Der schwarze Mann

  • Andreas schaute zu Elaya und wartete. Er wartete, dass sie endlich entschieden hatte. Er verstand nicht, wie sie so lange überlegen konnte. Die Antwort war doch ganz einfach!



    Es ist erst ein paar Stunden her, dass der Beschwörer Arnie Krüger und der Dämon Sisar von der Organisation gefasst wurden. Jetzt befinden sie sich beide in Sicherheitsgewahrsam, aus dem sie nicht so leicht entkommen werden.
    Dank einer besonderen Eigenschaft von höheren Dämonen, eine Art gedankenverwirrende Strahlung, Andreas hatte es nicht wirklich verstanden, werden die Menschen in der Innenstadt sich nicht an Asgar erinnern, sondern alles für eine normale Katastrophe halten. Ein Erdbeben, ein Stromausfall... menschliche Gehirne waren meist sehr kreativ und geschickt darin die Wahrheit zu übersehen. Fast siebzig Prozent aller angeblichen normalen Katastrophen gehen auf Dämonen zurück.
    Erneut richtete Andreas seinen ungeduldigen Blick auf Elaya. Es war doch alles so einfach!



    Dann drehte sich sein Kopf und er schaute an das andere Ende des Raumes. Zwei Tische standen da. Zwei Tische mit je einer kleinen Flasche darauf.
    Die eine enthielt eine Flüssigkeit, die den Liebestrank in seinem Blut unwirksam machen wird.



    Der andere würde Elayas Dämonenkräfte bannen und aus ihr eine normale Menschenfrau machen.



    Als Dämonin will sie nicht auf der Erde bleiben, das würde zu viele Konsequenzen haben sagte sie. Mit diesem Trank wäre dieses Problem umgangen. Und dann könnten sie zusammen sein, Andreas und... Julia.
    Sie liebte ihn auch, das wusste Andreas. Er sah es und er spürte es. Wieso aber überlegte sie so lange? Wieso war es so schwer für sie zu sagen 'Okay, wir machen es so.'?
    Es war doch ganz einfach!
    Da verschwand plötzlich der angespannte Ausdruck von dem Gesicht der Dämonin und sie richtete sich auf. Sie schien sich entschieden zu haben. Endlich.



    "Und, was ist jetzt?" fragte Andreas sie vorfreudig. Er dachte genau zu wissen, wofür sie sich entschieden hatte.
    Elaya schwieg.
    "Hey, was ist denn nun?" fragte Andreas sie erneut, diesmal etwas ungeduldiger.
    Elaya schaute ihn nicht an, als sie aufstand.



    Dann hörte Andreas ihre Stimme. Endlich würde sie ihm sagen, dass sie auf ewig bei ihm bleiben würde.
    "Ich..."
    Ich werde bei dir auf der Erde bleiben. vervollständigte Andreas ihren Satz in Gedanken.
    "Ich werde zusammen mit meinem Bruder zurück gehen."
    Absolute Stille herrschte im Raum.
    Jedoch hatte Andreas das Gefühl ein Klirren gehört zu haben. Das Klirren von berstenen Träumen... von zersplitternden Hoffnungen... von einem zerspringenden Herzen...
    "Aber... aber wieso?" brachte er verständnislos hervor.
    Wieso? Wieso? Wieso?!
    Elaya wollte den Raum verlassen. Sie stand schon an der Tür. Sie wollte wirklich gehen!
    Andreas stand auf und lief zu ihr. Verstört... verwirrt...



