Liebe Innad,
wow was für eine Fs, ich bin hin und weg. Also so wie du den Entzug beschrieben hast, einfach Klasse!:applaus:applaus:applaus
Da haben die beiden ja wirklich die Hölle durchgemacht und ich bewundere das Durchhaltungsvermögen von beiden. Jess der Zeitweise mehr Tot wie lebendig war und wünsche dass ihn der Tod holen würde, so dreckig ging es ihm. Tessa hatte ihn alles gegeben was sie konnte, ihn gehalten wenn er aufgeben wollte. Das du an Hand der Bilder uns zeigst, wie beschissen es Jess bis jetzt ergangen ist, war so was von toll. Man konnte richtig mitfühlen durch welche Szenarien so ein Entzug abgeht und man kann Jess jetzt noch besser verstehen, warum er das zu erst nicht wollte.
Aber noch haben sie es nicht überstanden und das sie Tessa Rat geholt hat, war richtig.
Es kann doch für Jess aber auch für sie noch gefällig werden.
Ich drücke beiden fest die Daumen, dass sie es gemeinsam durchstehen.
Ich freue mich schon sehr über die Fs und kann diese kaum erwarten.:)
Bis dann!:wink
[Fotostory] Tiefer als der Schmerz
-
-
@Dani04: Oh, danke für diesen superlieben Kommi! :kussDas freut mich total, denn ich bin für das Feedback echt dankbar. Was Du zu Ryan-Allie und Jess-Tessa schreibst, empfinde ich übrigens genauso. Natürlich sind die Situationen und die geschichten dahinter total verschieden, aber dieses verzweifelte ist auch da. Unsere Frauen kämpfen sozusagen um ihre Männer und niemand weiß, ob sie den Kampf gewinnen
Da ist schon eine gewisse Parallele da, das ist richtig!
Mit den Updates werd ich hoffentlich bald noch was schneller sein, hab die Tage einen Rappel gehabt und etliche Kapitel vorfotografiert
@Llyna: Danke für diesen tollen Kommi! Dass auch Dir die Bilder so gefallen, macht mich unglaublich stolz, ich kann nur immer wiederholen, dass das nicht gerade meine Königsdiziplin ist
Was Du zu Jess` Entzugsmethodik schreibst, kann ich nur unterschreiben! Das in Eigenregie zu machen, ist nicht nur ziemlich unvernünftig, sondern total!!! unvernünfitg und hochgradig gefährlich.
Schließlich ist Heroin mit die stärkste Droge, die man dem Körper antun kann. Das einfach so abzusetzen kann sehr schnell tödlich enden, auch noch viele Tage später.
Ob die beiden sich also erholen können, ist erstmal die große Frage. Noch ist es nicht vorbei....@inesnhnsch: Danke auch für Deinen lieben Kommi und danke vor allem, dass Du immer so treu kommentierst, das weiß ich total zu schätzen *knuddel*
Das mit den Bildern von Jess´ Visionen war auch wirklich dazu, mal ein wenig zu verdeutlichen, wie schlimm so ein Entzug ist, auch wenn das vermutlich nicht alles ganz an der Realität dran ist, habe ich versucht, mich doch mgl nah - sofern das ein Laie eben kann - daran zu halten.
Dass noch nicht alles durchgestanden ist, ist natürlich klar. Aber einen wichtigen Schritt haben beide geschafft.
@ALL: Heute kommt nur eine ganze kleine FS - aber besser als gar keine, oder? -
Kapitel 36
Versteckspiel
Nach sechs Tagen schien es Jess am Morgen endlich besser zu gehen. Er hatte die ganze Nacht fast ungestört durchgeschlafen und als Tessa und er erwachten, sah er verhältnismäßig frisch und ausgeschlafen aus, was Tessa einen Seufzer der Erleichterung abrang.
„Wie geht es dir?“ fragte sie leise und schmiegte sich vorsichtig an ihn.
„Besser“, erwiderte er langsam und warf ihr einen Blick zu. „Und dir?“
Alleine dass er diese Frage an sie richtete, bewies Tessa, dass er zumindest vorerst über das Schlimmste hinweg sein musste.
„Gut, wenn es dir besser geht“, antwortete sie.
„Was macht dein Gesicht?“ erkundigte er sich besorgt. Sie lächelte.
„Nicht mehr der Rede wert. Es verheilt allmählich.“
Sie richteten sich beide in den Kissen auf und lagen einen kleinen Moment stillschweigend nebeneinander, bis Jess sagte: „Sag mal, Tessa… was ich mich gerade frage… was ist mit deiner Arbeit? Müsstest du nicht eigentlich arbeiten gehen?“
Tessa lächelte ihn an.
„Nein, ich war doch so krank, hatte die Grippe, ich bin schon lange krank geschrieben. Und als ich dich vorige Woche nicht gefunden habe, bin ich noch einmal zum Arzt und habe mich weitere zwei Wochen krankschreiben lassen. Ich hätte keine ruhige Minute gehabt, bevor ich dich nicht gefunden hätte. Und da die Grippe recht schwer war, hat er mich anstandslos noch einmal zwei Wochen aus dem Verkehr gezogen. Ich war jetzt schon fast fünf Wochen nicht mehr im Büro… aber nächste Woche bin ich auch noch krankgeschrieben, danach muss ich aber auf alle Fälle wieder gehen. Aber ich hoffe einfach, dass du bis dahin das Gröbste überstanden hast… oder?“
Jess sah sie an und nickte kurz. „Ich denke, ja. Und dir geht es wirklich gut? Du sagst, du warst vorher sehr krank…“
„Mir geht’s gut, Jess“, erwiderte Tessa schnell. „Mach dir keine Gedanken um mich. Ich bin sehr froh, jetzt noch krankgeschrieben zu sein… mit diesem Gesicht könnte ich ohnehin nicht aus dem Haus. In einer Woche wird auch das abgeheilt sein.“
Sie lächelte. „Ich bin sehr stolz auf dich.“
Jess lächelte ebenfalls, jedoch zurückhaltend.
