Atemlose Stille (in collaboration with FunnyChrissy)

  • Rivendell. Oft tut man etwas, dass man so in anderen Situation nie getan hätte. Ich hoffe, dass bald die ein oder andere Frage von euch beantwortet wird. Herzliches Danke für deinen Kommi!
    Julsfels. Ich denke, Nikohasser gibt es schon einige. ;-) Im nun folgenden Kapitel möchte ich euch Lenas Beweggründe etwas näher bringen oder wenigstens zum Teil "erklären". Verstehen kann sie wohl niemand. Danke für deinen lieben Kommi!


    UserGab637. WoW! Was für ein himmlisch schöner, langer Kommi. Das geht doch runter wie Öl und es freut uns sehr, dass du so mitdenkst und mitfieberst. Zu deinen Vermutungen kann ich leider nichts sagen, sonst würde ich zu viel verraten. Aber deine Gedankengänge find ich irre interessant und ich freu mich immer über so viel Anteilnahme. Lena muss man ein bisschen verstehen. Sie hat in der letzten Zeit so viel Schlimmes durchmachen müssen...sie konnte sich wirklich NIE erholen und zu sich selbst finden. Immer wenn sie drauf und dran war, wieder ein normales Leben zu führen kam der nächste Schlag. Sie weiss einfach nicht mehr, was sie tut, ist total von der Rolle. Sie kann nicht mehr und will es jedem Recht machen - dabei vergisst sie wohl das sie es in erster Linie sich selbst recht machen sollte! Aber dazu ist sie nicht in der Lage - sie ist ganz unten und sieht nur noch diesen Weg, ihre Schuldgefühle zu tilgen. Das sie gar keine haben müsste ist das eine - das zu erkennen das Andere. Ich denke, jeder hat schon mal etwas getan das er im Nachhinein bereut hat. Einfach, weil man nicht mehr weiter wusste...schauen wir doch mal im nächsten Kapitel was kommt....
    @All. Wir möchten uns für die Verzögerung entschuldigen. Wir wissen, wir haben euch zu lange warten lassen. Eaver konnte nicht mehr auf das Forum zugreifen und ich stecke jetzt vor der Weihnachtszeit bis zu den Ohren in Arbeit. Ich hoffe, ihr verzeiht uns. Es wird nicht mehr vorkommen. Dickes Sorry! Nun möchten wir auch euch das nächste Kapitel nicht vorenthalten:


    KAPITEL 17


    NIEMALS



    „Lena, dass kannst du mir doch nicht antun. Das ist unmöglich dein Ernst. Das bricht mir das Herz.“ Jens blickte scheinbar verzweifelt auf Lena.
    Diese seufzte. „Ich habe es dir erklärt, Jens. Ich kann nicht anders. Niko braucht mich, verstehst du?“
    „Nein,“ kam von ihm die energische Antwort. „Nein, ich verstehe es nicht. Du gehörst zu mir, mein Engel. Nicht zu ihm. Du kannst ihn doch unmöglich heiraten. Er passt nicht zu dir.“
    Wütend funkelte Lena den Mann vor sich an. „Wer zu mir passt, kann ich immer noch selbst entscheiden. Und merke dir eins…ich gehöre niemanden! Auch dir nicht! Vergiss nicht, dass wir uns trennten als wir uns das letzte Mal sahen.“
    “Nein, du hast dich getrennt. Nicht ich.“ Jens machte einen Schritt auf Lena zu. Er nahm sie besitz ergreifend in seine Arme. Schließlich presste er seine Lippen auf ihren Mund. Wieder rührte sich nichts in Lena. Ihr Herz schwieg.
    Sie stieß ihn von sich. „Jens, hör auf. Du kennst meine Entscheidung. Auch deine Liebesbezeugung ändert daran nichts. Es tut mir leid, aber ich glaube dir das nicht."




    Jens schüttelte sich. „Wenn ich mir vorstelle, wie du mit ihm....NEIN! Ich kann es einfach nicht. Es geht nicht. Er wird dir nicht das geben, was eine Frau wie du braucht. Du hast doch nicht etwa schon mit ihm…“
    “Werd nicht geschmacklos. Es geht dich nichts an, was zwischen mir und Niko war und sein wird. Ich bitte dich jetzt, zu gehen. Du hast mich nicht unterstützt, als ich dich brauchte. Auch ohne Nikos Antrag hätte sich nichts an unserer Trennung geändert. Es war eine kurze Leidenschaft, die Flamme der Liebe ist schon erloschen. Wenn du ehrlich bist, war sie nie richtig entzündet. Es war schön, Jens. Aber es ist vorbei.“
    “So einfach lasse ich mich nicht abservieren, merk dir das.“ Damit zog er Lena erneut in seine Arme und küsste sie stürmisch.
    Diese verpasste ihm einen Tritt vors Schienbein. Als er daraufhin mit schmerzverzerrtem Gesicht von ihr abließ, gab sie ihm noch eine schallende Ohrfeige. „Hier, dass hast du verdient. Fass mich nie mehr an. Wie konnte ich mich nur so in einem Menschen täuschen?“




    „Wenn ich dich nicht kriege, soll dich keiner haben.“ Damit packte er Lena erneut und presste sie an sich. Seine Arme umfassten sie wie in einem Schraubstock. Panisch versuche sie, sich zu befreien. Doch gegen seine Kraft war sie machtlos. Ohnmächtig musste sie nun all dies mit sich geschehen lassen. Als seine Hände unter ihr Oberteil wanderten, flammte erneut Hilflosigkeit in ihr auf.
    „Lass mich los, bitte lass mich los. Ich habe dir doch nichts getan. Nein, hör auf. Ich will das nicht.“ Sie versuchte sich erneut zu wehren, doch es nütze nichts. Jens fasste nur noch fester zu.
    Da packte ihn auf einmal von hinten eine starke Männerhand und riss ihn mit scheinbarer Leichtigkeit von seinem Opfer.



    Mit festem, sicherem Griff packte Chris jetzt zu und schaute Jens tief in die Augen. „Pass auf, Bursche. Wenn du ihr noch ein einziges Mal zu nahe kommst, lernst du mich richtig kennen. Haben wir uns verstanden?“
    Drohend waren die Augen auf ihn gerichtet. Jens wusste, gegen Chris hatte er nicht den Hauch einer Chance.
    „Ja, ist gut. Ich halte mich von ihr fern. Nun lass mich los, du erwürgst mich ja.“
    Chris atmete hörbar ein und aus. „Dazu hätte ich grosse Lust, lass dir das gesagt sein. Jemand wie Lena hat ein Strolch wie du gar nicht verdient. Jetzt nimm deine Füsse unter den Arm und verschwinde.“
    Damit verpasste er ihm einen Tritt in den Allerwertesten und schupste ihn aus der Wohnung. Weiter ließ sich Jens wirklich nicht zweimal „bitten“. Fluchend entfernte er sich aus Neles Wohnung.
    Schluchzend fiel Lena nun Chris um den Hals. Sie drängte sich schutzsuchend in seine starken Arme, welche sie sicher umfingen.
    „Alles ist gut, Lena. Niemand wird dir etwas tun. Ich bin bei dir.“

    Sie lächelte schwach. „Das werde ich dir nie vergessen, welch guter Freund du mir in allen Lebenslagen bist. Ich dank dir von Herzen.“
    Chris lächelte ebenfalls, wenn auch etwas schwermütig. Doch Lena merkte davon nichts. „Ja, dafür sind Freunde schließlich da. Hat er dir auch gewiss nichts getan?“
    Lena schüttelte ihren hübschen Kopf, dass ihre langen Haare wie ein Fächer um ihre Schultern fielen. „Nein, mir ist nichts passiert. Nur der Schreck bleibt wohl noch eine Weile.“



    Er seufzte. Langsam sah sich Chris in den leeren Räumen um. „Warum bist du nochmals her gekommen? Ich dachte, die Wohnung ist schon verkauft?“
    Lena blickte geistesabwesend aus dem Fenster. „Stimmt schon, aber ich wollte Nele noch einmal ganz nah sein. Vorhin war ich schon auf dem Friedhof, um mich irgendwie zu entschuldigen.“
    Chris stutze. „Entschuldigen? Lena, dass verstehe ich nicht.“
    Sie blickte ihm offen in das vertraute Gesicht. „Du weißt es schon, oder?“
    Auch ohne die entsprechenden Worte verstand er sofort, was sie meinte. „Ja, ich weiss es.“
    „Was sagst du dazu?“ Fragend waren die grossen Augen auf ihn gerichtet.
    „Was soll ich schon dazu sagen? Lena, es ist deine Entscheidung. Wenn ich sie auch nicht verstehe. Aber ich werde versuchen, zu dir zu stehen. Als….“ Er schluckte schwer. „Als dein Freund.“
    „Es bedeutet mir sehr viel, dass du dies sagst. So fällt es mir leichter, zu meinem Wort Niko gegenüber zu stehen. Es hilft mir auch, meine grenzenlose Schuld nicht mehr so schwer zu sehen.“




    Chris stutze erneut. „Grenzenlose Schuld? Gott Lena, wovon sprichst du?“
    Sie seufzte. „Nele hat mich wirklich gehasst. Du musst dich getäuscht haben, Chris. Es war wirklich sie, welche die Botschaft auf das Foto schrieb.“ In kurzen Worten schilderte sie nun, was sie durch Niko in Erfahrung gebracht hatte.
    Chris war tief erschüttert. „Nein! Nein und nochmals nein! Lena, dass kann doch nicht dein Ernst sein? Was hat dir dieser Niko bloss eingeredet? Nele liebte dich über alles. Niemals wäre sie zu solchen Gedanken fähig gewesen! NIEMALS, hörst du?“
    Beinahe befremdet musterte Lena den vor ihr stehenden Freund. „Mach es mir nicht noch schwerer, Chris. Wir wissen beide, dass dies nicht stimmt.“
    „Heiratest du ihn deshalb, um deine Schuld abzutragen?“ Bestürzt blickte er auf die junge Frau vor ihm.
    „Niko und ich….wir tun einander gut, weißt du? Wir geben uns gegenseitig Halt. Nele wäre glücklich mit dieser Entwicklung, ich weiss das.“



    Chris offenkundige Sorge, seine ehrliche Erschütterung und das anfängliche Leuchten in seinen Augen…Eine eigenartige Wehmütigkeit übermannte sie.
    „Lena, ich respektiere deine Entscheidung. Ich muss es. Aber versuche, dich ihm nicht voll und ganz hinzugeben. Eine Beziehung sollte jedem den eigenen Freiraum erhalten. Allen voran eine Ehe. Wichtig ist, dass niemand verlangt sich für den anderen zu verändern. Wenn man jemanden liebt, dann so wie er ist. Verstehst du?“
    Lena musterte Chris ungläubig und verständnislos. „Was willst du mir damit sagen?“
    Er lächelte etwas schief. „Na ja, deine Haare…warum hast du sie verlängern lassen? Doch nicht etwa, weil es dir plötzlich gefällt? Du selbst hast mir mal gesagt, dass du langes Haar unpraktisch findest.“
    Sie zuckte für einen Augenblick zusammen. „Das hast du dir gemerkt?“
    Er nickte. „Es gibt keinen Grund, irgendetwas zu vergessen, was du mir erzählst. Du hast deine Haare wegen ihm verlängert, oder? Fühlst du dich so sehr in seiner Schuld?“
    Lena zitterte leicht. Doch dann gewann ihre Stimme an Festigkeit. „Bitte, lass uns das Thema wechseln.“



    Wieder seufzte Chris tief.
    „Bist du glücklich?“ Eindringlich schaute Chris Lena in die Augen. Darin verstand er zu lesen wie in einem Buch.
    „Wie meinst du das? Natürlich bin ich glücklich.“ Sie vermied es, ihm dabei ebenfalls tief in die Augen zu blicken. Sie schaffte es einfach nicht.
    „Siehst du,“ reagierte er darauf. „Das meinte ich. Du bist nicht glücklich. Du kannst es gar nicht sein! Nicht mit ihm! Lena ich…ich….Ich liebe dich doch!“
    So, endlich war es heraus. Endlich hatte das Versteckspiel ein Ende. Sein Herz klopfte bis zum Zerspringen.
    „Chris, ich…ich…ich weiss nicht was ich sagen soll,“ stotterte Lena. „Es ist einfach der falsche Zeitpunkt.“




    [CENTER][SIZE=5]"Dein Gesicht lächelt - aber deine Seele weint!"[/SIZE][/CENTER]
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    [CENTER][SIZE=3]Unsere Story:„Immortelle – Blume der Nacht!“ ONLINE! Innad und FunnyChrissy freuen sich auf Euch! [/SIZE][/CENTER]



  • Unendlich zärtlich umfing er den Körper der geliebten Frau. „Ich liebe dich,“ wiederholte er seine eben gesprochenen Worte. Sie sah in seine Augen und wusste, er sprach die Wahrheit. Dabei schlug ihr Herz wilde Kapriolen. Sie roch den Duft seiner Haut, welcher ihr schon so vertraut war. Sie spürte die Wärme seiner Hände und bemerkte den feinen Duft eines After Shaves. Vor ihr stand der Mann ihrer Träume, noch nie war sie sich so sicher gewesen. Ihr Herz schlug wie wild gegen ihre Rippen, ihre Knie waren weich wie Pudding und in ihrem Bauch tanzten tausend Schmetterlinge. Noch nie waren in ihr solch intensiven Gefühle erwacht. Sie fühlte sich so sicher in diesen Armen. Ihr Vertrauen war grenzenlos. Bei ihm, dass wusste sie, würde ihr nie etwas passieren.



    Dennoch konnte, durfte es nicht sein! Jemand anderes hatte ihr Wort. Dazu wollte, dazu musste sie stehen! Es gab keinen Weg zu ihrer grossen Liebe, so bitter das auch war.
    „Ich lese in deinen Augen, dass auch ich dir nicht gleichgültig bin. Oh Lena, sag das es war ist. Liebst du mich auch?“
    „Ja, Chris. Ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben. Dennoch ist es zu spät für uns. Ich könnte niemals mein Wort brechen“ Damit löste sie sich aus seinen Armen, warf ihm einen unendlich traurigen Blick zu und wandte sich schluchzend ab.
    „Mit was hat er dich nur eingefangen, Lena. Sag es mir, bitte.“ Er musterte die unglückliche junge Frau.
    „Ich kann nicht darüber sprechen, Chris. Bitte akzeptiere das. Sei dir gewiss, meine Liebe zu dir wird niemals weichen. Dennoch muss ich jetzt gehen, morgen ist meine Hochzeit...es gibt noch so viel zu tun.“



    „NEIN!“ Es war ein einziger Aufschrei. Lena tat dieser beinahe körperlich weh. Noch nie war die Empfindung von Schmerz so gross gewesen. Schon wieder verlor sie einen über alles geliebten Menschen. Doch es ging nicht anders. Morgen würde sie einem anderen das Jawort geben…

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  • Lenya. Ich kann leider wieder mal nix zu deinem Kommi sagen, ausser DANKE DANKE DANKE, dass du so dabei bist. Das freut uns sehr. Ich möchte nämlich nix verraten, daher schweige ich zu dem, was du gesagt hast. *grins*
    @All. Als Entschädigung dafür, dass ihr letztes Mal so lang warten musstet, gibt es schon heute ein neues Kapitel!

    Erfahrt JETZT, warum Nele sterben musste....



