Rivendell. Oft tut man etwas, dass man so in anderen Situation nie getan hätte. Ich hoffe, dass bald die ein oder andere Frage von euch beantwortet wird. Herzliches Danke für deinen Kommi!
Julsfels. Ich denke, Nikohasser gibt es schon einige. Im nun folgenden Kapitel möchte ich euch Lenas Beweggründe etwas näher bringen oder wenigstens zum Teil "erklären". Verstehen kann sie wohl niemand. Danke für deinen lieben Kommi!
UserGab637. WoW! Was für ein himmlisch schöner, langer Kommi. Das geht doch runter wie Öl und es freut uns sehr, dass du so mitdenkst und mitfieberst. Zu deinen Vermutungen kann ich leider nichts sagen, sonst würde ich zu viel verraten. Aber deine Gedankengänge find ich irre interessant und ich freu mich immer über so viel Anteilnahme. Lena muss man ein bisschen verstehen. Sie hat in der letzten Zeit so viel Schlimmes durchmachen müssen...sie konnte sich wirklich NIE erholen und zu sich selbst finden. Immer wenn sie drauf und dran war, wieder ein normales Leben zu führen kam der nächste Schlag. Sie weiss einfach nicht mehr, was sie tut, ist total von der Rolle. Sie kann nicht mehr und will es jedem Recht machen - dabei vergisst sie wohl das sie es in erster Linie sich selbst recht machen sollte! Aber dazu ist sie nicht in der Lage - sie ist ganz unten und sieht nur noch diesen Weg, ihre Schuldgefühle zu tilgen. Das sie gar keine haben müsste ist das eine - das zu erkennen das Andere. Ich denke, jeder hat schon mal etwas getan das er im Nachhinein bereut hat. Einfach, weil man nicht mehr weiter wusste...schauen wir doch mal im nächsten Kapitel was kommt....
@All. Wir möchten uns für die Verzögerung entschuldigen. Wir wissen, wir haben euch zu lange warten lassen. Eaver konnte nicht mehr auf das Forum zugreifen und ich stecke jetzt vor der Weihnachtszeit bis zu den Ohren in Arbeit. Ich hoffe, ihr verzeiht uns. Es wird nicht mehr vorkommen. Dickes Sorry! Nun möchten wir auch euch das nächste Kapitel nicht vorenthalten:
KAPITEL 17
NIEMALS
„Lena, dass kannst du mir doch nicht antun. Das ist unmöglich dein Ernst. Das bricht mir das Herz.“ Jens blickte scheinbar verzweifelt auf Lena.
Diese seufzte. „Ich habe es dir erklärt, Jens. Ich kann nicht anders. Niko braucht mich, verstehst du?“
„Nein,“ kam von ihm die energische Antwort. „Nein, ich verstehe es nicht. Du gehörst zu mir, mein Engel. Nicht zu ihm. Du kannst ihn doch unmöglich heiraten. Er passt nicht zu dir.“
Wütend funkelte Lena den Mann vor sich an. „Wer zu mir passt, kann ich immer noch selbst entscheiden. Und merke dir eins…ich gehöre niemanden! Auch dir nicht! Vergiss nicht, dass wir uns trennten als wir uns das letzte Mal sahen.“
“Nein, du hast dich getrennt. Nicht ich.“ Jens machte einen Schritt auf Lena zu. Er nahm sie besitz ergreifend in seine Arme. Schließlich presste er seine Lippen auf ihren Mund. Wieder rührte sich nichts in Lena. Ihr Herz schwieg.
Sie stieß ihn von sich. „Jens, hör auf. Du kennst meine Entscheidung. Auch deine Liebesbezeugung ändert daran nichts. Es tut mir leid, aber ich glaube dir das nicht."