„Es ist noch nicht vorbei, Tessa…“
„Ich weiß“, erwiderte diese schnell. „Aber dass du bis hierhin gekommen bist, verdient den allergrößten Respekt. Und den Rest schaffen wir auch noch! Das wäre doch gelacht, oder?“
Jess sah sie liebevoll an. „Ich hab das nur dir zu verdanken. Weil du bei mir warst…“
Er zog sie dicht an sich und küsste sie zärtlich.
„Ich weiß durchaus, welch eine Belastung das für dich gewesen sein muss und immer noch ist…“
„Ich würde alles dafür tun, dich von den Drogen los zu bekommen“, sagte Tessa schnell. „Das weißt du! Ich bin dir sehr dankbar, dass du es für uns versuchst! Ich weiß jetzt, wie sehr du leidest… zumindest hab ich eine Vorstellung davon.“
Sie sah ihn traurig an. „Aber das ist jetzt bald vorbei, Jess… bald geht es dir wieder gut und wir werden ein neues Leben anfangen. Wie das alles gehen soll, ist mir noch nicht wirklich klar…. aber wir werden schon einen Weg finden. Wenn wir das hier geschafft haben, kann uns nichts mehr aufhalten.“
Jess lächelte. „Wenn du es sagst….“
Und er zog sie wieder dichter an sich und begann, sie leidenschaftlicher zu küssen.
„Du riechst so gut…“, flüsterte er zärtlich in ihr Ohr. Sie spürte, wie seine Hände langsam unter ihren Schlafanzug wanderten und schauderte wohlig zusammen.
So nah war er ihr noch nie gekommen – wie auch, waren sie doch in all den Monaten immer von Menschen umgeben gewesen.
Nach diesem Moment hatte sie sich so lange gesehnt – und so lange nicht darauf zu hoffen gewagt…
Ein schrilles Klingeln ließ beide ruckartig auseinander fahren.
„Was war das?“ Jess sah Tessa verwirrt an.
„Die Klingel!“ stieß Tessa hervor und sprang mit einem Satz aus dem Bett und zog den Vorhang ein Stück zur Seite.
„Oh mein Gott!“ drang es aus ihrem Mund.
„Was ist los? Was ist denn?“ rief Jess nervös und sprang ebenfalls aus dem Bett, um zum Fenster zu gehen und hinauszulugen, doch Tessa versperrte ihm den Weg und rief schneidend. „Nein! Geh nichts ans Fenster!“
Dann rannte sie hektisch zum Kleiderschrank, um in Windeseile einige Kleider herauszuzerren und überzustreifen.
„Tessa! Was… was ist denn los? Wer ist das?“ fragte Jess wieder, doch Tessa schüttelte nur den Kopf und stolperte eilends zur Tür.
„Bitte bleib hier drinnen und versuche, dich nicht zu mucksen!“ rief sie ihm zu und warf ihm einen gehetzten Blick zu. Als sie seine fragenden Augen spürte, schluckte sie, stockte einen Moment und rief dann nur noch schnell: „Ich erklär es dir später…. bleib nur hier drinnen, bitte … und sie leise…!“
Mit diesen Worten ließ sie die Schlafzimmertür hinter sich ins Schloss fallen und eilte zur Haustür.
Fortsetzung folgt! -
Hey Innad!
Damit du bescheid weißt, ich bin immernoch Leserin von beiden Storys, aber ich finde irgendwie nie Zeit komments zu shreiben!
Ich finde es klasse das Jess jetzt einen Entzug macht, und ich hoff er schaffts. Wer wohl geklingelt hat?
Niklas? Tessas Eltern? Manno immer hörst du an der spannendsten Stelle auf!
*auch jetzt leider net viel Zeit hat*
LG
Luxa -
Hallö Innad.
Was bist du doch gemein... Da lässt du das einfach an der Tür klingeln, wo es gerade spannend wird.
Na gut, jetzt aber ernsthaft. Es gefällt mir, dass sowohl Jess, als auch Tessa schon so gut geht, dass sie sich endlich den schöneren Dingen einer Beziehung hingeben können. Gerade jetzt scheinen beide das zu brauchen. Jess, weil er so viel leiden musste und das nicht nur körperlich. Tessa, weil sie so viel Unbekanntes/Schreckliches in der letzten Zeit durchgemacht hat.
Wirklich zu schade, dass es so plötzlich zu ende sein musste. Tessas Reaktion kann ich aber nachvollziehen, denn einfach ist es sicher nicht zu erklären, warum sie noch Verletzungen im Gesicht hat und vor allem was der junge Mann in ihrer Wohnung macht.So und jetzt bin ich gespannt, wer da klingelt.
Ganz liebe Güße
Llyn -
Hallo Innad,
zum Glück ist Tessa noch Krankgeschrieben, das erspart ihr unangenehme Erklärungen, denn wie nach einem Treppensturz sieht ihr Gesicht ja nun nicht gerade aus und die anderen hätten bestimmt geahnt das ihr Gesicht Bekanntschaft mit einer Faust machte.
Ich freue mich dass die beiden Mal richtig schlafen konnten, war auch mehr als nötig. Ja leider ist es auch noch nicht überstanden, da hat Jess schon recht, aber meine Hoffnung das sie es Packen wird von Mal zu Mal größer.
Aber wehr mag jetzt wohl gekommen sein? Ich ja sehr neugierig bin.
Ob jemand bei Tessa einen Krankenbesuch macht oder ist es sogar ihre Mutter?
Na da bin ich drauf gespannt und ob dieser Jemand merkt das Tessa nicht alleine ist?