    KAPITEL 18
    SCHICKSALHAFTE ENTDECKUNG






    „Nein, tue es nicht! Nein, sag nein. Nun sag doch schon endlich nein. Blöde Kuh, tue gefälligst was ich dir sage. NEIN!“
    „Ja, ich will.“ Klar klang diese Stimme. Fest und verdammt männlich. Lena erschauerte kurz. Schließlich wandte sich der Pfarrer an sie. Wie hatte er in der Predigt gesprochen? Es war von andauernder Liebe die Rede gewesen, dass wusste sie noch. Auch, wem bei diesem Worten ihre Gedanken galten. Doch war das jetzt noch so wichtig? Es gab kein Zurück mehr.
    „Doch, dass gibt es. Noch kannst du nein sagen. Tue es endlich.“ Diese Stimme hämmerte unentwegt in ihrem Kopf.
    Das Räuspern Nikos brachte sie in die Wirklichkeit zurück. Hastig blinzelte sie die aufsteigenden Tränen zurück und wisperte: „Ja, ich will.“
    Das Gesäusel von wegen, sie seien jetzt Mann und Frau bekam Lena schon gar nicht mehr mit. Sie atmete schwer und brauchte ihre ganze Selbstbeherrschung, um nicht durchzudrehen. Mechanisch gab sie Niko einem Kuss. Bewegungslos lag sie in seinen Armen. Dabei stellte sie sich vor, wie es wäre in SEINEN Armen zu liegen. Dabei lächelte sie unwillkürlich. Keine Ahnung hatte Niko, dass dieses Lächeln nicht ihm galt. Er war einfach nur zufrieden.





    Die Feier danach überstand Lena irgendwie. Woher sie diese Kraft genommen hatte, blieb allein ihr Geheimnis. Wie lieb sie von allen aufgenommen worden war. Nikos Vater, ein väterlich wirkender Mann, zeigte ihr offen seine Dankbarkeit. Seiner Ansicht nach war es ihr allein zu verdanken, dass Niko nicht weiter abgerutscht war. Er hoffte nun darauf, dass alles gut wurde.
    Es war eine sehr protzige Feier. Lena fühlte sich alles andere als wohl. Die Familie musste schließlich ihrem Standart gerecht werden. Wieder fröstelte Lena. Hier sollte sie zukünftig zuhause sein. In dieser Villa, unter diesen Menschen! So nett sie alle waren, Lena spürte deutlich den Unwillen unter der Festversammlung. Sie alle hatten wohl ihre Probleme damit, Lena in ihre Kreise aufzunehmen. Nikos Vater zuliebe zeigte man diesen Unwillen nicht.





    Als es an die Hochzeitsnacht ging, suchte Lena panisch nach einer passenden Ausrede. Kopfschmerzen? Aber nein, dass war schon fast zu altmodisch. Darauf fiel Niko gewiss nicht herein. Wie wäre es mit einem Ohnmachtsanfall? Auch nicht so gut. Damit war alles nur aufgeschoben. Sie konnte sich nicht ewig davor drücken, mit Niko zu schlafen. Also gab sie sich ganz seinen Zärtlichkeiten hin. Auch heute ahnte er nicht, wie sehr es sie davor graute. Das sie kurz davor war, vor Schmerz zu schreien. Nach wie vor ging er weder rücksichtsvoll noch zärtlich mit ihr um.
    Nach dieser Nacht schlief Lena lange nicht ein. Tränen benetzten ihr Kopfkissen. Leise schluchzend weinte sie sich in ihr neues Leben. Mit einem Gedanken immer bei ihm….Chris.





    Vier Wochen später…
    Langsam spielte sich ihr neues Leben ein. Der Mensch war ein Gewohnheitstier…es stimmte wirklich. Man konnte sich an alles gewöhnen, auch daran mit jemanden zusammen zu sein den man nicht liebte. Sie konnte sich nämlich wirklich nicht beklagen. Niko trug sie auf Händen und las ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Ebenso bemühte sie sich, es ihm gleich zu tun. Über seine Krankheit wurde nicht gesprochen. Er lehnte es kategorisch ab, ihr irgendetwas davon zu sagen. Er wollte das nicht und Lena musste sich auch hier fügen. Umso mehr versuchte sie, Niko zu entlasten.
    „Überanstrenge dich nicht, Niko. Du weißt, es schadet dir. Am besten, ich komme mit zum Arzttermin.“ Lena musterte ihren Mann. Er glaubte, Besorgnis darin zu erkennen.
    „Nein, Liebes. Ich fahre allein. Ich möchte dich damit nicht belasten.“
    “Niko, wir sind verheiratet. Hast du das vergessen?“ Wieder dieser Blick, mit dem er nichts anzufangen wusste.
    „Trotzdem, ich möchte es nicht. Akzeptiere das.“ Damit verschwand er auch schon. Lena blieb allein zurück und fragte sich, ob es jetzt immer so bleiben würde. Immer? Sie hatte keine Ahnung, wie viel Zeit Niko noch blieb. Auf einmal schlich sich Sorge in ihr Herz. Konnte es sein, dass sie anfing Niko zu schätzen? Das sie dabei war, Gefühle für ihn aufzubauen?
    Klar, es würde nie Liebe werden. Aber es war eine Basis geschaffen. Eine Basis ehrlichen Vertrauens. Sie vertraute ihm, dass wurde ihr klar. Es erfüllte sie mit Freude. Aber warum vertraute er ihr nicht?
    Zum ersten Mal seid ihrer Hochzeit schlief sie am Abend diesen Tages mit einem ganz andere Gefühl mit Niko. Sie gab sich ihm hin und erwiderte langsam seine Zärtlichkeiten. Niko vernahm dies mit tiefer Freude.
    Am nächsten Tag spielte sich wie stets dieselbe Szene ab. Niko verschwand, ohne ihr zu sagen wohin. Es war entwürdigend. Wie konnte sie ihm nur helfen? Ob sie mal mit seinem Vater darüber sprach? Ja, ganz fest nahm sie sich das vor. Vielleicht konnte er ihr sagen, was sie tun konnte um zu Niko durchzudringen.
    Sie warf einen Blick auf die grosse Standuhr im Flur. Noch vier Stunden, bis zur Rückkehr von Nikos Vater. Bis dahin beschloss sie, einen Abstecher zu Neles Wohnung zu machen. Sie wusste, sie sollte das eigentlich nicht tun. Aber nur dort hatte sie die nötige Ruhe.





    Kahl und leer erschienen ihr die Räume. Dennoch glaubte sie, ganz in Neles Nähe zu sein. Ein alter Stuhl stand in einer Ecke. Die Nachmieter hatten es noch nicht eilig. Sie hatten Lena gebeten, gelegentlich durchzulüften. Gern erfüllte sie diese einfache Bitte. Gab sie ihr doch die Gelegenheit, an diesen vertrauten Ort zurückzukehren.
    Sie setze sich auf den Stuhl und ließ ihren Gedanken freien Lauf. Etwa der Tatsache, dass sie seid ihrer Heirat nichts mehr von Kiia gehört hatte. Kiia! Sie war ihr eine solch gute Freundin geworden und mit ihrem Jawort hatte sie diese verloren. Tränen rannen über ihre Wangen. Das Leben war hart und ungerecht. Kiia kam schon lange nicht mehr mit Niko klar. Ihrer Ansicht nach war es ein Vertrauensbruch gewesen, ihn zu heiraten. Lena seufzte. Es musste doch einen Weg zu ihr zurückgeben.
    Doch jeglicher Annäherungsversuch von ihrer Seite wurde von Kiia abgeblockt. Als sie von der Verlobung erfuhr, hatte sie Lena kategorisch die Türe gewiesen.






    Lena dachte über ihr verpfuschtes Leben nach. Wann hatte sie jemals etwas richtig gemacht? Dauernd stieß sie die Menschen vor den Kopf, welche ihr doch alles bedeuteten. Hatte sie Aija eigentlich auch vor den Kopf gestossen? Lange schon grübelte Lena darüber nach. Doch tief in ihrem Innersten wusste sie, dass auch Aija Schuld gewesen war. Beide hatten sie auf ihrer Meinung bestanden. Aber mit Nele hatte es angefangen. Anstatt zu ihr zu stehen, ihre Gefühle zu verstehen und ihr zu zeigen wie sehr sie Nele trotzdem liebte, musste sie ihr die Türe weisen. Danach war Jens dran gekommen. Trotz allem verstand sie seine Wut. Sie hatte ihm berechtigte Hoffnungen gemacht. Nun verletzte sie auch noch Kiia und zuvor Chris. Machte sie überhaupt irgendetwas richtig im Leben?





    Sie erhob sich und wollte gerade die Wohnung verlassen, als ihr Blick auf ein loses Brett fiel. Sie lächelte unwillkürlich. Das Geheimversteck von Nele und ihr! Sie zitterte ein bisschen. Würde sie darin vielleicht auf ein lang gehütetes Geheimnis stossen? Sie hatte es ganz vergessen gehabt, dieses Versteck aus Kindheitstagen.
    Langsam und sich der Erinnerung bewusst, öffnete sie das Geheimfach. Sie schmunzelte, als ihr Dinge aus der gemeinsamen Kindheit in die Hände fielen. Da waren Liebesbriefe aus der Schulzeit, getrocknete Blumen, eine Barbie Puppe und noch ein paar andere Kleinigkeiten. Sie nahm diese Dinge an sich und wollte das Versteck gerade schließen, als ihr Blick noch auf einen weissen Umschlag fiel. Grübelnd nahm sie diesen heraus und laß darauf in Neles klarer Mädchenschrift: „An Lena.“
    Lena zitterte leicht. Das Datum auf dem Umschlag machte Lena klar, dass der Brief erst ein paar Monate alt war. Sie drückte diesen an sich und beschloss, ihn sofort zu lesen. Sie war zu ungeduldig und aufgewühlt, um damit zu warten. Sie war sich klar drüber, wie wichtig dieser Inhalt sein konnte. Zudem hatte sie noch etwas erkannt….etwas ungeheuerliches! Die Schrift auf diesem Umschlag glich NICHT der Schrift auf dem verhängnisvollen Foto…







    Zitternd vor innerer Anspannung ließ sie sich erneut auf den Stuhl in der Ecke fallen. Sie setze sich bequem zurecht und öffnete endlich den Brief.
    „Geliebtes Schwesterchen,
    ich sah den Schmerz in deinen Augen, als ich mit Niko gemeinsam vor dein Bett trat. Weißt du noch, damals? Erst heute ist mir klar, wie bitter unrecht ich dir getan habe. Anstatt an dich, deinen Schmerz und deine Gefühle zu denken war ich geblendet vor der übergrossen Liebe zu Niko. Ich habe ihn schon in meiner Mädchenzeit bewundert. Er war so anders als die anderen. Nicht einer von vielen, sondern etwas Einzigartiges. Für mich war er eine Art Ritter. Doch dann geschah das mit Aija und Niko wurde mir immer fremder. Ich begann, ihn zu hassen. Bis ich ihm an diesem denkwürdigen Tag wieder gegenüber stand. Alles brach erneut über mich herein. Die Gefühle waren nicht aufzuhalten. Heute weiss ich, wie falsch das alles war.“

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  • An dieser Stelle legte Lena den Brief kurz zur Seite und sandte einen innigen Gedanken an ihre Schwester. Plötzlich verstand sie diese viel besser.
    „Ach meine Lena, es lief so viel falsch. Wie furchtbar gerne würde ich jetzt zu dir eilen und dich in die Arme schließen. Du, mein Ein und Alles. Der einzige Mensch in meinem Leben, den ich über alles liebe. Der immer zu mir gehalten hat. Lena, wenn du diese Zeilen ließt werde ich nicht mehr bei dir sein. Dann bin ich in einer anderen Welt. Weit weg von dir. Lena, ich bin schwanger. Ich trage ein Kind unter dem Herzen. Ich kann es nicht bekommen. Es geht einfach nicht. Das Kind ist zwar von Niko, aber es wurde nicht in inniger Liebe gezeugt. Ich wollte mich von ihm trennen, er konnte das nicht akzeptieren. Gegen meinen Willen schlief er mit mir. Ja, Lena. Er hat mich vergewaltigt. Und doch würde mir niemals jemand glauben. Dafür besitzt er zu viel Macht. Ich kann dieses Kind nicht bekommen, ich schaffe es nicht. Auf der anderen Seite liebe ich dieses Menschlein in mir. Mehr als alles andere auf der Welt. Ich sehe daher keinen anderen Ausweg, als mit ihm zusammen in diese neue Welt zu gehen. Bitte sei mir nicht böse und hab Verständnis. Niko ist nicht der Mensch, welcher bereit ist Liebe zu geben. Er ist kalt und berechnend. Ich hasse ihn, mehr als alles andere auf der Welt.“





    Tränen tropften auf den Brief in Lenas Hand. „Oh mein Gott, Nele. Warum hab ich nichts gemerkt?“
    Lena weinte still vor sich hin, bevor sie den Brief zu Ende las. Noch ahnte sie nicht, dass der restliche Inhalt ihr Leben komplett verändern würde.




    Nach Absprache mit Eaver möchten wir dieses Kapitel unserem Geburtstagskind Dani widmen! Ich habe sie durch die Sims kennengelernt und sie ist mir als Freundin unentbehrlich geworden!
    Für sie und euch alle nun ein kleiner Bonus als Geschenk, auch als Entschuldigung wegen der langen Wartezeit bezüglich des letzten Kapitels!

    Erlebt JETZT nochmals Lenas und Nikos Hochzeit in Bildern!









    Auch hier ein dickes Danke an Eaver für die immer vorbildliche und tolle Zusammenarbeit! Ohne sie wäre das alles nicht möglich!
    Danke, dass du auch solche Kleinigkeiten möglich machst!

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  • So, wir möchten euch nicht länger auf die Folter spannen! Ich gehe noch auf eure Kommis ein, dann kommt das neue Kapitel!



    Julsfels. Hhm....vielleicht sollten wir ihm schnell eine andere Frisur geben??? Wir möchten ja nicht, dass du nun immer an Niko denkst wenn einer deine Sims diese Frisur hat. *zwinker* Aber keine Sorge, so schnell wird jemand nicht zum Niko. Da muss schon viel passieren. Aber du kannst gerne alles auf ihn schieben, hat er es anders verdient? Eher nicht....also mach nur. *lach* Danke für den lieben Kommi.
    UserGab637. Ein sehr schöner, lieber Kommi. Danke von Herzen dafür! Ist doch klar, dass wir an der finalen Stelle aufhören. :roftl Das muss praktisch sein. *g*



    @All. Danke für eure ehrliches Interesse an unserer FS. Nun geht es auch schon weiter:



    KAPITEL 19


    Aija und Lena








    Lena war sich klar darüber, dass sie vor einer Wende stand. Das etwas auf sie zukommen würde, dass sehr bedeutungsschwer war. Das vielleicht endlich alles in ein anderes Licht rücken würde. Aus diesem Grunde wollte sie die nächsten Zeilen ihrer verstorbenen Schwester nicht hier lesen, sondern an einem Ort, wo sie dieser besonders nahe war. Sie atmete tief durch und machte sich auf den Weg zum Friedhof...


    Dort angekommen, kauerte sie sich vor das Grab ihrer Schwester und nahm den Brief wieder zur Hand.


