[Fotostory] Die Wintersaga

  • Als Regula am Abend Christoph im Aufenthaltsraum vorfand, setzte sie sich zu ihm und liess ihn etwas an ihrer neu gewonnenen Kraft teilhaben.





    In den letzten Tagen hatte sie viel mit ihm gesprochen. Offenbar war es ihm ganz ähnlich ergangen wie ihr selber, auch wenn ihre beiden Leben unterschiedlicher nicht hätten sein können. Und doch, letztlich war auch Christoph an seinen eigenen übersteigerten Erwartungen an sich selber gescheitert. Er hatte jahrelang geschuftet, und sich schliesslich zusammen mit seiner Frau ein erfolgreiches Architekturbüro aufgebaut. Und gerade als er sich etwas hätte zurück lehnen können, war der schreckliche Unfall mit seiner kleinen Tochter Mirjam passiert - damals erst sechs Jahre alt - welche seitdem von der Hüfte abwärts gelähmt im Rollstuhl sass. Gleichzeitig hatte sich sein älterer Sohn mit grossen schulischen Problemen gequält, sich von seinen Eltern - zu Recht, wie er gegenüber Regula zugab - vernachlässigt gefühlt.



    „Meine Frau war mit der Doppelbelastung Arbeit und Kinder überfordert und sehnte sich nach ihrem erlernten Beruf als Krankenschwester zurück. Sie wurde immer unzufriedener, die Arbeit in meiner Firma langweilte sie. In der Folge stürzte ich mich nur noch mehr in die Arbeit, auch weil ich mit dem Schicksal unserer kleinen Mirjam haderte. Tja, und dann hat meine Frau eines Tages verkündet, dass sie die Möglichkeit hätte, für ein paar Monate als Krankenschwester in Burkina Faso zu arbeiten, und hat beinahe Hals über Kopf beschlossen, so bald wie möglich abzureisen, um endlich mal wieder etwas Sinnvolles zu tun........"





    "...... aus den ursprünglich geplanten drei Monaten sind sechs und schliesslich ein ganzes Jahr geworden. Die Besuche bei uns in der Schweiz wurden immer seltener, die Kinder entfremdeten sich von ihr und ich blieb praktisch als allein erziehender Papa zurück. Vor einigen Wochen hatte ich dann einen totalen Nervenzusammenbruch mit Kreislaufproblemen, Schwindel und völliger Erschöpfung. Ich war schon seit einiger Zeit so müde gewesen, dass ich Morgens kaum mehr aus dem Bett kam und meinen Tag nur mit Hilfe von unzähligen starken Espressi durchbrachte. Als dann noch Herzrasen und Angstzustände dazu kamen, bin ich endlich zum Arzt gegangen, welcher sofort einen Burnout diagnostizierte und mich einweisen liess......“
    Christoph war normalerweise kein Mensch, der seine Probleme gerne mit anderen besprach, jedoch strahlte Regula etwas so vertrauenserweckendes für ihn aus, dass er sich immer mehr mit ihr austauschte.
    „Und? Wie geht es Jonas inzwischen?“ fragte sie ihn.





    „Ah, mein armer Junge! Er hat sich gut erholt von dieser hartnäckigen Grippe, sagt Maja, und Mirjam ist froh, ihren grossen Bruder als Spielkameraden wieder zu haben. Es sind ja Ferien, und ihre Freundinnen sind fast alle in Urlaub gefahren, so dass sie sich manchmal etwas langweilt. Ah, übrigens habe ich jetzt endlich die Fotos hier!“ Er zog einen Umschlag hervor und legte ihn vor Regula auf den Tisch. Als sie zögerte, nickte er ihr aufmunternd zu und sie zog ein paar Fotos raus.
    Das erste zeigte eine Frau mit schmalem Gesicht, braunem, zu einem Pferdeschwanz zusammen gebundenem Haar und schönen hellblauen Augen. Insgesamt machte sie einen zarten, fast zerbrechlichen Eindruck, strahlte aber gleichzeitig auch eine innere Kraft und Entschlossenheit aus.





    Schweigend legte sie das Foto auf den Tisch und widmete sich dem nächsten.
    „Und das ist sicher Mirjam!“ stellte sie fest und betrachtete das hübsche, etwa neunjährige Mädchen mit den grossen, dunklen Augen. „Sie kommt ganz nach dir!“






    „Ja, da hast du Recht,“ bestätigte Christoph und man sah den Stolz in seinen Augen. Ein drittes Foto zeigte schliesslich Jonas, seinen sechzehnjährigen Sohn. Ein dunkelhaariger Teenager mit einem ernsten Ausdruck in den blauen Augen und demselben schmalen, feinen Gesicht wie seine Mutter.





    „Jonas hasst es, für Fotos zu posieren!“ bemerkte Christoph und grinste. „Er ist in vielerlei Hinsicht genau so wie ich in seinem Alter war.“
    Auf weiteren Bildern sah man eine glückliche Familie an einem kleinen Holztisch, inmitten von Bäumen und farbiger Blumenpracht.





    „Das ist in unserem Garten, letztes Jahr im Herbst. Meine Frau war für einen ganzen Monat in der Schweiz und wir haben es alle genossen.“
    „Eine schöne Familie hast du!“ sagte Regula und spürte eine unglaubliche Sehnsucht nach ihren eigenen Lieben zu Hause.
    „Ja, wenn es denn noch immer eine wäre.“ meinte er traurig.
    „Ihr werdet eine Familie bleiben, auch wenn ihr nicht zusammen lebt.“ versuchte Regula ihn zu trösten.
    „Maja wird wieder weg sein, sobald ich aus der Klinik entlassen werde. Diesmal geht sie nach Rio de Janeiro, ein Projekt für Strassenkinder..... aber wir werden sie nächstes Jahr dort besuchen. In den Sommerferien. Nun ja, wenigstens ein Gutes hat mein Zusammenbruch, nämlich, dass sich meine Kinder wieder mehr meiner Frau annähern konnten. Vor allem mein Sohn vermisst seine Mutter sehr, obwohl er sie oft besucht hat und sie ihn. Aber das ist halt nicht dasselbe....“



    geht gleich weiter!


  • Regula konnte Christophs Frau nicht verstehen. Wie konnte eine Mutter ihre eigenen Kinder zurück lassen, um in einem so weit entfernten Land fremden Kindern zu helfen? Und nicht zuletzt – sich so vielen Gefahren aussetzen? Wenn man nur schon an die mangelnde Hygiene, geschweige denn die diversen Krankheiten in diesen armen Ländern dachte. Natürlich war es durchaus bewundernswert, aber trotzdem wäre so etwas für sie selber niemals in Frage gekommen. Sie behielt aus Rücksicht auf Christoph diese Gedanken jedoch lieber für sich.
    „Aber sie haben immer noch dich! Und ich bin mir absolut sicher, dass du ein wunderbarer Vater bist!“





    Regulas Lächeln war sehr warm, als sie ihren ehemaligen Schulkameraden betrachtete. Christoph sah zwar schon etwas gesünder aus als an seinem ersten Tag und hatte wie sie etwas Farbe im Gesicht bekommen, aber sie wusste, dass auch er noch einen langen, schwierigen Weg bis zur Genesung vor sich hatte. Während die Unterhaltungen mit ihm am Anfang für sie eher mühsam und belastend gewesen waren, stellten sie jetzt, da sie selber wieder etwas zu Kräften gekommen war, eine Bereicherung ihres Aufenthalts hier dar. Genau wie einst in der Schule war Christoph noch immer der ruhige, verständnisvolle Zuhörer. Was früher als Teenager wohl sehr frustrierend für ihn gewesen sein musste, betrachteten ihn damals die gleichaltrigen Mädchen bloss als „guten Kumpel“ , an dessen Schulter man sich ausweinen oder bei dem man sich gute Tips holen konnte, machten genau diese Fähigkeiten des heute erwachsenen Mannes ihn bestimmt zu einem ganz tollen Partner, konnte Regula sich vorstellen.



