[Fotostory] Tiefer als der Schmerz

  • Arme Tessa, da hat es sie aber ganz schön erwischt! Und nicht nur die Grippe, auch der Liebeskummer. Es ist sehr verständlich, dass sie sich jetzt Sorgen macht, wissen möchte ob Jess mit ihr abgeschlossen hat.
    Andersrum denke ich, dass die "Pause" sicherlich gut getan hat sachlich über die Geschehnisse nach zu denken - für beide Partein!
    Jetzt bin ich sehr gespannt auf das erste aufeinandertreffen nach über 2 Wochen. Wie werden sie einander gegenüber reagieren? Was wird Jess gedacht haben?


    Ich freue mich auf die Antworten!

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • Hallo Innad,
    na das glaube ich, das Tessa die Bilder von Jess wo er so ausrastete nicht so schnell aus dem Kopf bekommt und sie dort sogar noch bedrohlicher aussehen.
    Nun hat sich die arme auch noch so erkältet und konnte nicht zu Jess. Ob er wirklich denkt, das Tessa ihm verlassen hat? Weiß er eigentlich wo Tessa wohnt? Er hätte ja wenn er es wüsste sie ja besuchen können, wenn ihm was an ihr liegt. Aber ich denke mal, davor hat er viel zu sehr Angst. Er schämt sich bestimmt sehr für sein verhalten und denkt vielleicht sogar, das Tessa nichts mehr von ihm wissen will. Hoffentlich reizt er sich trotzdem zusammen und nimmt nicht mehr Drogen wie unbedingt nötig ist.
    Nun zeigt sich, dass ihre Mutter auch ganz anders sein kann und es auch früher wäre wenn sie müsste. Doch Tru war ja immer da und umsorgte Tessa wie eine Tochter.
    Wie immer ein sehr schönes Kapitel und ich freue mich schon auf das nächste.
    Die Bilder sind auch toll, auf manche glüht Tessa wirklich und man könnte auch ohne Text ahnen dass sie Fieber haben könnte. Toll!:applaus
    Also bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
    [/SIZE]
    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Hallö Innad. :)


    Na, Tessa hat das ja ganz schön erwischt. Gerade nach so einem Streit krank zu werden und das Gesagte nicht klären zu können, stell ich mir schlimm vor. Das ist auch nicht gerade förderlich für die Heilung. Kein Wunder, dass sie so lange braucht sich zu erholen, wenn sie nur an den Streit denken kann. Sie hat ja keine Möglichkeit mit Jess zu reden, da er ja logischerweise kein Telefon hat. :(
    Und das er sich nicht meldet, wenn er denn weiß wo Tessa wohnt?, ist auch verständlich. Schließlich wird ihn nicht nur das schlechte Gewissen plagen, sondern denkt er wahrscheinlich auch, dass Tessa ihn verlassen hat. Ich hoffe nur, er macht keine Dummheiten und die beiden können bald miteinander reden. Nötig ist es auf alle Fälle.


    Ich freu mich auf das Gespräch zwischen den Beiden im hoffentlich nächsten Kapitel. ;)
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Arme Tessa...
    Aber alle hier klauen mir das, was ich sonst sagen würde!

    [SPAM]Das scshreiben macht garnichts, ich arbeite eher an den Hintergründen[/SPAM]

    LG
    Luxa

    [SIZE=1]Da ist ein Ort, wo der Bürgersteig endet[/SIZE]
    [SIZE=1]Und bevor die Straße beginnt[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort wächst das Gras, das weiche weiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort brennt die Sonne, die purpurrot heiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und der Mondvogel schläft dort nach langer Reise[/SIZE]
    [SIZE=1]Im kühlen Pfefferminzwind[/SIZE]

  • Kiara: Ja, da hast Du recht, Tessa hat es sozusagen "beidseitig" erwischt. Vermutlich ist sie auch deshalb so krank, weil sie so fertig ist. Ist ja oft so.
    Ob das Treffen stattfindet und wie es sich gestaltet, erfährst Du heute zumindest ein Stückweit. Vielen lieben dank für Deinen Kommi ... (und wann kommt denn Deine neue FS? Ich fühle mich richtig "leer", wenn ich am WE keine Märchen Fortsetzung lesen kann *schnief*)



    @ineshnsch: Das freut mich, dass Tessa auch auf den Bildern fiebrig wirkt... ist ja nicht so einfach, das darzustellen. Denn auch die grippigen Sims sehen aus wie das blühende Leben ;) Jess weiß übrigens nicht, wo Tessa wohnt. Sie hat ihn ja noch nie dabei gehabt. Mag sein, dass er es ungefähr wüsste, aber genau weiß er es nicht. Und nach der Ansage würde ich an seiner Stelle bestimmt auch nicht vorbeischauen... denke ich zumindest.
    Dass mit Tessas Mutter stimmt. Sie war ja nie gefordert... jetzt ist sie das. Nur ist es dazu vielleicht schon zu spät? Wer weiß.


    Danke für Deinen lieben Kommi!




    @Llyna: Ja, ich denk auch, für Tessa ist es ganz furchtbar, nicht zu Jess zu können. Ich kenn das von mir selbst, wenn ich mit jemandem streite und das nicht sofort klären kann. Es ist grausam, so in der Luft zu hängen... und dann so hilflos sein und das über eine derart lange Zeit, ist bestimmt schlimm.


    Danke auch für Deinen lieben Kommi!




    Luxa: Ja, Tessa kann einem schon leid tun. Danke für Deinen Kommi (ich hoffe, Du geniest die Ferien?) :)




    Dani: Stimmt, Du hast recht - Tessa könnte sich jetzt selsbt ein Bein stellen, indem sie zu schnell an den Bahnhof fährt und am Ende "richtig" krank wird... da muss sie achtgeben. Nur ob sie so vernünftig ist?
    Was aus Jess geworden ist in der Zeit, werdet ihr heute erfahren...


    Danke für Deinen lieben Kommi! :)

  • Mh, ich war eigentlich überzeugt gewesen, dass ich den Post gestern abgeschickt hab und merk gerade, dass dem wohl doch nicht so war / ist. Also hier nochmal.



