipedia versucht aber ich versteh die Beschreibung nicht. . . .
2. Was genau meinst du mit dieser "Barriere"? Dass du bestimmen kannst wann du sie hast und wann nicht?
Alles, alles Gute!!:
nicci -
Hi Nonuna.
Also, ich würde jetzt gern so viel zu deiner Verbildlichung sagen, aber mir fehlen schlichtweg die Worte. Es ist einfach nur total ... abartig, wie ein Mensch (den man auch noch für einen Freund hält/hielt) einen so zurichten kann. Was du durchmachen musstest geht mir echt durch und durch. Ich bewundere deinen Mut dieser öffentlichen Darstellung, und danke dir zugleich dafür.
~LG, die Bloody -
Ich habe mir jetzt mal alles durchgelesen. darum habe ich natürlich auch einige Fragen:
Haben dich manche Menschen denen du diese "Geschichte" erzählt hast ausgehschlossen ? Ich meine dich nicht akzeptiert oder ignoriert ?
Hat diese "Geschichte" irgendetwas zu der Beziehung zu deiner Eltern verändert ? Zum Guten oder zum Schlechten gewandelt ?
Wie erträgst du es ddiese "Geschichte" hier aufzuschreiben und noch einmal durchzuleben ?
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So ! Ich hoffe das waren nicht zu viele Fragen -
Hallöchen Nonuna
Jetzt sehe ich klar, als Du mir damals schriebst, als ich vorschlug, mach doch mal Borderline für Anders, Du seihst da persönlich vorbelastet.
Einige Infos gabst Du ja schon damals, doch dass das Ganze so ein Ausmass hat, war nicht mal für mich abzusehen, auch wenn Du mir schon einige Andeutungen gemacht hattest.
Ich war mir dessen nicht ganz sicher, deshalb lies ich es unerwähnt, bis zum Ende der FS, doch nun bin ich es mir.
Du hast mein vollstes Mitgefühl und ich bewundere Dich nun nur noch umso mehr, das Du Dich davon befreien konntest, indem Du es hier niedergeschrieben und bebildert hast.
Ich hoffe sehr für Dich, das Du nun in Zukunft, das Ganze noch besser verarbeiten kannst. -
Hallo Nonuna!
Ich habe erst jetzt alles fertig gelesen und ich bin wirklich schockiert! Es tut schrecklich weh, so eine Geschichte zu hören und irgendwie erkenne ich mich in vielem wieder, was du geschrieben hast.
Ich bin dir wirklich dankbar dafür, dass du alles erzählt hast, nicht nur aus persönlichen Gründen, sondern auch, weil ich denke das dir das sicherlich hilft. (und vielen anderen auch)
Die Story selber ist einwandfrei gestaltet und geschrieben, soviel dazu.
Wie ich solche Menschen doch verabscheue- die sind sicherlich einer der grössten Gründe, warum man den richtigen Opfern oft nicht glaubt. Oder wenn einer wie Sandra, ich hoffe ich darf sie sadistisch nennen, einen anderen derart missbraucht und terrorisiert! So geht man doch nicht miteinander um!!!:motz
Ich bin auf alle Fälle froh, dass du dich heute besser abgrenzen kannst als damals und hoffe dass es immer wird. -
Hallöchen!
Vielen Dank für eure Fragen! Finde ich total gut, dass ihr euch traut, zu fragen, und ich gebe mir auch alle Mühe, alles befriedigend zu beantworten:
Zitat von __Nicci__Könnte es nicht vielleicht doch sein, daß sie vergewaltigt wurde, sich geschähmt hat und desshalb behauptet hat, alles währe erfunden??
Glaub mir, ich habe mich das sehr oft gefragt und tu' es zum Teil heute noch. Aber es gibt verschiedene Aspekte, die dagegen sprechen. 1.) meinte sie am Telefon, dass sie sich von einem Arzt hätte untersuchen lassen, wenn er gewollt hätte. 2.) War Sandra nach der ganzen Geschichte wieder relativ normal, mal abgesehen davon, dass sie stinksauer auf mich war. Klar, sie hat es dann nochmal versucht, aber irgendwann wurde es ihr wohl langweilig und sie hat es aufgegeben. Ich glaube nicht, dass man - sollte es wirklich passiert sein - sowas willentlich an- und ausschalten kann.
