[Fotostory] Immortelle - Blume der Nacht (by FunnyChrissy und Innad)

  • Unbemerkt von ihm verließ Susan nur wenig später das Haus und lief orientierungslos durch die Strassen. Sie nahm überhaupt nichts wahr. Weder die Uhrzeit, noch wohin sie lief. In ihrem Kopf drehte sich alles und sie hatte das Gefühl, als sei darin ein Schmiedehammer am Werk.



    Durch dieses Chaos in ihrem Kopf nahm sie auch nicht wahr, dass sie unbewusst die Straßenseite wechselte. Auch die näher kommenden Scheinwerfer rissen sie nicht aus ihrer Lethargie. Erst als sie Reifenquietschen vernahm, erwachte sie aus ihrer Versunkenheit. Doch es war zu spät….



    Nun war nichts mehr so, wie es sein sollte. Das alles lief wie ein Film vor Cedriks Augen ab, als er gemeinsam mit Marie die Klinik betrat und in das versteinerte Gesicht von seinem Vater blickte…




    Fortsetzung folgt!



    Text by FunnyChrissy
    Pictures by Innad

  • Wow..... So ist es also zum Unfall gekommen. Armer Cedrik, der muss sich ja gewissenbisse machen, die ich nicht nachvollziehen kann und will!


    Ja, ich denke er hatte recht, dass er es ihr erzählt hat. Es wäre schon mies gewesen, wenn sie es so herausgefunden hätte und sie wäre sauer gewesen, sauer auf beide!!


    Ich glaube auch zu wissen, was ihr im Kopf rumging, als sie geistesabwesend durch die Straßen ging: Warum hat Marie das getan, warum hat sie sich mir nicht anvertraut. Gegenseite: Warum hat Cedrik das gemacht, warum hat er Marie das angetan - warum hat er mir das angetan? Konflickt: Was ist wenn das mit den beiden Klappt? Was ist dann mit mir? Was ist wenn er es nicht ernst meint mit ihr und das gefühl hab ich einerseits - was ist wenn er es ernst meint und sie nicht? - was ist wenn beide es ernst meinen, aber einander nicht zugeben und sich distanzieren und somit distanzieren von mir???


    Ich glaube ich kann verstehen, warum sie das Auto nicht schnell genug bemerkte....


    Ich find es toll, dass ihr uns diesen Rückblick auf das Vorgeschehen zum Unfall zeigt! Das lässt etwas Licht in die ganze Sache rücken. Was aber immernoch im dunkeln ist - Was ist mit Susan, wie geht es ihr und sind es lebensbedrohliche Verletzungen? Wie wird Cedrik mit seinem Gewissen klar kommen, da er sich ja dafür verantworlich macht - was er ja auch einerseits ist - und wird er Marie die Wahrheit sagen?

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • hey ihr beiden! zwei tolle neue kapitel ;) arme susan, jetzt wo sie das mit cedric und marie erfährt und kurz danach angefahren wird...hoffentlich kommt sie durch. und hoffentlich ist marie nicht schwanger O_o ich hoffe es geht bald weiter,
    LG Jule II.

    ☻/
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  • Grrrrrrr! Toll! Jetzt wissen wir zwar, wie es zum Unfall kam, aber immer noch nicht, ob sie überlebt. *heul*

    Er hat es seiner Schwester also gesagt. Hmmm....soll ich das gut finden? man sieht ja was passiert ist. Aber hätte sie es nicht irgendwan sowieso rausgekriegt? Wahrscheinlich.
    Angst macht mir jetzt nur noch, daß Cedrik und Marie nicht verhütet haben. Das lässt mich schlimmes ahnen.

    *ungeduldigwarte*

    LG Rivendell

  • Hallo Innad und Chrissy!
    Also so kam der Unfall zustande und immer noch lässt ihr uns im ungewissen welche Ausmaße dieser hatte. Nun hat Cedrik es erzählt, aber ich muss auch sagen, dass sie es irgendwann doch herausgefunden hätte. Nun sie war enttäuscht über ihren Bruder und erst recht als sie erfahren hat dass er mit ihrer besten Freundin diese spontane Nacht verbracht hatte.
    Sie kennt Marie genau und wusste vielleicht auch dass Marie dieses auch sehr beschäftigen musste.
    Also ich bin so gespannt wie es weiter geht und hoffe das Susan nicht so schwer verletz wurde.:(
    Das war wieder ein sehr schöner aufschlussreiches Kapitel und die Gedanken und Gefühle sind gut beschrieben worden, wie auch die Bilder gut gelungen sind.:applaus
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
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    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Jetzt folgt erst einmal die Beantwortung eurer Kommis, anschließend wartet ein neues Kapitel auf euch!
    Herzlichen Dank erst einmal an ALLE Leser! Ihr macht unsere Story erst so wertvoll.

    Kiara.
    Inwieweit Cedrik sich Gewissensbisse machen wird, kann ich dir natürlich nicht sagen ;-). Aber die Situation an sich stelle ich mir sehr, sehr schlimm vor. L Gerade, wenn man das Gefühl hat Schuld zu sein oder es hätte verhindern zu können. Ich möchte das niemals erleben.
    Weißt du was ich super finde? Wie du die Gefühlswelt unserer Charaktere analysiert hast. So, wie du die Konflikte darstellst existieren sie tatsächlich. Das sind die Ansätze, die auch wir verwendet haben, auf welchen so vieles aufgebaut ist. Natürlich wird das noch ausgebaut. Aber wir freuen uns sehr, dass du den Konflikt nachvollziehen kannst.
    Was mit Susan ist, wirst du gleich erfahren.
    Danke für diesen tollen Kommi!