    *****************************




    Die drei Wochen in der Fabrik waren nun doch schneller vorbei gegangen, als Sophia anfangs geglaubt hatte. Die Arbeit blieb zwar eintönig aber sie hatte sich daran gewöhnt und die anfänglichen Rückenschmerzen waren verschwunden. Und trotzdem freute sie sich darauf, nach Ende der Sommerferien wieder in die Schule gehen zu können und sich dem harten Arbeitsalltag noch nicht stellen zu müssen. Aber lange würde sie dieses angenehme Leben nicht mehr geniessen können. Während sich viele ihrer Mitschüler bereits um Studienplätze kümmerten und andere sich wegen Arbeitsstellen umschauten, zögerte Sophia dies immer wieder hinaus. Sie hatte mit ihrem Bruder darüber gesprochen, dass sie gerne Webdesign machen würde, aber dieser hatte ihr keine grossen Hoffnungen gemacht. Er meinte, dass Abgänger von Gymnasien ohne wirkliche praktische Erfahrung da eher benachteiligt und ausserdem solche Stellen noch immer sehr gefragt unter den Jugendlichen waren. Er selber haderte momentan mit der Wahl seines Studiums zum Informatiker. Die EDV-Kurse für Senioren, welche er jede Woche an der Volkshochschule erteilte, bereiteten ihm so grossen Spass, dass er sich ernsthaft überlegte, auf ein Studium als Sekundar- oder Gymnasiallehrer umzusteigen.
    Sophia fühlte sich nun an ihrem allerletzten Tag in der Kleiderfabrik doch etwas traurig. Sie schlug Laila vor, zusammen im McDonalds einen Hamburger essen zu gehen und diese stimmte zu. So sass Sophia nun mit ihr an einem Tisch und bestritt fast die gesamte Unterhaltung, während Laila mal wieder total abwesend wirkte und einsilbige Antworten gab.




    Plötzlich erinnerte sich Sophia wieder an ihr Gespräch mit ihrem Bruder neulich und seinem "One-Night-Stand" mit einem Mädchen namens Laila - und sie beschloss, zu versuchen, herauszufinden, ob es sich bei Lailas "grosser Liebe" wirklich um ihren Bruder Eric handelte.
    Zuerst plauderte sie über Dani und ihre gescheiterte Beziehung mit ihm und fragte dann betont beiläufig:
    „Sag mal..... deine grosse Liebe ...hast du ihn eigentlich mal wieder gesehen?“




    „Ich war ja lange weg. Habe in einer WG gewohnt ne Zeitlang in einer anderen Stadt. Bin erst seit kurzem wieder zu Hause......“
    „Und du hast ihn nie angerufen oder so?“
    „Ich lauf doch keinem Mann hinterher, der mich nur verarscht hat!“
    „Ja, das ist natürlich schon total heavy, dass der dich mit deiner Stiefschwester betrogen hat. Ich glaube, das könnte ich auch nie verzeihen.“ stimmte Sophia nachdenklich zu. Sie sagte absichtlich Stiefschwester, denn sie wusste mittlerweilen, dass Laila grossen Wert darauf legte.
    „Die wird auch mal die Arschkarte ziehen, die Schlampe!“ brach es heftig aus Laila hervor wie meistens, wenn sie über dieses Thema sprachen.
    „Wohnt sie eigentlich auch noch bei euch zu Hause?“
    Hm, warum sprach sie nur so um den Brei herum? Sie hätte Laila ja auch ganz direkt fragen können, ob ihre Schwester Jenny hiess. Aber es schien ihr doch einfach zu unwahrscheinlich und dies nicht nur wegen den verschiedenen Nachnamen der beiden.
    „Wie bitte? Nee, wenn die dort wohnen würde, täte ich lieber unter einer Brücke pennen!“ unterbrach Laila ihre Überlegungen.
    „Und wo lebt sie denn?“
    „Was fragst du mich die ganze Zeit über diese Schlampe aus? Sei froh, dass du mit der nichts zu tun hast!“






    Laila war offensichtlich genervt. Also musste Sophia sich eine andere Taktik ausdenken.
    Sie überlegte während Laila nun mit mürrischem Gesichtsausdruck zum Fenster hinaus starrte.
    „Dann erzähl mir doch noch was von ihm, deiner grossen Liebe, wie hiess er eigentlich?“
    „Lass mich doch in Ruhe mit dem. Habe dir schon mal gesagt, dass mich dein Psychotantengelabber nervt!“
    „Sorry, bin halt neugierig.“ gab Sophia zu, was ihrem Gegenüber ein Grinsen entlockte und dann sagte sie, völlig überraschend:
    „Er heisst wie du. Winter. Und mit Vornamen Eric. Hoffe, du bist nicht am Ende noch verwandt mit ihm.....Ich liebe den Scheisstyp noch immer.....“ Sie senkte den Blick und biss kräftig in ihren Hamburger.




    „Was?“ Sophia verschluckte sich und bekam einen Hustenanfall.
    „He, was ist denn mit dir los?“
    „Nichts. Habe mich bloss verschluckt!“ keuchte Sophia.
    Laila stutzte. Ihre wunderschönen Augen verengten sich zu Schlitzen und sie betrachtete Sophia angespannt. „ Du bist doch nicht etwa doch mit ihm verwandt?“




    Sophia überlegte fieberhaft. Ihre erste Eingebung war, Laila alles zu erzählen, hier und jetzt. Sie darüber aufzuklären, dass sie, Sophia die Schwester von Lailas grosser Liebe war. Denn jetzt gab es keinen Zweifel mehr, dass „Erics Laila“ genau diese Laila war, welche hier vor ihr sass und sie erwartungsvoll und gleichzeitig fast ängstlich anschaute.
    „Ehm, nein. Also, um ehrlich zu sein........“ stammelte Sophia und spürte wie sie schon wieder rot anlief .
    Laila schob den letzten Bissen ihres Hamburgers in den Mund und fragte:
    „Nun sag schon!“
    „Er ist mein Bruder......“ murmelte Sophia leise.





    geht gleich weiter!

  • Eine ganze Weile sass Laila nur da und sagte kein Wort. Doch dann löste sich ihre Erstarrung, sie packte ihre Handtasche und stand auf.
    „Tschüss dann!“





    „Hei, warte doch! Laila!“ rief Sophia aber Laila blickte sie nur noch mit einem undefinierbaren Ausdruck an, um sich dann umzudrehen und zu gehen. Kopfschüttelnd blieb Sophia sitzen. Sie verstand überhaupt nichts mehr.




    Was hatte Eric ihr angetan? Dieselben Personen, aber verschiedene Geschichten. Hatte Eric sie angelogen? War er wirklich mit Laila zuerst zusammen gewesen und hatte sie dann für Jenny verlassen? Aber er hatte nie eine Freundin diesen Namens erwähnt. Und warum sollte er die Wahrheit so verdrehen? Draussen vor dem Fenster sah sie, wie Laila wie gehetzt über den Marktplatz rannte.....





    Aber andererseits....aus welchen Gründen sollte Laila lügen? Bis eben hatte sie ja keine Ahnung gehabt, dass Sophia Erics Schwester war. Es ergab alles keinen Sinn!
    Sie bezahlte und schlenderte langsam über den Marktplatz in Richtung Bushaltestelle.





    Ihr schwirrten die unmöglichsten Erklärungsversuche durch den Kopf. Die einzige, die ihr davon plausibel erschien, war, dass Eric die Beziehung mit Laila verschwiegen hatte, weil diese damals vielleicht noch sehr jung gewesen war. Zu jung für Eric. Sie begann zu rechnen. Eric war seit über zwei Jahren von Jenny getrennt. Bei der Trennung war er noch nicht ganz zwanzig gewesen. Und wie lange hatte die Beziehung mit Jenny gedauert? Ungefähr anderthalb Jahre. Also war Eric so um die achtzehn oder neunzehn gewesen, als er Jenny kennen lernte. Das war vor knapp vier Jahren. Laila war heute neunzehn. Neunzehn minus vier – ergab fünfzehn!





    Ja, tatsächlich! Es konnte also sein, dass Eric vor Jenny mit Laila zusammen war, aber da sie zu jener Zeit noch dem Schutzalter unterstand und er sich mit einer Beziehung zu einer Fünfzehnjährigen strafbar gemacht hätte, es natürlich geheim halten musste! Wow! Sophia gratulierte sich selber zu ihrem Spürsinn. Gut gemacht, Detektivin Sophia! Aber wenn es denn so war, dann hatte ihr Bruder sie belogen! Und das enttäuschte und verärgerte sie gleichzeitig.....
    und ausserdem fuhr ihr in diesem "Augenblick der Erkenntnis" gerade der Bus vor der Nase davon...!



    fertig.










    2 Mal editiert, zuletzt von Jane Eyre ()

  • Schön das Regula in Christoph einen so guten Zuhörer hat. Zumal das auf Gegenseitigkeit zu beruhen scheint. Ich denke es ist ein Vorteil für beide das sie jemanden dort in der Klinik kennen der das gleiche durch macht und deshalb den anderen so gut verstehen kann.
    Geschulte Ärzte sind eine Sache wieder ins Leben zurück zu finden, aber es geht nichts über einen guten Freund in solch einer Situation.


