[Fotostory] Magical

Heute mal ganz Kommentarlos, die Kommis werden alle bei der nächsten Fortsetzung beantwortet.
Weiter geht's:
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Am Abend dieses mehr oder weniger ereignisreichen Tages saß ich schon in mein Schlafgewand gekleidet, ich hatte mich inzwischen an die merkwürdige Kleidung gewöhnt, auf dem Balkonartigen Vorbau der Hütte und schaute in die Sterne. Die Nacht war recht kühl, aber kein Wölkchen trübte den Blick auf dieses atemberaubende Bild. Ich schloss kurz die Augen und sog die klare Nachtluft durch die Nase ein. Ich spürte, wie sie meine Lungen durchströmte und jede einzelne Zelle meines Körpers mit Sauerstoff versorgte. Meine Gedanken kreisten um den Lichtelf Tray und die Hochelfe Myka. Was sie gesagt hatte… ja, das hatte mich doch zugegeben ein bisschen verunsichert. Natürlich, sie hatte sicher Recht wenn sie sagte, dass ich verliebt war, doch was war das schon für eine Liebe? Tray war ein Elf, ein magisches Wesen. Und ich eine junge Frau, die nicht in diese Welt gehörte. Es würde niemals funktionieren, das ganze war sowieso eine aussichtslose Geschichte…
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich Schritte hinter mir hörte.

Onurij, der ‚gute Dämon’ stand in der Tür und schaute mit einem glasigen Blick auf mich herunter.
„Hast du was, Nuri?“, sagte ich.
Nuris Blick wurde wieder klar und er schüttelte den Kopf. Er trat einen Schritt zu mir heran, gab mir die Hand und zog mich auf die Füße.
„Mach dir keine Sorgen, Zuckerpüppchen.“
„Keine Sorgen worüber?“, fragte ich und schaute ihn ein wenig verwirrt an.
„Über diesen tollen… Plan, wenn man ihn so nennen kann. Ich werde Sha-le-Mik und ihre Anhänger auf eine falsche Fährte locken. Und dann werden wir dich in Windeseile zum nächsten Dorf, nach Tunigberg bringen.“, erklärte er mir.
Ich nickte bloß, das wusste ich alles schließlich schon. Onurij schaute mich weiterhin an, doch wusste er scheinbar nicht, was er sagen sollte.

Ehe die Stille also anfing, für uns beide peinlich zu werden, ergriff ich das Wort.
„Ich muss mich übrigens nochmals bei dir bedanken, Nuri. Du hast mir das Leben gerettet, als du kamst und diesen Ghul vertrieben hast.“, sagte ich und lächelte ihn dankbar an.
Auch Nuris Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen, er hatte das freundlich Gucken noch nicht so drauf.
„Ich werde es gerne wieder tun. Du musst dich dafür nicht bedanken, Süße. Ich rette hübsche Frauen gerne.“
Ich kicherte leise. Zum Glück wurde mein Gesicht nur vom wenigen Licht, was von Drinnen nach Draußen gelangte erhellt, weshalb Nuri nicht sehen konnte, dass ich rot geworden war.

„Ich, also…“, stammelte ich, doch Nuri machte bloß kurz „Shhht!“ und ich verstummte wieder.
Er nahm sanft meine Hand von meinem Nacken weg, wo ich zuvor nervös an einer Haarsträhne herumgespielt hatte.
„Du bist wirklich etwas besonderes, Sarah, und ich will nicht, dass dir etwas passiert.“, sagte der Dämon sehr leise.
Ich wusste wirklich nicht, was ich in diesem Moment sagen sollte. Nuris Gesicht war durch das von hinten kommende Licht noch dunkler und so leuchteten seine weißen Zähne, als hätte er Glühwürmchen in seinem Mund, als er sie zu einem wahrlich strahlenden Lächeln entblößte.
„Ich finde dich toll.“
Ja, er war es ja doch auch irgendwie.
„Und Tray ist nichts für dich.“

