[Fotostory/Projekt] ANDERS - Ein Projekt gegen Diskriminierung und Ausgrenzung

  • Bisher hab ich hier ja auch weiters nur mehr Still mitgelesen, weil mir bei den meisten Portraits einfach nichts gescheites einfiel, was ich erwähnen könnte, den auf weitere Sätze wie "tolles Projekt" und "mach schnell weiter", wollte ich nicht wiederholen.

    Nun muss ich mich doch wieder mal zu Wort melden.

    Für mich, der selbst an einer schweren Adipositas leidet, hast Du das Portrait von Evelyn sehr gut hingekriegt. Man hätte es nicht besser beschreiben können.

    Als Erwachsener kann man sicher mit der Zeit besser damit umgehen, die spöttischen Rufe sind inzwischen auch verstummt, es sind höchstens noch Kinder, wenn man irgendwo ist z.B. beim Einkaufen. Da hört man schon hin und wieder mal den Satz, den man nicht so gerne hört "Mama hast Du diesen dicken Mann gesehen!".

    Doch es sind eben Kinder, da sieht man drüber hinweg.

    Meine Schulzeit war indessen sehr viel härter, auch die Pupertät war für mich schwieriger. Schliesslich machte ich ja auch eine normale Entwicklungsphase durch und begann mich irgendwann fürs andere Geschlecht zu interessieren. Das ich wegen meines Übergewichts, dann oftmals von den Frauen, falsch beurteilt wurde, ja das ich mich selbst dann irgendwann mal als "zweite" Wahl empfand, erübrigt eigentlich einer weiteren Erklärung. In einer Gesellschaft, wo das Äussere viel wichtiger ist, als innere Werte, war ich irgendwie fehl am Platze.

    Aus diesem Grund, wurde ich auch nie ein grosser Party - oder Szenegänger, weil ich mich da immer deplaziert gefühlt hab. Viel lieber hockte ich dann mit meinen Kumpels in einer Kneipe zum Bier trinken.

    Klar hatte ich später auch Beziehungen (davon waren auch zwei über längere Zeiträume), auch konnte ich reichlich sexuelle Erfahrungen sammeln. Doch inzwischen lebe ich schon eine sehr lange Zeit alleine. Auf Versuche, mich dem anderen Geschlecht zu nähern, habe ich schon länger verzichtet, da es für mich einfach keinen Sinn mehr machte.

    Nun schöpfe ich wieder neue Kraft, seit ich eine Magen-Bypass-Operation gehabt habe. Mein Gewicht geht jetzt runter, ist von damals 218kg auf inzwischen aktuelle 175kg gesunken.

    Mein Ziel wäre die 100kg Marke und ich hoffe doch, das mein Wunsch, irgendwann mal ein normales Leben mit einer Frau auch für mich möglich sein kann.

    Kleine Anekdote am Rande: Das erste Bild hat mich extrem erheitert, vor allem der passende Text dazu.

    Zitat

    Aber meistens sind mir meine Vorlagen sowieso zu knochig.



    Ja und dann noch das Bild von Keira Knightley an der Wand :roftl . Zu ihr passt der Satz "knochig" ervorragend. Aber sie selbst hat mal gesagt, das sie gerne zunehmen würde, dies aber wegen ihrer Veranlagung nicht fertig bringe (hab ich mal wo gelesen).

    In diesem Sinne...

