Der schwarze Mann

  • Anja schaute an Andreas vorbei und sah Miranda.
    "Ach und das ist wohl deine kleine Nichte?" fragte sie neugierig.
    "Ja, das ist Miranda. Wir wollen uns noch mal nach Möbeln für ihr Zimmer umschauen." erklärte Andreas.
    "Gut, dann guckt euch mal gut um. Wenn ihr Hilfe braucht scheut euch nicht zu fragen, ich hab eh nichts zu tun." Anja grinste. Sie hatte eine sehr fröhliche Art. Sie hing an ihrem Laden und glücklicherweise hütete ihr Mann zuhause ihre Zwillinge und schmiss den Haushalt. Andreas beneidete sie deshalb schon etwas, er musste alles alleine schaffen.
    Mit Miranda lief er durch den Laden und entdeckte dabei viele seiner eigenen Möbel. Ein Großteil seiner Einrichtung kam aus diesem Laden.
    Miranda kletterte auf einige Betten und Andreas betete jedes Mal innerlich, dass sie das Bett nicht haben wollte.
    "Onkel Andreas, die Bettwäsche gefällt mir." bemerkte sie, als er gerade in Gedanken war.



    "Ja? Dann kaufe ich sie dir." sagte er sofort, um sie endlich von den Betten wegzukriegen. Und tatsächlich ging sie in eine andere Ecke des Geschäftes. Zu den Schränken.
    Aber da schien ihr auch keiner recht zu gefallen. Jedoch den in ihrem neuen Zimmer mochte sie auch nicht. Jedenfalls von der Farbe her. Dann sah sie jedoch ein Regal mit verschiedenen Klebefolien für Schränke und durfte sich da eine aussuchen. Andreas war auch äußerst froh über diese Lösung. So langsam begann er wirklich dieses Kind zu mögen.
    Und als sie ihn ganz lieb fragte, ob sie einen Sessel bekommen könnte, der übrigens nicht sehr teuer war, stimmte er sofort zu.



    Dann gingen sie in die obere Etage und Andreas gab Miranda ein Zwei-Euro-Stück, damit sie ein Spiel an einem Automaten spielen konnte. Und er ärgerte sich nicht innerlich darüber, dass Anja solche Automaten aufgestellte hat, sondern freute sich, weil Miranda Spaß hatte.



    Beilaüfig warf er einen Blick durch den Raum und sah dabei eine fremde Frau, die sich interessiert ein Bücherregal anschaute. Das war bestimmt diese reiche, geizige Cabriobesitzerin. Und wie immer war die erste Frage in Andreas Kopf, ob sie vielleicht Single war. Natürlich wäre Anett ihm als Partnerin am liebsten, aber langsam begann er zu begreifen, dass dieser Traum eigentlich utopisch war.



    Wie er so schaute bemerkte er, dass Miranda im am Ärmel zupfte. Ihr Spiel war zuende und Andreas dachte sie wolle noch etwas Geld, aber das war nicht der Fall.
    "Onkel Andreas, die Frau da ist eine Katze." flüsterte sie ihm leise zu.



    Andreas warf erneut einen Blick auf die Frau, diesmal sehr überrascht.
    Eine Katze? Wie kommt das Mädchen denn auf so eine Aussage?
    "Sag mal wie meinst du das?" fragte er ebenso flüsternd.
    "Na sie ist eine Katze! Sie hat Katzenohren, Fell und einen Katzenschwanz. Sie ist eine schwarzweiße Katzenfrau!" behauptete die Kleine überzeugt.
    "Sag mal spinnst du? Das ist doch keine Katze." Andreas wirkte leicht überfordert.
    "Entschuldigen sie, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass sie über mich reden." Die seltsame Frau stand plötzlich neben Andreas und musterte ihn streng.



    "Tut mir leid, aber meine Nichte..." begann Andreas sich zu entschuldigen, wurde aber von Miranda unterbrochen.
    "Sie sind eine Katzenfrau." sagte diese der Frau direkt ins Gesicht.
    "Nein, Miranda! Ich kann mich nur entschuldigen für das Verhalten meiner Nichte, ich weiß auch nicht wie sie darauf kommt." Andreas wusste nicht, was er sagen sollte. Da begann die Frau zu lachen.
    "Nein, sie brauchen sich nicht entschuldigen. Ich habe eine Tochter, die ist auch in diesem Alter und kenne das. Sie muss ihrer Umgebung auch immer einen mystischen Touch verleihen mit Elfen, Feen und eben auch Katzenfrauen. Zum Glück hält sie mich nicht für einen Troll oder so." erklärte sie.



    Andreas atmete erleichtert aus. Dann war dieses Verhalten also absolut normal für Kinder dieses Alters. Ein riesiger Stein fiel ihm vom Herzen, er hatte sich schon ernsthaft Sorgen um seine Nichte gemacht.
    "Na dann bin ich ja beruhigt." sagte er zu der noch kichernden Frau.
    "Wir müssen jetzt aber auch los, komm Miranda."
    Andreas ging zur Treppe und ging nach unten. Miranda folgte ihm bis zum Treppenabsatz und warf dann noch mal einen misstrauischen Blick zu der Frau, die sich jetzt den Kühlschränken zuwandte.



    ~geht noch weiter~

  • Dann ging auch Miranda die Treppe hinunter. Sie wusste nicht, was sie von der ganzen Sache halten sollte. Vielleicht ging ja wirklich ihre Phantasie mit ihr durch. Aber konnte sie deshalb wirklich so falsch sehen?
    Grübelnd stieg sie die Stufen hinab. Sie merkte nicht, wie sich die fremde Frau, die sich gerade noch interessiert einen Kühlschank angeschaut hatte, umdrehte und sie beobachtete.



    Ihr Blick wirkte starr und fast analytisch. Wie eine Katze, die eine Maus anvisierte.
    Seltsam, wieso kann dieses Kind meine wahre Gestalt sehen? Da kenne ich doch jemanden, den das ganz brennend interessieren würde.
    Ihre Schwanzspitze zuckte kurz und ihre Ohren drehten sich zu Seite. Sie wusste, wie sehr er sich über diese Nachricht freuen würde.




    So, hier will ich mal für heute aufhören. Ich hoffe die FS hat euch gefallen und ihr lasst ein Kommi hier ;).

  • Miranda ließ ihren Blick durch das neu eingerichtete Zimmer schweifen. Sie und ihr Onkel hatten nicht viel verändert, aber das Zimmer hatte jetzt eine völlig andere Wirkung. Miranda wusste, dass ihr Onkel nicht viel Geld hatte und sie war sehr froh darüber, dass er ihr trotzdem einige neue Sachen gekauft hatte ohne sich auch nur mit einem Wort zu beschweren. Sie selbst hat ja auch immer einen Blick auf den Preis geworfen, bevor sie sagte was sie toll fand. Ihr Onkel hat sogar den Schank noch mal umgestellt, damit sie eine Leseecke hatte. In dem Bücherregal lagen auch schon ein paar Bücher.



    Sie hatte gemerkt, dass ihr Onkel ihr gerne eine Freude machte. Ihre Oma war da ganz anders, sie gab ungern Geld für unwichtige Sachen wie Spielzeug oder neue Möbel aus. Aber sie musste ihre Enkeltochter auf die teuerste Sommerschule in der Umgebung schicken.
    Miranda warf einen Blick in die andere Ecke des Raumes und sofort wurde ihr Blick von dem Bild über ihrem Bett angezogen wie von einem Magneten. Das Familienfoto von ihr und ihren Eltern. Heute hatte ihr Onkel ihr ein paar Bilder von ihrer Mutter gezeigt, als diese noch ein Kind war. Andreas hatte gesagt Miranda sehe ihr sehr ähnlich.



    Da rief ihr Onkel Miranda zum Essen. Sie riss ihren Blick von dem Bild und ging in die Küche. Andreas hatte ein paar Sandwiches gemacht.
    "Sag mal Miranda, wie gefällt dir eigentlich deine neue Schule?" wollte er wissen. Miranda schien einen Moment zu überlegen, dann lächelte sie.
    "Sie ist ganz toll Onkel Andreas. Da sind ganz viele Kinder und ich habe sogar schon eine Freundin gefunden. Die Lehrerin ist ganz nett und wir haben viel Spaß." erzählte sie.



    "Das ist schön. Wenn du willst kannst du deine Freundin mal mitbringen. Jetzt hast du so ein schönes Zimmer, da musst du es doch auch jemanden zeigen." schlug Andreas vor.
    "Ihre Eltern sind sehr streng, ich weiß nicht ob sie das erlauben." sagte Miranda und aß weiter.
    Nach dem Essen zog sie sich ihren Schlafanzug an und holte ihr Deutschbuch aus dem Regal, um noch ein bisschen zu lesen.