    „Bevor ich gehe, muss ich dir noch etwas anvertrauen. Ich habe etwas


    herausgefunden, was sehr wichtig für dich ist. Es wird dir helfen, endlich mit allem abzuschließen. Nur aus diesem Grunde bin ich noch hier. Du bist nicht Schuld an Aijas Tod. Aija wollte sterben, Süsse! Sie war stark selbstmordgefährdet. Erinnerst du dich an ihren Urlaub vor etwas mehr als einem Jahr? Sie war nicht auf Mallorca, sondern in einer geschlossenen Anstalt. Ich habe den Bericht darüber gefunden. Bevor ich ihn dir zukommen lassen konnte, hat Niko diesen verschwinden lassen. Ich fand ihn jedenfalls nicht mehr. Er verschwand zusammen mit Aijas Abschiedsbrief an Niko.


    Woher Aijas Hass kam, kann ich dir nicht sagen. Ich weiss nur, dass du nicht daran Schuld bist was passierte. Vielleicht hilft dir das. Sprich mal mit Aijas Mutter darüber. Ich bin sicher, sie weiss mehr.


    Jetzt ist mein Weg zu Ende. Ich möchte dir nochmals sagen, wie sehr ich dich liebe. Egal was kommt, zweifle bitte nie daran. Nichts steht zwischen uns. In ewiger Liebe, deine Nele.“







    Nach diesen Worten sank Lena verzweifelt in sich zusammen und weinte bitterlich. Das alles musste sie erst einmal verdauen. Das konnte doch nicht sein! Aija hatte sich selbst umgebracht, um ihr die Schuld zuzuschieben! Ihr Hass ging also noch über deren Tod hinaus. Lena fröstelte. Sie zweifelte nicht im Geringsten am Inhalt des Briefes.


    Plötzlich erfüllte sie zeitgleich eine ungewöhnliche Ruhe. Ein Vogel setze sich auf den Rand des Grabsteins und schaute zu ihr herüber. „Warum weinst du?“, schien er zu fragen. Lena lächelte leicht. Sie war sich sicher, es war ein Gruss von Nele.


    Langsam erhob sie sich, strich liebevoll über den Grabstein und schwor: „Jetzt werde ich alles richtig machen, Nele. Ich verspreche es dir.“


    Damit verließ sie den Friedhof und machte sich auf den Weg zu Kiia.







    Kurz darauf fand sie sich vor Kiias Haustüre wieder. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen. Entschlossen betätigte sie den Klingelknopf. Kurz darauf wurde die Türe auch schon geöffnet. Kiias vertrautes Gesicht blickte ihr entgegen. Lena erwartete, dass diese die Türe gleich wieder zuschlagen würde. Doch seltsamerweise wirkte ihr Gesicht eher fragend als abweisend.


    „Kiia, bitte, kann ich herein kommen?“ Eine Träne lief über das Gesicht der aufgewühlten jungen Frau.


    Kiia wuchs in diesem Augenblick über sich selbst hinaus. Sie nahm Lena einfach in die Arme. Dort weinte sich diese aus, wie schon lange nicht mehr. Das alles war einfach zu viel.







    Es dauerte lange, bis Kiia endlich erfuhr was passiert war. Auch den Brief enthielt Lena ihr nicht vor. Tief erschüttert lass auch die von Lebenserfahrung geprägte Frau Neles Abschiedsbrief.


    „Weißt du, warum Aija mich so hasste? Ich verstehe das nicht. Bis vor kurzem dachte ich noch, Nele hätte mich gehasst. Dabei war es genau anders herum.“


    Unendlich langsam erhob sich Kiia. „Ich glaube, jetzt muss ich dir endlich die Wahrheit sagen. Ich habe schon viel zu lange geschwiegen.“


    Lena erschrak, als sie in Kiias Augen Tränen erblickte. „Aber Kiia, was ist los? Warum weinst du?“


    Diese ging auf den Bücherschrank zu und zog ein Album heraus. Aus diesem entnahm sie ein einzelnes Foto und kehrte damit zu Lena zurück. Sie reichte ihr das Foto mit den Worten: „Deswegen hasste sie dich so.“







    Lena blickte auf das Foto. Sie wurde blass. „Aber das bin ja ich.“


    „Genau, Lena, dass bist du. Es war kurz nach deiner Geburt.“ Ihre Stimme vibrierte vor innerer Anspannung.


    „Aber Kiia, ich begreife das nicht. Wie kommst du an ein Foto von mir?!“


    „Ganz einfach, Lena. Du bist mein Kind. Ich bin deine Mutter.“ Wie bedeutungsvoll waren diese Worte!


    Lena hielt sich die Hände erschrocken vor das Gesicht. Sprachlos starrte sie auf die Frau vor ihr. „Du bist…meine Mutter? Das kann nicht sein, meine Mutter ist tot.“


    “Deine Pflegemutter, ja. Kind, lass es mir dir erklären, gibst du mir diese Chance?“


    Lena nickte mechanisch.







    „Es ist lange her, Lena. Ich war noch sehr jung. Ich lernte deinen Vater kennen. Du musst wissen, dein Pflegevater ist dein richtiger Vater gewesen. Wir verliebten uns Hals über Kopf ineinander. Gott, er war einfach ein toller Mann. Ich war wie von Sinnen, wenn er nur in meiner Nähe war. Meine Knie wurden weich, meine Stimme gehorchte mir nicht mehr, in meinem Bauch waren lauter Schmetterlinge unterwegs…“


    Lena lächelte. „Wie bei mir und Chris….“ Sie stutzte kurz.


    Kiia lächelte zurück. „Ja, wie bei dir und Chris. Weißt du, er war etwas Besonderes. Doch meine Eltern akzeptierten diese Liebe nicht. Sie war nicht standesgemäss ihrer Ansicht nach. Es kam wie es kommen musste. Rolf und ich trafen uns heimlich. Wir haben dem Schicksal viele glückliche Stunden abgerungen. Dann wurde ich schwanger, schwanger von ihm! Nun mussten meine Eltern diese Liebe akzeptieren. Doch sie taten es nicht.“ Kiia hielt inne und wischte sich schluchzend über die Augen.


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    [CENTER][SIZE=3]Unsere Story:„Immortelle – Blume der Nacht!“ ONLINE! Innad und FunnyChrissy freuen sich auf Euch! [/SIZE][/CENTER]




  • Lena legte eine Hand auf ihren Arm. „Sprich weiter.“


    Kiia seufzte kurz und spürte die Kraft, welche von Lenas Hand ausging. „Ich war noch minderjährig. Sie machten mir klar, dass ich enterbt würde wenn ich ihn noch einmal treffe. Sie drohten mir, mich überall lächerlich zu machen. Ich hatte grosse Angst. Mein Vater schlug mich. Er drohte, auch Rolf zu zerstören. Er hatte sehr viel Einfluss. Ich wollte Rolf das nicht antun. Lena, ich war so feige. Mein Vater wollte, dass du abgetrieben wirst. Doch das schaffte ich nicht. Ich bettelte, dich wenigstens bekommen zu dürfen. Rolf sollte etwas von mir haben, auf immer und ewig. Aber Vater zwang mich zur Abtreibung. Ich bettelte um dein Leben. Mutter bekam Mitleid. Also beschloss man, dich zur Adoption freizugeben. Ich erfuhr nie, wohin du gekommen bist. Erst vor einigen Wochen habe ich durch Zufall davon erfahren. Es war eine Fügung des Schicksals, dass ausgerechnet Rolf seine eigene Tochter adoptieren konnte. Gott, Lena. Ich war so feige. Wie hasse ich mich dafür.“






    Lena nahm die schluchzende Frau fest in die Arme. So sassen sie lange zusammen und schwiegen. Es war ein angenehmes Schweigen, beide spürten es ganz deutlich.


    Lena sprach als Erste. „Wusste Aija davon?“


    Kiia nickte unter Tränen. „Ich habe nie ein Geheimnis aus dir gemacht. Sie kannte meine ungebrochene tiefe Liebe zu meinem Kind. Eine Mutter hört nie auf, ihr Kind zu lieben. NIE! Aija war wohl eifersüchtig. Dabei habe ich auch sie geliebt, wie eine Mutter ihr Kind nur lieben kann. Doch sie glaubte mir das nicht. Sie steigerte sich immer mehr in diese Tatsache hinein. Bis ich nur noch die Lösung sah, sie in diese Anstalt zu stecken. Sie war eine Gefahr für sich selbst. Wie sie herausfand, dass du mein Kind bist weiss ich bis heute nicht. Ich habe es selbst erst erfahren, wie nah du mir immer warst.“







    Lena war fassungslos. „Darum hasste sie mich so? Weil sie glaubte ich nehme ihr die Liebe ihrer Mutter weg?“


    Wieder ein trauriges Nicken. „Ja, ich nehme es an. Es kann nur diesen Grund geben. Ihre Seele war vergiftet. Ich habe einfach alles falsch gemacht.“


    Lena griff nach der Hand der unglücklichen Frau. „Das hast du nicht. Es war nicht deine Schuld. Und rede dir nie mehr ein, feige gewesen zu sein. Du warst so verdammt jung und hilflos deinem Vater ausgeliefert. Mach dir keine Vorwürfe. Du kannst es nicht mehr ändern. Ausserdem haben wir uns gefunden. Lass uns aber heute alles besser machen. Mama, ich hab dich lieb!“


    Kiia weinte vor Rührung. „Etwas Schöneres hättest du mir nicht sagen können. Auch ich liebe dich über alles, mein Kind!“



    Über Nikos Krankheit wusste Kiia nichts, als Lena sie danach fragte. Ein böser Verdacht stieg in Lena auf…





    @all. Wir wissen, dass sich zwei Fotos ähnlich sehen. Hierbei kam es Eaver hauptsächlich auf den Gesichtsausdruck Lenas an und auf die Mimik.
    Weiterhin wird es mit dem nächsten Kapitel wohl bis Weihnachten dauern! Wir sind beide zeitlich total eingespannt und möchten um Verständnis bitten!!!

    [CENTER][SIZE=5]"Dein Gesicht lächelt - aber deine Seele weint!"[/SIZE][/CENTER]
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    [CENTER][SIZE=3]Unsere Story:„Immortelle – Blume der Nacht!“ ONLINE! Innad und FunnyChrissy freuen sich auf Euch! [/SIZE][/CENTER]

  • KAPITEL 20
    JETZT ODER NIE – DIE WENDE



    „Schatz, du kommst spät. Ich habe mir schon Sorgen gemacht.“ Damit wollte Niko seiner Frau einen Kuss auf die Wange geben. Diese wich angewidert zurück.
    „Aber Engelchen, was hast du?“
    „Fass mich nie wieder an,“ leise waren diese Worte gesprochen worden. Aber sie waren wirkungsvoller als alles andere.
    Niko schaute fassungslos auf seine Frau. „Was ist los mit dir, Liebling?“ Er zitterte innerlich. Längst war ihm bewusst geworden, dass er Lena aus ehrlichem Herzen liebte. Hatte er sie zuerst nur aus Berechnung geheiratet, war im Laufe der Zeit daraus eine echte Liebe heran gewachsen. Aus Rache wurde Liebe, doch er spürte dass es dafür nun zu spät war.




    „Dein Liebling kannst du die sparen, Niko. Ich bin fertig mit dir. Was willst du nun tun, mich auch vergewaltigen? So, wie seinerzeit Nele?“
    Niko wurde blass und schwieg.
    „Antworte mir gefälligst,“ nicht im geringsten schien Lena Angst zu haben, er könnte ihr ebenfalls etwas antun. Zu gross war ihre Entrüstung, zu tief ihre Wut.
    „Ich weiss, dass ich nicht richtig gehandelt habe. Ich kann es nicht mehr gut machen, sonst würde ich es tun. Bitte glaube mir das. Lena, dich liebe ich wirklich. Mehr als alles andere auf der Welt.“
    Lena holte aus und versetzte Niko eine schallende Ohrfeige. „War mir ein Bedürfnis. Jetzt weißt du, was ich von dir halte. Verschwinde aus meinem Leben, verschwinde aus unser aller Leben! Gib es zu, dein Gerde um Nele war nur erfunden um mich unter Druck zu setzen. Um mir erneut tiefe Schuld einzureden. Damit du mich an dich binden konntest. Ich sollte leiden, mein Leben lang. Stimmts?“
    „Ob das stimmt, habe ich dich gefragt!“ Lenas Stimme überschlug sich nun fast.




    Niko nickte langsam. „Ja, es stimmt. So war es geplant. Aber geliebt habe ich dich schon immer. Das musst du mir glauben. Es waren zweideutige Gefühle.“
    Plötzlich klang Lenas Stimme wieder ganz gefasst und ruhig. „Hast du Nele jemals geliebt?“
    Er schüttelte den Kopf. „Sie war Mittel zum Zweck. Durch sie wollte ich an dich heran kommen. Ich weiss, es war blöd. Ich habe alles falsch gemacht, verzeih mir. Oh bitte verzeih mir!“
    „NIE!“ Schneidend durchfuhr dieses Wort den Raum, blieb bedeutungsschwer in der Luft hängen. Niko wusste, er hatte alles verloren. Durch seine Verbohrtheit war sein Leben zerstört – auf immer und ewig.
    „Ich kann nur sagen, dass du mir Leid tust. Aber ich hasse dich nicht. Ich selbst habe gesehen, was Hass alles anstellen kann. Es ist falsch zu hassen. Du dauerst mich. Du bist gestraft für dein ganzes Leben. Indirekt bist du schuldig an Neles Tod! Das, was du mir immer vorgeworfen hast trifft dich nun selbst. Nun weißt du, wie ich mich gefühlt habe. Du wirst damit dein ganzes Leben lang umgehen müssen.“




    „Ich verlange, dass du diese Stadt verlässt! Ich reiche noch heute die Scheidung ein und ich hoffe für dich, dass du sofort einwilligst. Sonst lernst du mich von einer ganz anderen Seite kennen. Keinen Tag länger möchte ich mit einem Monster wie dir verheiratet sein. Ich schäme mich, mich dir hingegeben zu haben. Ich war dabei, echte Gefühle aufzubauen. Wie dämlich ich doch war! Wie dämlich und oberflächlich. Das ist nun vorbei, ab heute lass ich niemanden mehr über mein Leben bestimmen. Geh, bevor ich mich vergesse.“
    Niko wusste, es war aus.
    Bevor er das Zimmer verließ, stellte Lena noch eine letzte Frage: „Eines möchte ich noch wissen, warst du es welcher diesen Satz auf das Foto schrieb? Auf das Foto in Neles Zimmer? Auf mein Foto? Und die Sache, dass du tot krank seiest? Ist es nicht so, dass du dies bloss als weiteres Druckmittel erfunden hast?“
    Er nickte abermals. Lena schüttelte fassungslos ihren Kopf. „Was bist du nur für ein Mensch, Niko? Sie liebte dich. Sie trug dein Fleisch und Blut unter ihrem Herzen. Du hättest alles haben können. Nun hast du gar nichts mehr.“
    Damit verschwand er endgültig aus ihrem Leben. Lena seufzte und war zum ersten Mal in ihrem Leben zufrieden mit sich selbst. Sie hatte das Gefühl, endlich etwas richtig gemacht zu haben.