Erst jetzt kam meine Fähigkeit, zu sprechen, wieder zu mir zurück, ich nahm meine Hand weg und schaute ein wenig beleidigt, wenn gleich er wahrscheinlich sowieso richtig lag.
„Ach, und wieso nicht?“
Meine Stimme war kühl und schnippisch. Das Lächeln verschwand aus Onurijs finsterem Antlitz.
„Er ist ein Elf. Du bist ein Mensch. Er lebt hier, doch du kommst von weit her. Und du musst zurück in deine Heimat.“, sagte er zu seiner Verteidigung.
„Mh, aber er könnte doch mit mir kommen. Oder ich bleibe einfach hier.“, sagte ich, doch meine Stimme war wieder normal.
Der Dämon hatte sowieso Recht. Es stimmte, dass eine Beziehung oder etwas ähnliches niemals funktionieren würde, wenn man das mal rational betrachtete.
„Du weißt doch, dass das nicht gut geht, Sarah.“

Das Gesicht des Dämons wirkte plötzlich unglaublich sanft auf mich. Er schenkte mir ein aufmunterndes und sehr leichtes Lächeln. Wäre Nuri ein ganz normaler Menschenmann, dann wäre er vermutlich tierisch hübsch.
„Aber es gibt immer einen Weg.“, protestierte ich weiter, doch mein Protest war eigentlich nur ein kleiner, leiser.
Denn ich flüsterte, tonlos, als würden die Worte keine Bedeutung haben und einfach nur aus meinem Mund heraussprudeln. Und so war es auch, denn ich verlor mich gerade in den schwarzen Augen meines Gegenübers.

Nuri ergriff seine Chance… und meine Hände.
„Es ist eigentlich eine Verschwendung, dich nach Hause zu schicken, doch es ist für alle das Beste. Doch trotzdem, eine Sache würde ich furchtbar gerne tun.“
Nuri flüsterte nun ebenfalls und ich schaute ihn gespannt und immer noch auf seine Augen fixiert an.
„Ach ja? Was denn?“, wisperte ich immer noch recht monoton.
„Nur eine Kleinigkeit. Eine klitzekleine… klitze… kleine… Kleinig…. keit…“
Onurij zog mich ruckartig an sich und drückte mich an sich und dann…

…dann drückte er mir seine Lippen auf meine.
Ich riss vollkommen verblüfft wie ich war die Augen weit auf. Ich erkannte nur noch den verschwommenen Umriss einiger von Nuris Haaren, denn er war mir sehr nah. Zu nah?
Meine Arme hingen schlaff an meiner Seite runter, ich war leicht nach hinten gebeugt, konnte dem Kuss jedoch nicht entfliehen, denn Nuri hielt mich fest in seinen Armen.
Was tun? Protest erheben? Schreien? Weglaufen? Mit ihm schimpfen? Ihn schlagen? Oder… den Kuss erwidern?

Ich erinnerte mich an meinen letzten Gedanken nach Mykas und meinem Gespräch. Ja… was hatte ich schon zu verlieren?
Meine Hände wanderten langsam Nuris Rücken hinauf und ich schloss meine Augen. Es konnte nichts passieren, was schon? Schlimmer als in dieser Welt zu sein konnte es nicht werden. Außerdem wäre ich sowieso recht bald wieder zu Hause. Und dann wären sowieso alle Probleme gelöst. Wieso also nicht? Wieso nicht?

Wegen Tray nicht, doch Tray zählte nicht, Tray war aus meinen Gedanken gebannt, in denen nur noch einer umher spukte:
Onurij, mein Retter.


To be continued...

Hallöchen ihr Lieben!

Eigentlich gestern geplant, heute dann aber leider doch erst umgesetzt: eine neue Fortsetzung!
Zuerstmal zur beantwortung der Kommentare, die vom letzten Mal erspare ich mir aber, wer da noch unbeantwortete wichtige Dinge hat, schreibt sie bitte nochmal xD

@ Doxxy: Ach, hübsche Frau im Haus, Myka und Plym sind ja schon langweilig, also alle auf die drauf!
@ Twilight: Böser Nuri, da stimm ich dir zu!
@ Llynya: Ach, ob es Streit gibt steht ja noch nicht fest *zwinker* und ja, Nuri ist natürlich ein bisschen böse, ist ja schließlich ein Dämon.
@ Mihaka-Girl: Da hast du sie schon! DAnke für das Lob!
@ >Ines<: Hey, du bist gut im "raten", wirst schon sehen, was aus deinem Beitrag gestimmt hat. Und alles weitere wird sich natürlich noch zeigen. Aber ja, Sarah ist nach wie vor in Tray verliebt.
@ Kiara: Mit Zauberei hat das nichts zu tun, dass die alle auf sie fliegen *g* aber sie hat scheinbar wirklich was besonderes an sich.
@ Nightdragon: Ganz so tiefgründig ist das Ganze nicht. Also vonwegen Tray hat noch so moooonster große Geheimnisse. Höchstens kleine.
@ nussi.: Drama Baby! Muss natürlich sein.
@ faLLiin' anqeL: Sarah ist nicht leichtsinnig, sie kann ja nix dafür *hüüüüstel*
@ Rivendell: Vermutlich muss man beide tadeln!
@ PsychoticKitten: Ich wäre auch nicht gerne an ihrer Stelle, nee
@ scheinie: Wooow, so ein Lob, das freut mich riesig! Dankeschön!