    Sie hatte gelogen, die neue Schule war gar nicht so schön. Miranda hatte da gar keine Freundin und der Unterricht war auch nicht so lustig wie sie es geschildert hatte. Aber das wollte sie ihrem Onkel nicht erzählen, sie wollte nicht das er sich sorgte. Außerdem hatten ihre Großeltern für die Schule bezahlt und Miranda hatte ja auch wirklich viel verpasst. Aber ein Schuljahr zu wiederholen würde nicht gut in ihrer Akte aussehen, deshalb musste sie den Stoff schnell aufholen. Der Überzeugung war zumindest ihre Oma.

    Miranda öffnete das große Tor, welches dabei laut quietschte. Ihr Onkel hatte sie auf dem Weg zur Arbeit bei der Schule abgesetzt. Es war sehr still, die anderen Kinder waren sicherlich alle schon drinnen, obwohl der Unterricht erst in einer halben Stunde begann.



    Langsam ging Miranda die Stufen zu der Eingangstür hinauf. Das einzige Geräusch war das Plätschern des Wassers in den Springbrunnen und der Gesang der Vögel in den Bäumen. Der Hof der Schule sah wunderschön aus. Kein Wunder, denn darin spielten ja auch nie Kinder die irgendetwas verwüsten könnten.



    Miranda öffnete die Tür und ging in den Eingangsraum. Da roch es stark nach Holzpolitur. Ein paar Pflanzen standen da rum und an den Wänden hingen ein paar schöne Bilder. Eine Treppe führte nach oben und Türen an der Wand in die verschiedenen Klassenzimmer. Mirandas Klassenzimmer war gleich rechts neben dem Eingang. Durch das Glas in der Tür konnte sie schon die anderen Kinder sehen.



    Ihr Platz war links hinten neben der Tür. Sie saß alleine an ihrem Tisch, auf dem zwei riesige Computer standen. Sie starrte fast die ganze Zeit auf den hellen Bildschirm. In ihrer Tasche, die sie unter den Tisch stellte, befand sich nur etwas zu essen, Bücher, Stifte und Papier brauchte sie hier nicht, es wurde hier alles via Computer gemacht.



    ~geht noch weiter~

  • In ihrer Klasse waren nicht viele andere Kinder, es waren nur fünf. Aber Miranda kannte nicht einen einzigen Namen, dafür die Charaktere der anderen.
    Vor ihr saß ein extrem intelligenter Junge. Er wusste auf jede Frage eine Antwort und gab mit seinem Wissen sehr an. Geld mussten seine Eltern für die Schule nicht zahlen, er hatte eine Art Stipendium. Freunde hatte er ebenfalls keine, aber im Gegensatz zu Miranda wollte er die auch nicht. Den Lehrern gegenüber war er immer sehr nett und hilfsbereit, aber den anderen Kindern gegenüber gab er sich hochnäsig und abwertend.



    Dann war da noch das wohlhabende Geschiwsterpaar, welches sich immer nur miteinander unterhielt und lästerte. Sie waren nicht besonders schlau, aber ihre Eltern waren reich und deshalb dachten sie sie hätten gewisse Privilegien. Die sollte man am besten gar nicht ansprechen, man bekam eh keine Antwort.



    Die letzten zwei in ihrer Klasse saßen Miranda gegenüber. Sie hatten sich am ersten Tag getroffen und sofort Freundschaft geschlossen. Das rothaarige Mädchen verprügelte gerne Schwächere, der Junge war schlau wenn es darum ging Profit zu machen. Zusammen erpressten sie viele der anderen Kinder. Sie waren hier, weil ihre Eltern hofften sie dadurch in ihrem Charakter zu verbessern.



    Die Lehrerin betrat den Raum und setzte sich an ihren Schreibtisch. Die Kinder schalteten die Computer an. Miranda sah die Lehrerin von ihrem Platz aus kaum. Sie kam sich extrem verloren vor.



    Ihr Blick wanderte zu der Uhr an der Wand. Das würde er öfters tun, genau wie am Vortag. Von acht bis eins ging heute die Schule. Leise seufzte Miranda.



    Leise quetschte sich die schwarzweiße Katze durch eine Lücke im Zaun und ging unter einem Busch hindurch. Leichtfüßig schlich sie den gepflasterten Weg entlang, als hätte sie ein genaues Ziel.



    Sie ging bis zur Tür der Schule und blieb dann kurz stehen. Es sah fast so aus als würde sie überlegen. Wenn man das von einer Katze behaupten konnte.
    Dann drehte sich das Tier um, sprang auf eine Bank und kringelte sich zusammen. Man konnte fast meinen, dass sie auf etwas wartete.



    So, fast Schluss für heute. Einen kleinen Outtake habe ich noch für euch:



    Miranda ist wirklich etwas anders (und diesmal zwar kein Juwel, aber dafür die Wände unten ._.)

  • So, weil ich gerade nix zu tun hab und die Bilder schon fertig sind gibt es jetzt schon eine Fortsetzung.

    @ Shiori: Na du Nicht-Dazwischendrängler :p? Interessant ist es immer, ob mit oder ohne Katzenfrau *einfachmalbehaupt*. Und bei der Schule hab ich mir mal echt Mühe gegeben, nach dem Motto: 'Außen Ui innen Pfui.' :roftl.

    Mirandas Augen wanderten wieder einmal zu der Uhr und in dem Moment sprang der kleine Zeiger auf die zwölf. Sie jubelte innerlich laut, denn der Schultag war endlich vorbei.



    Das Dumme war nur, dass morgen wieder ein neuer folgen wird. Und danach noch viele andere. Ihr Kopf pochte, da sie fast die ganze Zeit auf diesen Monitor gestarrt hatte. Ihr Klassenkameraden waren bereits aufgesprungen und gingen, Miranda musste aber noch etwas an ihrer Kurzgeschichte schreiben. Bis die Lehrerin ging konnte sie das auch noch.
    Und da merkte Miranda, wieso sie hier keine Freunde hatte: Sie war nichts Besonderes. Sie war weder besonders intelligent, noch reich, noch brutal. Das einzige was sie hatte war eine überschäumende Phantasie, die ihr immer öfters Streiche spielte.
    Das Mädchen setzte den Punkt hinter den letzten Satz, packte dann gedankenverloren ihre Tasche und ging nach draußen. Da wurde sie urplötzlich aus ihren trüben Gedanken gerissen, als sie sah, wie ihr Bus abfuhr.



    So, jetzt konnte sie eine halbe Stunde warten. Na wunderbar.
    Miranda sah die Katze, setzte ihre Tasche ab und sich neben die Katze auf die Bank.
    "Na du Mieze. Dein Leben ist bestimmt ganz toll. Du musst nicht besonders sein und dir um irgendetwas Sorgen machen, oder?" fragte Miranda das schlafende Tier.



    Dieses hob den Kopf und schaute sie aus verschlafenen Augen fast überrascht an. Miranda strich der Katze über den Kopf. Da erinnerte sie sich an die schwarzweiße Katzenfrau, die sie sich am Vortag eingebildet hatte. Und davor den lilanen Mann. Und davor den schwarzen.
    "Sag mal Mieze, bin ich irre?" fragte sie.
    "Weißt du, ich sehe seltsame Dinge, die es eigentlich gar nicht gibt und alle sagen ich spinne. Stimmt das?"
    Die Katze miaute und schlug mit ihrer Pfote spielerisch nach einem von Mirandas Zöpfen. Dabei verlor sie das Gleichgewicht und fiel von der Bank. Das sah so drollig aus, dass Miranda lachen musste.
    Sie stand auf und begann mit der Katze zu spielen.



    Diese schlug mit der Pfote immer wieder nach Mirandas Fingern, welche diese immer rechtzeitig wegzog. Aber weil sie eine Verletzung durch scharfe Katzenkrallen nicht herausfordern wollte, zog Miranda ihren kleinen Schlüsselbund mit einem Wollball als Anhänger aus ihrem Rucksack. Da schappte die Katze plötzlich nach dem Schlüsselbund und rannte mit den Schlüsseln im Maul davon.
    "Hey Katze, gibt das wieder her!" schrie Miranda, schnappte ihren Rucksack und sprintete dem Tier hinterher.



    Miranda folgte der Katze, ohne darauf zu achten wohin. Bald endete der gepflasterte Fußweg unter ihren Füßen und wurde von weichem Waldboden abgelöst.



