• So, meine zweite FS^^
    Ein dickes Danke an Nichthund, die mir auch in dieser FS die Bilder schiesst *lächel smilie mach*
    Ich freu mich natürlich immer auf Kommi ´s ^^
    Die FS Lamia läuft natürlich immer noch weiter






    Nur noch ein Schritt…
    Nie wieder Leiden…
    Nie wieder Denken…
    Nie wieder Weinen…




    Nur noch ein Schritt…
    Nie wieder Schreien…
    Nie wieder Träumen…
    Nie wieder Sehen…




    Die gähnende Tiefe unter mir…
    Nie wieder Sehen…
    Nie wieder Denken…
    Nie wieder Weinen..




    Nur noch ein Schritt, nicht mehr…
    Nie wieder Träumen…
    Nie wieder Leiden…
    Nie wieder Schreien…




    Nur noch ein Schritt, und alles ist vorbei…
    Kein Wort,
    Kein Denken,
    Kein Gefühl,
    Nie wieder.





    Nie wieder muss ich weinen,
    nie wieder, nie wieder muss ich dies alles ertragen,
    überall besser als hier…



    Fallen, immer tiefer, Fallen, es hört endlich auf,
    Fallen, immer schneller, Fallen, endlich, lass es vorbei sein…




    Meine Schminke ist verschmiert…
    Niemand soll mich mehr sehen…
    Mein Gesicht ist blass…
    Niemand soll es mehr belächeln…




    Doch ich kann nicht…
    Dieser Schritt ist einer zuviel…
    Noch nicht…
    Aber wie lange werde ich es noch ertragen?
    Nicht lange genug, aber ich kann nicht…
    Noch nicht…





    Ich hoff mal, der Anfang gefällt euch ^^

    [SIZE=3]www.straighter.de[/SIZE]



    [SIZE=3]..alle sagen, es würde keine Drachen geben...[/SIZE]
    [SIZE=3]...sie wären Einbildung, Fantasie...[/SIZE]
    [SIZE=3]...sie wären eben einfach nicht real, Drachen wären kinderkram...[/SIZE]
    [SIZE=3]..aber wenn es keine Drachen gibt...[/SIZE]
    [SIZE=3]... dann gibt es auch mich nicht ...[/SIZE]

  • Rivendell!!!!!
    Danke für deinen Kommi *knuddel*
    *sich total freu*
    Ich muss dir echt zustimmen, Nichthunds Bilder sind genial :)

    Es geht weiter!

    Eigentlich schminke ich mich nie. Ich kann das gar nicht. Danach sehe ich nämlich aus wie eine Vogelscheuche und ich dachte, Schminke sollte hübsch machen…
    Naja, aber wenn ich dann dazu noch losheule, dann sieht die Schminke ja total beknackt aus, besonders wenn sie verläuft. Deshalb schminke ich mich fast nie. Nur manchmal, beim Klassenfoto oder so…
    Achso, das hab ich ja ganz vergessen:
    Mein Name ist Ju Fidithi, ich bin vierzehn Jahre alt und ich besuche ein Gymnasium.
    Meine Haarfarbe ist braun und meine Augen sind blau... Naja, oder so ähnlich...

    Meine Familie besteht aus meiner Mutter Fiona, meinem Vater Arnim, meiner großen Schwester Gianah und meinem großen Bruder Finn.
    Mum ist sowieso kaum zu Hause, sie hat einen eigenen Friseursalon und arbeitet deshalb den ganzen Tag. Auch mein Vater ist selten zu Hause. Das liegt aber eher daran, dass er lieber bei seinen Kumpels abhängt… Mir soll es Recht sein. Gianah ist 17, aber die denkt, der einzige Sinn zu Leben wäre der, sich zu schminken, Jungs anzumachen und sich mit Freunden zu treffen.
    Tja, und mein großer Bruder Finn… Naja, der ist eigentlich ganz okay. Er hat ´ne Brille, ist total schüchtern und traut sich nicht recht mit Mädchen zu sprechen, obwohl er schon 16 ist. Er hat noch kaum ein Wort mit einem Mädchen gesprochen, obwohl er einen Schwarm hat… Aber mit der hat er noch KEIN Wort gewechselt… Sie ist blond, hat blaue Augen und sieht echt wunderschön aus. Dazu ist sie noch total intelligent… Naja, egal…

    Eines Abends… ach, wie beginne ich nur, nicht EINES Abends, es ist nicht irgendein Abend, es ist Sonntag Abend, fast 23:00 Uhr, ich liege wach. Meine Gedanken sind bei dem vergangenen Traum, dem Traum, der mich Nachts immer wieder Heim sucht.
    Ich drehe mich im Bett um und ziehe mir die Bettdecke bis zum Kinn.


