Der schwarze Mann

  • "Ja, da kenne ich schon einen geeigneten Kanidaten. Und was ist mit der Frau? Wir müssten doch erst einmal eine dazu bringen uns zu helfen." Arnie schaute Sisar fragend an.
    "Oh, da kenne ich schon eine geeignete Kanidatin. Eine sehr treue Dämonin, die mir noch einen Gefallen schuldig ist."
    Arnie war verwirrt.
    "Aber kann er als Sichter nicht die Dämonen in ihrer wahren Gestalt sehen? Wäre eine Menschenfrau da nicht angebrachter?"
    Sisar schüttelte den Kopf.
    "Dieser Mann kann einen Schein durchschauen, das ist ein Unterschied und soll uns auch nicht weiter stören. Du da, verschwinde, wir brauchen dich nicht mehr. Warte im Beschwörungsraum, wir kommen in ein paar Stunden und mein Meister wird dich wieder in deine Welt zurück schicken." wandte sich Sisar an Seler, welcher noch immer in dem Sessel saß und das Gespräch interessiert und mit gespitzten Ohren verfolgte.



    "Okay, ich verschwinde ja schon." Und das tat Selar im wahrsten Sinne des Wortes, denn er begann langsam zu verblassen, während er noch in dem Stuhl saß.



    Als er nicht mehr zu sehen war, nahm Arnie an seiner Stelle Platz.
    "Sag Meister, wann werdet ihn wieder in der Lage sein eine Beschwörung durchzuführen?" wollte Sisar wissen.
    "Ach, mir geht es gut, die letzte Beschwörung hat kaum an meinen Kräften gezehrt. Meinetwegen können wir gleich loslegen. Ich will einen richtig mächtigen Dämon." sprach Arnie sein Begehren aus. Sisar war kurz erstaunt darüber, dass es seinem Meister schonwieder so gut ging. Anscheinend hatte er mehr Glück als geglaubt und neben einem machthungrigen und leichtgläubigen Meister auch noch ein Naturtalent erwischt. Aber dessen Wunsch nach einem mächtigen Dämon gefiel ihm gar nicht.
    "Zuerst müssen wir uns um die Dämonin kümmern." versuchte Sisar Arnie vorsichtig von diesem Wunsch abzubringen.
    "Ich will aber einen mächtigen Dämon. Einen Dämon, der stark ist, intelligent und Magie anwenden kann." beharrte Arnie auf seinem Willen.
    "Die Dämonin ist all dies." versprach Sisar.
    "Dann ist ja gut."



    Ende für heute :D

  • @ Braxi (:p): Diese ganzen kleinen Zaubertricks hab ich von einem Charmed-Download vom Simforum (glaub ich :misstrau).
    @ Lenya: Natürlich überschätzt Arnie sich, der hat doch von nix eine Ahnung :rolleyes. Naja, mal sehen wie leicht Andi sich beeinflussen lässt.
    @ Shiori: Ich war brav und hab gewartet (bzw. im RPG gepostet :D). Und Arnie ist eben ein gefundenes Fressen für Sisar, zumindest solange alles nach seinem Willen geht ;). Und auch wenn du seherische Fähigkeiten entwickelt haben solltest hoffe ich, dass meine Dämonin dich trotzdem etwas überrascht :D.

    "Gut Meister, wir erwarten euch in dem Beschwörungsraum. Wenn ihr hier damit fertig seid Euren Plan vorzubereiten können wir in die nächste Phase übergehen. Ich werde solange alles vorbereiten." Ein Lächeln kräuselte sich um Sisars Lippen.
    Ja Meister, Euer Plan. Es war bis jetzt alles Eure Idee. Oh, dieser Idiot merkt nicht einmal, wie ich ihn die ganze Zeit manipuliere. Aber das ist auch besser so. Langsam löste Sisar sich auf.



    Cetyx schien mit dieser Situation überfordert. Er schaute verwirrt von dem Fleck wo Sisar verschwunden war zu seinem Meister und zurück. Dann verschwand er ebenfalls, jedoch mit einem dümlichen Grinsen auf dem Gesicht. Arnie wollte nicht einmal darüber nachdenken, wo dieser Dämon rauskommen würde.



    ~geht noch weiter~

  • Arnie drückte auf den kleinen roten Knopf auf seinem Telefon.
    "Jessica, könnten sie bitte Karl Obermeier herein schicken?" sprach er in das kleine Mikrophon. Karl Obermeier, die Verkörperung des verhassten Sklaventreibers.
    "Ja, sofort Herr Krüger." antwortete eine Frauenstimme. Kurz darauf öffnete sich die Tür von Arnies Büro und ein Mann in einem langen, weißen Kittel kam herein.



    "Ja Chef, was ist?" fragte Karl.
    "Herr Obermeier, keine Scheu, setzen sie sich." Arnie deutete auf einen der Stühle vor sich und wartete, bis sein Gesprächspartner Platz genommen hatte.
    "Herr Obermeier, ich habe ihre exzellente Arbeit hier schon vor einiger Zeit bemerkt und ich denke es wird Zeit, dass sie für ihre Bemühungen belohnt werden. Außerdem habe ich viele Termine außerhalb dieser Firma wahrzunehmen und kann somit nicht allen Problemen hier meine volle Aufmerksamkeit schenken. Deshalb befördere ich sie hiermit zu meinem Stellvertreter." verkündete Arnie dem Mann vor sich.
    "Ich verpreche ihnen, dass dies genau die richtige Entscheidung war." sagte Karl, der schon lange auf einen höheren Posten gehofft hatte. Und von so weit oben hatte er viele Kleine unter sich, die er schikanieren konnte.



    "Das glaube ich ebenfalls. Aber da ich Ihnen ungern diese Unmengen von Arbeit alleine aufhalsen wollte, werde ich ihnen noch einen Helfer zur Seite stellen." Arnie betätigte erneut einen roten Knopf und stellte eine Verbindung zu der untersten Etage her.

    "Hey Andreas, der Chef will dich sehen. Sofort." informierte Anna ihren Arbeitskollegen, der wie immer an seinem Computer saß, angestrengt überlegte und immer wieder irgendwelche Verbindungen simulierte.



    Andreas schaute überrascht nach oben.
    "Hat er auch gesagt, was er wollte?" fragte er ängstlich.
    "Nee, kein Wort. Hast du Mist gebaut in letzter Zeit?" wollte Anna wissen. Andreas überlegte.
    "Nein, nicht das ich wüsste." Er durfte seinen Job nicht verlieren, jetzt musste er doch auch noch nebenbei ein Kind versorgen, einen Rauswurf konnte er sich nicht leisten!
    Mit schwitzenden Händen und Füßen schwer wie Blei schleppte Andreas sich die zahlreichen Treppen nach oben und durchlief die vielen Büros, wo eifrig experementiert und diskutiert wurde, bis in den höchsten Stock hinauf und dann in das Büro des Chefs. Dort saß bereits einer der Arbeiter auf einem Stuhl. Unsicher blieb Andreas stehen.



    "Herr Müller, Sie müssen doch nicht stehen, setzen Sie sich doch." fast gönnerhaft deutete Arnie auf den zweiten Stuhl. Er liebte es, dass ihm mit so viel Respekt begegnet wurde.
    "Herr Obermeier, das wird ihr Sekretär sein. Herr Müller, das ist Herr Obermeier, mein Stellvertreter. Sie werden hier das Geschäft leiten, wenn ich nicht da bin." verkündete Arnie.
    Karl schaute seinen Gegenüber misstrauisch an. Dieser Typ sollte sein Sekretär sein? Sehr qualifiziert sah der aber nicht aus. Aber im Grunde war das ja letztendlich egal.
    Andreas wusste gar nicht, was er tun oder sagen sollte. Er war total überrumpelt von dieser Nachricht.



    "Gut meine Herren, dann ist ja alles geklärt. Ich wünsche eine erfolgreiche Zusammenarbeit, denn ich muss jetzt auch weg. Ihre erste Aufgabe wir sein eine Feier zu organisieren für alle Angestellten dieser Firma, dieses Wochenende." wies Arnie Karl und Andreas an. Einen Befehl musste er in seiner Zeit als Chef doch gegeben haben und Selar hat ja gesagt er sollte was in dieser Richtung unternehmen. Arnie merkte, wie güstig es doch war einen Diener zu haben, der die Wünsche anderer kannte.
    Arnie stand auf und verlies das Büro ohne ein weiteres Wort.




    Als Arnie den Beschwörungsraum betrat, stand Selar schon auf dem Podest um wieder weggeschickt zu werden.
    Arnie schloss die Tür hinter sich und ging zuerst seelenruhig zu der Kommode, um sich das Beil und den schwarzen Mantel heraus zu holen und anzuziehen. Selar seufzte ungeduldig auf. Er wollte weg von dieser Welt!



    "Beeilt dich und schick mich endlich zurück!" schrie der Dämon schließlich durch den Raum. Arnie schaute auf und grinste bösartig.
    "Nein."
    Selar glaubte sich verhört zu haben. Er sprang von dem Podest und lief wütend zu Arnie.
    "Bitte was?! Du hast versprochen mich zurück zu schicken, wenn ich meinen Auftrag erledigt habe! Und das habe ich verdammt nochmal!" fuhr er Arnie wütend an. Dieser zeigte sich jedoch wenig beeindruckt.
    "Da habe ich ja auch noch nicht gewusst, wie nützlich deine Fähigkeiten sind."