    "Weißt du überhaupt, was so ein Liebestrank bewirkt?" fragte Elaya ihn.
    "Naja, nicht direkt, er..."
    "Er macht, dass du sich in jemanden verliebst!" unterbrach Elaya ihn.
    "Ja, und?" Andreas verstand das Problem noch immer nicht.
    "Liebst du jemanden außer mich?" fragte Elaya weiter.
    "Nein, natürlich nicht!" stritt Andreas sofort aufgeregt ab.
    "Siehst du."
    Jetzt begann Andreas langsam zu verstehen... jetzt wusste er, worauf sie hinaus wollte... aber das war doch vollkommener Blödsinn!
    "Du denkst doch nicht wirklich, dass ich dich nur wegen eines Trankes liebe? Nein, das tue ich ganz gewiss nicht! Ich weiß doch, was lieben bedeutet und ich weiß, dass meine Gefühle echt sind! Ich habe mich in dich verliebt, das erste Mal als ich dich gesehen habe!" versuchte er ihr diesen absurden Gedanken auszureden.
    "Weißt du, wann du den Trank genommen hast? Es hätte doch in dem Moment sein können, kurz bevor du mich das erste Mal gesehen hast! Wäre es nicht so, würdest du doch jemand anders lieben! Sieh es ein, es ist der Trank!"
    Elaya drehte sich um.
    "Wie hättest du sonst das akzeptieren können." Sie deutete auf sich selbst. Oder eher... auf ihre dämonische Gestalt.



    ~geht noch weiter~

  • "Das ist wahre Liebe! Sie basiert nicht auf Äußerlichkeiten!" Andreas verzweifelte langsam. Er durfte sie nicht gehen lassen! Er durfte sie nicht verlieren!
    "Ach hör doch auf. Es ist der Trank."
    "Nein, ist er nicht! Wir werden es ja sehen, nachdem ich dieses blaue Zeug da getrunken habe! Dann wirst du sehen, dass es echte Gefühle bei mir sind, weil ich dich dann noch immer lieben werde!" Andreas war glücklich diese Lösung gefunden zu haben, aber wieder einmal wurden seine Hoffnungen brutal zerschmettert.
    "Und wenn du das nicht mehr tust?" fragte Elaya nur. Andreas spürte einen Stich im Herzen. Der bloße Gedanke daran... nein, das konnte nicht sein!
    "Das ist doch Quatsch! Bleib, dann wirst du es sehen!"
    "Nein, ich werde gehen. Wenn du aufwachst... und mich ansiehst... und da ist keine Liebe mehr in deinen Augen... das würde ich nie verkraften, ich würde auf der Stelle sterben, wenn auch nur seelisch. Bitte tu mir das nicht an... lass mich nicht einmal daran denken..."
    Elaya strich Andreas mit der Hand über sein Gesicht. Dieser schien die Berührung sichtlich zu genießen. Für die Dämonin schien es nur noch schmerzhafter zu werden.



    Er berührte ihren Arm, streichelte ihn sanft.
    "Das wird nicht geschehen." sagte er mit sicherer Stimme. Er glaubte an das, was er sagte. Er glaubte mit seiner ganzen Seele daran... er wollte es glauben...



    "Glaub mir." flüsterte er. Dann kam er Elaya näher und näher. Diese war wie gelähmt... Sie wollte die Berührung, sie wollte Andreas ebenfalls küssen aber doch... es ging nicht...
    Ihre Erstarrung löste sich und sie stieß Andreas weg.



    Das Wirrwarr in ihrem Kopf wurde immer größer, durch all die unterschiedlichen, sich bekämpfenden Gefühle. Vernunft, Liebe, Angst, Hoffnung, Schmerz, Sehnsucht...
    Sie wusste nicht, ob ihr Handeln richtig war... sie hasste sich selber für diese Tat.
    "Bitte mach es mir nicht schwerer, als es sowieso schon ist." flüsterte sie.



