[Fotostory] Tiefer als der Schmerz

  • Oh man! Das war ein starkes Stück!
    Und ich muss sagen MICH hat Niklas auch enttäuscht.
    Ich hätte ein bisschen mehr Gefühl von ihm erwartet.
    Er als ihr bester Freund hätte anders reagieren müssen. Wenn er jetzt mit Tessa's Eltern drüber redet bricht ihre Welt mehr zusammen als daran sich sich Jess zu treffen (noch). Man muss sich ja nur mal vorstellen was dann passiert. Sie reißt aus, möglicherweise zu Jess? Ihr Leben würde nur schlimmer werden! Ich denke nicht das sie Jess ohne weiteres GANZ loslassen könnte. Nie.
    Also wenn er nichts sagt stehen die Chancen wer recht hat 50%/50%.
    Bin gespannt auf die Fortsetzung =)


    ~LG, Tear

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    [right][SIZE=3]can love you forever [/SIZE]:luvlove [/right]

  • Hallo Innad!

    Wow, eine tolle Fortsetzung wie immer und irgendwie konnte ich schon ahnen, wenn Tessa sich Niklas anvertraut, das er so in etwa reagiert. Aber das seine Reaktion so extrem übertrieben heftig ist, lässt erkennen das er auch nur das sieht was er sehen will und in ist es zwar bewusst, das hinter jedem Junkie auch irgendein Schicksal hinter steckt, aber seine Zeit einfach zu kostbar ist um sich mit solchen Dingen abzugeben oder in einer gewissen Form nachzudenken wie man helfen könnte. Wie gesagt, die haben ihre kleine Welt die auch nicht Problemlos verlauft und es da ja auch genug Drogenabhängige oder Alkoholsüchtige gibt, bloß mit dem unterschied, das man es ihnen nicht ansieht und sie sich das leisten können und auf diese Art ihren zum Teil sehr stressigen Lebensstil zu ertragen.
    Niklas hat schon recht damit, dass es für Tessa sehr gefährlich sein könnte und ich kann seine Besorgnis verstehen und nachvollziehen, aber er hätte mit Tessa mehr reden sollen, ihr in ruhe seine Angst um ihr erklären sollen statt gleich so loszubrüllen. Vielleicht wäre es auch gut wenn er Jess kennen lernen würde um sich selber ein Bild von ihm zu machen und vielleicht hätten sie ja gemeinsam einen Weg gefunden Jess zu helfen oder zumindest für ihn da zu sein.
    Niklas kann oder will nicht verstehen, was es Tessa bedeutet diesen Menschen zu helfen und es ist doch wirklich verrückt wenn sie nicht einmal von ihren besten Freud wo sie doch so eine enge Beziehung zu einander hatten verstanden wird. Wenn hat sie denn jetzt noch? Nur Jess!
    Es hatte Tessa große Überwindung gekostet sich jemanden anzuvertrauen und jetzt wurde sie erneut enttäuscht. In ihr macht sich Wut, Verzweiflung und Traurigkeit breit und wie schon gesagt, muss sie aufpassen dass sie sich darin nicht verliert.:(
    Niklas hat gemerkt das Tessa sich nicht von ihr vorhaben abringen lässt, Jess weiterhin zu treffen und in seiner Angst um sie, die er wirklich hat da bin ich mir ganz sicher, denkt er sich: „Wenn ich es nicht schaffe sie von diesen Typen fern zu halten, dann müssen es ihre Eltern machen.“ Kann ich irgendwie verstehen, auch wenn ich es nicht gut finde.
    Es war wieder Mal eines sehr schöner, gefühlvoller Text und die Bilder sind auch gut gelungen.:applaus
    Wie immer, warte ich schon auf die Fs und freue mich drauf.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
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    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Und schon wird wieder einmal klar, wie gefühlskalt Männer doch manchmal sein können. Aber ich muss sagen, ich kann beide vestehen. Tessa die sich nicht verstanden vorkommt und allein gelassen von dem Menschen, der ihr soviel bedeutet. Niklas, dass er sie nur beschützen will, aber geben wir mal zu.. das geht auch Taktvoller!!!! Zudem hätte er doch einfach sagen können er hat kein gutes gefühl dabei und ihm wäre es lieber, wenn ihr denn soviel daran liegt, dass er sie begleitet um auf sie aufzupassen - DAS WÄRE DIE RICHTIGE ANTWORT GEWESEN!


    Ich versteh ja, dass er große Sorgen um sie hat und seine Aspekte, die er aufführt sind vollkommen korrekt, aber der Ton macht die Musik!
    Ich an Tessas Stelle hätte glaube ich nach den ersten Worte und vor einem Tränenausbruch einfach die Tür aufgemacht und ihn rausgeschoben. Diese blöße hätte ich mir nicht vor ihm gegeben!!!


    Das er ihr jetzt allerdings droht finde ich reichlich unfair! Gut ich kann ihn verstehen - das sagte ich ja bereits - aber versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen - wobei, würde ich mich daran halten, wenn ich denke ein Mensch könnte sich ggf. in Lebensgefahr befinden *überleg* ich glaube nicht.... zum glück war ich noch nie in solch einer Situation! Und ich hoffe es wird auch nie passieren!


    Jetzt stellt sich für mich die Frage, was Tessa tun wird. Vertrauen kann sie ja ihrer Meinung nach nun niemanden mehr, außer Jess.... wird sie zu ihm flüchten, aus Angst, Niklas hat es ihren Eltern gesagt und diese schließen sie z.b. ein oder schicken sie ins Ausland, damit sie nicht mehr in seine Nähe und damit nicht in die nähe einer Tickenden Zeitbombe kann?


    Ich warte gespannt wie es weiter geht!

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • Luxa: Ja, schon richtig, Niklas hat sich ziemlich daneben verhalten. Dafür sorgen, dass Tessa nix mehr mit ihren Eltern zu hat, ist eher schwierig - sie sind halt ihre Eltern ;) Aber das nächste Kapitel bringt Dir da sicher schon etwas Aufschluss :)


    tear: Freu mich sehr über Deinen Kommi! Ja, Du hast recht - wenn Niklas es Tessas Eltern sagt, bricht ihre Welt noch mehr zusammen. Aber ich denke mal, er sieht das nicht so - für ihn ist Tessas Zusammensein mit Jess, also ihre Freunschaft, irgendwien ur eine Spinnerei - eine recht riskante, wie man ja zugeben muss. Und er will sie eben beschützen. Da er nicht aus seiner Haut raus kann, wählt er also diesen (falschen, zugegebenermaßen) Weg!


    Ines: Ich staune immer wieder, wie gut Du die Charaktere erfasst und es auf den Punkt bringst - wunderbar, dein Kommi, wie so oft, weil es Du es genau getroffen hast. Niklas kann nicht aus seiner Haut, er hat ein pauschalisiertes Bild von Menschen wie Jess, er stellt es auch aus einer gewissen Scheu und Bequemlichkeit nicht in Frage. Es ist einfacher für ihn, den direkten Weg zu wählen - das Insekt zu zerquetschen, bevor man es sich am Ende noch näher anschauen muss sozusagen.

    Dass er Tessa mit verletzt, versteht er gar nicht, auch weil er sie in dem Punkt nicht für voll nimmt, es für eine Spinnerei hält und Tessa damit total zurückstößt. Er hat sicher Angst um sie, ja, aber er kann nicht aus seiner Haut.

    Tessa ist nun natürlich die gelackmeierte, sie hat sich ihm anvertraut und zu dem Verlust ihres besten Freundes, kommt nun auch noch die Angst, dass er es ihren Eltern sagen wird.

    Ein toller KOmmi, wie immer! Vielen Dank!