    Die Tür öffnete sich und Kiia stand auf der Schwelle. „Ist es vorbei?“
    Lena nickte. „Ja, Mama. Es ist vorbei. Er wird seine Koffer packen und gehen. Er ist ein gebrochener Mensch. Komischerweise erfüllt mich das nicht mit Genugtuung. Er ist mir einfach nur egal.“
    Kiia strich ihrer Tochter sanft über den Kopf. „Recht so, Kind. Du kannst stolz auf dich sein. Keiner hätte diese Grösse.“
    “Es waren schon zu viele Menschen unglücklich, Mama. Der Hass zerstörte alles. Was hilft es, neuen aufzubauen? Jetzt fange ich ein neues Leben an.“
    Kiia lächelte weise. „Schau das du zu deinem Chris kommst.“
    Lena stutzte. „Mama, wie kommst du darauf? Der Weg zu Chris ist auf ewig versperrt. Ich habe ihn mir selbst verbaut.“
    Kiia stemmte entrüstet ihre Hände in die Hüften. „Jetzt höre mir mal zu. Sei nicht so blöd und mach denselben Fehler wie seinerzeit ich. Ich konnte nichts mehr ändern. Du allerdings hast noch alle Möglichkeiten. Ich flehe dich an, sei nicht so feige wie ich. Kämpfe um dein Glück! Du kannst es noch.“




    Lena blickte in die Augen ihrer Mutter. Darin lass sie so viel Liebe, dass ihr das Herz weit wurde. „Mama, ich danke dir.“
    Damit rannte sie aus dem Haus. Doch würde Chris ihr überhaupt verzeihen? Oder war alles aus?

  • @ Usergab637, auch von meiner Seite danke für deinen Kommentar. Tja, ob Chris und Lena heile bleiben... hmm... ich schweige dazu lieber... Ob mit Niko noch wirklich etwas im Busch ist... wer weiß... auf jeden Fall hat er im augenblick keine Kraft mehr dazu "fiese" Rachepläne zu schmieden... Die besagten Bomben die Chrissy angesprochen hat, kann ich versprechen werden auf jeden Fall wie auch die anderen unerwartet sein *fg* Wir haben uns einiges einfallen lassen ;)


    @ Lenya, dankeschön. Natürlich ist Niko verletzt, aber ob er etwas plant... hmmm... denn ganz ehrlich.. er liebt Lena und weiß das wenn er so weitermacht keine Chance bei ihr hat... vielleicht lernt er daraus und ändert sich Lena zu Liebe...


    Und nun hier, das Special zu Atemlose Stille


    Vergangens Weihnachten
    ~
    Als die Welt noch heile zu sein schien...


    Die Darsteller




    Vater von Lena und Nele







  • Die Geschichte beginnt
    [FONT=&quot]Eine Zeit voller Harmonie und stillen Mädchenträumen…[/FONT]




    [FONT=&quot]Es war ein Morgen wie jeder andere. Dennoch fühlte es sich anders an. Anders – so kurz vor Weihnachten. Dem Fest der Freude, dem Fest des Zusammenseins, dem Fest der…LIEBE? Doch Lena fehlte diese Liebe. Die Liebe einer Mutter. Nun stand sie wie schon so oft hier – vor dem Grab des liebsten Menschen ihres Lebens. Und konnte nichts tun ausser still vor sich hin zu weinen. Tränen auf den kalten Schnee fallen zu lassen und zuzusehen, wie sich diese mit der weissen Pracht vermischten. [/FONT]




    Doch wie an jedem Tag wurde ihr klar, dass ihre Mutter es nicht gewollte hätte. Sie hätte nicht zugelassen, dass ihre Tochter in ihrer Trauer erstickt und vereinsamt. Lena lächelte. Es war ein angenehmes, beruhigendes Lächeln. Sie wusste, in diesem Moment war sie nicht alleine. Sie streichelte liebevoll über die Schneedecke auf dem Grab und machte sich auf den Nachhauseweg. Von weitem sah sie schon ihre kleine Schwester Nele durch den Schnee toben. Eine tiefe Zufriedenheit machte sich in ihr breit. All die Liebe, welche sie im Herzen trug wurde nun auf dieses kleine, niedliche Wesen übertragen. Lena schüttelte in gespielter Strenge den Kopf und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. Nele trug schon ihr schönstes Sonntagskleid in ihrer Vorfreude auf den Heiligen Abend. „Schatz, du frierst doch bestimmt. Es ist bitterkalt draussen.“ Doch Nele antwortete nur mit einem kindlichen Lachen, dass die Seele direkt zu erfrischen schien. Sie schaute zu Lena auf mit zwei Augen, in welchen die Welt zu liegen schien. So unschuldig, voller Vertrauen und tiefer Liebe. Wer konnte da schon böse sein?





    Lena strich ihrer Schwester zärtlich über das Köpfchen. „Schatz, du wirst noch krank wenn du in deinem hübschen Kleidchen draussen herum tobst. Du hast nicht mal eine Jacke an. Möchtest du etwa, dass das Christkind dich nicht besuchen kann, weil du krank im Bett liegst?“
    Nele kicherte. „Dann kommt es erst recht, weil es mich trösten will.“
    Lena lachte herzlich. „Gut, du hast gewonnen. Aber du möchtest doch trotzdem nicht krank im Bett liegen?“
    Das kleine Mädchen legte den Kopf schief und zitterte leicht. „Brrrr, es ist wirklich kalt. Lena, trägst du mich ins Haus? Ich kann gar nicht mehr laufen, meine Beine sind so schwer.“
    Lena bückte sich und nahm die süsse Pracht auf ihren Arm. „Gut so, Prinzesschen? Eins weiss ich genau, dir kann später mal keiner etwas vormachen.“
    [FONT=&quot]Damit trug sie das Kind, welches wie ein kleiner Engel wirkte, ins warme und gemütliche Heim. [/FONT]




    Kurz darauf machte sich Lena für den Weihnachtsmarkt fertig. Sie war etwas in Eile und musste sich sputen, um noch rechtzeitig fertig zu werden. Sie hatte kaum letzte Hand an ihr Make Up gelegt, als es schon an der Haustüre klingelte. Vor der Türe fand sich niemand anderer als ihre beste Freundin Aija. Sie begrüssten einander herzlich und machten sich auf den Weg. Zwei Frauen – zwei Freundinnen. Und doch könnten zwei Menschen nicht unterschiedlicher sein.
    [FONT=&quot] Wer hätte damals geahnt, dass gerade dieser Umstand später einmal so vielen Menschen zum Schicksal werden sollte? Wer hätte jemals ahnen können, welche Lawine losgetreten wurde?[/FONT]



    [FONT=&quot]Gemütlich schlenderten sie durch den Weihnachtsmarkt. Kicherten und alberten, wie es nun mal junge Mädchen tun. Wobei sich Lena deutlich zurück hielt, allerdings allmählich von der lebensfrohen Aija mitgerissen wurde.[/FONT]





    Aija machte Lena auf einen hübschen Jungen aufmerksam, welcher ihr besonders gut gefiel.
    „Ach Aija, du und die Kerle…“
    Diese kicherte nur abermals. „Jetzt sei nicht so schrecklich bieder. Ich geh jetzt rüber und sprich ihn an.“
    [FONT=&quot]Typisch Aija, schoss es Lena durch den Kopf. [/FONT]







    Während Aija sämtliche Register zog und mit dem „süssen Typen“ flirtete, schaute sich Lena interessiert um und genoss die typische Atmosphäre des Weihnachtsmarktes. Sie liebte es, den Geruch von Glühwein in der Nase zu haben. Den Geschmack von Lebkuchen auf den Lippen, obwohl man noch gar keinen gegessen hatte.
    [FONT=&quot]Sie lächelte dabei vor sich hin und wusste nicht, wie bezaubernd sie auf alle Menschen wirkte. Glücklich und unbeschwert – doch wie lange würde das noch anhalten? Was hielt das Leben für sie bereit? [/FONT]



  • In der Zwischenzeit schien für ein kleines Mädchen namens Nele ein Traum in Erfüllung zu gehen. Er stand vor ihr – NIKO! Ein gern gesehener Gast, ein lieber Bekannter, ein Freund…ihre ganz grosse Liebe!
    Das kleine Kinderherz flog ihm zu. Nele war, als würde er es beschützend in die Hand nehmen.
    Als Niko geklingelt hatte und sie ihm die Türe öffnete, blieb er genau unter dem Mistelzweig stehen.
    Schlagartig kamen Nele all die Geschichten in den Sinn, die sie schon gehört hatte. Und sie hatte bereits viele Geschichten gehört! Von Prinzen, Königen, Rittern….so viele Menschen hatten sich schon unter Mistelzweigen geküsst.
    [FONT=&quot]Wenn SIE das taten, musste ER es dann nicht auch tun? In freudiger Erwartung schloss sie die Augen. Ihr Herz klopfte bis zum Hals.[/FONT]




    Doch es sollte anders kommen. Während die kleine Nele mit geschlossenen Augen auf das grosse Wunder wartete, kam ausgerechnet Lena nach Hause. Lena! Niko war gerade auf dem Weg in die Küche und dann geschah es….ausgerechnet unter dem Mistelzweig trafen beide zusammen. Nele starrte erschrocken auf Niko und Lena, welche nun alberten und sich „ganz dem Brauch angepasst“ küssten. Was bedeutete das eigentlich? Brauch? Anpassen? Nele war es egal. Sie wusste nur, dass ihr Traum gerade geplatzt war. Wo war eigentlich Aija? Nele wünschte sie sich herbei. Warum kam sie nicht, warum riss sie die beiden nicht auseinander? Sie konnte schließlich nicht wissen, dass Aija besseres zu tun hatte. Dort in der Stadt mit dem „süssen Typen“…




    Also musste die kleine Nele mit ansehen, wie ihre geliebte Schwester IHREN Niko küsste. Es tat so weh. Im Herzen tat es so weh, dass Nele es nicht beschreiben konnte. Es sass tief – sie war verletzt. Tränen stiegen ihr in die Augen und verschleierten den Blick des Kindes. Doch wie das nun mal so ist – Kinder vergessen schnell. Doch manches kommt auch in späteren Jahren erneut auf einen zu.




    Lena und Neles Vater Nils währenddessen beobachtete von seinem Lieblingssessel aus diese Szenen fachmännisch und dachte sich seinen Teil. Ja ja….er hatte einfach mehr Erfahrung als die „heutige Jugend.“[FONT=&quot]Lena verabschiedete sich währenddessen ganz zwanglos von Niko.[/FONT]






    Um ein wenig Gemütlichkeit zu erzeugen, machte sich Lena daran Holz im Kamin anzuzünden.
    Klein Nele weinte sich bei ihrem Vater aus. Dieser fand weisse, tröstende Worte. Das Kind schien zu verstehen. Es wusste, dass es jetzt zu seiner Schwester gehen musste.
    [FONT=&quot]Sie tat es – aus ganzem Herzen.[/FONT]





    [FONT=&quot]Worte bedurfte es nicht. Beide fielen sich in die Arme und die Welt war wieder in Ordnung. Zumindest für dieses Jahr, für dieses Weihnachten, für diesen Moment… [/FONT]




    Nach der herzergreifenden Versöhnung, einem leckeren Festmahl und vielen lieben, herzlichen Worten ging es an die Bescherung….Und an grosse, strahlende, leuchtende Kinderaugen….[FONT=&quot] Augen, die nicht lügen…. [/FONT]

  • Zusatzbild





    ZUKÜNFTIGE WEIHNACHTEN
    -
    so könnte es irgendwann mal sein...


    Lena und Niko




    Lena und Chris







    WAS wird kommen? Lasst euch überraschen….
    Eins ist klar….haltet das Unmögliche für Möglich und glaubt das Unglaubliche!
    Nichts ist so, wie es scheint….


    Wir Wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr.
    Alles gute und von allem selbstverständlich nur das beste!
    Feiert schön, so dass man auch hier im Forum den Hall der Korken des Sektes hören kann.
    Bis zum nächsten Jahr in "neuer" frische


    Gruß FunnyChrissy and Eaver

  • @ Rivendell, vielen dank dir.



    So ihr lieben, nachdem ihr meinetwegen euch solange gedulden musstet, hier ein neues Kapitel!
    Die Auflösung ob Chris Lena verzeiht oder nicht, seit gespannt^^
    Wir wünschen euch viel Spaß beim lesen..


    KAPITEL 21
    Ewiges Glück?


    Kurz darauf betrat Lena den Club. Staunend blickte sie sich um. Über der Tür prangte ein Schild: „Zuflucht für Jugendliche.“
    Die Räume selbst waren in hellen Farben gestrichen. Überall fanden sich gemütliche Sitzecken und Aufenthaltsgelegenheiten. Ein Billardtisch fand sich darin eben so wie eine Fernsehecke. Es lud direkt zum Entspannen und glücklich sein ein. Hier mussten sich verwundete Seelen wohl fühlen.
    In einer Ecke sass Chris in einem Sessel und brütete scheinbar über wichtigen Papieren. Der neue Club schien kurz vor der Eröffnung zu stehen, jedenfalls war er menschenleer. Lena ging das Herz auf! Wie sehr sie ihn doch liebte. Seine blosse Anwesenheit ließen ihre Handflächen schwitzen. Ihr Herz klopfte wie damals zum Zerspringen.





    Auch er schien ihre Gegenwart zu spüren. Langsam hob er den Kopf. Ein ungläubiges Strahlen glitt dabei über sein Gesicht. „Lena!“ So viel Liebe, so viel Geborgenheit und so viel Vertrauen steckten in diesem einen Wort. Lena lief eine Gänsehaut über den Rücken. „Chris!“
    Damit lagen sie sich auch schon in den Armen. Herz fand erneut zu Herz. Um die beiden jungen Leute herum versank die Welt. Nichts Trennendes stand zwischen ihnen. Mund fand zu Mund. Wie viel anders war dieser Kuss, wie viel schöner das Gefühl. Zärtlich nahm dieser von ihren Lippen Besitz. Es war eine stille Aufforderung und Lena gab sich ganz dieser hin.



    „Lena, meine über alles geliebte Lena. Was tust du hier?“ Damit trat er einen Schritt zurück und sah ihr tief in die Augen.
    „Ich bin hier, um dir zu sagen wie leid mir alles tut. Ich habe dir sehr wehgetan und ich hoffe, du kannst mir das jemals verzeihen. Chris, ich gehöre zu dir. Ich liebe dich, ich…“
    Weiter kam sie nicht. Erneut verschloss ihr Chris ihre Lippen mit einem zärtlichen Kuss, welcher ihr die Tränen in die Augen trieb. Noch nie in ihrem ganzen Leben war sie so glücklich gewesen. Mit einem Lächeln, dass ihn für Lena noch liebenswerter machte, nahm er ihre schmale Hand in die seine. Er führte sie in einen kleinen Nebenraum - sein Büro. Lena vertraute ihm blind, so sehr liebte sie diesen Mann. Ohne den geringsten Argwohn und ohne Angst folgte sie ihm. Mit all ihrer Liebe im Herzen. Ihre Augen spiegelten all das Vertrauen wieder, welches sie für ihn empfand. Als Chris sie auf das Sofa hob, war sie bereit für ihn. Sie wartete auf ihn und ihre Seele verschmolz mit seiner. Sie liebten einander so, wie es Lena sich immer gewünscht hatte. Er verstand sie und ging sehr zärtlich vor. So viel Rücksicht hatte Lena noch nie in ihrem Leben erfahren. Das war nun wirklich ihr erstes Mal. Schöner könnte es nicht sein! Lena strahlte vor Glück.