Jens schüttelte sich. „Wenn ich mir vorstelle, wie du mit ihm....NEIN! Ich kann es einfach nicht. Es geht nicht. Er wird dir nicht das geben, was eine Frau wie du braucht. Du hast doch nicht etwa schon mit ihm…“
“Werd nicht geschmacklos. Es geht dich nichts an, was zwischen mir und Niko war und sein wird. Ich bitte dich jetzt, zu gehen. Du hast mich nicht unterstützt, als ich dich brauchte. Auch ohne Nikos Antrag hätte sich nichts an unserer Trennung geändert. Es war eine kurze Leidenschaft, die Flamme der Liebe ist schon erloschen. Wenn du ehrlich bist, war sie nie richtig entzündet. Es war schön, Jens. Aber es ist vorbei.“
“So einfach lasse ich mich nicht abservieren, merk dir das.“ Damit zog er Lena erneut in seine Arme und küsste sie stürmisch.
Diese verpasste ihm einen Tritt vors Schienbein. Als er daraufhin mit schmerzverzerrtem Gesicht von ihr abließ, gab sie ihm noch eine schallende Ohrfeige. „Hier, dass hast du verdient. Fass mich nie mehr an. Wie konnte ich mich nur so in einem Menschen täuschen?“
„Wenn ich dich nicht kriege, soll dich keiner haben.“ Damit packte er Lena erneut und presste sie an sich. Seine Arme umfassten sie wie in einem Schraubstock. Panisch versuche sie, sich zu befreien. Doch gegen seine Kraft war sie machtlos. Ohnmächtig musste sie nun all dies mit sich geschehen lassen. Als seine Hände unter ihr Oberteil wanderten, flammte erneut Hilflosigkeit in ihr auf.
„Lass mich los, bitte lass mich los. Ich habe dir doch nichts getan. Nein, hör auf. Ich will das nicht.“ Sie versuchte sich erneut zu wehren, doch es nütze nichts. Jens fasste nur noch fester zu.
Da packte ihn auf einmal von hinten eine starke Männerhand und riss ihn mit scheinbarer Leichtigkeit von seinem Opfer.
Mit festem, sicherem Griff packte Chris jetzt zu und schaute Jens tief in die Augen. „Pass auf, Bursche. Wenn du ihr noch ein einziges Mal zu nahe kommst, lernst du mich richtig kennen. Haben wir uns verstanden?“
Drohend waren die Augen auf ihn gerichtet. Jens wusste, gegen Chris hatte er nicht den Hauch einer Chance.
„Ja, ist gut. Ich halte mich von ihr fern. Nun lass mich los, du erwürgst mich ja.“
Chris atmete hörbar ein und aus. „Dazu hätte ich grosse Lust, lass dir das gesagt sein. Jemand wie Lena hat ein Strolch wie du gar nicht verdient. Jetzt nimm deine Füsse unter den Arm und verschwinde.“
Damit verpasste er ihm einen Tritt in den Allerwertesten und schupste ihn aus der Wohnung. Weiter ließ sich Jens wirklich nicht zweimal „bitten“. Fluchend entfernte er sich aus Neles Wohnung.
Schluchzend fiel Lena nun Chris um den Hals. Sie drängte sich schutzsuchend in seine starken Arme, welche sie sicher umfingen.
„Alles ist gut, Lena. Niemand wird dir etwas tun. Ich bin bei dir.“
Sie lächelte schwach. „Das werde ich dir nie vergessen, welch guter Freund du mir in allen Lebenslagen bist. Ich dank dir von Herzen.“
Chris lächelte ebenfalls, wenn auch etwas schwermütig. Doch Lena merkte davon nichts. „Ja, dafür sind Freunde schließlich da. Hat er dir auch gewiss nichts getan?“
Lena schüttelte ihren hübschen Kopf, dass ihre langen Haare wie ein Fächer um ihre Schultern fielen. „Nein, mir ist nichts passiert. Nur der Schreck bleibt wohl noch eine Weile.“
Er seufzte. Langsam sah sich Chris in den leeren Räumen um. „Warum bist du nochmals her gekommen? Ich dachte, die Wohnung ist schon verkauft?“
Lena blickte geistesabwesend aus dem Fenster. „Stimmt schon, aber ich wollte Nele noch einmal ganz nah sein. Vorhin war ich schon auf dem Friedhof, um mich irgendwie zu entschuldigen.“
Chris stutze. „Entschuldigen? Lena, dass verstehe ich nicht.“
Sie blickte ihm offen in das vertraute Gesicht. „Du weißt es schon, oder?“
Auch ohne die entsprechenden Worte verstand er sofort, was sie meinte. „Ja, ich weiss es.“
„Was sagst du dazu?“ Fragend waren die grossen Augen auf ihn gerichtet.