    Andreas schaute sie verstört an. Diese Kraft in ihren Armen... sie war wirklich kein Mensch... jetzt hatte er es am eigenen Leib erfahren und begriffen. Zweifel machten sich in ihm breit. Passten Menschen und Dämonen überhaupt zusammen? Waren seine Gefühle vielleicht doch nicht echt?
    Nein, das durfte er gar nicht erst denken!
    Aber wenn es so war...? Es gab nur einen Weg das heraus zu finden.
    "Hör zu, ich nehme jetzt den Trank. Und du musst mir versprechen noch da zu sein, wenn ich aufwache." forderte er.
    Elaya antwortete nicht.
    "Versprich es!"
    "Ich... ja, ich verspreche es." flüsterte sie.
    Andreas ging zu dem kleinen Tisch und nahm die gläserne Flasche in die Hand. Sie war kalt.
    "Und... wenn ich das Zeug hier einfach nicht nehme? Ich liebe dich und ich will dich auch immer lieben, der Grund ist doch egal." versuchte er sich noch eine Lösung zu basteln. Aber er wusste, dass es Schwachsinn war. Falsche Gefühle wollte Julia sicher nicht.
    Er schaute sie an und versuchte das warme Gefühl in seinem Inneren intensiv zu spüren, so intensiv wie nie zuvor... vielleicht würde er es nie mehr fühlen, wenn er sie sah.
    Dann wandte er sich der Flasche zu, deren Inhalt unheilverkündend zu leuchten begann.



    Vielleicht... vielleicht passen Menschen und Dämonen wirklich nicht zusammen. waren seine letzten Gedanken, bevor er die Glasflasche öffnete, den Inhalt ein letztes Mal misstrauisch beäugte und dann trank.



    Er spürte nicht mehr viel, denn kaum einen Lidschlag später sank er bewusstlos zu Boden.
    Elaya stand noch einen Moment bewegungslos da, dann ging sie auf Andreas zu.



    Sie fasste seinen bewusstlosen Körper und legte Andreas auf das weiche Sofa. Sanft strich sie ihm über die Stirn.
    "Es tut mir leid. Es tut mir so wahnsinnig leid." flüsterte sie mit halb erstickter Stimme. Dann richtete sie sich auf. Wenn sie jetzt nicht ging, dann würde sie es nie schaffen ihn zu verlassen.



    ~geht noch weiter~

  • Als sie zur Tür ging, fiel ihr Blick auf die zweite kleine Flasche, die unschuldig auf dem kleinen Tisch stand. Elaya seufzte kaum hörbar.
    Es hätte alles so einfach sein können...
    Dann schaute sie nach vorne zur Tür. Sie hasste es Versprechen brechen zu müssen...



    Dann trat sie aus dem Raum. Ihre Entscheidung stand fest, obwohl sie das Gefühl hatte als würde es ihr jeden Moment das Herz in der Brust zerreißen.
    Katrin schaute sie erwartungsvoll an.
    "Wir... wir können los." sagte Elaya. Erklären wollte sie es nicht und es verlangte auch niemand von ihr. Es war ihre Entscheidung gewesen.





    So, fertig für heute, viel Spaß beim Kommentieren :D

  • Regen prasselte gegen die Fensterscheibe des Autos, als Elaya, Asgar, Michael und Katrin auf dem Weg zu dem Beschwörungsraum waren, damit Elaya und Asgar wieder in ihre Welt zurück kehren konnten.
    Die Morgendämmerung setzte gerade ein und tauchte die Landschaft zusammen mit den dunklen Wolken am Himmel in ein trübes Grau. Trübe, wie auch Elayas Blick, welcher aus dem Fenster nach draußen gerichtet war. Grau, wie ihre Gedanken, die der Vergangenheit hinterher hingen.
    Der Wagen stoppte vor einem alten Lagerhaus und alle stiegen aus. Elaya hatte das Gefühl neben sich zu stehen und sich selbst dabei zu beobachten, wie sie das verfallene Gebäude betrat und schließlich, durch die versteckte Tür, den Beschwörungsraum. Das Einzige, was sich dort noch befand, war das Portal, alles andere war raus geräumt wurden.
    Elaya sah, wie sie stehen blieb, während ihr Bruder weiter nach vorne lief.