  • Hi Nonuna
    Ich muss zugeben dass auch ich erst ziemliche Vorurteile gegen ANDERS hatte... Ich dachte mir: Oh schon wieder so ein Möchtegern-Projekt, das etwas bewegen soll Pffff... Gestern hab ich dann "Aber sag´es niemandem" gelesen und ich war so beindruckt von deiner Schreibweise, dass ich dachte: Ok, du kannst es ja mal lesen. Und ich muß sagen:
    Ich bereue es KEIN BISCHEN!!! Ich hab mir alle Portraits durchgelesen und sie sind einfach nur G-E-N-I-A-L!! Sie sind Berührend, Spannend, Herzergreifend, manchmal auch etwas erschreckend aber vor allem regen sie zum Nachdenken an!! Ich finde es toll, das entlich mal jemand wirklich sagt bzw schreibt was Sache ist! Wenn man die Themen immer nur Tod schweigt, können sie nicht gelöst werden!^^ Du schreibst über diese Menschen und den Grund warum sie "anders" sind und sihe da: Auf einmal kommen von überall her Usher die Erzählen, dass es ihnen oder jemandem den sie kennen genauso geht! Wenn man mal genau überlegt, merkt man, dass es so verdammt viele Menschen giebt, die nicht dem "normalen" Typ unserer Geselschaft ensprechen. Es ist doch eigentlich total bescheurt, Menschen auszugrenzen denn wie du sagst, jeder von uns ist auf irgendeine Art besonders bzw ANDERS, nur ist eben jeder auf seine eigene Weise ANDERS und wenn man jede ANDERSartikeit (:rollauge) akzeptieren würde, würde nie wieder jemand ausgeschloßen werden! Nur leider gibt es viele Menschen die denken wir währen alle gleich und jemand der ANDERS ist, ist gleicht "Abnormal". Ich denke dass diese Menschen selbst in irgeneiner Art und Weise ANDERS sind, wie jeder Mensch, nur dass sie Angst haben es zu zeigen weil sie Schiss haben ausgegrenzt zu werden. Wenn sie dann alle anderen auschliessen um zu "betonen" wie normal sie sind, (So nach dem Motto: Ich bin sowas von normal, mit einem "Abnormalen" will ich nichts zu tun haben) fühlen sie sich sicher und denken niemand hat den Verdacht, dass sie selber vielleicht etwas zu verbergen haben! Es währe eigentlich so leicht einfach zu sagen: Niemand ist normal, alle sind Einzigartig und auf ihre Weise ANDERS, lasst uns zusammenhalten. Aber leider traut sich das fast niemand, aus Angst selber als "abnormal" abgestempelt zu werden!!!
    Puh! Hab ich jetzt viel geschrieben!!!
    Alles in allem: Dein Projekt finde ich supertoll! Ich werde bestimmt weiterlesen, denn ich finde es einfach hammer was du machst! Gute Arbeit, weiter so! Und lass dich nicht enmutigen und schon garnicht einschüchtern!! *Beide Daumen nach oben*
    Ps: Wegen der Bulimie, ich bin selbst sehr dünn für meine Alter und meine Grösse (13 j. alt 1.6o gross 42kg), ich finde das auch gar nicht schön, kann essen so viel ich will, ich nehme kein Gramm zu! Meine Freundinnen beneiden mich dafür und ich kann das nicht verstehen! Naja man hat immer dass was man nicht will und man will immer das was man nicht hat!:) Ich werde zwar nicht gemobbt oder so aber manchmal muss ich mir schn blöde Sprüche anhören oder werde als Magersüchtige beschimpft... Zum Glück hab ich aber Freunde, die immer zu mir halten und denen mein Gewicht Sch**ssegal ist.:)

    Herzlche Grüße:

    nicci

    [INDENT][INDENT][INDENT][h=3]Nimm ein Kind bei der Hand
    und lass dich von ihm führen.
    Betrachte die Steine, die es aufhebt
    und höre zu, was es dir erzählt.
    Zur Belohnung zeigt es dir eine Welt,
    die du längst vergessen hast.
    [/h][/INDENT]
    [/INDENT]
    [/INDENT]

    Einmal editiert, zuletzt von __Nicci__ () aus folgendem Grund: Jetzt hab ich doch glatt die Grüße vergessen... =)

  • __Nicci__: Danke, Nicci, du hast es wirklich verstanden! Super :)


    Und wie ich schon catwitchfan gesagt habe: Mit 13 bist du noch nicht mal richtig den Pubertät und dein Körper wird sich noch sehr stark verändern. Ich denke, zu wirst bald mal noch an Gewicht zulegen :)

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    --> Objekte, Kleider, Genetik, Schmuck, Posenhacks und die Designerschule aus meiner Werkstatt <--[/center]


  • Die Idee dafür hatten auch Sexy_Lexy, Rosi512, Das_Tati, Killerkatzi86 und Ysabella


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    Marie



    Ich sitze vor dem Telefon und starre den Hörer an. Ich bin versucht, anzurufen und zu sagen, dass ich nicht zum Termin kommen kann. Dass ich krank sei, obwohl das gar nicht stimmt. Dabei habe ich mich wie jedes Mal beinahe darauf gefreut. Sie ist ein netter Mensch. Ich brauche sie. Sie ist die einzige, die mich versteht. Und doch, manchmal kommt sie mir mit ihren Fragen zu nahe. Obwohl ich weiss, dass mir das Antworten gut tut.