„Was soll ich schon dazu sagen? Lena, es ist deine Entscheidung. Wenn ich sie auch nicht verstehe. Aber ich werde versuchen, zu dir zu stehen. Als….“ Er schluckte schwer. „Als dein Freund.“
„Es bedeutet mir sehr viel, dass du dies sagst. So fällt es mir leichter, zu meinem Wort Niko gegenüber zu stehen. Es hilft mir auch, meine grenzenlose Schuld nicht mehr so schwer zu sehen.“
Chris stutze erneut. „Grenzenlose Schuld? Gott Lena, wovon sprichst du?“
Sie seufzte. „Nele hat mich wirklich gehasst. Du musst dich getäuscht haben, Chris. Es war wirklich sie, welche die Botschaft auf das Foto schrieb.“ In kurzen Worten schilderte sie nun, was sie durch Niko in Erfahrung gebracht hatte.
Chris war tief erschüttert. „Nein! Nein und nochmals nein! Lena, dass kann doch nicht dein Ernst sein? Was hat dir dieser Niko bloss eingeredet? Nele liebte dich über alles. Niemals wäre sie zu solchen Gedanken fähig gewesen! NIEMALS, hörst du?“
Beinahe befremdet musterte Lena den vor ihr stehenden Freund. „Mach es mir nicht noch schwerer, Chris. Wir wissen beide, dass dies nicht stimmt.“
„Heiratest du ihn deshalb, um deine Schuld abzutragen?“ Bestürzt blickte er auf die junge Frau vor ihm.
„Niko und ich….wir tun einander gut, weißt du? Wir geben uns gegenseitig Halt. Nele wäre glücklich mit dieser Entwicklung, ich weiss das.“
Chris offenkundige Sorge, seine ehrliche Erschütterung und das anfängliche Leuchten in seinen Augen…Eine eigenartige Wehmütigkeit übermannte sie.
„Lena, ich respektiere deine Entscheidung. Ich muss es. Aber versuche, dich ihm nicht voll und ganz hinzugeben. Eine Beziehung sollte jedem den eigenen Freiraum erhalten. Allen voran eine Ehe. Wichtig ist, dass niemand verlangt sich für den anderen zu verändern. Wenn man jemanden liebt, dann so wie er ist. Verstehst du?“
Lena musterte Chris ungläubig und verständnislos. „Was willst du mir damit sagen?“
Er lächelte etwas schief. „Na ja, deine Haare…warum hast du sie verlängern lassen? Doch nicht etwa, weil es dir plötzlich gefällt? Du selbst hast mir mal gesagt, dass du langes Haar unpraktisch findest.“
Sie zuckte für einen Augenblick zusammen. „Das hast du dir gemerkt?“
Er nickte. „Es gibt keinen Grund, irgendetwas zu vergessen, was du mir erzählst. Du hast deine Haare wegen ihm verlängert, oder? Fühlst du dich so sehr in seiner Schuld?“
Lena zitterte leicht. Doch dann gewann ihre Stimme an Festigkeit. „Bitte, lass uns das Thema wechseln.“
Wieder seufzte Chris tief.
„Bist du glücklich?“ Eindringlich schaute Chris Lena in die Augen. Darin verstand er zu lesen wie in einem Buch.
„Wie meinst du das? Natürlich bin ich glücklich.“ Sie vermied es, ihm dabei ebenfalls tief in die Augen zu blicken. Sie schaffte es einfach nicht.
„Siehst du,“ reagierte er darauf. „Das meinte ich. Du bist nicht glücklich. Du kannst es gar nicht sein! Nicht mit ihm! Lena ich…ich….Ich liebe dich doch!“
So, endlich war es heraus. Endlich hatte das Versteckspiel ein Ende. Sein Herz klopfte bis zum Zerspringen.
„Chris, ich…ich…ich weiss nicht was ich sagen soll,“ stotterte Lena. „Es ist einfach der falsche Zeitpunkt.“