[Fotostory] L.o.v.e.

Als Mom dann weg war, richtete ich den Tisch für das Mittagessen, da meine Schwester sicherlich großen Hunger haben würde, wen sie aufwachte. Wie immer.


Es dauerte auch nicht lange und wir saßen am Esstisch und aßen. Zum Nachtisch gab es Eis. Mom hatte uns schon vorgekocht und so mussten wir es nur noch auf die Teller häufen. Es schmeckte sehr lecker. Meine Mutter war eine hervorragende Köchin. Eigentlich hatte sie eine Ausbildung zur Köchin gemacht, doch dann wurde sie Bürokauffrau.


Es waren Ferien, doch da wir in der neuen Stadt noch niemanden kannten, wussten weder Marie noch ich, was wir machen sollten. Am Schluss kamen wir auf die Idee, mir mal eine neue Frisur zu machen. „Das willst du aber nicht im Ernst?“, sagte ich entsetzt. „Doch, wieso nicht? So bekommst du nie einen Typ ab.“, zischte Marie. „Wieso nicht?“, fauchte ich zurück. „Na, weil du so…doof aussiehst!“, sagte sie. „Das weiß ich auch.“ Meine Stimme wurde leiser. „Also, ich richte die Farbe, wir färben sie rot!“, beschloss sie. Ich sagte einfach nichts dazu.


„Oh, bitte, lass es gut werden!“, sagte ich leise, während Marie im Bad alles vorbereitete.
Dann rief sie auch schon. Was Mom wohl dazu sagen würde?, fragte ich mich. Schließlich machen wir das alles hinter ihrem Rücken. Langsam ging ich ins Bad. Es war ein komisches Gefühl mit Matschepampe im Haar rum zu laufen. Doch schließlich wuschen wir das Zeug wieder aus.

Und heraus kam das:

„Wow!“, sagte ich. Ich war angenehm überrascht, dass das so gut aussah. Und dann noch mit einem Zopf. „Danke!“, sagte ich zu Marie. Diese war jedoch nicht mehr da. Von allen Seiten schaute ich mich an. Ich sah guuuut aus.


Nach einer Weile ging ich in Marie's und mein Zimmer. „Du hast ’ne Mail!“, sagte Marie. War sie sauer? Ich ging zu meinem PC und schaute nach. „Oh, sie ist von Anna, ich soll dich grüßen.“ Keine Antwort erschien. „Was ist los?“, fragte ich, dabei schaute ich sie komisch an. Sie gab mir keine Antwort. Also schloss ich daraus, dass sie nicht reden wollte.

Schnell schrieb ich Anna zurück. Mir war langweilig. „Wollen wir ins Kino gehen, oder vielleicht shoppen?“, fragte ich leise. Marie schien nicht gerade gute Laune zu haben und antwortete mit: ‚NEIN!’ Also beschloss ich, alleine zu gehen. Ich wollte nicht den ganzen Tag zuhause sitzen und nichts tun. Ich suchte im Internet einen Film heraus und bestellte gleich 2 Karten. Vielleicht wollte Marie ja doch noch mitgehen. Und neue Kleider könnte ich dann auch gleich kaufen. Ja, so würde ich es machen und dann könnte ich am Abend auch gleich noch auf Mutters Zug warten. Da sie keine größeren Strecken mit dem Auto fahren möchte, nahm sie nämlich meistens den Zug.

Und wie ich gedacht hatte, kam Marie auch mit. Zumindest bis jetzt. Ihre Laune hatte sich nicht groß gebessert, aber das war mir im Großen und Ganzen egal. Hauptsache war, dass ich nicht alleine ins Einkaufszentrum gehen musste. Die Fahrt dauerte nicht lange und wir waren schnell dort.

Der Film hieß "Fluch der Karibik". Es war der 3. Teil meiner Lieblingsfilmserie. Jack stand gerade am Strand und zählte die Leute ab. Johnny Depp war mit Abstand der beste Schauspieler in diesem Film, fand ich. Marie sah das mal wieder anders. Sie mochte Orlando Bloom lieber.

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„Und wie fandest du den Film?“, fragte sie. „Gut!“, sagte ich. „Am besten fand ich die Stelle, als…“, wollte ich erzählen, doch Marie unterbrach mich. „I-Ich muss dann auch mal wieder los. Ich bin mit einer Freundin verabredet!“, sagte sie und schon war sie weg. Was hatte sie denn jetzt schon wieder vor?’, wollte ich wissen, doch irgendwas hinderte mich daran, ihr nachzugehen.