    ~geht noch weiter ~

  • "Bitte was? Was fällt dir ein du... du..."
    Sisar verfolgte den Streit mit gerunzelter Stirn. Sein Meister entwickelte ein unschönes Eigenleben. Zuerst der Wunsch nach einem mächtigen Dämon und nun das... Natürlich waren Selars Kräfte nützlich und den Wunsch nach einem übermächtigen Dämon konnte Sisar Arnie auch nicht krumm nehmen, jedoch fürchtete der Dämon langsam die Kontrolle zu verlieren und das wollte er nun gar nicht. Es würde wohl besser sein, wenn er seinem Meister erst einmal wieder etwas Honig ums Maul schmieren würde.



    Sisar stand auf und näherte sich den beiden Streihähnen.
    "Hör auf Selar, du hast eh keine Chance. Setz dich dort hinten hin und sei still." befahl er dem viel schwächeren Dämon.



    Selar, der sich eigentlich Unterstützung erhofft hatten, murmelte noch einige Flüche, setzte sich dann aber wie geheißen auf Sisars Platz.
    Sisar wandte sich seinem Meister zu.
    "Ihr könnt nun mit der Beschwörung beginnen Meister, die richtige Seite habe ich Euch schon aufgeschlagen."
    Arnie warf Selar einen triumphierenden Blick zu und ließ seinen Blick dann über die Schriftzeichen der fremden Sprahe gleiten. Sich den Text vorher einmal durchlesen machte die Beschwörung sicherlich erheblich einfacher. Wieso war er nicht früher auf die Idee gekommen?



    Er räusperte sich. Aufgeregt war er kaum noch, er freute sich viel mehr auf das Geschöpf, welches er bald herbei rufen wird. Eine Dämonin, mächtig und intelligent.
    "Kyrol jarl bauth, kyonne." begann er die Beschwörung mit Worten, die er wie immer nicht einmal im Ansatz verstand. Sie brachten Dämonen herbei, das war das Einzige was er wissen musste.
    Und wieder erschien ein Schemen. Aber diesmal umgab ihn eine Art Flimmern, ja es war sogar eher ein Glitzern. Eine weiße, weibliche Gestalt erschien langsam.



    "Lueth lil Quarval-sharees xal belbau dos lil belbol del elendar dro." fuhr Arnie fort. Er musste sich fast dazu zwingen in das Buch zu schauen. Das was da auf dem Podest erschien fesselte seinen Blick.



    "Ksaless nau alur lil Quarvar-shees Crystal." beendete er und warf schnell wieder den Blick zu dem Podest. Zum Glück waren die Beschwörungen nie so lang.
    Da stand keine Dämonin auf dem Podest, das war ein Engel! Weiße, schwanengleiche Schwingen sprossen auf ihrem Rücken und auf ihren Lippen lag ein freundliches Lächeln. Sie war einfach... schön. Es gab viele Umschreibungen dieses Begriffs, aber keiner schien sie beschreiben zu können. Sie war die Schönheit an sich, ein perfektes, makelloses Wesen.



    Arnie konnte seinen Blick gar nicht mehr lösen. Das Wesen schlug graziös mit den Flüglen und hob vom Boden ab, leicht wie eine Feder. Langsam schwebte sie von dem Podest auf Arnie zu.




    So, und was Arnie da für eine wunderschöne Dame herausbeschworen hat, erfahrt ihr das nächste Mal :D.

  • Keine Kommis *schnüff* :(
    Aber wahrscheinlich bin ich nur mal wieder zu schnell. Warnung: Ich hab jetzt 2 Wochen Ferien und somit viel Freizeit :D.

    Wie hypnotisiert starrte Arnie weiterhin das engelsgleiche Wesen an, als es auf in zuschwebte, ein bezauberndes Lächeln auf dem Gesicht. Arnie konnte sich nicht vorstellen, dass sie auf seiner Seite arbeiten würde, dafür schien sie viel zu gut. Aber wieso hatte Sisar gerade sie ausgewählt, um sie dem Seher unterzujubeln?
    Dann war sie plötzlich vor ihm.
    "Was schaust du denn so verwirrt?" fragte sie ihn mit ihrer wohlklingenden, betörenden Stimme. Ihre glänzenden Augen fixierten Arnie.



    "Du glaubst mir wohl nicht, dass ich ein dämonisches Wesen bin?" fragte sie. Arnie schüttelte leicht den Kopf, er wollte sie ja nicht aus seinem Blickfeld verlieren.
    "Weißt du, der Schein kann manchmal trügen."
    Die Engelsfrau wandelte plötzlich ihre Gestalt. Ihre helle, fast weiße Haut wurde immer dunkler, bis sie das Schwarz einer sternenlosen Nacht annahm. Die glänzenden Augen wurden ebenfalls tiefschwarz, mit einer leuchtend roten Pupille, in denen das Feuer der Hölle zu flackern schien.



    "Komm Crystal, hör auf mit den Spielereien, es gibt Arbeit für dich." Sisar war einen Schritt nach vorne getreten.
    "Mhm, Sisar, dich habe ich ja lange nicht mehr sehen dürfen. Wieso sollte ich tun, was du von mir verlangst?" Die Dämonin warf Sisar einen trotzigen Blick zu.
    "Weil du mir noch einen Gefallen schuldig bist meine Schöne. Damals, du erinnerst dich sicherlich." Sisar grinste sie überlegen an.
    "Oh, können wir das nicht vergessen. Du weißt, dass die Erde nicht meine Dimension ist, ich spüre es jetzt schon an meiner Materie reißen." säuselte die Dämonin und setzte einen verführerischen Blick auf.



    Sisar lachte leise.
    "Nein, können wir nicht. Du sollst nur einen Sichter in deinen Bann ziehen, der einiges weiß, was wir auch gerne wüssten. Wenn wir unsere Informationen haben kannst du ihn bekommen wenn du willst und deinen Frust über den Aufenthalt auf der Erde an ihm auslassen." schlug Sisar zur Versöhnung vor. Crystal war gefährlich und eigenwillig, unter Drohungen arbeitete sie meist nur halbherzig. Aber hatte man sie erst zu einer freiwilligen Einwilligung gebracht, war sie unersetzbar. Und mit welchen Leckerbissen man sie locken konnte, das wusste Sisar ganz genau.
    "Oh, ein Geschenk also. Okay, du hast mich."
    "Was hast du eigentlich für besondere Kräfte?" wollte Arnie von ihr wissen. Jetzt hatte er endlich eine mächtige Dämonin!



    "Crystal kann eine echte, menschliche Gestalt annehmen. Sie muss sich keinem Schein bedienen, um ihr dämonisches Wesen zu überdecken und kann somit von einem Sichter nicht erkannt werden." erklärte Sisar den Sachverhalt.
    "Sie kann sich also in einen Menschen verwandeln?" fragte Arnie nochmals nach. Das erschien ihm nicht sehr spektakulär, aber vielleicht wollte Sisar ihre Fähigkeiten in steigender Reihenfolge aufzählen.
    "Ja, genau. Eine menschliche Form annehmen, dazu sind nicht viele Dämonen in der Lage. Sie können dann zwar nicht auf ihre speziellen Kräfte zurückgreifen, können dafür aber auch nicht erkannt werden, von niemanden. Der Sichter wird nicht einmal einen Gedanken an die Idee verschwenden, dass sie eine Dämonin sein könnte." Sisar grinste. Er freute sich, dass sein Plan bis hierher so reibungslos verlief. Und viel konnte ja auch nicht mehr passieren, was ihm die Tour vermasseln könnte.
    "Gut, und welche besonderen Kräfte hat sie noch?" wollte Arnie weiter wissen. Sisar schaute ihn verwundert an.
    "Wie, welche Kräfte noch? Das war es, das ist alles, was wir brauchen."
    "Bitte was?! Du hast versprochen sie sei eine mächtige Dämonin! Ich wollte einen mächtigen, zerstörerischen, intelligenten Dämon und du gibst mir einen, dessen einzige Fähigkeit es ist, sich in einen schwachen Menschen zu verwandeln? Da hätte ich ja auch gleich jemanden auf der Straße ansprechen können, das wäre das Gleiche gewesen! Ich will einen mächtigen Dämon!" zetere Arnie und Sisar seufzte.



    "Meister, einen solchen mächtigen Dämon könntet Ihr gar nicht beherrschen! Der würde euch auslachen, wenn ihr ihm mit dieser Waffe da droht. Die Gefahr ist einfach zu groß." versuchte Sisar Arnie von dieser Idee abzubringen.
    Außerdem brauche ich gar keinen mächtigen Dämon, wieso sollte ich dich einen beschwören lassen?
    "Dann lass dir gefälligst etwas einfallen, wie ich ihn beherrschen kann! Wozu gibt es denn mächtige Dämonen, wenn man sie niht beschwören kann?" rief Arnie wütend aus.
    Ein mächtiger Dämon. ließ Sisar sich die Idee durch den Kopf gehen.
    Eigentlich wäre das ja gar nicht so schlecht. Wenn wir den Standort dieser verdammten Organisation kennen, sollten wir sofort angreifen können, nicht das sie noch etwas merken und abhauen können, dann wäre diese ganze Mühe hier umsonst gewesen. Aber wie sollen wir einen so mächtigen Dämon beherrschen können.
    Moment, aber natürlich! Wieso bin ich denn nicht schon viel früher auf diese Idee gekommen!
    Ein Lächeln zeigte sich auf Sisars Gesicht.
    "Gut Meister, Ihr sollt euren Dämon bekommen. Ich weiß, wie Ihr ihn euch untertan machen könnt. Das erfordert jedoch eine Menge an Vorbereitung und auch Arbeit, aber wenn wir diese Nacht durcharbeiten, gebe ich Euch mein Wort, dass ihr bei Sonnenaufgang einen übermächtigen Dämon Euren Diener nennen könnt." versprach Sisar und meinte es diesmal auch wirklich ernst.