    Meine Augen schließen sich…

    Ich falle, immer tiefer, immer tiefer, der Boden kommt rasant näher, ich muss sterben, jetzt und hier, es ist nicht mehr auszuhalten…
    Ich sehe den harten Stein, ich kann mich nirgendwo mehr fest halten, ich falle, bald ist es zu Ende…

    Der Boden, jetzt ist er ganz nah, ich schreie nicht, wer sollte mich auch hören, ich weine nicht, wer sollte auch meine Tränen sehen…
    Jetzt, jetzt ist es vorbei, ich falle, ich schließe meine Augen und....


    Plötzlich sitze ich hellwach in meinem Bett. So, es reicht, ich werde nicht mehr weiterschlafen, nicht mehr von meinem eigenen Tod träumen.
    Ich erhebe mich, mein Nachthemd klebt an meinem Körper, so sehr schwitze ich. Mein Blick wandert durch das dunkle, verlassene Zimmer. Ein Schreibtisch steht dort, darüber das Fenster. Es ist eine mondlose Nacht, kein Stern funkelt vom Himmel. Es herrscht Dunkelheit...
    Ich sehe mich verstört in meinem Zimmer um. Ich kann in der Düsternis kaum etwas sehen. Trotzdem weiß ich, wo die Einrichtungsgegenstände vor einigen Monaten aufgestellt worden waren. Der Kleiderschrank steht neben meinem weißen Schreibtisch

    Naja, eigentlich ist es nicht wirklich ein Kleiderschrank. Oben sind meine Kleider auf Stapeln abgelegt worden und unten habe ich meine Schulsachen deponiert. Mein Bett steht fast direkt neben der Tür, eben mit so einem Abstand, dass die Tür noch problemlos auf- und zu schwingen kann.
    Egal, alles nicht so wichtig.

    Ich gehe zur Tür und taste nach dem Lichtschalter, der links daneben angebracht wurde.

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    [SIZE=3]..alle sagen, es würde keine Drachen geben...[/SIZE]
    [SIZE=3]...sie wären Einbildung, Fantasie...[/SIZE]
    [SIZE=3]...sie wären eben einfach nicht real, Drachen wären kinderkram...[/SIZE]
    [SIZE=3]..aber wenn es keine Drachen gibt...[/SIZE]
    [SIZE=3]... dann gibt es auch mich nicht ...[/SIZE]

  • @Genie: Dankööööö für den Kommi (:
    Find ich gut, dass es dir gefällt (;

    So... Also, der nächste Teil folgt.^^





    Das Licht erhellt den Raum und blendet mich. Blinzelnd halte ich mir die Hand vor die Augen, um das Licht abzuschirmen.

    Es stimmt, ich stand auf dem Gebäude. Seither träume ich davon und in manchen Nächten hört es sich tatsächlich verlockend an von einem Haus zu springen…
    In die Tiefe...
    Aber damals, vor einigen Tagen, habe ich es nicht geschafft, jetzt würde ich es auch noch nicht über mich bringen.
    Noch nicht…
    Mein Blick wandert zu der kleinen Uhr, die auf dem Boden hinter der Tür steht. Wieso sie dort steht?

    Nun ja… Als sie klingelte hab ich sie mal… VERSEHENTLICH… total UNABSICHTLICH durchs Zimmer geschmettert. Zum Glück hat sie keinen… großen Schaden genommen.
    Manchmal klingelt sie zwar mitten in der Nacht, aber daran bin ich selbst schuld.
    23:37.