Zitat von __Nicci__Was genau ist "Borderline"? Ich habs mit Wikipedia versucht aber ich versteh die Beschreibung nicht
Ja, Tante Wiki hilft einem diesbezüglich nicht wirklich weiter, schon gar nicht, wenn man erst 13 ist. Ich habe bei "Anders" gerade ein Portrait über eine Borderlinerin online gestellt (guckst du hier). Vielleicht beantwortet das die Frage ein wenig, oder ansonsten gibt es da einen Link, der auf eine Seite führt, die das gut erklärt.
Zitat von __Nicci__Was genau meinst du mit dieser "Barriere"? Dass du bestimmen kannst wann du sie hast und wann nicht?
Hm... also ich habe das ja ganz zu Anfang schon ein wenig versucht zu erklären, aber ich werde das nochmal mit anderen Worten tun: Wenn dein Kollege sich in den Finger schneidet, so fühlst du mit ihm, du weisst, dass es weh tut. Aber du fühlst den Schmerz nicht selber. Dein Finger tut nicht weh. Das machen die "Barrieren" (ich nenne die so) in deinem Gehirn. Die sagen dem Gehirn, was "deins" ist und was nicht. Bei meiner Freundin habe ich diese Barriere irgendwie wegbekommen. Das heisst, alles, was sie mir erzählt hat, habe ich so gefühlt, als wäre es mir selber passiert. Glaub mir, das ist/war echt schrecklich!
Man kann sich jetzt vorstellen, dass ich eine Zeit lang unfähig war, Zeitung zu lesen. Mord hier, Vergewaltigung da... je detaillierter beschrieben, desto schlimmer. Stellt euch z.B vor, ihr würdet all das, was in der Bild-Zeitung steht, an euch selber fühlen.
Soweit dazu, was ich mit "Barriere" meine.
Wie ich sie ausgeschalten habe weiss ich nicht, echt nicht. Ich glaube, ich habe mein Gehirn derart gezwungen, mich in Sandra hinein zu versetzen, dass es irgendwann nachgegeben hat. Wahrscheinlich könnte das jeder Mensch, aber glaubt mir, es zerstört einen! Und wenn sie einmal weg sind, dann sind sie verdammt schwer wieder aufzurichten.
Ich habe neben meinem Schreibtisch einen Zettel hängen, darauf steht "Halt die Klappe, Gehirn!" :rollauge Den lese ich immer, wenn ich über Internet etwas Schlimmes mitbekomme und mein Gehirn die Informationen mit entsprechenden Bildern und Gefühlen (auch körperlichen) ergänzt. Oft sage ich mir auch laut "es ist nicht meins!" Das funktioniert manchmal, meistens aber nicht wirklich.
Frag' mich jetzt aber bitte nicht, wie das biochemisch im Gehirn funktioniert, oder was neurologisch oder entwicklunsgpsychologisch dahintersteckt. Denn glaub mir, nichts möchte ich lieber wissen als das!
Beantwortet das deine Frage ein Bisschen?Zitat von rehäugleinHaben dich manche Menschen denen du diese "Geschichte" erzählt hast ausgehschlossen? Ich meine dich nicht akzeptiert oder ignoriert ?
Da ich die Geschichte nur einem ausgewählten Kreis von Freunden erzählt habe, habe ich quasi schon vorher ausgeschlossen, dass jemand negativ darauf reagiert. Einzig meine Familie hatte wirklich arg Mühe damit, weil vor allem mein Vater glaubt, dass alles mit Vernunft lösbar sei. Sie denken, dass das alles halb so schlimm ist, und verstehen nicht, dass sowas ein arges Trauma verursachen kann.
Das mit den Barrieren weiss nur mein Partner, weil ich mir vorstellen kann, dass man das wirklich schlecht nachvollziehen kann. Es klingt dann schnell entweder esotherisch oder so, als wolle man sich wichtig machen. Aber glaubt mir, das ganze macht alles andere als Spass...Zitat von rehäugleinHat diese "Geschichte" irgendetwas zu der Beziehung zu deiner Eltern verändert? Zum Guten oder zum Schlechten gewandelt?
