und weiter geht´s...
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Und mit diesen Worten erhob sich Penelope. Für sie war dieses Gespräch erledigt. "Ich werde jetzt meine Sachen packen und nach Hause fahren. Vater muss noch vom Tode meines Bruders erfahren." Sie ging ein paar Schritte voran, blieb dann aber apruppt stehen und drehte sich noch einmal zu Rose um. "Ach nochwas... Sag deiner sogenannten besten Freundin, dass sie es nicht wagen soll, auf seiner Beerdigung aufzutauchen, dass sie es am besten nie wieder wagen sollte in den Märchenwald zurück zu kehren... denn sollte sie es tun, werde ich dafür sorgetragen, dass sie für alle Zeiten im Gefängnis schmort!" Mit diesen Worten setze Penelope ihre Schritte fort und verschwand im Haus.
Rose blieb verstört zurück, saß immernoch genau an der Stelle, an der sie die ganze Zeit gesessen hatte und war unfähig sich zu bewegen. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Luca sich von Penelope verabschiedete und wie sie, mit ihren und Maximilians Koffer beladen, im Wald verschwand....
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Die Wochen und Monate zogen ins Land und nichts schien sich zu verändern. Wobei nichts natürlich übertrieben gewesen wäre... Rose hatte Annabelle natürlich von der Drohung Penelopes erzählt, doch Annabelle wusste, dass ihr nichts geschehen konnte. Ihr Vater war schließlich der König vom Märchenwald und somit ging keiner ins Gefängnis ohne das der König es anordnete... dennoch war es ein Schlag in die Magengrube gewesen, dass sie nicht zur Beerdigung hatte gehen dürfen... Ja, sie hätte es tuen können, aber sie tat es nicht, stattdessen trauerte sie auf ihre eigene Weise an diesem Tag um ihre verlorene Liebe.
Auch wuchs das Kind, welches sie unter ihrem Herzen trug immer weiter heran. Es gab viele Momente, in denen sie sich gewünscht hätte, dass sie und Max gegangen wären - das Kind ihr Kind gewesen wäre.. doch dafür war es nun zu spät, es lies sich nicht mehr ändern.
Justus hingegen war seit diesem Wochenende im Wald anders. Er war öfters zu Hause, so wie er es Annabelle versprochen hatte. Doch damit fingen die Probleme selbst erst wirklich an....
Er war immer da und Annabelle hatte für sich selbst eher weniger bis keinen Freiraum mehr. Egal was sie tun oder machen wollte, er wollte wissen was, er wollte wissen wo und er wollte vorallem wissen mit wem! Zudem überwachte er akriebisch ihre Ernährung. Gab es etwas, was seine Mutter ihm gesagt hatte, was nicht gut für Schwangere war, so wurde es aus dem Haus verbannt. Auf die Art und Weise verschwand so einiges aus dem Haushalt derer von Freiherr..
Dementsprechend gab es eigendlich keinen Tag, an dem es keinen Streit oder eine ellenlange Diskusion zwischen Annabelle und Justus gab.
"Wo ist jetzt schon wieder mein Pfefferminztee abgeblieben Justus?" anklagend, aber auch fragend sah sie ihren Mann an. "Mutter sagte mir, dass Teein schlecht für unseren Nachwuchs ist und somit habe ich ihn entsorgen lassen meine Schöne!"
"Das ist doch nicht dein ernst! Ich habe extra mit dem Arzt darüber geredet und er hat ihn mir verordnet wegen meinen Magenschmerzen! Pfefferminztee ist gut für den Magen und den Darmtrackt! Da ist nichts schädliches dran!" Annabelle war sauer. "Aber Süße, wenn Mutter sagt, dass der Tee nicht gut ist, dann wird es keinen Tee mehr geben und gleich Morgen werden wir den Arzt wechseln. Der gute Doktor scheint ein Pfuscher zu sein und sich garnicht auszukenne. Mir liegt doch nur das Wohl unserer bald kleinen Familie am Herzen!" zuckersüß lächelte er seine Frau an. "Wie du meinst..." war die einzigste Antwort, die Annabelle hierauf einfiel und sie verlies das Sportzimmer wieder, um es sich im Garten gemütlich zu machen....
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Annabelle und Rose telefoniert mitlerweile wieder wie früher annähernd jeden Tag. Auch wenn seit dem Tod von Max schon Monate vergangen waren, tat es Annabelle immerwieder gut mit ihrer besten Freundin über ihre Gefühlswelt sprechen zu können. Natürlich hatte sie auch mit Justus über den Vorfall im Wald gesprochen und er stand voll und ganz hinter ihr. Nungut, sie hatte ein paar Details ausgelassen.. z.B. dass sie allein mit ihm dort gewesen war. Eigendlich hatte sie viele Details weggelassen, wollte sie doch nicht, dass ihr Mann von ihrer Affaire je erfahren hätte.
"Weist du was Anna, ich komm heute bei euch vorbei. Hier ist totales eckelwetter und bei euch ist immer Sommer!" ein glucksen war am Telefon zu hören. "Eine super Idee Rose, dann machen wir es uns im Garten gemütlich und nutzen mal wieder den Pool aus!" "Super, ich mach mich gleich auf den Weg!" "Ich freu mich und Justus ist heute auch ausnahmsweise mal nicht zu Hause!" "Okidoki!" und damit war das Telefonat beendet.
Annabelle lag im Garten, genoss die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht und streichelte ihre Babybauch, als es an der Tür schellte. Wie von einer Tarantel gestochen sprang sie auf - jedenfalls so schnell das als Schwangere geht - und stürmte zur Tür. Freudestrahlend öffnette sie diese und erblickte ihre beste Freundin, die sie strahlend ansah.
Freudig nah diese sie sofort in den Arm. "Es tut so gut dich zu sehen Anna!" "Ja, sehr sogar.. es ist einfach zu selten!" "Naja, um die Ecke wohnst du einfach nicht mehr!" grinsend und glucksend lösten sich beide aus ihrer Umarmung und betraten das Haus.
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geht gleich weiter...