    Was? Eine halbe Stunde war mit dem Traum vergangen? Ich schüttel’ den Kopf. Das kann doch nicht wahr sein.
    Entnervt trete ich zur Türe und packe die kalte Klinke. Ich drücke zu und die Tür schwingt auf.
    Ein dunkler Gang liegt vor mir. Nur wenige Bilder hängen an den Wänden, aber keine einzige Pflanze schmückt die Wand oder den gefliesten Boden. Nicht einmal ein Teppich liegt hier. Ich schleiche durch den Gang, niemand soll wegen mir aufwachen.


    Dann öffne ich die Tür zu Finn ´s Zimmer und husche hinein.

    Es ist vollständig dunkel dort, ich kann gerade noch die Umrisse des Schreibtisches, der Bücherschränke und des Bettes mitsamt dem Nachttisch sehen.
    Leise atmend liegt mein großer Bruder dort, tief schlafend.
    „Finn, hey, Finn“, flüstere ich halblaut und schließe sanft die Tür. Der Junge regt sich leicht, doch er dreht sich nur herum und schläft weiter.

    „Finn!“, ich gehe zu ihm hinüber und stubse ihn zaghaft an.
    „Wasn los?“, der Junge richtet sich schlaftrunken auf und tastet auf seinem Nachtkästchen nach der Brille.
    Ich weiß nicht, wieso ich es ihm erzählen will… Dass es Wirklichkeit ist, brauche ich ihm ja nicht zu sagen…


    „Ju?“
    „Ja, schon klar…“, ich muss lächeln. Er setzt sich im Bett auf.
    „Wieviel Uhr ist es?“

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    [SIZE=3]..alle sagen, es würde keine Drachen geben...[/SIZE]
    [SIZE=3]...sie wären Einbildung, Fantasie...[/SIZE]
    [SIZE=3]...sie wären eben einfach nicht real, Drachen wären kinderkram...[/SIZE]
    [SIZE=3]..aber wenn es keine Drachen gibt...[/SIZE]
    [SIZE=3]... dann gibt es auch mich nicht ...[/SIZE]

  • „Geht auf Mitternacht zu“, Oder soll ich es ihm doch nicht erzählen? Wie würde er es aufnehmen? Aber irgendjemand muss ich es erzählen… Ich beginne einfach ganz vorsichtig…


    „Ich träume dauernd so komische Sachen…“, und so beginne ich zu erzählen. Natürlich sage ich nicht, dass ich wirklich vorhabe… oder vorhatte mich umzubringen.
    Schon wollte ich wieder rückgängig machen, was ich gesagt hatte. Was würde wohl nun wieder kommen… Was, wenn er draufkommen würde? Würde er es Mum erzählen? Oder mich zu einem Psycho schicken?
    Einige Momente, schaut Finn mich aufmerksam an, dann öffnet er den Mund…


    „Ju“, sanft nimmt er mich in den Arm, „Das hat vielleicht etwas mit Tom zu tun, oder der Schule… Das ist nichts schlimmes, das du vom ´Fallen´ träumst. Das ist so, wenn man verletzt wurde oder sich hilflos fühlt…“, es beruhigt mich, dass er das sagt. Ja, vielleicht hat es etwas mit Tom zu tun, mit dem ich jetzt schon seit zwei Jahren zusammen bin… oder war… Er hat mich fallen gelassen, einfach, ohne ein Wort, er ist gegangen, und immer wenn ich ihn anrufe legt er ohne ein Wort auf. Ich weiß nicht, wieso er ging. Er hat es mir nie erklärt. Aber es kann doch nicht einfach… so gewesen sein? Einfach so? Nein! Ich muss schuld daran sein.


    Als er sich nicht mehr meldete und auflegte, als ich anrief, hatte ich die ganze Nacht und die Nacht darauf durchgeweint.
    Und Schule… Ja … Die Parallelklassen und meine Klasse sind einfach alle gegen mich. Aber warum? Ich habe sie einmal gefragt, ich habe sie so oft gefragt, wieso sie das tun, aber sie geben mir keine Gründe. Nur Finn weiß, was in der Schule abgeht, was dort alles passiert. Meiner Mutter kann man so etwas nicht erzählen, sie ist so beschäftigt… ich möchte sie nicht belasten. Finn hat mir wieder und wieder gesagt, ich solle mit Mutter und den Lehrern sprechen. Als ich versuchte, mit Mutter zu reden, ließ sie mich nie ausreden.