Nach einer Weile hatte ich mich auch schon von dem Sessel losgerissen und fand mich im Kleidershop wieder. Dieser hieß ‚Downtown’. In diesem Shop hatte ich auch in der alten Stadt meine Kleider gekauft. Allerdings hatte ich nie viel Geld und so konnte ich mir nur einzelne Kleidungsstücke kaufen.

Diesmal konnte ich mir jedoch mehr kaufen. Ich schnappte mir gleich 2 Röcke, eine Hose, 2 Tops und noch mehr. Vor allem Ohrringe und Ketten hatte ich mir gekauft.
Ich wollte gerade zur Kasse gehen, als ich diesen Jungen bemerkte. Er war wohl auch einkaufen, denn er hatte eine Hose und ein T-Shirt in der Hand. Er hob das Shirt an sich. Mann, sah der vielleicht gut aus. Es war ein schwarz-rotes "Green Day"-Shirt und eine Hose und Chucks. Ich liebe Chucks. Hab' selber zuhause ein paar. Danach schnappte er sich noch ein paar andere Sachen und ging zur Kasse. Er warf mir einen kurzen Blick zu. Zum Dahinschmelzen.

Er bezahlte und dann war er auch schon weg. Leider. Aber ich durfte mich jetzt nicht ablenken lassen. Ich hätte sowieso keine Zeit für einen Freund. Und außerdem hat er bestimmt eine Freundin. Immerhin hat er ein Mädchenoberteil gekauft.

Schnell ging ich zur Kasse und bezahlte. Die Verkäuferin schaute mich grinsend an. „Bist du neu hier?“, fragte sie. Sie war wohl in meinem Alter, denn sie erzählte mir, dass sie einen Nebenjob machen musste, damit sie sich das College leisten konnte. Ich war ja kein schlechter Mensch, drum hörte ich ihr zu, bis sie fertig war. Endlich, dachte ich und schaute auf die Uhr.

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Ich hatte noch eine halbe Stunde bis der Bus fuhr und so setzte ich mich auf eine Bank und dachte nach. Zuerst über die Schule, wie wohl die Menschen dort sind. Ob sie mich mögen würden oder eher nicht. Ich wusste es nicht. Irgendwie ging mir der Junge nicht mehr aus dem Kopf.

Als ich raus kam, war es schon dunkel. Langsam setzte ich mich auf eine Bank und wartete, bis der Zug kam. Meine Mom würde sicher alleine heimfinden, dachte ich und stieg mit gutem Gewissen, einen schönen Tag gehabt zu haben, ein.

[Zurück zu Nico.]

Mann, sehe ich toll aus, dachte ich, als ich in den Spiegel schaute. Ich liebe Green Day, das ist eine geniale Band. Nun stand ich seit einer Minute vor dem Spiegel und starrte auf mein tolles Shirt, meine neuen Hosen und meine tollen, brandneuen Chucks.

Nach einer Weile bekam ich jedoch Hunger und ging in die Küche, um was Essbares zu suchen. Mann, hatte ich einen Kohldampf. Der Tag war lang, das Shoppen teuer und die Heimfahrt langweilig gewesen. Voller Gier holte ich die Packung Milch aus dem Kühlschrank und machte mir Müsli.

Langsam aß ich das Müsli auf. Ich dachte immer während dem Müsliessen, also wieso nicht jetzt auch?, fragte ich mich. Aber ich wusste nicht über was. Sonst hatte ich immer an Kathy gedacht. Doch jetzt sind wir schon seit einer Woche und einem Tag getrennt. Ich habe sie auch schon fast vergessen.

Fast.

Ich habe sogar schon vergessen, wie sie neben mir niederkniete, um ein Buch zu suchen. Es war meistens das, was ich gerade las. So mussten wir immer lächeln, wenn wir mal wieder die gleichen Interessen hatten. Oft band sie sich ihre wunderschönen Haare nach hinten, damit keine in ihr Gesicht fielen. Und meistens hatte sie ihre Lieblingsstiefel an. Sie hatte sie sich so sehr gewünscht und sich wirklich sehr gefreut, dass ich sie ihr zum Geburtstag geschenkt hatte.