    Jule II.
    Auch dir ein liebes Danke für deinen Kommi. Wie es weitergeht, werde ich nicht verraten. Berufsgeheimnis ;-). Aber das teilen wir nach und nach mit euch allen.

    Rivendell.
    Wir sind aber auch gemein. ;-) Bloss, solche Situation werden wir noch oft ausreizen und in die Länge ziehen. *grins* Also gewöhne dich dran *zwinker*.
    Ich denke, die Entscheidung es Susan zu sagen war absolut richtig. Lügen haben noch niemals jemanden weiter gebracht. Irgendwann kommt alles raus. Bloss der Zeitpunkt war falsch, bzw. sie hatten schon zu lange gezögert. Es wäre wichtig gewesen, von Anfang an ehrlich zu sein.
    Und wer wartet, wird belohnt. Mit der folgenden Fortsetzung. ;-) Vielen Dank für deinen Kommi.

    @ineshnsch.
    Die Entscheidung, es Susan zu sagen, war absolut korrekt und richtig. Nur haben sie schon zu lange gewartet. Susan kommt sich einfach hintergangen vor in diesem Augenblick. Mehr kann ich nicht sagen, aber ein bisschen was klärt sich hoffentlich im nächsten Kapitel ;-).
    Vielen Dank auch an dich!

    So ihr Lieben, nun geht es weiter! Wir wünschen schon jetzt viel Freude!

    Innad und Chrissy

    [CENTER][SIZE=5]"Dein Gesicht lächelt - aber deine Seele weint!"[/SIZE][/CENTER]
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    [CENTER][SIZE=3]Unsere Story:„Immortelle – Blume der Nacht!“ ONLINE! Innad und FunnyChrissy freuen sich auf Euch! [/SIZE][/CENTER]

  • Kapitel 8
    Quälende Ungewissheit



    Herbert Lensen senkte den Blick und suchte nach Worten. „Die Ärzte sagen… sie wissen nicht, ob… ob Susan es schaffen wird.“
    Marie fühlte, wie sich ihre Eingeweide zusammenzuziehen schienen. Der Boden schien einen Moment unter ihren Füßen nachzugeben. Cedrik sah sie an und legte seinen Arm um ihre Taille, als wolle er sie stützen.
    Herbert hatte sich abgewandt und starrte wie betäubt zum Fenster hinaus.
    Cedrik schluckte und atmete schwer. Wenn Susan nun sterben würde, wäre er alleine schuld. Seine Augen weiteten sich, als er das volle Ausmaß seiner Situation begriff.



    Wie hatte er sie nur gehen lassen können!
    Aber wer hätte schon damit gerechnet, dass Susan das alles so aus der Fassung bringen würde?
    Gemeinsam mit Marie und seinem Vater setzte er sich auf die Bank und schwieg. Er merkte, dass seinen Körper eine klamme Kälte erfasste und hüllte sich in die Weste, die er aus dem Auto gefischt hatte, bevor er zusammen mit Marie in die Klinik gehechtet war.
    Was um Himmels Willen war denn nur so furchtbar daran, dass er sich in Marie verliebt hatte? Wieso traf das Susan nur so? Er hatte vermutet und geahnt, dass Susan verblüfft, vielleicht auch erbost sein würde. Aber nun hatte er vielmehr den Eindruck, dass sein Geständnis ihr komplettes Weltbild erschüttert zu haben schien. Was war ihr nur durch den Kopf gegangen, welche Gedanken hatte sie gehabt? Hatte sie es tatsächlich als so furchtbar empfunden, dass er mit Marie geschlafen hatte? Oder war sie nur erbost gewesen, dass sie beide es ihr nicht sofort gesagt hatten? Er dachte an seine Worte zurück, die er gegenüber Susan geäußert hatte, zum Anfang ihres verhängnisvollen Gespräches. „Sie war nur ein One-Night-Stand.“ Hatte Susan geglaubt, er denke genau so über Marie? Hatte sie am Ende das aus der Fassung gebracht? Er konnte sich keinen Reim darauf machen.
    „Oh Susan“, fuhr ihm durch den Kopf. „Was hast du nur gedacht?“



    Doch das wusste in diesem Moment niemand von ihnen – außer Susan selbst.
    Eine Weile herrscht Schweigen, bis Marie leise fragte: „Herbert, wo ist Simone?“
    „Simone hat einen Nervenzusammenbruch erlitten. Ein Arzt kümmert sich gerade um sie“, sagte Herbert tonlos und deutete in Richtung einer Tür gegenüber, auf der die Buchstaben „U2“ standen. „Es ist nur wenige Augenblicke vor eurer Ankunft passiert.“
    Marie holte tief Luft. Sie konnte nur ahnen, wie furchtbar Herbert sich fühlen musste. Seine Tochter lag im OP und rang um ihr Leben und seine Frau war unter dieser Belastung zusammengebrochen.



    Marie dachte an früher. Herbert und Simone waren für sie fast ein Teil ihrer eigenen Familie. Sie hatte so oft bei Susan übernachtet, unzählige Male mit der Familie gegessen, gelacht und Ausflüge unternommen. Selbst in den Urlaub war sie manchmal mitgenommen worden.