    Kiara: Du hast es auch sehr gut erfasst - ich denke auch, man kann eigentlich beide verstehen und Deine Antwort, die Du für Niklas geschrieben hast, wäre wohl wirklich die einzig richtige gewesen. Aber weißt Du, dann hätt er eben mal über den Tellerrand kucken müssen und sich anstrengen und für einen Junkie ist ihm es das nicht wert. Er will diese Sorte Mensch einfach nicht in seinem Leben haben und auch nicht im Leben der Menschen um ihn herum -d as ist für ihn einfach eine welt, die er nicht versteht (und es doch zu tun glaubt) und die er deswegen am liebsten aus seinem und jedermanns Weltbild streichen würde.

    Ich denke, dass Tessa sich da so in ihm getäuscht hat, liegt wohl daran, dass die beiden die Sache nie thematisiert haben, warum auch, wenn man keinen Anstoß dazu hat.

    Ich denke nicht, dass Tessas Eltern noch so eine große Macht auf ihre Tochter hätten, sie ist ja schon fast 20 und so, aber sie haben sie schon nicht unwesentlich in der hand und die Vosrtellung, dass sie es von Niklas erfahren, ist für sie schon erschreckend, ist ja klar.

    Dein Kommi war mal wieder auf den Punkt gebracht, super :)



    Dani: Ja, Du warst mit Deiner Vermutung sehr nah dran, er hat sie zwar nicht gesehen, aber es gerochen sozusagen ;)


    Und Du hast recht - er darf ihr den Umgang nicht verbieten, wer ist er denn?! Aber er macht es eben aus seiner Angst heraus, auch wenn er es gtu meint, er tut nicht gut damit.

    Danke für Deinen lieben Kommi und DU lässt und lässt nicht locker, was Tessa und Jess betrifft, was ;)

  • Kapitel 12
    Flucht



    An diesem Abend krabbelte Tessa früh in ihr Bett. Sie fühlte sich so erschöpft wie noch nie in ihrem bisherigen Leben. Alles tat weh – jede einzelne Faser ihres Körpers, aber noch viel mehr ihre Seele und ihr Herz. Nie hatte sie deren Existenz so schmerzlich intensiv gespürt wie an diesem Abend. Wenn sie daran zurückdachte, was an diesem Wochenende alles geschehen war, schien es zu viel zu sein, um in ihren schmalen Körper und ihr eigentlich so großes Herz zu passen.
    Erst die furchtbare Auseinandersetzung mit ihren Eltern, dann die traurige Begegnung mit Jess, die ihr all die Hoffnungslosigkeit dessen Situation noch mehr verdeutlich hatte als alle vorherigen Treffen es getan hatten, und letztlich dieser entsetzliche Streit mit Niklas, dessen Bilder ihr selbst noch vor Augen auftauchten, als sie mit geschlossenen Augen im Bett lag.



    Noch immer hallten seine Worte „Abschaum“, „Junkie“, „naiv und kindisch“ in ihrem Kopf wieder, immer wieder tauchte sein wutverzerrtes Gesicht, seine sonst so warmen Augen, die derart kalt und abschätzend gefunkelt hatten, vor ihr auf und es schien, als wolle sich ihr Verstand gegen dieses Paradoxum wehren, indem er Anstalten machte, sich einfach abzuschalten.
    Es war das erste Mal in Tessas jungem Leben, dass sie die bitterste aller Erfahrungen machten musste – zu erleben, wie eine Freundschaft zerbricht, zerbricht an unterschiedlichen Auffassungen von der Welt und der Menschheit – aber nicht das war das schlimmste an allem, sondern der Verlust ihres Vertrauens, das sie wie selbstverständlich in die Welt, vor allem aber in die Menschen um sich herum, gehegt hatte. Seufzend schlug Tessa die Bettdecke wieder zurück. Sie fand nicht in den erlösenden Schlaf, obwohl sie unendlich müde war.



    Ihre Gedanken schweiften wieder zurück zu Niklas und ihren Eltern. Sie konnte nicht begreifen, wie sie jahrelang neben diesen Menschen, vor allem neben Niklas, hatte leben können, so viele wunderbare und wichtige Dinge mit ihm teilen, sich so oft verstanden von ihm hatte fühlen können, wo in diesem einen Punkt ihre Meinungen und Denkweisen so auseinander gingen. Ja, schlimmer noch – sie war völlig entsetzt über seine Intoleranz und sture Denkweise. Zwar konnte sie verstehen, dass er sich um sie sorgte – vermutlich wäre es umgekehrt ähnlich gewesen. Und dennoch hätte er dieser Sorge doch auf ganz anderen, viel hilfreicheren Wegen Ausdruck verleihen können.
    Tessa ließ die Schultern hängen und starrte auf den Boden.



    Mit einemmal fühlte sie sich furchtbar verloren und einsam. Der Streit mit Niklas hatte nur eines bewirkt – dass sie ihre allerletzte Vertrauensperson verloren hatte. Doch sie konnte und wollte nicht nachgeben, denn ihr war Jess zu wichtig, um ihn aufzugeben. Selbst wenn sie Niklas bezüglich seiner Befürchtungen recht gegeben hätte – es wäre ihr gar nicht mehr möglich gewesen, sich von Jess zu entfernen. Er war ihr viel zu nahe gekommen und sie ihm.
    Und wie würde es auf ihn wirken, wenn sie sich nun von ihm zurückzöge?
    Nein, daran wäre keine einzige Sekunde zu denken! Und schon gar nicht wegen Niklas´ Verbohrtheit!



    Traurig dachte Tessa an die vergangenen Stunden zurück. Der Schmerz, den sie empfand, wurde von einer nervösen Angst überdeckt, als sie an Niklas´ unverschämte Drohungen zurückdachte… er würde doch nicht wirklich ernsthaft daran denken, ihren Eltern von Jess zu erzählen?
    Tessa wurde bang zumute. Es war ohnehin schon alles kompliziert genug – würden ihre Eltern von der ganzen Sache erfahren, wäre die Situation noch schärfer als sie es ohnehin schon war. Und doch würde es auf Dauer immer schwieriger, es ihnen zu verheimlichen. Tessa seufzte ratlos. Was sollte sie nur tun?


    Einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, ihnen selbst die Wahrheit zu sagen – immerhin wäre das besser, als wenn Niklas ihnen seine verzerrten Gedankengänge mitteilen und sie so direkt völlig gegen Jess aufhetzen würde. Doch Tessa verwarf diesen Gedanken direkt wieder.
    Doch auf Dauer würde sie ihr Geheimnis nicht wahren können – viel zu oft war sie unterwegs, ohne zu sagen, wo sie war. Zwar fragten ihre Eltern normalerweise nicht danach, aber auf Dauer fiel auch ihnen so etwas auf.
    Fieberhaft flogen die Gedanken durch Tessas Kopf und mit einemmal hatte sie eine Idee.



    „Das ist es!“ flüsterte sie erleichtert in die Stille der Nacht. „Das müsste klappen!“
    Ja, sie hatte eine Lösung gefunden – zwar musste sie immer noch Angst haben, dass Niklas seine Drohung wahr machen würde – dagegen konnte sie wohl nichts unternehmen. Aber sie wusste zumindest einen Weg, um die Situation für den Moment zu entschärfen – und sie spürte, wie diese Idee Besitz von ihr ergriff und die Vorstellung an deren Umsetzung sie mit einer unglaublichen Erleichterung erfüllte, so dass sie sich etwas beruhigter wieder zurück in die Decken kuschelte und bald darauf in einen traumlosen Schlaf sank.