    Michael begann zu erklären, wie er die Magie des Portals kontrollierte, wie er es geschafft hat die richtige Dimension zu finden, wie er alles fest gestellt hatte, sodass keiner irgendwo falsches landen konnte...
    "Ich hoffe ihr vergesst nie, was das alles für Arbeit war und werdet die Erde bei Gelegenheit nicht vernichten." sagte Michael scherzhaft. Er versuchte zu Asgar ein freundschaftliches Verhältnis aufzubauen, aber der Dämon zeigte sich unbeeindruckt. Katrins mitfühlender Blick lag auf Elaya, die noch immer weit vom Portal entfernt stand.



    Nachdem Michael endlich mit seinem selbstverherrlichenden Vortrag fertig war, in dem er natürlich nur ganz aus Versehen die sieben Spezialisten vergessen hatte, die eigentlich die ganze Arbeit gemacht hatten, stieg Asgar die Stufen zu dem Portal hoch und trat in das Kraftfeld. Man sah, dass er einfach nur nach Hause wollte und das dieser kleine Abstecher auf die Erde in keinster Weise seine weiteren Handlungen beeinflussen würde.



    Nachdem Asgar verschwunden war wusste Elaya, dass es nun auch für sie Zeit war.
    "Hey, ähm... könnte ich nochmal ganz kurz mit dir reden?" sprach Katrin sie von der Seite an.
    Irritiert wurde die Katzendämonin angestarrt, da sie Elaya gerade aus ihren Gedanken gerissen hatte.
    "Ja... ja, natürlich..." nickte Elaya schnell.
    "Ich... ich will deine Entscheidung nicht hinterfragen oder beurteilen oder sonst irgendwas aber... naja..." stotterte Katrin unsicher.
    "Du kannst mich nicht umstimmen." machte Elaya ihr mit fester Stimme klar.
    "Ja, ich weiß aber... ich hab Michael dazu bringen können das Portal zwischen eurer Dimension und unserer hier eine Woche auf zu lassen. Eine Woche auf dieser Welt, hörst du. Andreas weiß nichts davon, nur ich und Michael. Das wollte ich dir bloß sagen."



    Elaya nickte. Diese Information wird auch nichts ändern. Sie hatte sich schließlich entschieden.
    "Ihr könnt das Portal schließen, sobald ich hindurch bin." teilte Elaya der Katzendämonin vor sich mit und machte sich dann ebenfalls auf den Weg, um ihren Bruder zu folgen.



    Sie betrat das Kraftfeld und sie drehte sich nicht noch einmal um, als sie langsam begann zu verblassen.



    Katrin beobachtete, wie Elaya verschwand. Und sie hoffte wirklich, dass die ganze Sache noch ein gutes Ende nehmen wird. Jedoch durfte sie sich nicht einmischen, dass hatte sie Michael versprechen müssen.
    Jedoch... das Portal blieb noch eine Woche lang offen und Elaya wusste dies.





    So, und weil es lange keinen mehr gab, noch einen kleinen Outtake:



    Katrin fühlt sich anscheinend einsam und will noch ein paar Tierchen mehr in ihrer Umgebung XD

  • Glücklich darüber wieder daheim zu sein betrachtete Asgar den grünen Himmel durch eine Öffnung in der dimensionalen Wand. Oder er hielt eher Ausschau nach seinem nächsten Opfer. Der Frust und die Wut über seine Erlebnisse in der Menschenwelt saßen auch jetzt noch sehr tief und an irgendwem musste er es doch auslassen. Aber irgendwie konnte er keine geeigneten Dämonen erspähen. Sein Gegner sollte ja auch nicht schon nach dem ersten Energieball verschwunden sein.
    Er spürte, wie sich seine Schwester hinter ihm materialisierte.