    Christoph hat aber auch eine Menge durch gemacht, das würde jeden aus der Bahn werden. Und wenn man dann plötzlich auch noch ganz allein mit den Problemen da steht und man es weder sich selbst und erst recht nicht seinen Kindern recht machen kann obwohl man sich noch so sehr dafür abstrampelt, ist es kein Wunder wenn dann gar nichts mehr geht. :rolleyes


    Super wie du das mit den Fotos gemacht hast!



    Wow! Laila ist also wirklich die Laila mit der Eric mal was hatte! :eek: Und Laila weiss nun das Sophia seine Schwester, die Schwester von dem Typen ist der sie so sehr verletzt hat. Sophias Gedanken zu dieser Geschichte klingen einleuchtend, warum hätte Laila lügen sollen. Als sie Sophia davon erzählte kannten die beiden Mädels sich doch gar nicht richtig. Das heißt sie hatte keine Vorbehalte gegenüber Sophia, außer die üblichen die sie anscheinend gegen alle Menschen hegt. Ob das auch etwas mit der Sache mit Eric zu tun hat? Das sie nun nichts und niemanden mehr vertraut, weil er sie so arg hinter gangen hat? :rolleyes
    Das läßt Eric allerdings auch in einem ganz anderen Licht erscheinen. Wie heißt es so schön,der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Nur wie kann Eric sich dann anmaßen seinen Vater für dessen Verhalten zu verurteilen? Er ist doch keinen Deut besser (oder vielleicht sogar noch schlimmer). Nicht nur das er S*x mit einer fünfzehn jährigen hatte, was ihn strafbar macht. Nein, er hat sie dann auch noch mit der eigenen Stiefschwester betrogen! Und spielt sich dann als Moralapostel auf. :angry


    Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das es doch nicht ganz so einfach ist. :rolleyes Da ich allerdings stark davon ausgehe, das Sophia sich ihren Bruder noch mal vornehmen wird, werden wir hoffentlich bald genaueres erfahren.




    Liebe Jane, ich wünsche dir hiermit schon mal einen guten und gesunden Rutsch ins Jahr 2009!!!! Komm gut rein und feiere schön.:knuddel und :kiss Nina

    My Name Is Love - Nina Love

    Einmal editiert, zuletzt von Nina Love ()

  • regula hat sich wirklich positiv verändert. Und das sie jetzt noch ihren ehemaligen Schulkollegen dort getroffen hat, ist sicherlich nicht schlecht für sie. Irgendwie denkt man ja, das der mann doch ein wirklich schlimmes Schicksal hinter sich hat im Gegensatz zu Regula. Aber die Depression kommt ja nicht nur durch schlimme Schicksalschläge. Obwohl man ja schon denken könnte, dass es ihm wesentlich schlimmer geht, als regula. Nun gut, wir Leser wissen auch wiederum viel mehr. Die Sache mit Clemens und seiner Tochter z.b. Och wei! Wenn da Regula erst einmal Wind davon bekommt.


    Sophie ist wirklich eine tolle Detektivin. :D
    Nun fragt sie sich natürlcih, was da nur vorgefallen sein kann. vor allem muss man ja mal bedenkne, dass Leila Eric immer noch liebt. Und das nach 4 Jahren und dieser gr0ßen Enttäuschung. Eine kurze einfache Liebelei kann das dann zwischen den beiden wohl nicht gewesen sein. Ich bin ja mal gespannt, ob sie nun direkt gleich zu eric geht.


    Tolle Fortsetzung!!


    Eina Häbu für meine liebe Jane. :hug


    Rivi

  • Hallo!


    Ich habe jetzt in den letzten zwei Tagen deine FS gelesen und bin schwer begeistert. Dein Schreibstil gefällt mir sehr gut und auch die Bilder sind toll.


    Bin schon sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Trotz der vielen Charaktere schaffst du es irgendwie, dass man den Überblick nicht verliert.


    Allerdings ist mir aufgefallen, dass (zumindest bisher) die Tatsache, dass Sophia und Gabriel in England beobachtet wurden, keine weitere Erwähnung gefunden hat. Zu irgendwas muss das ja aber noch gut sein - ich bin sehr gespannt, wann das zum Tragen kommt!


    Etwas bedenklich finde ich das ganze mit Sabrina und dem Internet-Kram. Als ältere Schwester hätte Soph das schon unterbinden oder wenigstens einzugrenzen versuchen sollen, aber wahrscheinlich schwirrt ihr selbst zu viel im Kopf herum, als dass sie sich darüber nun auch noch Gedanken machen könnte oder wollte. Finde ich trotzdem nicht gut und hoffe, dass es da keine (allzu) böse Überraschung geben wird..


    Zu dem Wirrwarr um Eric und seine Frauen (um es mal salopp auszudrücken ^^) muss ich mir noch Gedanken machen; ich weiß noch nicht so genau, was ich davon halte.


    Was ich ganz sicher weiß ist, dass ich Fremdgeher verabscheue und es mich sehr wundert, dass Regula nicht ihrerseits ihren Mann verlassen hat. Andererseits ist auch niemand perfekt und plötzlich als alleinerziehende Mutter von 3 Kindern dazustehen wäre auch sehr schwer. Eine komplizierte Sache... Auf jeden Fall hoffe ich sehr für sie, dass sie es schafft, einen Weg aus den Depressionen zu finden. Sie ist mir sehr sympathisch.


    So, das wars dann auch vorerst mit meinem Feedback. :) Ich warte auf das nächste Kapitel und freue mich drauf, es zu lesen.


    Mach weiter so!


    LG,
    Taleska

    [center]"Alles was du sagst, sollte wahr sein. Aber nicht alles was wahr ist, solltest du auch sagen."[/center]

    [center]Voltaire[/center]

  • Hallo


    Hoffentlich seid ihr alle gut ins Neue Jahr gerutscht ! :)


    Nina Love: Regula hat in Christoph einen guten Freund gefunden, mit dem sie auch über ihre eigenen Sorgen reden kann, und der sie versteht.


    Zu Eric: wenn es stimmt, was Laila erzählt, dann kann man wirklich enttäuscht über Eric sein. Noch wissen wir das aber nicht so genau......


    Zitat

    Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das es doch nicht ganz so einfach ist. :rolleyes

    Könnte sein....... oder willst du einfach nicht, dass der liebe Eric der gleiche Betrüger ist wie sein Vater ? ;)


    Innad: Ja, es war gut, dass Sophia mal wirklich mit jemandem reden konnte über ihre Probleme, und vielleicht dabei etwas abgelenkt wurde von ihrer Verliebtheit....


    Ich habe mich gefreut, dass du geschrieben hast und hoffe ganz fest, dass du bald wieder ein kleines Licht am Ende des Tunnels sehen kannst. :knuddel


    Rivendell: Von aussen gesehen sind wohl Christophs Erlebnisse schlimmer als Regulas. Aber wie du richtig sagst, braucht es für eine Depression nicht immer einen Auslöser. Es kann jeden treffen......


    Was mit Eric und Laila wirklich geschehen ist und wer nun lügt oder nicht, das werdet ihr noch erfahren......
    Auch für dich einen grossen Häbu! :liebe


    Taleska: Für dich erstmal das hier: :welcome !!!


    Freue mich, dich als neue Leserin gewonnen zu haben und danke dir für deine Komplimente!


    Zitat

    Allerdings ist mir aufgefallen, dass (zumindest bisher) die Tatsache, dass Sophia und Gabriel in England beobachtet wurden, keine weitere Erwähnung gefunden hat. Zu irgendwas muss das ja aber noch gut sein - ich bin sehr gespannt, wann das zum Tragen kommt!

    Das kommt noch - und zwar schon bald ! ;)


    Sabrina und das Internet: auch da muss ich dir Recht geben und wäre ich Sabrinas Mutter, würde ich mir da wohl viel mehr Sorgen machen. Jedoch sind die Mitglieder der Familie Winter sehr mit sich selbst beschäftigt, auch Sophia...... mit Tobias hatte Sabrina ja grosses Glück, nicht alle Menschen, die sich in diesen Chats tummeln, sind ja zum Glück Kriminelle oder Psychopathen.... aber das Risiko ist immer vorhanden. Man wird sehen, was daraus noch wird.....


    Freut mich, dass dir Regula sympathisch ist, ich mag sie nämlich auch, da sie ein bisschen was von meiner Mutter hat :)


    DANKE an alle für eure Kommis!


    So , und gleich gehts weiter!