    Kapitel 27
    Wo bist du?




    Es dauerte noch eine weitere Woche, bis Tessa tatsächlich stark und gesund genug war, um an den Bahnhof zu fahren. Sie hatte schon früher gehen wollen, doch die Nachwirkungen des starken Fiebers hatten sie mehr geschwächt als sie anfangs wahrhaben wollte.
    Nach weiteren sieben elend langen und ungewissen Tagen hielt sie jedoch nichts mehr zu Hause. Inzwischen war sie wieder gesund genug, um sich alleine zu versorgen. Ihre Mutter rief sie nur noch einmal täglich an und fragte sie, ob sie etwas brauche. Gelegentlich kam sie vorbei und brachte ihr etwas zu essen, aber im Großen und Ganzen hatte auch sie wieder in ihren Alltag gefunden.
    Tessa war noch eine Woche krankgeschrieben, aber selbst der Arzt hatte ihr inzwischen zu kleinen Spaziergängen geraten.
    Mit bangem Herzen betrat sie also nach mehr als drei Wochen das Bahnhofsgebäude und blickte sich suchend nach Jess um.



    Doch sie konnte ihn nirgends finden. Geduldig setzte sie sich darum auf eine Parkbank und wartete. Ihr Blick schweifte suchend durch die Menge. Doch nirgends tauchte ein vertrautes Gesicht auf – sein vertrautes Gesicht, das sie inzwischen schmerzlich vermisste. Erst jetzt, da sie so lange von Jess getrennt gewesen war, realisierte sie, wie sehr sie diesen inzwischen liebte und brauchte.
    Je länger sie dort saß und wartete, desto unruhiger wurde sie. Normalerweise hielt Jess sich gerade an diesen kalten Wintertagen täglich mehrere Stunden hier auf. Es war seltsam, dass er nicht auftauchte… es war beunruhigend.



    Erneut erhob Tessa sich und ging eine Runde durch das komplette Gebäude… er war nirgends zu finden. Für einen Moment sah sie sich versucht, ins Männerklo zu gehen und dort nachzuschauen… aber an normalen Geschäftstagen hätte Jess sich niemals dort aufgehalten, um sich zu spritzen… viel zu groß war das Risiko, erwischt zu werden.
    Nach mehreren Stunden erfolglosen Wartens musste Tessa erkennen, dass es Abend geworden war und Jess wohl nicht mehr erscheine würde. Überdieshinaus war ihr kalt und sie fühlte sich so erschöpft, als sei sie einen Marathon gelaufen.
    Müde und besorgt machte sie sich darum auf den Weg nach Hause.
    Auch am nächsten Tag kam Tessa wieder zum Bahnhof. Erneut lief sie ziellos durch die Halle, die Augen hochkonzentriert auf die Gesichter in der Menge gerichtet, in der Hoffnung, Jess zu finden.
    Doch erneut sah sie nur fremde Gesichter um sich herum.
    Allmählich wurde ihre bange Sorge zur echten Panik. Immer und immer wieder gingen ihr die Worte durch den Kopf, die sie sich bei ihrem letzten Treffen gegenseitig an den Kopf geworfen hatten. Die Sehnsucht, Jess zu sehen, mit ihm zu sprechen und ihm zu erklären, dass sie alles nicht so gemeint hatte, war inzwischen zu einem ununterbrochen gegenwärtigen schmerzlichen Gefühl geworden, das sich fest in ihrem Herzen manifestiert zu haben schien.

    Am dritten Tag ging Tessa nicht nur im Bahnhof auf und ab, sie suchte auch all die Plätze auf, die sie gemeinsam mit Jess besucht hatte und von denen sie wusste, dass er sich dort manchmal aufhielt.
    Als sie vor dem kleinen Park stehenblieb, in dem sie sich vor drei Monaten zum ersten Mal geküsst hatten, spürte sie einen dicken Kloß im Hals.
    „Jess…wo bist du nur?“ flüsterte sie leise, doch eine Antwort bekam sie nicht.



    Erneut durchwanderte sie die Bahnhofshalle – von vorne nach hinten und wieder zurück. Unzählige Male. Ihre Unruhe hatte sich inzwischen ins Unermessliche gesteigert. Sie hatte es noch nie erlebt, dass Jess mehrere Tage nicht hier anzutreffen war. Wo konnte er nur sein?
    Selbst in der Drogenberatungsstelle hatte sie kurz vorbeigeschaut – sie war vorher noch nie dort gewesen – doch auch dort hatte ihn offenbar niemand gesehen.

    Die Gedanken in Tessas Kopf überschlugen sich immer und immer wieder. Was, wenn Jess ihren Wort Glauben geschenkt hatte? Was, wenn er wirklich dachte, sie haben ihn verlassen? Was, wenn er sich etwas angetan hatte… ob bewusst oder unbewusst?
    Wie sollte sie sich nur verzeihen, wenn ihm ausgerechnet in diesen drei Wochen etwas zugestoßen war? Wie damit leben? Damit leben, dass ihre letzten Worte zu ihm derart hart und ungerecht gewesen… und auch die seinen zu ihr?
    Verzweifelt rieb Tessa sich die klammen Händen. Es war bitterkalt geworden. Er konnte sich bei diesen Temperaturen nicht lange außerhalb öffentlicher Gebäude aufhalten. Aber wo war er?
    Wo?




    Noch weitere drei Tage setzte Tessa ihre Suche erfolglos fort. Inzwischen war fast ein Monat vergangen, seit sie Jess zum letzten Mal gesehen hatte. Der Januar neigte sich bereits wieder dem Ende zu. Inzwischen war Tessa völlig verzweifelt. Die bange Angst, ihm könne etwas zugestoßen sein, wuchs sich von Tag zu Tag zu einer erschreckenden Gewissheit aus.
    Dennoch gab sie die Suche nach ihm nicht auf. Sie verharrte Stunden um Stunden in der Bahnhofshalle, in der Hoffnung, ihn irgendwann irgendwo auftauchen zu sehen.
    Doch er kam nicht … er blieb verschwunden.
    Wie ein Häufchen Elend saß Tessa auf der Bank und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. Wieso war sie nur nicht früher an den Bahnhof gefahren, hatte ihre Schwäche und das Fieber ignoriert?