  • Tessa zögerte nicht lange, ihren Entschluss in die Tat umzusetzen. Sie ergriff darum die nächste Gelegenheit beim Schopfe – schon zwei Tage später wollte es der Zufall so, dass sowohl sie als auch ihre Eltern zum Mittagessen zu Hause waren. Ihr Vater war am späten Abend von einem Geschäftstermin in Russland zurückgekommen und hatte sich heute die Arbeit mit nach Hause genommen, ihre Mutter hatte den Salon für ein paar Stunden ihren Mitarbeitern überlassen und Tessa hatte sich bei der Zeitung ein paar freie Stunden herausgeschlagen.
    Trudy hatte eine Truthahn in die Ofen geschoben und war froh, die ganze Familie einmal beisammen zu haben.
    Auch Tessa war froh um Trudys Anwesenheit, denn sie wusste, dass ihre Ziehmutter sie in ihrem Vorhaben unterstützen würde – in Tru würde sie sich nicht auch noch täuschen, da war sie sicher.
    Als Tru ihr einen Teller mit dampfendem Essen reichte, schien diese ihre Gedanken zu erraten und als wolle sie ihr ein wenig auf die Sprünge helfen, sagte sie sanft: „Tessalein, was ist heute los mit dir? Liegt dir etwas auf dem Herzen?“



    Tessa lächelte dankbar. Es war so gut, wenigstens noch Tru auf ihrer Seite zu haben- auch wenn diese ihre wahren Beweggründe natürlich auch nicht kannte und vermutlich nicht verstehen würde… dennoch war ihre mütterliche Wärme Balsam für Tessas wundgescheuertes Herz.
    „Nun ja – schon, du hast recht… ich wollte etwas mit euch allen besprechen, darum bin ich froh, dass wir heute so zusammen sitzen.“
    „Was hast du denn auf dem Herzen, Tessa?“ Ihre Mutter sah sie aufmerksam an und auch ihr Vater hatte den Blick auf sie gerichtet.
    Tessa fasste sich ein Herz und sagte: „Also – ich habe viel nachgedacht in letzter Zeit und… ich habe mir etwas überlegt. Ihr hattet mir vor einigen Monaten, nach dem Abi, doch einmal angeboten, die Eigentumswohnung in der Innenstadt zu übernehmen, wisst ihr noch?“
    Tessas Mutter sah ihre Tochter erstaunt an.



    „Du meinst die Wohnung in der Kastanienstraße?“
    „Ja, genau, die meinte ich“, sagte Tessa langsam. „Also … wenn sie noch frei ist, würde ich das Angebot jetzt gerne annehmen.“
    „Wieso das denn auf einmal?“ Tessas Mutter sah ihre Tochter fragend an. „Vor einigen Monaten sagtest du noch, du wolltest nicht alleine wohnen. Woher kommt dieser plötzliche Sinneswandel?“
    „Naja“, Tessa schluckte unsicher und rief sich die Worte in Erinnerung, die sie sich so sorgfältig zurechtgelegt hatte. „Es ist einfach so… ich wäre viel näher an der Redaktion und auch an der Uni, sobald ich dann meinen Studienplatz habe, was ja hoffentlich im nächsten Frühling der Fall sein wird… und… ich weiß auch nicht, ich denke, ich bin jetzt einfach soweit, ich würde gerne auf eigenen Beinen stehen… es wäre soviel praktischer für mich.“
    Sie sah Tru hilfesuchend an und diese enttäuschte sie wieder nicht, denn sie lächelte sanft und sagte: „Ich finde diese Idee gut, Amanda. Tessa wird in wenigen Wochen immerhin schon zwanzig, das dürfen wir nicht vergessen. Unser Mädchen wird erwachsen…“ Sie bedachte Tessa mit einem liebevollen Blick ", und je eher sie selbstständig wird, desto besser ist es. Und in der Wohnung in der Kastanienstraße ist sie trotzdem immer noch ein wenig in eurer schützenden Hand, fliegt nicht ganz aus dem Nest.“



    Tessa lächelte sie dankbar an und blickte dann zu ihrem Vater, der sich die ganze Zeit in nachdenkliches Schweigen gehüllt hatte.
    Er erwiderte ihren Blick und sagte dann: „Und du bist dir sicher, dass du alleine zurechtkommen wirst, Tessa?“
    Tessa sah ihn scheinbar empört an. „Natürlich werde ich das! Ich bin doch kein kleines Kind mehr!“
    „Nun ja – die Wohnung ist noch frei, es spricht so gesehen nichts dagegen“, sagte er langsam.
    „Weißt du, Papa, wenn ich dann den Studienplatz habe, wird es für mich viel einfacher sein, nicht den langen Weg in die Stadt zu haben – ich meine… ich werde viel lernen müssen und um jede freie Minute dankbar sein, weißt du.“
    „Das ist eine löbliche Einstellung“, erwiderte ihr Vater mit unverkennbarem Stolz.
    „Und wegen des Geldes braucht ihr euch auch nicht zu sorgen“, sagte Tessa schnell und rechnete nach. „Ich habe einige tausend Euro zur Seite gelegt und immerhin verdiene ich ja bei der Zeitung auch noch etwas. Ich kann die Miete also bestimmt bezahlen.“



    Ihre Mutter sah sie erstaunt an. „Also Tessa! Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass wir von unserer eigenen Tochter Miete verlangen würden?“
    „Die Wohnung steht zur Zeit ohnehin leer“, sagte ihr Vater lächelnd. „Der vorherige Mieter ist vor vier Wochen ausgezogen, du hast dir einen guten Zeitpunkt ausgesucht.“ Er sah seine Frau an. „Und deine Mutter hat natürlich recht, Tessa, wir werden keine Miete von dir verlangen, das kommt gar nicht in Frage. Du wirst das jetzt verdiente Geld später sicher einmal gut gebrauchen können, also lege es gut an, damit es ordentliche Zinserträge bringt.“
    „Aber für die Einrichtung brauche ich es doch auch“, erwiderte Tessa zaghaft.
    Ihr Vater lächelte gütig. „Das kannst du getrost uns überlassen, mein Mädchen. Schließlich bist du erst knapp zwanzig und wir können es uns leisten, dir die Wohnung einzurichten. Wenn du einmal selbst verdienst, und damit meine ich richtig und nicht nur diesen Praktikantenjob bei der Zeitung, sieht das anders aus. Aber zurzeit unterstützen wir dich natürlich noch, wo wir können.“ Er lächelte und fing sofort an zu planen: „Wann willst du umziehen? Noch diesen Monat? Dann werde ich sofort die Malerfirma anrufen, damit die Wände nächste Woche fertig sind. Und du könntest heute Nachmittag mit deiner Mutter losfahren und Möbel aussuchen. Was hältst du davon?“



    Tessa schluckte. „Es wäre mir schon recht, wenn es so schnell wie möglich machbar wäre mit dem Umzug“, sagte sie dann langsam. „Nur – ich möchte wirklich nicht, dass ihr mir alles bezahlt, ich meine, das braucht ihr nicht und…“
    Sie verstummte, als sie Trudys beschwichtigenden Blick sah und begriff, dass sie hier nicht weiterbohren sollte. Also seufzte sie nachgiebig und fügte hinzu: „Aber wenn ihr es gerne wollt, bedanke ich mich natürlich herzlich dafür. Und gerne können wir heute Mittag Möbel aussuchen gehen, wenn du magst, Mama.“
    Ihre Mutter sah sie mit funkelnden Augen an. „Oh, das ist wunderbar, ich habe schon so lange kein Zimmer mehr eingerichtet! Natürlich wirst du dir alles aussuchen, Tessa, ich kann dir nur raten, keine Bange!“
    Sie klatschte vergnügt in die Hände und schien über der Vorfreude auf den Einkaufsbummel plötzlich all ihre Bedenken bezüglich Tessas Umzugsplänen vergessen zu haben.
    „Arthur, weißt du, da gibt es doch diesen neuen Designerladen an der Chiemchaussee, wie wäre es, wenn wir es da zuerst versuchen?“



    Sie sah ihren Mann aufmerksam an, doch dieser schien schon die nächsten Schritte zu planen und nickte nur geistesabwesend. Während ihre Mutter die Geschäfte aufzählte, in die sie zu gehen gedachte, und ihr Vater die Nummer des Malers auf seinem PDA zu suchen begann, warf Tessa Trudy einen Blick zu und diese lächelte gütig und obwohl sie es nicht aussprach, konnte Tessa sie die Worte flüstern hören: „Ich werde dich vermissen, Tessalein“ …





    Fortsetzung folgt!