    So war es auch kein Wunder, dass Herbert und Simone ihr irgendwann einmal das „du“ angeboten hatten. Susan war ein Ebenbild ihrer Mutter Simone. Diese war genauso weiblich rund, hatte sanfte, fröhliche Augen, einen vollen Mund und ein Lachen, das wie ein Glöckchen durch den Raum schweben konnte.
    Sie nahm das Leben genauso wie Susan – sie nahm das an, was kam. Nie hatte Marie sie ernsthaft klagen oder jammern hören. Simone schien wie ein Fels in der Brandung.
    Selbst Herberts Seitensprung damals schien sie nicht aus der Fassung zu bringen, zumindest nicht äußerlich. Sie verzieh ihm, denn sie war großherziger als die meisten anderen Menschen die Marie kannte.
    „Weißt du, die Sache ist an sich schon schwer genug“, hatte sie oft gesagt, wenn Marie und Susan mit ihr darüber sprachen.



    „Aber es ist nun mal geschehen und wenn es geschehen ist, hat es auch seinen Sinn. Und wenn es nur der Sinn war, einem weiteren Menschen Leben zu schenken…“ Marie warf einen kurzen Blick auf Cedrik neben sich. Ja, Simone hatte recht gehabt, es hatte einen Sinn … für sie. Denn dieser saß nun neben ihr und es schien ihr unmöglich, dass es je ein Leben ohne ihn hatte geben können.
    Maries Gedanken wanderten wieder zurück zu Simone, die immer wieder betont hatte, dass sie und Herbert sich trotz allem immer noch sehr geliebt hatten und dass jeder Mensch nun einmal Fehler macht. „Liebe bedeutet auch, verzeihen zu können“, hatte sie weise gesagt. „Denn so lange die Liebe noch lebt, gibt es nichts, was jemals wichtiger sein kann. Und Menschen machen Fehler. Das ist auch gut so, sonst wären sie nicht menschlich. Und manchesmal erwächst aus diesen Fehlern sogar etwas wundervolles. Herbert und ich hat diese Krise nur noch mehr zusammengeschweißt als vorher. Nichts im Leben geschieht ohne Sinn. Je eher wir es annehmen, desto schneller können wir befreit und glücklich leben.“
    Marie schluckte bitter. Dass die gelassene, sonst so tapfere Simone zusammengebrochen war, verdeutlichte noch einmal die Schwere und Grausamkeit der momentanen Situation.
    „Herbert…“, sie erhob leise ihre Stimme und stellte fest, dass sie immer noch seltsam krächzend klang. „Kann ich irgendetwas für euch tun?“



    Herbert sah Marie an und lächelte schwach. „Nein, Marie, danke. Es ist sehr gut, dass du da bist, dafür danke ich dir.“
    „Und … Simone… soll ich vielleicht nach ihr sehen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Der Arzt sagte, er gibt ihr ein Beruhigungsmittel, ich denke, es wird ihr dann besser gehen.“
    Marie nickte und schwieg erneut eine Weile. Dann war es Herbert, der das Schweigen brach.
    „Ich kann es einfach nicht begreifen“, sagte er mit zitternder Stimme. „Was um Himmels Willen hat Susan um diese Uhrzeit draußen gesucht?“
    Marie sah auf. „Das habe ich mich auch gefragt. Wo… wo ist es denn geschehen?“
    Herbert schluckte. „Irgendwo in der Horbach-Siedlung… ein ganzes Stück von ihrer Wohnung entfernt. Ich kann mir nicht erklären, was sie dort mitten in der Nacht gewollt hat…“
    „Sie müsste heute auch arbeiten, ich verstehe es auch nicht“, sagte Marie langsam.
    „Cedrik, weißt du nicht etwas?“ sagte Herbert zu seinem Sohn. „Du warst doch bei ihr. Hat sie irgendetwas gesagt?“



    Cedrik atmete schwer und antwortete nicht. Marie sah ihn lange an und streichelte dann seine Hand. Er warf ihr einen kurzen, hektischen Blick zu. Marie zog die Augenbrauen zusammen. Cedrik sah aus, als halte er sich persönlich für den Verursacher dieser Situation. Sein Blick war wie der eines gejagten Rehes, voller Panik und Verzweiflung. War das nur die Angst um Susan oder war da mehr?
    Doch bevor sie weiter grübeln konnte, wich er ihrem Blick aus, zog sein Hand zurück und sagte leise: „Ich… ich weiß nicht, was sie dort gemacht hat. Ich habe nicht gemerkt, dass sie aus dem Haus ging, ich muss fest geschlafen haben. Es tut mir leid…“ Seine Stimme brach und er schlug sich verzweifelt die Hände vors Gesicht. Herbert stand auf und tätschelte ihm die Schulter.
    „Ist schon gut, mein Sohn, du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen. Du bist schließlich nicht für das Tun und Lassen von Susan verantwortlich.“
    „Er hat recht, Cedrik. Es bringt nichts, sich Vorwürfe zu machen“, sagte auch Marie, der es im Herzen weh tat, Cedrik so zu sehen und die nicht recht verstand, wieso dieser sich so quälte.




    „Es war ein Unfall. Keinen trifft die Schuld“, sagte Herbert noch einmal und setzte sich wieder neben Marie auf die Bank.
    Cedrik schwieg und richtete den Blick auf den Boden. Er fühlte Maries fragenden Blick auf sich gerichtet, doch er sah nicht mehr auf. Es vergingen endlos lange Minuten, bis sich die Tür „U2“ öffnete und ein Arzt mit Simone herauskam.

  • Marie erschrak. Sie erkannte die attraktive, fröhliche Frau nicht mehr wieder. Simones Gesicht zeichnete blankes Entsetzen. Ihre Augen waren rotgeweint und von dunklen Ringen gezeichnet. Sie schien regelrecht eingefallen, sehr blass und unendlich müde.