    Vielleicht wäre es dann nicht zu spät gewesen, vielleicht hätte sie Jess gefunden und ihm alles erklären können… doch nun war er fort, verschwunden… und sie hatte keine Möglichkeit, ihn zu erreichen oder zu finden. Sie wusste nicht, wo er war, was er machte… sie wusste nicht einmal, ob er noch lebte… Was, wenn er … wenn er tot war?
    Dieser Gedanke kam ihr nicht zum ersten Mal in den Sinn, doch in diesem Moment gewann dieses eine Wörtchen eine derartige Schwere und Bewusstheit, dass es Tessa den Hals zuschnürte und sie nicht mehr gegen die Tränen ankam, die ihr in die Augen gestiegen waren. Mühsam unterdrückte sie ein Schluchzen und wischte sich unwirsch über die Augen. Sie wollte nicht mitten in der Bahnhofshalle vor allen Menschen zu weinen anfangen.



    „Tessa?“ Die helle Stimme ließ Tessa erschrocken aufblicken. Ihre Augen fanden den Blick von zwei traurig blickenden, aber sehr sanft wirkenden braunen Augen, die aus einem erstaunlich blassen Gesicht herausstrahlten.
    „Ist etwas mit dir? Geht es dir nicht gut?“ fragte die sanfte Stimme weiter.



    „Jasmin!“ rief Tessa aus und sah die junge Frau erfreut an. „Ich bin so froh, dich zu sehen!“
    Jasmin setzte sich neben Tessa auf die Bank und sah sie aufmerksam an. „Was ist los mit dir? Du siehst mitgenommen aus“, stellte sie fest und musterte Tessa eindringlich.
    „Ich war krank…“, erwiderte Tessa schnell und stammelte dann: „Jasmin… weißt du… weißt du… wo Jess ist? Ich… ich suche ihn seit Tagen. Und ich kann ihn einfach nicht finden…“
    Jasmin sah sie einen Moment erstaunt an und fragte dann: „Hattet ihr Streit?“
    Beklommen sah Tessa zu Boden und nickte dann schwer.
    „Ja… furchtbaren Streit… schon vor fast vier Wochen. Und seither habe ich ihn nicht mehr gesehen, Jasmin…“



    Schnell sah sie wieder auf. „Ich war krank… ich konnte nicht kommen… es tut mir so leid, verstehst du. Aber ich finde ihn nicht… Jasmin… weißt du etwas…? Weißt du, wo Jess ist?“
    Jasmin schluckte und wich Tessas Blick aus.
    Diese spürte, wie sie eine eisige Angst ergriff. Sie brauchte einen Moment, um ihre Stimme in den Griff zu bekommen, dann wiederholte sie ihre Frage. „Jasmin…wo… ist… Jess?“
    Jasmins traurige Augen blickten sie lange an. Dann schüttelte sie langsam den Kopf, senkte den Blick und starrte zu Boden.....




    Fortsetzung folgt!

  • Hallo Innad!


    Boa du weist, dass ich es hasse, wenn du es so spannend machst!!!! *beschwer* Tessa ist so eine arme S.. das kann ich mir ja garnicht mit ansehen! Die ganze Zeit plagen sie die selbstvorwürfe, wegen ihres Streits, doch sie hat ja keine Möglichkeit zu Jess zu gelangen und sich mit ihm auszuspreche, dann hat sie endlich die Gelegenheit und er ist spurlos verschwunden....


    Und dann noch dieses Omen von Jasmin.. Dieser traurige Blick.. Mensch Innad, es war zwar klar, aber warum musstest du unbedingt an dieser Stelle aufhören????????? Ihm kann ja gott weiss was wiederfahren sein! Der Goldene Schuss, Aids, die Grippe, so wie Tessa sie hatte und liegt ggf. im Krankenhaus, er ist weggelaufen, wollte alles hintersich lassen, wegen seinen Schuldgefühlen, ist in dubiose Machenschaften mit reingezogen worden und und und...


    Wehe du machst nicht bald eine Fortsetzung, sonst geh ich noch auf die Barikaden!!!

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
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  • Hallo Innad!


    Ich bin relativ neu im Forum aber ich lese schon seit ner Weile einige tolle FS hier durch. Deine gefällt mir ganz besonders. Also hab ich mich ganz schnell mal hier angemeldet um vor allem Dich anzuspornen, weiterzuschreiben.
    Danke für die schöne Geschichte und mach weiter so!!
    LG Draggoon

  • Hallö Innad. :)


    Was für ein fieses Ende. :hua
    Tessa tut mir richtig leid. Erst diese lange Krankheit und keine Chance sich mit Jess zu versöhnen und jetzt, wo sie wieder auf den Beinen ist, lässt er sich nicht blicken. Tessa muss wirklich viel einstecken. Nicht nur die Schuldgefühle wegen des Streits, sondern jetzt auch noch die Sorge um ihren Liebsten. :(
    Das Jasmin schlechte Nachrichten hat, ist ja nicht zu übersehen, ich bin gespannt, welche das sind. Ich hoffe, dass nicht das Schlimmste eingetreten ist, und Jess nicht mehr lebt. :(


    Deine Bilder sind wirklich sehr stimmig und man erkennt auf Anhieb wie sehr Tessa leidet. Du schafft es immer wieder mich damit zu begeistern. :)


    Ich hoffe, du lässt uns nicht zu lange auf die Auflösung warten, was nun mit Jess ist. ;)
    Ganz lieben Gruß
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Kiara: Hihi :D Ja, ich kann auch mal extrem offene Enden produzieren :applaus Du hast recht, Tessa ist echt ein totaler armer Tropf. So ganz allein, krank und nun ist Jess verschwunden. Was muss ihr da alles im Kopf herumgehen?
    Und ihm kann tatsächlich alles erdenkliche zugestoßen sein... heute erfahrt ihr aber schon, wie es weitergeht.... :)




    draggoon:
    Das freut mich, dass Du was zur Story schreibst! Gerade wenn die Geschichte schon so weit fortgeschritten ist, freut man sich besonders über neue Leser/innen! Vielen lieben Dank! :)



    @Llyna: Vielen Dank auch für Deinen Kommi! Dass Dir die Bilder so gefallen, macht mich arg stolz, weil das Bildermachen nach wie vor nicht mein wirkliches Ding ist... ;)
    Wie es weitergeht, erfährst Du heute!