Und diesmal wart ihr WIRKLICH fleißig xD dafür habt ihr euch die Fortsetzung redlich verdient. Falls noch wer von euch nicht benachrichtigt wird, dies aber möchte, so melde er sich bitte bei mir!
Viel Spaß nun!

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Die Sonne kitzelte mich an der Nase und mein ganzer Körper zuckte zusammen, als ich niesen musste. Als ich langsam und müde die Augen öffnete und einen Blick aus dem Fenster war, sah ich, dass es bereits Mittag sein musste. Wo war ich überhaupt?
Nachdem ich meinen immer noch recht trüben Blick noch mal durch das Zimmer schweifen lies, kam ich zu der Erkenntnis, dass ich auf dem Schlafsofa im Schlafzimmer lag. Mein Rücken schmerze von der unbequemen Nacht. Oder wie lange hatte ich überhaupt geschlafen?

Ich richtete mich allmählich auf. Wie war ich hier bloß gelandet? Ich konnte mich komischer Weise an rein gar nichts erinnern. Ich hatte wirklich nicht die geringste Ahnung, wie ich in dieses Gewand gekommen war, wie und wann ich auf der Couch gelandet war und wer meinen Zopf gelöst hatte. Was ging da nur vor sich?

Der Schlaf steckte mir noch immer in den Glieder, als ich mich ganz aufgerichtet hatte. Ich musste sehr lange geschlafen haben, so wie sich mein Körper nun anfühlte. Trocken, ich hatte Durst, und eingerostet, als hätte ich meine Gelenke ewig nicht mehr bewegt. Und zusätzlich knurrte mein Magen auch noch erbärmlich laut vor sich hin. Doch viel wichtiger als meinen Hunger zu stillen war erstmal, eine Antwort auf die Frage ‚Wo bin ich, wie bin ich dahin gekommen und was soll das alles überhaupt?’ zu finden. Wobei den ersten Teil konnte ich ja quasi schon beantworten. Aber alles andere? Langsam rieb ich mir den Sand vom Schlafen aus den Augen.

Allmählich kehrte mein Erinnerungsvermögen zurück. Ich wusste zwar noch nicht, wie ich hier hoch gekommen war, wie ich mich so hatte anziehen können doch es konnte nichts gutes bedeuten. Denn ich wusste wieder, dass ich Onurij getroffen hatte. Und irgendetwas war da passiert. Als hätte er mich verzaubert gehabt. Ich war quasi in seinen Bann gezogen worden. Das konnte alles WIRKLICH nichts gutes bedeuten. Aber überhaupt nicht. Angestrengt versuchte ich mich an das Geschehene zu erinnern und kniff dazu die Augen fest zusammen. Ich suchte verzweifelt in meinem Kopf nach Bildern vom Abend… oder von vor einigen Abenden, wusste ich ja nicht. Und dann war es da.

Verschleiert, verschwommen und irgendwie surreal, aber es musste wahr sein. Ich hatte Nuri geküsst. Ob noch mehr? Ich hatte nicht die geringste Ahnung. Ich konnte mir nur ausmalen, wie ich zu dem anderen Gewandt gekommen war und wie meine Haare ihr Gummi verloren hatten. Keine schöne Vorstellung, aber was sollte ich schon tun? Ich hatte sicher keine Schuld an diesem Vorfall, außerdem wusste ich ja wirklich nicht genau, was nun passiert oder auch nicht passiert war. Ich seufzte leise und dachte einen Moment lang an Tray. Was, wenn er das alles mitbekommen hatte? Dann würde unser „Date“, wovon er wohlmöglich noch gar nichts wusste, sicher platzen. Aber was sollte das schon, nicht mehr lange, und ich wäre zu Hause.