    Als sie Cedrik und Marie sah, schaffte sie es jedoch sogar, kurz zu lächeln und einen Hauch ihrer so vertrauten Wärme schien in den Flur zu kriechen.
    „Marie… Cedrik… ich bin sehr froh, dass ihr da seid“, sagte sie leise. Marie sprang auf und fühlte sich von Simones Armen umschlossen. Sie merkte, dass die unterdrückten Tränen krampfhaft nach oben drängten. „Es ist schon gut, Marie“, flüsterte Simone. „Wein nur, wenn dir danach ist.“



    Marie sah sie an und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Nein, nein- es geht schon“, sagte sie hastig.
    Der Arzt war inzwischen zu Herbert und Cedrik getreten und sagte: „Ihrer Frau geht es wieder besser, Herr Lensen. Ich habe ihr ein Beruhigungsmittel verabreicht.“ Cedrik erhob sich.
    „Wissen Sie etwas von Susan?“ fragte Herbert leise.
    Der Arzt schüttelte den Kopf. „Nein, es tut mir leid. Sie ist nach wie noch im OP. Ich nehme an, dass die OP noch mindestens zwei Stunden dauern wird.“



    „Ist… sie denn noch in Lebensgefahr?“ fragte Cedrik mit dünner Stimme.
    Der Arzt sah ihn ernsthaft an. „Sie sind der Bruder?“
    Cedrik nickte. Der Arzt seufzte. „Ihre Schwester hat schwere Verletzungen von dem Unfall getragen. Meine Kollegen versuchen wirklich alles. Sobald wir etwas wissen, sagen wir Ihnen sofort Bescheid.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand den langen Gang hinab.
    Simone hatte sich inzwischen neben Cedrik gesetzt und ihm kurz mit einem liebevollen Lächeln die Hand gedrückt. Marie bewunderte Simone immer wieder für den Umgang, den sie mit Cedrik pflegte. Sie behandelte ihn fast wie einen eigenen Sohn.
    „Setz dich zu uns, Marie“, sagte sie leise. Marie tat, wie ihr gehießen.
    „Vater… was… genau ist denn passiert?“ fragte Cedrik nach einer Weile.
    Herbert atmete tief durch. „Wir wissen es natürlich nicht genau… der Autofahrer sagte nur, sie sei aufeinmal vor ihm aufgetaucht. Sie muss vollkommen unachtsam über die Straße gegangen sein…“ Herbert schüttelte verzweifelt den Kopf. „Das passt nicht zu Susan. Ich kann mir das nicht erklären.“
    „Die Ärzte sagen, der Aufprall hat sie mit voller Wucht getroffen“, ergänzte Simone leise und fast tonlos.



    „Der Autofahrer hat glücklicherweise sofort den Krankenwagen gerufen und erste Hilfe geleistet. Der arme Mann, er ist ebenfalls vollkommen fertig. Ich habe ihn vorhin kurz gesehen, er wurde selbst eingeliefert.“
    Marie atmete tief durch. Sie sah in ihren inneren Bilder Susan, die vom Wagen erfasst wie ein Ball durch die Luft geschleudert wurde und merkte, wie ein eiskaltes, blankes Entsetzen ihre Glieder durchlief.



    „Sie hat mehrere Brüche und innere Verletzungen“, sprach Simone unaufgefordert weiter.
    „Die Ärzte sagen, sie verliert zuviel Blut… sie versuchen alles, um die Verletzungen und Blutungen zu stillen… aber sie können nichts garantieren…“ Ihre Stimme brach und ein trockenes Schluchzen drang aus ihrer Kehle. Marie und Cedrik griffen beide gleichzeitig nach Simones Hand und trafen sich auf ihrer.
    Simone sah sie beide an und sagte: „Ihr beiden seid mir in diesem Moment mehr als Gold wert, wisst ihr das? Ich bin mir sicher, Susan spürt, dass wir alle hier sind und für sie beten…“



    Sie verstummte und senkte erneut den Kopf. Die vier Menschen schwiegen fortan und versanken in ihren eigenen, beklemmenden Gedanken.
    Die Stille im Krankenhaus schien erdrückend. Hin und wieder hörte man Schritte auf dem Flur, und jedes Mal zuckten alle zusammen und richteten den nervösen Blick zur Tür – doch nichts regte sich.
    Nach einer Weile jedoch kümmerte sich Marie nicht mehr um die Schritte, die jedes Mal an der Tür vorbeischlurften. Sie hielt den Kopf gesenkt und fühlte nichts mehr als Leere in ihrem Kopf.



    Die Zeit schien stillzustehen, und niemand sprach mehr ein Wort, bis in der Ferne ein sanftes, rotes Schimmern damit begann, die Schatten der Nacht zu verdrängen...




    Fortsetzung folgt!




    Pictures & Text by Innad

  • Du nein ihr seit Wahnsinn! So viel Gefühl in 2 Threads zu packen, dass schaft nicht jeder!! Ich hab richtig Gänsehaut und bibber mit allen vieren zusammen mit!!


    Aber dennoch seit ihr gemein.... ich will wissen, wie es ihr geht! Nicht, das die OP noch nicht beendet ist und sie immernoch in Lebensgefahr schwebt!


    Sehr schön habt ihr aber das Verhältnis Marie - Cedrik herausgearbeitet. Die Gedanken des jeweiligen zur anderen Person sind toll beschrieben, sodass ich mich noch weiter hinein versetzen kann! Ich glaube beide meines es ernst, aber wissen es nach wie vor nicht voneinander - aber dieses Erlebnis wird sie unweigerlich festern an einander schweißen, als vielleicht jemals beabschichtigt.