    Dauernd kam ein Kommentar:
    „Aber das muss doch einen Grund haben“
    „Grundlos machen die das doch nicht!“


    Ich rannte weinend aus der Küche, ich fühlte mich verraten, dass mir meine eigene Mutter die Schuld dafür gab. Als ich mit dem Lehrer sprach, meinte er das Selbe:
    Irgendwas müsse mit mir sein, sonst wären meine Mitschüler bestimmt nicht so.


    Finn fragte mich auch ganz genau was, *sie* machen. Ich habe ihn geantwortet, sie würden mich treten, schubsen, auslachen, ausschließen, ignorieren. Immer wenn ich krank war, sagten sie mir die falschen Hausaufgaben, die manchmal sogar über sieben Seiten gingen. Und wenn ich etwas falsch habe, dann bekomme ich einen Strich. Wie kann das Gerecht sein?
    Niemand glaubte mir...
    Niemand… außer Finn.
    „Ich weiß nicht“, ich will nicht darüber nachdenken, denn schon jetzt stehen mir die Tränen in den Augen.


    „Weißt du was? Versuch doch mal das Licht anzulassen.. Vielleicht nur ein kleines Lämpchen. Vielleicht hilft es dir, nicht in totaler Dunkelheit einschlafen zu müssen…“
    Stumm nicke ich. Ich bin froh, dass ich aus dem Zimmer gehen darf, ich möchte nicht vor Finn weinen… aber ich weiss, dass er weiss, dass ich jetzt weine. Mies fühle ich mich, als ich auf dem Gang stehe. Morgen wird mich Mum zur Schule fahren, was etwas ungewöhnlich ist. Oft sehe ich sie morgens nicht einmal. Wo sie ist, weiß ich nicht. Meist schläft sie aus…

    Ich schleiche durch den Gang, nachdem ich Finn ´s Zimmertür hinter mir geschlossen habe..

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    [SIZE=3]..aber wenn es keine Drachen gibt...[/SIZE]
    [SIZE=3]... dann gibt es auch mich nicht ...[/SIZE]

  • Huhu!
    Nach einer "kurzen" Unterbrechung gehts jetzt weiter =)



    Ich schleiche langsam durch den Gang. In dem Zimmer meiner Mutter höre ich stimmen… Aber wieso Stimmen? Vater ist doch nicht zu Hause? Ich lege mein Ohr an die Tür und lausche.
    „Hm, Internat? Meinst du wirklich? Ob Ju dort hingehört?“, ich schrecke zusammen.


    Internat? Ich? Wie bitte? Ich lausche weiter.
    „Ich denke schon. Sie ist doch total abnormal, die is psychisch total am …“, es ist die Stimme eines Mannes. Aber es ist nicht Papa. Wer ist es dann? Ich schließe die Augen und versuche noch intensiver zu lauschen.
    „Aber welches?“
    „Ach was, mach dir doch keine Aufwände, die kleine macht doch nur Mist, die nervt dich doch total, das hast du doch selbst gesagt. Ist doch egal wo sie hinkommt, einfach weg, dann können wir uns endlich unserem Leben zuwenden. Du kannst dich von deinem Alten trennen und wir können zusammen ziehen – Alle Probleme gelöst!!“, ich starre auf das Türschloss, Tränen schießen mir in die Augen.


    Zurück zu Finn? Nein! Nie wieder, einfach weg. Ich renne in mein Zimmer, Tränen strömen über mein Gesicht. Nein, das darf nicht sein! Meine eigene Mutter!
    Ich schlüpfe in irgendein Kleid – egal was, einfach weg. Ich kralle mir einen Stift und ein Papier, ich halte es nicht mehr aus. Tschüss, Ade, bis nie wieder!