Ganz ehrlich, sie waren mit der Situation überfordert und ich nehme es ihnen nicht übel. Mit meine Mutter konnte ich darüber besser reden als mit meinem Vater. Mit meinem Vater macht es sowieso keinen Sinn, über Psychen-Kram zu reden. Er hat da ganz andere Ansichten als ich.
Ich glaube, meine Eltern hatten Angst, dass ich ein "Schwächling" werde durch die Geschichte. Dass ich nicht wie geplant eine gute Ausbildung mache und vielleicht sogar abstürze. Aber ich bin eine Kämpfernatur und heute sind sie sehr stolz auf mich, denke ich, auch wenn sie das nicht offen sagenZitat von rehäugleinWie erträgst du es ddiese "Geschichte" hier aufzuschreiben und noch einmal durchzuleben ?
Es aufzuschreiben war hart. Am Anfang floss alles einfach über die Tastatur in den Bildschirm und es aufzuschreiben ging wunderbar. Die erste Nacht konnte ich nicht schlafen. All die Gefühle von damals waren wieder da. Ich habe lange geheult und versucht, dagegen anzukämpfen. Am zweiten Tag habe ich mit einer Kollegin, die die Geschichte kennt, darüber geredet. Sie meinte, dass ich mir sagen soll, dass es ok sei, wie ich fühle. Dann ging es wieder. Ich schrieb weiter, schlief eine weiter Nacht nicht, und nach dem dritten Tag schrieb ich so lange, bis alles zu Papier gebracht war. Dann war es morgens um drei und ich fiel ins Bett.
Heute, 3 Tage später fühle ich mich noch immer niedergeschlagen und mich quälen diffuse Angstgefühle. Aber ich weiss, dass es besser werden wird. Und dann habe ich einen wichtigen Schritt geschafft, da bin ich mir sicher!
Die Bilder zu machen war arg. Das ganze wie von aussen zu betrachten, sich selber zu beobachten und auch die kühle von Sandra so direkt darzustellen war heftig.Nun, jetzt weiss ich, dass ich es geschafft habe und kann mich wieder ein wenig erholen. Und danach mache ich vielleicht eine Flasche Sekt auf oder so :applaus
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Hallöchen!
Vielen Dank für eure Fragen! Finde ich total gut, dass ihr euch traut, zu fragen, und ich gebe mir auch alle Mühe, alles befriedigend zu beantworten:
Glaub mir, ich habe mich das sehr oft gefragt und tu' es zum Teil heute noch. Aber es gibt verschiedene Aspekte, die dagegen sprechen. 1.) meinte sie am Telefon, dass sie sich von einem Arzt hätte untersuchen lassen, wenn er gewollt hätte. 2.) War Sandra nach der ganzen Geschichte wieder relativ normal, mal abgesehen davon, dass sie stinksauer auf mich war. Klar, sie hat es dann nochmal versucht, aber irgendwann wurde es ihr wohl langweilig und sie hat es aufgegeben. Ich glaube nicht, dass man - sollte es wirklich passiert sein - sowas willentlich an- und ausschalten kann.
Ja, Tante Wiki hilft einem diesbezüglich nicht wirklich weiter, schon gar nicht, wenn man erst 13 ist. Ich habe bei "Anders" gerade ein Portrait über eine Borderlinerin online gestellt (guckst du hier). Vielleicht beantwortet das die Frage ein wenig, oder ansonsten gibt es da einen Link, der auf eine Seite führt, die das gut erklärt.
Hm... also ich habe das ja ganz zu Anfang schon ein wenig versucht zu erklären, aber ich werde das nochmal mit anderen Worten tun: Wenn dein Kollege sich in den Finger schneidet, so fühlst du mit ihm, du weisst, dass es weh tut. Aber du fühlst den Schmerz nicht selber. Dein Finger tut nicht weh. Das machen die "Barrieren" (ich nenne die so) in deinem Gehirn. Die sagen dem Gehirn, was "deins" ist und was nicht. Bei meiner Freundin habe ich diese Barriere irgendwie wegbekommen. Das heisst, alles, was sie mir erzählt hat, habe ich so gefühlt, als wäre es mir selber passiert. Glaub mir, das ist/war echt schrecklich!