    ~geht noch weiter~

  • Da blieb die Katze plötzlich stehen, setzte sich hin und ließ den Schlüssel fallen. Miranda hob ihn auf. Sie keuchte laut und hatte Seitenstechen. Dann schaute sich das Mädchen um und begriff wo soe gelandet war. Im Wald. Das hatte sie gar nicht gemerkt. Und sie hatte auch keine Ahnung, wie sie hier wieder rausfinden sollte. Die Katze dagegen starrte auf das gegenüberliegende Gebüsch, als sei da etwas.



    Und tatsächlich war das etwas. Zwei Männer in schwarzen Mänteln hatten sich da versteckt und schienen zu warten.



    Miranda hörte hinter sich ein lautes Rascheln. Als sie sich umdrehte sah sie zwei schwarz gekleidete Männer auf sich zukommen. Sie wollte schreien, aber eine pelzige Hand legte sich auf ihren Mund und verhinderte dies.

    Andreas' Schicht war zuende und er wollte gerade zu seinem Auto gehen, als ihn ein schwarzgekleideter Mann ansprach.
    "Andreas Müller, kommen Sie bitte mit mir. Es geht um ihre Nichte."




    Und um zu erfahren was das Ganze jetzt zu bedeuten hat müsst ihr wohl auf die nächste Fs warten :D.

  • So, heute wird es wahrscheinlich etwas textintensiv und auch viel, denn es gibt eine Menge zu erklären. Ich wünsche euch trotzdem viel Vergnügen ;).

    @ raya: Eigentlich wollte ich die zwei Fortsetzungen als eine posten, hatte dann aber durch eine spontane Eingebung doch getrennt gepostet. Also brauchst du dir gar keine Vorwürfe machen :D.


    Der seltsame, schwarz gekleidete Mann ließ Andreas in eine Limousine mit verdunkelten Fenstern einsteigen. Andreas folgte den Anweisungen des Fremden, vielleicht hatte er ja einen Preis gewonnen oder es waren irgendwo Kameras installiert und er war in der Comedyfalle oder einem ähnlichen Format gelandet. Andreas blieb ganz ruhig und ließ sich an einen unbekannten Ort bringen, denn durch die Scheiben sah er nicht viel von der Umgebung.
    Da hielt das Auto und der fremde Mann ließ Andreas aussteigen und führte ihn dann in ein Gebäude. Sie gingen einen langen, holzgetäfelten Gang entlang.



    Langsam wurde Andreas nervös. Diese komische Typ hatte auf der gesamten Fahrt kein einziges Wort verloren. Irgendwie war das doch schon alles etwas eigenartig.
    Der fremde Mann ging zielsicher durch den Gang auf die Doppeltür am anderen Ende zu. Als sie da angekommen waren, zog dieser umständlich einen Schlüssel aus seiner Tasche und öffnete damit eine der schweren Holztüren. Er bedeutete mit einer Handbewegung, dass Andreas zuerst hindurch gehen sollte, was dieser auch tat. Andreas schaute sich im Raum um. Ein Mann mit Hut saß im gegenüber und unterhielt sich mit... Miranda!
    Der Mann der Andreas hergeführt hatte, hatte inzwischen die Tür geschlossen, trat nun vor ihn und stellte Blickkontakt mit dem sitzenden Mann her.
    "Chef, ich habe ihn hergebracht." sagte er.



    Der Mann mit Hut nickte.
    "Gut. Du kannst gehen." Der Mann mit dem schwarzen Mantel ging durch die Tür nach draußen.
    "Andreas... ich darf Sie doch Andreas nennen, oder?"
    Andreas nickte vorsichtig.
    "Gut, setzen Sie sich doch. Mein Name ist übringens Michael." sagte der Mann hinter dem Schreibtisch und deutete auf das Sofa, auf dem Miranda bereits saß.
    "Andreas, ich hatte bereits ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit Ihrer Nichte." begann Michael zu erzählen, wurde aber von Andreas unterbochen.
    "Was wollen Sie von mir und was wollen Sie von meiner Nichte?" fragte er direkt.



    "Andreas, das will ich dir doch gerade erzählen. Es ist nicht einfach mein Anliegen vorzutragen, wenn du mich so rüde unterbrichst. Zuerst möchte ich dir versichern, dass wir keinem von euch etwas Böses wollen. Die ganze Sache zu erklären gestaltet sich sehr schwierig, vorallem bie Erwachsenen. Andreas, darf ich dir eine Frage stellen?" Michael war ohne erkennbaren Grund vom 'Sie' auf das 'du' gesprungen.
    Andreas nickte misstrauisch.
    "Fragen Sie nur, das bedeutet ja nicht, dass ich antworten muss."
    "Nein, das bedeutet es nicht. Dir wird die Frage vielleicht etwas seltsam vorkommen, aber davon hängt ab wie viel ich dir erklären muss. Andreas, glaubst du an Dämonen?"



    Für einen Moment herrschte Stille im Raum.
    "Bitte was?" Andreas konnte nicht fassen, dass ein erwachsener Mann ihm eine solche Frage stellte.
    "Glaubst du an Dämonen? Übernatürliche Wesen, Geister oder etwas derartiges?" wollte Michael wissen. Andreas lachte.
    "Okay, ich bin hier anscheinend wirklich bei der verstecken Kamera gelandet. Nein, ich glaube nicht daran. So, können wir die ganze Sache jetzt auflösen? Kann ich noch jemanden grüßen?"
    "Nein, hier ist nirgends eine Kamera versteckt, das alles hier ist mein voller Ernst."
    Da öffnete sich eine Tür links von Andreas und eine junge Frau kam in den Raum.



    Andreas schaute sie sich genau an und bemerkte, dass es die Frau aus Anjas Möbelgeschäft war.
    "Ah, Katrin. Du kommst genau richtig. Andreas, darf ich dir meine Frau vorstellen? Das ist meine wunderschöne Gattin Katrin."
    Andreas nickte der Frau kurz zu.
    "Ähm... hallo, schön sie kennen zu lernen."
    "Andreas, könntest du mir bitte sagen, was du siehst?" bat Michael ihn.



    ~geht noch weiter~

  • Jetzt war Andreas vollkommen verwirrt. Wieso sollte er sagen was er sah? Er sah doch das Selbe wie alle anderen auch.
    "Ähm... ich sehe eine hübsche... junge... Frau mit schwarzen Haaren, braunen Augen, einem schwarzen Anzug... ähm..." stotterte er unsicher.
    "Gut. Miranda, könntest du uns bitte sagen was du siehst?"
    "Ich sehe ein schwarz-weiße Katzenfrau." behauptete das Mädchen.
    "Miranda! Ich hab dir doch gesagt du sollst nicht solchen Blödsinn erzählen! Es tut mir leid, aber sie erzählt andauernd sowas, ich weiß auch nicht wie ich das verhindern kann." entschuldigte Andreas sich sofort.
    "Nein Andreas, Miranda hat nur auf meine Frage genatwortet. Und sie hat Recht. Katrin, würdest du bitte?" Michael wandte sich an seine Frau. Diese nickte kurz.
    "Andreas, jetzt nicht erschrecken." warnte Michael seinen Gast noch vor. Dann zeigte Katrin ihre wahre Gestalt. Die Gestalt einer schwarz-weißen Katzenfrau.



    "Ahhhh! Sie... sie... sie...!" Andreas deutete erschrocken auf das Tierwesen.
    "Ja Andreas, sie ist ein Dämon. Ihr eigentlicher Name lautet Asheti und sie gehört zu dem Volk der Schneekatzendämonen. Und genau das hat Miranda gesehen. Andreas, ihre Nichte hat eine besondere Gabe, sie kann Dämonen in ihrer wirklichen Gestalt sehen. Auf dieser Welt wandern viele Dämonen herum und wir sind eine Organisation, die sich zur Aufgabe gemacht hat diese einzufangen und in ihre wirkliche Welt zurück zu schicken. Ich hoffe du kannst verstehen, dass so eine seltene Gabe wie Miranda sie besitzt für uns extrem nützlich wäre." erklärte Michael aufgeregt.



    "Moment, das geht mir jetzt einen Tick zu schnell. Sie wollen mit meiner zehnjährigen Nichte also auf Dämonenjagd gehen? Sag mal spinnen Sie? Das bedeutet doch eine extreme Gefahr für die Kleine! Sie ist noch ein Kind, wenn Sie das noch nicht bemerkt haben sollten!" schrie Andreas Michael an.
    "Onkel Andreas, ich möchte aber helfen. Ich glaube ein Dämon hat meine Eltern getötet und ich möchte wissen, wer das war." hörte Andreas plötzlich Mirandas Stimme neben sich.