  • Kapitel 28
    Zu spät


    Draußen hatte es wieder zu schneien begonnen. Langsam, mit stiller Erhabenheit fielen die Flocken in einem bauschigen, schwingenden Tanz auf die Erde zu.
    Es wirkte friedlich, dieses Schauspiel. Und wenn man aus dem Fenster dem ruhigen Tanz der Flocken zusah, konnte man spüren, wie Stille und Ruhe ins Herz kehrten.
    Es schien, als könne ihren sanften Tanz nichts stören. Als gebe es weder Unruhe, noch Ängste, noch Sorgen auf der Welt.
    Doch hinter dem großen Glasfenster hatte eine junge Frau in diesem Moment kein Auge für das beruhigende, besänftigende Spiel der zum Boden schwebenden Eiskristallformationen.
    In ihrem Herzen herrschte nur noch eines: Angst. Angst und Kälte. Der Hals schien ihr wie zugeschnürt, und ihre Augen waren weitaufgerissen auf die junge, dünne Frau neben sich auf der Bank gerichtet.
    Ihre Lippen formten erneut drei Worte, die sie nun bereits zum drittenmal aussprach. Diesmal jedoch mit einer solch unüberhörbaren Verzweiflung und Panik, dass ihre Sitznachbarin endlich den Kopf hob und ihr in die Augen schaute.
    Ihr Blick und ihr Gesicht waren sanft, als sie sagte: „Ich kann es dir nicht sagen, Tessa.“



    Tessa schluckte und brauchte einen Augenblick, um Jasmins Worte zu verstehen. Dann sah sie Jasmin mit weitaufgerissenen Augen an.
    „Aber… wieso kannst du es mir nicht sagen? Du weißt es doch, oder? Jasmin?!“
    Jasmin schluckte erneut und sagte dann langsam: „Ich weiß nicht wirklich viel, Tessa…“
    Tessa sah sie entgeistert an. Wie konnte Jasmin hier sitzen und in Rätseln sprechen, wo es um Jess ging und darum, was aus ihm geworden war?
    „Jasmin!“ Ihre Stimme klang verzweifelt. „Ist er… ist Jess … lebt er?“
    Angsterfüllt starrte sie Jasmin an. Diese richtete den Blick geradeaus und atmete tief ein und aus. Dann sagte sie langsam und tonlos: „Wenn ich das wüsste…“



    Nun starrte auch Tessa geradeaus, fast als wolle sie damit in Erfahrung bringen, wo Jasmin die Antwort auf ihre Frage zu finden suchte. Nur langsam sickerte die Bedeutung ihrer Worte in Tessas Verständnis.
    „Jasmin… wie …wie meinst du das denn?“
    „Ich… ich weiß es nicht, Tessa. Ich hab ihn selbst seit einigen Tagen nicht gesehen“, erwiderte diese unsicher.
    Für einen Moment fühlte Tessa Erleichterung, doch dann sank ihr das Herz sofort wieder. Das bedeutete nicht, dass es Jess gut ging, sondern nur, dass die Unsicherheit weiter bestehen würde.
    Ängstlich verzog sie das Gesicht.


    Dann sah sie Jasmin wieder an und spürte, dass diese ihr noch nicht alles gesagt haben konnte.
    „Jasmin… ist das alles, was du mir sagen kannst?“
    Jasmin warf ihr einen gequälten Blick zu und Tessa wusste, dass sie ihr noch etwas verschwieg.
    „Ich kann es dir nicht sagen, Tessa…“, sagte diese langsam. „Ich hab es versprochen…“
    Tessa spürte erneut Angst in sich aufwallen, ebenso Verunsicherung. Sie verstand gar nichts mehr und starrte Jasmin verwirrt und fragend an, woraufhin diese den Blick wieder abwandte.
    Tessa fühlte ihre Hände schweißig werden.




    In ihr stieg aufgebrachte Verzweiflung auf, die sie heiß und kalt überlief. Jasmin wusste offenbar, wo Jess war und was mit ihm los war. Sie war so nahe daran, endlich Klarheit zu bekommen… und bekam sie doch nicht.
    Die Tränen stiegen erneut in ihr auf und sie konnte sich nicht mehr dagegen wehren. Schluchzend stand sie auf und schlug die Hände vors Gesicht. Die Menschen um sie waren ihr nun egal. „Oh Jasmin, bitte…“, schluchzte sie. „Verstehst du denn nicht? Ich habe Jess schlimme Dinge gesagt… und ich habe Angst, er denkt, ich hätte ihn verlassen…!“
    Jasmin war nun ebenfalls aufgestanden und betrachtete Tessa hilflos. Vorsichtig rieb sie ihr mit der Hand über den Rücken. „Tessa… nun beruhig dich doch… bestimmt geht es ihm gut… er wird schon auf sich aufpassen…“
    Tessa ballte die Hände zu Fäusten. „Ich muss ihn sehen, ich muss ihm sagen, dass ich es nicht so gemeint habe!“



    Sie sah auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und starrte Jasmin an. „Bitte – sag mir, was du weißt! Jasmin… ich bitte dich!“
    Jasmin stand vor ihr und schien mit sich zu ringen. „Tessa… das ist nicht so einfach. Erstens weiß ich es wirklich selbst nicht genau und zweitens würde Jess es mir wohl nie verzeihen, wenn ich es dir sage. Du kannst ihn dort ohnehin nicht erreichen.“



    Tessa starrte sie an. Sie verstand immer noch nicht, wovon Jasmin sprach. Wo konnte Jess nur sein, dass sie ihn dort nicht würde erreichen können.
    „Ist er im Krankenhaus? Oder in einer Entzugsklinik?“ Für einen Augenblick keimte eine warme Hoffnung in ihr auf… würde das nicht alles erklären?
    Doch Jasmin schüttelte den Kopf. „Nein, nein – das nicht.“



    „Wo ist er dann? Ist er verletzt? Ist er im… ist er vielleicht im Gefängnis?“
    Ängstlich starrte Tessa Jasmin an. Es war ihr egal –und selbst wenn Jess im Gefängnis säße… Hauptsache, er lebte und es ging ihm gut!