    Der Mann aus meiner letzten Beziehung hat mich auch verstanden. Jedenfalls sagte er das. Er nahm mir das Versprechen ab, dass ich mir nichts antun werde. Er hatte oft Angst um mich, wenn ich mich wieder einmal ganz zurückzog. Doch er ertrug meine Gefühlsausbrüche bis zuletzt. Ich wollte, dass er mich liebt. Dann wollte ich, dass er mich hasst. Ich selber durchlebte Zeiten, in denen ich in vergötterte, dann wieder abgrundtief hasste. In einer solchen letzten Phase habe ich ihn zu sehr verletzt. Ich nehme es ihm nicht übel, dass er gegangen ist.



    Es hat lange gedauert, bis ich mich zu einem Arzt getraut habe. Heutzutage scheint es doch geradezu „in“ zu sein, eine psychische Störung zu haben, gerade bei den Jungen. Sie haben zwar keine Ahnung, was eine Psychose ist, oder Schizophrenie, aber offenbar scheint es cool zu sein und man kriegt Aufmerksamkeit. Wenn sie auch nur einen kleinen Eindruck davon kriegen würde, wie es ist, wirklich krank zu sein, dann würden sie ganz schnell mit der Sch.eisse aufhören! Gleichzeitig wird mal als Irre abgestempelt, wenn man zu einem Psychiater geht. Die meisten sogenannten Freunde haben sich von mir abgewandt.



    Woher kommt dieser Schmerz? Manchmal versuche ich ihn durch einen anderen Schmerz zu betäuben. Einen, den ich kontrollieren kann. Die langsam verheilenden Narben auf meinen Oberschenkeln zeugen davon. Gleichzeitig schäme ich mich dafür. Heute benutze ich Eiswürfel, die ich langsam in der Hand zergehen lasse. Sie vermögen es, wenigstens ein bisschen den unerträglichen inneren Druck zu lösen.



    Ich habe mal ein bisschen im Internet gesurft. Ich war schockiert. Da gibt es Websites, auf denen sich Mädchen stolz ihre zerschnittenen Unterarme zeigen. Wenn ich daran denke, wie sehr ich mich darum bemüht habe, meine Narben zu verstecken. Und die machen einen Sport daraus. Manchmal könnte ich vor Wut heulen. Genau solche Hobbyritzer haben es geschafft, dass die Glaubwürdigkeit von Menschen, die wirklich Probleme haben extrem geschmälert wird. Wie oft habe ich schon den Vorwurf gehört, ich wolle doch nur Aufmerksamkeit.



    Als Teenager war ich auch unausgeglichen und impulsiv. Da war das doch normal. Man hat sich selbst gehasst und oft auch die Anderen. Damals habe ich mein Zimmer schwarz gestrichen und bin im Selbstschmerz versunken. Doch diese Zeit ging vorbei und ich führte ein normales Leben. Wie kommt es, dass ich mich heute plötzlich selber hasse und gleichzeitig liebe? Wie, dass ich Angst habe, alleine zu sein und gleichzeitig keine Nähe zulassen kann? Manchmal fühle ich mich wie ein Kind. Ich hoffe, dass bald alles wieder normal sein wird.



    Ich bin wie du
    Ich bin anders
    Ich bin Marie


    Ich bin Borderliner


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    Kommentar


    Ihr fragt euch jetzt vielleicht, was das Portrait mit Vorurteilen, Diskriminierung und Ausgrenzung zu tun hat. Hier die Erklärung: Es ist ein Vorurteil, dass Ritzen cool ist. Es ist ein Vorurteil, dass Ritzen = Borderline ist. Es ist ein Vorurteil, dass Menschen, die sich in Therapie begeben irre sind. Es ist ein Vorurteil, dass wirklich psychisch kranke Menschen Simulanten sind. Es ist ein Vorurteil, dass psychisch kranke Menschen schwach sind oder undiszipliniert. „Hobbyritzer“ diskriminieren Menschen, bei denen Selbstverletzung ein Symptom ihrer Krankheit ist. Die führt dazu, dass Betroffene nicht mehr ernst genommen werden und umso mehr zögern, sich Hilfe bei einer Fachperson zu holen.
    Es ist ebenfalls ein Vorurteil, dass Borderline einfach so selber diagnostiziert werden kann. Gerade bipolare Störungen sind äusserst komplex und nur durch Fachpersonen zu beurteilen. Bipolare Störungen gehören in Behandlung.
    Fall ihr glaubt, selber betroffen zu sein, dann wendet euch an einen Arzt eures Vertrauens, am besten an euren Hausarzt. Die meisten Ärzte besitzen die Kompetenz, euch an eine entsprechende Fachperson weiterzuleiten. Psychotherapien übernimmt im Normalfall die Krankenkasse.