    Lieber Finn,
    es tut mir so schrecklich Leid, aber ich schaffe es nicht mehr. Es geht einfach nicht mehr. Mama möchte mich auf ein Internat schicken, weil ich ihr lästig bin und ihr ist es egal, wo ich hinkomm. Ich kann nicht mehr, ich schaff es einfach nicht mehr.
    Ich wünsche dir ein wundervolles Leben, ein ganz tolles Leben, viel besser als das meine, ich hab dich so lieb, bitte, sei mir nicht böse…


    Hdgdl…
    Ju

    Ich weiß nicht, was ich schreiben soll. Ich weiß einfach keine Worte… Meine Hand zittert so schrecklich, sodass die Schrift fast unleserlich ist...
    Ich finde keine passenden Worte. Was soll man in dieser Situation auch schreiben? Hastig lege ich den Zettel auf meinen Tisch und bemerke, dass er voller Tränenschmierer ist. Es ist mir egal. Ich renne los, aber ich stoppe vor der Haustür.


    Langsam wende ich mich um. Ich stampfe zu der Zimmertür von meiner Mutter. Mit der flachen Hand schlage ich sie ein, da ich weiß, dass die Tür ziemlich schwach ist. Sie kracht auf. Mama steht mit einem fremden Mann im Zimmer und redet. Beide haben eine Tasse Kaffee in der Hand, was mich verwundert: Heute Abend hatte ich noch keine Kaffeemaschine gehört.


    „Ich hasse dich!“, schreie ich, Tränen rennen mir nun aus den Augen, „Ich hasse dich so sehr… wie kannst du nur…“, meine Stimme versagt. Ich stampfe auf und renne barfuß aus dem Zimmer, aus dem Haus… Die Tür schlägt hinter mir zu, ich höre Finn nach mir rufen, aber ich bleibe nicht stehen.





    Ich sitze oben, ganz weit oben…
    Meine nackten Füße baumeln in die Tiefe…
    Ich weine…
    ich weine hemmungslos…
    Ich schreie…
    und keiner hört es…

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    [SIZE=3]..aber wenn es keine Drachen gibt...[/SIZE]
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  • Es geht weiter.
    Vielen Dank für die vielen Kommi´s und nochmal ´n dickes Danke an Nichtschneehund ^^

    Nie wieder möchte ich in die Schule. Nie wieder möchte ich meine Mutter sehen, nie, nie wieder. Schule… Aber ich möchte doch etwas lernen…Es begann eigentlich alles in der ersten Klasse. Ich liebte die Schule, ich freute mich so sehr auf den Unterricht, auf die Schüler, auf die Hausaufgaben. Aber dann begann es. Schon in der ersten Klasse. Ganz langsam, ich begriff es nicht einmal. Dann begannen die Beleidigungen.
    Grundlos…
    Zum Spaß…
    Ich verstand damals noch nicht, was all diese Ausdrücke bedeuteten und wusste auch nicht, was ich entgegnen sollte. Wer wusste schon, ob Ar… ein Lob war oder eine Beleidigung?
    Mit der Zeit wusste ich aber, was all dies hieß. Es blieb nicht nur bei drei oder vier Beleidigungen. Nein. Schon in der Grundschule wurden mir solche Ausdrücke an den Kopf geworfen, die ich bis heute nicht Auszusprechen wage.


    Woher sie diese Beleidigungen hatten weiß ich nicht, aber sie waren furchtbar. Aber warum sollte es auch bei Ausdrücken bleiben. Nein, das war zu wenig. Ich litt zu wenig! Sie machten es bis zweiten Klasse mit mir, dann überfielen sie mich einmal nach dem Sportunterricht. Ich war nie die schnellste beim Umziehen und mehrere Jungen droschen mit Sportbeuteln auf mich ein – Regelmäßig.
    So ging es weiter. Nie traute ich mich es meiner Mutter zu sagen. Sie hatte doch so viel zu tun, sie arbeitete so hart und nachts hatte ich sie immer weinen gehört. Es hatte mir das Herz gebrochen, als mein Vater sie immerzu anbrüllte und sie manchmal sogar schlug. Ich hatte sie versucht zu trösten, doch sie ließ sich nicht trösten. Sie nahm meinen Vater wieder in Schutz und schimpfte mich aus. Nur Finn konnte ich es anvertrauen. Aber helfen konnte er mir nicht… nicht wirklich. Einmal holte er mich persönlich vom Sportunterricht ab, doch die Jungen lachten mich dann aus und er ließ es bleiben. Wir wussten uns nicht zu helfen, wir waren ja beide noch ziemlich jung. Er konnte mich nur trösten. Aber das half mir kaum. Nachts hatte ich Albträume, tagsüber hielt ich mich in meinem Zimmer auf, wenn ich nicht in der Schule war. Ich schloss mich ein, damit keiner zufällig hereinplatzen konnte, wenn ich weinte.