Wie immer eine tolle Fs und ich muss bald wissen wer da gekommen ist.;)
Bis dann!:) -
Luxa: Ich weiß ja, dass DU gerade Stress hast und auch was krank warst, darum keine Bange, ich dacht mir schon, dass Du nur nicht zum Kommi Schreiben kommst
@Llyna: Du hast recht, Tessa kommt schon in Erklärungsnot, je nachdem, wer da vor der Tür steht!
Dass ihnen die Nähe gegönnt ist, sehe ich auch so... aber NOCH ist es nicht so weit
Danke für Deinen Kommi!@ineshnsch: Hihi, keine Angst, heute erfährst Du, wer kommt. Und wie Tessa ihre Verletzungen erklären will, ist natürlich so eine Sache. Ob man wirklich sieht, dass es nicht von einem Sturz kam?
Du wirst es sehen!
Danke für Deinen Kommi! -
Kapitel 37
Überraschungsbesuch
Tessa schlug gehetzt die Schlafzimmertür hinter sich zu und blieb einen Moment zögernd stehen, um gleich darauf entsetzt festzustellen, dass sie tatsächlich für zwei Sekunden mit dem Gedanken gespielt hatte, den Schlüssel im Schloss umzudrehen und Jess erneut einzuschließen. Dabei hatte sie diesmal keinerlei Recht dazu. Scham stieg in ihr auf, doch das erneute, drängende Klingelgeräusch ließ sie diese Gedanken beiseite schieben und zur Gegensprechanlage hetzen.
Einen kleinen Moment zögerte sie noch einmal. Sollte sie wirklich aufmachen? Aber ihr blieb keine andere Wahl.
„Komm hoch, Mutter!“ rief sie in das Telefon der Gegensprechanlage und drückte gleichzeitig auf den Summer.
Sie öffnete die Wohnungstür und blieb wartend in der Küche stehen. Hier war sie noch nahe genug am Schlafzimmer, um zu bemerken, wenn Jess sich entgegen ihrer Bitte doch rührte, und doch weit genug weg, um ihre Mutter nicht auf die Idee zu bringen, aus irgendwelchen Gründen direkt dort hinein zu spazieren.
„Um Gottes Willen, Teresa, wie siehst du denn aus?“ rief ihre Mutter aus, als sie in die Küche kam und starrte ihre Tochter ernst an.
Im Eifer des Gefechtes hatte diese tatsächlich ihre deutlich sichtbaren Spuren im Gesicht vergessen! Tessa biss sich auf die Lippe und verfluchte sich innerlich dafür, nicht wenigstens noch Zeit für etwas kaschierendes MakeUp gehabt zu haben.
Doch nun musste sie sich etwas einfallen lassen. Natürlich hätte sie die Möglichkeit gehabt, ihrer Mutter die Türe nicht zu öffnen, aber diese besaß einen Haustürschlüssel und immerhin hatte Tessa sich schon seit Tagen nicht mehr zu Haus gemeldet… wer konnte schon sagen, ob ihre Mutter nicht einfach heraufgekommen wäre, um nach dem Rechten zu sehen… und sie und Jess dann unweigerlich gefunden hätte…?
„Ich… ich bin gestürzt“, stieß sie schnell hervor, als sie den leicht entsetzten und fragenden Blick ihrer Mutter auf sich spürte.
„Gestürzt?“ Ihre Mutter verzog fragend das Gesicht.
„Ja, weißt du…“, in Tessas Kopf überschlugen sich die Gedanken in dem Versuch, eine halbwegs vernünftige Erklärung für ein derartiges Aussehen zu bekommen. „Ich bin auf der Treppenstufe vorne ausgerutscht und so unglücklich gefallen, dass ich mir das Auge angestoßen habe… am nächsten Tag war alles blau… auf die Lippe hab ich mir auch gebissen dabei, es hat ganz schön geblutet. Und irgendwie hat es auch meine Wange erwischt. Ich fürchte, die Treppe war vom Schnee nass – da muss ich ausgerutscht sein…!“
Ihre Mutter sah sie einige Sekunden prüfend an, fast so, als denke sie über die Worte ihrer Tochter nach. Tessas Herz hatte begonnen, ihr bis zum Halse zu schlagen. Was, wenn ihre Mutter ahnte, dass ein einfacher Treppensturz nur schlecht solche Verletzungen hervorrufen konnte? War die Handschrift einer Gewalttat nicht allzu deutlich sichtbar?
„Das geht so nicht!“ rief ihre Mutter da mit strengem Ton aus und Tessa zuckte erschrocken zusammen und sah sie ängstlich an.
„Ich werde das sofort dem Hausverwalter sagen, das ist gemeingefährlich, die Treppen im Winter in einem derartigen Zustand zu lassen! Schließlich haben wir als Eigentümer der Wohnung ein Recht darauf, dass man sich um so etwas kümmert!“
Tessa sah sie einen Moment verständnislos an und wusste dann nicht, ob sie aufgrund der Einfachheit ihrer Mutter lachen oder weinen sollte. Zum einen war sie froh, sie so schnell und leicht getäuscht haben zu können – aber auf irgendeine Weise tat es auch weh…
„Du hast dich einige Tage nicht gemeldet“, sprach ihre Mutter jetzt weiter. „Und Doktor Arnfeldt hat mir gesagt, dass es dir offenbar letzte Woche noch nicht ganz gut ging und du noch nicht zur Arbeit konntest? Hast du ihm von dem Sturz erzählt? Wieso hast du denn nicht angerufen?“
„Ach – so schlimm war das ja nicht, Mama… ich bin nur ganz froh, dass mich so niemand sehen muss“, sagte Tessa mit einem schiefen Lächeln. „Und ich habe mich schon… ein wenig auf die Uni vorbereitet und bin auch noch etwas müde, offenbar von der Grippe, irgendwie bin ich nicht zu viel gekommen…“
„Nun – dann ist es ja gut, ich dachte schon, ich müsse mir wieder Sorgen um dich machen“, erwiderte ihre Mutter rasch. „Tut mir auch leid, dass wir uns nicht früher bei dir melden konnten, aber wir haben zurzeit so viel zu tun. Dein Vater ist schon wieder für fünf Tage nach Singapur geflogen und ich bin in den letzten Tagen nicht vor zehn Uhr abends aus dem Geschäft gekommen. Stell dir vor, Annemarie hat sich auch krankgemeldet und du kannst dir ja ausmalen, wie sich das ausgewirkt hat…“
Schnell war Tessas Mutter so damit beschäftigt, ihrer Tochter von ihren geschäftlichen Problemchen zu erzählen, dass offenbar sowohl Tessas Blessuren als auch alles anderen vergessen waren.