  • Huhu Innad,
    Nachdem ich ja deine letzte Fs fleißig kommentiert hab, schäme ich mich dir sagen zu müssen das ich diese hier komplett übersehen habe :( asche über mein haupt!
    Aba nun werde ich wieder kommentieren!
    zu der story: die idee find ich super, es scheint wieder eine sehr traurige Fs zu werden. Die Bilder sin dtoll gemacht, auch an der Einrichtung der Zimmer hab ich nichts zu meckern. da ich wie gesagt ja auch deine letzte Fs gelesen habe bin ich überzeugt davon, dass diese hier wieder ein Knaller wird ;) Ich werde auf jeden Fall abonnieren!
    Und freue mich auf die Fortsetzung!
    LG Jule II.

    ☻/
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    / \

  • Mir gefällt die Fortsetzung auch sehr gut, aber die Eltern kommen mir etwas überfürsorglich vor. Ich weiß nicht was ich sagen soll, die Bilder un der Text sind einfach genial!

    Luxa

    [SIZE=1]Da ist ein Ort, wo der Bürgersteig endet[/SIZE]
    [SIZE=1]Und bevor die Straße beginnt[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort wächst das Gras, das weiche weiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort brennt die Sonne, die purpurrot heiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und der Mondvogel schläft dort nach langer Reise[/SIZE]
    [SIZE=1]Im kühlen Pfefferminzwind[/SIZE]

  • Da macht Tessa jetzt aber Nägel mit Köpfen! Ausziehen, obwohl sie ja eigendlich garnicht allein sein will ... oha ich seh noch Alpträume auf sie zukommen.. so allein.. das Knacken des Stromkastens... das Heulen einer Eule und eine bibbernde Tessa unter der Decke ihres Designerbettes *lach*


    Aber ansich ist der Plan nicht schlecht und wohl auch aufgegangen. So fällt es keinem mehr auf, wenn sie zu Jess geht, weil keiner da ist, wo sie sich ggf. abmelden muss/tut/sollte....


    Niklas kann ich zur Zeit ganz schlecht einschätzen.. wird er es ihren Eltern sagen oder hält er sein Versprechen, was ich ihm eigendlich bisher hätte zugetraut, mich nach dem Gespräch der beiden allerdings zweifeln lässt.. bleibt wohl nur abzuwarten.


    Jetzt bin ich natürlich gespannt, wie Tessas neues Reich aussehen wird, ob sie ggf. sogar Jess mit einziehen lässt, um ihn von der Straße zu holen und ggf. auf die Art und Weise etwas entfernung zu den Drogen schaffen wird und was Niklas dazu sagt, sollten sie nochmal miteinander reden.....


    Freu mich auf die FS

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • @JuleII: Ich freu mich echt total, dass Du "mich" noch entdeckt hast und mitlesen wirst!!! Danke für deinen lieben Kommi! :)


    Luxa: Auch danke für Deinen Kommi! Ja - die Eltern sind halt Eltern ;) besorgt und ein wenig übervorsichtig, aber letztlich ist das wohl normal für ihre Gattung :D


    Kiara: Du bist der Brüller : oha ich seh noch Alpträume auf sie zukommen.. so allein.. das Knacken des Stromkastens... das Heulen einer Eule und eine bibbernde Tessa unter der Decke ihres Designerbettes *lach*

    DAS kann ich mir auch bildlich vorstellen! :)

    Niklas ist im Moment auch für Tessa total schwer einzuschätzen... aber wir werden im übernächsten Kapitel erfahren, was er so treibt und in seinem Kopf rumgeht, keine Bange.

    Deine Überlegung mit Jess und dem Einzug ist natürlich schon nicht falsch - ob Jess da aber zustimmen würde??? Wer weiß... Es wäre für ihn vielleicht ja eine Chance, doch noch von der Straße wegzukommen... dürfte nur nicht irgendwann Tessas Mutter mit dem Zweitschlüssel reinplatzen, wenn er gerade unter der Dusche steht *gg*

    Danke für Deinen Kommi... ich sehe, Du nimmst allmählich eine Spur auf ;)



    @all: Das nächste Kapitel ist recht lang und besteht aus 3 Teilen. Ich hab lang überlegt, ob ich es trennen soll, fand es so dann aber doch am besten. Es ist ein Zwischenkapitel, das aber unbedingt reingehört, ich hoffe es gefällt euch dennoch - und es sind recht viele bilder diesmal ;)

    Viel Spaß dabei!

  • Kapitel 13
    Veränderungen



    Tessa stieg aus dem Auto und blieb einen Moment wie verzaubert vor dem großen, weiß getünchten Mehrfamilienhaus in der Kastanienstraße stehen.
    Hier war also ab sofort ihr neues Zuhause – sie konnte es immer noch nicht richtig glauben, denn alles war mit einemmal so furchtbar schnell gegangen.
    Ihre Augen schweiften über die freundlichen, blau-weißen Fensterrahmen und Balkontüren und blieben an dem großen Balkon in der Mitte hängen.



    Hinter diesen Fenstern verbarg sie sich, ihre neue, kleine und hübsche Wohnung, eine Wohnung, die sie loseisen sollte von den starren Rahmen ihrer Herkunft, die ihr Freiheit schenken sollte und die sie mit einemmal erwachsen hatte werden lassen.
    In den letzten zwei Wochen war hier fast ununterbrochen gewerkelt worden. Die Wohnung hatte sich zwar in gutem Zustand befunden, dennoch mussten die Wände gestrichen und teils tapeziert werden, Lampen angebracht und Anschlüsse installiert.
    Doch ihr Vater hatte Wort gehalten – kaum hatten ihre Eltern sich an den Gedanken von Tessas Auszug gewöhnt, hatten sie in bekannter Manier alle Hebel in Bewegung gesetzt, um dem Wunsch ihrer Tochter so schnell als irgend möglich nachzukommen.
    Gute Beziehungen machten sich offenbar wirklich bezahlt – keine Wartezeiten oder Fristen bei den Möbelhäusern und Handwerker, die sofort auf dem Teppich standen, waren das Ergebnis gewesen.
    Tessa konnte kaum glauben, dass ihr Entschluss, hier her zu ziehen, tatsächlich erst vor zwei Wochen gefallen war und sie nun schon hier stand und dabei war, ihre fertige Wohnung zu betreten.
    In den letzten zwei Wochen war ihr kaum Zeit für etwas anderes als die Vorbereitungen geblieben, selbst die Besuche bei Jess hatte sie eingeschränkt, natürlich nicht, ohne ihm vorher zu erklären, warum.
    Langsam öffnete Tessa die Haustüre und ging durch den Flur die Treppen nach oben in ihr Reich.
    Die vielen Stunden, die sie alle in die Einrichtung investiert hatten, waren nicht umsonst gewesen. Tessa lächelte, als sie in ihrer ersten eigenen Küche stand.



    In warmen Orangetönen hatte sie diese gehalten, die Wände jedoch in blau gestrichen. Sie fragte sich insgeheim, wie oft sie hier wohl kochen würde – bisher schaffte sie es gerade mal, sich ein Ei in der Pfanne zu braten… ob das jemals anders werden würde?