    Als die beiden jungen Menschen aneinander geschmiegt auf dem Sofa lagen, redeten sie lange Zeit überhaupt nichts. Es dauerte eine ganze Stunde, bis Lena ihrem Liebsten erzählen konnte was vorgefallen war. Voll tiefem Mitgefühl ging Chris auf sie ein.
    Als Lena geendet hatte, erhob sich Chris und zog Lena mit sich. „Du möchtest doch jetzt bestimmt an Neles Grab, oder?“
    Sie hob erstaunt ihre Augenbrauen. „Chris, woher weißt du das?“
    Er lächelte. „Ich fühle das. Nun komm, lass uns gehen.“
    Eng aneinander geschmiegt betraten sie den Friedhof. Zunächst steuerte Lena auf Aijas Grab zu. Sie blieb davor stehen und legte eine rote Rose nieder. „Im Zeichen meiner ungebrochenen Freundschaft, Aija. Ich bin dir nicht böse. Du konntest tief in deinem Herzen nichts für deine Gefühle. Mögest du deinen Frieden finden.“
    Chris wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Er trat zu Lena und legte einen Arm um ihre Schultern. Stumm sprachen sie ein Gebet.





    Dann traten sie an Neles Grab. Lena legte einen bunten Strauss auf die dunkle Erde. Sie machte stumm das Kreuzzeichen und hielt stille Zwiesprache mit Nele.
    „Soll ich dich alleine lassen?“ Chris wollte sich zurückziehen, doch Lena hielt ihn zurück.
    „Nein, Schatz. Bleib hier, bei mir. Du gehörst zu mir. Somit auch zu Nele. Ich möchte das so.“ Sie holte tief Luft und sprach: „Nele, es lief so viel falsch. Nimm diese Blumen als Zeichen meiner tiefen Liebe zu dir als meiner Schwester. Du warst und bist alles für mich. Ich werde dich niemals vergessen. Bitte gib mir und Chris deinen Segen.“
    Damit wandte sie sich um und blickte Chris geradewegs in die Augen. „Wie meinst du das, sie soll uns deinen Segen geben?“
    Er wirkte so verdutzt, dass Lena unwillkürlich lachen musste. „Dummer Bub, du. Ich möchte auf ewig mit dir zusammen sein. Sag, willst du mich heiraten?“
    Chris konnte das nicht fassen. Er nahm seine Lena in die Arme, als sei sie besonders zerbrechlich. Sie war einfach das Kostbarste überhaupt in seinem Leben. Sie hatte ihn zurückgeführt in das Licht. Ohne sie hätte er nie aufgehört, sich Schuldgefühle einzureden. Ohne sie hätte er nie aus diesem Sumpf herausgefunden.



    Mit tiefem, feierlichem Ernst in der Stimme antwortete er ihr: „Ja, ich will. Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen. Meine über alles geliebte Lena. Ich schwöre dir hier und jetzt, nichts und niemand kann uns jemals etwas anhaben. Vor uns steht ein ewiges Glück.“
    Mit diesen Worten sanken sie sich erneut in die Arme. Als Lena kurz aufblickte sah sie wieder das Vögelchen auf Neles Grabstein sitzen. Sie lächelte und schmiegte sich noch enger an Chris.



    „Ich werde kommen, um dich zu holen…..“ Leise, flüsternd und bebend sprachen die zusammengepressten Lippen diese Worte aus. Niemand vernahm diese stille Drohung, niemand hörte die sich langsam entfernenden Schritte auf dem Kiesweg des Friedhofes…


    Bonusbild:



  • Kapitel 22
    Schatten der Wahrheit




    „Hey Schatz, woran denkst du?“ Zärtlich umfing Chris die schlanke junge Frau.
    Lena seufzte brunnentief. „Ich weiss auch nicht…in mir ist alles in Aufruhr. So, als wäre es noch nicht vorbei.“
    Chris zog fragend seine Augenbrauen in die Höhe. „Wie meinst du das? Als wäre was noch nicht vorbei?“
    Lena warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. „Ich bin so verwirrt wie noch nie in meinem Leben. Ich habe das Gefühl, nur Fehler gemacht zu haben.“
    Chris erschrak sichtlich. Seine Stimme zitterte leicht, als er erwiderte: „Fehler?“
    Erst jetzt schien Lena aus ihren Gedanken aufzuwachen. Erschrocken kuschelte sie sich an ihren Liebsten. „Liebling, es tut mir leid. Nimm mein Gerede nicht so wichtig. Gerade mit dir habe ich alles richtig gemacht. Ich brauche dich doch so sehr!“ Damit küsste sie ihn zärtlich.
    Erleichtert und voller Inbrunst erwiderte der junge Mann den Kuss der lockenden Lippen.




    „Aber trotzdem spüre ich, dass du etwas hast. Lena, was ist los?“ Besorgt musterte er die junge Frau an seiner Seite.
    „Ach Chris, es ist so viel passiert. Ich traue diesem Glücksgefühl einfach noch nicht. Ich habe Angst, dass schon im nächsten Moment irgendetwas mein Glück mit dir zerstört.“ Sie sah ihn mit einem traurigen Blick an.
    „Lena, hab doch endlich mal ein wenig Vertrauen in das Leben,“ wandte sich Chris an seine Freundin. „Sonst machst du dich noch kaputt. Es kann nichts mehr passieren. Alles ist gut mein Engel. Alles, hörst du?“
    Ein Seufzer antwortete ihm. Sie wollte doch so gern daran glauben. Es gab nichts, dass sie sich mehr wünschte als dieses Vertrauen endlich zu entwickeln! Doch es gelang ihr nicht. Zu viel war passiert. Ausserdem dachte sie gerade in diesem Moment nicht an Chris und das machte Lena Angst. Sie spürte seine Lippen und fühlte die zärtlichen Berührungen seiner Hände. Dennoch schien es ihr nichts zu bedeuten. Was war nur los?




    Als Chris wenig später zu dem von ihm geschaffenen Jugendheim aufbrach, wollte Lena sich an die Hausarbeit machen. Doch irgendwie konnte sie sich nicht dazu aufraffen, geschweige denn motivieren. Noch war sie nicht so weit, sich der Zukunft zu öffnen. Die Vergangenheit wog zentnerschwer auf ihren Schultern.
    Sicher, sie machte sich selbst keine Schuldgefühle mehr. Sie weinte nur noch selten um ihre Schwester Nele. Auch Aijas Tod hatte seinen Schrecken verloren. Die Lücken ließen sich niemals schließen. Aber eine gewisse Beständigkeit im Leben war zurückgekehrt. Warum nur konnte sie sich dieser nicht ganz hingeben? Was machte sie falsch? Was konnte sie nur tun, um endlich frei durchatmen zu können? Sie hatte Chris, war glücklich mit ihm und lebte in einer schönen, geräumigen Wohnung. Chris war sogar über seinen Schatten gesprungen und hatte sich für sie komplett verändert. Er hatte alles von seinem wilden Äusseren abgelegt. Die Piercings waren verschwunden, die langen Haare abgeschnitten…er wirkte wie ein ganz normaler, anständiger junger Mann. Das alles nur für sie…Doch weshalb empfand sie dies alles nicht so? Lena horchte tief in sich hinein. Was war da? Sie konzentrierte sich ganz auf sich selbst und als sie die Antwort wusste, erschrak sie. In ihr war….einfach NICHTS! Leere! Warum war sie nicht mehr fähig, vorbehaltlos zu fühlen?




    NEIN! Lena schüttelte über sich selbst den Kopf. Sie durfte nicht verlangen, dass von jetzt auf gleich alles anders war. Einfach abschalten und auf Knopfdruck strahlen – sie konnte das nicht. Sie war doch keine Maschine, kein Fernseher den man einfach ausknipsen konnte. Sie war ein Mensch aus Fleisch und Blut! Sie musste sich selbst Zeit lassen, dem Leben neu zu vertrauen. Neuen Mut zu fassen! Was geschehen war, ließ sich nicht einfach so vergessen. Lena war sich nun ganz sicher – sie würde es irgendwie schaffen. Aber nicht sofort – nicht morgen und bestimmt auch nicht nächste Woche. Aber irgendwann….Ja, irgendwann würde es ihr gelingen.





    Das Klingeln der Haustürglocke riss sie aus ihrer Versunkenheit. Eigentlich hatte sie keine Lust auf Besuch. Nicht in diesem Augenblick. Doch sie konnte den Besucher auch nicht einfach stehen lassen. Es wäre zu unhöflich gewesen. Schließlich stand ihr kleines Auto vor der Türe – die Fenster waren alle geöffnet. Es war nicht zu übersehen, dass jemand zuhause war. Also erhob sie sich seufzend und ging zur Türe. Lena versuchte, ein Lächeln aufzusetzen. Sie wollte nicht, dass jemand bemerkte wie es in ihr arbeitete. Sie warf auf dem Weg zur Türe einen Blick in den Flurspiegel. Ja, dieses Lächeln würde man ihr abnehmen.


  • Doch es sollte ihr schon im nächsten Moment auf den Lippen gefrieren.
    „Was tust DU hier?“ Dieses Wort spie sie fast.
    „Ich muss mit dir sprechen, sofort!“ Der Besucher zeigte sich wenig beeindruckt von Lenas abweisender Haltung.
    „Ich aber nicht mit dir, also verschwinde.“ Damit wollte sie ihm die Türe vor der Nase zuschlagen. Doch Niko war schneller. Mit einem Satz war er schon im Flur.
    Er schaute Lena tief in die Augen. „Gib mir fünf Minuten, mehr verlange ich nicht. Nur fünf Minuten!“.
    Ein hasserfüllter Blick flog ihm zu. „Wozu? Was fehlt dir diesmal? Welche Krankheit hast du dir für heute ausgedacht? Masern? Aber nein, ich vergass. Mit solchen Kleinigkeiten gibst du dich niemals zufrieden.“
    Niko fixierte die gegenüberliegende Wand. Komisch, sie schien ihn magisch anzuziehen. Hatte er Lena überhaupt zugehört? Sicher war sie sich da nicht.




    „Niko! Wenn du mir schon meine kostbare Zeit stiehlst, dann höre mir zu und achte auf das, was ich sage. Du nervst, du störst und du bist nicht willkommen. Du gehst mir gewaltig gegen den Strich, ich kann dich nicht ausstehen und du ödest mich an. Reicht dir das, um endlich zu verschwinden?“
    „Warum bist du so unhöflich? Was habe ich dir getan?“ Niko biss sich auf die Lippen. Das war eine blöde Frage gewesen, er wusste es selbst.
    Lena lachte abfällig. „Du? Mir? Ach weißt du, nichts Besonderes. Du hast mir nur vorgespielt, todkrank zu sein. Du hast auch den Tod meiner Schwester für dich genutzt, nur um mich an dich zu binden. Aber ist alles nicht schlimm, nicht wahr? Jetzt verschwinde, sonst rufe ich Chris an.“
    Niko lachte. „Diesen Junkie? Glaubst du allen Ernstes, ich hab Angst vor dem?“
    Lenas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Ihre Stimme klang gefährlich ruhig. „Chris besitzt etwas, dass du nie haben wirst. Es wohnt in seinem Herzen und in ihm. Weißt du eigentlich, dass du mir Leid tust? Chris ist verdammt reich, weil er so viel besitzt. Du hast überhaupt nichts. Warmherzigkeit, Liebe, Verständnis, Ehrlichkeit, Menschlichkeit, Vertrauen, Zuverlässigkeit…Dinge, die du nie kennen wirst.“




    Niko blickte der jungen Frau tief in die Augen. „Hat dir das mit uns überhaupt nichts bedeutet?“
    Lena hielt dem Blick Nikos stand. „Du weißt, warum es zu dieser Ehe überhaupt kam. Du weißt, warum ich mich auf dich eingelassen habe. Es war echtes, tiefes Mitleid und auch das Gefühl, mit dir verbunden zu sein. Auf eine eigenartige Art und Weise. Mit Sicherheit hat es mir auch etwas bedeutet, sonst wäre ich nie mit dir zusammen gewesen. Aber geliebt habe ich dich nie.“
    „Ich möchte noch einmal mit dir schlafen, mein Engel!“ Gefährlich ruhig klang diese Stimme. Ein lauernder Unterton schwang darin mit.
    Lena tippte sich bezeichnend an die Stirn. „Ich glaube, du bist dabei den Verstand zu verlieren. Nenne mir einen Grund, weshalb ich mit einem Monster wie dir in die Kiste springen sollte. Du bist doch nicht normal. Verschwinde, sofort!“




    Doch Niko dachte nicht daran, dieser Aufforderung Folge zu leisten. Er ließ sich auf das gemütliche Sofa fallen und nahm eine bequeme Position ein. „Ich würde mir an deiner Stelle genau überlegen, was ich tue. Entweder, du schläfst mit mir oder ich gehe zur Polizei und erzähle diesen das ein oder andere über deinen herzallerliebsten Chris.“
    Lena wurde blass. „Was willst du damit sagen? Ich weiss überhaupt nicht, wovon du sprichst.“
    Niko lachte dröhnend. „Das weißt du nicht? Nun, mein Engel. Dann muss ich dir wohl auf die Sprünge helfen. Es gab da mal einen Überfall, bei diesem wurde ein Mann schwer verletzt. Soweit ich mich entsinne, war Chris daran beteiligt. Bis heute weiss man nicht, wer damals die Täter waren. Könnte sich doch leicht noch ändern, oder was meinst du, Engelchen? Raub mit versuchten Mordes….“
    „Du Schwein, Chris wollte niemals jemanden umbringen!“ Lena zitterte jetzt am ganzen Körper.
    Niko lachte erneut siegessicher. „Das sagst du! Aber was glaubst du, wem glaubt die Polizei mehr? Einem mittlerweile angesehenen Klinikleiter –ja, da schaust du, ich bin aufgestiegen. Beziehung machen alles möglich Mäuschen.“ Ein weiteres schallendes Gelächter begleitete diesen Satz. „Wo war ich stehen geblieben? Ach ja. Was glaubst du, wem glaubt man mehr? Einem angesehenen Klinikleiter oder diesem Ex-Junkie?“




    Lenas Augen waren übergross und ängstlich auf den Mann vor ihr gerichtet. Ihr war klar, dass Niko sie in der Hand hatte. Sie traute ihm durchaus zu, mit seinem Wissen zur Polizei zu gehen. So gut kannte sie ihn mittlerweile, dass er vor nichts zurück schreckte. Vor absolut gar nichts!
    Lenas Stimme vibrierte, als sie sich voller Angst an Niko wandte: „Wenn ich tue, was du von mir verlangst…lässt du uns dann zufrieden?“
    Er tastete mit einer Hand nach Lenas Arm. „Was dachtest du denn, Süsse?“
    Lena schloss ihre Augen und blinzelte die aufsteigenden Tränen zurück, bekämpfte ihren Ekel. Sie wusste, wenn sie Chris nicht verlieren wollte, musste sie tun was Niko von ihr verlangte….



    Bonusbild:




  • So ihr lieben, nachdem das Forum wieder funktioniert und wir beide wieder etwas mehr Luft haben, bekommt ihr endlich das neue Kapitel.


    Wahrscheinlich werdet ihr euch wundern, warum Chris aufeinmal anders aussieht?! Leider musste ich eben feststellen das bei dem Chris zuvor das Gesicht nicht mehr vorhandenen war und auch nach zwei mal Neustarten, änderte sich daran nichts, somit musste leider der alte Chris gegen einen anderen ausgetaucht werden, anderenfalls hätten wir die FS kaum vorsetzen können. Nach langem überlegen haben wir uns entschieden, diese Rolle "Alexander Horpkins", einen Simmann den ich gestern erstellt habe, zu überschreiben.
    Wir hoffen das ihr euch auch mit dem neuen Chris anfreunden könnt. Extra um etwas mehr Ähnlichkeit herzustellen, bekam er die Augenfarbe und die Haarfarbe vom "alten" Chris verpasst.