    Ich bin ehrlich, wie immer ^^ und nicht anders von mir gewöhnt: Ich glaube Susan wird nicht lebend aus dem OP kommen, was wiederum Cedrik seelisch fast zerbrechen wird, weil er seiner Meinung ja der Schuldtragende ist. Marie wird dann die einzigste sein, die mit der Zeit an ihn heran kommt... jedenfalls könnte ich mir das zu diesem Zeitpunkt sehr gut vorstellen.


    Ich hoffe natürlich, dass ihr mich eines besseren belehrt und Susan wieder quitsch fiedel wird, mit der Zeit versteht sich!


    Bitte lasst nicht alle zu lange auf die nächste Fortsetzung warten!! Ich wünsch euch eine gute Nacht und ich komm mir gebauchpinselt vor wegen deinem Kommi zu meinem Kommi Innad

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • Wie traurig. Ich hoffe wirklich, daß sie es schafft. Der Unfall muss wirklich sehr heftig gewesen sein. Das Warten muss die Familie zeimlich fertig machen. es gibt nichts schlimmeres, finde ich, wenn man warten muss.
    Eine sehr gefühlvolle Fortsetzung. Auch die Bilder der Vergangenheit fand ich sehr schön. Das bringt sehr gut rüber, wie lange die Familie Marie schon kennt.

    Ich hoffe, daß ich im Urlaub mal dazu komme hier rein zu schauen und zu lesen, ansonsten melde ich mich in drei Wochen zurück. Bis dahin habt ihr bestimmt schon weitergemacht. Ich freue mich schon.

    LG Rivendell

  • Das ist wirklich eine sehr traurige Fortsetzung...
    Ich denke sie wird ganz knapp durchkommen...Obwohl: In euren Signaturen steht ja ""Schuld! Sie klebt an mir, lässt mich nie mehr frei. Schuld! Wie soll ich damit leben? Wie?" "


    Das könnte bedeuten das sie stirbt,bzw. bleibende schäden davonträgt und Cedric mit Schuldgefühlen geplagt wird.
    Vll. hilft Marie ihm dann, das erlebnis zu verarbeiten und sie werden ein Paar.
    vll. machen die beiden auch ab, sich für immer aus dem eg zu gehen oder so ewtas...
    ich bin gespannt wie es weitergeht,
    LG Jule II.

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  • Bitte lasst nicht alle zu lange auf die nächste Fortsetzung warten!! Ich wünsch euch eine gute Nacht und ich komm mir gebauchpinselt vor wegen deinem Kommi zu meinem Kommi Innad



    Kiara.
    Das war natürlich nicht beabsichtigt, dass du dir "gebauchpinselt" vorkommst. ;) Übrigens war der Kommi auf deinen Kommi von mir *zwinker*. Die Schuld nehm ich auf mich. :roftl

    Grüssle
    Chrissy

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  • *schäm* ups.. äh danke Crissy :eek: meinte ich natürlich *hust* und ich find bauchpinseln eigendlich toll *g*


    Warum müsst ich euch auch so dermaßen abwechseln - Kommi und Geschicht nicht vom selben tztz *g* Klar, dass frau da durcheinander kommt :rolleyes

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
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  • Hallo!
    Ein wirklich sehr schönes Kapitel, es ist sehr traurig aber das Geschehen und die Gefühle sowie die Gedanken und auch die Ängste der jeweiligen Personen kommen sehr gut rüber.:applaus
    Die ganze Familie und auch Marie haben es zurzeit sehr schwer und diese Angst um Susan und diese Ungewissheit sowie auch die Hilflosigkeit ist kaum zu ertragen. Aber am schlimmsten scheint es Cedrik zu gehen, weil er sich selber die Schuld an den Unfall gibt.
    Auch wenn er nicht verstehen kann, warum Susan das was er ihr erzählt hat so aus der Fassung brachte, weiß er dass wenn er ihr das nicht erzählt hätte, der Unfall nicht geschehen wäre. Ich weiß genau was sie jetzt alle durchmachen und ehrlich, so was wünsche meinen agsten Feind nicht.:(
    Ich könnte jetzt noch einen Roman zu schreiben, aber ich lasse es lieber um nicht von der FS abzukommen. Der Text ist wirklich sehr gut, wie auch die Bilder und man könnte denken, dass einer von euch so was schon mal miterlebt hat, aber ich hoffe nicht.
    Hoffentlich können die Ärzte Susan helfen und sie wird wieder vollkommen Gesund. Wenn sie stirbt oder etwas zurück behält wird es Cedrik noch schlechter gehen und mit dieser Schuld die er sich gibt leben müssen, was sehr schwer seien wir.:(
    Wie immer warte ich aufs nächste Kapitel und hoffe dass es allen wieder ein wenig besser geht.
    Bis dann!

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  • Kiara: Ja, das ist schon verwirrend mit unserer Abwechslerei :) hihi. Aber grundlegend kommentiert immer diejenige von uns, die auch den Text geschrieben hat.

    Deine Vermutungen sind wie immer hoch interessant und Du könntest natürlich recht haben. Würde Susan jetzt sterben, würde Cedrik noch mehr in seinen Schuldgefühlen versinken. Das Verhältnis zwischen ihm und Marie hast Du sehr gut beschrieben. Ich denke schon, dass die beiden ahnen, wie sie füreinander empfinden, aber wirklich aussprechen tut es natürlich bisher noch keiner von beiden.

    Danke für deinen schönen Kommi !




    Rivendell: Erstmal möchten wir Dir einen schönen Urlaub wünschen! :) Ja, die Bilder aus der Vergangenheit sollten auch genau das veranschaulichen, wie lange Marie die Familie schon kennt und auch, wie eng das Verhältnis zwischen ihr und den Lensens ist.
    Danke für Deinen Kommi!