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    Links zum Thema


    Borderline Selbsthilfe


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  • Hey Nonuna

    Bei Marie hab ich mir auch schon ziemlich am Anfang gedacht, das es etwas mit Borderline zu tun hat.
    Ich finde diese Leute auch schlimm, die ihre Narben zeigen und vielleicht damit sogar angeben. Dadurch werden die echten Bordeliner weniger ernst genommen, so wie du sagtest. Borderline ist eine ernstzunehmende Krankheit und kein drang nach Aufmerksamkeit!

    Ich freue mich schon auf das nächste Portrait!



    mfg delix72

    [LEFT]Wenn du jetzt mal traurig bist :( [/LEFT]
    [LEFT]und dich dann noch glücklich frisst :essen [/LEFT]
    [LEFT]vergiss es nie,[/LEFT]
    [LEFT]die Smilies sind immer *nix finden kann dass sich reimt*.....hie :D !![/LEFT]

    [LEFT]:jump :zirkel :joker :kuss[/LEFT]

    [LEFT]So und jetzt wird noch Mei Mei geholfen:[/LEFT]
    Kopier Mei Mei in deine Signatur um ihm dabei zu helfen, die Weltherrschaft an sich zu reissen!

  • Hja... ganz lustig finde ich auch die "Habe-ich-Borderline?"-Checklisten, die im Internet kursieren, und deren Punkte auf jeden halbwegs pubertären Teenager zutreffen. Kein Wunder, dass alle durch die Gegend rennen und schreien, sie hätten Borderline! Aber zum Arzt gehen tut keiner, weil vielleicht könnte der ja sagen, dass es nicht stimmt. Denn wirklich diagnostizieren kann das nur eine Fachperson, denn die Diagnose ist derart komplex und kompliziert, dass ein Schwarz-Weiss-Schema nun echt nicht ausreicht!
    Ich frage mich echt, was an der Diagnose so "cool" sein soll!
    Leute, wenn ihr schon Selbstdiagnosen stellt anhand solcher Pseudo-Psycho-Listen, dann geht danach wenigstens zum Arzt und äussert den Verdacht! Oder ist es bequem, sich auf der Selbstdiagnose auszuruhen? Ich denke eher nicht...



    (Boah... heute bin ich irgendwie bissig... sorry)

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  • Hallo...


    Das letzte Portrait hat mir sehr gefallen, da es mir wirklich aus der Seele spricht. Diese ganzen Leute, die sich ritzen um cool zu sein sind doch echt das letzte... Eine meiner besten Freundinnen hat auch Borderline, und ich weiß, wie schwer es oft mit ihr ist und wie oft es dann wieder Streit gibt, weil sie einen plötzlichen Gefühlsausbruch hat.
    Leider ist es ihr schon ziemlich oft vorgekommen, dass sie nicht ernst genommen wurde, zum Beispiel hat sie einer ehemaligen Freundin von uns Beiden schließlich anvertraut, dass sie früher geritzt hat, weil sie hoffte verstanden zu werden, aber sie wurde nur ausgelacht und regelrecht fertig gemacht, sie wolle doch nur Aufmerksamkeit und cool sein.
    Die echten Borderliner werden tatsächlich garnichtmehr ernst genommen oder noch mehr runtergemacht, obwohl sie eigentlich Hilfe bräuchten, eine Tatsache, die ich wirklich erschreckend finde.
    Auch dieses ganze Emo-getue... Bei mir in der Klasse zum Beispiel ist ein Mädchen, dass jetzt beschlossen hat, mal eben ein Emo zu werden, und sich desshalb andauernd im Unterricht ritzt, damit es auch ja alle mitbekommen wie cool und Emo-haft sie ist... Echt das Letzte.
    Oder auch, wenn dieses ganze Ritzen so verherrlicht wird... Kapieren die denn nicht, dass es auch Menschen gibt, die das tun weil sie ernsthafte Probleme haben, und nicht, um cool zu sein? Sowas regt mich wirklich auf...