    Die dritte Klasse verbrachte ich im Krankenhaus. Ich war untergewichtig, übergab mich täglich, hatte Bauchweh, Albträume, wenn ich schlafen konnte, und wenn ich mich aus meinem Bett erhob konnte ich mich fast nicht auf den Beinen halten. Einmal klappte ich tatsächlich zusammen. Meine Beine gaben nach und ich schlug mit dem Kopf an einen der Bettpfosten…
    Das heißt, die dritte Klasse war ich nur wenige Wochen anwesend. Dieser Stoff fehlte mir komplett. Aber Zeit zum Nachholen hatte ich einfach nicht. Als ich wiederkam sah ich aus, als wäre ich magersüchtig… Und die anderen bemerkten es.
    „Magersüchtige“, nannte man mich.
    So ging es immer weiter, obwohl man mich mit der Zeit nicht mehr schlug. Ich kann nicht mehr nachdenken...



    Ich sehe in die Tiefe…
    Es gibt nichts mehr zwischen dem Tod und dem Leben, nur den Sprung…
    Ich kann es beenden…
    Jetzt und hier…
    … was nicht ist, wie sie muss beseitigt werden,
    oder es muss so lang gequält werden, bis es sich selbst vernichtet. …
    Ein Ausschnitt aus einer Geschichte. Ich starre in die Tiefe…



    Sie fällt…
    immer tiefer…
    Die Luft rauscht…
    Sie drückt auf ihren Körper…
    Ihr Schrei erstickt…
    Alles ist zu spät…
    Aufgegeben…
    Die Erde kommt immer näher…




    Sie schließt ihre Augen…
    Ihr Körper prallt auf.

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    [SIZE=3]...sie wären Einbildung, Fantasie...[/SIZE]
    [SIZE=3]...sie wären eben einfach nicht real, Drachen wären kinderkram...[/SIZE]
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  • Heey, danke für die Kommi´s =D
    Also, die Erlösung ist da, aber ob sie erlöst... ^^
    Josijusa: Danke für den Kommi und das große Lob =) Hm, ja, Finn ist noch zu jung. Aber wie ´s weitergeht siehst du ja in diesem Kapitel ^^ Aber ob es dich beruhigt kann ich nicht sagen =P
    Aber büdde nich weinen *Packung Taschentüchter rüberstell*
    Rivendell: Auch vielen Dank für den liepen Kommi ^^ Jop, das Mädchen heißt Ju... sorry für die Schrift, die is echt nich so gut zu lesen, tschuldigung *hundeblick*
    Jup, ich stimm zu: Selbstmord ist nie ´ne Lösung. Es beendet die Probleme, aber es löst sie nicht. Ob es ein Traum war, kannst du ja jetzt lesen *zwinker*

    So, jetzt zu der Forsetzung. Nichtschneehund tut ´s Leid, dass Ju auf den letzten Bildern einen Sportanzug anhat ^^
    Ich freu mich wie immer auf Kommi ´s *liep guck*


    Ob es die richtige Lösung ist?


    Es ist, als sähe ich mich selbst dort unten am Boden sehen. Die Glieder verrenkt, die Augen geschlossen.
    Sie liegt dort unten, sie ist ich.
    Aber ich lebe, sie nicht.
    Es ist, als wäre ich schon vor langer Zeit gesprungen, aber ich stehe noch immer dort oben. Es kommt mir so vor, als wäre ich schon vor langer Zeit gestorben…

    Hört sich alles ziemlich verrückt an… Aber ich denk mal, ich bin verrückt. Es hat keinen Sinn mehr. Das Mädchen auf der Erde ist verschwunden. Ich habe sie gesehen, soll ich ihr nach springen? Soll ich auch den Rest meines Selbst aufgeben? Ja, aufgeben… ich möchte aufgeben, endlich springen, den letzten Schritt tun.