    @JuleII: Deine Gedankengänge find ich auch sehr interessant, gerade in Hinblick auf die neue Sig von uns. Ja, das stimmt, alles, was Du schreibst, könnte eintreffen, aber ich darf natürlich noch nichts davon verraten, wobei Du schon wirklich ganz gut mit diesen Gedankengängen liegst :)

    Danke auch Dir für diesen tollen Kommi!


    @ineshnsch: Du beschreibst Cedriks Gefühle sehr gut. Glücklicehrweise haben wir sowas noch nicht erlebt, aber versucht, die Situation möglichst nahe zu schildern. Cedrik weiß natürlich sehr genau darum, dass sein Geständnis der auslösende Faktor für Susans Nachtspaziergang und den Unfall war und mit diesem Wissen muss er nun erst einmal irgendwie zu leben versuchen. Je nachdem, wie Susan aus dem Unfall hervorgehen wird, kann das natürlich verdammt schwer werden, da hast Du recht.

    Vielen Dank für diesen tollen Kommi!


    @ALL: Wir werden versuchen, noch im Laufe der Woche das nächste Kapitel einzustellen, können es aber nicht ganz versprechen, weil im Moment alles ein bißchen drunter und drüber bei uns geht :) Aber seht es uns nach und bleibt gespannt - im nächsten Kapitel passiert durchaus wieder etwas entscheidendes und es lohnt sich zu warten! :)


    Bis dahin bedanken wir uns bei euch allen fürs treue Lesen

    Chrissy und Innad

  • Kapitel 9
    Stunden der Wahrheit


    Je länger sie alle schweigend im Wartezimmer sassen, desto mehr Geräusche waren im Krankenhaus zu vernehmen. Schließlich dämmerte in der Ferne der Morgen und verdrängte das grelle Neon-Licht mit sanften Rottönen.
    Marie sah auf die Uhr. Es war bereits halb sieben. Obwohl sie selbst nicht begriff, wie sie in diesem Moment an etwas so banales denken konnte, fiel ihr ein, dass sie ihren Chef anrufen und ihm alles erklären musste. Einen Moment war ihr bange, ob er ihr gestatten würde, im Krankenhaus zu warten, schließlich fielen ihm nun zwei Arbeitskräfte auf einmal aus.
    Im selben Moment entschied Marie, dass es ihr vollkommen gleich war, was er sagen würde – keinen Zentimeter würde sie von der Stelle weichen.




    Aber Bescheid geben musste sie ihm wohl oder übel. Also erhob sie sich und sagte nach einem Räuspern: „Ich… ich muss im Hotel anrufen und Herrn Kury alles erklären…“
    Simone sah auf und nickte dann. „Ja, das wäre nett von dir. Ich habe gesehen, dass in der Eingangshalle Münztelefone stehen.“
    „Ich denke, ich habe mein Handy dabei… ich muss nur vor die Tür gehen“, sagte sie und warf einen Blick auf Cedrik. „Möchtest du mitkommen, Cedrik? Wir sollten Herbert und Simone einen Tee oder Kaffee mitbringen, damit sie sich etwas stärken können.“
    Cedrik sah müde auf und wirkte, als sei er gerade aus einer Trance erwacht.
    Er warf einen Blick zu Herbert und Simone, die beide nickten. „Ein Tee wäre gut, denke ich“, sagte Herbert müde.
    Cedrik erhob sich langsam und während er mit Marie den langen Gang zurückging, sah diese aus den Augenwinkeln, dass Herbert und Simone dicht zusammenrückten und sich in die Arme schlossen.




    Schweigend gingen sie und Cedrik den Weg, den sie gekommen waren, zurück. In der Eingangshalle brannte inzwischen Licht und eine Putzfrau stand in einer Ecke und wrang ihren Mop über einem überdimensional großen Putzeimer aus, während sie in breitem Spanisch ein fröhliches Lied, das so gar nicht zu diesem Moment und hierher zu passen schien, vor sich hinträllerte.
    Auch als sie Marie und Cedrik erblickte, ließ sie sich nicht in ihrer musikalischen Einlage stören und schien sogar noch etwas lauter zu singen.
    Marie warf Cedrik einen Blick zu und sein Mund umspielte ein zaghaftes Lächeln.
    Gemeinsam traten sie durch die Tür nach draußen. Die Morgenluft war kühl und feucht, aber sie tat nach dem muffigen Geruch auf dem Flur gut und wirkte erfrischend.
    Sowohl Cedrik als auch Marie atmeten mehrere Male tief durch.



    Dann fingerte Marie in ihrer Handtasche nach ihrem Handy und während Cedrik langsam einige Schritte den Weg auf und ab ging, wählte sie die Nummer des Hotels.
    „Hotel Gloria, Merser am Apparat, was kann ich für Sie tun?“ meldete sich eine Frauenstimme am anderen Ende der Leitung.
    „Julia? Hier ist Marie“, sagte Marie leise.
    „Ah, Marie, guten Morgen, schön dich zu hören“, sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung fröhlich. „Gut, dass du dich meldest, meine Schicht ist gleich zu Ende und ich wollte doch unbedingt fragen, wie eure Prüfung gestern gelaufen ist!“
    Marie schwieg einen Moment verwirrt. Die Prüfung und der gestrige Tag… das alles war wie in weite Ferne gerückt, es schien plötzlich so unwichtig, banal und fast surreal.
    „Die Prüfung…“, wiederholte sie darum. „Achso, ja, ganz gut… aber Julia, ich… ich kann jetzt nicht darüber reden, denn… es ist etwas schlimmes geschehen, Julia… kannst du mich bitte mit Herrn Kury verbinden?“