    "Na, wieder auf Opfersuche?" fragte sie gehässig. Asgar konnte sich keinen Grud für diesen Tonfall zusammenreimen, also ignorierte er das.
    "Ja, natürlich. Aber irgendwie lässt sich hier nichts akzeptables blicken." seufzte Asgar und drehte sich um. Er hatte das Gefühl, als ob seine Schwester ihm etwas sagen wöllte.
    "Ist irgendwas?" fragte er.
    "Ja... ich... ich geh zurück auf die Erde." formulierte sie schwerfällig.
    "Warum?" wollte ihr Bruder wissen, der gewisse Dinge nicht nachvollziehen konnte.
    "Weil... weil ich da etwas verloren habe... aber ich weiß genau, wo es ist."



    "Ach ja, und was ist das? Wieso nimmst du überhaupt Zeug mit auf die Erde?"
    "Es ist mein Herz du Trottel! Ich geh zurück auf die Erde, weil ich da mein Herz verloren habe!" schrie Elaya ihren Bruder an. Sie fasste es nicht, dass er so schwer von Begriff war.
    "Ach so. Okay, meinetwegen." Asgar drehte sich wieder um, da er ein vielversprechendes Flügelschlagen gehört hatte. Flügel hatten meist nur höherrangige Dämonen.
    "Ich komme vielleicht nicht zurück." teilte Elaya ihrem Bruder mit. Sie wusste ja, dass er sich nicht viel für solche Sachen interessierte aber diese Reaktion... hätte sie eigentlich voraus ahnen müssen.
    "Okay." Asgar verschwand. Elaya holte tief Luft.
    Okay...

    Andreas schaute sich um. Er wusste nicht recht, wie er da hingekommen war, wo er jetzt war. Es war das Appartment von Anett, die sich noch immer sehr für ihn interessierte. Und sie hatte es leicht, da sich Andreas mit seinem Geist nur zu einem kleinen Teil in der realen Welt befand.



    Michael hatte ihm angeboten seinen Geist so manipulieren zu können, dass er sich nicht an Elaya erinnerte. Denn er liebte die Dämonin noch... natürlich liebte er sie noch!
    Sieben Tage war es nun her, dass er aufgewacht war.
    Vor vier Tagen war Miranda von ihrem Großeltern abgeholt worden. Mit dem Hotel hatte irgendetwas nicht gestimmt... oder war die Zeit, die sie bei ihm sein sollte, etwa schon vorbei? Andreas hatte keinerlei Zeitgefühl mehr...
    Katrin hatte ihm gesagt er soll sich noch eine Woche Zeit nehmen, um nachzudenken. Andreas hätte sein Gedächtnis am liebsten gleich löschen lassen, aber wenn die Expertin anderer Meinung war...
    Aber die Woche war ja bald vorbei... Morgen würde er sein Gedächtnis löschen lassen...
    Und jetzt wartete er auf Anett, die gerade aus dem Badezimmer kam.



    Sie wusste nicht, dass Andreas vor hatte sich bald wieder an seine alte Stelle zurückstufen zu lassen. Der Chef war jetzt irgendein... Marcel... oder Michael... oder Markus... oder etwas in der Richtung...
    Andreas wollte wieder alles auf Anfang setzen... nur eine Frau an seiner Seite wäre schön... auch wenn es nicht die Richtige ist...



    Sie hatten ein Date gehabt... sie waren in irgendeiner Gaststätte gewesen... hatten zu irgendeinem Lied getanzt... und jetzt lagen sie zusammen im selben Bett.
    Andreas realisierte seine Umwelt gar nicht wirklich. Das alles, was in letzter Zeit geschehen war, hatte ihn verwirrt. Außerdem hatte er extreme Schlafprobleme, die letzten Nächte hatte er kaum ein Auge zugetan. Und er vermisste Elaya, er vermisste sie unbeschreiblich. Sein schlechter körperlicher und seelischer Zustand, das reißende Gefühl der Leere und Sehnsucht in seiner Brust veranlassten ihn vielleicht dazu sich nicht zu wehren, als Anett ihn zu sich heran zog.