    Soviel zu dem Austausch von Chris, nun viel Spaß beim Lesen des neuen Kapitels.



    Kapitel 23
    Ungeweinte Tränen



    „Lena, hörst du mir überhaupt zu?“ Chris Stimme riss sie aus ihrer Versunkenheit. Sie hatte ihm tatsächlich nicht zugehört.
    „Entschuldige, Schatz. Ich war mit meinen Gedanken woanders. Was hattest du gesagt?“ Lena bemühte sich, ihrer Stimme einen normalen Klang zu geben.
    Ein Seufzer antwortete ihr. „Süsse, mach ich irgendetwas falsch?“
    Erschrocken wandte sie sich ihrem Verlobten zu. „Aber Chris, wie kommst du denn darauf?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich weiss es nicht. Du bist so komisch. Ich erkenne dich nicht mehr wieder. Hast du irgendwelche Sorgen? Kann ich dir irgendwie helfen?“
    Was sollte sie nur tun? Ihm die Wahrheit sagen? Ihm gestehen, dass sie mit Niko geschlafen hatte? Das sie von diesem erpresst worden war? Nein, sie konnte es nicht. Niko hatte ihr unmissverständlich klar gemacht, was passieren würde wenn sie ihr Stelldichein verriet. „Dann kannst du deinen Liebsten hinter schwedischen Gardinen besuchen!“ Nur zu deutlich waren ihr diese Worte noch bewusst, welche er gebraucht hatte. Nein, sie konnte Chris nichts davon sagen.




    Der einzige Trost für Lena war, dass sie seid dem von Niko nichts mehr hörte. Dennoch zuckte sie jedes Mal zusammen, wenn die Haustürglocke anschlug oder das Telefon klingelte. Auf der Strasse bildete sie sich ein, verfolgt zu werden. An jeder Häuserecke vermutete sie Niko. War das noch ein Leben? Doch ihr blieb nichts anderes übrig, als weiterzumachen. Sie wusste bloss nicht, wie…
    Ihr wurde bewusst, dass Chris immer noch auf eine Antwort wartete. „Nein, ich habe keine Sorgen. Das bildest du dir bloss ein. Mir geht’s gut.“ Zur Bekräftigung ihrer Worte stellte sie sich auf die Zehenspitzen um Chris einen Kuss auf die Wange zu geben. „Ich habe nur nicht gut geschlafen, dass ist alles. Mach dir darüber mal keine Gedanken.“
    Kummervoll musterte Chris die hübsche Frau an seiner Seite. Ihre Augen lagen tief in den Höhlen und ihre Haut war ungewöhnlich blass. Sah so jemand aus, der nur mal eben nicht gut geschlafen hatte? Er machte sich viele Gedanken darum und kam doch zu keinem Ergebnis.




    Spät am Abend lagen beide in dem breiten Doppelbett. Wie so oft in letzter Zeit wandte sich Lena aus Chris Armen und täuschte vor, zu müde DAFÜR zu sein. Er war total verzweifelt. Ihm drängte sich immer mehr der Gedanke auf, dass Lena ihm etwas verheimlichte. Doch was war das bloss? Der Gedanken, Lena könnte fremdgehen erschien ihm so abwegig, dass er diesen sofort wieder verwarf. So jemand war Lena nicht. Sie war dafür viel zu offen und geradlinig. Das passt nicht zu ihr. Nicht zu einem solch warmherzigen Menschen wie seine Lena!
    Er grübelte so lange vor sich hin, bis er schließlich einschlief. Eine Lösung fand er auch in dieser Nacht nicht…




    Auch die nächsten Tage über blieb Lena in sich gekehrt und verschlossen. Was Chris auch versuchte, es fiel nicht auf fruchtbaren Boden. Lena verweigerte sich ihm weiterhin und wich sämtlichen Fragen rigoros aus.
    Die Beziehung in Frage zu stellen kam dennoch für Chris nicht infrage. Auch wenn sie noch nicht verheiratet waren, so hatten sie einander mit der Verlobung trotzdem ein Versprechen gegeben. Für ihn war das gleichbedeutend mit einem Eheversprechen. Er würde es nicht brechen. Lena war für ihn da gewesen, vom ersten Augenblick an. Hatte ihn verstanden und so genommen, wie er war. Nun wollte er ihr all das zurückgeben.




    Lena wusste währenddessen nicht, woher sie die weitere Kraft nehmen sollte Chris weiterhin in die Augen zu sehen. Auch wenn sie es nicht freiwillig getan hatte – für sie war es eine Art Treuebruch gewesen, als sie mit Niko schlief. Sie hätte nein sagen können, sich ihm verweigern. Doch damit wäre es einem Verrat Chris gegenüber gleichgekommen. Sie hatte es doch nur für ihn getan! Oder war das einfach nur eine schlechte Ausrede ihrem Gewissen gegenüber?
    Sie grübelte ständig hin und her, was sie tun sollte. Doch eine Lösung fand auch sie nicht.




    Kurz darauf befand sich Lena alleine in der gemütlichen Wohnung. Auf einmal kam sie ihr leer und verlassen vor. So wie ihr Innerstes. Ohne Chris war einfach alles sinnlos. Er fehlte ihr, sobald er das Haus verließ. Sogar wenn er sich in einem anderen Zimmer befand, fehlte er ihr. Sie wusste nun, dass sie sehr wohl etwas fühlte. Sie wusste, dass in ihr eben nicht alles leer war. Doch warum brauchte es solche Momente, um sich darüber bewusst zu werden? War es jetzt nicht fast schon zu spät?
    Im selben Augenblick klingelte das Telefon. Lena zuckte zusammen und zitterte wieder am ganzen Körper. Mach dich nicht lächerlich, schalt sie sich innerlich selbst. Es konnte nicht Niko sein. Er hatte bekommen was er wollte.
    Dennoch vibrierte ihre Stimme, als sie sich meldete. Es herrschte kurzes Schweigen am anderen Ende der Leitung.




    „Lena Maus, wovor hast du bloss solche Angst? Ich habe Sehnsucht nach dir, sogar schrecklich grosse!“ Lena schluchzte auf. Ihre schlimmsten Befürchtungen wurden wahr. Es war nicht vorbei. Sie ahnte, dass es nie aufhören würde.
    „Niko, lass mich doch endlich zufrieden. Du hast bekommen, was du wolltest. Du hast versprochen, uns danach nicht mehr zu behelligen.“
    Er lachte kehlig. „Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen…war das nicht so? Ich habe es mir einfach anders überlegt. Ich möchte dich morgen Nachmittag sehen. Ziehe dir etwas Hübsches an. Dann kommst du zu mir in meine Wohnung. Es werden traumhafte Stunden für uns beide. Lena, du weißt doch was passiert wenn du nicht tust was ich möchte?“
    Lena weinte nun bitterlich. „Niko, ich flehe dich an. Zeige Chris nicht an und verlange das nicht von mir. Ich kann nicht.“
    „Das lasse ich nicht gelten. Du kannst schon, verlass dich darauf. Es bleibt dir gar nichts anderes übrig.“ Ich erwarte dich gegen 14 Uhr.“
    Damit legte er einfach auf. Lena brach fast lautlos in sich zusammen. Sie krümmte sich auf dem Boden vor Schmerzen. Schmerzen, welche ihre Seele verursachten…



  • Vielen lieben dank euch für die netten Kommentare.
    Hier das neue Kapitel - hoffentlich gefällt es euch.


    KAPITEL 24
    ERSCHRECKENDE ENTDECKUNG



    Das Wasser prasselte über ihren Körper. Immer und immer wieder. Wie eine Wahnsinnige schrubbte Lena ihren Körper ab. Duschgel über Duschgel verbrauchte sie dabei. Doch es nützte alles nichts. Auch nach fast einer Stunde intensiven Duschens fühlte sie sich nach wie vor dreckig. Es half alles nichts, den Schmutz welcher auf ihrem Körper klebte war nicht abzuwaschen. Genauso wenig wie der Schleier, welcher sich auf ihre Seele gelegt hatte und immer dichter wurde.
    Lena stieg aus der Dusche und wickelte sich in ein sauberes Tuch. Sie strich sich eine Haarsträhne aus ihrer erhitzen Stirn. Das Wasser war schließlich ganz schön heiss gewesen. Zu den Tropfen, welche von ihren Haaren über ihre Wangen liefen, mischten sich unzählige Tränen. Lena wusste einfach nicht mehr weiter. Am liebsten würde sie einschlafen und niemals mehr aufwachen. Aber genau dazu fehlte ihr der Mut. Sie schaffte diesen Schritt kein zweites Mal. Sich umzubringen war gewiss keine Lösung. Am allerwenigsten für Chris. Oh Chris…



    Lena schlug ihre Hände vor das Gesicht und weinte bitterlich. Warum gab es keinen Ausweg für sie? So sehr sie auch danach suchte, es war unmöglich einen zu finden. Zu sehr befand sie sich schon in Nikos Fängen. Immer und immer wieder forderte er sie auf, mit ihm zu schlafen! Zärtlich zu ihm zu sein, ihn zu küssen….Lena hielt sich stöhnend eine Hand auf den Bauch und unterdrückte ein Würgen. Doch es nützte nichts. Lena stürzte auf die Toilette zu und übergab sich mehrmals. Sie konnte nichts mehr essen, musste sie es doch ohnehin gleich wieder erbrechen. Wenn sie bloss an Niko dachte, zog sich ihr Magen zusammen. Wann hörte dieser Alptraum endlich auf? Würde Niko irgendwann aufhören, sie besitzen zu wollen?



    Als Lena wenig später auf dem Sofa lag, weil ihr schwarz vor Augen geworden war, ging es ihr eher noch schlechter. Alles drehte sich und die weiterhin aufsteigende Übelkeit raubt ihr fast alle Sinne. Wie sollte sie so den Alltag durchstehen? Chris drängte sie jeden Tag mehr, zum Arzt zu gehen. Aber was sollte sie dem Doktor sagen? Sie wusste doch, was los war. Da konnte ihr auch kein Arzt helfen. Niemand konnte ihr helfen! Niemand…
    Sie kannte die Antwort auf ihre Frage. Es gab nur eine Lösung, um dieser Hölle zu entgehen. Sie musste Chris die Wahrheit sagen. Doch das war unmöglich. Damit beförderte sie ihn hinter Gittern. Das aber würde er nicht durchstehen, so gut kannte sie ihn. Zudem – auch sie hätte keine Kraft dazu.



    Als sie den Schlüssel im Schloss der Haustüre hörte, bemühte sie sich verzweifelt, auf die Beine zu kommen. So durfte Chris sie nicht sehen. Doch Lena war nicht schnell genug, zu schwach waren ihre Füsse. Sie stolperte Chris regelrecht entgegen. Dieser fing sie auf und starrte erschrocken auf seine Freundin.
    “Lena, Engelchen, um Gottes Willen…wie siehst du denn aus? So geht es nicht weiter, du musst zum Arzt. Jetzt und sofort!“ Damit wollte er zum Telefon greifen.
    Lena allerdings nahm ihm mit letzter Kraft den Hörer aus der Hand. „Nein, Chris. Bitte…ich…ich habe mir nur den Magen verdorben. Das vergeht wieder. Ich möchte mich einfach nur hinlegen.“
    Chris fuhr sich verzweifelt durch sein kurz geschnittenes Haar. „Wie lange willst du mir noch den Bären aufbinden, du hättest dir den Magen verdorben? Lena, so hab doch Vertrauen zu mir!“



    Wieder durchlief Lenas Körper ein Zittern. „Chris, ich kann es dir nicht sagen. Es ist besser du weißt es nicht.“
    “Lena, was weiss ich nicht? So sprich doch mit mir. Ich möchte dir helfen, begreif das doch. Lena, ich liebe dich!“
    Sie wusste, es musste etwas passieren. JETZT! So ging es nicht mehr weiter. Chris schöpfte schon Verdacht. Sie musste ihn doch schützen, irgendwie! Vielleicht half doch ein Arztbesuch?
    Sie schüttelte daher ihren Kopf. „Es gibt nichts zu sagen. Ich fühle mich einfach nicht wohl und habe Angst davor, es könnte etwas ernstes sein.“
    So ganz schien Chris ihr nicht zu glauben. Bedächtig wiegte er den Kopf hin und her. Aber er wirkte besänftigt.
    „Ich werde morgen zum Arzt gehen, ja?“
    Damit gab er sich nun endgültig zufrieden…



    Wenig später….
    „Sagen Sie das noch einmal…?“ Blass und übernächtigt blickte Lena in das Gesicht des Arztes.
    „Nun, Sie scheinen sich nicht gerade zu freuen.“ Er schien nicht ganz zu wissen, wie er mit Lena umgehen sollte. Ihre Reaktion verunsicherte ihn offensichtlich. Mit wachem, interessiertem Blick musterte er sie unentwegt. „Warum freut sie sich nicht?“ stand ihm direkt auf die Stirn geschrieben.
    Was hätte sie ihm auch sagen sollen? „Entschuldigen Sie, aber ich weiss nicht wer der Vater ist?“ Oder etwa „Der Vater zwingt mich regelmässig, mit ihm zu schlafen?“
    Nein, dass ging alles nicht. Lena musste allein damit fertig werden. Ganz alleine….




  • Kapitel 25
    Einziger Ausweg




    Angst! Kalte, nackte Angst! Was sollte sie bloss tun? Gab es überhaupt einen Ausweg? Hilfe?
    Lena glaubte nicht mehr daran, dass alles gut werden würde. Sie trug ein Kind unter dem Herzen! Ein Kind…
    Unbewusst legte Lena ihre Hände schützend auf ihren Bauch. Noch war er ganz flach. Dennoch wuchs Leben in ihr. Doch wer war der Vater?
    Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, konnte es nur Niko sein. Die Wahrscheinlichkeit war um einiges höher als bei Chris. Mit ihm schlief sie so gut wie gar nicht mehr. Sie konnte es einfach nicht. Aber mit Niko…
    Lena erschauerte bei dem Gedanken, dass ausgerechnet er der Vater sein sollte. Es musste doch einen Weg aus dieser verzweifelten Lage geben. Es musste einfach! Lena ertappte sich dabei, wie sie zum ersten Mal seid langem lächelte. Ein Baby! Sie würde Mutter werden. Genau das hatte sie sich schon immer gewünscht.




    Doch gleichzeitig wurde Lena ihre ganze, verzweifelte Lage bewusst. Sie konnte dieses Kind nicht kriegen! Wie würde es aufwachsen? Sie war sich sicher, Chris würde auch dem Kind eines anderen ein guter Vater sein. Er würde sie nie verstossen, zu ihr stehen und für sie da sein. Aber sie konnte es ihm nicht eingestehen oder sagen. Es wäre das Ende ihrer Beziehung. Lena wusste, Niko würde nicht lange fackeln. Er würde sofort die Polizei verständigen. Aber eben das wollte Lena nicht. Chris verlieren…ihren einzigen Lebensinhalt. Moment, der einzige???? Lena lächelte erneut unbewusst. Es gab noch jemanden seid kurzen, um den sie sich kümmern musste. Eben dieses Leben in ihr half Lena, neuen Mut zu fassen. Sie musste sich wehren, kämpfen für ihr Kind! Bloss wie???




