Die folgende FS besteht aus der Zusammenarbeit von FunnyChrissy und mir.
Wir haben lange und ausführlich hin und her überlegt und herausgekommen ist das Werk "Atemlose Stille".
FunnyChrissy schreibt den Text (nur an einer Stelle in Chapter zwei bisher, habe ich auch einen Absatz geschrieben)
und ich mache die Bilder (eine Premiere sozusagen, da ich zuvor noch die eine FS oder dergleichen gemacht habe),
habe die entsprechenden Personen erstellt.
Wir hoffen das euch die Story - ebenso wie uns - ans Herz wächst.
Wir sind für konstruktive Kritik jeder Zeit offen (schließlich wollen wir etwas lernen um besser werden zu können),
freuen uns natürlich auch sehr über Lob.
Nun Schluss mit weiteren langen Redenschwingen.
Wir wünschen euch ~ Viel Spaß beim Lesen!
© by FunnyChrissy and Eaver
~ *~ Kapitel One ~*~
~ the beginning ~
Atemlose Stille – nichts regte sich. Es war, als würde die Welt still stehen. Als hätten die Vögel aufgehört zu singen und die Sonne wäre auf immer verschwunden. Das Rauschen des Windes war einer unheimlichen Ruhe gewichen. Selbst das monotone Ticken der alten Uhr war verstummt. Stille. Schweigen. Ewige Stille.
Dabei war doch alles wie immer. Natürlich schien die Sonne noch. Als ebenso selbstverständlich sahen es wohl die Vögel an, ihr Liedchen zu trällern. Auch der Wind rauschte noch in den Bäumen. Diese dämliche Wanduhr tickte ebenfalls gleichmäßig vor sich hin. Aber sie nahm es einfach nicht mehr wahr. Sie hasste diese alltäglichen Geräusche. Sie hasste das fröhliche, unbeschwerte Lachen eines Menschen. Sie hasste, wie der Wind mit ihren Haaren spielte, sobald sie das Haus verließ. Sie hasste es. Aber am meisten hasste sie…………sich selbst.
Genervt hielt sie sich die Ohren zu oder sie verkroch sich unter der Bettdecke, nachdem sie sämtliche Türen und Fenster verriegelt hatte. Sie wollte nichts von alledem hören. Hatte sie überhaupt das Recht, es noch zu hören? Hatte sie das Recht, diese Luft zu atmen? Das Recht, morgens aufzustehen und sich auf den Tag vorzubereiten? Oder einfach nur ein gutes Buch zu lesen? Über ein Missgeschick zu schmunzeln? Nein, sie hatte überhaupt keine Rechte mehr. Es war ohnehin alles so sinnlos geworden. Warum war sie überhaupt noch auf dieser Welt? Warum durfte sie nicht einfach gehen und Aija kam zurück….Wäre das nicht fair? Gerecht?
Doch fragte das Leben danach? Nach Fairness? Gerechtigkeit? Diese Worte…so banal, albern und nichts sagend. Für sie bedeutete Gerechtigkeit nichts mehr. War es vielleicht gerecht, dass Aija sterben musste und sie noch lebte? War es fair, dass sie noch hier war und SIE nicht? NEIN! NEIN und nochmals NEIN! Warum nur musste es dazu kommen? Sie hätte sterben müssen, nicht Aija….ACH Aija!!! Wo bist du bloß? Warum kommst du nicht einfach nur zurück und sagst mir, dass alles ein böser Alptraum gewesen ist? Das es dich noch gibt…Solche Gedanken quälten sie tagaus und tagein, ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Fragen, auf die es auch nach intensivsten Gedankengängen keine Antworten gab. Sie verliefen ergebnislos im Sande. Warum gab es diesen Menschen plötzlich nicht mehr? Es konnte nicht sein, es durfte nicht sein…WARUM???
Aija gab es nicht mehr. Sie war tot. Gestorben durch ihre Schuld….Aija, welche gerade erst ihren 23. Geburtstag feiern wollte. Dieser Tag, welcher gleichzeitig auch ihr Todestag war. Aija – war sie nicht eine Bereicherung für jeden gewesen? Voller sprühender Ideen, selbstbewusst und hungrig nach Leben, nach Abenteuern und Aktion. Dieser lebensbejahende Mensch, Mittelpunkt jeder Party und eine Bereicherung im Leben eines Menschen wie Lena. War sie nicht gar eine Bereicherung für jedes Leben der Menschen, die um sie herum waren? Wie hatte Lena Aija bewundert für ihre Spontaneität, ihre Auffassungsgabe und die Kunst, aus allem das Maximale herauszuholen. Die es verstanden hatte, dem Augenblick alles abzugewinnen.
Auch ihr, Lena, sagte man nach, ein guter Mensch zu sein. Oh ja, ein herzensguter Mensch. Sie sei immer besonnener gewesen als die quirlige Aija. Der ruhigere, vernünftigere Part der Freundinnen, der ruhende Pol…hieß es nicht so? Dafür hatte Lena nur ein Lachen übrig. Die Menschen hatten gut reden. Sie hatten doch keine Ahnung, keiner verstand was in ihr vorging. Jeder redete nur von „Unglück“ und „nicht zu verhindern gewesen“. Schwätzer – alles Schwätzer.
Wieder diese Stimmen in ihrem Kopf. Hörten die überhaupt nie auf? „Hör mal, Lena. Hast du nie mitbekommen wie Aija dir mitgespielt hat? Sie hat dich doch nur ausgenutzt.“ Oder dieser noch grauenhaftere Satz: „Sie war der ständige Mittelpunkt, während du immer ein lästiges Anhängsel warst, wach endlich auf.“ Nein, genau DAS wollte sie nicht hören. Es war falsch, falsch, FALSCH, so FALSCH! Sie wussten doch alle nicht, wer Aija wirklich war. Sie war so besonders, so schön und so klug. Sie fehlte Lena an allen Ecken und Enden. Ohne sie war sie nur noch halb am Leben. Ein Teil war mit ihr gestorben. Es war einfach so…SIE, Lena, lebte. Während Aija gehen musste. Gehen in diese andere Welt, aus welcher sie nie zurückkommen würde. NIE! NIE NIE NIE! Dieses eine Wort brannte sich in Lenas Herzen fest. Hämmerte in ihrem Kopf, stundenlang, tagelang. Sie konnte vielleicht das Zwitschern der Vögel aussperren, dass Scheinen der Sonne verleugnen oder die Batterien der Uhr entfernen. Aber diese Gedanken konnte sie nicht einfach so abschalten. Es nutzte nichts. All dies, diese unerträgliche Situation, das Leben selbst hatte keinen Sinn mehr. Sollte sie nicht auch einfach sterben? Aber damit war niemanden geholfen. Nein, sie musste leiden. Leiden für Aijas Tod.
Selbstquälerisch schloss sie erneut die Augen und ließ diesen schrecklichen Tag Revue passieren. Den Tag, an welchem sie an einem Menschen schuldig geworden war. Plötzlich erschien vor ihrem inneren Auge ein blaues Augenpaar, anklagend und voller Hass. Diese Augen schienen direkt danach zu gieren, ihr diese schwere Schuld immer wieder aufs Neue verdeutlichen zu wollen. Ergänzend dazu der vor Kummer, Leid und grenzenlosem Hass verzogene Mund, welcher ihr zu rief, immer und immer wieder: „Du miese Schlange. Sie hat dir vertraut, du warst alles für sie. Warum hast du sie umgebracht?“
~ End of Chapter One ~