Immer wieder lauschte Tessa angespannt in Richtung Schlafzimmer, aber es war mucksmäuschenstill – hätte sie es nicht gewusst, wäre sie selbst im Zweifel gewesen, ob Jess noch dort war.
Sie versuchte, den Redeschwall ihrer Mutter zu unterbrechen, indem sie sagte. „Du Mama – ich… äh… ich wollte eigentlich gerade ein bisschen an die frische Luft gleich… mir fällt die Decke auf den Kopf…“
„Oh – Tessa, ich würde wirklich gerne mit dir einen Kaffee trinken gehen, aber ich hab gar keine Zeit…“, sprang ihre Mutter auch sofort darauf an.
„Macht nichts“, erwiderte Tessa schnell. „Ich sollte mich wohl ohnehin besser nicht in einem Café blicken lassen, wo ich doch noch nicht richtig gesund bin. Aber nächste Woche bin ich wieder arbeiten und bald beginnt schon die Uni, bis dahin bin ich wieder voll einsatzfähig“, fügte sie schnell hinzu, bevor ihre Mutter Bedenken und Sorgen über ihre Zukunft zu äußern gedachte.
„Gut, Tessa – dann werde ich mal wieder gehen, aber vorher habe ich noch etwas für dich“, sagte ihre Mutter und drehte sich nach der Tüte um, die sie beim Hereinkommen auf den Boden gestellte hatte. Aus dieser zog sie ein hübsch verpacktes Geschenk und hielt es Tessa strahlend entgegen.
„Hier schau mal – ich bin in der Stadt daran vorbeigegangen und dachte sofort, das wäre etwas für dich!“
Tessa starrte den Karton einen Moment unsicher an. Irgendwie war es wohl schon immer so gewesen, dass die fehlende Zeit und Fürsorge seitens ihrer Eltern meist in Geschenken und Nettigkeiten ihren Ausgleich zu finden versucht hatten.
Dennoch freute sie sich – denn war nicht auch das ein Zeichen von Aufmerksamkeit, von Kümmern und in irgendeiner Form auch von Liebe?
Lächelnd nahm sie das Päckchen darum entgegen und sagte: „Oh vielen Danke, Mutter… ich schau es mir nachher in Ruhe an.“
„Gut, Tessa – ich gehe wieder! Kommst du am Wochenende zum Essen?“
Tessa zögerte. „Ich… ruf dich noch mal an.“
„In Ordnung! Machs gut und pass bitte besser auf, wo du hintrittst… du siehst fast aus, als habe dich jemand verprügelt.“ Ihre Mutter zwinkerte, während Tessa bleich wurde – doch dies bemerkte sie nicht. -
Mit einem beklommenen Gefühl schloss Tessa eine Minute später die Tür hinter ihrer Mutter. Sie ging zum Fenster und beobachtete, wie diese in ihr Auto stieg und davonfuhr. Dann öffnete sie langsam und mit einem unwohlen Gefühl die Tür zum Schlafzimmer.
„Keine Gefahr mehr im Verzug“, versuchte sie mit einem schiefen Lächeln zu scherzen.
Jess trat ins Wohnzimmer und sagte langsam. „Wer war das?“
„Das… war meine Mutter“, erwiderte Tessa beklommen.
„Aha… deine Mutter also.“
Jess´ Ton klang gereizt und Tessa spürte ein unschönes Gefühl im Magen aufsteigen.
„Jess… es tut mir leid, aber… wenn sie dich hier gesehen hätte… du kannst dir gar nicht vorstellen, was dann los gewesen wäre“, versuchte sie zu erklären.
„Ach – was denn?“ erwiderte er provozierend. „Hätte sie dann die Polizei gerufen? Hätte sie dann gedacht, der böse Junkie-Freund ihrer Tochter habe sie verprügelt und ihr Leid zugefügt, weil das ja so gut zu seinem Image passt?“
Tessa schluckte. „Ich… nein… sie hätte mich mit Fragen gelöchert… wer du bist und was du hier machst…“
Im selben Augenblick, als sie es ausgesprochen hatte, wurde Tessa klar, dass dies nicht gerade dazu beitragen würde, die Situation zu retten.
„Wie…“, stammelte Jess.„Tessa… sag mal… du hast ihnen nie von uns erzählt, oder? Stimmt das? Du hast niemanden von uns erzählt, hab ich recht?“
Tessa seufzte und starrte auf die Holzdielen unter ihren Füßen.
„Du musst das verstehen, Jess“, erwiderte sie dann leise und zaghaft. „Das hat nichts mit dir zu tun, nichts mit uns – nur damit, dass meine Eltern und meine alten Freunde verbohrte Hohlköpfe sind, die nicht verstehen, was du mir bedeutest und was für ein guter Mensch du eigentlich bist…“
„Ein guter Mensch, der dir viel bedeutet, für den du dich aber immer geschämt hast und wahrscheinlich immer schämen wirst!“ rief Jess aufgebracht.
„Jess… ich…“
„Kannst du dir vorstellen, wie ´schön´ es sein muss, sich in der Wohnung seiner Freundin zu verstecken, vor ihrem Umfeld, weil sie sich für dich schämt? Tessa – ich hätt das nicht von dir gedacht! Natürlich weiß ich, dass es nicht einfach ist! Aber wie sollen wir eine gemeinsame Zukunft haben, wenn du es nicht schaffst, zu mir zu stehen – mich im Gegensatz dazu sogar versteckst?“
Tessa schluckte betroffen.