    Vielleicht spielten seine Augen ihm auch einen Streich und er glaubte Elaya vor sich zu sehen, als Anett ihn sanft zu sich heran zog. Aber das war nicht Elaya, die er da küsste. Elaya stand auf dem Balkon draußen und beobachtete das Szenario durch die Glasscheiben der Schiebetür.



    Da spürte Andreas plötzlich ein Kribbeln im Nacken, als würde ihn jemand beobachten. Er öffnete die Augen und sah die Wahrheit. Und da die Wahrheit Anett und nicht Elaya hieß, riss er sich los und wand sich ab.
    Elaya sah das nicht mehr, da sie sich weg gedreht hatte.
    Aber Andreas sah sie dafür umso besser, auch wenn sie sich gerade für das Teleportieren entmaterialisierte...




    So, jetzt bin ich aber mal gespannt, was ihr schreibt

  • "Nein!" Andreas stieß Anett kraftvoll weg, sodass diese mit einem empörten Aufschrei auf den Schlafzimmerboden fiel.
    "Sag mal spinnst du?!" fuhr sie ihn an, aber Andreas hörte gar nicht hin.



    Er stürmte zu der Balkontür, riss sie auf und rannte nach draußen, aber da war keine Dämonin mehr. Ein kalter Windstoß fuhr ihm ins Gesicht, als wöllte er ihn für diese blödsinnige Aktion ohrfeigen.
    "Elaya!" rief er in die dunkle Nacht hinaus. Jedoch erhielt er keine Antwort.
    "ELAYA!!!" rief er noch verzweifelter. In seinem Kopf schien es zu brennen, zu viele Gedanken rasten darin herum, als sein Gehirn versuchte die letzten Ereignisse zu verknüpfen und vor allem zu verstehen.
    Andreas rannte wieder rein.
    "Hast du ein Telefon?" fragte er die perplex scheinende Anett.
    "Bitte was?"
    "Ob du ein Telefon hast?! So ein Teil mit dem man andere Leute anrufen kann, wenn man Tasten drückt. EIN TELEFON!!!" Andreas war kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Er konnte es sich nicht erklären, aber Elaya war noch in dieser Welt und das war alles, was er wissen musste.
    "Ja,... da drüben an der Wand." Anett war sauer, richtig sauer, aber sie hatte etwas Angst vor Andreas und widersetzte sich somit nicht.
    Andreas erspähte das Wandtelefon. Er begann eine Nummer einzutippen, brach den jedoch ab und begann erneut von vorn. Dies wiederholte er. Nachdem er sich das dritte Mal verwählt hatte, versuchte er sich zu beruhigen und begann erneut von vorne.



    Endlich hatte er die Nummer richtig eingetippt und nach kurzem Tuten meldete sich Katrin am anderen Ende.
    "Elaya war hier!" begann Andreas zu erzählen, bevor die Katzendämonin auch nur ein Wort gesagt hatte.
    "War?" fragte diese verwirrt.
    "Ja, ich erklär dir alles später, jetzt muss ich sie erstmal finden, aber ich hab kein Auto oder sowas hier." erklärte Andreas schnell. Katrin wusste sofort, worauf er hinaus wollte.
    "Okay, sag mir wo du bist und ich hole dich sofort ab."
    Andreas gab ihr die Adresse durch und legte dann auf, um sich anzuziehen. Bei dem Versuch ein Hemd und eine Hose synchron anzuziehen verknotete er sich fast, aber irgendwie schaffte er es doch. Und das gerade rechtzeitig, denn er hörte Katrin schon von unten hupen. Bei seinem Sprint die Treppen des Wohnhauses hinunter stürzte er fast, aber das brachte ihn nicht dazu seine Geschwindigkeit zu verringern.
    Draußen stand eine der schwarzen Limousinen.