    "Ein Dämon sagst du? Hast du ihn gesehen, kannst du ihn beschreiben?" Michael wirkte sehr interessiert zu Mirandas größter Freude. Endlich glaubte ihr mal einer!
    "Ja, ich habe ihn genau gesehen. Er hatte schwarze Haut und Flügel und..." begann Miranda zu beschreiben, wurde jedoch durch eine Handbewegung Michaels gestoppt.
    "Warte mal, besser ist es du befragst mal unsere Datenbank. Katrin wird dir sicherlich helfen, nicht wahr?" Michael warf der Katzenfrau einen Blick zu.
    "Oh ja, natürlich."
    Zusammen mit der Dämonenfrau ging Miranda durch einen Bogen in den Raum nebenan.



    Michael stand auf und setzte sich in den Sessel neben Andreas.
    "Andreas, ich weiß, dass das alles hier dir ein bisschen sehr strange erscheinen muss und kann das auch gut verstehen, du solltest aber schnell versuchen es zu akzeptieren und damit zurecht zu kommen. Mir ist klar, dass Miranda noch ein Kind ist, aber diese Gabe darf ich nicht einfach ignorieren. Jedoch liegt mir Mirandas Sicherheit am Herzen und deshalb muss ich noch etwas mit dir im Vertrauen besprechen."



    Andreas schluckte. Irgendwie klang das nach keiner guten Nachricht, die ihn erwartete.
    "Du musst wissen, dass jede Fähigkeit ihre Vor- und Nachteile hat. So verhält es sich auch mit Mirandas Gabe. Zwar kann sie durch einen Schein die wahre Gestalt eines Dämons sehen, aber zusätzlich setzt das Nutzen dieser Kraft die Bildung einer magischen Aura in Gang. Und diese Aura kann von einigen Dämonen gesehen werden. Das könnte schnell zu unliebsamen Konsequenzen führen." Andreas wollte Michael unterbrechen, dieser aber hielt ihn zurück.
    "Wir haben eine Möglichkeit gefunden diese Aura auf andere Menschen zu übertragen." sagte Michael schnell.
    "Ja und wo ist da jetzt das Problem?" wollte Andreas wissen.
    "Das geht leider nur auf Personen, die eine geistige Bindung zu dem Auranträger haben. Also gute Freunde... oder Verwandte."



    "Also quasi... ich." setzte Andreas den Gedanken fort.
    "Genau."
    "Statt Miranda sollen die Dämonen also mich umbringen?" fragte Andreas wütend.
    "Nein, Dämonen töten nicht... zumindest nicht sofort. Zuerst werden sie versuchen dich zu manipulieren und über dich an uns heran zu kommen. Wenn du dich jedoch nicht darauf einlässt können wir die Dämonen vielleicht ganz schnell finden und aus unserer Welt schaffen."
    Andreas seufzte kurz auf. Besser als wenn sie Miranda erwischen.
    "Okay, und wie funktioniert dieses Übertragungsgedingens?" wollte er wissen.
    "Das ist eigentlich ganz einfach. Du musst einfach einen Seelenstein eine Nacht in ihrem Zimmer positionieren. Während sie schläft wird die aurenbildene Magie in den Stein gesogen und morgen kommst du her und wir übertragen sie auf dich. Das muss aber schnell gehen, sonst zerspringt der Stein und die Folgen dessen willst du gar nicht wissen."
    "Okay... und woher bekomm ich so einen Stein. Im Supermarkt um die Ecke wird es die bestimmt nicht geben." vermutete Andreas.
    "Ich werde dir einen geben. Und auch noch in einer kindgerechten Variante."
    Michael zog eine kleine Puppe aus seiner Tasche und stellte sie auf den Tisch.



    "Der Stein ist da drin. Einfach in ihr Zimmer tun und der Rest erledigt sich von alleine."
    Andreas steckte das Püppchen ein. Es ging um das Wohl seiner Nichte, was sollte er tun? Noch immer wartete er darauf, dass Kai Pflaume oder sonstwer plötzlich in den Raum gesprungen kam. Aber er wartete vergeblich.
    Da kamen Miranda und Katrin zurück. Letztere wandte sich sofort an Michael.
    "Es handelt sich um Sisar." sagte sie mit einer unheilverkündenden Stimme.



    ~geht noch weiter~

  • "Seinen Meister haben wir doch geschnappt, aber der läuft doch noch frei rum, oder?" fragte Michael. Katrin nickte zustimmend.
    Michael wandte sich wieder an seine Gäste.
    "Ich denke ihr wollt jetzt sicher nach Hause und das alles noch mal ein bisschen verdauen."
    Er berührte eine Stelle an der Wand und sofort öffnete sich die Doppeltür und der Mann, der Andreas schon hergeführt hatte kam herein.
    "Peter, bitte bringe unsere Gäste jetzt nach Hause." bat Michael ihn freundlich.
    Andreas und Miranda folgten Peter durch den langen Gang, den sie beide schon einmal entlang gegangen sind.



    Draußen stand schon eine Limousine, diesmal aber ohne abgedunkelte Scheiben.
    "Ich muss euch die Augen verbinden, damit ihr nicht den Weg hierher kennst." sagte Peter. Andreas nickte ihm zu. Ihm war inzwischen alles egal, hauptsache er kam hier endlich weg. Für einen Tag war das Ganze sicherlich zu viel.




    Und fertig für heute.

    @ Shiori: Du legst es wohl echt drauf an? Glaub nicht, dass ich dir jetzt antworte :p.

  • @ Shiori: EDIT + EDIT2, jaja, das kommt davon wenn man dazwischendrängelt :p. Didi hätte ich nicht gerne in meiner FS, Ingo Oschmann wenn überhaupt, vielleicht auch Simon Gosejohan (kp wie der geschrieben wird) aber nich Didi! Und irgendwie werden wird das wohl schon, wir wollen ja nicht, dass die Bösen gewinnen (bis auf Nintensim :D).

    Zitat

    Und ich habe noch überprüft, ob... nyarghs xD.



    Was wolltest du mir damit bitteschön sagen :misstrau?


    Summend vor Glück parkte Arnie Krüger die Nobelkarosse seines Chefs in dessen Garage ein. Oder eher die ehemalige Nobelkarosse seines ehemaligen Chefs. Arnie musste bei diesem Gedanken grinsen.



    Er stieg aus und Cetyx tat es ihm gleich. Dieser Dämon war wirklich nicht besonders intelligent, er imitierte seinen Meister einfach in den meisten Fällen.
    Durch eine Tür, die wahrscheinlich in das Haus führte, kam Sisar in seiner menschlichen Form in die Garage.
    "Ah, Meister, Ihr seid wieder da. Wie ich sehe scheint alles zu Eurer größter Zufriedenheit verlaufen zu sein." begrüßte er Arnie.



    "Ja, alles wunderbar gelaufen." bestätigte Arnie seine Vermutung und marschierte an ihm vorbei ins Haus.
    "Und was ist Euer nächstes Anliegen mein Meister?" wollte Sisar wissen, welcher hinter seinem Meister herlief.
    "Wow, der Typ hat eine Bowlingbahn in seinem Keller!" bewunderte Arnie die Einrichtung seines Ex-Chefs.
    "Meister, was habt Ihr als nächstes vor?" wiederholte Sisar etwas deutlicher.
    "Ich? Mehr Macht und mehr Geld." antwortete Arnie, als wäre das offensichtlich. Dann warf er einen Blick nach oben.
    "Wie es im oberen Stockwerk wohl aussieht?" fragte er sich selbst.



    "Meister, ich hoffe Euch ist klar, dass das nicht so einfach werden wird. Es gibt Leute, die gegen Dämonen und deren Beschwörer vorgehen." erklärte Sisar seinen Meister auf der Treppe, dieser schien gar nicht hinzuhören.
    "Boah, diese Wohung ist der Hammer! Schau dir mal diesen riesigen Fernseher an!" Freudentrunken setzte Arnie sich auf das schwarze Sofa und schaltete den Fernseher ein.
    "Verdammt, ich versuche...!" setzte Sisar wütend an, stoppte dann aber, um ruhig durchzuatmen.
    "Meister, ich versuche Euch gerade über unsere Feinde aufzuklären. Menschen, die eurer Machtergreifung leicht im Wege stehen könnten." erklärte der Dämon ruhiger.