„Jess… alles zum rechten Zeitpunkt“, versuchte sie ihn dann zu beruhigen. „Was meinst du, wie es für sie gewesen wäre, dich jetzt und hier in diesem Zustand zu sehen? Ich meine…“
„Darum geht es nicht!“ rief Jess aus. „Du hast ihnen all die letzten Monate offenbar auch nicht von uns erzählt… oder?“
„Nein… ich hab einem alten Freund von uns erzählt und er hat mich darauf fallenlassen!“ sagte Tessa. „Und meine Eltern wären wohl durchgedreht … aber das ist nicht MEIN Denken, Jess… ich kann doch nichts für mein Umfeld…!“
„Nein, das kannst du wirklich nicht!“ sagte Jess. „Aber du kannst aus ihnen herausstechen – und das habe ich von dir immer felsenfest geglaubt. Dass du unsere Freundschaft und später sogar unsere Liebe monatelang vor deinem Umfeld verheimlichst wie etwas, das niemand sehen und hören darf, weil es so blamabel, dreckig… wertlos…! … ist… das hätt ich von dir niemals erwartet!“
„Jess….“, erwiderte Tessa, fast flehend. „Es tut mir leid… aber das hat nichts mit meinen Gefühlen für dich zu tun, versteh das doch…“
Doch Jess schüttelte den Kopf. „Oh doch – das hat es, Tessa. Und das müsstest du eigentlich wissen.“
Er sah sie traurig an, dann verzog er das Gesicht fast verächtlich und ungeduldig, winkte ab und sagte leise. „Aber das ist jetzt auch egal...“
Und mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand in Richtung Schlafzimmer, wo er die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zuschlug.
Fortsetzung folgt. -
Hallo Innad,
also kam ihre Mutter vorbei und war doch sehr geschockt als sie so ihre Tochter sah.
Ich musste richtig schmunzeln wie Tessa ihren angeblichen Unfall erklärt hatte und das ihre Mutter den Hausverwalter die Schuld gab.:rolleyes
Und wieder konnte sie sich so schön rausreden, naja ihre Mutter hat halt tausend sahen im Kopf. Obwohl ihr schon aufgefallen ist, das Tessa eher so aussieht als würde man sie verprügelt haben. Doch sie traut ihre Tochter schon und somit ist dieser Besuch doch nicht all zu schlimm geworden. Nur Jess hat damit sehr zu kämpfen, dass er sich wie ein Krimineller verkriechen sollte. Ich kann ihn gut verstehen, zumal er emotional eh durch seinen Entzug geschwächt ist. Doch wenn er auch in einer gewissen Weise Recht hat, sind seine Anschuldigung Tessa gegenüber nicht fair. Denn so wie Tessas Familie von Menschen wie Jess nicht viel wissen und nichts wissen wollen, so wird auch Jess nicht wissen zu was besorgte Eltern in der Lage sein können. Sie hätten bestimmt für gesorgt das Tessa Jess nicht mehr sieht und das hätte beiden nicht geholfen. Tessa hat soviel für Jess riskiert und für alles gibt es eine bestimmte Zeit.
Aber Jess ist Momentan noch nicht übern Berg und sicherlich wird er es wieder bereuen was er gesagt hat. Doch ich habe jetzt große Angst dass er wieder rückfällig wird, das darf einfach nicht passieren.:(
Wie immer war das eine tolle Fs und die Bilder sind dir gut gelungen.
Mit Anspannung und etwas Furcht, warte ich auf die nächste Fs.
Bis dann!:) -
Hallö Innad.
Aha, ihre Mutter war also der Störenfried. Ja, seiner Mutter sollte man doch aufmachen, wenn sie an der Tür klingelt. :rolleyes
Einerseits muss man ja sagen, dass es gar nicht so schlecht ist, dass ihre Mutter so einfach von einem Treppensturz zu überzeugen ist. So bleibt ihr wenigstens das mühsame Erklären erspart und die darauf sicher folgende Standpauke über ihre Unvernunft. Andererseits wirft es nicht gerade ein gutes Bild auf ihre Mutter, nicht zu erkennen, dass ihre Tochter nicht gestürzt ist. Das zeugt in meinen Augen davon, dass Tessas Mutter nicht gerade eine gute Mutter ist. Gut, sie kümmert sich um sie, aber wirklich die Mühe hinter die Fassade zu schauen macht sie sich nicht. Sie kennt ihre Tochter gar nicht und das ist wohl nicht nur in den letzten Wochen so gewesen. Eigentlich ziemlich traurig.
Soviel zu ihrer Mutter... Nun zu Jess. *g*
Seine Reaktion war wohl vorherzusehen. Natürlich gefällt es ihm nicht, dass Tessa ihn wegsperrt, damit ihre Mutter nichts von ihm mitkriegt. Natürlich ist er sauer und enttäuscht, dass ihre Familie nichts von ihm weiß. Unter anderen Umständen kann ich es auch verstehen, aber es ist nun mal so, dass Tessas Familie nicht verstehen könnte, warum ihre Tochter mit Jess zusammen ist. Das er Tessa wieder nicht die Chance gibt zu erklären, warum sie nichts erzählt hat, kommt hoffentlich nur, weil ihm der Entzug noch zu schaffen macht. Aber gut ist es schon, dass er sich ins Schlafzimmer zurückzieht und nicht die Wohnung verlässt. Das lässt doch hoffen, dass die Beiden das wieder hinbiegen können.Ich freu mich auf die nächste Fortsetzung.
