Kapitel 7 (Teil 2)
Die Königin hatte sich von ihrem ersten Schrecken erholt. Noch immer hatte ihr Gesicht eine gewisse Blässe, doch ihr Kreislauf stabilisiert sich wieder. Ihr Diener war ihr keinen Moment von der Seite gewichen und beobachtete immer noch argwöhnisch ihre Zustand.
Es vergingen Minuten des Schweigens, bis sie mit zittriger Stimme zu sprechen begann. „Was sollen wir bloß tun? Wir können es ihm nicht aushändigen!“ Verständnisvoll nickte ihr ihr Diener zu, auch wenn er nicht wusste, was Siterius verlangte. Doch hatte die Königin diesen Worten solch eine Bestimmtheit verliehen, das im klar wurde, dass es etwas von unbeschreiblichen Wert sein musste. Fragend sah sie ihn an.
„Schick bitte sofort nach meinem Gemahl und lass uns allein. Ich muss mit ihm eine Lösung finden!“
Mit einer Verbeugung verließ er das Zimmer und machte sich auf die Suche nach dem König.
Er trat hinaus in den Flur und streifte durch die Korridore. Hier und da bog er mal rechts, mal links ab, doch er tat dies nicht planlos. Er wusste wohin er zu gehen hatte!
Vor einer hölzernen Tür verharrte er, strich seine Kleider glatt und klopft an. Als ein raues „Herein!“ erklang, drückte er die Klinke herunter und trat in den Raum.
Der König stand vor einem Tisch und musterte einige Pergamentrollen, welche sich darauf befanden. Seine Augen ließen ihren Blick einen kurzen Moment durch den Raum streifen, um zu gucken, wer seine Ruhe störte und als er den Leibdiener seiner Frau sah, wandte er sich von seinen Aufzeichnungen ab.