    Dann schritt sie weiter in das hell eingerichtete Badezimmer und während sie sich am Waschbecken erfrischte, genoss sie die Stille in der Wohnung viel bewusster als sie das jemals in dem großen Haus ihrer Eltern hatte tun können.



    Auch das Wohnzimmer war wunderschön geworden.



    Ein großzügiger Arbeitsplatz würde Tessa in Zukunft genug Platz zum Lernen geben, Bücherregale boten Raum für die vielen Lehrbücher, die kommen mochten und eine Ess-Ecke lud Besucher dazu ein, auch einmal zum Essen zu bleiben.



    Tessa hatte fast nichts aus ihrem alten Mädchenzimmer mitgenommen – es war ihr fast ein wenig vorgekommen, als wolle sie einen Teil ihres alten Lebens bewusst zurücklassen… denn dieser Umzug schien einen neuen Abschnitt einzuleiten, von dem sie selbst noch nicht recht wusste, wohin er gehen mochte.
    Sie ging an der großen, weißen Couch vorbei und betrat ihr Lieblingszimmer. Es roch noch ein wenig nach Farbe, denn die Maler hatten es erst vor drei Tagen endgültig fertigbekommen. Das Schlafzimmer hatte Tessa bewusst in tiefen, dunkelroten und erdigen Tönen gehalten. Hier fühlte sie sich am wohlsten. Sie strich die Bettdecke glatt und sah sich um.



    Zum ersten Mal seit Wochen fühlte sie sich richtiggehend glücklich und zufrieden – das Gefühl, das alles hier ihr Reich war, ihr Rückzugsort, ein Ort, an dem sie niemanden mehr Rechenschaft ablegen musste, erfüllte sie mit Ruhe und Zufriedenheit und als sie an diesem Abend auf ihrem gemütlichen Bett lag, fühlte Tessa sich einfach nur als glücklicher, junger Mensch, für den ein spannender, neuer Abschnitt des Lebensweges begonnen hatte.


  • Es war später Mittwochnachmittag und Tessa war gerade damit beschäftigt, einen Artikel über das Jahrestreffen der „Opel Freund Nord“ zu schreiben, als das Telefon auf ihrem Schreibtisch klingelte.
    Sie sah auf und zuckte zusammen, als sie die interne Rufnummer erblickte. Nervös nahm sie den Hörer ab und versuchte, ihre Stimme fest klingen zu lassen.
    „Frau Berger?“
    „Ja, Herr Andres?“
    „Schön, dass ich Sie noch erwischte, Frau Berger. Ich würde Sie gerne in meinem Büro sprechen, wenn das möglich ist. Haben Sie jetzt Zeit?“
    Tessa schluckte.
    Der Redaktionschef hatte sie bisher noch nie in ihr Büro gebeten – bis auf das eine Mal, als sie sich hier beworben hatte – und auch sonst hatte er von ihr so gut wie noch nie Notiz genommen. Was konnte er nur von ihr wollen?



    Tessa biss sich nervös auf die Lippen und überlegte fieberhaft, ob sie in den letzten Tagen irgendetwas verbockt haben könnte…. Vielleicht ging es um diesen blöden Verschreiber in ihrem letzten Artikel über die Zuchtstute Nelly – sie hatte ihn trotz mehrmaliger Korrektur nicht entdeckt und so etwas wurde gar nicht gerne gesehen.
    „Frau Berger? Sind Sie noch dran?“
    Erschrocken nickte Tessa, bis ihr einfiel, dass Herr Andres das ja nicht sehen konnte.
    „Natürlich, Herr Andres. Ich komme sofort, wenn es Ihnen passt.“
    „In Ordnung, ich erwarte Sie.“
    Und schon hatte er aufgelegt. Tessa fistelte sich nervös an ihrer Jeansjacke herum und warf einen hilfesuchenden Blick zum Nachbarschreibtisch, wo normalerweise ihre Kollegin Antonia saß, doch diese war heute früher nach Haus gegangen. Dabei hätte sie ihren Rat jetzt so gut gebrauchen können!
    Doch es half alles nichts – je schneller sie es hinter sich bringen würde, desto besser – also atmete Tessa tief durch und machte sich auf den Weg zum Büro des Redaktionschefs, das nur einige Zimmer den Gang hinunter lag.
    Zaghaft klopfte sie an dunkle Holztür. Von innen drang eine freundliche, aber tiefe Stimme. „Herein, bitte!“
    Noch einmal atmete Tessa tief durch und versuchte, sich selbst Mut zuzusprechen, als sie die Tür mit Schwung öffnete und möglichst unbekümmert ins Zimmer ging.



    Nervös strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blieb kurz hinter der Tür stehen. Das Büro war riesig, hier fanden meist auch die Redaktionssitzungen- und –meetings statt.
    Herr Andres sah von seinem Schreibtisch am anderen Ende des Büros auf und lächelte Tessa freundlich zu.
    „Frau Berger, schön, dass es geklappt hat. Setzen Sie sich doch.“
    Und er wies auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch.
    Beklommen setzte Tessa sich und wartete geduldig, bis er den Blick von seinem Notebook wieder aufrichtete und sie freundlich anlächelte.
    Herr Andres war eine interessante Persönlichkeit. Sein Alter konnte Tessa nur schlecht einschätzen, sie vermutete, dass er Anfang 30 sein mochte. Er wirkte zwar immer recht imposant, war aber an und für sich sehr beliebt bei den Redaktionsmitarbeitern und für seinen lockere, aber zielgerichtete Arbeit geschätzt.
    Seine Haare trug er in kleine Rastazöpfe geflochten, was einen seltsamen Gegensatz zu dem schwarzen Anzug bildete, den er trug. Die rosafarbene Krawatte und die grün gefärbte Brille verliehen seiner Erscheinung etwas extravagantes.
    Freundlich lächelte Herr Andres Tessa an.
    „Nun, Frau Berger, Sie arbeiten inzwischen schon eine ganze Weile hier, nicht wahr?“



    Tessa nickte schüchtern. „Ein gutes halbes Jahr in etwa.“
    „Wie sieht es denn aus mit Ihrem Studienplatz?“ Er sah sie aufmerksam an.
    „Nun ja – ich hab noch nichts gehört, aber normalerweise kommen die Mitteilungen immer erst im späten Herbst.“
    „Sehr schön – und Sie hoffen also, im kommenden Frühling an der Akademie genommen zu werden?“
    „Ja – ich hoffe es.“
    „Haben Sie denn dann weiterhin vor, nebenbei für uns zu arbeiten?“
    Tessa sah ihn verwirrt an und sagte unsicher. „Ich… ich weiß nicht so recht, ich hab mir da noch gar keine Gedanken darüber gemacht…“
    „Ich würde es Ihnen empfehlen, Berufserfahrung ist das A und O.“
    Wieder lächelte er freundlich und sagte dann: „Aber natürlich habe ich Sie nicht hergebeten, um mit Ihnen über Ihr Studium zu sprechen, Frau Berger. Es geht viel mehr um Ihre Arbeit.“



    Tessa schluckte. Sie hatte es ja geahnt – dieser vermaledeite Zuchtpferde-Bericht!
    „Frau Berger, was Sie so schreiben, macht Ihnen das denn Spaß?“
    Tessa sah Ihren Chef zögerlich an. „Nun ja… schon…“
    Er lachte laut auf. „Das reicht mir als Antwort… begeistert klingen Sie gerade nicht…“
    „Naja… ich fürchte einfach, mir fehlt manchmal etwas die Begeisterung für Zuchtpferde und Opel-Freunde, aber ich werde es sicher noch lernen.“
    Herr Andres zwinkerte ihr freundlich zu. „Wir haben alle mal klein angefangen, Frau Berger. Dennoch – ich muss sagen, ich bin nicht sehr zufrieden mit Ihrer Arbeit.“
    Tessa sank das Herz. Also doch!
    „Ich… ich werde versuchen, mich zu verbessern“, sagte sie leise.
    „Nein – so meine ich das nicht. Ihre Artikel sind in Ordnung, aber Sie können es so viel besser.“
    Tessa sah auf. „Wie meinen Sie das?“
    Er holte einige Blätter Papier heraus und schob sie über den Tisch zu ihr.
    „Ich meinte das hier! Ihr Vorgesetzter Herr Beck hat mir das vor einiger Zeit gegeben, mit der Bitte, es zu lesen. Und ich muss sagen, ich bin vollauf begeistert davon.“
    Tessa starrte auf die Blätter, die er ihr zugeschoben hatte und fasste es nicht – es war der Bericht über Jess, den sie vor Wochen geschrieben hatte!