Ich ging langsam vom Schlafzimmer nach unten in die Küche und holte mir ein Glas Wasser, denn ich hatte immer noch schrecklichen Durst und meine Zunge klebte an meiner trockenen Kehle. Immernoch etwas melancholisch und verzweifelt trank ich also mein Wasser, als mir eine angenehme Wärme entgegenschlug und ich schon kurz darauf ihren Erzeuger sah. Myka war fröhlich ins Zimmer gehopst. Ich fragte mich, wie sie so fröhlich sein konnte nach dem, was geschehen war, doch sie wusste davon vermutlich nicht einmal etwas.
„Oh guten Morgen Sarah!“, flötete sie mir entgegen.
„Guten Morgen?“
„Ja Morgen. Ich wundere mich ja schon, dass du so früh auf bist. Du warst doch gestern erst so spät im Bett!“
Sie grinste mich viel sagend an. Und es war also doch nicht Mittag, sondern früh am Morgen? Eigenartig.

„Na, und? Fühlst du dich schon bereit?“, fragte Myka und ich hatte keinen blassen Schimmer, wofür ihr mich bereit fühlen sollte.
„Ähm, weiß nicht so genau.“, antwortete ich also sicherheitshalber.
„Ach, das kommt schon noch. Heute Abend wird sicher super!“
„Was ist heute Abend?“, fragte ich und merkte sofort, dass ich das lieber nicht hätte fragen sollen, denn Myka schaute mich ein wenig verwirrt an.
„Da haben wir doch gestern drüber gesprochen, Sarah. Heute Abend ist dein Treffen mit Tray! Ohh dann wird es endlich wieder etwas Liebe im Haus geben!“
Sie strahlte mich förmlich an und ich wurde von einer Welle von Glück mitgerissen.
Oh ja, da hatten wir drüber geredet. Hatten wir das? Ich konnte mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern. Vielleicht war ich ja wegen Onurijs Zauber einen Tag lang in Trance gewesen? Vielleicht hatte ich mir das Kleid selbst angezogen?

„Alles ok mit dir, Sarah?“, fragte Myka plötzlich.
„Willst du dich vielleicht gar nicht mit Tray treffen? Du… ich kann deine Gefühle gerade gar nicht deuten, sie sind so verwirrend. Und tut mir leid, dass ich sie empfange, da kann ich nichts gegen tun.“
Ich zuckte nur mit den Schultern.
„Macht nichts. Und ich weiß selbst nicht so genau, was ich gerade fühle. Aber… doch, ja ich will Tray treffen, natürlich.“, sagte ich, doch es klang nicht sehr überzeugend.
Offenbar jedoch überzeugend genug für Myka, denn sie plauderte plötzlich fröhlich drauf los, was sie mit mir alles anstellen würde.

„Ich werde dir die Haare hübsch machen und ich habe ein fantastisches Kleid für dich, das wirst du tragen! Es passt dir bestimmt, ansonsten helfe ich mit einem kleinen Zauber nach. Und dann werdet ihr was hübsches zum Essen bekommen und es wird Musik spielen, ich habe ein paar Feen die euch schöne Musik machen können. Oder lieber Waldnymphen?“, plapperte sie vor sich hin und erwartete plötzlich eine Antwort von mir.
Wieder zuckte ich nur mit den Schultern, denn ich hörte nicht wirklich hin.
„Oh ja, als du vorgestern Abend mit Nuri nach Hause kamst, da hast du gemein Waldnymphen. Da habe ich dich schon mal gefragt. Du bist aber auch zu vergesslich Sarah. Aber sag mal, wo wart ihr beide denn da eigentlich?“
Schon wieder so eine Frage. Aber jetzt wusste ich wenigstens bescheid. Vorgestern. Also hatte ich einen Tag verpasst. Na ja.
„Spazieren.“, antwortete ich.

„Oh ja, Nuri ist manchmal richtig romantisch.“, Myka kicherte wie ein 12 jähriges Schulmädchen, das gerade seinen Schwarm gesehen hatte.
Während sie mir also weiter von ihren Plänen erzählt machte ich mir noch immer Gedanken darüber, was wohl passiert war und was ich nun wollte. Aber gut, das Treffen mit Tray würde schon ok gehen. Was sollte ich JETZT schon noch verlieren?

To be continued...