    "Wirklich?" fragte Arnie ungläubig. Sisar seufzte erleichtert auf, da er endlich das Interesse seines Meisters geweckt hatte. Er schwang sich über die Sofalehne und nahm neben Arnie Platz. Inzwischen war auch Cetyx die Treppe nach oben gekommen. Dieser Dämon schaffte es sogar sich in einem leicht überschaubaren Kellerraum zu verlaufen.
    "Ja. Es ist eine geheime Organisation, die Euch früher oder später Probleme bereiten wird. Sie müssen wir zuerst ausschalten, dann könnt Ihr euch austoben." Sisar jubelte innerlich. Diese nervigen Idioten vernichten, das war sein größter Traum. Die hatten ihm schon so oft die Tour vermasselt! Und dieser machtbegierige, naive Mensch war genau das richtige Werkzeug dafür.



    ~geht noch weiter~

  • "Kein Problem, wir schicken einfach Cetyx hinein und die Sache hat sich. Wo kann man diese Organisation finden?" fragte Arnie. Sisar musste sich sehr beherrschen, um ruhig zu bleiben.
    "Das ist eben das Problem Meister, ich weiß nicht wo man den Hauptsitz der Organisation finden kann."
    Wüsste ich das bräuchte ich dich Vollidioten doch nicht. setzte Sisar in Gedanken hinzu.
    "Ich weiß auch nicht viel über sie, aber eines weiß ich ganz sicher und das können wir und zunutze machen. Sie beschäftigen Leute, die man Sichter nennt. Sie können den Schein eines Dämons durchschauen und besitzen eine Aura. Leider sind nur sehr hohe Dämonen in der Lage diese Auren zu sehen und weder Cetyx noch ich gehören zu dieser Sorte. Einen solchen Dämon zu beschwören wäre auch sehr dumm, da ich nicht denke, dass Ihr ihn beherrschen könnt, Meister. Aber ich könnte leicht einen Trank herstellen, der Euch diese Fähigkeit verleiht. Dafür bräcuhte ich nur Eure Erlaubnis mein Herr und Gebieter. Wenn wir erstmal einen Sicher gefunden haben, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir dieses nervige, kleine Hindernis aus dem Weg geschafft haben."



    Arnie nickte zustimmend. "Okay, dann mach."
    Sisar stutzte kurz. Dieser Typ hatte nicht einmal überlegt! Aber das war auch besser so, so hatte er eine freiere Hand. So einen Kontrollfreak wie es sein alter Meister gewesen war wollte er nicht noch einmal haben.
    "Gut Meister, dann gehe ich jetzt. Nebenbei werde ich auch noch ein paar Formalitäten erledigen, die euch das Haus offiziell übertragen, eine Erklärung für das Verschwinden eures Chefs liefern und seine Leiche verschwinden lassen." Sisar verbeugte sich kurz und verschwand dann.

    Inzwischen war es später Nachmittag und Arnie Krüger hatte seine neue Behausung vollkommen unter die Lupe genommen. Als er gerade Billiard spielte, betrat Sisar den Raum.



    Arnie hatte sich inzwischen einen bequemen Trainingsanzug aus dem Schrank des ehemaligen Hausbesitzers angezogen und unterbrach sein Spiel nicht.
    "Hast du den Trank?" fragte er und dachte über seinen nächsten Spielzug nach.



    "Ja Meister, das habe ich." Sisar ging zu Arnie und reichte diesem eine kleine, seltsam leuchtende Flasche.
    "Trinkt dies und Ihr werdet magische Auren sehen können."
    Arnie musterte die Flasche kurz, setzte sie sich dann an die Lippen und stürzte die Flüssigkeit darin ohne eine Spur von Misstrauen in einem Zug hinunter.




    Und weil sich meine Darsteller diesmal besonders toll benommen haben, hier noch ein paar Outtakes:

    Dämon merkt mitten auf Treppe, dass diese besetzt ist die Erste:


    Dämon merkt mitten auf Treppe, dass diese besetzt ist die Zweite (natürlich wieder mit Diamant -.-):


    Arnie marschiert wutentbrannt ins neue Domizil ein:


    Und die sisarische Art die Arme zu verschränken:

  • Glücklich sprang Miranda auf ihrem Bett herum.
    "Ich bin nicht verrückt! Und ich bin etwas besonderes! Und ich habe einen Katzendämon als Freundin! Und jemand glaubt mir!" rief sie vergnügt aus. Lange war sie nicht mehr so glücklich gewesen. Sie hatte das Gefühl, als wäre ihr ein riesiger Felsen vom Herzen gefallen. Für alle diese drückenden Fragen hatte sie endlich eine Antwort gefunden und für alle seltsamen Ereignisse eine Erklärung.



    Da öffnete sich ihre Zimmertür und Andreas kam ins Zimmer.
    "Hey, dein Geschrei hört man ja in der ganzen Nachbarschaft. Ich bin genau so froh wie du, dass unsere Nachbarschaft übervölkert ist mit Dämonen, aber du solltest jetzt schlafen."
    Andreas schaltete die kleine Nachttischlampe an und das große Licht aus. Miranda hatte sich auf ihr Bett gesetzt und schaute auf ihre Hände.
    "Onkel Andreas, die Dämonen werden mir doch bestimmt nichts tun, oder? Ich meine, weil ich sie sehen kann." fragte sie ängstlich. Andreas strich ihr über den Kopf.
    "Nein, das werden sie nicht. Sie wissen das ja nicht einmal. Michael hat gesagt, dass man das nicht bemerken kann, egal wie stark man ist." versicherte er ihr. Miranda lächelte.
    "Das ist schön." sagte sie erleichtert.
    Dann krabbelte sie unter ihre Decke.



    Da fiel Andreas' Blick nach unten und er hockte sich hin.
    "Unter deinem Bett ist aber ganz schön viel Dreck, da müssen wir mal putzen." bemerkte er. Miranda musste lachen, weil diese Bemerkung irgendwie überhaupt nicht zu dem Thema vorher passte.
    Andreas strich ihr noch einmal fürsorglich übers Haar, schaltete dann das Licht aus und ging dann nach einem letzten Blick auf das Mädchen aus dem Zimmer. Er wollte auf keinen Fall, dass Miranda etwas passierte. Auch, wenn er sich selbst dabei in Gefahr brachte.



    Für Andreas war die folgende Nacht wenig erholsam, da er mehr wach lag als schlief. Er dachte nach, über all die Dinge, die ihm in den letzten paar Stunden passiert waren. Dämonen, Magie... noch immer wollte er bie diesen Begriffen ungläubig den Kopf schütteln, obwohl er wusste, dass sie keinen Aberglauben bedeuteten. Nur durch seine Nichte war er in so eine abstrakte und unwirkliche Situation gestolpert, aber er konnte sie doch nicht dafür verantwortlich machen. Es war sowieso egal, was hatte er denn noch zu verlieren?
    Irgendwann riss ihn sein Wecker aus einem leichten, unruhigen Schlaf. Andreas schaute zum Fenster hinaus. Es herrschte noch totale Dunkelheit, aber der Sonnenaufgang stand kurz bevor.
    Er ging ins Bad, zog sich um und betrat dann leise Mirandas Zimmer. Sie schlief so friedlich. Wieder war ihm klar, dass ihr nichts passieren durfte. Dann griff er unter das Bett und seine Hand umklammerte eine kleine, unscheinbare Puppe.



    Er steckte das Spielzeug in seine Hosentasche und rüttelte Miranda dann sanft an der Schulter, um sie zu wecken. Verschlafen blinzelte sie ihn an.
    "Guten Morgen. Aufstehen ist angesagt." sagte Andreas leise. Miranda nickte und Andreas ging aus ihrem Zimmer hinaus in die Küche, um ihre Cornflakes anzurühren und sich selbst einen Kaffee zu machen. Nachdem er seine Tasse in wenigen Zügen ausgetrunken hatte, begann er noch ein Brot für Miranda zu schmieren. Das Schulessen schmeckte ihr nicht.
    Und weil Frischkäse mit einer frischen Tomatenscheibe so lecker aussah, machte Andreas gleich noch zwei davon, um sie sich selbst mitzunehmen.



    Nach dem Frühstück schnappte Miranda sich ihre Tasche und stieg, ebenso wie Andreas, draußen in das kleine, blaue Auto.
    Alles wirkte harmonisch und... normal. Zumindest auf den ersten Blick. Der genaue Beobachter könnte Andreas' nervöse Handgriffe nach seiner Hosentasche sehen, sehen wie seine Finger dabei etwas zitterten. Und er könnte auch Mirandas Unsicherheit und Angst in ihren Augen sehen.