    Lange hatte sie gezögert, überlegt, ob sie ihn überhaupt abgeben sollte oder lieber doch nicht… und es dann schließlich getan. Da sie so lange nichts davon gehört hatte, war er letztlich völlig in Vergessenheit geraten… bis gerade eben.
    „Wenn Sie nichts dagegen haben, möchten wir den Bericht auf jeden Fall in der nächsten Ausgabe drucken. Ich habe schon einige Ihrer Kollegen angewiesen, noch einige begleitende Berichte und Artikel zum Thema Drogensucht zu schreiben. Wie sind Sie nur auf so etwas gekommen und wer ist Ihre Quelle?“
    Tessa sah rasch auf. „Oh – das… das kann ich nicht sagen, ich habs versprochen. Aber sagen wir einfach so – ich hab diesen jungen Mann per Zufall getroffen und … einfach Interesse an ihm gehabt.“
    Herr Andres nickte begeistert. „Ja, genauso funktioniert guter Journalismus, Frau Berger. Ich muss schon sagen – alle Achtung, dass Sie das in Ihrem Alter schon geschafft haben. Nun, Frau Berger – Sie scheinen mir in diesem Gebiet recht fachkundig und ich wollte Sie bitten, die Gruppe zum Thema Drogensucht zu leiten.“
    Tessas Augen weiteten sich. „Ich?“ stieß sie hervor.
    Herr Andres nickte. „Ja, Sie haben die fachliche Kompetenz und auch wenn es nicht üblich ist, dass jemand Junges wie Sie die Gruppen leitet, scheint es mir in diesem Fall doch angebracht. Die Mitarbeiterinnen der Gruppe erfahren Sie morgen, ich schicke Ihnen alles per E-Mail zu. Sind Sie einverstanden?“



    Tessa nickte aufgeregt. „Natürlich – nur… was genau muss ich dann tun?“
    „Sie koordinieren, welche Informationen noch benötigt werden, wer was schreiben wird und Sie lesen die Artikel Korrektur.“
    Tessa konnte kaum glauben, was Herr Andres ihr da gesagt hatte.
    Er besprach noch einige Details mit ihr und entließ sie dann mit den Worten. „Dann viel Glück mit der Gruppe und viel Spaß, Frau Berger! Das Thema wird nächste Woche in der Montagausgabe gedruckt, Sie fangen morgen mit der Gruppe zu arbeiten an.“
    Tessa wollte gerade aufstehen, da fügte er plötzlich hinzu: „Ach – und Frau Berger?“
    „Ja?“
    „Ab sofort brauchen Sie sich nicht mehr mit den Opel-Freunden herumschlagen.“ Er zwinkerte. „Sie dürfen ab sofort richtige Artikel schreiben. Ich hoffe, das ist in Ihrem Sinne?“



    Eine Antwort war in diesem Falle überflüssig – ein Blick in das Gesicht des jungen Mädchens reichte dem erfahrenen Redaktionsleiter vollkommen, um die Sache für beschlossen zu erklären.

  • Es war Montagnachmittag und Tessa saß gespannt auf der Holzbank nahe des Bahnhofgebäudes, wo sie auf Jess wartete. Er erschien wie versprochen um halb fünf und sah sie aufmerksam an.
    „Was ist los, Tessa? Seit wann machst du es so spannend und wieso treffen wir uns heute hier?“
    „Ich… ich muss dir was zeigen.“
    Ihre Stimme klang aufgeregt und ihre Augen funkelten. Sie erinnerte Jess fast ein wenig an ein kleines Kind, das an Weihnachten vor dem geschmückten Tannenbaum stand und die Bescherung nicht mehr erwarten konnte.
    Er lächelte. „Tessa – was ist denn los? Du strahlst richtiggehend. Nun rück schon raus mit der Sprache!“



    Tessa zwinkerte ihm verschwörerisch zu und zog die Zeitung aus ihrer Tasche, welche sie schon so oft durch ihre Finger hatte gleiten lassen, dass sie bereits reichlich abgegriffen aussah.
    Jess begriff sofort. „Tessa… sag nur… ist das… dein Artikel… der von damals?“
    „Ja!“ Sie schien richtiggehend zu jauchzen. „Stell dir das nur vor… er ist gedruckt worden und ich hab die Projektgruppe geleitet und ab sofort brauch ich keine Hühnerzuchtartikel mehr zu schreiben!“
    Sie faltete die Zeitung auf und zeigte ihm stolz die Doppelseite, auf der ihr Artikel zusammen mit all jenen Informationen, welche ihre Gruppe in den letzten Tagen erarbeitet hatte, in dicken Lettern prangte.
    Jess sah sie lächelnd an. „Ach, Tessa – das ist echt toll! Das freut mich so für dich!“



    Sie lächelte zurück und gab ihm die Zeitung. Die nächsten Minuten saßen sie still nebeneinander, während Jess den Artikel eingehend studierte.
    „Das ist toll geschrieben“, sagte er schließlich. „Vor allem mit dem letzten Satz hast du genau das ausgedrückt, was mir so wichtig war…“ Er nahm die Zeitung wieder heran und las vor: „Und genau darum kann unser Aufruf an alle unsere Leser nur einer sein – lassen Sie die Finger von den Drogen … sie sind es nicht wert, dass man sein Leben dafür wegwirft.“
    Er sah sie an. „Das hast Du toll formuliert.“



    Tessa spürte, wie das Wohlgefühl und die kribbelige Aufregung, die sie die letzten Tage erfüllte hatte, mit einemmal verschwand und sich ihr Magen zusammenzog, als sie Jess´ traurige Augen sah.
    „Jess… ich hab das aus einem ganz gewissen Grund geschrieben“, sagte sie dann. „Lies doch mal alles andere, was da steht… ich meine… ich hab mich in den letzten Tagen so viel mit dem Thema Drogensucht beschäftigt und offen gesagt, versteh ich deine Entscheidung bezüglich des Entzugs immer weniger.“ Sie sah ihn offen an. „Jess – es muss die Hölle sein, das glaube ich dir ja… aber … genau das ist es doch… du MUSST dein Leben nicht wegwerfen! Du hast es immer noch in der Hand… und Du hast eine reelle Chance, Jess… wieso versuchst du es nicht wenigstens?“



    Doch Jess schüttelte den Kopf. „Nein, Tessa – ich habs dir schon etliche Male gesagt und werde es dir immer wieder sagen – es hat keinen Wert mehr für mich. Grundlegend magst du natürlich recht haben, aber nicht in meinem Fall… und bitte, lass das Thema jetzt sein. Tessa – versteh es doch… für mich ist es einfach zu spät. Viel zu spät.“



    Tessa schluckte und hätte so gerne so vieles erwidert, doch Jess wandte den Blick ab und schob das Kinn nach vorne, ein Zeichen dafür, dass jede weitere Diskussion zwecklos sein würde. Tessas Blick fiel auf die Zeitung, die er neben sich auf die Bank gelegt hatte.
    Hatte sie heute Morgen noch ein unbeschreibliches, stolzes Glücksgefühl durchrannt, als sie ihr Werk vor sich hatte liegen sahen, so schien ihr Herz mit einemmal so schwer, dass es nicht mehr fähig war, sich zu freuen.
    Für einige wenige Tage hatte sie es geschafft, die Angst und Sorge um Jess zu verdrängen – ein normales Leben zu leben… doch in diesem Moment begriff sie, dass das nicht mehr möglich sein würde…



    Plötzlich überkam sie eine hilflose Traurigkeit und während Jess schweigend neben ihr saß und in die Luft starrte, beschlich Tessa der beklemmende Gedanke, dass es nicht nur für Jess zu spät war, um umzukehren … sondern auch für sie selbst...