    So, Schluss für heute.

  • Arnie schaute sich ein letztes Mal um. Alle seine bisher gerufenen Dämonen standen um ihn herum, den Blick auf das Podest gerichtet. Es war inzwischen schon drei Uhr nachts, aber Arnie spürte nicht einen Funken Müdigkeit. Wie auch, er würde ja schließlich gleich einen übermächtigen Dämon beschwören, wie kann man da müde sein? Die Vorbereitungen waren zwar anstrengend und kräfteraubend gewesen, sowohl körperlich als auch geistig, aber die Aufregung und auch Vorfreude verdrängten alle anderen Empfindungen aus Arnies Bewusstsein. Eigentlich konnte bei Sisars Plan nichts schief gehen, alles war hundermal besprochen worden und alle Fehlerquellen waren ausgeschaltet. Denn eine kleine Unstimmigkeit konnte bei so einer Beschwörung verheerende Auswirkungen haben.
    Arnie holte tief Luft und heftete seinen Blick auf die Buchstaben in dem Buch.
    "Kelhin wulus tas'esty Kineming, skel'ing Dobep Lorrald dephust Torur."



    Der Text war viel länger und auch schwieriger als bei den Beschwörungen vorher. Aber stärkere Dämonen waren eben schwerer aus ihrer Dimension zu reißen.
    Arnie spürte schon den Schweiß auf seiner Stirn. Eine kleine Lücke hatte der Plan jedoch. Der Dämon musste sich genau so verhalten, wie sie es erwarteten, sonst war es das für sie alle hier gewesen. Sisar baute auf seine Erfahrung und Arnie blieb nichts anderes übrig, als es auch zu tun.
    "Ryn'yera banyray aughsuly nysev Worsul cerhon Emon nuvordra."
    Eine Art schwarzer Nebel bildete sich über dem Podest.



    "Rasowy ackrilis aenge ightkalem athorm Ther'ale Shyum lors mess Perend-at osf Beit askele tan'or Ir'nal Loramos woriough."
    Zum Glück hatte Arnie diese Beschwörungsformel geübt, wieder und immer wieder. Sisar hatte dabei penibel überwacht in welcher Reihenfolge sein Meister die Worte sprach, nicht das er versehentlich einen Dämon beschwor.
    "Ardb serdanen Thuash Dra'achi oughjqua therurn ban'quea seroaw Athald Ough'nal ald'ryn rucib."
    Der schwarze Nebel auf dem Podest verdichtete sich und bildete langsam eine Gestalt.
    "Kelhin wulus tas'esty Kineming, skel'ing Dobep Lorrald dephust Torur Asgar." beendete Arnie. Der Nebel war inzwischen zu einer undurchsichtigen, schwarzen Masse geworden. Plötzlich fing er an sich zu bewegen. Er wand sich hin und her, als würde in seinem inneren etwas wüten. Dann gab es eine Art Explosion, der Nebel wurde wie weggeschleudert und verschwand. Zwei rotglühende Augen starrten Arnie und seine Dämonen wütend an.



    "Ihr habt mich nicht wirklich auf die Erde geholt, oder? Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ihr mich, Asgar, beherrschen könnt? Eure Sehnsucht nach dem Tode scheint ja wirklich sehr groß zu sein. Von euch kleinen, niederen Wesen kann es doch keiner ansatzweise mit mir aufnehmen." Der Dämon Asgar lachte. Dann wurde er plötzlich ernst.
    "Tja, aus Fehlern lernt man. Leider war dieser euer letzter."
    Der Dämon machte eine Armbewegung und plötzlich konnte Arnie keinen Muskel mehr rühren, er war plötzlich wie erstarrt.



    Arnie schaute sich um. Alle waren erstarrt. Panik machte sich in ihm breit, jedoch bewunderte er gleichzeitig diese Fähigkeit des Dämons. Er musste ihn einfach zu seinem Diener machen.
    "Okay, wo fangen wir an? Ich könnte mich ja in der Mächtigkeit hocharbeiten, ja das klingt ganz gut. Zuerst die Dämonen, dann der Meister. Mal sehen, wer ist denn von euch der Schwächste? Ah, du bist es." Der unheilvolle Blick des Dämons heftete sich auf Selar. Asgar machte eine Handbewegung und die Erstarrung fiel von Selar ab.
    "Man soll ja nicht sagen, dass ich dir keine Möglichkeit ließ dich zu verteidigen, oder?" lachte Asgar. In seiner Hand bildete sich eine Art Energieball.
    "Schwach, hilflos und zu nichts zu gebrauchen, du solltest froh sein, dass ich dich von diesem erbärmlichen Dasein erlöse." waren Asgars letzte Worte an den Dämon Selar, welcher sich verängstigt umschaute.



    Jedoch wusste er, dass er nicht den Hauch einer Chance hatte. Asgars Arm senkte sich, der Energieball flog, ein Schrei ertönte und alles was von Selar übrig blieb war ein Häufchen Asche.
    Alle Augen lagen seit seiner Beschwörung auf Asgar, sodass niemand den Schatten bemerkte, der sich hinter dem Dämon aus dem Riss zwischen den Dimensionen in diese Welt begeben hat und sich jetzt hinter dem Podest versteckte.
    "So, das war Nummer eins, wer folgt jetzt?" Wieder ließ Asgar den Blick über die Anwesenden schweifen und er fand sein nächtes Ziel. Jetzt löste sich die Erstarrung auch von Cetyx, welcher trotz seiner minimalen Denkleistung sein nahendes Ende ahnte.
    Ein neuer Energieball formte sich in Asgars Hand.
    "Ein paar letzte Worte kann ich von dir ja nicht erwarten. Halte einen Platz in der Hölle für mich frei."



    Eine Bewegung, eine Art Schrei und dann Stille.
    "So, wer jetzt?" Asgar ging die Stufen, die von dem Podest herunter führten, runter, um sich die Verbleibenden anzuschauen.
    "Ah, da sehe ich doch dort hinten mein nächstes Opfer."
    Asgar wollte schon einen weiteren Engergieball für Crystal heraufbeschwören, als er stoppte.
    "Nein, langsam wird es langweilig immer den selben Trick zu benutzen. Und es ist auch immer so schnell vorbei. Schließlich will ich ja auch noch etwas meinen Spaß mit euch haben. Du fliegst doch bestimmt gerne, oder mein Engel?"
    Asgar machte eine Geste und Crystal befand sich plötzlich in der Luft. Sie schwebte in die Höhe, noch immer durch die Erstarrung unfähig sich zu bewegen.
    Sie befand sich gerade knapp unter der Decke, da löste sich plötzlich die haltende Kraft um sie und sie stürzte mit einem schmerzhaften Aufprall zu Boden.



    Jetzt tritt endlich in diese verdammte Zeichung! fluchte sie in Gedanken. Wenn Asgar erst einmal in das Pentagramm, welches sich kurz vor seinen Füßen befand und für seine Augen verborgen war, getreten war, war er gefangen und es ging keine Gefahr mehr von ihm aus. Und als hätte er Crystal gehört machte der Dämon zwei weitere Schritte und befand sich plötzlich in dem verhängnisvollen magischen Gefängnis, bestehend aus ein paar Strichen auf dem Holzboden.



    ~geht noch weiter~

  • Natürlich bemerkte Asgar nun sofort seine missliche Lage und er reagierte entsprechend.
    "Was?! Was habt ihr...? Oh ihr verdammten...! Meint ihr wirklich so könnt ihr mich festhalten? Mit einem elenden Pentagramm? Ich werde hier schon einen Weg hinaus finden, da könnt ihr euch sicher sein und dann bin ich nicht mehr so nett!" Asgar war jetzt richtig wütend geworden. Arnie atmete auf, jetzt konnte ihm nichts mehr passieren.



    "Nein, wir wollen dich doch nicht festhalten, wir wollen dir ein Geschenk machen." sagte Arnie mit einem hinterhältigen Grinsen. Hinter ihm fasste Sisar die Maske, die ihm so viele Schmerzen hat erleiden lassen, und setzte die Asgar auf's Gesicht. Dieser wusste gar nicht, wie ihm geschah.
    "Was zum... ?!" keuchte er, als schwarze Magie aus der Maske kam und ihn einhüllte. Arnie hob sich schützend die Hände vor sein Gesicht, bedeckte jedoch nicht seine Augen, um nichts von dem Schauspiel vor sich zu verpassen.