Ganz liebe Grüße
Llyn -
@ineshnsch: Ich denke, man kann beide Seiten verstehen. Für Jess ist es bestimmt sehr demütigend, so versteckt zu werden. Ich weiß nicht, ob mich die Beweggründe dann noch besonders interessieren würden... ich glaubs ehrlich gesagt nicht. Und ich würde wohl ähnlich reden wie er - auch ohne Entzugserscheinungen.
Natürlich kann man auch tessa verstehen, wir kennen schließlich ihre Mutter. Aber sie hätte ja auch die Wahl gehabt, zu Jess zu stehen... und sich von ihren Eltern loszusagen. Klar, das wäre schwierig gewesen, aber sie hätte die Wahl gehabt. Ich meine, wie will sie eine gemeinsame ZUkunft aufbauen, wenn sie Jess bisher so derart verheimlicht hat? Das wird nicht einfach.
Und für Jess wird das Ziel, auf welches er hinarbeitet, dadurch natürlich etwas fragwürdiger als bisher.
Dass Tessas Mutter mal wieder nicht nachgefragt hat, zeigt wirklich, dass sie zuviel anderes im Kopf hat. Auf der anderen Seite, wieso sollte sie annehmen, Tessa sei verschlagen worden? Sie weiß ja nicht von den "Kreisen", in denen sie sich aufhält.
Danke für deinen lieben und langen Kommi!
@Dani04: Ja, stimmt- DU hast es ganz genau erfasst, was ich auch meine. Ich kann beide Seiten verstehen und würde mir an Jess´ Stelle auch total mies vorkommen. Ob er sich nun im Schlafzimmer versteckt, weil er was dummes machen will oder nur, weil er nach dem Streit mal eine Auszeit braucht, ist die große Frage.
Das mit dem Fotofehler ist mir leider zu spät aufgefallen... eigentlich sollte die Tür zu sein *grummel*
Danke für Deinen lieben Kommi!@
Llynya: Ja, Du hast recht - Tessas Mutter war und ist einfach recht oberflächlich. Aber so ist sie halt. Das ist für Tessa schon traurig. Tante Tru hätte sich bestimmt nicht so leicht von der Treppen Story überzeugen lassen....
Wegen Jess und tessa hab ich ja schon oben geschrieben, dass man wohl beide Seiten verstehen muss.
Aber es ist gut, dass Jess dableibt, das stimmt.
Danke für Deinen lieben Kommi!@All: Heute gibts eine Mini FS! Viel Spaß!
-
Kapitel 38
Rückfall
Es vergingen weitere drei Tage. Jess und Tessa verloren kein Wort mehr über die Sache mit dem überraschenden Besuch ihrer Mutter, aber was geschehen war, schien mit einer ungewöhnlichen Schwermut über ihnen zu schweben, ohne dass es jemand von beiden zu äußern gewagt hätte.
Jess ging es den Umständen entsprechend recht gut. Er aß immer noch recht wenig und oft wirkte er nervös. Tagsüber brauchte er viel Schlaf, nachts wachte er dafür umso häufiger auf.
Oft musste Tessa daran denken, was Tina ihr gesagt hatte – dass Jess auch nach dem kalten Entzug psychologische Betreuung bräuchte. Aber die Stimmung zwischen ihnen war seit dem unglückseligen Besuch nicht mehr die beste, so wagte sie es nicht, ihn darauf anzusprechen.
Am vierten Tag nach dem Besuch ihrer Mutter, bekam Jess am späten Nachmittag plötzlich wieder fast genauso starke Symptome wie in den ersten vierundzwanzig Stunden des kalten Entzugs. Er zitterte und bebte zuerst, war nervös und aufgebracht und wurde schließlich aggressiv und ungeduldig.
„Ich kann nicht mehr! Ich kann einfach nicht mehr!“ rief er aufgebracht. „Ich brauche jetzt einen Schuss! Ich brauche dieses gottverdammte Zeug! Ich kann nicht mehr, Tessa!“
Er tobte und wütete, schrie und fluchte. Tessa stand eine Weile hilflos daneben, dann merkte sie, wie sie Verzweiflung überkam und eine tiefe, seelische Erschöpfung sich in ihr auszubreiten schien, so dass sie nichts mehr sagen oder tun konnte, um Jess zu beruhigen, sondern nur noch die Hände vors Gesicht schlug und zu weinen begann.
Das schien Jess noch aggressiver und gereizter zu machen.
„Hör auf zu flennen!“ rief er ihr zu. „Du bist nicht diejenige, die hier ein Problem hat! Ich brauche Stoff – ich kann das nicht mehr ertragen! Ich will das nicht mehr ertragen!“
„Aber… ich dachte, es geht dir besser“, schluchzte Tessa hinter vorgehaltenen Händen.
„Nein! Tut es nicht! Was weißt du aber schon davon? Du hast doch keine Ahnung!“ rief Jess wütend aus und trat vor lauter Frust ans Bücherregal, das bedenklich zu schwanken begann.
Während Tessa hilflos weiter schluchzte, reckte Jess den Kopf gen Himmel und stöhnte laut. „Ich kann nicht mehr! Ich kann einfach nicht mehr, Tessa! Wieso verlangst du so etwas nur von mir? Wie kannst du mir lieben, wenn du so etwas von mir verlangst… ich brauche dieses Zeug einfach! Ich kann nicht ohne es leben, wieso versteht das denn nur niemand?“
Tessa hörte kaum noch hin. Sie spürte nichts mehr als Verzweiflung und Müdigkeit. Es sollte vorbei sein. Endlich vorbei sein.
Dass sie dabei genau die gleichen Gedanken wie Jess hatte, ahnte sie nicht.
Nach einer schier endlosen Zeit hatte Tessa sich wieder beruhigt und schaffte es schließlich, auch Jess wieder zu beruhigen. Müde und kraftlos zog sie ihn zu sich aufs Bett und versuchte, ihn wie so oft in den letzten Tagen durch sanftes Streicheln und beruhigende Worte in den Schlaf zu wiegen, doch er war zu unruhig, um die Augen zu schließen.