    KIIA, schoss es der jungen Frau durch den Kopf. Wenn jemand Rat wusste, dann sie. Diese konnte Niko nicht erpressen oder bedrohen. Entschlossen lenkte sie ihre Schritte zu Kiias Wohnung.
    Es dauerte nicht lange, bis sie selbige erreichte. Sie wohnte nur wenige Strassen entfernt. Lenas Knie waren weich wie Butter. Wusste sie Rat? Kannte sie eine Lösung? Würde sie ihr überhaupt helfen?
    Als sie dieser dann gegenüberstand, brach Lena regelrecht in sich zusammen. Sie stolperte in Kiias Arme und fühlte sich im selben Moment fest umschlungen. Geborgenheit machte sich in Lena breit. Endlich konnte sie weinen, sich fallen lassen…es dauerte lange, bis der Tränenfluss versiegte. Kiia hatte Lena in das geräumige Wohnzimmer geführt. Dort hielt sie diese einfach nur fest, streichelte beruhigend über Lenas Haar.




    Nach einer halben Ewigkeit, so schien es Lena, schob Kiia sie ein Stück von sich weg und blicke ihr tief in die Augen. „Lena, Kind. Was ist geschehen? Ist etwas mit Chris? Fehlt ihm was?“
    Die Angesprochene schüttelte unter erneuten Tränen den Kopf. „Nein, ihm fehlt nichts. Kiia…ich bin schwanger.“
    “Aber das ist doch wunderbar, mein Engel. Hast du Angst, Chris würde sich nicht freuen?“
    Ein Schluchzen antwortete ihr. „Ich…ich…ich weiss nicht wer der Vater ist. Ich schäme mich so.“
    “Lena, du gehst doch nicht fremd! Da stimmt doch etwas nicht. Heraus mit der Sprache, was bedrückt dich?“
    “Merkt man mir das so deutlich an?“ Ein Seufzer begleitete diese Worte.
    Die erfahrene Frau schmunzelte kurz. „Wie sollte ich deine Tränen sonst deuten?“
    „Ich bin so durcheinander…ich weiss nicht mehr weiter. Am besten wäre es, ich würde sterben.“
    “So darfst du doch nicht sprechen, Lena! Versündige dich nicht. Es gibt für alles eine Lösung, man muss sie nur sehen. Jetzt erzähle mir erst mal, was vorgefallen ist. Ich helfe dir, du bist nicht mehr alleine.“




    Dankbar blickte die verzweifelte, junge Frau auf Kiia. Erst stockend, dann immer flüssiger kamen die Worte von ihren Lippen. Schließlich sprudelte es nur so aus Lena heraus. Allen Kummer, alles Belastende und alle Tränen redete sie sich von der Seele. Kiias Gesicht wurde immer sorgenvoller und blasser. Zu ungeheuerlich war das, was ihr gerade anvertraut wurde. Sie hatte immer geahnt, dass Niko kein besonders guter Mensch war. Aber das er zu so etwas fähig war, erschreckte sogar sie.
    Kiia legte einen Arm um die bebenden Schultern Lenas. „Jetzt bist du nicht mehr alleine. Wir müssen etwas tun. Als erstes erzählen wir zusammen Chris davon.“
    “Nein, Kiia! Ich flehe dich an. Sag ihm nichts. Ich möchte nicht das ihm etwas geschieht.“




    „Ihm geschieht nichts,“ erwiderte die ältere Frau. „Aber er muss es wissen. Zusammen können wir dann vielleicht etwas gegen Niko unternehmen. Gib dir einen Ruck, vertrau ihm! Chris wird zu dir stehen. Er würde niemals wollen, dass du dich wegen ihm so quälst! Komm schon, wir gehen jetzt zu ihm.“
    Lena nickte scheu. Sie hatte wahnsinnige Angst davor, alles zu verlieren…

  • So ihr Lieben, endlich bin ich dazu gekommen die Bilder des neuen Kapitel zu machen.
    Es tut mir leid, dass ich euch mal wieder habe warten lassen.
    Wir wünschen euch Frohe Ostern und viel Spaß beim Lesen.



    Kapitel 26
    Vertrauen




    Stille. Atemlose Stille. Nichts regte sich in dem kleinen Wohnzimmer. Die drei Menschen schienen nichts wahrzunehmen. Beinahe lautlos zog eine Fliege ihre Bahnen.
    Lena zitterte und wagte es nicht, aufzusehen. Was würde Chris nun sagen? Sie hatte den Schmerz in seinem Gesicht gesehen, als sie ihm alles gestanden hatte. Schmerz und Verzweiflung, Trauer,….
    Plötzlich fühlte sie sich von zwei starken Armen sanft umarmt. Sie blickte hoch und schaute direkt in die klaren Augen ihres Verlobten.
    Er räusperte sich kurz. „Lena, warum um Gottes willen…Warum hast du mir nie etwas davon gesagt?“
    Sie weinte bitterlich, klammerte sich an ihn und wollte nie mehr weg von diesem Ort der Geborgenheit. So fühlte sie sich in seinen Armen. Geborgen und sicher.
    „Oh Chris, verzeih mir. Ich wusste nicht weiter…“




    Sanft legte er ihr einen Finger auf die Lippen. „Du musst dich nun wirklich nicht entschuldigen. Lena, Süsse. Du hast doch nichts falsch gemacht. Er jetzt begreife ich, wie verzweifelt du gewesen sein musst. Lena, es wird alles gut. Du hättest es mir sagen müssen, niemals hätte ich zugelassen dass du dies alles tust. Nie! Was musstest du durchmachen, leiden und über dich ergehen lassen…“
    Lena blickte an ihm hoch. „Ich habe es für dich getan, weil ich dich über alles liebe. Der Gedanke, dass du eingesperrt wirst….ich habe das nicht ertragen. Ich brauch dich doch so sehr!“
    „Mein Engel, nicht zu diesem Preis. Lena, wir müssen etwas unternehmen!“
    Sie schluchzte. „Aber was?“




    Chris’ Gesicht zeigte wilde Entschlossenheit. „Jedenfalls lasse ich nicht zu, dass er noch ein einziges Mal in deine Nähe kommt. Wenn er dich noch einmal anfasst, drehe ich durch. Lena, denk doch an uns. An unser Baby. Spatz, wir werden Eltern!“
    Lena schaute sprachlos auf Chris. „Aber…aber….ich weiss doch nicht einmal…“
    “…ob ich der Vater bin?“, vollendete Chris ihren Satz. „Das wollte du doch sagen, oder? Süsse, ich habe ein gutes Gefühl dabei. Und selbst wenn es anders ist, es ist UNSER Kind! Egal wer der Erzeuger ist. Ich stehe zu dir, wir schaffen das!“
    „Aber wie, wie Chris??? Wir können nichts gegen Niko unternehmen.“




    Chris blickte erst Kiia, dann Lena ernst an. „Ich werde mich selbst anzeigen. Ich hätte es schon längst tun sollen. Ich denke, es wird sich positiv auf das auswirken, was ich getan habe. Ich muss endlich zu dem stehen, was ich getan habe. Dann kann mich Niko auch nicht mehr als Mörder hinstellen. Ich bin sicher, ich finde auch noch ein paar Leute von damals, die für mich aussagen. Lena, wir packen das. Ich werde schon nicht eingesperrt, bestimmt nicht. Lass es uns zusammen durchstehen. Du und ich. Ich schwöre dir, keiner wird dich jemals wieder unglücklich machen. Niemand wird dich verletzten, ich lass es niemals mehr zu. Ich werde dich mit meinem Leben beschützen, wenn es sein muss. Nichts ist für mich auf der Welt so kostbar wie du – äh – wie ihr! Du und unser Kind! Ihr macht mich so glücklich!!! Ich liebe dich!“




    „Kinder, vergesst nicht dass ich auch noch da bin! Ich werde Niko aufsuchen. Was ihm dann blüht, könnt ihr euch nicht vorstellen. Verlasst euch drauf, er wird euch nicht mehr behelligen. Dafür sorge ich. Ich habe da so etwas in der Hinterhand, dass ihn gewiss überzeugen wird seine Klappe zu halten. Wozu also dich selbst anzeigen?“
    Chris blickte interessiert auf Kiia. „Was meinst du damit?“
    Sie grinste. „Nun ja, ich weiss etwas von ihm, dass er mir mal in einer schwachen Minute anvertraut hat. Er erinnert sich gewiss nicht mehr daran, ich sehr wohl. Ich denke, wenn ich das publik mache, verliert er alles. Als Arzt hat er dann keine Chancen mehr. Ich mache ihn so klein mit Hut!“ Dabei hielt sie ihre Hand kurz über den Boden.
    Lena fiel Kiia um den Hals. „Was du für uns tust, werde ich dir nie vergessen. Niko ist doch immer hin auch dein Sohn…“
    Kiia winkte ab. „Jetzt nicht mehr. Das hat er sich auf ewig verwirkt. Haltet mich nicht für herzlos. Ich habe meine Kinder immer geliebt, auch Aija war alles für mich. Ihr Tod hat mich tief erschüttert, ich zeige es nur nicht so.“ Dabei stahl sich eine Träne aus ihrem Augenwinkel.




    Jetzt war es Lena, die Kiia fest im Arm hielt. „Warum hast du mir nie gesagt, wie sehr dich ihr Tod trifft?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Du hättest mir nicht helfen können. Niemand konnte das. Alle sprachen schlecht von ihr. Sie geriet einfach in die falschen Kreise. Viele Menschen hatten auf sie einen schlechten Einfluss. Ich habe für sie gekämpft – bis zum Schluss. Niemals hätte ich sie im Stich gelassen. Ich war sogar mit ihr in dieser Entzugsklinik…ihr Tod war für mich der schlimmste Schlag meines Lebens. Aber Niko…Niko bedeutet mir nichts mehr. Ich habe lange gekämpft, auch für ihn. Aber er nahm es nicht an, hat meine Hand nicht mal gesehen. Jetzt muss ich etwas tun, ich will nicht das du unglücklich wirst, Kind!“




    Sie warf noch einen Blick auf Chris. „Auch du sollst glücklich sein, ich habe dich ebenso ins Herz geschlossen. Wir schaffen das, alle zusammen. Ich möchte doch mein Enkelkind aufwachsen sehen.“ Damit zwinkerte sie beiden zu.
    Lena lächelte zum Ersten mal seid Wochen wieder. „Es ist doch dein Enkelkind, Mama!“
    Kiia strahlte. „Du hast mich schon so lang nicht mehr Mama genannt. Damit machst du mich so glücklich.“
    Lena schämte sich in diesem Moment noch mehr. „Ich konnte es nicht. Es fiel mir so schwer. Ich habe mich so gefreut, eine leibliche Mutter zu haben. Aber irgendwie warst du mir dennoch immer mehr Freundin. Meine Mama war für mich immer Laura, die mich auch aufgezogen hat. Bist du mir böse?“
    Kiia schmunzelte. „Nein, Engel. Ich wäre überrascht würdest du anders denken. Es spricht für dein gutes Herz.“
    Nun griff Lena nach der Hand ihrer Mutter. „Aber nun fühlt es sich anders an. So, als hätte ich zwei Mütter.“




    Chris trat hinzu und schloss Mutter und Tochter in seine Arme.
    Sprachlos vor Glück schmiegte sich Lena hinein. Jetzt glaubte auch sie daran, dass alles gut werden würde…


  • @All. Heute geht es endlich weiter! Bitte entschuldigt die Verzögerung - Eaver war leider krank und das gesund werden stand allemal an erster Stelle! Ich wünsche meiner Eaver an dieser Stelle nochmals alles liebe. Werd schnell wieder fit, ja?



    Heute setze ich mal das aktuelle Kapitel online! Ich habe Eaver darum gebeten, weil ich noch etwas los werden möchte.
    Ohne euch jetzt erschrecken zu wollen...;-) Aber eigentlich war ursprünglich nach diesem Kapitel Schluss. Sprich, eigentlich ist es das letzte. *grins* ;-) Aber keine Sorge, die Story geht noch weiter. Ich war so traurig, als dieses Kapitel geschrieben war, dass ich gerne weiterschreiben wollte. Aber ich hatte null Ideen. Es war dann meine Eaver, die mich mit einem glänzenden Einfall im Schreibfluss weiter geführt hat. Sie hat mir neue Energien einfließen lassen sozusagen durch ihren Einfall!
    Ich möchte mich heute ganz herzlich bei Eaver bedanken! Bei einem Menschen, ohne den all dies hier nicht möglich wäre! Es ist eine Teamarbeit, wie ich sie noch niemals zuvor erlebt habe. Geprägt von Respekt, Vertrauen, Rücksichtnahme, Ehrlichkeit und Zusammenhalt. Dank dieser Story hab ich nicht nur eine Partnerin gefunden, sondern auch eine echte, wahre Freundin! Die mir immer zuhört und immer für mich da ist!
    Eaver, es ist schön das es dich gibt und ich möchte dich nie mehr missen!
    Dieses Kapitel heute soll dir gewidmet sein! Dank dir konnte die FS an dieser Stelle fortgesetzt werden und ist zu dem geworden, was sie heute ist...unser gemeinsames Werk! DANKE für ALLES!!!



    Nun gehts los mit dem nächsten Kapitel....ich hoffe, ihr sitzt gut??? ;-)Wenn nicht, macht das lieber mal, es könnte sonst etwas schwierig werden....


    Kapitel 27
    Wunder – können sie geschehen?


    Einige Monate später....




    „Sieh dir mal ihre Hände an, sie sind so winzig. Glaubst du, ich tue ihr bestimmt nicht weh?“
    Lena lachte. „Aber Liebling, sie ist doch nicht aus Zucker. Marie-Aija ist ein ganz normales Baby.“
    Glückselig nahm Chris nun seine neugeborene Tochter auf den Arm. Bei diesem Bild ging Lena das Herz auf.
    „Wie sehr ich euch doch liebe. Mein ganzes Glück befindet sich in diesem Zimmer.“
    Gerührt blickte Chris auf seine Frau. „Drei Tage ist unser beider Glück nun auf dieser Welt und ich könnte kein stolzerer Vater sein.“
    Wieder antwortete ihm ein glockenhelles Lachen. „Ich weiss. Ich könnte mir keinen besseren wünschen.“ Ihre Stimme wurde leiser. „Ich bete zu Gott, dass nicht Niko der Erzeuger ist. Das hätten unsere Babys nicht verdient.“






    Chris trat zu seiner Frau, setze sich und legte ihr Marie-Aija in den Arm. „Sieh sie dir an. Sie ist ein Gottes Geschenk, ganz gleich von wem sie gezeugt wurde. Ich bin der Vater und so fühle ich mich auch.“ Maries Doppelname war von beiden bewusst so gewählt worden. Beiden war es ein Bedürfnis gewesen, in dieser Form ein Andenken an Aija zu wahren.
    Lena strahlte über das ganze Gesicht. Seid einigen Monaten war ihr Leben endlich glücklich und frei von Sorgen. Auch wenn die ungeklärte Vaterschaft noch auf ihr lastete, so spielte es auch für sie kaum mehr eine Rolle. Chris war der Vater des Herzens, das alleine zählte.

    Lena hatte bisher nicht gewusst, wie sich Glück wirklich anfühlte. Wie echt es sein konnte. Wie wunderschön und lebendig. Ihr Leben hatte gerade erst richtig begonnen und nie würde Lena vergelten können, was Kiia und Chris für sie getan hatten.