Aber wie gesagt, ich denke fast nicht mehr an sie, glaube ich zumindest.

Auch nicht mehr daran, wie sie versucht hattte, meinen Bruder zu verführen. Nein, das hab ich auch schon vergessen, glaube ich. Hoffe ich.

Der hatte sie sowieso immer weggestoßen. Von daher
brauchte ich daran nicht mehr denken. Aber was soll ich dann denken?
Ach, ich weiß, was: Heute war im Einkaufszentrum ein Mädchen, sie war nicht sehr toll gekleidet und ,keine Ahnung warum, ich fand sie auch nicht besonders hübsch, doch sie hat das gleiche Oberteil gekauft, wie Kathy hatte. Ich glaube aber, ihr würde es besser stehen, bei Kathy hat bei diesem Oberteil zu viel Haut rausgeguckt. Nein, das konnte ich nicht verantworten, also hat sie es verschenkt.
Zum Glück. Jeder Junge hätte ihr hinterher geglotzt.

Irgendwie hatte ich gerade Lust zu baden.
Also stieg ich in unseren Whirlpool und genoss das Wasser.
Gerade, als ich fast am einschlafen war, kam mein Bruder hinzu.

Ich bemerkte nicht, dass er auch dazu kam, denn meine Augen waren geschlossen und das Blubbern war viel zu laut. Nach einer Weile wurde es ihm wohl zu langweilig. Er nahm meinen Kopf und tunkte ihn unter Wasser.

Langsam hob ich meinen Kopf an und schaute meinen Gegenüber seelenruhig an. Jedoch mit einem Blick, der dem des Todes glich.

„Was denn?“, sagte er, „Ich war das echt nicht.“ Was für eine dreiste Lüge, dachte ich. Ich schaute auf meine Hand und dann zu Daniel. „Ich muss jetzt sowieso raus!“ Mit diesen Worten verließ ich das Bad. Natürlich zog ich wieder mein "Green Day"-T-Shirt an. Das durfte nicht fehlen.

„Marie, du hast HAUSARREST!“, schrie sie schon fast. „Wieso, verdammt?“, fragte diese noch frech drein. Ich konnte das nicht mehr mit ansehen. Und zu aufgeregt zum Schlafen war ich jetzt auch. Also beschloss ich mich umzuziehen. Und um zu schauen, was ich morgen in der Schule anziehen werde.
Langsam ging ich durch unsere kleine Küche in das Schlafzimmer meiner Mutter. Unsere Wohnung war nur sehr, sehr klein. Insgesamt waren es 5 Zimmer.
Bad, Küche, Wohn-Esszimmer, Marie und mein Zimmer und Mom’s Zimmer.
In ihrem Zimmer stand auch der Kleiderschrank von uns, da in dem Zimmer, das wir bewohnten, kein Platz mehr war.

Ich zog das Top an, das ich heute gekauft hatte und eine Hose, die ich ebenfalls heute erstanden habe. Draußen wurde es schon wieder einigermaßen heller. Das lag aber auch teilweise an den Straßenlampen.

Ich kam in unser Zimmer. Eine Wand war in der Mitte, damit man meinen Teil und Maries Teil des Zimmers erkennen konnte. „Alles okay?“, fragte ich mit einem Lächeln. Noch nie war ich glücklicher, sie zu sehen. „Ganz gut, mit der Ausnahme, dass ich jetzt 3 Wochen Hausarrest hab.“, gab sie zur Antwort. „Du siehst hübsch aus“, sagte ich. „Warst du beim Friseur?“, fragte ich dann noch. „Und neue Klamotten hast du auch.“ Diese Erkenntnis stammte auch von mir.
„Ja, beides“, lächelte sie. „Hab ich heute gekauft und machen lassen“, sagte sie.

„Hast du auch neue Klamotten?“, fragte sie. Es war ihr aufgefallen. Toll. „Ja. Schön, nicht?“, fragte ich leise. „Ja, das Oberteil hat eine Freundin von mir auch.“
Sie lächelte. „Wie heißt sie denn?“, fragte ich. „Kathy ist ihr Name. Ich stell sie dir mal vor, sie ist sehr nett.“ – „Okay. Ich freue mich“, sagte ich.