    Doch wieder schüttelte Jasmin den Kopf.
    „Nein, Tessa – es ist nichts von alledem. Er ist weder im Krankenhaus, noch im Gefängnis… zumindest meines Wissens nach… wobei ich es nicht ausschließen kann, nachdem, was er getan hat…“

  • Louise: Vielen Dank für Deinen Kommi! Sehe gerade, dass der zweite Teil des Kapitels fehlt :eek: Hier kommt er:



    -------



    Jasmin sah sie bedrückt an. „Es ist kompliziert, Tessa. Vielleicht wäre es besser, du hast einfach Geduld... und vergisst Jess so lange…“



    Tessa starrte Jasmin an, schüttelte dann den Kopf und sagte aufgebracht: „Wie stellst du dir das vor, Jasmin? Ich liebe Jess! Ich muss ihn sehen, ich muss wissen, wo er ist!“
    Aufgebracht und verzweifelt hob sie die Hände. „Verstehst du das denn nicht? Ich mache mir unendliche Vorwürfe, dass ich ihm diese Dinge gesagt habe! Ich muss ihn sehen, ich muss ihn sprechen! Du kannst mich nicht so im Ungewissen lassen, Jasmin!“



    Jasmin schien einen regelrechten Kampf mit sich zu führen, dann sah sie Tessa lange an und sagte langsam: „In Ordnung, Tessa. Ich kann dir nicht viel sagen, weil ich nicht viel weiß. Aber was ich weiß, sollst du erfahren…“ Sie holte tief Luft und fuhr dann fort. „Vor zwei Wochen wurde es immer schwerer, an Heroin zu kommen. Die Polizei hat eine Razzia gemacht und seitdem halten sich die guten Dealer von den bekannten Orten etwas ferner. Es wurde für uns, die wir nicht einer der vielen Gangs angehören, immer schwieriger, an Stoff zu kommen. Nun bin ich von dem Heroin nicht abhängig, zum Glück... mir reichen andere, wesentlich leichter zu beschaffende Drogen aus. Bei Jess ist das, wie Du weißt, leider anders…“
    Sie senkte den Blick einen Moment, dann sprach sie weiter: „Es gibt eine Gruppe auf der Straße, die sich Dark Hellows nennt. Ziemlich abgefrackte Typen und hochkriminell… ich will nicht wissen, wie die an ihre Drogen kommen. Aber sie bekommen sie … und zwar günstiger und wesentlich hochwertiger als das normale Fußvolk.Wir haben uns von denen immer fern gehalten. Sie sind brutal und gefährlich…“
    Angsterfüllt starrte Tessa Jasmin an. Sie ahnte bereits, was nun kommen würde…



    „Jess und einige andere von unseren Jungs waren verzweifelt. Sie bekamen einfach keinen Stoff mehr. Und irgendwann entschieden sie, sich in die Gruppe der Dark Hellows einzuschleichen. Sie wollten dort nicht lange bleiben. Nur um etwas Stoff vorrätig zu bekommen. Das war vor zwei Wochen. Seitdem haben wir sie nicht mehr gesehen. Vermutlich sind sie im Hauptquartier der Hellows. Aber wer weiß das schon… die Hellows mögen keine Eindringlinge. Selbst die Polizei ist ihnen gegenüber machtlos und hält sich inoffiziell meist von ihnen fern, wenn sie es nicht zu übel treiben. Ich weiß nicht, was mit Jess und den anderen geschehen ist… ob sie einfach noch Zeit brauchen, ob sie sich dort so wohlfühlen, dass sie sich ihnen tatsächlich angeschlossen haben…oder aber…ob sie entdeckt wurden… und ihnen etwas angetan wurde… ich weiß es nicht, Tessa…“
    Ihre Stimme war leise geworden und sie sah Tessa in das kreidebleiche, vor Angst verzerrte Gesicht.
    „Du…du meinst…Jess ist immer noch dort?“



    Jasmin nickte. „Ich hoffe es…“
    „Und… und WO ist dieses Hauptquartier?“
    Entsetzt riss Jasmin die Augen auf. „Tessa! Du wirst doch nicht mit dem Gedanken spielen, ihn dort suchen zu wollen? Schlag dir das aus dem Kopf, es ist viel zu gefährlich, gerade für eine Frau und auch noch eine… eine Frau wie dich!“
    „Jasmin! Ich weiß, was ich tu! Ich MUSS zu ihm!“

    „Nein, Tessa!“ rief Jasmin aus. „Das geht nicht!“
    „Sag mir bitte, wo ich dieses Hauptquartier finde!“
    „Tessa! Ich… ich weiß es nicht! Sie nennen es alle ´The 5th Scene´… aber ich habe keine Ahnung, wo sich das Gebäude befindet. Irgendwo in einem Hinterhof in der Nähe des Güterbahnhofs, soweit ich weiß…es soll eine halbe Ruine sein. Aber ich weiß nicht, wo genau! Und du KANNST da nicht hingehen, verstehst du!“
    Angsterfüllt sah Jasmin Tessa an. „Bitte tu das nicht!“



    Doch ihr Ausruf kam zu spät. Tessa hatte genug gehört. Sie würde das „5h Scene“ finden – koste es, was es wolle! So wie Jasmin sprach, war Jess in Gefahr. Es konnte jede Minute zu spät für ihn sein. Sie musste ihn finden!
    „Jasmin – ich muss ihn finden!“ stieß sie darum nur hervor und bevor diese noch etwas erwidern konnte, war Tessa schon davongerannt. Keuchend sah Jasmin ihr hinterher und rief verzweifelt. „Nein, Tessa! Tu das nicht!!!“



    Doch es war zu spät… Tessa hatte jegliche Vernunft verlassen.
    Nur noch ein Gedanke trieb sie…sie musste Jess finden. Egal wo. Egal wie.
    Sie musste ihn finden. Sie wollte ihn nicht verlieren.
    Alles andere war ihr egal.