    Danke für dieses Portrait, es ist wirklich toll, was du hier machst um solche Missverständnisse auszuräumen und den Menschen die Augen zu öffnen.

  • Hallo Nonuna!


    Mir hat das letzte Portrait auch gefallen. Bis jetzt wusste ich gar nicht, was Borderlline überhaupt sein soll. So verstand ich auch das Ende deiner FS "... aber sag es keinem" nicht richtig. Danke für dieses Portrait. Es hat mir mehr mitgeteilt als de Wikipedia-Artikel.
    Von sogenannten "Hobbyritzern" habe ich noch nie gehört. Hoffentlich begegne ich auch keinen mehr. Vielleocht fänden sie es nicht mehr so cool, wenn man sie wirklich behandeln würde, als hätten sie psychische Probleme? So würde man auch wirkliche Borderliner nicht mehr missachten.

    Biss dann,
    Wölfin
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    P.S.: Wenn ihr Zeit und Lust habt könnt ihr euch hier künstlerisch betätigen. Kein Platz für rassistische, politische oder obszöne Bilder!
    P.P.S.: Wer keine Lust hat selber zu malen, kann sich auch mal in meinen Alben umsehen.
    P.P.P.S.: Rechtschreibfehler dienen lediglich der allgemeinen Belustigung und werden völlig bewußt eingebaut!


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    [/center]

  • Genau solche Hobbyritzer haben es geschafft, dass die Glaubwürdigkeit von Menschen, die wirklich Probleme haben extrem geschmälert wird.


    Das ist genau meine Rede.
    Wie oft habe ich mich schon über solche Leute aufgeregt?
    Ich habe früher auch geritzt, weil ich Probleme hatte und vor allen Dingen mit mir selbst nicht klar kam. Mittlerweile habe ich es aber überstanden und weiß, wie ich Dampf ablassen kann ohne mir oder meinen Mitmenschen weh zu tun.
    Dass Ritzen jetzt eine Art Trend ist, finde ich sehr beängstigend.
    Denn auch wenn es mehr als verwerflich ist, dass Kids es tun, um "in" zu sein, so wird es auch bei ihnen zu Sucht.
    Wie Rauchen und Trinken.


    Was Borderline angeht... Ich danke dir, dass du dieses Thema angesprochen hast, denn eine meiner Tanten hat Borderline.
    Sie schafft es nicht, ihr Leben unter Kontrolle zu bekommen und versinkt immer und immer wieder in Abhangigkeiten und Depressionen.
    Leider will sie sich auch gar nicht helfen lassen. Sie sieht nicht, wie schlimm es um sie steht, was aber auch an anderen Problemen wie Alkoholabhängigkeit liegt.
    Es ist wichtig, dass dieses Thema angesprochen wird und den Leuten klargemacht wird, dass Borderline ein schwere psychische Krankheit ist, die ernst genommen werden muss.
    Vielleicht hätte meiner Tante geholfen werden können, wenn man schon vor 20 Jahren, als sie so alt war wie ich, bemerkt hätte, dass ihr Verhalten nicht mehr das, eines aufmüpfigen Teenagers war.


    Nochmals vielen Dank für dein Projekt!
    Ich werde es sicherlich weiter verfolgen!

    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="#a0522d"]life is what happens when you're busy making other plans.[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • Ich kann mich mit dem Beitrag "Marie" sehr gut identifizieren. Durch ein schweres kindliches Trauma (Nonunana weiß was ich meine), habe ich, um damit fertig zu werden, mit etwa 10 Jahren angegefangen zu ritzen. Aber nicht nur zu ritzen, ich brauchte den Schmerz um zu spüren das ich wirklich noch lebe. Es war wie ein Ventil für mich. In Therapie damit ging ich erst mit 16 und beendete diese als "geheilt" mit 18. Heute verspüre ich noch ab und an den Drang mir Schmerzen zuzufügen, wenn ich psyschich stark belastet werde oder angespannt bin. Manchmal endet das dann in Aggressionsausbrüchen und ich hasse die ganze Welt. Allerdings passiert dies nur noch sehr selten das ich solche Schübe habe und da haben mir meine beiden Söhne und mein Verlobter sehr bei geholfen.