    …Papa brüllt, er hätte mich, dieses viel zu kleine sechs Jährige Weichei nie gewollt …
    …er schreit…
    …Meine Mutter, sie weint…
    …ich gehe auf sie zu, will sie trösten…
    …sie fährt auf und gibt mir eine Ohrfeige…
    „…Geh sofort in dein Zimmer!“
    „Entschuldigung, Mama, Entschuldigung…“, ich weine, wieso mache ich immer alles falsch? Ich schluchze leise, es ist alles so komisch… Ich möchte doch nur so sein, wie mich alle haben möchten…

    Ich sitze weit oben,
    meine nackten Füße streifen über den kalten Stein der Hauswand unter mir,
    ich schließe die Augen,
    stelle mir vor zu fallen,
    stelle mir das Gefühl vor…
    Aber ich kann nicht…
    Ich darf nicht aufgeben, muss weiterkämpfen, bis nichts mehr von mir übrig ist. Aber wohin nun?


    …Er schreit mich an…
    …ich weine…
    …entschuldige mich für Dinge, die in meinen Augen richtig sind…
    …Papa wird schon Recht haben, denke ich mir…
    …ich bin ja erst elf Jahre alt, was werde ich denn schon wissen…
    Ich möchte doch nur sein, wie alle anderen, die immer alles richtig machen…

    Nie mehr nach Hause! Wohin dann?
    … tja, wohin nur. Ich öffne meine Augen und starre in die Tiefe. Ich muss hier weg, weg von dem Abgrund, bevor ich es mir noch anders überlege. Vorsichtig drehe ich mich auf den Bauch, damit ich von der Tiefe wegrobben kann. Ich suche mit meinen Füßen halt, denn ungewollt war ich immer näher zum Abgrund gerutscht. Ich finde eine Ritze in der Wand unter mir und verlagere mein gesamtes Gewicht in den einen Fuß…

    Ich rutsche ab, meine Hände versuchen auf dem Beton Halt zu finden, ich schreie auf, mein Gewicht zieht mich in die Tiefe, ich kann mich nirgendwo mehr fest halten…

    Mein Herz klopft wild…
    Wie lange noch…?
    Ich weine…
    Wie lange noch…?
    Ich schreie…
    Wieso kann mich niemand hören…
    Meine Finger bluten…
    Ich schluchze…
    Ich weiß, ich werde Fallen…
    Ich wünsche mir, noch ein letztes Wort zu Finn sagen zu können…
    Meine Fingernägel kratzen wie in Zeitlupe über den Beton…
    Meine Fingerkuppen bluten und schmerzen…

    Ich habe keine Kraft mehr mich fest zu halten…
    Mein Bauch fühlt sich wund an…
    Alles dreht sich…
    Ich kann mich nicht mehr lange halten…
    Ich kann nicht mehr…



    Und hier noch ein "Einfach - So - Foto":

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  • Ich fühle mich schrecklich. Verzweifelt klammere ich mich fest – fest an dem Leben, das ich so sehr hasse.


    Warum?
    Warum klammere ich mich an dem fest, was mich zerstört, was mich verletzt?
    Ich weiß keine Antwort, aber ich weiß eines: Meine Kräfte schwinden.
    Soll ich einfach aufgeben?
    Ja!
    Ja, aufgeben, ich möchte aufgeben, endlich dem Schmerz ein Ende machen. Meine Augen schließen sich. Endlich den Schmerzen ein Ende machen, endlich aufhören zu leben. Mein Griff lockert sich. Ich hätte es eh nicht geschafft, egal wie sehr ich mich gequält hätte…


    Ich spüre den kalten Stein unter meinen Händen davon gleiten…
    Wie gern hätte ich noch einmal mit Finn gesprochen…
    Wie gern hätte ich noch einmal den Sonnenschein gesehen… Und den Regen…
    Ich falle…

    „Schaut mal, da ist Ju“, sie lachen…


    „Lasst mich in Ruhe!“, es hört sich an, als würde die Stimme von überall kommen…
    „Halt dein dummes Maul“, sie kommen näher und werfen ihre Sporttaschen zur Seite…
    Warum läuft sie nicht weg?
    Warum nur?
    Warum steht sie nur da und weint hemmungslos?


