Als nach gut fünfzehn Minuten Marc den Kopf hinter dem Vorhang heraus streckte, traf er sofort auf die Blicke von Tina und Zoe, welche sich beide angeregt am unterhalten waren. Beide hatten ein breites grinsen aufgesetzt, als sie ihre Köpfe den Jungs zuwandten und bezeugten ihm mit einer Handbewegung herbei zu kommen.
Kaum waren er und Kevin komplett zu sehen, fing das gegacker der Mädchen an und wollte nicht mehr verstummen. Auch die Jungs waren nun in Leinenhemden gekleidet und trugen passende Hosen dazu. Besonders bei Kevin war dies ein mehr als ungewöhnliches Bildnis. Teros hingegen konnte die Reaktionen der Anwesenden aufeinander gar nicht verstehen. Für ihn trugen sie die normalste Kleidung der Welt.
Es vergingen weitere Minuten, bis Herr Seedner hinter dem Vorhang hervor trat. Auch er trug ein Leinenhemd und -hose, doch keiner der anwesenden Schüler wagte es einen Muks von sich zu geben. Tina und Zoe mussten sich eingestehen, dass egal was Herr Seedner trug, er einfach nur umwerfend aussah! Marc und Kevin fanden nur, dass geteiltes Leid, halbes Leid war.
„Ich danke ihnen, dass sie mir die Kleidung ihres Mannes zur Verfügung stellen!“ sprach er die Frau an der Kochstelle direkt an, sodass sich diese aus Höflichkeit sofort umdrehte und ihn ansah. Wieder fiel ihr eine Schüssel aus der Hand, während ihre Augen sich mit Tränen füllten. „Fredorik!“ brachte sie nur mit erstickender Stimmer hervor. Teros wurde hellhörig. „Aber Mutter, das ist nicht..“ doch dann verstummte auch er.
Keila war die einzigste, die mit der Situation nichts anfangen konnte. Gebannt schaute sie abwechselnd von ihrer Mutter zu ihrem Bruder über und dann wieder zu Herrn Seedner.
Warum brachte dieser komisch aussehende Mann, jedenfalls komisch aussehend, bevor er die Kleider ihres Vaters hatte angezogen, so eine Verwirrung in dieses Haus und warum hatte ihre Mutter deswegen sogar zu weinen begonnen? Ihr wurde das alles zu viel und sie verließ das Haus.