Guten Abend allerseits.
Ich dachte mir, ich könnte mal wieder einen Thread eröffnen und nachdem ich in der SuFu nix gefunden hab, isser jetzt da.
Es geht darum festzustellen, was sich an der Sprache der Frauen bzw. Männer unterscheidet.
Und vor allem, wo Frauen bewusst/unbewusst diskriminiert werden. (falls man das so sieht)
Es ist z.B. so, dass in Zeitungen häufig von "den Sängern" eines Chores gesprochen wird, auch wenn der Chor zu 90% aus Frauen besteht.
Warum kann nicht von "den Sängerinnen" gesprochen werden... so müssen sich dann eben die männlichen Chormitglieder mit einordnen lassen in diese "Spezies" ;), wie es die Frauen schon immer tun.
Beispiele, wie es aussehen sollte, habe ich hier gefunden:
ZitatAlles anzeigenMelanie ist noch Schüler. => Melanie ist noch Schülerin.
Doktor Müller hat eine Praxis eröffnet. => Doktorin Müller, hat eine Praxis eröffnet.
Gewerkschaftssekretär Inge Schmidt besuchte die Veranstaltung.
=> Gewerkschaftssekretärin Inge Schmidt besuchte die Veranstaltung.
Sie ist ein Profi. = Sie ist eine Profi
Heteros = Heteras (nach romanischem Muster)
Ich würde also gerne von euch wissen (Mädels und evtl. auch Jungs), wo ihr euch manchmal auf Grund der Sprache diskriminiert fühlt... wenn überhaupt. Und, wo euch das besonders aufgefallen ist.
Lohnt es sich, für eine Gleichberechtigung in der Sprache zu kämpfen, oder gibt es wichtigere Dinge zu tun?
Grenz es an eine Beleidigung, wenn z.B. männliche und weibliche Teilnehmer einer Vorstellung mit dem "männlichen Plural" begrüßt werden, oder sollte man sich nicht so viele Gedanken darüber machen? ("Guten Abend, sehr geehrte Bürger." vs. "Guten Abend, sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger.")
Fändet ihr es angebracht, die Sprache komplett zu ändern, also z.B. eine Art "femininen Plural" zu erschaffen ("Die meisten Sängerinnen des Jugendchores waren noch nicht im Stimmbruch.")?
Fragen über Fragen... und ich hätte gerne eure Meinungen, Ideen, usw.
edit: Was ich noch dazu gefunden habe:
ZitatAlles anzeigenEin total feminisierter Text sieht folgendermaßen aus:
Herr Meister und Frau Wegmüller sind unsere beiden ältesten Mitarbeiterinnen.
Für die männlichen Schülerinnen fällt heute die Turnstunde aus.
Die totale Feminisierung ist eine in erster Linie politische Antwort auf ein politisches Problem. Sie reagiert auf den Einwand, dass die teilweise Feminisierung zu "unerträglichen Schwerfälligkeiten" führe.
Sie ist einfach die konsequente Umsetzung der Idee, dass das ständige Miterwähnen der Männer unzumutbar ist.
Die totale Feminisierung ist der Versuch einer radikalen und konsequenten Sprachpolitik, die den Männern nicht nur auf die Nerven gehen, sondern ihren Nerv treffen will.
Erst die Erfahrung, nur mitgemeint zu sein, lässt manche Männer auf die Problematik aufmerksam werden. Auf Grund dieser Erfahrung sind Männer möglicherweise eher bereit, bei der Entwicklung einer für beide Geschlechter gerechten und bequemen Sprache mitzuarbeiten