    Greez,
    Eure DarkSoulSim

  • Hallöchen! Nun stelle ich mal das letzte Portrait online, dass ich fertig habe, danach muss ich wieder an neuen arbeiten und das Blaue ist mit dem Gelben Forum gleichauf.


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    Alex



    Heute ist es mir wieder passiert. „Sie scheint das Thema wohl überhaupt nicht zu interessieren, was?“ hat der Professor gebellt und meine werten Kommilitonen konnten sich ein Kichern nicht verkneifen. „Wohl zuviel Party gemacht letzte Nacht!“ Manoman, ich kann mir ja keinen Zettel an die Stirn kleben!



    Die meisten meiner Kollegen wissen es ohnehin. Zuerst dachten sie, dass das bloss so eine Macke von mir sei, dauernd zu pennen. Sie fanden es cool, meinten, dass es praktisch sein müsse, immer und überall schlafen zu können. Dabei haben sie leider übersehen, dass das nicht wirklich auf freiwilliger Basis passiert. Zum Glück erschrecken sie sich nicht mehr, wenn ich manchmal einfach zusammenklappe, wenn wir wieder einmal zusammen lachen.


    In der ersten Zeit habe ich versucht, nachts länger zu schlafen. Acht – zehn Stunden mindestens. Das hat nicht viel gebracht, ausser, dass ich mich am nächsten Tag wie gerädert gefühlt habe. Ich war auch in einer Apotheke und habe den Eisengehalt des Blutes testen lassen, weil man bei niedrigem Eisenwert müde wird. Das war alles in Ordnung.


    Wenn ich eine Semesterarbeit schreiben muss, so kaue ich Kaugummi. Das hilft manchmal ein wenig. Ansonsten schlafe ich alle halbe Stunde rasch für 10 Minuten. Dann bin ich wieder für eine halbe Stunde leistungsfähig.


    Autofahren darf ich nicht, auch nicht an schweren Maschinen arbeiten. Büroarbeit wäre der Horror, das würde ich ebenfalls nicht durchstehen. Daher habe ich Geologie gewählt, in der Hoffnung, ein wenig draussen zu sein und vor allem körperlich beschäftigt.


    Rausgefunden, was los ist, habe ich per Zufall. Ich war beim Arzt um eine Impfung aufzufrischen und habe ihm nebenbei erzählt, dass ich tagsüber oft grundlos einschlafe. Er hat mich daraufhin zu einem Neurologen und dieser mich in ein Schlaflabor geschickt. Nun habe ich Gewissheit.


    Aber für andere bin ich immer noch der faule Sack, der in Vorlesungen einschläft, der im Zug bei der Station, wo er aussteigen muss, immer geweckt werden muss... oder einfach jemand mit Narkolepsie, bei dem es wahnsinnig lustig ist, mit anzusehen, wie er über seinem Essen einschläft.



    Ich bin wie du
    Ich bin anders
    Ich bin Alex

    Ich bin Narkoleptiker


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    Infos zum Thema


    Narkolepsie, auch Schlafkrankheit genannt, entsteht durch eine neurologische Störung des Tag-Nacht-Rhythmus. In Deutschland kennt man jediglich etwas über 4000 diagnostizierte Fälle, man geht aber von der zehnfachen Zahl aus. Nebst dem über den Tag auftretenden Schlafzwang kann als ein weiters Symptom Kataplexie auftreten. Dabei verliert der Betroffene zumeist bei starken Emotionen (z.B beim Lachen) die Muskelspannung. Ein weiteres Symptom von Narkolepsie ist die sogenannte Schlaflähmung: In der Einschlaf- und Aufwachphase treten plötzliche Lämungen der Körpermuskeln auf. Dadurch kann der Betroffene nicht willentlich aufstehen.
    Narkolepsie lässt sich im Schlaflabor nachweisen, indem man ein sogenanntes Schlafprofil aufzeichnen lässt. Narkoleptiker fallen rasch nach dem Einschlafen in die REM-Phase, während "normale" Schläfer zuerst eine traumlose Schlafphase haben. Dieser verfrühte Traumschlaf kann dazu führen, dass Narkoleptiker beim Einschlafen Halluzinationen haben, da sie - vereinfacht ausgedrückt - dann bereits träumen.