    „Schaut euch mal diese Memme an!“, sie lachen…
    Kalt, hart…
    Nein, nein, nicht schon wieder…
    Sie will fort, weit fort, ich kann sie sehen, in meinem Kopf, während die Gefühle noch einmal auf mich einströmen…
    Sie kommen immer näher und plötzlich hebt einer seine geballte Faust und schlägt mit aller Kraft zu.
    Schmerz… Nur Schmerz…
    Aber nicht nur in meinem Magen…
    Sondern auch in meinem Herzen…
    Wie können Menschen nur so herzlos sein?
    Warum, warum gehen sie auf sie los?
    Warum hassen sie sie?
    Sie geht in die Knie, schluchzend, kraftlos…
    Nein, ich möchte mich nicht mehr erinnern, nicht jetzt, bitte nicht…

    Ich sehe, wie der Boden immer näher kommt.


    Ja, es ist wahr, kein Traum, die klare Realität. Ich hasse sie, ich hasse sie so sehr.
    Was taten sie mir nur alles an? Und warum mir? Warum nur…
    Ich falle… Falle tiefer, der Boden kommt immer näher…

    „Hey, schaut mal, da ist diese dumme F…“, kreischt ein Mädchen und rennt angewidert einige Meter davon.
    „Naa, Ju, immer noch nicht tot? Schade, ich dachte du erlöst die Welt endlich von dir“, sie spürt schon wieder ihre Tränen, spürt schon wieder diesen unendlichen Hass in sich. Sie fühlt sich ausgeschlossen – so anders, als die anderen.
    „Komm, tu ´s für uns, wirf dich vor ´nen Zug, das ist besser so!“, kreischt das Mädchen wieder.
    Alle lachen – sie weint. Und sie läuft davon...

    Panik erfasst mich – was, wenn ich doch nicht sterbe?
    Dann komme ich ins Irrenhaus?!

    Ich höre Finn ´s Stimme, ganz nah…
    Als wäre er hier…
    „Ich verspreche dir, dass sich alles wieder ändert…“
    Nein, nichts hat sich geändert, gar nichts.
    Es waren alles immer nur leere Versprechen…
    Es waren leere Worte…

    Ich spüre eine einzelne Träne auf meiner Wange, dann pralle ich auf…




    Ich fühle nichts, bin völlig schmerzlos. Warum…
    Ich liege alleine auf dem kalten Beton… Warum… Warum ist jetzt keiner bei mir?
    Ich hasse sie, welche mir mein Leben zerstört haben…
    Und ich hasse mich, weil ich es mir zerstören ließ… Weil ich aufgab…
    Meine Gedanken werden unklar…
    Nein, bitte nicht, nicht jetzt, warum habe ich nur aufgegeben…
    Warum hat mir nie jemand geglaubt? Warum sagten alle, ich wäre eine Lügnerin?
    Warum? Warum nur…
    Ich bin alleine, ganz alleine…
    Meine Angst schwindet…
    Mein Hass verblasst…
    Ich fühle mich kalt, ganz kalt…
    Ich öffne noch einmal meine Augen und schaue zu dem düsteren Himmel auf…
    Dann schließen sie sich wie von selbst… …
    Ende… Das ist das Ende…
    Mein Ende…

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    [SIZE=3]..alle sagen, es würde keine Drachen geben...[/SIZE]
    [SIZE=3]...sie wären Einbildung, Fantasie...[/SIZE]
    [SIZE=3]...sie wären eben einfach nicht real, Drachen wären kinderkram...[/SIZE]
    [SIZE=3]..aber wenn es keine Drachen gibt...[/SIZE]
    [SIZE=3]... dann gibt es auch mich nicht ...[/SIZE]