    "Du kannst dich wehren, aber du kannst nicht gewinnen." hörte Arnie Sisar hinter sich zischen.
    Acht Augen beobachteten das Geschehen. Sechs davon sahen es aus nächster Nähe, zwei starrten ungläubig hinter dem Podest hervor. Den fremden Besucher hat bis jetzt noch keiner bemerkt.



    Asgar schrie auf, schlug um sich, feuerte Energiesalven in die Wolke schwarze Magie, die ihn umgab, aber es brachte alles nichts. Er merkte langsam, dass Sisar Recht hatte, er konnte nicht gewinnen. Er keuchte bereits erschöpft, schrie ein letztes Mal laut auf und... gab dann auf. Er schloss die Augen und ließ die Maske Besitz von seinem Körper ergreifen, er hatte sowieso keine Chance.
    "Wirst du mir jetzt dienen?" fragte Arnie mit einem selbstgefälligen Grinsen.
    Asgar schwieg.
    "Wirst du mir jetzt dienen?!" rief Arnie jetzt lauter aus. Schmerz durchzuckte plötzlich Asgars Körper. Schmerz, wie er ihn bisher noch nie vorher gespürt hatte.
    "Ja." keuchte er.
    "Ja was?"
    "Ja,... Meister." Geschlagen ließ Asgar den Kopf hängen.



    "So, nachdem das jetzt geklärt ist, können wie ja jetzt gehen." Ein unglaubliches Glücksgefühl durchfuhr Arnies Körper und Bewusstsein. Er hatte jetzt einen übermächtigen Dämon unter seinem Befehl stehen und war nebenbei auch gleich ein paar schwache losgeworden.
    "Kannst du dich teleportieren?" fragte Arnie seinen neusten Untergebenen.
    "Ja. Ich kann sogar Mehrere mit mir teleportieren, Meister."
    "Oh, wie praktisch. Dann schaff uns raus hier." befahl Arnie. Asgar nickte und einen Lidschlag später waren alle vier verschwunden.
    Jedoch war der Beschwörungsraum jetzt nicht leer.
    Unsicher schaute ein Augenpaar hinter dem Podest hervor. Einen Moment später, nachdem sie sich sicher war, dass niemand mehr da war, wagte sich die Gestalt vorsichtig aus ihrem Versteck hervor.
    Genau betrachtete sie noch einmal ihre Umgebung, bevor sie ihren Schutz aufgab.



    Langsam richtete sich die Gestalt auf und schlich noch leicht gebückt durch den Raum, bis sie sich sicher war, dass die Luft rein war. Leise hallten ihre Schritte an den Wänden wider, als sich die Gestalt durch den Raum bewegte. Sie betrachtete sich das Pentagramm, dann wurde ihre Aufmerksamkeit von etwas anderem angezogen.



    Sie ging zu dem Buch. Erstaunte Augen betrachteten sich die Beschwörungsformel, ungläubige Lippen formten leise die geschriebenen Worte. Vorsichtig strich eine Hand über die vergilbte Seite des Wälzers.



    Dann drehte sich die Gestalt um und sah etwas. Es ertönte eine Art Knistern, dann herrschte Stille, denn der Raum war nun endgültig leer.

    So, Schluss für heute.

    (Kleine Info am Rande: Für das Bild mit den Füßen habe ich von allen am längsten gebraucht :misstrau.)

  • @ cassio: Genau diese Taktik hab ich auch :D. Wie es sich anhört ist meine Gestalt wunderbar angekommen. Du erwartest doch jetzt sicherlich keine Antwort auf deine Fragen, oder? Jaja, und bezahlen wird er wohl... irgendwann ;).
    @ Braxi: Da setzt man sich in den Ferien nachmittags an den Computer und juhu, ein Kommentar von der treuen Braxi ist da :D. Jaja, was wohl mit der Person ist? Aber wieso erinnert die dich an die Katzenfrau? :confused:
    @ raya: Ja, alle Namen waren richtig :applaus (im Zusammenhang ergeben sie auf jeden Fall Sinn, du kannst natürlich ab und zu jemand völlig anderen gemeint haben :rollauge).


    Andreas war auf den Weg zur Arbeit, obwohl er irgendwie überhaupt keine Lust dazu hatte. Sein neuer Vorgesetzter war ein richtiger... Stinkstiefel. Andreas sollte anscheinend die ganze Feier alleine organisieren, jedoch wurden alle fünf Vorschläge, die er gestern gebracht hatte, sofort abgelehnt. Wenn er bedachte, dass jetzt schon Donnerstag war, wurde ihm klar, dass er in den nächsten zwei Tagen eine Menge Stress haben wird. Irgendwie funktionierte sein Leben seit neustem gar nicht mehr.



    ~geht noch weiter~

  • Er fuhr gerade die Einkaufspassage entlang, da sah Andreas plötzlich etwas, was ihm gar nicht gefiel. Zwei Teenager hatten einer jungen Frau die Tasche geklaut und sie umgeschubst. Da spürte Andreas plötzlich den Ritter in sich und ihm war klar, dass er ihr sofort helfen musste.



    Im Auto war es für ihn natürlich kein Problem die beiden Flüchtenden einzuholen. Er drückte einmal kurz auf das Gaspedal und befand sich vor ihnen. Wütend stieg er aus und baute sich vor den zwei Teenagern auf.
    "Sagt mal, schämt ihr euch denn nicht einfach so eine Frau umzurennen? Haben eure Eltern euch denn gar nichts an Erziehung beigebracht." fuhr er den mit Stachelfrisur an, der dieser ihm am nächsten stand.



    "Hey Alter, calm down. War doch nur ein Scherz!" sagte dieser belanglos und reichte Andreas die Tasche. Dieser riss diese sofort an sich und die zwei Jugendlichen schoben sich an ihm vorbei, um schnell zu verschwinden. Andreas schaute ihnen wütend und verständnislos nach.
    Nur ein kleiner Scherz? Na die haben vielleicht einen seltsamen Humor.
    Mittendrin in seinem Ärgern fiel ihm wieder ein, wessen Tasche er da überhaupt in der Hand hielt. Schnell wand er sich um, um sie ihrer Besitzerin wiederzugeben. Diese richtete sich gerade unter leisen Flüchen wieder auf.



    "Ähm... es tut mir so leid, was diese Zwei da angestellt haben." versuchte er ihre Wut zu beschwichtigen. Die Fremde schaute hoch und ihr Ärger schien sich zu verflüchtigen.
    "Ach, daran haben Sie doch keine Schuld. Ich danke Ihnen für Ihr heldenhaftes Eingreifen." Die Fremde lächelte und Andreas fiel plötzlich auf, wie unglaublich hübsch diese war.



    Andreas wusste für einen Moment gar nicht, was er sagen sollte. Er hatte sich verloren in diesen bezaubernden, blauen Augen der fremden Frau.
    "Ähm ja... ähm... ach ja, hier ist Ihre Tasche." unterbrach er die peinliche Stille und reichte der Frau ihr Eigentum.
    "Dankeschön." Die Fremde lächelte erneut und Andreas fiel plötzlich glühend heiß ein, dass er eigentlich zur Arbeit musste.
    "Ähm... ich muss jetzt los. Nunja, man sieht sich... oder auch nicht." Andreas hätte alles in der Welt gegeben, wenn ihm doch bloß in diesem Moment eine einfallsreiche Verabschiedung eingefallen wäre, aber er war noch nie sehr kreativ gewesen, wenn es um so etwas ging.
    Andreas drehte sich um und ging zu seinem Auto, in dem Wissen, dass er soeben eine Chance sausen ließ, die er sich jahrelang erhofft hatte.
    "Moment!" hörte er es hinter sich rufen. Die fremde Frau kam auf ihn zu.
    "Es tut mit leid Sie noch einmal zu belästigen, aber wissen sie zufällig, wo das ist? Ich bin neu in dieser Stadt und kenne mich noch nicht so gut aus." Sie reichte Andreas eine kleine Karte. Andreas schaute sie an und sah, dass es sich um eine Werbekarte von 'Medica', seinem Arbeitsplatz handelte.
    "Ja, natürlich, ich arbeite da! Ich bin da gerade auf dem Weg hin, ich könnte Sie mitnehmen." bot er an und die Fremde nickte.
    "Ja, das wäre sehr nett."
    Beide stiegen in Andreas' Wagen ein.



    Andreas konnte sein Glück kaum fassen. Er saß gerade mit der schönsten Frau, die er jemals gesehen hatte, im Auto und das würde für fast zehn Minuten weiterhin der Fall sein. Er wusste zwar nicht, was die Fremde in dem Labor wollte, aber vielleicht lief erihr da noch einmal über den Weg und sie kommen vielleicht ins Gespräch. Und vielleicht würde er auch ihren Namen heraus bekommen.
    Bevor er losfuhr warf er noch einmal einen Blick in den Rückspiegel, obwohl er wusste, dass sich hinter ihm kein Auto befand. Aber die Frau neben sich direkt anzustarren war sicherlich unhöflich.



    Diese Frau war zu schön, um normal zu sein. Andreas Phantasie schlug fast Funken. Sie musste etwas höheres sein. Eine Elfe oder gar... ein Engel. Ja, sie war ein Engel auf Erden.




    So, das war's für heute. Ich hoffe es hat euch gefallen :D

  • @ Lenya: Aber man kann den armen Andi doch schon verstehen, Miranda ist ja bislang sein einziger Kontakt zum anderen Geschlecht :D
    @ Testudo: Es könnte sein, muss aber nicht ;)
    @ raya: Der Typ heißt Asgar. Und wer diese nette Frau ist... tja, das ist erst einmal noch mein Geheimnis :p
    @ Shiori: Ja, Asgar find ich auch toll <3. Und ob du richtig geraten hast, wirst du auch bald erfahren (heute leider noch nicht) :D

    Andreas warf zwischenzeitlich immer wieder einen Blick auf die schöne Unbekannte. Leider konnte er das nicht anhaltend tun, da er ja schließlich noch an dem Steuer eines Autos saß und ab und zu auch auf den Verkehr achten musste. So bekam er nicht die Blicke mit, die die Fremde ihm manchmal zuwarf.
    Ein Gespräch kam nicht zustande, Andreas hätte auch gar nicht gewusst, was er hätte sagen sollen.
    Dann sah Andreas plötzlich das Laborgebäude vor sich und jetzt war es für ihn endgültig: Er würde eine tolle Chance sausen lassen.
    Er parkte seinen Wagen und er und die Fremde stiegen aus. Hinter ihm folgte sie ihm in das Gebäude.



    "Morgen Anna." begrüßte Andreas seine alte Freundin. Diese grüßte zurück und musterte dann verwirrt die eintretende Frau.
    "Guten Morgen, was wollen Sie?" fragte sie die Unbekannte.
    "Guten Morgen, ein Bekannter hat mir gesagt sie suchen Angestellte und wollte mich um eine Stelle bewerben." erklärte diese. Anna verzig verwirrt das Gesicht.
    "Wir suchen Angestellte? Komisch, davon hab ich ja gar nix gehört. Wie heißt denn ihr Bekannter, vielleicht haben sie sich geirrt und er meinte eine andere Arbeitsstelle?"
    Die Fremde schüttelte lächelnd den Kopf.
    "Nein, er hat mir ja extra eine Werbekarte mit Adresse gegeben und auch schon mit dem Chef hier geredet. Er heist Egon Heinze." gab sie freimütig Antwort. Anna zuckte mit den Schultern.
    "Ja, Egon Heinze arbeitet hier. Gut, wenn er es gesagt hat muss es wohl stimmen. Gehen Sie hier durch die Tür und dann über die Treppen in den obersten Stock. Andreas, du musst da eh hin, da kannst du ihr doch den Weg zeigen." Anna schaute Andreas kurz giftig an. Ihr gefiel es gar nicht, dass er jetzt so weit oben arbeitete.
    "Ja, kann ich gerne machen. Kommen Sie."
    Zusammen gingen sie durch die Etagen in den obersten Job. Andreas hoffte, dass die Schöne durch seine hohe Stelle beeindruckt war.
    "Der Chef ist leider nicht da, aber sein Stellvertreter. Der darf auch einstellen. Ich frage nur mal kurz durch, ob er jetzt Zeit hat." Andreas ging zu dem Telefon hinter seinem Schreibtisch und drückte die Kurzwahl-Taste und die 1.



    Er hörte wie der Hörer am anderen Ende abgenommen wurde.
    "Ja." ertönte ein unfreundliches Brummen.
    "Guten Morgen Herr Obermeier, hier ist eine Frau die gerne ein Einstellungsgespräch mit Ihnen führen würde."
    Hoffentlich hat er gerade keine Zeit! hoffte Andreas innerlich.
    "Ja, schick Sie rein. Und mach dir mal noch ein paar mehr Gedanken wegen der Feier. Übermorgen muss das Ganze fertig sein." war die Antwort und Obermeier legte auf, bevor Andreas noch ein Wort sagen konnte. Leicht angesäuert knallte Andreas den Hörer wieder auf den Apperat.
    "Ja, Sie können rein gehen." sagte er freundlich zu der Fremden und diese ging sofort durch die Tür in das Büro nebenan.
    Nachdem sie die Tür hinter sich zugezogen hatte, setzte Andreas sich an seinen Computer, um nach einem passenden Ambiente für die Firmenfeier im Internet zu suchen. Da öffnete sich plötzlich die Tür zu seinem Büro und Anett kam herein mit einer Blume in der Hand. Sie stellte die Pflanze auf Andreas' Schreibtisch und lächelte ihn an.



    "Hallo... Andreas. Ich habe deiner Nichte, als sie vor kurzem da war, ihr eine der Pflanzen zu geben, die wir unten züchten."
    "Oh, dankeschön." Andreas wusste nicht recht, was er sagen sollte. Anett redete mit ihm! Und sie hatte sich sogar an seinen Namen erinnert!
    "Ähm... ich habe gehört am Wochenende soll so eine große Fete steigen, zu der alle Angestellten eingeladen sind. Wollen wir da vielleicht zusammen hingehen?"
    Andreas stockte kurz der Atem. Anett fragte ihn, ob sie zusammen auf die Feier gehen? Zusammen?! Andreas konnte sein Glück kaum fassen.
    "Oh, jajajaja, natürlich!"
    Da kam die Fremde wieder aus dem Büro des Chefs.
    "Und, hatt's geklappt?" fragte Andreas sie gleich wissbegierig.
    "Ja, ich hab einen Job ganz unten, da ist gestern einer frei geworden. Du sollst mir eine Angestelltendatei anlegen."
    "Das ist ja toll! Dann machen wir das gleich." Andreas stellte sofort seinen Computer an und heftete seinen Blick auf den Bildschirm. Er war überglücklich und seltsam aufgeregt zugleich.



    ~geht noch weiter~

  • "Okay... ähm... ich brauche erst einmal Namen und Adresse."
    "Julia Schneider, ich wohne in der Kutschengasse siebzehn." antwortete die Blonde sofort.
    Julia, was für ein schöner Name. dachte Andreas, als er ihn tippte.
    "Gut... jetzt brauche ich erst einmal noch ein paar Daten, die der Chef eingibt und es kann sein, dass ich Sie dann später noch nach ein paar Informationen frage. Jetzt können Sie erst einmal nach unten gehen und Ihren neuen Arbeitsplatz anschauen. Anett könnte Sie vielleicht gleich etwas einweisen, sie arbeitet am gleichen Ort wie Sie." Andreas deutete auf Anett, welche gerade dabei war Julia misstrauisch zu beäugen.
    "Wirklich, das wäre ja wunderbar." Julia schien ganz begeistert von diesem Vorschlag zu sein.



    "Ja, natürlich kann ich das tun. Komm mit, ich zeige dir alles." Anett setzte ein übertrieben freundliches Lächeln auf, was aber keiner zu bemerken schien.
    Zusammen gingen die beiden Frauen aus Andreas' Büro und dieser begann das Internet nach einem passenden Ort für eine Feier zu suchen.




    So, das war meine kleine Fortsetzung für heute. Zum Schluss noch ein kleiner Outtake, der mir persönlich sehr gefallen hat:



    Anett scheint ja wirklich begeistert von Andi zu sein :D

  • @ Shiori: Hach, ich freu mich immer über deine tollen Kommentare :D. Und zuerst hab ich hier mal ein Bildchen für dich:



    Tut mir leid, aber sie musste auf schwarze Haare stehen, um den Typen aus der zweiten Etage leiden zu können :p. Anett mag Julia nicht, weil es endlich mal jemanden in einer hohen Position gibt, den sie sich angeln könnte (deshalb findet sie Andi jetzt so toll ^^) und Anna kann sich jetzt nicht mehr so schön mit Andi unterhalten und sie mag generell nicht solche blonden, hübschen Weibsbilder, die sicherlich denken sie seien womöglich etwas besseres. Und ganz toll fand ich ja diesen Satz

    Zitat

    Julia ist ein linkes Ding, die will doch nur an die Organisation ran bzw. eigentlich Sisar...



    Das hast du geschrieben und was les ich: 'die will doch nur an die Organisation ran bzw. eigentlich an Sisar...' :roftl
    Und wie ich das jetzt so rausgelesen hab, wird dir die heutige Fortsetzung ganz doll gefallen, besonders das Ende :D.


    Andreas hämmerte in die Tasten und durchsuchte das WWW, um ein ideales Angebot für die Firmenfeier zu finden. Jetzt wo Anett mit ihm hingehen wollte, musste er ja nach völlig anderen Kriterien Ausschau halten.



    Seine Finger schwebten unentschlossen über der Tastatur während er überlegte, welche Schlagworte er bei Goggle eingeben sollte.
    'Festsaal+romantisch+kurzfristig+Lehna' tippte er ein und drückte die 'Enter'-Taste. Zahlreiche Internetseiten wurden ihm angeboten. Wahllos klickte er eine davon an und kam dann aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das war perfekt!



    Er wählte kurz bei seinem Vorgesetzen durch und teilte ihm mit, dass er einen Raum für die Feier gefunden hatte und da einen Termin für eine Besichtigung ausmachen wollte. Als Antwort hörte er nur ein unverständliches Brummen und da Andreas sich sicher war, dass eine Ablehnung seiner Idee ein Stück lauter ausgefallen wäre legte er aus und wählte dann die Nummer, die auf der Internetseite angegeben war.
    Zu seinem großen Glück hatte der Vermieter gerade Zeit und er konnte sofort kommen.



    ~geht noch weiter~

  • Glücklich sprang Andreas die Stufen in die unterste Etage hinunter. Anett sah ihn und schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln. Andreas' Glücksgefühl steigerte sich fast bis ins Unendliche.
    Dann warf er einen Blick nach vorne und sah, dass Julia seinen alten Platz besetzte. Sie schien irgendwie Probleme zu haben.
    "Hey, kann ich helfen?" fragte Andreas sie.
    "Oh ja, das wäre wirklich freundlich."
    Andreas beugte sich nach vorne, um die richtigen Befehle in den Computer einzugeben. Julia beugte sich ebenfalls vor, um seine Handgriffe genau zu beobachten. Andreas spürte, dass sich ihre Gesichter fast berührten und ihm war, als würde sein Herz fast stehen bleiben. Sein Gesicht fühlte sich plötzlich ganz heiß an.
    "Ähm... ja... ich hab erstmal den... den Ausgangszustand wiederhergestellt. Dieses Programm ist etwas kompliziert, ich hatte zuerst auch Probleme mit der Software, aber man gewöhnt sich schnell daran." erklärte er und beugte sich wieder nach oben. Er war sicher, dass sein Gesicht knallrot war und versuchte das irgendwie rückgängig zu machen.
    "Aha, okay, ich glaube ich weiß jetzt wie es geht." Julia tippte ein paar Tasten.
    "Ja, genau, so ist es richtig."



    Bevor Julia noch bemerkte, wie nevös er war, ging Andreas lieber schnell aus dem Labor hinaus.
    "Ach ja, Anna, Miranda wollte dann vorbei kommen, aber es kann sein, dass ich da noch unterwegs bin. Könntest du dann ein bisschen auf sie aufpassen?" fragte Andreas seine alte Freundin. Diese nickte.
    "Klar, mach ich gerne."



    Draußen stieg Andreas in sein Auto ein und fuhr dann zu der Adresse, die auf der Internetseite angegeben war. Er brauchte nur eine halbe Stunde und hatte das richtige Haus auch auf Anhieb gefunden, was bei ihm eine Seltenheit war. Er parkte auf der großen Parkfläche, die gleich neben dem Gebäude war und war sich immer sicherer, dass dies einfach perfekt für die Feier sein wird.



    Der Inhaber, ein junger, rothaariger Kerl, erwartete ihn schon.
    "Guten Tag, schön das Sie so kurzfristig zeit finden konnten." begrüßte Andreas den Fremden freundlich. Dieser winkte ab.
    "Keine Ursache. Kommen Sie, ich zeige ihnen das Haus."
    Andreas folgte dem Rothaarigen die Treppen zu der Tür hinauf.



    Dieser schloss die große, schwere Holztür auf und Andreas folgte ihm in das Innere. Es war ein einziger, großer Raum mit Holzboden und einer edlen Wandverkleidung.
    "Das war früher mal als Restaurant gedacht, aber irgendwie ist das nie zustande gekommen. Jetzt vermieten wir es für Feiern und solche Sachen." erklärte der Besitzer und seine Stimme hallte in dem weiten Raum.
    "Na, wie finden Sie es?"



    Andreas zuckte mit den Schultern.
    "Wie sieht es mit dem Essen aus, haben Sie auch gleich einen Catering-Service mit im Angebot?" wollte Andreas wissen. Noch mehr Arbeit wegen dem Essen wollte er sich eigentlich ersparen.
    "Natürlich können wir auch Essen anliefern, das ist kein großes Problem. Sie sagen mir für wieviel Personen Sie was brauchen und am Tag der Feier wird es da sein. Und es wird absolut genial schmecken, das versprech ich Ihnen."



    "Wir werden so fünfunddreißig bis vierzig Personen sein." sagte Andreas uns schaute sich im Raum um. Er sah eine große Musikanlage.
    "Wie sieht es denn mit der Musik aus? Muss ich da noch jemanden organisieren oder ist das für Sie auch kein Problem?" wollte er wissen.
    "Ich verspreche Ihnen, Sie werden den besten DJ aus der Umgebung bekommen." Der Rothaarige zwinkerte.
    "Und wer soll das sein?" fragte Andreas misstrauisch.
    "Na ich natürlich!"



    Andreas nickte leicht verwirrt. Inhaber und DJ? Naja, Stimmung machen konnte er sicherlich gut.
    "Aha, okay. Und auf Ihrer Internetseite habe ich etwas mit 'perfekten Annähnerungsverhältnissen' oder so gelesen, was ist damit gemeint?" fragte Andreas möglichst beiläufig.
    "Oh, das ist einfach erklärt." Der Fremde packte Andreas am Arm und zog ihn in die Mitte des Raumes. Dort deutete er auf den letzten Einrichtungsgegenstand.
    "Eine Bar." Er zwinkerte.



    ~geht noch weiter~

  • Andreas bekam einen kleinen Schreck. Das sollte romantisch sein? Eine Bar?
    Der Fremde bemerkte seine Verwirrung und lachte.
    "Nene, keine Sorge, ich kann ihnen noch was in dieser Richtung präsentieren." Er deutete auf eine zweiflüglige Glastür, die auf eine Art Terasse führte. Und um diese herum war ein Garten mit Springbrunnen, verschlungenen Pfaden und Massen von Rosenbüschen. Andreas konnte es nicht fassen. Das war wirklich mehr als perfekt!
    "Jaja, ganz hübsch, nich? 'Die Pfade der Liebenden'. War eine Idee von meiner Schwester." sagte der Rothaarige hinter Andreas und grinste.



    Da klingelte plötzlich ein Handy.
    "Oh, sorry, das ist meins. Schauen Sie sich ruhig noch ein bisschen um, ich bin gleich wieder da." Einen Türknall später war Andreas alleine.
    Langsam ging dieser die Treppe hinunter auf einen der Pfade. Der süße Geruch der zahllosen Rosenblüten stieg ihm in die Nase.



    Oh ja, das war es! Genau das war es!
    Nach der Pechsträne schien endlich wieder etwas Glück in Andreas' Leben zu finden. Anett würde mit ihm auf die Feier gehen. Eine Feier, die hier stattfinden wird. Eine Feier, die hier einfach stattzufinden hatte, egal was die Typen über ihm dazu sagten!
    Langsam ging Andreas den Weg entlang und träumte dabei, dass es schon der ersehnte Abend war und Anett neben ihm herlief.



    Er würde mit ihr hier entlang gehen. Die schummrige Beleuchtung, der betörend süße Geruch der Rosen, das leise Zirpen der Grillen im Gras, das ruhige Plätschern des Wassers im Springbrunnen - Romantik pur.
    Und dann würden sie vor dem Springbrunnen stehen und Andreas würde zögerlich ihre Hände nehmen.



    Und dann...
    ... dann würde er sich wünschen, dass jemand völlig anderes an ihrer Stelle stehen würde.




    So, ich bin fertig hier, jetzt seid ihr dran. Kommentiert schön :D

  • @ Lionimaus: Kein Problem. Du bestellst, ich liefere :D

    Erstmal Andi:



    (Der hat auf dem Bild irgendwie einen komisch langen Kopf... kommt wohl durch den Blickwinkel :misstrau )

    Als nächstes Anett:
    1. mit Make-up



    2. ungeschminkt



    Und zuletzt Julia:
    1.



    2.



    So, wenn es sonst noch irgendwelche Sonderwünsche gibt: Immer her damit :D

  • Überaus glücklich kam Andreas wieder bei seiner Arbeit an. Die Sache mit der Feierlichkeit hatte er jetzt geklärt, jetzt hatte die obere Ebene zu entscheiden. Aber da klar war, dass man in der kurzen Zeit sicherlich nichts anderes finden kann, werden die sicherlich zustimmen.
    Es wird ein schöner und besonderer Abend werden, dessen war Andreas sich sicher.
    Er betrat den Empfangsraum und erwartete, dass Miranda da sein würde, aber nirgends war eine Spur von ihr.
    "Ist Miranda noch nicht da?" fragte er Anna.



    "Doch, die ist drinnen. Anett wollte unbedingt auf sie aufpassen. Deine Nichte schien davon nicht so begeistert zu sein, aber ich hatte dann noch ein Kunden bekommen und konnte nicht weiter auf sie achten." erklärte Anna ihm kurz.
    "Aha, okay, trotzdem danke." Andreas warf Anna ein dankbares Lächeln zu und ging dann in den Laborraum. Sofort fiel sein Blick in die Ecke, wo Anett normalerweise beschäftigt war, aber dort war keine Anett. Und auch keine Miranda.



    Dann wandte er aber den Kopf in die andere Richtung und sah Miranda... zusammen mit Julia. Sofort machte Andreas' Herz einen Hüpfer, als er Julia sah. Sie unterhielt sich mit Miranda, während sie aß. Hoffentlich nervte die Kleine sie nicht!



    Schnell ging Andreas zu den Beiden hin, um Julia das Kind abzunehmen.
    "Hallo Onkel Andi." begrüßte Miranda ihn freudestrahlend.
    "Hallo Miranda. Julia, ich hoffe meine Nichte hat dir keine Umstände gemacht." sagte er schnell entschuldigend, aber Julia lachte nur.
    "Nein, Miranda hat mir doch keine Umstände gemacht. Sie ist so ein nettes Kind, mit ihr beschäftige ich mich doch gerne." sagte sie lächelnd und Andreas wurde innerlich ganz warm.
    Wow, sie ist so schön und so nett und so... perfekt.



    Andreas setzte sich zu den Beiden, für heute hatte er nichts mehr zu erledigen, und stieg in die Unterhaltung ein. Miranda schien Julia richtig leiden zu können und andersrum sah das wohl genau so aus. Und Julia unterhielt sich auch mit Andreas, was dieser kaum fassen konnte. So eine Superfrau unterhielt sich mit ihm, einfach so! Und dabei war sich auch noch so freundlich. Außerdem lachte sie gerne. Sie hatte ein umwerfend schönes Lachen.
    "Okay, ich hab mein Wissen jetzt aufgefrischt und das Handbuch gefunden, jetzt kann ich dir alles zeigen." hörte Andreas plötzlich eine Stimme neben sich und konnte es nicht fassen. Sebastian, Sebastian Dahl, sein größter Konkurrent, stand da und unterhielt sich mit seiner Julia!
    "Ja, das ist toll." antwortete Julia.



    Sie warf Andreas ein Lächeln zu.
    "Ich komme mit dieser Maschine noch immer noch richtig klar, Sebastian hat angeboten mir zu helfen." erklärte sie kurz und stand dann auf. Andreas konnte nicht glauben, was er da hörte. Wieso hatte dieser blöde Sebastian nun schon wieder die Nase vorn?! Irgendwie kam es Andreas so vor, als würde er immer die falsche Stellung haben.
    Jetzt erklärte Sebastian Julia wie die Maschine funktioniert, die Andreas so lange benutzt hatte!



    "Komm Miranda, wir gehen heim." sagte Andreas und stand auf.
    "Okay." Miranda sprang von ihrem Stuhl.
    "Tschüss Julia." verabschiedete Miranda sich von Julia, als sie an ihr vorbei ging. Julia winkte ihr kurz lächelnd zu, dann schaute sie wieder auf den Computermonitor. Andreas fragte sich, wo sein Glücksgefühl vom Vormittag nur abgeblieben war...

    (So, jetzt kommt ein kleiner Zeitsprung, also nicht verwirrt sein ;))

    Sisars Augen glitten über den Beschwörungstext in dem Buch. Er war auf der Suche nach dem Dämon, den er Arnie als nächstes beschwören lassen sollte. Da öffnete sich hinter ihm die Tür und Crystal kam in den Raum.
    "Und, wie läuft es?" wollte Sisar wissen.



    ~geht noch weiter~

  • "Einen Menschen dazu zu bringen mich zu mögen ist kein großes Problem, aber da es dir um Liebe geht brauche ich sicherlich noch etwas mehr Zeit. Viel mehr Zeit." erklärte die Dämonin vorsichtig.
    "Bitte was, noch mehr Zeit? Was hast du denn bitteschön mit der ganzen Zeit gemacht, die ich dir schon gegeben habe?" wollte Sisar wissen.
    "Ich habe mich in sein Leben eingeschlichen und mir genug Informationen besorgt. Jedoch kann ich nicht in sein Herz sehen und weiß deshalb nicht, wann er mich liebt und wann ich mich vorwagen kann, um die gewünschten Informationen von ihm zu bekommen. Du weiß ja nicht, wie schwer es ist, jemanden zum Lieben zu bewegen!"



    "Erstens: Hör bitte mit dieser Maskerade auf, ich weiß das du nicht süß und unschludig bist, wie du mit diesem Aussehen vermitteln willst." Sisar warf Crystal einen eindeutigen Blick zu und diese wechselte ihre Gestalt in den schwarzen Engel, der ihre eigentliche war.
    "Aber du hast Recht, ich verstehe nichts von Liebe. Aber zum Glück brauche ich das nicht. Und zu deinem Glück habe ich auch schon geahnt, dass du deinen Auftrag in der gesetzten Zeit nicht bewältigen kannst und einen Plan B." Sisar grinste.
    "Einen Plan B?" fragte Crystal verwirrt und Sisar deutete auf eine kleine Flasche auf dem Tisch. Crystal schaute sich die Flasche an.
    "Was ist das?" wollte sie wissen.



    "Was wohl? Ein Liebestrank natürlich. Damit kannst du dir über die Gefühle des Typs sicher sein. Verabreiche ihm den Trank und er wird kurz ohnmächtig werden. Und die Person, die er dann als erstes sieht wenn er aufwacht, in die wird er sich schlagartig verlieben. Es gibt nur einen kleinen Haken und zwar, dass man den Trank schnell nachweisen kann, Dämonen mit sensiblen Sinnen können einen Menschen, der auf diese Weise zum Lieben gebracht wurde, meist sofort erkennen. Aber bis die Typen von dieser Organisation das mitbekommen haben, wird es hoffentlich schon zu spät sein. Morgen Abend ist doch so eine Feier, da wirst du es machen." Sisars Grinsen wurde noch ein bisschen breiter. Crystal nahm den Trank in die Hand. Von ihm ging ein leichtes rosa Leuchten aus.
    "Ein Liebestrank also. Langsam wird dein Spiel wirklich interesssant."



    "Ach ja, bei mir wirkt er übringes nicht." bemerkte Sisar noch. Crystal warf ihm einen Seitenblick zu.
    "Den würde ich bei dir doch auch gar nicht brauchen."


    So, und hier ende ich jetzt. Ich hoffe euch hat der Teil gefallen :D. Und noch ein Bilchen zum Schluss, was ich einfach machen musste:



    Ich nenne es: 'Heimliche Sehnsüchte' xD

  • @ Shiori: Nee, eigentlich hatte ich das nicht vor xD. Aber uneigentlich... nya, ma sehen :p. Und genau, durch die Geschichte mit dem Püppchen können Dämonen, die die Gabe dazu haben (Crystal hat sie nicht, aber das konntest du ja nicht wissen :D) Miranda nicht als Sichterin erkennen. Und das mit der Fähigkeit hab ich zwar meines Wissens nach nirgends erwähnt, aber du hast mir damit einen großen Gefallen getan. Mehr dazu später ;).
    @ delix72: Mit diesem weißen/schwarzen Engel hab ich auch zwei richtig tolle Outtakes, ich hoffe die gefallen dir :).
    @ raya: Jaja, ein Liebestrank. Aber was sollte denn bei Sisars genauer Planarbeit denn schief gehen? Er hat ja alle möglichen Fälle einkalkuliert... oder? ;) Und natürlich greift die Organisation in Gefahrensituationen ein, aber was sieht denn hier nach Gefahr aus? Ein Mann, eine Frau, keine sichtbaren Dämonen... wieso sollten sie sich Mühe machen :D?


    Lustlos stocherte die Gabel im Kartoffelbrei herum, der inzwischen nur noch lauwarm war. Von dem Essen ging ein leckerer, warmer Geruch aus, aber der Mensch, der an der Hand hing, die die Gabel hielt, verspürte trotzdem keinerlei Appetit.



    "Hey Andreas, wieso isst du denn nicht? Schmeckt es dir nicht?" fragte Anett, nachdem sie das lustlose Herumgestocher lange genug beobachtet hatte.
    "Stört dich hier etwas? Es ist doch bis jetzt alles perfekt gelaufen und jeder amüsiert sich prächtig, du musst dir keine Sorgen machen, die Feier wird sicher kein Reinfall. Du hast alles perfekt gemacht." Anett schenkte ihrem Tischnachbarn ein aufmunterndes Lächeln.
    "Nein, ich mache mir keine Sorgen wegen der Feier." beteuerte Andreas.



    ~geht noch weiter~

  • "Oh... es liegt doch hoffebtlich auch nicht an der Gesellschaft?" fragte Anett noch immer lächelnd, obwohl sie die Antipartystimmung von Andreas mehr als nevig fand. Aber nun wo er so weit oben arbeitete musste sie ihre Beziehung zu ihm unbedingt verbessern.
    Andreas zwang ein Lächeln auf seine Lippen und hoffte, dass es nicht zu gekünstelt aussah.
    "Nein, mit der Gesellschaft stimmt auch alles." versicherte er ihr, obwohl das eigentlich der Teil war, der ihn am meisten störte.
    Anett legte ihre Hand sanft auf seine.
    "Na dann ist ja gut." säuselte sie.



    "Weißt du, ich sehe es nämlich sehr ungern, wenn jemand den ich mag traurig ist." Sie versuchte ihm tief in die Augen zu schauen, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, als würde ihr Gegenüber sie gar nicht richtig sehen oder gar sehen wollen.
    "Ich sehe es sehr ungern, wenn du traurig bist." setzte sie hinzu und hoffte diese Worte hatten endlich die erwünschte Wirkung. So langsam fielen ihr keine Flirtstrategien mehr ein. was war mit diesem Typen denn los, war er nicht einmal richtig scharf auf sie gewesen? Was war denn da nur passiert?
    "Verstehst du, was ich damit sagen will?" hakte sie nochmals nach.