Man kann sich jetzt vorstellen, dass ich eine Zeit lang unfähig war, Zeitung zu lesen. Mord hier, Vergewaltigung da... je detaillierter beschrieben, desto schlimmer. Stellt euch z.B vor, ihr würdet all das, was in der Bild-Zeitung steht, an euch selber fühlen.
Soweit dazu, was ich mit "Barriere" meine.
Wie ich sie ausgeschalten habe weiss ich nicht, echt nicht. Ich glaube, ich habe mein Gehirn derart gezwungen, mich in Sandra hinein zu versetzen, dass es irgendwann nachgegeben hat. Wahrscheinlich könnte das jeder Mensch, aber glaubt mir, es zerstört einen! Und wenn sie einmal weg sind, dann sind sie verdammt schwer wieder aufzurichten.
Ich habe neben meinem Schreibtisch einen Zettel hängen, darauf steht "Halt die Klappe, Gehirn!" :rollauge Den lese ich immer, wenn ich über Internet etwas Schlimmes mitbekomme und mein Gehirn die Informationen mit entsprechenden Bildern und Gefühlen (auch körperlichen) ergänzt. Oft sage ich mir auch laut "es ist nicht meins!" Das funktioniert manchmal, meistens aber nicht wirklich.
Frag' mich jetzt aber bitte nicht, wie das biochemisch im Gehirn funktioniert, oder was neurologisch oder entwicklunsgpsychologisch dahintersteckt. Denn glaub mir, nichts möchte ich lieber wissen als das!
Beantwortet das deine Frage ein Bisschen?
Da ich die Geschichte nur einem ausgewählten Kreis von Freunden erzählt habe, habe ich quasi schon vorher ausgeschlossen, dass jemand negativ darauf reagiert. Einzig meine Familie hatte wirklich arg Mühe damit, weil vor allem mein Vater glaubt, dass alles mit Vernunft lösbar sei. Sie denken, dass das alles halb so schlimm ist, und verstehen nicht, dass sowas ein arges Trauma verursachen kann.
Das mit den Barrieren weiss nur mein Partner, weil ich mir vorstellen kann, dass man das wirklich schlecht nachvollziehen kann. Es klingt dann schnell entweder esotherisch oder so, als wolle man sich wichtig machen. Aber glaubt mir, das ganze macht alles andere als Spass...
Ganz ehrlich, sie waren mit der Situation überfordert und ich nehme es ihnen nicht übel. Mit meine Mutter konnte ich darüber besser reden als mit meinem Vater. Mit meinem Vater macht es sowieso keinen Sinn, über Psychen-Kram zu reden. Er hat da ganz andere Ansichten als ich.
Ich glaube, meine Eltern hatten Angst, dass ich ein "Schwächling" werde durch die Geschichte. Dass ich nicht wie geplant eine gute Ausbildung mache und vielleicht sogar abstürze. Aber ich bin eine Kämpfernatur und heute sind sie sehr stolz auf mich, denke ich, auch wenn sie das nicht offen sagen
Es aufzuschreiben war hart. Am Anfang floss alles einfach über die Tastatur in den Bildschirm und es aufzuschreiben ging wunderbar. Die erste Nacht konnte ich nicht schlafen. All die Gefühle von damals waren wieder da. Ich habe lange geheult und versucht, dagegen anzukämpfen. Am zweiten Tag habe ich mit einer Kollegin, die die Geschichte kennt, darüber geredet. Sie meinte, dass ich mir sagen soll, dass es ok sei, wie ich fühle. Dann ging es wieder. Ich schrieb weiter, schlief eine weiter Nacht nicht, und nach dem dritten Tag schrieb ich so lange, bis alles zu Papier gebracht war. Dann war es morgens um drei und ich fiel ins Bett.
Heute, 3 Tage später fühle ich mich noch immer niedergeschlagen und mich quälen diffuse Angstgefühle. Aber ich weiss, dass es besser werden wird. Und dann habe ich einen wichtigen Schritt geschafft, da bin ich mir sicher!