    Nachdem Andreas Miranda an ihrer Schule abgesetzt hatte, fuhr er auf Arbeit. Auch da war alles normal. Er begrüßte wie gewöhnlich alle Kollegen, die er sah, und setzte sich dann an seinen Computer, wie immer. Doch da stoppte das übliche Schema, denn Andreas hatte eine E-Mail bekommen. Und deren Inhalt war alles andere als alltäglich.
    Andreas, gehe bitte nach draußen, Peter wartet.



    Andreas las sich die E-Mail erneut durch. Und noch einmal. Ungläuig schüttelte er den Kopf. Da draußen stand kein Peter, er war doch eben da gewesen.
    Aber trotzdem ging er nach draußen und da stand wirklich wieder eine Limousine mit abgedunkelten Scheiben. Plötzlich, wie aus dem Nichts.
    Entweder hatten diese Typen ein extrem gutes Timing oder... oder... Andreas fiel kein Oder ein.



    ~geht noch weiter~

  • Andreas stieg in das Auto ein und es fuhr los. Andreas wusste nicht wohin, trotzdem kannte er das Ziel ganz genau. Wie paradox.
    Peter brachte ihm wieder zu dem Büro seines Chefs, aber Andreas betrat es alleine. Schon von draußen hörte er Stimmen, Michael schien sich mit jemanden zu unterhalten. Drinnen sah Andreas auch mit wem. Auf dem Sofa saß Katrin, Michaels Frau, in ihrer wahren Dämonengestalt.
    "Ah, hallo Andreas." begrüßte Michael ihn.



    Katrin rutschte ein Stück auf dem Sofa und bedeutete Andreas so sich zu setzen.
    "Woher habt ihr meine E-Mail-Adresse?" fragte Andreas sofort.
    "Oh, wir haben viele Informationen über dich. Wir wissen nicht alles, aber genug." Michael grinste Andreas geheimnisvoll an.
    "Ich habe noch eine Frage. Hat diese Organisation hier überhaupt einen Namen?" wollte Andreas weiter wissen.
    "Nein. Wer dazugehört weiß es und wer icht dazugehört, den hat es nicht zu interessieren. Aber die wichtigere Frage ist: Hast du die Puppe?" lenkte Michael die Frage genau auf das Thema, was Andreas umgehen wollte.
    "Ähm... ja." Andreas stellte das Püppchen auf den Tisch. Katrin warf einen überraschten Blick zu ihrem Ehemann.
    "Du hast mir nicht gesagt, dass du eine Aurenübertragung vorhast." bemerkte sie mit tadelnder Stimme.



    "Willst du, dass das Mädchen verletzt wird?" fragte Michael sie.
    "Nein, aber... er hat doch noch viel weniger mit dieser Sache zu tun. Außerdem ist die Technik noch nicht ausgereift." meinte die Katze besorgt.
    "Wir brauchen einen Verwandten. Und die letzten Tests waren erfolgreich."
    "Ja, die letzten fünf Tests haben ausnahmsweise mal geklappt, was man von den fünfzig vorher nicht behaupten kann."
    Katrin wandte sich an Andreas.
    "Willst du das wirklich tun? Das alles ist mit einem sehr hohen Risiko verbunden und damit meine ich nicht nur den Übertragungsvorgang an sich. Die wahre Gefahr besteht für dich darin, von einem Dämon erkannt zu werden und das kann schlimme Konsequenzen haben." erklärte sie.



    "Besser es trifft mich als Miranda." sagte Andreas mit fester Stimme.
    "Ach, dann macht doch, was ihr wollt. Ich übernehme für nichts die Verantwortung und sauber mach ich auch nichts, wenn es schief gegangen ist." Katrin verließ durch eine Seitentür den Raum, Andreas und Michael taten dies durch den doppeltürigen Haupteingang.
    Michael wandte sich nach rechts zu einer der einfachen Holztüren und wandte sich noch einmal zu Andreas um.
    "Die Technik ist wirklich noch nicht Höchststand, aber lass dich davon nicht abschrecken." sagte er mit einer Art entschuldigendem Lächeln.



    Michael schloss die Tür auf und Andreas betrat nach ihm den Raum. Und staunte nicht schlecht. Das sollte eine hochmoderne Gerätschaft sein? Von diesem Ding sollte er sich nicht abschrecken lassen? Würde er wirklich heil dieses Gebäude wieder verlassen? Das war nicht einmal eine richtige Maschine. Das war... Schrott!



    Michael hatte sich an einen Computer mit zwei Monitoren gesetzt und startete allerlei Programme.
    "Gut, setz die Puppe in die Halterung da und stell dich in die Wanne. Die Flüssigkeit da drin wird 'Einhorntränen' genannt. Nur die Nymphen des Wassers wissen wie man sie herstellt. Das ist die einzig bekannte Flüssigkeit, die Magie überträgt. Wie der gesamte Apperat funktioniert will ich dir jetzt nicht erläutern, aber ich kann dir versichern, dass er funktioniert."
    Andreas stieg in die alte Blechwanne. Er stand zwar mit den Füßen in der seltsamen, fremden Flüssigkeit, aber seine Füße wurden nicht nass.
    Michael klicke auf einen Button und in Andreas Körper begann es zu kribbeln. Zuerst nur etwas, dann würde dieses Gefühl immer stärker und unangenehmer. Etwas durchströmte seinen Körper. Aber ob es Strom, Macht oder Magie war, vermochte er nicht zu sagen. Er konnte auch nichts sagen, er konnte nur noch schreien.



    Dann hörte es plötzlich auf. Der Vorgang war abgeschlossen. Andreas verlor das Gleichgewicht. Er sah den hölzernen Fußboden immer näher kommen, dann verlor er das Bewusstsein.




    So, und um zu erfahren, ob Andreas diese Aktion überlebt hat und was das alles für Folgen hat, müsst ihr wohl noch ein bisschen warten :D. Und in meiner Sig werde ich jetzt immer das aussagekräftigste Bild meiner Fs in klein drin haben, damit ihr immer wisst was das letzte Mal passiert ist ^^

  • Heute gibbet mal nur eine kleine Fortsetzung, damit noch bisschen Raum für Spekulationen bleibt :D.
    @ Shiori: Der perfekte Andi... womit wir wieder bei den 'fictional charakters' wären ;).
    @ Hinata: Meinst du so eine Art unbesorgten Comedyfaktor? Und das erhoffte Ergebnis als solches kann man wohl schon als Nebenwirkung bezeichnen... zumindest für Andi :D.

    Vorsichtig schlug Andreas vorsichtig seine Augen ein Stück auf, um sie gleich wieder zu schließen. In seinem Kopf hämmerte es. Seine Hände suchten tastend umher, da er keine Ahnung hatte, wo er sich befand. Unter ihm war etwas weiches und... auf ihm lag etwas. Ihm war warm. Er öffnete erneut die Augen und sah... blau.



    Da fiel ihm wieder ein, was passiert war. Dieses schrottige Apperat, der angeblich sicher sein sollte. Er hatte Mirandas Aura auf ihn übertragen, damit wollten sie Miranda schützen. Hatte er jetzt die Aura oder war etwas schief gegangen?
    Vorsichtig richtete Andreas sich auf, was sich auf der weichen Matraze als nicht sehr leicht herausstellte. Er sah gegenüber Personen auf einem Sofa. Da waren Katrin, Michael und eine seltsame, weiße Frau, die Andreas nicht kannte.



    Da fiel Andreas noch etwas anderes ein. Eigentlich sollte er jetzt auf Arbeit sein! Er wusste nicht, wie lange er bewusstlos war und einen Rauswurf durfte er nicht riskieren. Er setzte sich auf die Bettkante, stellte seine Füße auf den Boden und schubste sich mit den Händen in den Stand. Sofort merkte er, dass das keine besonders gute Idee war. In seinem Kopf kam zu dem Hämmern noch ein unangenehmes Drehen hinzu und ihm wurde kurz wieder schwarz vor Augen.



    Andreas taumelte etwas und sank dann zurück auf das Bett. Inzwischen war auch Michael auf sein Erwachen aufmerksam geworden und kam zusammen mit der seltsamen Frau zu ihm.
    "Und, was siehst du?" fragte Michael die Fremde.
    "Eine Aura, jetzt bin ich mir sicher. Inzwischen hat sie sich gefestigt und ist jetzt gut zu sehen. Sehr ausgeprägt ist sie noch nicht, aber das wird sich sicherlich schnell ändern." sagte sie. Von der Frau ging eine extreme Kälte aus. Andreas bekam eine Gänsehaut und begann etwas zu zittern, als sie so nah bei ihm stand. Wenn sie jemanden umarmen sollte, erfror derjenige sicherlich schon nach Sekunden.
    Michael ließ sich jedoch nichts anmerken.