    „Tessa!“ Der ängstliche, verzweifelte Ruf Jasmins verhallte zwischen den Wänden des Bahnhofsgebäudes, ohne noch von ihr vernommen zu werden.
    Es war zu spät.




    Fortsetzung folgt!

  • Hallo Innad!


    Ich gebe zu, im ersten Moment habe ich an eine Entziehungsklinik gedacht.. aber das hast du mir ja leider sofort wieder dementiert *brummel* und das, was es dann wurde gefällt mir ganz und gar nicht! Worauf hat Jess sich da nur eingelassen...
    Jasmin müsste man jetzt eigendlich tadeln. Klar ist es für Tessa "schön", dass sie doch Schweigen gebrochen hat, nur ist das ein wahrhatigiger Vertrauensmissbrauch! Mal gucken, ob das ihrer Freundschaft etwas anhaben kann...
    Tessa scheint zur Zeit nicht mehr die zu sein, die sie ist... jetzt ist sie nur noch Herzgesteuert, sonst würde sie das alles nochmal überdenken, bevor sie sich auf die Suche macht! Ich glaube, wenn sie ihn findet, dürfen wir auf ein extrem spannendes Kapitel hoffen.... wovor es mir sogar ein wenig graut!


    Sehr schöne FS, mit tollen Bildern, aber was anderes kann man bei dir garnicht erwarten! Freue mich sehr, wie es weitergehen wird!

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
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  • Huhu Innad!
    Ich muss mich jetzt auch mal als "ruhiger" Leser deiner FS outen. Ich finde es echt super. Dein Schreibstil ist abwechslungsreich und passt super zu den Situationen. Aber vorallem der Textinhalt ist wunderschön.. Ich lese immer interessiert mit und kann das nächste Kapitel nie abwarten.


    Kiara, ich dachte auch erst das sich alles zum guten wendet und Jess in eine Entzugsklinik gegangen ist.. Doch das ist wohl komplett das Gegenteil von dem, was wirklich passiert ist.


    Deine FS ist wirklich super und ich werd weiterhin mitfiebern und lesen.

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  • Hallö Innad, :)


    Uff, schon wieder so ein spannendes Kapitel, mit tollen und ausdrucksstarken Bildern. :)
    Tessa tut mir wirklich leid. Ihr bleibt aber auch nichts erspart. Nun hat sie zu den schon dagewesenen Sorgen noch mehr dazu gekriegt. :(
    Das Jasmin erst nicht erzählen wollte wo Jess ist, ist zwar ehrenhaft Jess gegenüber, aber nicht gerade sehr angenehm für Tessa. So hat Jasmin Tessas Angst um Jess nur noch mehr geschürt. Obwohl man es verstehen kann, warum Jasmin nichts sagen wollte.
    Diese Gang hört sich ja grausig an. An Tessas Stelle, wäre ich vorsichtig sich da mit einzumischen, aber sie hat ja keinen an den sie sich wenden kann. Polizei kann sie nicht informieren und Freunde/Familie geht ebenfalls nicht. Schwierige Situation für sie. :(


    Ich bin deswegen gespannt wie es weitergeht und hoffe, dass es nicht allzu schlimm wird für Tessa. ;)
    Ganz lieben Gruß
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19

  • Hallo Innad,
    wieder zwei sehr schöne Fortsetzungen, toll geschrieben und ausdrucksvolle Bilder und es wird immer spannender.:applausJess könnte bei den Dark Hellows wenn er denn dort ist, richtig ärger bekommen und muss vielleicht Dinge tun, zu der er eigentlich nicht bereit ist. Ich denke Mal, wenn er wirklich in der Gang ist, ist es gar nicht so einfach da wieder raus zu kommen. Meistens werden ja die Aussteiger als Verräter oder so abgestempelt und die läst man nicht einfach so gehen. Dass Jasmin Tessa erst nichts erzählen wollte, kann ich verstehen. Einerseits weiß sie er selber nicht genau und Jess wäre es auch nicht recht. Nun will Tessa Jess unbedingt sehen und macht sich auf dem Weg wo die Gang haust. Na ob das so eine gute Idee ist? Sie ist Blind vor liebe und erkennt die Gefahren nicht, das muss einfach so sein, denn selbst so eine gute Seele wie Tessa muss wissen, das es Menschen gibt denen nichts heilig ist.
    Jedenfalls geht es bestimmt spannend weiter und ich hoffe, das es nicht all zu schlimm wird und beide keine schmerzlichen Erfahrungen machen in welcher Art auch immer.
    Ich freue mich schon riesig auf der Fs und kann es kaum erwarten.:)
    Bis dann!

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
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    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Louise: So, nun antworte ich mal richtig auf Deinen Kommi, der mich ja echt sprachlos macht und rot werden lässt. Das tut natürlich unsagbar gut, solch Lob und Bestätigung zu kriegen und dafür bedanke ich mich sehr!
    Du hast recht, die guten alten Zeiten sind vorbei. Und ich denke auch oft, eine Sekunde kann das ganze Leben ändern. Das kann manchmal fast beängstigend sein, oder?


    Ich habe sowas aber glücklicherweise (also SO) noch nie selbst erlebt... aber irgendwo sind Gefühle ja immer Gefühle, ähneln sich in ihrer Grundsubstanz.


    Vielen lieben Dank für Deinen Kommi!!!!