    Katrin saß am Steuer.
    "Was ist hier passiert?" fragte sie schon, bevor Andreas überhaupt richtig eingestiegen war. Dieser schilderte die ganze Misere in Kurzform und erntete dafür einen sehr vorwurfsvollen Blick.
    "Wie konnte sie überhaupt herkommen? Ihr habt doch gesagt sie sei gegangen!" versuchte Andreas das Thema zu ändern. Aus Katrins vorwurfsvollen Blick wurde ein schuldbewusster.
    "Das Portal stand noch eine Woche offen." erklärte sie kleinlaut.
    "Was?! Wieso habt ihr mir nichts davon gesagt?!" fuhr Andreas sie an.
    "Weil das dich zu unnötigen Hoffnungen oder sogar zu dummen Aktionen verleitet hätte." sagte Katrin.
    "Wann schließt sich das Portal?" fragte Andreas wissbegierig weiter.
    "Bald, gleich. Vielleicht ist es auch schon zu." war die Antwort.
    "Wenn es zu ist, könnt ihr dann ein neues öffnen?"
    Da war ein Hoffnungsschimmer an Horizont und Andreas weigerte sich standhaft seinen Blick davon abzuwenden.
    "Wenn es zu geht und somit die Verbindung zwischen unseren zwei Welten abreißt ist es ziemlich unmöglich, dass wir sie bei so vielen Paralleldimensionen wiederfinden." war die aufbauende Antwort.



    "Aber ihr habt es doch schon einmal geschafft! Und das in sehr kurzer Zeit!" versuchte Andreas sich selbst Hoffnung zu machen, aber diese wurde sofort wieder zerschmettert.
    "Das war, weil Wesen dieser Dimension hier bei uns waren. Damit befand sich ein Teil dieser Welt hier und es war uns ein leichtes sie zu finden. Aber wenn es hier nichts aus dieser Welt gibt, dann finden wir sie sicherlich nicht mehr."
    "Also wenn ein Dämon von da hier ist, dann ist es kein Problem ein Portal in die Heimatdimension des Dämons zu öffnen?"
    "Ja."
    "Weiß Elaya das?"
    "Nein."
    Einen Moment herrschte Stille im Wagen.



    "Sie weiß, dass das Portal nicht mehr lange offen stehen wird, also wird sie zurück gegangen sein, weil sie nicht weiß, dass wir das Portal erneut öffnen können. Deine einzigen Hoffungen kannst du nur darin legen, dass das Portal schon zu war, als sie da ankam oder das es sich noch nicht geschlossen hat, wenn wir da ankommen. Wenn sie hingegen durch gegangen istund es sich schließt, bevor wir ankommen, dann..." Katrin redete nicht weiter, denn sie und Andreas wussten Beide, was dann sein würde.
    Plötzlich hob Andreas den Kopf und in seinen Augen schimmerte neue Hoffnung, als hätte er soeben eine Idee gehabt. Aber Katrin wusste die neue Hoffnung auch diesmal sofort zu zerstören.
    "Das Beschwörungsbuch ist bereits vernichtet, wir können Asgar nicht rufen, um die Dimension zu finden." sagte sie, bevor Andreas auch nur ein Wort aussprechen konnte. Dieser ließ sich sofort entmutigt in seinen Autositz zurückfallen.
    "Ich wollte doch nur, dass sie einen unbeeinflussten, eigenen Entschluss fassen kann..." murmelte Katrin vor sich hin.
    Sie hielten an dem alten Lagerhaus und Andreas sprang aus dem Wagen, als dieser noch nicht einmal richtig gehalten hatte. Er war noch nie an diesem Ort, rannte jedoch trotzdem sofort zielgerichtet in das Lagerhaus.



    Der Tarnzauber war von der Tür, welche zum Beschwörungsraum führte, genommen wurde, sodass Andreas ungestört in den Beschwörungsraum stürmen konnte.
    Eine Plattform. Da oben muss es sein! Da oben muss es einfach sein!