Die Bilder zu machen war arg. Das ganze wie von aussen zu betrachten, sich selber zu beobachten und auch die kühle von Sandra so direkt darzustellen war heftig.
Nun, jetzt weiss ich, dass ich es geschafft habe und kann mich wieder ein wenig erholen. Und danach mache ich vielleicht eine Flasche Sekt auf oder so :applaus
Gut ! Ich hoffe, dass es dir bald wieder besser gehen wird. Und ich finde es sehr mutig von dir uns die ganze "Geschichte" erzählt zu haben ! RESPEKT ! :applaus -
Soetwas ist hart. Sehr hart. Ich habe größte Hochachtung vor dir, dass du so gut damit fertig geworden bist (bzw. damit doch irgendwie abschließen konntest - ich kann die richtigen Worte nicht finden).
Als Außenstehende frage ich mich, warum du es nicht früher jemandem erzählt hast. -Woher hätte Sandra davon erfahren sollen? Gleichzeitig verstehe ich aber, dass du daran wohl nicht denken hast können, aus der Angst, sie könnte sich umbringen.
Was geht in soeinem Menschen vor? Abgrundtiefer Hass, oder einfach Freude daran andere zu quälen. Ich denke daran wie du geschrieben hast: Während es ihr wieder besser ging, ging es mir immer schlechter. Hat sie es wohl glücklich gemacht, dass es dir schlecht geht? Dass ist eine Frage, die wahrscheinlich niemand (außer Sandra selbst) beantworten kann.
Ich finde ein wenig lustig, dass du gerade Sims 2, ein Computerspiel, als Unterstützungs/Ausdrucksmittel gewählt hast. Aber vielleicht hat es sich einfach dafür geeignet.Zitat von NonunaDas mit den Barrieren weiss nur mein Partner, weil ich mir vorstellen kann, dass man das wirklich schlecht nachvollziehen kann. Es klingt dann schnell entweder esotherisch oder so, als wolle man sich wichtig machen. Aber glaubt mir, das ganze macht alles andere als Spass...
Wieso soll das esoterisch oder so sein? Es mag vielleicht kein wissenschaftlicher Begriff sein, aber ich finde ihn sehr passend. Ich wusste zuvor nicht, dass es solche "Barrieren" gibt und denke aber, dass deine Beschreibungen ebenfalls sehr passend sind.
Wahrscheinlich werde ich mich jetzt noch mit meiner Mutter, die Psychologin sit, darüber unterhalten und diese deine Geschichte wird mich wohl auch noch eien ganze Weile beschäftigen.
Ich finde all deine Projekte hier gut und auch mutig! Sie regen dazu an sich mit völlig neuen Aspekten des Lebens auseinaderzusetzen, räumen mit Vorurteilen auf, geben Stoff zum denken und werfen ein völliges neues Licht auf die eigenen Mitmenschen! Weiter so und lass dich nicht unterkriegen!
Lg Maiga -
Zitat von Maiga
Als Außenstehende frage ich mich, warum du es nicht früher jemandem erzählt hast. -Woher hätte Sandra davon erfahren sollen?
Hm... wie soll ich das erklären? Also, da sie schon sehr früh in der Geschichte angefangen hat mit Selbstmord zu drohen hatte ich kaum eine Chance, vorher irgendetwas zu unternehmen, bzw es jemandem zu erzählen. Wieso ich es nicht trotz den Drohungen getan habe? Nun, ich hatte eine solche horrende Angst davor, dass sie es irgendwie rausfinden würde (z.B weil jemand sie darauf anspricht, ihre Eltern anruft, ect) und ich dann die Konsequenzen (ihren Tod) zu verantworten hätte, dass ich es schlicht nicht gewagt habe. Ich wusste, dass das dann auch mein eigenes Todesurteil gewesen wäre, denn mit der Schuld hätte ich damals nicht leben wollen. Und mit dem Tod zu drohen ist zwar das perfideste, aber auch das wirkungsvollste Druckmittel!
Zitat von MaigaWieso soll das esoterisch oder so sein?