  • Ein paar Wochen später


    Es war Ende August und bereits spürte man den nahenden Herbst. Die Tage wurden kürzer, die Nächte kühler und tagsüber waren die Temperaturen zwar noch immer warm, aber die Sonne erreichte nicht mehr die Kraft des Sommers.
    Regula war von ihrer ganzen Familie aus der Klinik abgeholt worden, man hatte im Aufenthaltsraum noch zusammen gesessen, und sie hatte ihnen den Schulkollegen Christoph, vorgestellt, den alle sympathisch fanden.





    Sogar Clemens hatte sich auf Anhieb mit ihm verstanden, auch wenn er es nicht lassen konnte, Regula nachher ins Ohr zu flüstern, dass dieser Krauskopf schon "ein ziemlicher Softie“ sei...
    Man versprach, in Kontakt zu bleiben um vielleicht sogar mal ein Treffen zwischen den Familien zu vereinbaren.





    Regula lebte sich recht gut wieder in ihrem zu Hause ein und bisher war der gefürchtete erneute Absturz ins schwarze Loch der Depression nicht erfolgt. Natürlich konnte man sie noch keineswegs als gesund bezeichnen. Die Antidepressiva musste sie weiterhin regelmässig einnehmen, mindestens noch ein weiteres halbes Jahr, hatte man ihr gesagt und auch die Therapiestunden bei Frau Dr. Halder besuchte sie jede Woche. Jedoch verfügte sie wieder über genügend Kraft, um den Alltag ohne grössere Probleme bewältigen zu können. Auch hatte sie ihr Hobby - das Malen - wieder aufgenommen, was ihr eine grosse Zufriedenheit gab.
    Eine Erleichterung stellte es ausserdem für sie dar, dass Sabrina sich entgegen ihren Erwartungen recht gut im Kindergarten bei Helga machte. Diese gab sich alle Mühe, Sabrina zu zeigen, wie man mit den fünf- bis sechsjährigen Knirpsen umgehen musste, und versuchte sie liebevoll davon abzuhalten, jeden Blödsinn mit den Kleinen mitzumachen. Andererseits musste auch dafür gesorgt werden, dass diese genügend Respekt vor der jugendlichen „Praktikantin“ hatten und sie nicht einfach als Spielkameradin betrachteten. Mit der Kindergartenkommission war ausserdem vereinbart worden, dass Sabrina jede Woche einen kleinen Praktikantinnenlohn erhalten sollte, und darauf war diese unheimlich stolz. Helga war wie eine gute Fee für die ganze Familie geworden und Regula war ihr dafür unendlich dankbar. Der Kindergarten war sehr gut erreichbar mit dem Bus, der fast vor Winters Haus hielt und so konnte sie Sabrina auch selbständig zu ihrer Arbeitsstelle hin und wieder zurück fahren lassen. Die Nachmittage verbrachte sie meistens auf dem Bauernhof bei Tobi, und so war ihr Tag so ausgefüllt, dass sie abends ganz ohne Gezicke müde ins Bett fiel. Mittlerweile hatten sie auch Tobias' Eltern kennen gelernt. Die Mutter hatte ein Teilzeitpensum als Lehrerin in der Primarschule in Roggenfeld, während sein Vater sich um den Biobauernbetrieb kümmerte.


    Für Sophia hatte das letzte Schuljahr vor der Matura begonnen und sie wusste, dass sie sich jetzt langsam aber sicher würde entscheiden müssen, wie es nachher weiter gehen sollte. Die meisten ihrer Mitschüler kümmerten sich bereits um Studienplätze oder schauten sich nach Praktika oder Arbeitsstellen um.
    Es war Donnerstag und die Schüler sichtlich erleichtert, dass die endlos erscheinende Doppelstunde Mathe endlich vorüber war.





    Mathe am Nachmittag war schon schlimm genug, aber dann gleich noch zwei Stunden! Viele hatten sich beschwert über die Einteilung des Stundenplans, inklusive Herr Hoffmann, der sich natürlich bewusst war, dass die Aufmerksamkeit der Schüler in den letzten Nachmittagsstunden deutlich nachliess. Aber es war nichts zu machen gewesen. Nur eine freute sich darüber, und das war Sophia. Hatten es doch ihre Mitschüler nach einem solchen Tag jeweils sehr eilig, das Klassenzimmer zu verlassen und dies bot ihr die Gelegenheit, mit IHM noch ein paar Worte zu reden und seine Nähe zu geniessen.





    Aber heute war es anders. Die sonst so quirlige Juana packte ihre Bücher mit einer geradezu provokanten Langsamkeit in ihre Schultasche, so dass Sophia ganz kribbelig wurde.






    Was ihr nicht auffiel, war, dass eben diese sie unter ihrem schwarzen Haarbüschel scharf beobachtete....
    Herr Hoffmann stand auf, wusch sich die Hände, nahm dann seine Mappe zur Hand und wandte sich zum Gehen. Beobachtet von zwei weiblichen Augenpaaren.





    „Herr Hoffmann!“ klang es wie aus einem Mund. Juana blickte Sophia an und meinte dann grinsend:
    "Jetzt müssen Sie sich entscheiden für eine von uns, Herr Hoffmann!“
    „Oh, Sie verlangen mal wieder unmögliches meine Liebe!“ meinte er schmunzelnd. „Was gibt’s denn?“ Er schaute abwechselnd zwischen den beiden hin und her.





    „Du zuerst!“ sagte Juana grosszügig.
    „Ja, also ich wollte noch was fragen wegen der Fibonacci-Zahlen, ich habe da was nicht ganz verstanden.......“ stammelte Sophia und ihr Lehrer nickte ihr aufmunternd zu. Sie räusperte sich:
    „ehem, also, aber es betrifft die Lektion von letzter Woche, ich...“ doch Juana fiel ihr ins Wort:





    „Schon gut, schon gut, ich lass dir den Vortritt, Sophia! Fibonacci-Zahlen! Wenn ich das schon höre! Mir kann man das hundertmal erklären, und ich checks immer noch nicht! Naja, ich möchte euch beide ja nicht stören bei diesem wichtigen Gespräch. Lasst euch nur genügend Zeit. Ich muss mich ja eh beeilen, damit ich den Bus erwische. Bis morgen dann!“ Mit einem breiten Grinsen wirbelte sie zur Türe hinaus, und Sophia schaute ihr verwundert nach.



    geht gleich weiter!

  • „Nun?“ wandte sich Herr Hoffmann an Sophia, „was haben Sie denn nicht verstanden, Sie haben doch eine glänzende Arbeit letzte Woche geschrieben?“
    „Du!“ beharrte Sophia und fixierte ihn mit ihrem Blick.
    „Bitte?“
    „Wenn wir allein sind, duzen wir uns!“
    „Ach so.“ Er lachte kurz auf. „Also, schiess los!“
    „Es geht mir doch gar nicht um Mathe....“
    „Worum dann?“





    „Ich brauche jemanden zum Reden...“
    Er seufzte, machte ein paar Schritte zu der halboffenen Klassenzimmertür und zog sie ganz zu.
    „Komm, setzen wir uns kurz!“ Sie blieb einfach stehen und schaute ihm in die Augen.
    „Sophia!“
    „Ich möchte mit dir reden.Du hast gesagt, ich könne jederzeit zu dir kommen.....“
    „Ja, dann schiess los....“
    „Aber nicht hier...“ entgegnete sie und er betrachtete sie nur stumm.
    „Es ist wichtig!“ insistierte Sophia, als er keine Antwort gab.
    „Sollen wir einen Kaffee trinken gehen, irgendwo?“ fragte er schliesslich, fast hilflos.





    „Das möchte ich nicht, ich will nicht, dass uns jemand sieht und dumme Sprüche macht....“
    „Tja, dann weiss ich auch nicht!“
    „Kannst du mich vielleicht mit dem Auto mitnehmen? Bitte!“
    Er schüttelte unmerklich den Kopf. „Mädchen, Mädchen, du bist nicht ganz einfach zu verstehen, weisst du das? Also gut, komm erstmal mit!“








    Gabriel Hoffmann! Warum kannst du diesem Mädchen keine Bitte abschlagen?! fragte er sich kurz, während er neben seiner Schülerin zu seinem Wagen ging und ein lange vergessen geglaubtes Bild erschien plötzlich vor seinem inneren Auge....






    Er war knapp vierzehn Jahre alt und befand sich im Gartenhaus seiner Grosseltern. Und sie stand bittend vor ihm, die blauen Augen weit aufgerissen.“Bitte, bitte nimm mich mit!“ flehte sie.