    Nun zog Lena einen Schmollmund. „Du vernachlässigst deinen Stammhalter. Pass auf, er wird schnell eifersüchtig.“ Mit einem Lächeln deutete sie auf die Babywiege, in welcher Leon selig schlummerte.
    Chris lachte. „Ach was, wie könnte ich Leon vernachlässigen! Ich will ihn bloss nicht aus dem Schlaf reissen. Wir müssen es genießen, wenn wenigstens einer von beiden mal nicht schreit. Du musst zugeben, sie wechseln sich damit gerechterweise ab. Ob sie das abgesprochen haben?“
    Lena tippte sich bezeichnend an die Stirn. „Mein Schatz, ich glaube du fantasierst. Babys können noch nicht sprechen. Oder meinst du, sie haben im Mutterleib darum gefeilscht?“
    Diese Vorstellung versetzte Chris in einen Heiterkeitsanfall. Er musste sich allerdings bemühen, diesen zurückzuhalten. Er wollte Leon nicht wecken.




    Das wiederum wirkte auf Lena. Sie musste nun ihrerseits ihr Lachen zurück halten. „Chris, du bist unheilbar albern. Aber du hast Recht! Unsere zwei Wunderkinder haben uns ganz schön überrascht. Wer hätte mit Zwillingen gerechnet? Nicht mal die Ärzte haben auf dem Ultraschallbild das zweite Kind gesehen. Auf einmal war er da – unser Leon! Unerwartet und doch aus ganzem Herzen geliebt! Er ist wie ein Geschenk des Himmels!“ Sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. „So viele Wunder auf einmal machen mich schon beinahe ganz verrückt. Ich bin sicher, nichts wird es zerstören. Dieses alles überwältigende Gefühl. Es kann doch nicht vom Schicksal gewollt sein, dass ER der Vater ist!“ Chris legte einen Arm um seine Frau, welche das Baby in den Armen wiegte. Auch er zweifelte in diesen Sekunden nicht daran, dass ihnen ein Wunder beschert worden war.




    Niko war vor kurzem wegen Erpressung und Vergewaltigung verurteilt worden. Chris kam mit einer Strafe auf Bewährung davon. Ihm wurde das Geständnis und die ehrliche Reue zugunsten angerechnet. Kiia hatte dafür gesorgt, dass Niko wirklich in sich zusammen gesunken war. Wie, würde wohl ewig ihr Geheimnis bleiben. Sie schwieg sich darüber aus und alle akzeptierten dies. Keiner wollte in irgendwelchen Wunden rühren. Es war gut so, wie es war.
    Chris nahm seinen grössten Schatz in den Arm und gab Lena einen Kuss. Sie waren so ineinander versunken, dass sie erst durch ein Räuspern auseinander fuhren.




    „Dr. Burger….“ Lena wurde rot. „Entschuldigen Sie, wir haben Sie gar nicht gehört.“ Chris fand Lena bezaubernd. Das sie sanft errötete, stand ihr sehr gut. Sie wirkte dadurch so liebreizend, dass Chris ganz warm ums Herz wurde.
    „Das ist kein Problem.“ Er räusperte sich kurz.
    Lena strahlte den Arzt an. „Wir sind uns darüber einig, dass uns ein Wunder zuteil wurde. Sie kommen bestimmt, um es noch ein bisschen grösser zu machen? Es sind unserer Kinder, oder?“
    Der Arzt blicke erst Lena, dann Chris kurz in die Augen. Es schien ihm äusserst schwer zu fallen, Worte zu finden. Ein weiteres Räuspern verhalf ihm, wieder ganz in die Rolle des Arztes zu schlüpfen und Abstand zu den Patienten zu wahren. „Anhand einer entnommenen Blutprobe wurde ganz klar festgestellt, dass Sie der Vater sind.“ Mit diesen Worten blickte der Arzt gewohnt routiniert in Chris Gesicht. „Aber….“




    Der Rest des Satzes blieb unausgesprochen. Chris und Lena fielen sich freudestrahlend um den Hals, nachdem Lena das kleine Bündelchen Mensch mit tiefer Zärtlichkeit an sich gedrückt und in das Bettchen zurückgelegt hatte. Ihr Hochgefühl kannte keine Grenzen. Sie wusste nicht, wohin mit diesem alles überragendem Gefühl. Also bekam auch Dr. Burger einen Kuss auf die Wange gedrückt.
    „Danke, Sie wissen gar nicht was sie uns damit eben für eine Freude gemacht haben.“
    Dr. Burger machte eine kurze, verzweifelte Handbewegung. Erst jetzt wurde beiden bewusst, dass er keineswegs so wirkte, als hätte er eine Freudenbotschaft überbracht. Lena und Chris wurden stutzig.

    „Herr Doktor, stimmt sonst etwas nicht? Unsere Babys sind doch gesund, oder?“ Lenas Stimme zitterte ein wenig. Der Gesichtausdruck des Arztes verhieß nichts Gutes. ANGST! Eine nie gekannte Angst erfüllte sie. Ein nicht zu beschreibendes Gefühl machte sich in ihr breit, nahm von ihrem Körper Besitz und löschte all ihre Sinne aus. Ein Kribbeln durchlief sie und auch Chris konnte ein Zittern nicht mehr unterdrücken. Als der Arzt nun zu sprechen begann, war sie auf das Schlimmste gefasst….





    [CENTER][SIZE=5]"Dein Gesicht lächelt - aber deine Seele weint!"[/SIZE][/CENTER]
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    [CENTER][SIZE=3]Unsere Story:„Immortelle – Blume der Nacht!“ ONLINE! Innad und FunnyChrissy freuen sich auf Euch! [/SIZE][/CENTER]

  • @All. Es tut uns wahnsinnig leid, dass ihr so lange auf die Fortsetzung warten musstet. Leider ist Eavers Sims Spiel ziemlich durcheinander geraten. Es funktioniert nicht mehr so, wie es sollte. Sie sitzt da schon ewig dran. Doch das Problem ist immer noch nicht gelöst. Aus diesem Grunde haben wir uns ins Zeug gelegt und uns etwas überlegt. Mit Hilfe von einem Heinzelmännchen (fettes Danke an dieser Stelle) habe ich die Sims nachgestellt, so gut es eben ging. Ich hab dann ein Haus eingerichtet, etc. Es hat mich viel Zeit gekostet, aber ich habs für die Story und für euch gern gemacht. Die Fotos sind also für den Rest der Story ebenfalls von mir. Hinweis an dieser Stelle...es geht langsam aufs Finale zu. Aber ein paar Kapitel haben wir noch. ;-) Bitte seht daher über Unterschiede bezüglich Charaktere, Fotostil, usw. hinweg. Jeder hat eben seine eigene Art, was Fotos anbelangt. Und Eavers Meisterwerke einigermassen hinzubekommen, ist fast unmöglich. Aber ich hab mir Mühe gegeben.
    Lange Rede, kurzer Sinn. Es tut uns echt leid - als Entschädigung gibt es schon am Weekend die nächste Fortsetzung!

    Eure Chrissy und Eaver

    Rivendell. Unsere treue Seele!!!! Danke für deinen Kommi. ;-) Damit du nicht noch länger warten musst, auch für dich an dieser Stelle die Fortsetzung!


    Kapitel 28
    Ein jähes Ende





    Eigentlich ein ganz normaler Zeitungsartikel, in einer ganz normalen Zeitung. Informativ und selbsterklärend…er hatte längst seine ursprüngliche Form verloren, wirkte abgegriffen und zerknittert. Ein Zeichen dafür, dass er schon mehr als einmal zur Hand genommen worden war. Es stand alles darin, was man wissen musste. Ein ellenlanger Bericht mit Erklärungen, medizinischen Fachbegriffen, die verständlich aufgezeigt wurden…
    Dennoch hatte Lena noch überhaupt nichts verstanden. Deshalb trug sie diesen Ausschnitt bei sich, las ihn wohl zehnmal innerhalb einer Stunde um es doch irgendwie zu verstehen. Zu begreifen, was da stand und was das für sie bedeutete….




    „Lena, jetzt leg doch endlich mal diesen Fetzen zur Seite. Dr. Burger hat uns doch längst alles erklärt. Warum quälst du dich so?“ Chris Stimme riss die junge Frau aus ihrer Versunkenheit. Sie blickte kurz von dem Artikel hoch und maß ihren Mann mit einem undefinierbaren Blick. Unmittelbar danach war sie wieder mit der Aufnahme der Worte dieses Artikels beschäftigt. Obwohl sie ihn fast schon auswendig kannte, war es wie ein innerer Zwang, diesen immer und immer wieder zu lesen.
    Von einem Moment auf den anderen zerknüllte sie den Artikel, verstecke ihn in ihrer Faust und stützte ihre Ellenbogen auf den Tisch. Diese Geste hatte beinahe etwas Symbolisches. Es wirkte, als wollte sie damit auch all diese Probleme vor der Welt verstecken. So, wie den Zeitungsartikel in ihrer Faust.




    Überdeutlich hatte sie noch das Gesicht des Arztes vor Augen. Überdeutlich hörte sie seine Stimme, sah seine hilflose Gestik und dachte an diesen bedeutungsschweren Satz: „Anhand einer entnommenen Blutprobe wurde ganz klar festgestellt, dass Sie der Vater sind. Aber das bezieht sich in diesem Fall leider nur auf Marie. Wir haben es an dieser Stelle mit einer Laune der Natur zu tun, die wirklich nur sehr selten auftritt. Es tut mir sehr leid, aber Ihre Zwillinge haben zwei unterschiedliche Väter. Eine Vaterschaft in Bezug auf Leon ist ausgeschlossen.“
    ABER! Dieses eine Wort hing bedeutungsschwer im Raum. Es war von ihr und Chris einfach nicht wahrgenommen worden. Was konnte es schon für ein ABER geben, wenn der Vaterschaftstest positiv ausgefallen war. Das sich dieser nur auf Marie bezog, war noch heute für die kleine Familie ein schwerer Schicksalsschlag. Ein Schlag, welchen zumindest Lena einfach nicht verkraften konnte.
    Chris Stirn furchte sich. Ein Zeichen dafür, dass er kurz davor war seine Geduld zu verlieren.




    Zusätzlich schrie im Nebenzimmer Klein Leon wie am Spieß. Chris selbst hielt Marie auf dem Arm und schaukelte sie sachte in den Schlaf.
    „Lena, hörst du nicht wie herzzereissend dein Sohn nach dir schreit?“ Ein Lächeln spielte um seine sanft geschwungenen Lippen. „Er möchte gern in die schönen Augen seiner Mama blicken.“
    „NEIN!“ Laut und deutlich wurde dieses Wort ausgesprochen. Es herrschte danach eine gespenstische Stille.
    Chris schluckte schwer. „Lena, wie lang willst du ihm noch deine Liebe verwehren? Er braucht dich!“




    Es folgte ein Kopfschütteln, welches heftiger nicht sein konnte. Entschieden und mit eisiger Abwehr im Blick wandte sich Lena nun ihrem Mann zu. Verlangend streckte sie die Arme nach Marie aus, um sie an sich zu nehmen. Chris blieb nichts anderes übrig, als dieser Geste nachzukommen. Danach machte er sich auf, Leon nun seinerseits zu versorgen.
    Lena presste das Baby ganz fest an sich, als hätte sie Angst man könnte es ihr wegnehmen. Als Chris mit Leon das Zimmer wieder betrat, wich Lena einen Schritt zurück.
    „Lena, mach dich nicht lächerlich. Das ist dein Sohn, begreif das doch endlich.“




    Sie schüttelte erneut den Kopf. „ER ist der Vater, begreif erst mal DU diese Tatsache! Niemals kann ich ihn lieben, niemals ihm die Mutter sein, welche er braucht. Wer weiss, wie viele Gene von Niko in ihm stecken. Wir müssen ihn zur Adoption frei geben, ich will ihn nicht haben!“
    Chris musterte seine Frau abfällig. „Lena, ich erkenne dich nicht wieder. Noch vor kurzem hast du zu mir gesagt, es sei nicht wichtig für dich wer der Vater ist. Es spiele für dich keine Rolle, wer unser Baby gezeugt hat. Warum änderst du plötzlich deine Meinung? Das Kleine kann doch nichts dafür!“
    Lenas Gesicht verlor alle Farbe. „Ich kann aber auch nichts dafür. Die Situation hat sich geändert, Chris. Wir haben Zwillinge, eins davon hat einen anderen Vater! Ein Wunder der Natur, welches ausgerechnet uns zuteil wurde. Ich hätte gern darauf verzichtet. Wie sollen wir je damit leben, WIE, Chris? Sag mir, WIE? Es wird die Hölle auf Erden, für uns und für die Kinder. Wir müssen Leon weggeben. Nur so werden wir wieder glücklich.“
    Wie einen kostbaren Schatz legte Lena, während sie scheinbar desinteressiert diese Worte sprach, Marie-Aija zurück ins Babybettchen. Fast unmittelbar darauf schlug sie die Hände vor ihr blasses Gesicht und begann, bitterlich zu weinen. Stimmungsschwankungen wie diese zogen sich derzeit durch Lenas Leben wie ein roter Faden.




    „Lena, rede keinen Unsinn. Es hat sich dadurch absolut nichts geändert. Das redest du dir nur ein. Warum nimmst du nicht endlich Dr. Burgers Rat an und wir wenden uns an einen Psychologen…“
    Lenas verzweifeltes Auflachen unterbrach ihn. „Dr. Burger…was weiss der schon! Gar nichts! Überhaupt rein gar nichts! Er spricht nur immer von etwas ganz natürlichem, etwas, dass zwar sehr selten passiert, aber eben auch möglich ist. Ich brauch keinen Irrenarzt, weil ich nicht verrückt bin. Es ist ganz einfach, da kann uns auch kein Psychologe helfen. Leon muss weg!“
    „Niemals werde ich mich von meinem Kind trennen, Lena. Niemals!“
    Sie lachte erneut. „Dein Kind? Darf ich dich dran erinnern, dass du nicht der Vater bist? Marie ist deine Tochter, aber nicht dieses Bündel von Niko. Du musst dich entscheiden, entweder Leon oder ich.“





    Hart klang diese Stimme und jagte Chris eine Gänsehaut über den Rücken. Er nahm Leon daraufhin aus dem Kinderbett. Wie beschützend presste er das Baby an seine Brust. „Lena, dass bist nicht mehr du. Du kannst niemals wollen, dass wir dein Kind weg geben. Du würdest es eines Tages bitter bereuen. Vielleicht benötigst du einfach nur Zeit, dich an diesen Gedanken zu gewöhnen? Lena, gib uns doch noch eine Chance. Ich möchte dir helfen so gut ich es vermag. Aber niemals geb ich meinen Sohn her. Mag er auch nicht mein leiblicher sein, so steht er meinem Herzen genauso nahe wie Marie.“ Bevor Lena erneut etwas einwenden konnte, brachte er sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Lass mich einmal aussprechen, nur einmal. Ich habe einen Vorschlag. Wir geben Leon vorerst zu Kiia. Sie hat angeboten, sich seiner anzunehmen bis wir eine Lösung gefunden haben. Bist du damit einverstanden?“
    Lena zuckte nur mit den Schultern. „Solange ich ihn nicht mehr sehen muss, ist es mir gleich wo er sich befindet. Aber das eins klar ist, ich besuche Kiia dann bestimmt nicht mehr.“ Chris wurde erneut einen Schein blasser. „Das meinst du nicht ernst, dafür kenne ich dich zu gut.“
    Doch der Blick der jungen Frau ließ ihn schnell an seinen Worten zweifeln….

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