Nun, ich bin - ich sage das jetzt mal so - Wissenschaftler. Ich brauche für alles eine Erklärung, die ich auf physiologischer Ebene (z.B eben durch die Neurologie ect) nachvollziehen kann. Wer hätte nicht gerne eine Gabe? Wer möchte nicht die Gedanken anderer lesen können? Wenn ich sage, dass ich fühlen kann, was andere fühlen, so klingt das genau so, als würde ich mir die Gabe vorhalten, in den "Seelen" der Menschen lesen zu können.
Ich schätze aber, dass da irgend eine neurochemische Störung oder sowas dahintersteckt, die ich - keine Ahnung wie - selber ausgelöst habe.Zitat von MaigaWahrscheinlich werde ich mich jetzt noch mit meiner Mutter, die Psychologin sit, darüber unterhalten...
Oh, du sitzt ja an der Quelle
Mich würde interessieren, was sie zu der Sache sagt. Vielleicht hat sie ja einen besseren Ausdruck für die "Barrieren"? Wäre super, wenn du mir vielleicht eine Rückmeldung geben könntest... ohne dass ich das natürlich erwarte!Habe eure Zeit schon genug geklaut... :rolleyes
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Gerne gebe ich dir eine Rückmeldung. Diese "Barrieren" heißen Ich-Grenzen oder auch Personen-Grenzen. Sonst hat sie kaum etwas gesagt...
Warum uns die Zeit stehlen? Ich finde es ist sehr lohnenswert, Zeit in deine Projekte zu investieren! (Ich freu mich immer wie ein Schneekönig, wenn du ein neues Porträt on stellst)
Lg Maiga -
Hallöchen!
Vielen Dank für eure Fragen! Finde ich total gut, dass ihr euch traut, zu fragen, und ich gebe mir auch alle Mühe, alles befriedigend zu beantworten:
Glaub mir, ich habe mich das sehr oft gefragt und tu' es zum Teil heute noch. Aber es gibt verschiedene Aspekte, die dagegen sprechen. 1.) meinte sie am Telefon, dass sie sich von einem Arzt hätte untersuchen lassen, wenn er gewollt hätte. 2.) War Sandra nach der ganzen Geschichte wieder relativ normal, mal abgesehen davon, dass sie stinksauer auf mich war. Klar, sie hat es dann nochmal versucht, aber irgendwann wurde es ihr wohl langweilig und sie hat es aufgegeben. Ich glaube nicht, dass man - sollte es wirklich passiert sein - sowas willentlich an- und ausschalten kann.
Ja, Tante Wiki hilft einem diesbezüglich nicht wirklich weiter, schon gar nicht, wenn man erst 13 ist. Ich habe bei "Anders" gerade ein Portrait über eine Borderlinerin online gestellt (guckst du hier). Vielleicht beantwortet das die Frage ein wenig, oder ansonsten gibt es da einen Link, der auf eine Seite führt, die das gut erklärt.
Hm... also ich habe das ja ganz zu Anfang schon ein wenig versucht zu erklären, aber ich werde das nochmal mit anderen Worten tun: Wenn dein Kollege sich in den Finger schneidet, so fühlst du mit ihm, du weisst, dass es weh tut. Aber du fühlst den Schmerz nicht selber. Dein Finger tut nicht weh. Das machen die "Barrieren" (ich nenne die so) in deinem Gehirn. Die sagen dem Gehirn, was "deins" ist und was nicht. Bei meiner Freundin habe ich diese Barriere irgendwie wegbekommen. Das heisst, alles, was sie mir erzählt hat, habe ich so gefühlt, als wäre es mir selber passiert. Glaub mir, das ist/war echt schrecklich!
Man kann sich jetzt vorstellen, dass ich eine Zeit lang unfähig war, Zeitung zu lesen. Mord hier, Vergewaltigung da... je detaillierter beschrieben, desto schlimmer. Stellt euch z.B vor, ihr würdet all das, was in der Bild-Zeitung steht, an euch selber fühlen.
Soweit dazu, was ich mit "Barriere" meine.