    „Ich kann nicht", sagte er, und es zerriss ihm fast das Herz,
    So schnell wie dieses Flash Back gekommen war, verflog es auch wieder und er wurde in die Realität zurück versetzt.
    „Steig ein!“ sagte er zu der glücklich lächelnden Sophia.
    Das Gartenhaus! Was wohl daraus geworden war? Als er mit Nadja noch in einer Mietwohnung lebte, hatten sie sich oft im Sommer dort aufgehalten, gegrillt, geredet, gelacht. Es erschien ihm so lange her, dabei konnte es nicht mehr als drei Jahre her sein. Das Gartenhaus wurde nicht mehr benutzt, seine Oma weigerte sich aber standhaft, es zu verkaufen oder zu vermieten, obwohl sie sich ja kaum mehr um den eigenen Garten kümmern konnte. Seine Gedanken schweiften weiter zurück in die Vergangenheit, viel weiter, als er noch ein Kind war, ein Teenager, seine Eltern noch lebten und zusammen mit seinen Grosseltern den ganzen Sommer lang beinahe jedes Wochenende dort verbrachten.






    Fast wie ferngesteuert schlug er den Weg dorthin ein und nahm Sophia neben sich beinahe nicht mehr wahr.
    „Wohin fahren wir?“ fragte sie nach einer ganzen Weile und holte ihn wieder in die Gegenwart zurück.






    „Oh, entschuldige! Mir ist gerade ein Gedanke gekommen. Es gibt da ein Gartenhaus meiner Grossmutter, ich wollte sowieso mal wieder dort vorbei schauen. Das muss ja so verlottert sein inzwischen. Du kannst mitkommen, wenn du magst?“
    „Ja gerne!“ bestätigte Sophia mit leuchtenden Augen.
    Er fuhr an der Endstation des Busses in einen Feldweg wo man linkerhand die kleinen Schrebergärten sah. An einem trüben Tag wie diesem hielten sich keine Menschen in ihren Gärten auf und das ganze wirkte recht etwas trostlos.
    „Na, so schlimm sieht das hier ja gar nicht aus, wie ich befürchtet hatte," sagte er, "da muss wohl meine Oma doch wieder mal hier gewesen und etwas Ordnung gemacht haben....."







    geht gleich weiter.

  • Schon wieder stiegen Bilder aus der fernen Vergangenheit in ihm auf. Er sah sich selber und den schwarzen Hund, Nero, ein Riesenschnauzer, sie hatten so oft mit ihm gespielt, er und Claudia.....





    Er tastete unter einem Stein nach dem Schlüssel und fand ihn sofort.
    „So, hier kann uns ganz bestimmt niemand hören!“ Sophia lächelte und trat hinter ihm ein.
    Obwohl das kleine Holzhäuschen von Spinnweben und Staub nur so strotzte wirkte es heimelig und gemütlich und gefiel Sophia auf Anhieb. Es gab einen kleinen Holztisch mit 4 pinkfarbenen Stühlen aus Plastik, eine Herdplatte, sogar einen kleinen Kühlschrank und ein Bett.
    Gabriel suchte in einem der Schränke nach einem Putzlappen, drehte den Wasserhahnen auf, aus dem eine ganze Weile nur rotbraunes, vermutlich rostiges Wasser heraus strömte.




    Sophia fand das Hüttchen einfach nur wahnsinnig romantisch. Sie spürte ein Glücksgefühl, das sie so mitriss, dass sie einfach nur dastand, und ihn verzückt anstarrte. Als das Wasser klar wurde, nässte er den Lappen und wischte die Stühle und den Tisch ab. Er schaute auf, grinste: „ich kann dir nicht einmal etwas zu trinken anbieten, tut mir leid. Obwohl.... irgendwo müsste noch Kaffee sein, und heisses Wasser könnte man auch machen....aber Milch habe ich keine...“




    Er stutzte. „Was ist denn?“
    „Ich brauche keinen Kaffee, ich brauche gar nichts.....es ist wunderschön hier!“ sagte Sophia schlicht.





    Er liess den Lappen fallen, kam auf sie zu und nahm sie einfach in seine Arme.
    „Mein Gott bist du süss, Kleines!“





    Damit hätte Sophia nicht gerechnet, sie fühlte sich überrumpelt aber dann klammerte sie sich an ihn wie eine Ertrinkende. So lange hatte sie darauf gewartet. Manchmal in den Schulstunden war es fast unerträglich gewesen ihn zu sehen, aber ihm nicht nahe sein zu dürfen. Natürlich, sie hatte ihm Mails geschrieben und er hatte ihr auch ab und zu geantwortet, wie er es versprochen hatte. Aber in diesen Mails gings meist um ihre eigenen Sorgen, um die Trennung von Dani, um ihre Familie, aber nicht um ihre Gefühle für ihn. Diese hatte sie nicht mehr erwähnt aus Angst, er würde den Mailverkehr mit ihr sonst einstellen.
    Er streichelte ihr Haar, während sie ihren Kopf hob und darauf wartete, dass er sie küsste. Aber er schob sie sanft von sich und fragte:
    „möchtest du mir jetzt erzählen, was dich so beschäftigt?“
    Sie schüttelte den Kopf und liess seinen Blick nicht los. „Nein, ich möchte nur bei dir sein!“






    Wieder flackerte ein Bild in ihm hoch und das zarte Gesicht der achtjährigen Claudia schob sich zwischen ihn und Sophia. Ihre feucht schimmernden, flehenden Augen: „aber ich will nicht zu diesen Leuten, ich will immer bei dir bleiben, du hast es versprochen! Du hast gesagt, für immer und ewig zusammen!“





    „Du wirst es schön haben bei der Familie Huber,“ sagte er, selber noch völlig unter Schock nach der Nachricht über den Unfalltod ihrer Eltern, "dort kannst du mit den anderen Kindern spielen..."
    Sie drehte sich von ihm weg und und er war verzweifelt.


    [align=center]



    Claudia hatte Recht. Er hatte sein Versprechen gebrochen. Das Jugendamt war der Überzeugung, dass gleich zwei Kinder auf einmal zu viel für die Grosseltern wären, und Claudia kam in eine Pflegefamilie. Aber dank der Hartnäckigkeit der Grosseltern, vor allem seiner Oma, durfte die Kleine nach etwas mehr als einem Jahr endlich wieder mit ihrem Bruder vereint zusammen leben. Und doch, das gebrochene Versprechen hatte ihr Vertrauen in ihn verletzt. Und dann, sehr viel später und – objektiv gesehen – aus verständlichen Gründen hatte er sein Versprechen, immer zusammen zu bleiben, ein zweites Mal gebrochen.... ...



    geht gleich weiter!

    2 Mal editiert, zuletzt von Jane Eyre ()

  • „Ach Sophia.....“ murmelte er jetzt und roch an ihrem Haar. Es duftete zart nach Apfel.
    „Mir ist schwindlig“, murmelte sie plötzlich und er legte seinen Arm fest um sie, stützte sie und führte sie zu dem Bett. Eilig klopfte er den Staub von der Matratze hielt Sophia aber gleichzeitig fest.




    Als Kind hatte er ab und zu mit Claudia hier geschlafen, wenn die Grosseltern bis spät Abends noch im Garten sassen und redeten.
    „Geht’s?“ fragte er und setzte sich neben ihr auf das Bett.
    Ehe er sich versah, liess sie sich rückwärts fallen, zog ihn mit sich und klammerte sich fest an ihn.





    Gabriel Hoffmann war für einen Moment so überrumpelt, dass er gar nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. Sie schmiegte sich eng an ihn, streichelte seinen Rücken. Nur der unbewusste Gedanke an seine kleine Schwester hielt ihn davon ab, ihr nachzugeben.
    Mühsam löste er sich von ihr, stützte seinen Kopf auf die Hand und betrachtete die junge Frau neben ihm.
    „Du spielst mit dem Feuer, weisst du das?“ fragte er, schwer atmend und sich nur mit Mühe zurück haltend.
    „Vielleicht will ich das ja!“ entgegnete sie, ihr gerötetes Gesicht direkt auf ihn gerichtet.





    „Und du machst es mir ganz schön schwer, dir zu widerstehen“, gestand er, während er sie streichelte. Am liebsten hätte er sie an sich gerissen, ihr langsam das T-Shirt ausgezogen, und..... aber er verbot es sich. Sie war seine Schülerin.
    „Du musst mir nicht widerstehen“, sagte sie.
    „Doch, das muss ich. Das wissen wir beide.“
    „Ich will dich!“ Die Worte brachen mit einer Wildheit aus ihr , die ihn fast um seinen Verstand brachte. Dennoch beherrschte er sich. Aber sie schmiegte sich wiederum an ihn, er spürte die Wärme ihres jungen Körpers, presste sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Eine ganze Weile lagen sie zusammen auf dem Bett, eng aneinandergekuschelt und sich gegenseitig streichelnd. Aber dann gab er sich einen Ruck und setzte sich auf den Bettrand, während sie auf dem Rücken liegen blieb und nach seiner Hand griff.





