„Ab sofort gesucht: Babysitter/in für unsere Zwillinge (6 1/2 Jahre alt), ein bis zwei Mal in der Woche, nachmittags oder abends, auf Abruf.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an mich. Gabriel Hoffmann“ las Rica. Mit starrem Gesichtsausdruck schaute sie Sophia an.
„Du wirst es doch nicht wagen....!“ begann sie, aber Sophia grinste.
„Und ob ich das tun werde! Das ist meine Chance! Ich geh gleich mal ins Lehrerzimmer und melde mich bei Gabriel!“
„Das wirst du nicht tun!“ rief Enrica und packte die Freundin am Ärmel, „ausserdem ist der Job nämlich bereits vergeben!“
„Was?!“ schrie Sophia entsetzt, „das ist nicht wahr, oder?“ Und, als Enrica nur stumm nickte, fragte sie: „und wer hat ......?“
„Das weiss ich nicht, der Hoffmann hat nur zu mir gesagt, dass er jemanden gefunden habe.“
„Neiiiiiin! Das darf doch nicht wahr sein!.......Und warum hängt der Zettel dann noch hier? Das kann nicht sein! Gestern war der bestimmt noch nicht da!“
Enrica zuckte nur mit den Schultern.
"Du, ich muss jetzt, ich habe ja gleich Musik, bis später dann!“ und liess die Freundin einfach stehen. Sophia schüttelte ungläubig ihren Rotschopf. Sie trat zu ihrem Spind und holte die Französisch-Lektüre hervor.
Während sie – wieder einmal zu spät, denn es hatte bereits vor ein paar Minuten geklingelt – zum Schulzimmer eilte, kam ihr auf einmal ein schrecklicher Gedanke.
Konnte es vielleicht sein, dass Rica diejenige welche war? Aber nein, das war undenkbar, so etwas würde ihr ihre beste Freundin doch nicht antun? Sie allein wusste, wie verknallt Sophia in ihren Mathelehrer war! Seine Kinder zu hüten wäre eine gute Gelegenheit gewesen, ihm zu zeigen, was für ein tolle junge Frau sie doch war. Sie konnte es gut mit Kindern und natürlich war sie auch äusserst neugierig darauf zu sehen, wie ihr Schwarm wohnte.
Sophia schleppte sich mühsam durch die Französischstunde und rannte nach dem erlösenden Klingelton zwei Treppen höher zum Musikzimmer, wo sie zwei Mitschüler vorfand, bei welchen sie sich nach Enrica erkundigte. Anscheinend war diese bereits gegangen. Sie schnaubte verärgert. Sie musste mit ihr reden, dringend!
Als sie sich umdrehte, um die Treppe wieder runter zu laufen, sah sie die Gesuchte aus der Toilette kommen.
geht gleich weiter