    Fortsetzung folgt!

  • WOW!
    Naja, in diesem Kapitel hast du echt mal ausgebracht, was da mit Jess und Tessa passiern´könnte;)
    Das Tessa soviel Glück hatte, mit dem Artikel, ist echt nett. Ihr Vorgesetzter hat ihr Talent erkannt. Ich schreibe Geschichten und mache gerne Collagen, und wenn mir daas Thema der Collagen net gefällt dann ist es nicht so gut. Die Collagen mache ich nämlich für Freunde. Also kann ich echt verstehn das sie mit der Hühnerzucht nichts anfangen konnte. Und Jess hat sich ehrlich gefreut. Das er soviel Ergebenheit zeigt seiner Lage gegenüber, erinnert mich an den Satz:
    Jeder ist an seinem Platz geboren in der Gesellschaft oder so jedenfalls
    Er weiß nicht wie, also kann er nicht. Wer nicht oben in der Gesellschaft ist, hat unten zu bleiben.

    Naja, was soll ich sagen...Nur ein Bild hat mir nicht so gut gefallen, nämlich das von der strahlenden Tessa als sie befördert wurde. Da wirkte ihr Gesicht etwas zu dick. Ich bringe das als löbliche Kritik an und wäre traurig wenn das jemand falsch versteht und mich dafür negativ bekarmst. Ich möchte mir nämlich irgendwann mal nen zweiten Karmastein verdienen! Und ich bin kein Karmabettler!
    [schild]Ich bin kein Karmabettler![/schild]
    Ich weiß net ob das da oben gefunzt hat,in nem andern Forum gehts.

    GLG
    Luxa

    [SIZE=1]Da ist ein Ort, wo der Bürgersteig endet[/SIZE]
    [SIZE=1]Und bevor die Straße beginnt[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort wächst das Gras, das weiche weiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und dort brennt die Sonne, die purpurrot heiße[/SIZE]
    [SIZE=1]Und der Mondvogel schläft dort nach langer Reise[/SIZE]
    [SIZE=1]Im kühlen Pfefferminzwind[/SIZE]

  • Sehr schöne und besonders sehr schöne lange und ausgibige Fortsetzung! Sowas mag ich XD


    Ich freu mich für Tessa, dass ihr Chef ihre Arbeit anzuerkennen scheint und natürlich dementsprechend auch bemerkt und dies mit einer Beförderung honoriert!! HGW Tessa :applaus


    Ihr Wohnung ist übrigens toll, würde ich sofort selbst einziehen, auch wenn ich den komischen Zebrateppich sofort wieder entsorgen würde :D nicht ganz mein persönlicher Geschmack *lach*


    Das Gespräch mit Jess und Tessa bezüglich des Artikels war sehr interessant.. aber ich muss zu meiner Schande gestehen.. ich steh irgendwie heute mal auf dem Schlauch....



    Für einige wenige Tage hatte sie es geschafft, die Angst und Sorge um Jess zu verdrängen – ein normales Leben zu leben… doch in diesem Moment begriff sie, dass das nicht mehr möglich sein würde…



    Plötzlich überkam sie eine hilflose Traurigkeit und während Jess schweigend neben ihr saß und in die Luft starrte, beschlich Tessa der beklemmende Gedanke, dass es nicht nur für Jess zu spät war, um umzukehren … sondern auch für sie selbst...


    .. für sie selbst? :misstrau ähm.. muss ich jetzt nicht wirklich verstehen.... hab ich verpasst, dass sie in den Drogensumpf geraten ist, oder sich offiziell in ihn verliebt hat? :confused: oder hab ich da gerade einen ganz großen gedankenfehler und es eigendlich schon gesagt, aber selbst wieder vergessen?? Wenn ja, bitte hilf mir doch auf die Sprünge. Ok heute war generelle in verwirrender Tag, könnte auch daran liegen... sollte ich doch noch drauf kommen, muss ich hier mal editieren :p


    Freu mich auf den nächsten Teil, der mich vielleicht wieder zurück in die richtige Postion in Sachen Spürnase und Kommentieren und Verstehen bringt *lach*

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • eine super fortsetzung!
    Sie ist jetzt also "befördert" worden. Hat sie sich in Jess verliebt? und wieso wollte sie konkret ausziehen, und hat diesen wunsch auch durchgesetzt!?
    Will sie jess vll. aufnehmen!? DANN würde sie richtig in schwierigkeiten kommen.
    vll. meint sie das mit diesem es ist auch zu spät für sie?
    mach schnell weiter,
    Lg Jule II.

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  • Hallo Innad!
    Das glaube ich gern, das Tessa das Gespräch mit Niklas sehr beschäftigt. Sie hat gemerkt, dass sie Niklas doch nicht so gut kennt wie sie glaubte, auch wenn sie seine Reaktionen ein wenig versteht, ist so enttäuscht von ihnen. Es ist immer traurig miterleben zu müssen, wie sich so manche Vorurteile in den Köpfen einiger Leute festgesetzt haben und nichts kann ihnen von ihrer Meinung abbringen.
    Nun möchte Tessa den nächsten Schritt im leben gehen und eine eigene Wohnung beziehen.
    Naja das alter hat sie ja und in ihrer Situation ist das auch besser so. Ich kann sie gut verstehen, wenn sie nicht immer in die Gesichter sehen muss, die so ganz anders Denken als sie. Tessa mag ihre Eltern auch wenn sie nicht versteht warum sie so energisch auf andere reagieren die nicht ihren Lebensauffassung teilen und auf einer nicht gewollten Art vom rechten Weg abgekommen sind. Man kann hinterher immer sagen, hätte ich dies nicht gemacht, wäre das nicht passiert. Aber Menschen machen nun mal Fehler und einige sind leider so schlimm, das man aus diesem Loch in was man gefallen ist kaum mehr raus kommt.
    Aber trotzdem werden ihre Eltern immer für sie da sein und ich hoffe doch, das sich das nicht ändern wird auch wenn Niklas ausplaudern sollte was oder besser gesagt wem Tessa da unbedingt helfen will. Das hat sich Tessa gut überlegt als Grund für ihren Auszug das Studium anzugeben, das sie so viel mehr Zeit zu lernen hat und so. Sie wusste genau dass sie da mit ihrem Vater auf derselben Wellenlänge liegt, einfach Klever. Na und ihre Mutter bekommt gleich einen Kaufrausch, ist bestimmt auch ne gute Abwechslung für sie.
    Und Tante Tru, sie ist ja wirklich Gold wert. So eine Tante hätte ich auch gerne gehabt. Bei mir war es Oma Luise, die mir immer zur Seite stand.
    Ich frage mich, was wird Niklas machen wenn er erfährt das Tessa sich eine Wohnung genommen hat. Ob er ihren Eltern von Jess erzählt oder ist ihn jetzt egal was Tessa macht. Das glaub ich irgendwie nicht, aber wie gesagt kann ich Niklas nicht ganz genau einschätzen.
    In diesen Punkt werde ich mich wohl überraschen lassen müssen.