    „Komm, lass uns vernünftig sein und gehen.“ Als Sophia keine Anstalten machte, aufzustehen, erhob er sich, und füllte etwas von dem jetzt klar fliessenden Wasser in ein Glas.




    „Warum tust du das?“ fragte sie mit einem verletzten Blick in ihren Augen. Sie war aufgestanden und stand nun neben ihm.
    Behutsam legte er ihr seine Hände auf die Schultern.
    „Sophia, bitte. Es geht nicht. Wir sind schon viel zu weit gegangen. Sei vernünftig, okay. Ich hatte dir angeboten, für dich da zu sein, als dein Lehrer und vielleicht als guter Freund. Und das hat doch recht gut funktioniert bisher, oder nicht? Und – worüber wolltest du eigentlich überhaupt mit mir sprechen?“






    „Ich wollte einfach nur mit dir zusammen sein“ sagte sie ehrlich.
    Gerührt zog er sie wieder an sich und sie legte sofort ihre Arme fest um ihn.
    "Du bedeutest mir sehr viel, Sophia und es fällt mir nicht leicht, jetzt zu gehen, aber es muss sein....."



    FERTIG

    Einmal editiert, zuletzt von Jane Eyre ()



  • Damit hast du gar nicht mal so unrecht, denn bisher hat sich Eric immer sehr verantwortungsbewußt dargestellt und deshalb passt dieses Verhalten so gar nicht zu ihm (und ich gebe zu, ich will es auch gar nicht wirklich glauben, das er so ist). :rolleyes




    Sag mal, warum ist der Pulli von Christoph denn so......quietschgrün? Das tut ja richtig in den Augen weh. Oder ist das ein Bug in deinem Spiel?




    Es ist schön, das Regula sich wieder gut eingelebt hat und inzwischen auch wieder gut am Familienleben teilnehmen und für ihre Familie da sein kann.


    Hört sich so an, als wenn diese Stelle im Kindergarten genau das richtige für Sabrina ist. Und in Helga hat sie eine gute Freundin gefunden, die ihr helfend zur Seite steht.


    Oh nein, sie tut es schon wieder. :angry Und ich dachte wirklich sie hätte kapiert das nichts zwischen ihnen laufen wird. Aber er verhält sich auch mal wieder alles andere als erwachsen.
    Erst nimmt er sie mit zu dieser abgelegenen Hütte und dann macht er ihr erneut Hoffnungen indem er sie zuerst in den Arm nimmt. Ist doch klar, das Sophia dann sofort denkt, es könnte mehr draus werden. Er ist so unvernünftig. Und dann noch diese Knutscherei und Fummelei! HALLO!!!! Gehts noch!!!! :wut
    Klar, sie macht es ihm nicht gerade leicht, aber er ist derjenige der sich total verkehrt verhält und ihr dadurch immer wieder Mut zu solchen Aktionen gibt. :angry Von einem Lehrer sollte man eigentlich besseres Verhalten erwarten können!


    Schön ist der Rückblick in seine Jungend, nun hat man wenigstens ein bischen was über ihn erfahren. (Und es sind auch einige der Vorschaubilder geklärt worden ;)).
    Es macht ihm ganz schön zu schaffen das er damals sein Versprechen nicht einhalten konnte, auch wenn er sicherlich alles dafür versucht hat. Und das seine Schwester ihm danach nie wieder richtig vertraut hat, muss sehr hart für ihn gewesen sein. Was ist denn bloß noch passiert, das es sich dann auch noch wieder holt hat?
    Jedenfalls sollte er Sophia gegenüber nicht so nachgiebig sein, denn erstens weckt er in ihr immer wieder falsche Hoffnungen und außerdem kann er das Unrecht welches er unbeabsichtigt an seiner Schwester begangen hat, da durch auch nicht wieder gut machen.
    Im Gegenteil, wenn sich das so weiter entwickelt sehe ich schwarz, das er Heile aus der ganzen Sache rauskommen wird. Nur das hat er sich dann selbst zu zu schreiben. :angry




    Man, das ist doch echt zum k*tzen!!! Hab schon wieder zu viele Smilies rein gepackt! Was für ne blöde Regelung!

    My Name Is Love - Nina Love

  • Nun mein liebstes Schwesterlein,


    nun will ich auch endlich mal wieder meinen Senf abgeben, nachdem ich soooo lange nichts mehr ahb von mir hören lassen.
    Endlich hab ich deine FS wieder bis auf den aktuellsten Stand durchgelesen und bin total gespannt was das alles noch werden soll...


    Kommen wir erstmal zu unserem lieben Herrn Hoffmann und unserer lieben Sophie. Anfänglich freute ich mich ja soooo in dem Glauben, dasssie endlich die Kurve gekratzt haben könnten mit ihren total verwirrten und verzwickten Gefühlen zu einander und nun das....
    Wie kann er nur...???? Als Lehrer müsste er es doch besser wissen!!!! oh, ohhhhh! Das kann ja noch heiter werden.


    Und dann die Geschichte mit seiner Schwester Claudia.... So bröckchenweise hebt sich ja der mysteriöse Schleier. Claudia kam also bei der Familie Huber unter... mhmmm irgendwie klingelt bei mir bei dem Namen etwas, ich weiß aber leider nicht was... Ich hab gegrübelt ohne Ende, mir fällt es leider nur nicht ein, aber vielleicht hat das ja gar nix mit deiner Geschichte zu tun und mir kommt der Name wo anders her vertraut vor...? :kopfkratz


    Und die Geschichte um Eric und Leila wird immer dafür immer mysteriöser. Da weiß ich gar nicht in welche Richtung ich was glauben soll und unser lieber Saubermann Eric gar nicht so ein Saubermann ist, wie er am Anfang erschienen ist....
    Helga dagegen scheint für die Familie Winter aber ein ganzer Segen zu sein, da durch sie hat Sabrinas Leben ja eine sehr schöne Perspektive für die Zukunft bekommen und für Regula ist es natürlich eine große Erleichterung, dass sie momentan eine große Sorge weniger hat.


    Regula scheint sich ja sehr gut wieder gefangen zu haben. Hoffentlich bleibt es dabei. Das Kratenlegen ihres Bruders lässt einem ja noch einige Verwicklungen erahnen und es ist so die Frage, ob Regua dem schon gewachsen sein wird.
    Das sie ihren ehemaligen Klassenkameraden wieder getroffen hat, scheint für su aber sehr positiv zu sein und ich habe da so eine Ahnung, dass er noch eine wichtige Rolle in Regulas Leben spielen wird, welche auch immer das sein wird.


    Abschließend bleibt mir nur zu sagen, du bist einfach nur klasse! Und ich freu mich schon deine Geschichte weiterzulesen.


    Einen gaaaaanz dicken Chnuddu für dich Deine Schwo

    [SIGPIC][/SIGPIC]Ganz besonders liebe Grüße an [COLOR="Purple"] @cooleOmi, @Panakita, @SarahO, @dieJule, @Sternchen&Co, @pauli85, @HolliHolland, @Rivendell, @-gentleman-, @arni, @>Ines<, @&#1085;o&#1080;&#1108;y&#273;&#1108;&#969;, @Lidsi, @Kiara, @HaziiDeLuxe(kleenKutte), @Llynya, @Tabatha, @Ysabella, @Esmeralda, @Bianka28, @Averil/COLOR],
    meine liebste Schwoscht[COLOR="Red"] @Jane Eyre[/COLOR]
    und [COLOR="Red"]@Lycidas[/COLOR] :augzu
    -------------------------------------------------
    [FONT="Century Gothic"][COLOR="DarkGreen"]Sims2Talk[/COLOR][/FONT]
    [COLOR="Purple"]Meine Sims-Familien[/COLOR]

  • Meine Güte!


    Heute weis ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Eigentlich ist mir bei jedem Bild irgendwas ein oder aufgefallen, wo ich nen Kommentar abgeben könnte.