„Ich kann nicht mehr, Tessa“, flüsterte er erschöpft. „Es wird nicht aufhören, weh zu tun. Es wird niemals aufhören, niemals. Und ich weiß nicht mehr, wofür ich das alles tu…“
„Für uns, für uns beide“, erwiderte sie leise. „Es wird weniger werden, Jess. Das weiß ich. Du musst nur noch ein wenig durchhalten. Es wird von Tag zu Tag besser werden und einfacher, ganz bestimmt.“
Sie sah ihn bange an. „Jess – du darfst nicht aufgeben. Bitte, versprich es mir…“
Jess Miene verfinsterte sich.
„Ich weiß nicht, ob ich dir das versprechen kann… ich fühle mich heute so schwach und unfähig, an etwas anderes zu denken als an die Drogen und das Gefühl, nach dem ich mich so sehne. Ich spüre dich nicht mehr, weil ich mich nicht mehr spüre. Was hat da schon noch einen Wert?“ erwiderte er langsam.
Tessa spürte einen schmerzlichen Stich in der Brust. Und mit einemmal hatte sie Angst – Angst, dass Jess nicht stark genug sein würde, der Sehnsucht nach der geliebten Droge dauerhaft zu widerstehen.
Würde es nun so weitergehen, Tag für Tag? Jeder Tag ein erneuter Kampf gegen dieses drängende, alles andere ausblendende Gefühl, welches in seiner Brust wohnte und gegen sie und die Gefühle, die er für sie hegte, in die Schlacht zu ziehen bereit war?
Stundenlang saßen sie so beieinander und hielten sich fest. Wenigstens stieß Jess sie nicht von sich – dies war ein gutes Zeichen. Er wurde langsam immer müder und seine Gesichtszüge entspannten sich.
Müde standen beide schließlich auf und schälten sich aus ihren Kleidern. Dann krabbelten sie gemeinsam zurück ins Bett. Tessa umschloss Jess von hinten und sog seinen Duft tief ein. Noch immer war es für sie jeden Abend fast ein kleines Wunder, mit ihm an ihrer Seite einschlafen zu dürfen.
Während Jess, offenbar sehr geschwächt von den Strapazen des Tages, sofort einschlummerte, lag Tessa noch lange wach und beobachtete den schlafenden Mann neben sich. Seine Gesichtszüge hatten sich entspannt. Er sah im Schlaf so weich und verletzlich aus.
Tessa fühlte das unendlich starke Gefühl von Liebe in sich aufwallen, als sie ihn beobachtete. In diesem Augenblick verzieh sie ihm alles. Und in diesem Augenblick wusste sie auch, dass alles gut werden würde.Fortsetzung folgt.
-
Hallö Innad.
Oh, man. Da leidet man richtig mit. Du hast Jess erneute Qualen wirklich klasse beschrieben. Das Jess nicht glaubt, dass es besser werden kann... Ja, das kann man nachvollziehen. Es muss schrecklich sein, dass durchzumachen und noch daran festzuhalten, dass auch diese Qualen ein Ende haben werden. Er wird solange nicht daran glauben, bis es soweit ist... oder er aufgegeben hat.
Tessa versucht wirklich alles um ihn die Qualen zu erleichtern. Das es auch sie an den Rand der Verzweiflung bringt, war wohl abzusehen. Niemand kann eine solche dauerhafte Belastung einfach so wegstecken. Aber zum Glück hat sich schnell wieder gefangen und kann Jess zur Seite stehen. Schön, dass sie die Hoffnung nicht verloren hat, dass alles gut wird.Ich bin gespannt, ob sie auch Jess davon überzeugen kann und freu mich auf die nächste Fortsetzung.
Ganz liebe Grüße
Llyn -
Hallo Innad,
nun haben sie wieder ein paar sehr anstrengende Tage hinter sich und ich bin so froh, das Jess und auch Tessa noch durchhalten. Es ist wirklich sehr sehr schwer von Drogen weg zu kommen, das kann man sehr gut bei deiner Story merken und es ist auch ein gutes Warnsignal „Leute lasst die Finger davon!“
Ich kenne so einen Drogenentzug nur aus irgendwelchen Filmen und da wird auch nur ein Bruchteil von dem gezeigt, was es wirklich damit auf sich hat.
Ich hoffe so sehr für die Beiden, das sie es überstehen und das sie so glücklich werden, das Jess nie wieder in Versuchung kommt, das Zeug zu nehmen auch wenn es bis dahin noch so einiges zu überwinden gibt.
Wie immer war das eine sehr schöne Lehrreiche Fs und ich bin wie immer gespannt, was als nächstes kommt.
Bis dann!:) -
@Llyna: Ja, auch Tessas Nerven liegen langsam blank. Man darf nicht vergessen, was sie alles mitgemacht hat, schon im Vorfeld - die Krankheit, vorher der Streit, der Überfall... alleine das wäre genug, um einen Menschen an seine Grenzen zu bringen.
Danke für Deinen Kommi!
@ineshnsch: Ja, das stimmt, man sollte die Finger absolut davon lassen, nur ist das wohl einfacher gesagt als getan. Ich hab gottseidank außer ein paar Zigaretten noch nie irgendwas in der Hand gehabt... aber wenn ich alleine daran denke, wie schwer es ist, sich nur mal von Süßigkeiten oder geliebten gewohnheiten fernzuhalten - und das ist nur eine psychische und weitaus geringere Abhängigkeit... puhhh.
Danke für Deinen lieben Kommi!@ALL: So, heute geht es weiter... das nächste Kapitel ist vom Stil her VÖLLIG anders als die bisherigen, aber ich konnte es einfach nur so am besten darstellen - für mich selbst jedenfalls.
Ich habe euch unten an das Kapitel einen Songtext von Evanescence gehängt mit einem Link zu YouTube, wo ihr das Video dazu schauen könnt (also das Video von Evanescence) und den Song anhören.