    Julias Stimme änderte sich sofort. „Mein Gott, Marie, du klingst furchtbar… warte, ich verbinde dich mit ihm, er ist gerade eben reingekommen.“
    Und im nächsten Moment hörte Marie die fröhliche Wartemelodie, die sonst all ihren Gästen ins Ohr gedudelt wurde – „Don´t worry, be happy!“ sang der unbekümmerte Elektrosänger vor sich hin. Marie schien dieses Lied in diesem Moment noch unwirklicher als das Geplärre der spanischen Putzfrau, das selbst durch die geschlossenen Türen noch zu hören war. Sie seufzte kopfschüttelnd auf und war froh, dass sie innerhalb weniger Sekunden die tiefe, strenge Stimme ihres Chefs am anderen Ende der Leitung vernahm.
    „Guten Morgen, Marie“, sagte er schnell. „Julia sagte, Sie haben eine schlechte Nachricht, es sei etwas passiert?“



    „Ja, Herr Kury. Es tut mir wirklich leid, aber ich kann heute nicht zur Arbeit kommen… und Susan …“ sie schluckte und kämpfte gegen den Kloß im Hals an. „Susan auch nicht“, beendete sie den Satz mehr oder minder unvollständig.
    „Marie, das ist nicht Ihr Ernst, oder? Sie wissen genau, dass Sie beiden nicht gleichzeitig fehlen sollten. Wir haben niemanden für die Rezeption und die Hausdame fehlt uns auch…“
    „Herr Kury, bitte…“, sagte Marie flehentlich. „Bitte hören Sie mir zu. Ich rufe von der Westklinik aus an. Susan hatte heute Nacht einen schweren Unfall. Sie wurde angefahren und zurzeit wird sie operiert… verstehen Sie, Herr Kury“, ihre stimme zitterte erneut. „Sie schwebt noch immer in Lebensgefahr. Ich… ich kann hier nicht weg, ihre Eltern brauchen mich… und… ich bin völlig außerstande…“ Sie kam nicht weiter, denn ihr Chef schnitt ihr das Wort ab.
    „Marie! Nun beruhigen Sie sich doch!“
    Marie atmete tief durch und ihr Herz sank. Vermutlich würde Herr Kury tatsächlich darauf bestehen, dass sie zur Arbeit erschien.
    Doch dessen Stimme am anderen Ende der Leitung klang mit einemmal selbst belegt. „Das ist ja furchtbar, was Sie da sagen. Natürlich bleiben Sie in der Klinik. Bitte rufen Sie mich an, sobald Sie etwas Neues wissen. Ich werde schon einen Ersatz für Sie beiden finden… ich werde den Kollegen Bescheid sagen…“
    Marie atmete auf. „Danke, Herr Kury.“
    „Marie, sagen Sie bitte Susans Eltern, dass wir alle hier für sie beten werden“, sagte er schnell und legte dann den Hörer auf.



    Während Marie mit der freien Hand unruhig über ihren Bauch strich, in welchem sich ihr Magen vor Angst zusammenzog, ließ sie mit der anderen ihr Hand zurück in die Tasche sinken. Cedrik stand neben ihr und sah sie an. „Alles in Ordnung?“
    Sie nickte. „Ja, alles in Ordnung…“
    Was sagte sie da? Nichts, rein gar nichts war in Ordnung! Susan lag irgendwo da drinnen auf einem OP-Tisch und kämpfte um ihre Leben!
    Entgegen ihrer eigenen Gedanken fragte Marie sinnloserweise: „Bei dir auch? Bist du okay?“
    Cedrik nickte und streckte sein Kinn nach vorne, als wolle er sich selbst überzeugen.
    „Ja, alles in Ordnung…“ Er stockte und schien dieselben Gedanken zu haben wie sie eben.




    Mit einemmal drang ein seltsamer Laut aus seiner Kehle, der Marie Mark und Bein erschütterte. Sie brauchte einen Moment um zu begreifen, dass er trocken aufgeschluchzt hatte.
    „Oh Marie“, sagte er verzweifelt. „Marie… Marie…!“
    Marie quoll das Herz über vor Zuneigung, als sie den sonst so starken, unnahbaren Cedrik so vor sich stehen sah. Die Tränen glänzten in seinen Augen und seine Schultern zuckten.
    Ohne nachzudenken zog Marie ihn einige Meter weiter auf eine Bank und dann in ihre Arme.
    Kaum hatte ihr zarter Duft seine Nase berührt und ihre zierlichen Arme seinen starken Körper umschlossen, fiel Cedriks letzter Widerstand und er begann hemmungslos zu schluchzen.
    Marie hielt ihn so fest sie es konnte. Sie wusste nicht, was sie fühlen sollte. In ihr waberte eine warme Zuneigung auf und ab, vermischt mit ihrem eigenen, tiefen Schmerz, den sie mit ihm empfand.