    Fang ich mal an:


    Das Bild, wo man Sabrina draussen sieht, wo sie Regula abholen. Das Outfit ist wirklich süß. Aber jesses. Es macht auch ganz schön Oberweite. :lachen


    Das Klassenzimmer gefällt mir ausserordentlich gut, wie auch die Holzhütte.
    Und als sie da drinnen waren und ich das "Bett" gesheen habe, dachte ich nur: Oo, was hat sie nur vor???
    Ich kenne diese Matratze ja zu gut von Rebecca und Lukas. Hihi. Die Bilder sind ganz toll geworden.
    Das erste Bild fand ich ulkig. Was hat Christoph denn für nen komisch grünen Pulli an? *kicher*


    Sophi hat ja in ihren Augen mächtig Glück gehabt. Das hat sie prima hinbekommen. Und Gabriel kann seine Finger doch nicht so ganz von ihr lassen. Trotzdem er immer wieder Erinnerungen an seine Schwester hatte. Das wird ja sicherlich auch noch eine Rolle spielen, denke ich? Doch wie wird Gabriel sich jetzt weiterhin verhalten? Er hat ja recht, dass sie im Grunde genommen schon zu weit gegangen sind. Allerdings finde ich, dass diesmal er mehr der Auslöser war, auch wenn Soph es sicherlich irgendwie probiert hätte. Nun macht sie sich aber noch mehr Hoffnungen. Er kann sie nicht einmal zur Vernunft bringen und sie beim nächsten Treffen wieder küssen. keine gute Situation für ihn.


    Das war eine tolle Fortsezung mit superstarken Bildern. :applaus


    Ein Häbu Deine Rivi :hug

  • Hui, was für eine "heiße" Fortsetzung! Also, dieser Englischlehrer ist mir etwas suspekt. Er fühlt sich von Sophia an seine kleine Schwester erinnert, findet sie aber gleichzeitig auch sexuell anziehend... das ist ja schon ziemlich seltsam, hin- und hergerissen. Auch dass er mit ihr in das Hüttchen gefahren ist, war meiner Meinung nach so zwiespältig. Er müsste sich ja eigentlich im klaren gewesen sein, dass dies die Situation nicht gerade entspannen wird. Trotzdem sehr aufregend diese Fortsetzung und mit einem Tick prickelnder Erotik in der Situation, hat mir gut gefallen. Ich bin ja mal gespannt, wie das zwischen den beiden noch weitergeht, letztlich muss der gute Mann einfach mal Stellung beziehen, für was er sich nun gegenüber Sophia hält - Lehrer, Freund, Liebhaber. Ich glaube, irgendwie will er zurzeit keines davon wirklich abgeben.

  • Hallo liebe Jane!!
    hab ich doch eine Fortsetzung total übersehen (immer im Stress bin), aber dafür hatte ich dann um so mehr zu lesen. Also nicht wundern, wenn sich mein Kommi auch auf die vorherige Fortsetzung bezieht.
    Ich freue mich, dass es Regula nun wieder besser geht und sie wieder nach Hause konnte und sie die Alltagsroutine wieder schafft. Die Dinge haben sich ja gut entwickelt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine Last von ihren Schultern ist dass ihre Kleine nun so gut versorgt ist. Ein Jöbchen im Kindergarten (dank Helga) und nachmittags bei ihrem Freund auf dem Bauernhof. Das ist toll!
    Bin gepannt wie sich die Angelegenheit mit Clemens weiter ergibt. Vielleicht schafft er es ja auch endlich die Chance zu nutzen und sich auf seine Frau zu konzentrieren?!?


    Ich hoffe auch inständig, dass Eric nicht auch so wie sein Vater ist. Aber ich denke das Alter von Laila war natürlich auch maßgebend....


    Sehr enttäuscht bin ich von Herrn Hoffmann. Er ist erwachsen und aus der Pubertät und sollte wissen wie man sich seinen Schülerinnen gegenüber benehmen muss.....
    Auch wenn ihn Sophia an seine Schwester erinnert (eigentlich um so mehr!!!). Und dieses Häuschen war die schlechteste Wahl. Er sollte vermeiden mit Sophie alleine zu sein!!


    alles in allem zwei tolle Fortsetzungen. und - ich weiß ich habe es schon mal geschrieben - ich finde es super wie Du die Gesichter "alt" machst durch die Falten und so lebendig.

    Liebe Grüße Tabatha
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Liebe Jane


    Endlich finde ich Zeit, mich auch mal mit einem Kommentar zu deiner Geschichte zu melden. Es ist aber sehr schwierig, denn du hast schon sooooo viel Lob bekommen für den Text und die Bilder - da kann ich mich fast nur wiederholen.
    Dennoch - ich möchte dir ein ganz grosses Kompliment machen! Die Wintersaga ist eine absolut faszinierende, tiefgründige, vielschichtige Geschichte, die die Leserin (und den Leser) fasziniert und ihn fast nicht mehr vom Lesen abbringt!
    Es gelingt dir meisterhaft, menschliche Stärken und Schwächen in einer Art und Weise einzuflechten, die uns an das reale Leben erinnern, ohne dass du je ins Klischeehafte abdriftest. Wir Leser/-innen finden uns mitten im Leben, nehmen Partei für die eine oder andere Person - und bangen mit ihnen, zum Beispiel dort, wo es zur ersten Begegnung zwischen Gabriel und Sophia kommt. Oder ganz am Schluss, als das von allen Erwartete nicht geschieht.


    Warum ich den Lehrer Gabriel besonders "im Auge" behalten habe, weisst du ja - und ich muss zugeben, dass sich mein Urteil über ihn im Verlaufe der Geschichte verändert hat. Er ist sich seiner Verantwortung bewusst und macht es sich nicht leicht. Er kämpft gegen seine Gefühle und handelt nicht kopflos - na ja, es kann sich ja noch ändern :-)
    Was mir auch sehr gefällt, ist die behutsame Art, wie du von Menschen schreibst, die sich nicht im Rahmen der gesellschaftlichen Normen bewegen. Damit setzt du dich ein für mehr Toleranz und Verständnis.
    Diese Werte werden leider in der heutigen Gesellschaft zu wenig geachtet.


    Nun bin ich - wie deine vielen weiteren Fans - natürlich gespannt auf die Fortsetzung. Obwohl ja die eine oder andere Frage inzwischen aufgeklärt wurde, bleiben noch viele Geheimnisse, die es lohnend machen, deine weiteren Fortsetzungen zu lesen.


    Ich freue mich darauf und wünsche dir weiterhin viel Freude beim Schreiben - und natürlich die nötige Musse, die es erst ermöglicht, eine so eindrückliche Geschichte zu schreiben.


    GLG Frisco :knuddel

  • Hallo


    In letzter Zeit bin ich nur noch sehr selten im Simsforum und auch meine FS habe ich sehr vernachlässigt. Doch will ich wenigstens erstmal eure Kommis beantworten:


    @all: DANKE für eure tollen Kommis und Komplimente! :kiss


    Nina Love: Nun, dass Eric mal jemanden betrogen hat, ist ja eigentlich bereits sicher, das hat er ja selber zugegeben. Jedoch wäre Lailas Version der GEschichte noch um einiges schlimmer, da es erstens bedeuten würde, dass er Sophia angelogen und zweitens sich strafbar gemacht, indem er als ca 18jähriger mit einer 15jährigen geschlafen hätte......


    Zitat

    Sag mal, warum ist der Pulli von Christoph denn so......quietschgrün? Das tut ja richtig in den Augen weh. Oder ist das ein Bug in deinem Spiel?

    lol..... nein, ist kein Bug. Aber ich hatte nachträglich gemerkt, dass Christoph und Eric genau die gleichen Kleider tragen, das fand ich etwas seltsam, und deshalb habe ich den Pulli von Christoph nachträglich von Hand grün eingefärbt. Ja, sieht furchtbar aus, ich weiss ! :D


    Naja, dass sich Sophias Gefühle für Gabriel so schnell wieder abkühlen hätte man ja nicht ernsthaft erwarten können, oder? ;) auch wenn er zuweilen für sie nur einfach eine Vertrauensperson ist, dem sie ihre Sorgen erzählen kann, schürt es ihre Verliebtheit natürlich immer mehr, wenn er sich so verhält wie gerade eben, das ist klar.
    Er scheint ja auch recht verwirrt zu sein, was Sophia betrifft, sie ist zwar nicht seine Schwester, erinnert ihn aber stark an diese, und weckt in ihm auch eine Art Beschützerinstinkt. DIes zu vereinbaren mit den "primitiven" männlichen Trieben ist wohl nicht ganz einfach....

    wawuschel:
    Freu mich sehr, dass du so viel nachgelesen hast!


    Also was die Familie Huber betrifft, musst du nicht weiter "hirnen", diese kam nie vor in meiner FS und wird auch in Zukunft keine Rolle spielen.


    Ja, Regula ist wieder ziemlich stabil, hat jedoch noch einen weiten Weg vor sich. Die Andeutungen des Bruders Jorino lassen ahnen, dass noch einige Schwierigkeiten auf die Familie Winter zukommen werden, die jedoch vielleicht auch den Zusammenhalt wieder mehr stärken könnten... wer weiss.