    Zum nächsten Kapitel. Also die Wohnung ist richtig toll geworden und ich freue mich richtig mit Tessa mit. Die erste eigene Wohnung, der erste Schritt in die Unabhängigkeit, endlich das zu machen was man will ohne sich rechtfertigen zu müssen, da ist man schon recht stolz drauf. Aber sie wohnt alleine und in mancher Situation überkommt ein doch die Einsamkeit, naja denn macht sie mal kurz einen Abstecher nach Hause, redet ein bisschen mit Tru und dann geht es schon.
    Da hat sie ja mit ihren Kapitel über die Drogensucht voll ins Schwarze getroffen und ihrem Chef gefällt es. Das finde ich gut, da bekommt sie wenigstens von dieser Seite etwas Anerkennung. Nun darf sie richtige Artikel schreiben und brauch sich nicht mehr mit so eine 0-8-15-Dinger rumschlagen.
    Jess freut sich so richtig für Tessa und es sind halt so kleine Momente die das Leben einen Sinn geben. Es macht mich so traurig immer wieder zu lesen dass sich Jess nicht helfen lassen will und keinen Sinn in der Sache sieht. Als ich gelesen habe das er denkt es sei für ihn zu spät etwas zu ändern, habe ich schon angst gehabt das er außer seine Drogensucht noch andere Probleme hat. Ich hoffe doch er hat immer saubere unbenutzte Nadeln benutzt um sich die Drogen zu verabreichen. Nicht das er noch schwer Krank ist und deshalb meint das es für ihn zu spät ist. Schnell den Gedanken wegwerfen, das darf einfach nicht sein.
    So nun reicht es für Heute. Wie immer eine Klasse Fortsetzung :applaus:applaus:applausund ich freue mich schon auf die nächste.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
    [/SIZE]
    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Auch hier bekommst du mal wieder einen Kommi von mir. Er wird gewiss nicht die Ausmaße wie im anderen Forum erreichen.... ;-) Aber mal schauen. *g*
    Ich finde es so faszinierend, wie du es schaffst diene Leser in Tessas Welt zu entführen. Ich sag immer, eine Geschichte ist erst dann gut wenn ich mitten drin bin. Das gelingt mir selten so super wie bei Tessa. Das erreichst du auch damit, dass du scheinbare Randdetails so super mit einbindest. Ich finde es sehr wichtig, Tessas Umfeld zu beschreiben. Ihre neue Wohnung ist ein echtes Schmuckstück. Also, wann kann ich da einziehen??? :roftl:roftl:roftl Im Ernst, selbst ohne Fotos hätte ich sie mir super gut vorstellen können. Das ist so wichtig an deiner Geschichte. Selbst ohne Bilder wäre es mir leicht möglich, die Szenen und Personen vor Augen zu haben. Das macht den Unterschied zu anderen Erzählungen....bei dir ist es keine FOTOstory an sich, sondern echt wie ein Buch. Bücher brauchen keine Bilder, Bücher sind für mich Bilder. Bücher sollen diese wecken, allein durch die Phantasie und das Talent des Schreibers. Du schaffst das spielend und ich find das klasse. Es war daher sehr schön und wichtig, dass du Tessas Wohnung trotz Fotos nochmals beschrieben hast. Es wirkt aber keineswegs als Aufzählung, sondern fügt sich wunderbar ins Geschehen ein.
    Kommen wir zu Tessas neuem Leben...die Wohnung als Ausrufezeichen dafür? Als Symbol??? Jedenfalls ist es der Schritt in ein Leben, welches Jess wohl unfreiwillig geebnet hat. Das Leben, welches einem behütetem Schatz glich. Ohne Risiken, ohne Gefahren von aussen. Einfach nur beschützt und bewacht. So, wie es allen jungen Menschen ging. Jeder geht mal Tessas Weg. Natürlich nicht bezugnehmend auf die Drogen. Sondern einfach den Weg, erwachsen zu werden. Die schützende Hülle zu verlassen. Der eine macht es früher, der andere später.
    Tessas Hochgefühl kann ich super verstehen. Ich kenne es, wenn man etwas wagt und neue Chancen bekommt. Es ist schön und macht dich frei und stark. Stark fürs Leben.
    Tessas Chef find ich richtig cool. :-) Klasse, dass er ihr diese Chance gibt. Find ich toll von ihm.
    Den Schlusssatz hab ich schon im Nachbarforum sozusagen auf meine Weise gedeutet. Ich glaube nicht an eine Krankheit, welche in Jess schlummert. Ich glaube viel eher, dass er damit meinte, er hat schon so viel verloren durch die Drogen. Er sieht keinen Sinn darin, einen Entzug zu machen. Danach ist er zwar von den Drogen los, aber ein neues Leben beschert ihm das in seinen Augen auch nicht. Weil er eben nichts mehr hat danach.
    Und Tessa??? Für sie ist es in dem Sinn zu spät, als dass sie nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann. Auch sie kann nicht zurück in ihr altes Leben, weil viel zu viel von Jess in ihr ist.
    Ich hoffe, dass ist jetzt nicht völlig falsch. *lach*
    Dickes Lob und weiter so! Ein gigantisch schönes Kapitel!!! *lob lob lob*

    [CENTER][SIZE=5]"Dein Gesicht lächelt - aber deine Seele weint!"[/SIZE][/CENTER]
    [CENTER][SIZE=3][/SIZE] [/CENTER]
    [CENTER][SIZE=3]Unsere Story:„Immortelle – Blume der Nacht!“ ONLINE! Innad und FunnyChrissy freuen sich auf Euch! [/SIZE][/CENTER]

  • Luxa: Danke für Deinen Kommi! ja, Anerkennung tut natürlich auch Tessa gut! Und das Bild das Du genannt hast, find ich selbst nicht so toll, ich hatte nur nicht so ne riesige Auswahl ;)



    Kiara: Hihi, den Zebrateppich find ich auch nicht so toll... aber wers mag :rolleyes

    Mh - der letzte Satz hat eigentlich eine ganz andere Bedeutung, als die, die ihr zuordnet. Damit meinte ich (wie Chrissy schreibt) eigentlich eher, dass die Jess und sein Schicksal nicht mehr ignorieren kann - es ist Bestandteil seines Lebens sozusagen.




    Jule: Danke für Deinen Kommi! Tessa ist ja ausgezogen, um nicht mehr unter ständiger Beobachtung zu stehen - das steht ja im Vorkapitel :)

    Deine anderen Fragen - verliebt hat sie sich nicht in Jess, nein, er ist für sie eigentlich eher ein Freund, denke ich...
    Und ob er zu ihr zieht? Weiß nicht - aber ihr werdet es bald erfahren



    @ineshnsch: Wieder ein toller langer Kommi! :) Du hast es mal wieder gut getroffen, alles was du geschrieben hast, kommt mir sehr nahe und dem, was ich mir selsbt denke

    WARUM es für Jess zu spät ist - ich denke, er ist einfach mürbe und sieht keinen Sinn mehr.



    Dani: Himmel, Du lässt nicht locker :D

    Die Wohnung hab ich eigentlich hauptsächlich vorgestellt, weil ich damit zeigen wollte, wie sehr Tessa auch ihren Geschmack geändert hat - sie ist erwachsener geworden.

    Ob Jess einzieht - ich schweige mal - lies einfach das kommende Kapitel.

    Ein Entzug wäre sicher das einzig richtige, nur denke ich, dass Jess darin keinen Sinn mehr sieht :(




    chrissy: Doppelkommi, wow! Ich hab Dir ja schon was drüben dazu geschrieben - Du triffst total ins Schwarze mit allem, was Du schreibst :)