    Kiara: Ja, eine Entzugsklinik wäre ebenfalls eine gute Erklärung für alles gewesen. Dem ist leider nicht so. Du hast recht, Jasmin müsste man irgendwie tadeln. Aber auf der anderen Seite glaubei ch, es ist auch sehr schwer, still zu sein, wenn jemand so verzweifelt um Antworten fleht wie Tessa es getan hat. Irgendwie ist das ja auch ziemlich hart.
    Du hast auch recht,w as Tessa angeht. DIe ist nur noch herzgesteuert. Aber verübeln kann man es ihr ja eigentlich nicht.
    Ob sie Jess findet oder nicht, ist die große Frage. Der wir heute vielleicht ein Stück näher kommen könnten.
    Vielen Dank für Deinen Kommi!




    Mandy: Noch eine stille Leserin, die sich outet. Wie schön, das freut mich ungemein!!!! Auch Dein Kommi macht mich richtig fröhlich und ich danke Dir SEHR dafür!




    @Dani04: DU hast recht, es war schon gut, dass Tessa sich erstmal auskuriert hat. Aber ob sie selbst das im Nachhinein so sieht? Wohl eher nicht... Ich sehe, Du denkst mal wieder an alles und hast die Hinweise auf den Fortgang der Geschichte im Video nicht vergessen ;) Aber vielleicht ist ja auch nicht alles wahr, was ich darin gezeigt hab...
    Auf jeden Fall hast Du recht, dass es nicht gerade vernünftig von Tessa wäre, zum 5th Scene zu rennen...
    Danke Dir für Denen Kommi!!!




    @Llyna:
    Du hast es völlig erfasst, in welcher Situation Tessa jetzt ist. Sie kann niemandem um Hilfe bitten. Also wird sie woh, selbst aktiv werden müssen. Nur ob das sinnig ist, ist fraglich... sehr fraglich.
    Danke für Deinen Kommi!




    @ineshnsch: Ich glaube schon, dass Tessa diesmal nicht aus reiner Naivität handelt. Diese verliert sich ja auch immer mehr bei ihr... aber ich glaube, sie ist einfach blind vor Angst und Liebe und Panik. Was Du über die Gang schreibst, stimmt natürlich. Dass Jess wenn garnicht mehr so leicht herauskäme. VOn daher ist die Frage, was Tessa da überhaupt erreichen könnte... :(


    Danke für Deinen lieben Kommi!




    @ALl: Es geht weiter ! Viel Spaß!

  • Kapitel 29
    Losgelöst



    In manchen Extremsituationen schalten sich unsere Gedanken aus. Oder sie drehen sich nur noch um einen einzigen fixen Punkt, wie festgefahren in ihren eigenen, wahnsinnigen Monotonie. Alles blendet sich aus. Nichts dringt mehr an uns. Düfte, Töne oder Stimmen – wie weggewischt. Wie hypnotisiert bewegen sich unsere Glieder, hebt sich unsere Brust auf und ab. Getrieben. Getrieben nur von dem einen, einzigen Gedanken… der uns in Besitz genommen hat. Der genährt wird von einem alles durchdringenden, existentiellen Gefühl.



    Ist es Angst? Ist es Liebe? Oder vielleicht nur Wahnsinn?
    Wie ausgeblendet schien auch die Welt um Tessa zu sein Fast mechanisch setzte sie einen Fuß vor den anderen. Sie bemerkte nichts um sich. Die Autos fuhren an ihr vorbei, ohne dass sie diese realisierte, die Welt drehte sich weiter, ohne dass sie ihr Beachtung schenkte.
    Sie war nur getrieben von einem Gedanken – sie musste Jess finden.
    Er war in unmittelbarer Gefahr, er wollte eine große Dummheit begehen. Sie spürte regelrecht, dass er sie brauchte. Sie musste ihm alles sagen, bevor es zu spät war. Sie musste ihn davon abbringen, diese Dummheit zu begehen.
    Wer konnte das jetzt noch… wenn nicht sie? Und wenn sie ihn gefunden hätte…dann… würde vielleicht doch noch alles gut werden…



    Der Schneefall war stärker geworden, doch auch dies fiel Tessa nicht auf. Ihre Schritte trieben sie zielgerichtet in das Viertel, von welchem Jasmin gesprochen hatte. Irgendwo in der Nähe des Güterbahnhofs… dieses Abbruchhaus, das sich „5th Scene“ nannte, konnte praktisch überall und nirgends sein. In diesem Viertel gab es einige Wohnblocks mit Geschäften. Es war nicht das beste Viertel der Stadt, aber eigentlich auch nicht das schlechteste. Tessa kannte sich dort nicht gut aus, war ihr nun nicht gerade hilfreich sein würde.
    Die Abenddämmerung senkte sich allmählich über die Stadt, die Straßenlaternen verbreiteten ein kaltes Licht.



    Der Schnee knirschte unter Tessas Schuhen. Sie war im besagten Viertel angekommen und wanderte nun mehr oder minder ziellos durch die Straßen.
    Die Kälte drang allmählich durch ihre gepolsterte Jacke. Ihre Finger waren klamm und eisig, die Flocken in ihrem Haar schon so oft geschmolzen, dass dieses feucht an der Kopfhaut klebte. Doch auch dies schien sie nicht zu realisieren. In ihrem Kopf hallte ein Gedanke vor und zurück, drehte und wendete sich… „Ich muss Jess finden… schnell!“
    Schritt um Schritt, Straße um Straße setzte sie ihren Weg fort.



    Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Nur an der immer stärker werdenden Müdigkeit, an der immer deutlicheren Taubheit ihrer Zehen und Finger und an dem stärker werdenden Durst in ihrer Kehle, konnte sie erahnen, wie lange sie schon ziellos durch die Straßen irrte. Es war inzwischen schwarze Nacht geworden. Die Lichter hinter den Fenstern begannen langsam zu verschwinden, der Straßenverkehr wurde immer weniger und weniger, bis er schließlich fast völlig verebbte. Die Stille der Nacht senkte sich über die verlassenen Straßen, doch Tessas Füße trugen sie immer weiter, ziellos durch die Straßen, ohne zu wissen, wohin.