    Helga hat sich sehr gut in die Familie eingefügt und für die Eltern sicher eine grosse Erleichterung, Sabrina jeden Tag für ein paar Stunden in ihrer sicheren Obhut zu wissen.

    Rivendell:

    Zitat

    Das Bild, wo man Sabrina draussen sieht, wo sie Regula abholen. Das Outfit ist wirklich süß. Aber jesses. Es macht auch ganz schön Oberweite.

    Vielleicht hat sich Sabrina ja den BH mit Watte ausgestopft ! :D


    Wie du das richtig siehst, ist Gabriel sich selber nicht wirklich im Klaren, was er eigentlich will.Das junge süsse Mädchen verwirrt ihn mehr, als gut für ihn ist.....


    Seine Schwester CLaudia wird definitv noch eine Rolle in der FS spielen, aber noch nicht heute und morgen.....


    Hehe, die spezielle Matraze ... jaja, die kann man ab und zu ganz gut gebrauchen gell ;)

    Innad:
    Ja, es muss für Gabriel wohl auch seltsam sein, diese Mischung aus erotischer Anziehung und gleichzeitig die Erinnerung an die kleine Schwester. Vermutlich ist er sich seiner Gefühle gerade überhaupt nicht sicher. Natürlich wird es ihm auch sehr schmeicheln, dass sich ein hübsches junges Ding so sehr für ihn interessiert.....

    Tabatha:
    Der gute Gabriel Hoffmann stösst so bei den meisten von euch auf Unverständnis. Natürlich ist er mit Sophia schon viiiiiiiiiiiel zu weit gegangen, was ihm ja eigentlich auch klar ist. Er fragt sich ja auch schon selber, warum er "diesem Mädchen keine Bitte abschlagen kann". Und dazu kommt, dass er sie attraktiv findet und sie natürlich auch das ihrige dazu tut.
    Regula geht es wirklich bedeutend besser, vor allem da ihr jetzt auch eine grosse Sorge abgenommen wurde, und sie Sabrina gut versorgt weiss.


    Frisco_CH: Herzlich willkommen!!!!! :welcome


    Wow, wie toll, mal einen männlichen Leser zu haben!! Erstmal vielen Dank für dein grosses Lob! Es ist interessant, wie du Gabriel aus männlicher Sicht beurteilst. Und natürlich kannst du dich auch gut in seine Lage versetzen.


    Ich freue mich besonders darüber, dass du meine FS nicht als klischeehaft empfindest, weil ich gerade darauf grossen Wert lege beim Schreiben. Es soll ja kein kitschiger Roman sein, sondern - so weit möglich - eine möglichst realistische Erzählung aus dem Leben.


    Freue mich, wenn du dabei bleibst, jedoch musst du dich ab jetzt ab und zu mal in Geduld üben.... ;)





  • Nadja Hoffmann gehörte nicht zu den Frauen, die ihrem Mann hinterher spionieren. Wozu auch? Sie verfügte mit ihren dreiunddreissig Jahren über genügend Selbstbewusstsein, um nicht hinter der kleinsten Veränderung im Verhalten ihres Ehemannes gleich eine Nebenbuhlerin zu vermuten.
    Ja, sie hatte sich bisher auch keine allzu grossen Gedanken über die Tatsache gemacht, dass er neuerdings viel mehr Zeit am PC verbrachte und oft ganz aufgeschreckt zusammen fuhr, wenn sie unverhofft in sein Arbeitszimmer trat. Er war in letzter Zeit etwas zerstreut und fahrig geworden, was sie seinem Bemühen, nächstes Jahr möglichst die ganze Klasse durch die Matura zu bringen, zuschrieb. Schon immer war er ein sehr engagierter Lehrer gewesen und sah es als seine persönliche Verantwortung an, dass seine Studenten die Abschlussprüfungen allesamt schafften. So hatte sie sich denn auch nur ein kleines bisschen gewundert, als sie eines Tages von der Arbeit nach Hause kam und in seinem Drucker ein Mail von Sophia fand, aus dem sie nicht ganz schlau wurde.





    "Lieber Gabriel....." stand da. Hm, wann hatte er Sophia das 'Du' angeboten? Nun, vielleicht, als sie das letzte Mal hier war und auf die Kinder aufgepasst hatte? Er hatte letzthin etwas von Problemen erwähnt, welche sie mit ihm diskutierte, und der Inhalt des Mails von Sophia an Gabriel, welches sie nur kurz und flüchtig überflog, deutete auch wirklich auf eine Krise der Maturandin hin. Sie seufzte, froh, diesem schwierigen Alter endgültig entwachsen zu sein. So schön diese Zeit auch gewesen war, um nichts in aller Welt wollte sie die ganzen Identitätsfindungsprobleme noch einmal erleben! Nun, sie konnte Gabriel ja bei Gelegenheit fragen, hatte sie gedacht, und es dann wieder vergessen.




    **************************




    Gedankenverloren schaute Nadja auf ihre Armbanduhr. Es war bereits kurz vor Sieben, die Kinder quengelten, weil sie hungrig waren und die Pizza wartete darauf, endlich in den Ofen geschoben zu werden.






    Der Unterricht war doch bereits seit 17 Uhr beendet. Wo blieb ihr Mann? Hatte Gabriel eine Konferenz, die sie vergessen hatte? Schnell stieg sie die Wendeltreppe hoch in sein Büro. Der Terminkalender lag nicht an seinem üblichen Platz. Gerade wollte sie wieder gehen, als ihr Blick auf ein kleines blaues Schächtelchen fiel. Schmuck? Fragte sie sich. Aber sie hatte doch gar nicht Geburtstag!? Sie schob mit einem Finger den Deckel, der nur drauf gelegt war, zur Seite.





    Da lag eine silbrige Kette mit einem Notenschlüssel, welche ihr seltsam bekannt vorkam. Aber sie konnte sich beim besten Willen nicht mehr erinnern, woher. Wollte er sie Ronja schenken? Aber der Geburtstag ihrer Tochter war noch weit entfernt, und ausserdem hatte sich die wilde Ronja bisher überhaupt nichts aus Kettchen und dergleichen gemacht.


    In diesem Moment nahm sie das unüberhörbare Poltern der Zwillinge auf der Treppe wahr. Sie legte das Schächtelchen an seinen Platz zurück und machte sich auf nach unten.





    „Mamiiii! Papi ist gekommen! Essen wir jetzt endlich?!“ schrie ihre Tochter ungeduldig. Ah, Gabriel! Sie hatte seinen Wagen gar nicht gehört.
    „Du bist spät?“ fragend blickte sie ihn an.
    „Ich hatte noch zu tun.“ entgegnete er ungewohnt mürrisch und drehte ihr den Rücken zu.
    „Warum hast du denn nicht angerufen?“ Nadja legte grössten Wert auf Pünktlichkeit. Nach zehn Ehejahren sollte er das eigentlich wissen.





    „Ich habe Hunger!“ Die beiden wurden unterbrochen durch die Stimme von Matthias, der nun zusammen mit seiner Schwester begann, mit der Gabel auf den Teller zu schlagen.
    „Hört sofort auf mit dem Krach, verstanden!“ schrie Gabriel sie an und Matthias liess vor Schreck seinen Löffel fallen während Ronja ihre kleine Stirn runzelte.





    Auch Nadja musterte ihren Mann überrascht. Gabriel war zwar streng, aber es kam äusserst selten vor, dass er so laut wurde und dies erst noch aus einem eigentlich nichtigen Anlass.
    „Du hast keinen Grund, die Kinder so anzuschreien“, sagte sie kühl, „sie haben Hunger und schliesslich bist du es, der zu spät kommt. Seit fast einer Stunde warten wir auf dich. Du hättest wirklich Bescheid geben können.“
    „In unseren Breitengraden wissen wir gar nicht, was Hunger bedeutet.“ erwiderte er ärgerlich, während er seine Mappe abstellte und sich danach daran machte, sich die Hände in der Küche zu waschen, als Nadja sofort protestierte:
    „Im Bad bitte!“ Der Befehlston seiner Frau ging ihm heute ganz besonders auf die Nerven.
    „Mein Gott, Nadja, sei doch nicht immer so kleinlich!“
    Den Kindern zuliebe rissen sich die Eheleute zusammen, als sie sich zu den Zwillingen an den Tisch setzten, und zu essen begannen. Die ersten paar Minuten war es ruhig am Esstisch der Hoffmanns, da die Kinder vollends damit beschäftigt waren, ihren Heisshunger zu stillen.







    geht gleich weiter!