Wie ich sie ausgeschalten habe weiss ich nicht, echt nicht. Ich glaube, ich habe mein Gehirn derart gezwungen, mich in Sandra hinein zu versetzen, dass es irgendwann nachgegeben hat. Wahrscheinlich könnte das jeder Mensch, aber glaubt mir, es zerstört einen! Und wenn sie einmal weg sind, dann sind sie verdammt schwer wieder aufzurichten.
Ich habe neben meinem Schreibtisch einen Zettel hängen, darauf steht "Halt die Klappe, Gehirn!" Den lese ich immer, wenn ich über Internet etwas Schlimmes mitbekomme und mein Gehirn die Informationen mit entsprechenden Bildern und Gefühlen (auch körperlichen) ergänzt. Oft sage ich mir auch laut "es ist nicht meins!" Das funktioniert manchmal, meistens aber nicht wirklich.
Frag' mich jetzt aber bitte nicht, wie das biochemisch im Gehirn funktioniert, oder was neurologisch oder entwicklunsgpsychologisch dahintersteckt. Denn glaub mir, nichts möchte ich lieber wissen als das!
Beantwortet das deine Frage ein Bisschen?
Da ich die Geschichte nur einem ausgewählten Kreis von Freunden erzählt habe, habe ich quasi schon vorher ausgeschlossen, dass jemand negativ darauf reagiert. Einzig meine Familie hatte wirklich arg Mühe damit, weil vor allem mein Vater glaubt, dass alles mit Vernunft lösbar sei. Sie denken, dass das alles halb so schlimm ist, und verstehen nicht, dass sowas ein arges Trauma verursachen kann.
Das mit den Barrieren weiss nur mein Partner, weil ich mir vorstellen kann, dass man das wirklich schlecht nachvollziehen kann. Es klingt dann schnell entweder esotherisch oder so, als wolle man sich wichtig machen. Aber glaubt mir, das ganze macht alles andere als Spass...
Ganz ehrlich, sie waren mit der Situation überfordert und ich nehme es ihnen nicht übel. Mit meine Mutter konnte ich darüber besser reden als mit meinem Vater. Mit meinem Vater macht es sowieso keinen Sinn, über Psychen-Kram zu reden. Er hat da ganz andere Ansichten als ich.
Ich glaube, meine Eltern hatten Angst, dass ich ein "Schwächling" werde durch die Geschichte. Dass ich nicht wie geplant eine gute Ausbildung mache und vielleicht sogar abstürze. Aber ich bin eine Kämpfernatur und heute sind sie sehr stolz auf mich, denke ich, auch wenn sie das nicht offen sagen
Es aufzuschreiben war hart. Am Anfang floss alles einfach über die Tastatur in den Bildschirm und es aufzuschreiben ging wunderbar. Die erste Nacht konnte ich nicht schlafen. All die Gefühle von damals waren wieder da. Ich habe lange geheult und versucht, dagegen anzukämpfen. Am zweiten Tag habe ich mit einer Kollegin, die die Geschichte kennt, darüber geredet. Sie meinte, dass ich mir sagen soll, dass es ok sei, wie ich fühle. Dann ging es wieder. Ich schrieb weiter, schlief eine weiter Nacht nicht, und nach dem dritten Tag schrieb ich so lange, bis alles zu Papier gebracht war. Dann war es morgens um drei und ich fiel ins Bett.
Heute, 3 Tage später fühle ich mich noch immer niedergeschlagen und mich quälen diffuse Angstgefühle. Aber ich weiss, dass es besser werden wird. Und dann habe ich einen wichtigen Schritt geschafft, da bin ich mir sicher!
Die Bilder zu machen war arg. Das ganze wie von aussen zu betrachten, sich selber zu beobachten und auch die kühle von Sandra so direkt darzustellen war heftig.
Nun, jetzt weiss ich, dass ich es geschafft habe und kann mich wieder ein wenig erholen. Und danach mache ich vielleicht eine Flasche Sekt auf oder so
Hallo Nonuna
danke, ich habe nun alles verstanden!
Besonders was du mit der Barriere meinst, kapier ich jetzt!
Borderliner versteh ich auch ganz gut..
Liebe Grüße
nicci
Edith::zirkel:fee:kopf:yeahMEIN 1oo BEITRAG IN:kopf:fee:zirkel DIESEM FORUM!!!:yeah