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  • Nach einer Weile sah Cedrik auf und sagte mit dünner Stimme. „Marie… es … es ist alles meine Schuld…! Ich bin es, der da oben liegen sollte. Ich habe es zu verantworten, dass das passiert ist!“
    Marie sah Cedrik überrascht an. „Cedrik… Cedrik… was redest du da nur?“ sagte sie schnell. „Du bist nicht schuld, niemand ist schuld… wie kommst du nur darauf! Cedrik, es war ein Unfall…!“
    Cedrik sprang kopfschüttelnd auf und ging ein paar Schritte weiter.
    Marie wurde bang ums Herz. Mit einemmal schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf, den sie sofort wieder zur Seite schieben wollte, aber nicht konnte.
    „Cedrik…“, ihre Stimme klang ruhiger als sie es für möglich gehalten hätte. „Bitte erklär mir das.“
    Cedrik sah sie nicht an und schwieg einen Moment, dann sagte er stockend: „Ich bin verantwortlich dafür, Marie. Ich hätte sie in diesem Zustand nicht alleine lassen dürfen.“
    Marie sprang auf. „In was für einem Zustand? Cedrik…? Hast du… weiß sie…?“
    Cedrik nickte. Marie schnappte nach Luft.
    „Du hast es ihr gesagt? Cedrik, sag, dass das nicht wahr ist…!“
    Cedrik drehte sich zu Marie um und sah sie müde an. „Doch, Marie, es ist wahr. Ich konnte nicht anders. Sie hat gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war. Ich wollte sie nicht anlügen, konnte sie nicht anlügen. Ich habe ihr von uns erzählt.“
    Marie taumelte ein paar Schritte zurück und ließ sich kraftlos auf die Bank fallen.



    „Was… was hast du ihr erzählt?“
    Cedrik atmete aus. „Was geschehen ist, Marie… nicht mehr und nicht weniger… dass wir uns gesehen haben, ohne zu wissen, wer wir sind… dass wir alle unsere Vorsätze über Bord geworfen haben und miteinander geschlafen, ohne über ein Morgen nachzudenken…“
    Marie schlug die Hände vors Gesicht, schüttelte wild den Kopf, als wolle sie seine Worte damit in alle Winde zerstreuen.
    „Das glaube ich nicht! Das ist nicht wahr! Wie konntest du nur?“ rief sie aufgebracht.
    Cedrik kam auf sie zu und setzte sich wieder neben sie auf die Bank.
    „Du hast ihr all das gesagt?“ flüsterte sie entsetzt. „All das? Oder noch mehr?“
    „Nein, noch mehr“, sagte Cedrik ernst und sah Marie ins Gesicht.
    „Was denn noch?“ Maries Stimme klang hysterisch. „Was denn noch? Außer dass ihr Bruder und ihre beste Freundin alle Rücksicht, Vorsicht und Vernunft außer Acht gelassen haben und übereinander hergefallen sind wie die wilden Tiere…? Was gab es da schon noch zu sagen, Cedrik???“
    Cedrik sah sie mit einer Mischung aus Trauer und Zuneigung an.
    „Dass ich mich unsterblich in dich verliebt habe“, schloss er schließlich ihren Satz, senkte den Blick, stand auf und ging durch die Eingangstüren zurück ins Krankenhaus, während Marie zitternd auf der kalten, feuchten Bank zurückblieb und hemmungslos schluchzte.



    Text by Innad
    Fotos by FunnyChrissy

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  • Huhu ihr beiden!
    Oje, oje das sieht ja garnicht gut aus für Cedric, seine schwester liegt im sterben und seine Liebe steht ihm in dieser schwierigen situation nicht bei (was auch irgendwie verständlich ist Oo) Immerhin ist er sogesehen ja wirklich ein bisschen für die situation verantwortlich.
    die frage ist, ist marie jetzt nur in den ersten sekunden schockiert und deshalb am boden zerstört oder wird sie es ihm nie verzeihen was er getan hat !?
    die bilder sind mal wieder super ;)
    LG Jule II.

    ☻/
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    / \

  • Na klasse... und schon wieder Ende, wo es richtig interessant wird *grummel* .. Ihr habt wirklich ein Händchen dafür ^^


    So kann man einem auch seinen Liebe gestehen oO aber sie hat es ja irgendwie so gewollt... jetzt bin ich gespannt, wie sie das verarbeitet und was sie tut, wenn sie zurück in die Klinik geht! Schallert sie ihm eine, küsst sie ihn, ignoriert sie ihn.... fragen, fragen fragen und ich brauche dringend ANTWORTEN!!! Cedrik selbst tut mir unendlich leid... ich möchte nicht in seiner Haut stecken, eigendlich in keiner Haut von irgendeinem der Charaktere.... dennoch fühle ich mit ihnen! Ich bibber förmlich mit vor dem Rechner!


    Und ihr weicht aus.. was ist mit Marie????


    Die Reaktion von ihrem Chef fand ich ürbigens Klasse! Ich find es toll, wenn Führungspositonen dennoch zeigen, dass auch sie nur Menschen sind! Wiedereinmal habt ihr eine tolle FS online gestellt und sie macht auch wie immer Lust auf me(e)hr!


    Hoffe bald weiterlesen zu können!!

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • Hallo ihr beiden!

    Oh man, nun wissen wir immer noch nicht wie es Susan geht und das bangen geht weiter.
    Susan Familie tut mir so wahnsinnig Lied. :(Was muss das für eine Nacht gewesen die ihn auch so unendlich land vorgekommen sein muss. Die Gefühle die Ängste die Ungewissheit, das kenne ich zu genüge und ihr habt es wirklich gut rübergebracht.:applaus
    Cedrik gibt sich die Schuld für und nun weiß Maria auch von das er es Susan erzählt hat und das macht sie total fertig. Sie hätten gleich mit ihr beide zusammen reden sollen, aber hinterher ist man immer schlauer. Dann irgendwann hätte Susan es ja doch erfahren gerade weil Cedrik Maria liebt und Marias Gefühle für Cedrik nicht viel anders sind. Susan hätte oder hat ja zumindest bei Cedrik schon was gemerkt. Ich hoffe mit sie bald alle wieder aufatmen können und es Susan den umständen entsprechend gut geht.
    Tolle Fortsetzung:applaus, tolle Bilder :applausund ich freue mich schon aufs nächste Kapitel und hoffe dann endlich zu erfahren, was mit Susan ist.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
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    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel