[Fotostory] Ein lang ersehnter Kindheitstraum

Es dauerte eine Weile und es machte den Anschein, als ob er sich erst eine passende Antwort zusammenreimen müsste.
„Ja, ehm, wissen Sie, ehm, ah genau…“
„Ja was denn nun? Ich habe nicht ewig Zeit und irgendwann wollte ich auch noch mal schlafen gehen!“
„Ja, genau darum geht es ja, ich meine ich bezahle ja genau wie Sie für dieses aus und da ist es ja wohl mein gutes Recht, wenn ich ebenfalls in diesem Bett schlafen kann, jedoch gibt es da ein winziges Problemchen, meine Freundin möchte gerne dort schlafen wo ich auch schlafe…“,kam es nun doch prompt aus seinem Mund herausgeplatzt.
„BITTE,WAS?“, ich konnte es einfach nicht glauben, „SIE WOLLEN WAS?“
Ein paar Minuten vergingen, mittlerweile waren es 5 Minuten, bis ich mich wieder gefasst hatte… „Also wenn ich das jetzt recht sehe, wollen Sie, dass wir zu DRITT in diesem Bett schlafen?
„Ja von mir aus können Sie auch auf dem Sofa schlafen…“
„ICH SOLL WAS? Also mal ganz ehrlich, wenn Sie unbedingt mit ihrer, wie Sie es nennen, Freundin in einem Bett schlafen wollen, dann fahren Sie entweder ins Hotel oder zu ihrer Freundin. Aber mich bekommen Sie hier nicht raus…Weder sie, noch 10 Elefanten!!!“
Mit diesen Worten schob ich ihn aus dem Zimmer und als er sich umdrehte und noch etwas sagen wollte knallte ich ihm die Tür vor der Nase zu und schloss ab.

Am nächsten Tag rief ich erstmal Jilly an,welche immernoch sauer auf mich war,weil ich sie ja gestern mitten in der Nacht geweckt hatte.
Als ich ihr mein Leid von den letzten Tagen geklagt hatte,beteuerte sie mir noch einmal,dass sie wirklich nichts mit diesem Typen,welchen Namen ich immer noch nicht kannte, zu tun hätte.
„Schätzchen, ich habe eine Idee…Wie wäre es, wenn ich jemanden engagiere, der so tut als wäre er dein Freund, dann zeigst du diesem Typen mal, wie es ist, wenn ständig in jeder Ecke des Hauses rumgeknutscht wird…“
„Meinst du das bringt was?“
„Klar, vertrau mir ,ich schicke dir gegen Nachmittag jemanden vorbei, sorg dafür das dein Mitbewohner das auch ja mitbekommt, ok?!“
„Geht klar, Chef! Machs gut, und sorg dafür, das er zum anbeißen aussieht..“
Dann legte ich auf und machte mich etwas hübsch für meine Verabredung am Nachmittag.

Er war unerwartet pünktlich.Zum Anbeißen sah er zwar nicht unbedingt aus,aber es ging,ich musste mich ja auch nicht in ihn verlieben,ich sollte bloß meinen Spaß haben.

Wir unterhielten uns ausgiebig darüber was wir machen und wo die Genzen sind.Wir waren uns auch einig,das wir uns zwar küssen,aber nicht lange und auch ohne Zunge.Auch im Bett wollten wir nicht miteinander landen.Ich wollte meinen Spaß und Jack,ja so hieß er,war Jilly noch einen Gefallen schuldig.
Wie verabredeten uns noch für den heutigen Abend und verabschiedeten uns mit einer Umarmung.

„Nanu? Wo geht’s denn hin?“
„Ich wüsste zwar nicht, was Sie das angeht, aber ich habe eine Verabredung. Ach so und Sie brauchen gar nicht versuchen in mein Schlafzimmer zu kommen, das habe ich abgeschlossen und den Schlüssel habe ich bei mir! Oh, beinahe hätte ich es vergessen…Ihre Geliebte hat angerufen. Ich bin jetzt weg, mein Freund wartet bereits draußen im Auto auf mich. Sie brauchen nicht auf mich warten, es kann spät werden.“
Ich sah nur noch sein verdutztes Gesicht und schloss dann die Tür um so schnell wie möglich zu verschwinden, ich hatte echt die Schnauze voll.

Spät in der Nacht...

„Soll ich dich noch nach Hause bringen?“
„Ja das wäre nett.Wir können auch noch draußen im Garten die Sterne beobachten,nur für den Fall,dass ER uns sieht.“
„Ja,gute Idee.“
Als wir im Garten angekommen waren,kamen wir gar nicht dazu die Sterne zu beobachten,das war auch eine blöde Idee von mir...
Ich weiß nicht was in mich gefaren war,ja ich hatte etwas getrunken aber nicht viel,zumindest nicht so viel,das ich nichts mehr mitbekam.Vielleicht war ich ja bloß verzweifelt und habe es genossen endlich mal wieder Lippen des anderen Geschlechts auf meinen zu spüren,jedenfalls wollte ich gar nicht mehr aufhören und wir küssten uns innig.Warum gefiel es mir nur so gut,wir waren uns ja schließlich vorher einig gewesen das wir uns nicht länger als 3 Minuten küssen würden.Seine Hände glitten immer weiter in Richtung meines Popos.
Und dann geschah es.....

Es war ein ganzes Jahr vergangen. Ein Jahr ,in dem viel passiert ist. Ich hatte meinen Aufenthalt in dem Ferienhaus gekündigt und nun wohne ich hier in der kleinen Siedlung in LA. Ja man könnte vielleicht denken, das ich sehr viel Geld verdiene, da ich ja nun ganz alleine hier wohne, ohne Jilly und da die Miete ja relativ hoch ist, muss man schon ein gewisses Sümmchen verdienen. Doch wenn man so lebt wie ich, sparsam und zurückhaltend, dann ist selbst das kein Problem für mich. Aber naja Sie wissen ja gar nicht was in dem Ferienhaus noch alles passiert ist.
Dann fang ich mal an zu erzählen:

Ich hätte nie gedacht, dass es wirklich hätte passieren können, ich meine wir hatten alles gut durchdacht und nun passierte es. Ich fing an Gefühle für ihn zu entwickeln und deswegen war mir klar, es war eine scheiß Idee diesen Kerl namens Jack zu engagieren. Wir hatten diesen Abend so viel Spaß zusammen und er gab mir das Gefühl, dass ich ihm wichtig wäre. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl jemandem wichtig zu sein und das war ein verdammt schönes Gefühl.
Er war so rücksichtsvoll und alles nur, damit ich mich bei ihm wohlfühlen konnte.
Ich wusste zwar nicht, was dagegen sprechen sollte, dass ich was mit ihm am Laufen hatte, jedoch wusste ich dass es nicht richtig wäre.
Ja gut, heute Abend hatten wir uns super verstanden, doch ich wusste ja nicht, ob er immer so zu mir sein würde. Ich kannte ihn ja nicht mal richtig.

Als wir unseren leidenschaftlichen Kuss beendet hatten, lief ich mit Tränen in den Augen hoch, vorbei an diesem komischen Typen, wessen Namen ich immer noch nicht kannte und in mein Zimmer.
*klopf klopf klopf*
Mit einer ziemlich leisen Stimme sagte ich: „Herein?!“
„Hey was ist denn los? Habe ich etwas falsch gemacht?“, wollte Jack wissen.
„Nein, du nicht, sondern ich.“, heulte ich nun groß los.
Verständnisvoll entgegnete er mir: „Wieso? Was hast du denn gemacht?“
„Na ich habe mich auf diese Schnapsidee von Jilly eingelassen…Es ist besser, wenn wir dieses Schein-Date für heute beenden und uns nie wieder sehen.“
„Aber wieso denn? Ich fand es sehr schön, und ich finde dich sehr nett…!“
„Ja das habe ich wohl gemerkt. Wir hatten vorher doch ganz klar ausgemacht, dass das alles ohne Gefühle ablaufen soll!“
„Du hast zu viel getrunken und weißt nicht mehr was du sagst, am besten ist, du schläfst erstmal!“
„Ich habe nicht zu viel getrunken klar?! Und überhaupt lasse ich mir von dir nichts sagen! Verschwinde!“, schrie ich ihn an.

Am nächsten Tag packte ich meine Koffer und begab mich auf Wohnungssuche in LA. Ich wollte endlich aus diesem Kuhkaff raus und mein eigenes Leben leben. Das war ja wohl nicht zu viel verlangt.

Und nun bin ich hier. In der 7th Avenue.Mit einem kleinen Vorgarten, in dem prächtige Tomaten wachsen und einem Apfelbaum. Das Haus neben mir ist noch nicht bewohnt und ständig kommen Leute um es zu besichtigen. Obwohl es genauso aufgebaut ist wie meins auch, scheint es den Menschen nicht zu gefallen, was ich allerdings nicht verstehen kann. Gut es hat bloß ein Schlafzimmer, Küche und Bad .Doch wenn man es geschickt einrichtet, passt sogar noch eine Couch und ein Fernseher rein.
Ich habe wieder mal einen Job gefunden, in einer Modelagentur. Ich sitze dort an der Rezeption und nehme die Bewerberinnen in Empfang, rede ihnen gut zu und höre mir die Sorgen an. Auch wenn sie nicht angenommen werden, versuche ich mein Bestes sie zu trösten.

Als ich heute dabei war meine Tomaten zu düngen, sah ich jemanden die Straße entlang kommen.
Wollte dieser Mann etwa das Haus neben meinem beschtigen?
Was geschieht als nächstes? Fortsetzung folgt...!

So.Den Titel abe ich nun ändern lassen,da Die Verwandlung ja nicht mehr so wirklich passt.Deswegen steht nun stattdessen "Ein lang ersehnter Kindheitstraum" dort.

Und jetzt gehts weiter,viel Spaß beim Lesen.



Etwas später am Abend, klingelte mein Telefon…schrecklicher Klingelton, den muss ich unbedingt noch ändern.



„Filiz McCollin?“, erwartungsvoll wartete ich darauf, dass sich am anderen Ende jemand bei mir meldete.
„Ehm ja, ich wollte sie bitten, doch mal nach nebenan zu kommen. Ich habe von meinem Vermieter gehört, dass sie sich mit der Heizung auskennen und ich bekomme das Biest einfach nicht dazu, mir das Haus zu heizen.“
„Ja klar, wer sind sie denn?“
*piep, piep, piep*
Na toll, der Akku meines Schnurlosen Telefons war mal wieder alle. Ich verfluche dieses Telefon. Also schnappte ich mir meinen Haustürschlüssel, und rannte rüber zum Nachbarhaus.



Vor der Haustür wurde mir erst klar, dass dieses Haus doch völlig leer stand. Nein halt, jetzt fällt’s mir ein, der unbekannte, den ich heute Nachmittag gesehen hatte, jetzt erkannte ich auch die Stimme vom anderen Ende der Leitung.
Etwas widerwillig klingelte ich dennoch, denn was tut man nicht alles für eine gute Nahbarschaft.
„SIE?“ Ich glaube er war kurz davor, die Tür wieder zuzuknallen, doch da er ja auf meine Hilfe angewiesen war, riss er sich zusammen und bat mich in sein Haus.




„Ehm ja ich. Ich denke, das auch sie in de letzten Jahr erwachsener geworden sind und naja ich will ja nicht nachtragend sein und da wir ja nun offensichtlich Nachbarn sind, wäre es ja wohl angebracht zu wissen wie der Nachbar heißt. Also mein Name ist Filiz McCollin und sie sind…?“
„Ich bin Christopher Miller“
„Ah, freut mich, und wo finde ich jetzt die Heizung?“



Nachdem ich alles soweit eingestellt hatte, und die Heizung einwandfrei lief, lud er mich noch ein, ein Weilchen zu bleiben.
„Wie wäre es mit einem Glas Wein?“, fragte er mich doch etwas unsicher, „Wir hatten letztes Jahr im Ferienhaus einen etwas schlechten Start oder etwa nicht?“
„Ja vergeben und vergessen, würde ich mal so sagen. Und sind sie mittlerweile verheiratet oder verlobt?“
„Sehen sie hier außer uns noch wen?“
„Wenn ich ehrlich bin nein, blöde Frage!“ Ich musste kichern und zum ersten Mal sah ich seine bezaubernden Augen.
Filiz verdammt noch mal, reiß dich zusammen.




Da wir ja nun schon sehr viel Alkohol im Blut hatten, ich zumindest, wusste ich nicht mehr so recht, was mit mir geschieht und ließ alles über mich ergehen.



Als ich dann mitten in der Nacht aufwachte und wie gewohnt nach dem Aufstehen das Bett zurecht machte, fiel mir erst auf, wo ich mich befand.
-Nanu, das ist ja gar nicht mein Bett…-



Schnell begriff ich was passiert sein musste, zog mich an und rannte wie eine Bekloppte in mein Haus und schloss die Tür hinter mir ab.


Kommis sind erwünscht,Kritik auch...

Lg die wolke