    "Also hat es geklappt! Ich danke dir." Michael machte eine angedeutete Verbeugung vor der Frau. Diese lächelte und wandte sich dann zum Gehen. Andreas starrte ihr verwirrt hinterher.
    "Ein Naturgeist des Eises." antwortete Michael ihm auf seinen fragenden Blick.
    "Ich habe dir doch gesagt, dass nur sehr hohe Wesenheiten Auren sehen können und Naturgeister zählen mit zu den höchsten. Mit höherrangigen Dämonen befassen wir uns so wenig wie möglich, da diese unberechenbar und meist auch unkontrollierbar sind. Naturgeister sind da meist etwas friedlicher, obwohl sie meist noch mächtiger sind als die höchsten Dämonen."
    Andreas wirkte sehr erstaunt. Das in so einer zierlichen Frau solche enormen Kräfte schlummern sollen konnte er kaum glauben.



    ~geht noch weiter~

  • "Wie lange war ich bewusstlos?" fragte Andreas, nachdem die Frau den Raum verlassen hatte.
    "Nicht lange, so ungefähr eine halbe Stunde." antwortete Michael zufrieden.
    "Bitte was?! Ich muss los, ich kann doch nicht einfach so lange meinem Arbeitsplatz fern bleiben, mein Chef ist da verdammt streng." Andreas stand erneut auf und wurde erneut von Schwindel gepackt. Diesmal war es jedoch nicht so schlimm und er konnte sich auf den Beinen halten.



    "Wenn es dir wieder gut geht, dann kannst du ruhig gehen, wir sind ja hier fertig. Ich sage Peter er soll dich zur Arbeit bringen. Aber vergiss nicht, dass du durch deine Aura jetzt von höheren Wesen ausgemacht werden kannst. Unseren Informationen nach befinden sich davon zwar zurzeit keine hier in der Umgebung, aber sobald dir etwas seltsam vorkommt solltest du uns trotzdem sofort Bescheid geben." wies Michael Andreas eindringlich an. Andreas nickte.




    Und zum Schluss noch ein kleiner Outtake:



    Wieso gucken Sims beim Treppensteigen eigentlich immer so dumm nach unten? Und wieso hab ich eigentlich nur Outtakes von Arnie + Sippschaft :misstrau?

  • Heute ist es wieder mal nur kurz, aber dafür inhaltsschwer und langsam kommen wir zur Haupthandlung, das bis jetzt war bloß das 'Vorspiel'. Ich hoffe keiner erwartet eine ewig lange Story mit einschlagendem Finale.

    @ delix72: Puh *schweiß von Stirn wisch* Glück gehabt, da ist meine Bewertung ja noch ziemlich gut ausgefallen (obwohl du bei Negativ meinen katastrophalen Nachrichtendienst hättest ankreiden können ;)).
    @ Hinata: Nein, Andreas kann jetzt keine Dämonen sehen, das kann nach wie vor nur Miranda. Nur hätte sie als 'Nebeneffekt' dieser Fähigkeit eine, für einige Dämonen sichtbare, Aura gehabt, die jetzt auf Andi übertragen wurde, um sie zu schützen. Also hat Andi nicht die Fähigkeit an sich bekommen, sondern nur deren unpraktischen 'Nebeneffekt'. Fazit: Andi sieht keine Dämonen. Das dir der Naturgeist gefällt freut mich sehr, wieso verrate ich jetzt aber nicht :p. Und auf den ersten Dämonenangriff kannst du dich ruhig freuen, das tue ich auch. Aber das wird noch etwas dauern.
    @ Shiori: Zu der Sache mit den Dämonen sehen s.o. Und natürlich ist das unpraktisch, absolut unpraktisch sogar, aber es geht ja um Mirandas Schutz. Es ist zwar nicht schön einen Unschuldigen in Gefahr zu bringen, aber um eine Begabte zu retten geht Michael dieses Risiko ein. Miranda zu verlieren will er ja auf keinen Fall riskieren, auch wenn Andi dafür herhalten muss :rolleyes.

    Schnell hämmerte Andreas in die Tasten des Hochleistungscomputer, um die verlorene Zeit wieder gut zu machen. Nebenbei hatte er die neusten Neuigkeiten aufgeschnappt. Sein alter Chef hatte überraschend seinen Posten verlassen und ließ sich jetzt irgendwo auf Mallorca die Sonne auf den Bauch scheinen. Seinen Posten hat er einen Arnie abgegeben, Andreas wusste mit dem Namen nicht viel anzufangen. Bestimmt war das einer von ganz oben. Aber Andreas hatte keine Zeit sich groß darüber Gedanken zu machen, er musste jetzt erstmal irgendwie dieses verdammte Molekül stabil kriegen.



    Währenddessen marschierte Arnie Krüger ziellos durch seine Firma. Er war jetzt der Chef und jeder respektierte ihn, aber das war nicht halb so aufregend wie der Ex-Hausmeister sich das vorgestellt hatte. Vor allem war das so, weil er keine Ahnung hatte, was seine Angestellten taten und was er eigentlich zu tun hatte. Aber er hatte jetzt Untergebene, ein großes Haus und einen ordentlichen Lohn, das reichte um seine einsetzende Unsicherheit im Keim zu ersticken.
    Arnie lief durch die zweite Etage und kam dann in der ersten an. Dort schaute er sich etwas um und bemerkte mit Zufriedenheit, dass er es von allen in dieser Firma am besten hatte.



    Er ging um eine Ecke und erschrak plötzlich so sehr, dass er kurz keine Luft mehr bekam. Dieser Mann... dieser Mann da! Er leuchtete so seltsam, genau wie Sisar es ihm erklärt hatte! Das bedeutete, dass dieser Mann eine Aura hatte und somit auch, dass er Dämonen in ihrer wahren Gestalt sehen kann!
    Sisar hatte Arnie angewiesen im sofort Bescheid zu geben, wenn er so etwas sehen sollte, also rannte Arnie so schnell wie möglich nach oben.



    In seinem Büro angekommen schloss Arnie schnell die Tür hinter sich ab und atmete dann erst einmal tief durch. Wenn dieser Mann Dämonen sehen konnte, dann müsste er auch Cetyx gesehen haben, zusammen mit ihm. Aus Angst vor einem Sichter hat Sisar Arnie auch verboten Cetyx mit auf Arbeit zu nehmen.
    "Sisar! Sisar komm her!" zerriss Arnies panische Stimme die friedliche Ruhe des Raumes.



    "Was ist, Meister?" hörte Arnie plötzlich Sisars Stimme neben sich. Der Dämon war lautlos neben seinem Meister aufgetaucht, was diesem den zweiten Schreck an diesem Tag einbrachte.



    ~geht noch weiter~

  • "Sisar, ich habe einen Sichter ausfindig gemacht! Hier, in meiner Firma, in der untersten Etage!" berichtete Arnie seinem dienenden Dämon sofort.
    "Oh, schon? So schnell habe ich nicht damit gerechnet." Sisar begann zu überlegen, wurde dabei jedoch sofort von seinem aufgeregten Meister unterbrochen.
    "Ich hatte Cetyx doch mit in der Firma! Bedeutet das, dass dieser Typ ihn erkannt hat?" wollte dieser wissen.
    "Sicher hat er ihn gesehen, aber ich hatte Cetyx vorsichtshalber mit einem Zauber des Vergessens versehen. Also wenn dieser Typ ihn wirklich gesehen haben sollte, dann dürfte er sich schon längst nicht mehr daran erinnern." beruhigte Sisar ihn.



    Arnie nickte erleichtert.
    "Und was machen wir jetzt mit ihm? Ihn umbringen, oder?" Arnie schaute seinen Diener fragend an, dieser schüttelte sofort den Kopf.
    "Nein, niemals! Diese Chance dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Durch ihn könnten wir zu der Organisation kommen, die dich als einziges an deinem Weg nach oben hindert. Früher oder später werden sie Kontakt mit ihm aufnehmen oder haben es bereits schon. Jetzt müssen wir ihn nur noch auf unsere Seite ziehen."
    Sisar begann überlegend im Raum hin und her zu laufen.
    "Und wie wollen wir das machen?" fragte Arnie. Sisar blieb am Fenster stehen und ein diabolisches Lächeln umspielte seine Lippen.
    "Wie kann man einen Menschen dazu bringen die Seiten zu wechseln? Indem man ihm gibt, was er verlangt und es ihm wieder nimmt, wenn er das Spiel nicht mitspielen will, so einfach ist das. Wir geben ihm wonach er verlangt und nachdem er sich daran gewöhnt hat, machn wir ihm klar, dass wir dafür gefälligst ein paar Informationen haben wollen." Sisars Blick war in die Ferne gerichtet, während sich ein Plan in seinem Kopf formierte



    "Und woher wollen wir wissen, was er will?" hörte der Dämon Arnies Stimme von hinten.
    "Du kannst es nicht herausfinden und ich auch nicht. Aber ich kenne da jemanden, für den das ein Kinderspiel ist." Sisar wandte sich leicht um. Ein triumphales Grinsen lag auf seinem Gesicht. Arnie dagegen schien plötzlich gar nicht mehr so selbstsicher. Das hörte sich ganz nach einer weiteren Beschwörung an.