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    Links zum Thema


    Deutsche Narkolepsie-Gesellschaft e.V
    Internet-Selbsthilfegruppe
    Information der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin


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    Einmal editiert, zuletzt von Nonuna ()

  • Das Portrait von Alex ist, so wie alle andere Portraits, sehr intressant.
    Ich denke, das Alex es schwerer hat, als es scheint. Besonders, weil die meisten Menschen vielleicht gar nicht wissen, dass es so eine Krankheit gibt.
    Vielleicht könntest du mal ein Portrait über ein Kind machen, das Progerie hat?

    Mach weiter so!


    mfg delix72

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  • Ja, das steht schon auf meiner Liste... ist aber sehr schwierig zu machen mit den Sims. Ich studiere da noch drann rum.

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  • Ähmm, tja, nun oute ich mich schon zum zweiten Mal als unwissend, möchte aber trotzdem gerne wissen, was Progerie ist? :confused:

  • "Progerie ist ein Krankheitszeichen verschiedener Erbkrankheiten, die mit einem überschnellen Altern einhergehen."


    Hab ich mal von Wikipedia übernommen, wenn du weiteres wissen möchtest, schau einfach mal hier!


    Lg
    bushidi65

  • Hallo ihr Lieben!


    Das letzte Portrait ist schon wieder eine Weile her und ich muss zugeben, dass es je länger je schwieriger wird, eure Vorschläge umzusetzen. Doch die Liste ist noch lang und ich gebe mir Mühe, den Anforderungen gerecht zu werden!


    Die Idee für das folgende Portrait hatten nachtstern und Leenee86, danke euch beiden!



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    Erika



    Ich freue mich immer, wenn mein Sohn mich besuchen kommt. Er zeigt mir zum Beispiel, wie der Fernseher funktioniert und wo ich drücken muss, damit ich meine Sendungen sehen kann. Er ist auch so lieb und schreibt es mir auf einem Zettel auf, ansonsten vergesse ich das doch so schnell wieder.




    Einmal in der Woche kommt auch ein netter junger Mann, der mir die Rechnungen macht und zu meinem Geld schaut. Er sagt, dass da schon noch welches sei und sagt mir auch immer, wie viel ich in meine Brieftasche tun soll. Ich bin froh, dass er kommt. Und er ist auch immer so höflich.




    Meine Enkel habe ich auch oft zu Besuch. Ich backe ihnen Kekse und erzähle ihnen Geschichten von früher, die mir meine Mutter immer erzählt hat. Manchmal bremsen die Kinder mich aber und sagen oft „Grossmutti, diese Geschichte hast du uns schon so oft erzählt!“ Dabei könnte ich schwören, dass sie sie zum ersten Mal hören.




    Manchmal wache ich morgens auf und weiss nicht, wo ich bin. Ihr könnte euch gar nicht vorstellen, welche Angst ich dann jeweils habe! Meistens erinnere ich mich dann langsam und schelte mich selber eine närrische alte Frau. Dass mein Geist mir solche Streiche spielen kann!




    Meine Tochter sieht sich nach einem Altenheim für mich um. Doch ich möchte da nicht hin. Ich fühle mich wohl dort, wo ich jetzt wohne. Ich habe meine Katzen, meine Nachbarin, die mir die Haare macht und ich kann selber einkaufen. In einem Heim würden sie nur denken, ich sei dumm, weil ich manchmal Sachen vergesse. Meine Tochter meint, dass das immer schlimmer werden wird.




    Ich weiss, dass sie recht hat, aber jetzt geht es mir noch gut und ich fühle mich wohl dort, wo ich bin. Doch ich fürchte mich auch davor, was noch kommen mag. Werde ich irgendwann keine Erinnerung mehr an meinen verstorbenen Mann haben? Werde ich meinen Namen vergessen? Werde ich vergessen, wer ich bin?