    Andreas gab ihr als Antwort eine Mischung aus Kopfschütteln und Nicken, murmelte dazu etwas unverständliches und wandte sich dann wieder seinem Teller zu. Mit dieser Antwort wusste Anett gar nichts anzufangen und so langsam wurde sie wütend. Solche Mühe hatte sie sich ja noch nie geben müssen!
    Stumm schaufelte sie ihren Salat in sich hinein und stand dann unvermittelt auf.
    "Ich bin mal kurz weg." sagte sie und erwartete, dass Andreas sie fragte wohin sie gehen wollte. Aber nichts dergleichen geschah. Anett seufzte und ging weg. Sie musste sich von so viel Ignoranz erst einmal erholen.
    Ihren Platz nahm Anna ein, welche Andreas Bedrücktheit auch störte.



    "Hey du, was ist denn los mit dir? Sonst bist du doch immer der Erste, der auf dem Tisch tanzt. Nicht mal aufgegessen hast du, du willst doch nicht, dass es morgen regnet." witzelte sie.
    "Hast du Sebastian schon gesehen?" wollte Andreas wissen, ohne auf das vorher Gesagte zu reagieren.
    "Sebastian? Nee, noch nicht. Der hat sich sicher wieder 'verfahren'." Anna zwinkerte Andreas zu und deutete dann auf seinen Anzug.
    "Sag mal, wo hast du dieses Teil denn her? Oder besser gesagt: Welcher Teufel hat dich geritten diesen Fetzen zu kaufen?" wollte sie wissen.



    Andreas schaute unsicher an sich herunter.
    "Ich hatte eben mal Lust was neues auszuprobieren." verteidigte er sich, obwohl das nicht ganz der Wahrheit entsprach. In Wirklichkeit hatte er sich im Laden gefragt 'Was würde Sebastian sich kaufen?'
    "Sag mal, dieses Mädel hat es dir echt angetan, oder? Keine Sorge, wenn sie auf die dämlichen Anmachversuche dieses Lackaffen reinfällt bist du eh zu gut für sie." versuchte Anna ihren Arbeitskollegen und jahrelangen Freund aufzubauen. Andreas nickte nur und starrte auf seinen Teller.
    Wieso hat Sebastian immer das größte Glück? Wieso schafft er es Julias Partner für die Feier zu sein? Und wieso fallen die Frauen immer auf sein 'Oh, ich glaub ich hab mich verfahren.' rein? Sonst war der Typ orientierter als jedes Navigationssystem, aber immer wenn eine hübsche Frau mit ihm im Wagen saß verfuhr er sich aus Versehen. Und Julia saß mit ihm jetzt im Auto. Und sie waren noch nicht da.
    Da öffnete sich plötzlich die Tür. Mit einem freudigen Lächeln im Gesicht warf Andreas den Kopf hoch, aber nur um ihn dann sofort wieder enttäsucht sinken zu lassen. Es war nicht Julia, es war sein neuer Chef mit seiner Freundin. Am Vortag war sie mal mit in der Firma gewesen und hatte sich Andreas sogar vorgestellt. Es war eine hübsche Frau, das musste Andreas zugeben, aber sie war ihm irgendwie von Anfang an unsympathisch gewesen.



    Da hörte Andreas wie ein Stuhl zurück gezogen wurde. Sicher war Anett zurück gekommen. Andreas schaute schnell nach oben und stellte fest, dass es nicht Anett war, sondern Simon, der rothaarige Inhaber des Hauses. Wo war Anett eigentlich? Und wann war sie überhaupt weggegangen?
    "Hey, ich hab gerade mal bisschen rumgefragt, also die Party läuft spitze. Eure Leute sind richtig gut drauf." verkündete er den Zwischenstand des Abends.



    Andreas nickte nur stumm. Anna warf ihm kurz einen besorgten, aber auch gleichzeitig tadelnden Blick zu.
    "Hey, stimmt was nicht? Passt Ihnen hier irgendwas nicht?" fragte Simon fast schon besorgt.
    "Nein, es ist alles in Ordnung. Es handelt sich bei ihm um ein persönliches Problem." erklärte Anna schnell.
    "Na da bin ich aber erleichtert. Ich leg erstma eine andere Platte auf." Simon stand auf und verschwand, kurz darauf kam Anett wieder. Sie setzte sich wieder an den Tisch und begann ein Gespräch über... irgendwas.



    Andreas versuchte interessiert zu schauen, sagte sogar mal ab und zu was, wenn er mal ein Stück des Themas aufgeschnappt hatte, war aber mit seinen Gedanken wo ganz anders.
    Da hörte er wieder, wie die Tür geöffnet wurde und sein Blick schnellte sofort zum Eingang.
    Und tatsächlich betrat Sebastian den Raum. Und zu Andreas größter Freude wirkte das Lächeln auf dessen Gesicht sehr gezwungen.



    ~geht noch weiter~

  • Und hinter ihm kam Julia in den Raum. Andreas blieb fast die Luft weg, als er sie sah un ein angenehmes Kribbeln durchlief seinen ganzen Körper. Sie war heute ja fast noch schöner als sonst, obwohl das Andreas' Meinung zufolge gar nicht möglich war.



    Sebastian lief quer durch den Raum, ohne seiner Begleitung auch nur noch einen Blick zu schenken. Er wirkte beleidigt, was Andreas' Glücksgefühl noch um ein vielfaches weiter anschwellen ließ. Julia schaute sich im Raum um und Andreas realisierte etwas: Sie stand da alleine rum und an dem Tisch, an dem er saß, war noch ein Platz frei!
    Sofort sprang er auf und ging auf sie zu.
    "Hey... ähm... bei uns ist noch ein Platz frei, vielleicht willst du dich zu uns setzen?" fragte er und wagte es nicht, ihr dabei in die Augen zu schauen. Das brauchte er jedoch auch nicht, denn er wusste genau wie sie aussahen. So blau und tief wie der Ozean, man könnte sich glatt darin verlieren. Und Andreas wünschte sich nichts sehnlicheres als das zu tun. In das Blau dieser Fluten einzutauchen und nie wieder an Land zu kommen.
    "Ja, sehr gerne." Julia lächelte. Andreas liebte dieses Lächeln. Es war so freundlich und so wunderschön, ebenso wie seine Besitzerin.



    Zusammen gingen zu an den Tisch, wo Anna und Anett saßen. Inzwischen hatte jemand die dreckigen Teller abgeräumt, worüber Andreas sehr froh war. An einen Tisch mit dreckigen Tellern wollte er Julia nun nicht gerade setzen.
    Andreas zog sogar Julias Stuhl raus, damit sie sich setzen konnte und schob ihn auch wieder ran. Julia musste Lachen. Ihr Lachen war ebenso bezaubernd wie ihr Lächeln, wohlklingend und offen.
    "Wieso habt ihr denn so lange gebraucht?" fragte Anna mit einem scheinheiligen Lächeln.
    "Oh, Sebastian hat sich verfahren. Ich habe ihn dann aber dazu bringen können nach dem Weg zu fragen, obwohl er das gar nicht wollte, ihm war es wohl peinlich. Was haben Männer eigentlich immer für ein Problem damit nach dem Weg zu fragen?"
    Anna lachte laut auf.
    "Sag mal, wer ist denn eigentlich dieser Mann da hinten an der Bar und seine Begleitung?" wollte Julia wissen und deutete nach hinten auf Arnie.



    "Oh, das ist Arnie Krüger, unser Chef. Die Frau da ist seine Freundin, Yvonne oder so heißt sie. Ganz blöde Kuh, muss ich jetzt echt mal sagen. Ich hab mich gestern mal mit ihr unterhalten... boah, das ging gar nicht." Anna seufzte auf.
    Ein paar Stunden später hatte sich jeder der vier einen neuen Gesprächspartner gesucht. Naja, fast jeder.
    Anna hatte in Simon einen Gleichgesinnten gefunden und sie verstanden sich prächtig. Sie hatten genau die gleiche Art von Humor und lachten und scherzten um die Wette.



    Anett und Sebastien hatten sich inzwischen auch wieder zusammengefunden. Bei dem jeweils anderen wussten sie wenigstens, woran sie waren. Die Beiden flirteten schon eine ganze Weile unbehindert miteinander.



    Und Julia unterhielt sich, zu Andreas' größter Überraschung, schon eine Zeit lang mit Arnie. Obwohl Andreas nicht gedacht hatte, dass sie sich von einer hohen Stelle ködern lassen würde, war genau das anscheinend der Fall. Jedoch schien Andreas' Stelle ihr nicht hoch genug zu sein. Andreas warf einen Blick zu den beiden rüber und Julia lächelte. Und das nicht zu Andreas. Heiße Eifersucht entfaltete sich in seinem Brustkorb. Eines ihrer Lächeln für ihn waren schon zwei zuviel.



    Wütend und irgendwie hilflos heftete Andreas seinen Blick auf die Wand hinter der Bar. Er saß da alleine und versuchte das wilde Brennen der Eifersucht mit Alkohol zu löschen und sich dabei das verwirrende Muster der Wand einzuprägen.



    "Hey, ist hier noch frei?" hörte er plötzlich eine Stimme neben sich.
    Er wandte den Kopf und sah die Freundin seines Chefs neben sich stehen. Wie hieß sie nochmal? Jasmin? Katrin? Samanta?
    Er nickte einfach und sagte nichts. Die Frau setzte sich.



    ~geht noch weiter~