    Und wer oder was beschworen wird, verrate ich euch vielleicht das nächste Mal ;)

  • @ Lenya: Das er keine enge Bindung zu ihr hat würde ich nicht sagen, es ist schließlich die Tochter seiner kleinen Schwester, die vor einer gar nicht allzu langer Zeit gestorben (umgebracht worden ;)) ist. Andreas verbindet seine Gefühle für seine Schwester jetzt natürlich mit Miranda und fühlt sich seiner Schwester vielleicht gegenüber auch verantwortlich für deren Tochter :D.


    Arnie stand wieder vor dem Buch, um einen weiteren Dämon herauf zu beschwören. Seine Handflächen waren bereits jetzt schweißnass, obwohl er noch nicht ein Wort gesprochen hatte.
    Sisar hatte eine Guillotine von der wand gezogen und darauf Platz genommen. Seine leuchtend grünen Augen fixierten Arnie genau.



    Arnie schluckte und fuhr sich dann mit der Zunge über seine trockenen Lippen. Er hatte gehofft bei seiner zweiten Beschwörung nicht mehr so arg aufgeregt zu sein, aber diese Hoffung schien vergebens zu sein.
    "Moriwa santaf korsan schiwa." kamen die ersten Worte der Beschwörung über Arnies Lippen. Sofort begann wieder eine Gestalt auf dem Podest zu erscheinen. Arnie wusste genau, dass es nun kein Zurück mehr gab.



    Dieser Dämon war gefährlicher als Cetyx, das hatte Sisar ihm gesagt. Denn dieser, den Arnie jetzt beschwor war zwar nicht so stark, konnte jedoch denken. Arnies Hand umklammerte noch etwas fester das magische Beil in seiner Hand. Davor sollte der Dämon Angst haben und Arnie würde ihn beherrschen können.
    "Korsan delag shima gelang." las Arnie weiter.



    Ein Dämon, der sehen konnte, was andere begehrten. Ob er noch andere Fähigkeiten hatte? Cetyx als Diener war zwar ganz schön, aber Arnie dürstete es inzwischen nach mehr Macht. Ein Dämon, der nicht nur körperlich stark war, sondern auch denken konnte und Magie anwenden, das wünschte Arnie sich. Ein Diener, mit dem er unschlagbar wäre. Ein Diener, der sogar Sisar in die Knie zwingen könnte. Sein nächster Aufruf soll einem solchen Dämon herbeiholen, das nahm Arnie sich vor und las weiter die Beschwörungsformel.
    "Ksaless nau alur lil Quarvar-shees Selar." beendete er. Ein kalter Luftzug wehte Arnie ins Gesicht. Als er zu dem Podest hochsah, stand da ein Dämon mit einem Lächeln im Gesicht.



    "Was wagst du schwacher Erdenwurm mich mächtigen Dämon zu beschwören?" hallte die Stimme des fremden Dämons durch den Raum. Für einen Moment stockte Arnie. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Dann fiel ihm wieder die mystische Waffe in seiner Hand ein, von der er weder wusste wie man sie benutzt, noch was sie bewirkt. Aber das störte ihn wenig.
    "Hör zu Dämon, es wäre besser für dich hier nicht so ein loses Mundwerk an den Tag zu legen, das könnte schnell schlimme Konsequenzen für dich nach sich ziehen." Arnie deutete mit der Waffe drohend in die Richtung des Dämons.



    Der Dämon zuckte erschrocken zurück, als er die axtähnliche Waffe in Arnies Hand sah. Anscheinend schien er genau zu wissen, was sie bewirkte.
    "Gut Mensch, was willst du?" fragte er verstimmt. Er hatte nicht erwartet so einen gefährlichen Menschen anzutreffen.
    "Oh, das ist ganz einfach. Ich will nur deine besondere Kraft nutzen, dann kannst du wieder gehen."
    Ein glückliches Lächeln zeigte sich auf Arnies Lippen. So langsam hatte er die Sache mit dem Meister schon ganz gut drauf.



    ~geht noch weiter mit Outtakes~

  • Das Arnie nicht besonders gut mit seiner mystischen Waffe umgehen kann, hab ich gemerkt:





    Sisars verletzliche Seite (mit Gedankenblase, inzwischen bin ich auch zu faul für 'showHeadlines off' :rolleyes)



    Und dann noch ein Bild vom Set. Mitten in der Beschwörung kamen die Rechnungen :D.

  • @ Abraxas: Ich hab dir dann auch gleich wieder eine Benutzernotiz geschrieben :D. Ich will ja niemanden was schuldig bleiben ;).
    @ Hinata: Das wird aber sicher nicht so einfach für Selar (das letzte Wort in der Beschwörung ist immer der Name des Dämons ;)) werden, da Sisar Arnie nicht verlieren will, für ihn ist er ja auch noch wichtig. Und Sisar ist ja hier der Stärkere :p.


    "Weißt du eigentlich, wie unzufrieden deine Arbeiter sind? Wenn du nicht bald was dagegen unternimmst, wird dich vielleicht morgens mal ein Streik überraschen. Schmeiß doch mal eine ordentliche Party, Kohle hast du doch genug." Der verkleidete Dämon Selar, der nicht einmal einen Schein über seine Gestalt legen konnte, grinste Arnie von dem Chefsessel aus an.
    "Du weißt genau, dass mich nur die Begierde eines Einzelnen interessiert. Sag, was du über ihn herausgefunden hast." wies Arnie ihn an.



    Selar ließ seinen Blick auf die Couch in dem Chefzimmer gleiten. Er wollte diesem Menschen nicht dienen, aber auf dem Sofa saßen zwei gute Gründe sich nicht aufzulehnen. Dieser eine Dämon schien nicht besonders intelligent, aber er könnte Selar sicherlich ohne große Probleme jeden Knochen im Leib gleichzeitig brechen. Und der andere... Sisar wollte er auf keinen Fall verstimmen, das wäre sofort sein Ende. Und dieser Dämon schien irgendwie sehr an diesem schwachen Menschlein und seinen Wünschen zu hängen.



    "Es ist nichts besonderes, eigentlich die Standartwünsche eines Mannes in seiner Situation. Er will Geld und eine Frau." Selar blätterte beiläufig mehr oder weniger interessiert ein paar Akten durch.
    "Geld und eine Frau? Das ist ja das Beste, was uns passieren konnte, das können wir ja ganz leicht orgenisieren und vor allem von uns abhängig machen." Sisar war aufgesprungen und schaute Selar an.
    "Eine bestimmte Frau?" wollte er wissen. Selar schaute auf.
    "Nein, würde ich nicht sagen. Natürlich gibt es Favouriten, aber im Grunde ist es ihm egal."



    "Das ist wunderbar! Meister, was für eine hohe Stelle könntet Ihr dem Typen hier zuspielen?"
    "Ich könnte ihn zu meinen Stellvertreter machen. Ich habe sowieso keine Lust mehr, den ganzen Tag hier rumzuhängen, da käme mir ein Stellvertreter ganz gelegen." tat Arnie seine Langeweile kund. Wie konnte er sich jemals wünschen auf dem Chefsessel zu sitzen? Jetzt wollte er lieber einen übermächtigen Dämon befehligen.
    "Nein, wir müssen ihm noch Aufstiegsmöglichkeiten lassen, damit wir ihm auch etwas anzubieten haben, wenn es darum geht, dass er die Seiten wechseln soll. Stell jemand anderes als deinen Stellvertreter an und mache diesen Sichter zu seinem Sekretär. Und sorge dafür, dass dein Stellvertreter ein guter Sklaventreiber ist, damit sich auch eine ordentliche Portion Hass aufbaut. Das sollte diesem Sichter die Entscheidung noch erleichtern." sponn Sisar seinen Plan weiter.



    ~geht noch weiter~