Ich habe das Lied immer im Kopf gehabt, wenn ich an genau dieses Kapitel gedacht habe...
Ich bin sehr gespannt auf eure Kommis... mir liegt viel an diesem Kapitel, es war sehr aufreibend, es zu schreiben.Aber lest selbst.........
-
Kapitel 39
Stirb
„Jess?“
Ihr Herz pochte schneller.
„Jess?!“„Gib Antwort! Jess?!“
Fast schon schrill, die Stimme, die aus ihrer Kehle drang.
„Jess!!!“
Sie sah sich verzweifelt um.
„Wo bist du?“
Mit schnellen Schritten rannte sie durch das Zimmer, Tür auf, Wohnzimmer. Ihre nackten Füße stolperten fast über die Türschwelle.
„Jess?“ Ihr Herz hämmerte in ihren Ohren. „Bist du hier?“
Weiter, weiter – in die Küche. Die Kälte kroch die nackten Füße hinauf. Gleichgültig.
„Jess… Jess!“
Verzweiflung, Unglaube. „Das ist nicht lustig, Jess. Wo bist du?“
Badezimmer! Der einzige Ort, der noch in Frage kam. Wieso nicht früher daran gedacht?
Leere. Stille. Kein Mensch zu sehen. Kein Mensch zu hören.
„Jess?“
Fast ein Flüstern war es, das über ihre Lippen kam. Ratlosigkeit. Angst.
„Nein… nein… das… das kann nicht sein….“
Wie zum Himmel gewandt. Wie ein Gebet. Wie ein Flehen.
„Das kann nicht sein! Das darf nicht sein! Es kann nicht sein! Nein!“
Immer lauter wurde ihr Schreien.
Was geschieht hier? Werde ich jetzt etwa selbst verrückt? Nein – er kann nicht fort sein. Ich muss noch einmal suchen.
Er muss hier irgendwo sein. Er kann nicht fort sein.
Er DARF nicht fort sein!
Was, wenn er doch fort ist? Was, wenn er aufgegeben hat?
Nach allem… wie sollte ich es überleben?
Zitternd, eiskalt… langsam setzte sich ein Fuß vor den anderen. Zurück ins Schlafzimmer. -
Er muss hier irgendwo sein!
Ein Rascheln, ein seltsames Gefühl unter der nackten Haut des Fußes.
Was ist das?
„Nein…“
Sie rannte, wie fort davon – wer es nicht sieht, wird es nicht glauben.
Doch sie hatte es gesehen. Und sie wusste, was es bedeutete.
Das kann nicht sein… er kann mir das nicht angetan haben. Nein! Nicht nach allem, was geschehen ist… Jess… oh, Jess…
„Ich hasse dich, Jess! Ich hasse dich!!!“
Wie konntest du mir das nur antun? Wieso hast du mich fallenlassen? Wieso hast du aufgegeben?
„Wieso ist deine Liebe zu mir nicht stark genug?“
Gibt es denn nichts auf dieser Welt, für das es sich zu leben lohnt?
Zu kämpfen lohnt?
Zu lieben lohnt?
Wo bist Du, Gott, wenn es dich gibt? Wieso tust du mir das an? Was soll mich das lehren? Was ist mein Leben denn noch wert?
Was ist schon noch Liebe? Wie kann ich dich jemals wieder lieben? Wie soll ich leben, wenn ich Dich liebe? Wie soll ich leben, wenn ich Dich nicht liebe…
Du hast mich verraten. Du hast uns verraten. Und doch liebe ich Dich… Jess. Und ich hasse Dich. Aus tiefster Seele. Und ich liebe Dich. Und ich hasse Dich. -
Zu schwach, um aufrecht zu stehen. Zu müde, um wach zu bleiben.
Zu zerrissen, um Mensch zu sein.
Ein Herz kann nicht alles ertragen. Eine Seele ist nicht ewiglich unverwundbar.
Ich kann nicht ohne Dich. Und ich kann nicht mit Dir.
Das ist mein Fluch. Und es ist mein Segen.
Er hat mich verlassen. Er hat aufgegeben.
Es ist zu spät für uns. Es ist zu spät für mich.Es ist vorbei.
I'm so tired of being here
Suppressed by all my childish fears
And if you have to leave
I wish that you would just leave
'Cause your presence still lingers here
And it won't leave me aloneThese wounds won't seem to heal
This pain is just too real
There's just too much that time cannot eraseWhen you cried I'd wipe away all of your tears
When you'd scream I'd fight away all of your fears
And I held your hand through all of these years
But you still have
All of meYou used to captivate me
By your resonating light
Now I'm bound by the life you left behind
Your face it haunts
My once pleasant dreams
Your voice it chased away
All the sanity in meThese wounds won't seem to heal
This pain is just too real
There's just too much that time cannot eraseWhen you cried I'd wipe away all of your tears
When you'd scream I'd fight away all of your fears
And I held your hand through all of these years
But you still have
All of meI've tried so hard to tell myself that you're gone
But though you're still with me
I've been alone all alongWhen you cried I'd wipe away all of your tears
When you'd scream I'd fight away all of your fears
And I held your hand through all of these years
But you still have
All...of me
All...of me
All...of me
All.........
My Immortal by Evanescence (hier anhören) -
Hallo Innad!
Deine Fotostory ist echt gut:applaus! Voll gefühlvoll. Ich hätte nicht gedacht, dass mir eine Story je so gut gefiele. Total super. Das Lied ist fast so gut wie deine FS.:)Aber das in der letzten Fortsetzung wäre doch echt nicht nötig gewesen :angry:(
Du hast gerade alle Hoffnungen von Tessa und mir zerstört. *heul* *wein* *heul*
Bitte schreib schnell weiter! Ich kann mich auf gar nichts anderes mahr konzentrieren.:rollauge