    Ich bin wie du
    Ich bin anders
    Ich bin Erika

    Ich habe Alzheimer

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    Infos zum Thema

    Morbus Alzheimer ist eine hauptsächlich im Alter ab 65 Jahren auftretende sogenannt neurodegenerative Krankheit. Sie wirkt sich auf das Gehirn aus und bewirkt, dass die Betroffenen in ihrem Wahrnehmungs- und Erinnerungsvermögen deutliche Einbussen haben. Die Krankheit ist bis heute unheilbar und schreitet sehr schnell voran. Von anfänglichen Gedächtnislücken über fortgeschrittene Demenz bis hin zum Muskelabbau und der damit verbundenen Bettlägerigkeit vergehen fünf bis sieben Jahre.
    Etwa 20% der über 80-Jährigen sind von Alzheimer betroffen. In Deutschland leidet fast eine Millionen Menschen unter einer Demenzerkrankung, darunter sind etwa 650'000 Personen, bei denen Morbus Alzheimer diagnostiziert wurde. Weltweit wird geschätzt, dass etwa 30 Millionen von Alzheimer betroffen sind.

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  • Hallo Nonuna

    Bei diesem Portrait dachte ich mir schon beim ersten Bild, dass es sich um Alzheimer ahndelt *stolzbin*
    auch wenn es schon paarmal gesagt wurde muss ich es nochmals sagen: Ich finde die Idee super! Auch deine Bilder und dein Schreibstil mag cih sehr. Die Bilder wirken nicht wie Sims sonder echt. Und der Text ist als ob diese Person wirklich spricht.


    mfg delix72

    [LEFT]Wenn du jetzt mal traurig bist :( [/LEFT]
    [LEFT]und dich dann noch glücklich frisst :essen [/LEFT]
    [LEFT]vergiss es nie,[/LEFT]
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  • Hi Nonuna!

    Diese Folge ist dir wieder ganz toll gelungen.
    Ich weiß, wie es echt ist, wenn jemand an Alzheimers Krankheit leidet, und grad so, wie du´s beschreibst ist´s....zu Beginn...
    muß ich leider sagen.
    Denn auf die Fragen deiner Protagonistin zum Schluß muß ich auch leider sagen: "Ja, genau so wird es kommen, gegen Ende."

    Zuerst schwindet die nahe Erinnerung, was vor einer Stunde oder gestern war, wird unscharf. Du fährst mit dem Rad weg und plötzlich weißt du nicht mehr, wohin es eigentlich gehen sollte.

    Dann vergißt du, wie deine Kinder heute aussehen und dass du schon Enkel hast. Wenn sie länger mit dir reden, erinnerst du dich und freust dich - aber es wird immer schwerer und das macht dich ganz ärgerlich, mürrisch und unleidlich.

    Schließlich erkennst du den Mann nicht mehr, mit dem du seit über 50 Jahren zusammen lebst. Wenn dir so ein klappriger Alter einreden will, er wäre das, glaubst du´s einfach nicht. Dein Liebster ist doch so hübsch, jung und stark - so wie du!

    Es wäre schön, wenn man wenigstens sagen könnte, macht ja nix, ich weiß es ja dann nicht, was ich alles vergessen habe. Manchmal verläuft´s vielleicht auch so.

    Ich sah nur frustrierte Wut, Angst und innere Unruhe, denn lange Zeit weiß man doch noch, dass da wo nichts mehr ist, eigentlich etwas sein müßte.

    Dagegen tun kann man nicht viel. Vorbeugend soll es sein, immer geistig rege zu bleiben, sein Gehirn trainiert zu halten und es mit Arbeit zu versorgen (Sprachen lernen, Logik- und Denksportübungen, Schach...)

    Es ist wirklich schwer, mit so einer Diagnose klar zu kommen. Und betroffen sind auch (wie oben beschieben) die Angehörigen, besonders wenn sie pflegend anteilnehmen.

    Und Hilfe zu suchen ist bei so einer (schleichenden) geistigen Erkrankung das Schwierige - wann geht man an die "Öffentlichkeit" mit seinen Problemen? Zuerst bis man die Vergesslichkeit nicht mehr bagatellisiert, dann, wenn man mit der Krankheit lebt, bis man Hilfe von außen zuzieht,...
    Gerade pflegenden Familienmitgliedern kann ich nur raten, nicht alles allein tragen zu wollen - es gibt vielfältige Unterstützung von Selbsthilfegesprächsrunden bis Heimpflegediensten. Die Krankheit ist wirklich nicht selten!

    [center]I scream, you scream, we all scream for ice cream [/center]

    [center]I still want to find a real good book and never have to come out of it.[/center]