    Er rannte zu der Plattform. Er rannte auf die Plattform. Und er spürte... nichts.
    Das Portal hatte sich geschlossen...
    "Nein!" schrie Andreas verzweifelt auf. Wie im Gebet faltete er die Hände und schaute an den massiven, schwarzen Säulen empor.
    "Bitte Elaya, bitte komm zurück! Ich liebe dich doch, ich liebe dich noch immer mit ganzem Herzen! Was du gesehen hast, das war falsch! Ich war verzweifelt, ich war enttäuscht, ich war verwirrt, ich war ein verdammter Idiot! Bitte komm zurück!" flehte er in dem erstickendem Wissen, dass sie ihn eh nicht hören konnte.



    ~geht noch weiter~

  • "Ich... ich bin doch noch hier." kam es leise aus einer Ecke des Raumes. Elaya löste den Tarnzauber, der sie umgab, auf und schaute zu Andreas.
    Dieser schaute sie ebenfalls an, schien jedoch nicht zu realisieren, was er da sah.



    "Das... das Portal war zu?" stammelte er. Etwas vernünftigeres fiel ihm nicht ein.
    Elaya schüttelte den Kopf.
    "Nein, es war offen als ich hergekommen bin. Ich habe zugesehen wie es sich geschlossen hat."
    Für einem Moment herrschte Stille, dann nahm Andreas den Gespärchsfaden wieder auf.
    "Wieso?"
    "Deine Liebe... ich wusste es... ich hoffte es... ich weiß es doch selbst nicht verdammt!" Silberne Tränen rannen die Wagen der Dämonin hinunter.
    "Ich musste es einfach wissen..." flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme.



    Und wieder herrschte Stille. Elaya schien auf etwas zu warten und Andreas versuchte zu verstehen.
    Elaya war weg... dann war sie wieder da... dann war sie wieder weg... und jetzt ist sie wieder da...
    "In der Dämonenwelt, weißt du, da war..." versuchte Elaya irgendwie die Stille zu füllen.
    Weg... da...
    Und da erkannte Andreas endlich den Punkt, der wirklich zählte: Egal wie oft Elaya in der letzen Stunde verschwunden und wieder aufgetaucht war, die Hauptsache war doch, dass sie jetzt hier war!
    Mit einem schnellen Schritt versuchte Andreas von der Plattform herunter zu kommen und stolperte dabei fast. Elaya erzählte irgendwas. Er hörte nicht was, das war auch egal. Er erreichte sie, zog sie zu sich heran und küsste sie, während sie noch mit Reden beschäftigt war. Jedoch stoppte sie sofort zu erzählen, da endlich das passiert war, worauf sie die ganze Zeit gewartet hatte.
    Und da wusste sie, dass ihre Entscheidung richtig gewesen war.







    So, schnulziges Ende, ich weiß :D
    Aber Moment, wer hat hier denn was von Ende gesagt? :misstrau
    Sind denn nicht noch viele Fragen unbeantwortet?
    Wie gestaltet sich Elayas und Andis Zusammenleben? Was ist mit Sisar? Wieso hatte er sich die Maske aufgesetzt?
    Jaja meine Lieben, das werdet ihr alles noch erfahren, in der Fortsetzung dieser FS.
    Das wird jedoch nicht meine nächste FS sein, da mir noch einige wichtige Downloads fehlen. Jedoch versuche ich es als meine *nachzähl* 4. FS zu bringen.
    Aber ich hoffe meine nächste FS erfreut sich trotzdem eurer Aufmerksamkeit, wenn es um reales Teenagerleben geht :D

    Wenn ihr wollt kann ich euch eine kleine Bildercollage für die Fortsetzung hierfür zusammenstellen, da alle Sims schon erstellt sind (eigentlich wollt ich die zwei Teile ja gleich nacheinander bringen, aber wenn es nicht sein soll... >.<), damit ihr schon einmal eine kleine Vorfreude habt ^^
    Natürlich werde ich dabei aber nicht zuviel verraten ;)