    Irgendwann blieb sie schließlich erschöpft vor einem Häuserkomplex mit Ladengeschäften stehen und musste resigniert feststellen, dass sie an genau dieser Stelle offenbar schon zweimal vorbeigelaufen war. Sie konnte dieses ominöse „5th Scene“ einfach nicht finden. War es denn so unscheinbar und klein, dieses Gebäude, dass sie es immer noch nicht hatte finden können? Für einen kleinen Moment bereute Tessa, sich zu Fuß auf den Weg gemacht und ihr Auto auf dem kleinen Parkplatz nahe des Bahnhofes stehengelassen zu haben. Doch nach dem Gespräch mit Jasmin hatten sie ihre Beine fast wie von selbst davon getragen, ohne dass sie noch einmal genauer über die Sache hatte nachdenken können.



    Die Müdigkeit, Kälte und Erschöpfung wurden ihr allmählich immer bewusster, arbeiteten sich hartnäckig in ihr Empfinden vor und langsam wurde der Ruf in ihrem Kopf immer leiser, das Adrenalin in ihren Adern schien zu verschwinden. Für einen winzigen Moment fragte sie sich, was sie hier eigentlich tat. Anscheinend war das Gebäude unauffindbar …und selbst wenn sie es finden würde, wäre es immer noch fraglich, ob sie so einfach hineinspazieren und Jess finden könnte… vermutlich war dies nicht so. Nicht umsonst hatte Jasmin betont, dass die Dark Hellows keine Menschen waren, mit denen man sich anlegen sollte.
    Tessa seufzte. Gang langsam wurde ihr klar, dass ihr Plan wahnwitzig war… doch die Hilflosigkeit und Angst, die sie bei dem Gedanken, nun einfach aufzugeben, empfand, waren wesentlich schlimmer und beängstigender.
    Müde richtete Tessa ihren Blick nach oben und erstarrte für einen Moment. In einem kleinen Gang zwischen den beiden hohen Häusern, vor denen
    sie stand, hatte sie ein Gebäude aufblitzen sehen, das sie bisher noch nie zu Gesicht bekommen hatte.

  • Mit einemmal waren alle Bedenken erneut wie fortgewischt und ohne weiter nachzudenken setzte Tessa langsam einen Fuß vor den anderen und wagte sich in die schmale, dunkle Gasse zwischen den beiden Gebäuden.



    Als sie fast am Ende der Gasse angekommen war, versperrte ihr nichts mehr die Sicht.
    Sie schnappte für einen Augenblick nach Luft, als sie das Gebäude, das nun gespenstisch vor ihr lag, gut versteckt hinter den höheren Geschäftshäusern, in seiner vollen Größe erkannte.




    Schwarz und mächtig hob es sich gegen die blendend weiße Schneedecke und den Nachthimmel ab. Die sanften Flocken, die um es herum herab fielen, konnten seinen Schrecken nicht mindern, mehrten ihn sogar auf seltsame Weise.
    Wie angewurzelt blieb Tessa in einigen Metern Entfernung stehen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Halse und sie spürte die Angst in ihren Eingeweiden heraufkriechen.
    „Da drinnen ist Jess“, hämmerte es in ihrem Kopf.
    Wieder bewegten sich ihre Füße ganz wie von selbst weiter auf das Gebäude zu. Sie konnte gedämpfte Musik wahrnehmen, die aus dem Inneren kam.
    Langsam näherte sie sich dem Gebäude und suchte vergeblich nach einem Eingang. Es dauerte einige Minuten bis sie realisierte, dass sie sich offenbar auf der Rückseite befand. Nachdem sie vorsichtig um die Ruine geschlichen war, entdeckte sie auf der Straßenseite eine unscheinbare, abgenutzte Tür. Unsicher blieb Tessa vor dieser stehen.



    Was sollte sie jetzt tun? Einfach die Tür öffnen und dort hinein spazieren wie in einen Supermarkt? Was würde sie hinter dieser Tür erwarten? Und was, wenn Jess gar nicht hier war…warum auch immer?
    Gerade wollte sie die Hand nach der Klinke ausstrecken, als von innen ein lautes Gepolter und ein kurzer Schrei zu hören waren.
    Erschrocken zog sie ihre Hand wieder zurück und verzog ängstlich das Gesicht.




    Was sie hier tat, war der helle Wahnsinn, das wurde ihr bewusst. Doch sie war so nahe am Ziel…würde sie es sich jemals verzeihen, in diesem Augenblick den Rückzug angetreten zu haben?
    Ihr Herz schlug ihr bis zum Halse und die Gedanken in ihrem Kopf überschlugen sich.

    Was sollte sie nur tun?
    Unsicher starrte sie auf ihre vom Schnee bedeckten Schuhspitzen, dann atmete sie tief durch und sah auf. Mit einemmal schien die Klarheit in ihren Geist zurückgekehrt zu sein.



    Es gab nur einen vernünftigen und richtigen Weg zu handeln… und diesen würde sie nun gehen, komme, was wolle…






    Fortsetzung folgt.



    P.S. Die Ruine hat übrigens kein Dach... das war kein Fotofehler

  • Hallö Innad. :)


    Wieder so ein emotionales Kapitel, obwohl ja nicht wirklich "viel" passiert ist. Ich kann Tessas Drang Jess zu suchen und dabei völlig abzuschalten und alles auszublenden voll und ganz nachvollziehen. Es gibt bestimmte Situationen, wo nichts anderes zählt als diese eine Sache und man nur auf sein Herz und nicht auf seinen Verstand hört. Tessa weiß ja, dass es nicht gerade klug ist, was sie da tun will, aber sie hat aus ihrer Sicht ja keine andere Wahl.


    Ich hoffe mal, dass sie auf ihr Herz hört, denn die Schuldgefühle, die sie hätte, wenn sie es nicht tut würden sie früher oder später kaputt machen.


    Ich hoffe, du präsentierst uns bald die Auflösung, was für sie nun das einzig Richtige ist. :)
    Ganz liebe Grüße
    Llyn

    You are never more alive than when you're about to lose your pants!



    FS: Sunrise Update: 04.06.19