Oh wie schön. Susan ist aufgweacht! Ich habe mir doch gedacht, daß ihr sie nicht so einafch sterben lassen würdet. *aufatme*
Aber das sie gleich Cedrik und Marie zusammen sehen will! Sie wird den beiden doch nicht jetzt schon eine Standpauke halten wollen? Sie sollte sich erst einmal schonen!
Das Marie sich nicht sonderlich wohlfühlt, kann ich durchaus verstehen, fährt ihre Gefühlswelt so oder so gerade Karussell.
Also irgendwie werde ich immer noch nicht das Gefühl los, daß Marie schwanger sien könnte. Aber dann hätte sie gleich das nächste Problem. Oh wei!
Nein, nein, nein!!! Ich mag ihn einfach nicht, diesen Casimir. Schon den Namen mag ich nicht. Der passt zu ihm. Er übertölpelt Marie richtig. Sie hätte ja gar keine andere Wahl gehabt, als ja zu sagen. Nee, da könnt ihr sagen was ihr wollt.....bei mir ist er unten durch. Nun gut, villeicht geb ich ihm noch ne klitzekleine Chance. da muss er sich aber noch wirklich beweisen.
LG Rivendell
[Fotostory] Immortelle - Blume der Nacht (by FunnyChrissy und Innad)
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Wow…, toll endlich ist Susan aus ihrem Koma erwacht und ich hoffe sie kommt wieder auf die Beine.
Casimir scheint ja Marie gar nicht mehr aus dem Kopf zu gehen und er entwickelt so was wie Liebe. Ob das gut gehen wird? Ich weiß nicht ich mag ihn nicht. Marie kämpft mit sich immer und immer wieder dieses ganze hin und her, was ist richtig was ist falsch, aber ich denke sie weiß es selber nicht und der Kampf zwischen den Gefühlen, das was ihr Herz sagt und das was ihr Kopf sagt wird noch ein Weilchen gehen.
Das muss ja für Marie furchtbar gewesen sein als sie den Anruf von Cedrik bekommen hatte und sie wirklich erst dachte Susan sei gestorben. Der Weg bis zum Krankenhaus und bis ihr Simone dann gesagt hatte dass Susan aufgewacht ist muss ihr ewig lang vorgekommen sein.
Eine Zeit, wo sie wirklich glaubte ihre schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden.
Sie konnte es gar nicht richtig glauben was Simone ihr da sagte und musste vor Aufregung sich wieder neu Ordnen.
Das war alles zu viel sie und sie wusste nicht was sie Susan sagen sollte.
Das machte ihr Kreislauf nicht mehr mit und zum glück war Cedrik da der sie in diesen Moment auffangen konnte.
Das war wieder ein sehr schönes Kapitel vom Text bis zu den Bildern die die Gefühle der jeweiligen Personen richtig rüberbringen. Einfach toll!!!:applaus:applaus:applaus
Ich bin wie immer sehr gespannt wie es weitergeht und freue mich schon auf die Fs.
Bis dann!:) -
Kiara. Ich denke, die Situation an sich ist sehr grotesk. Du hast schon recht. Auf der einen Seite ist in Marie grenzenlose Freude, dass Susan endlich aufgewacht ist. Das bedeutet schließlich, dass sie überlebt. Es schenkt so viel neue Hoffnung.
Doch neben der Hoffnung stürzt es die Beteiligten in einen Strudel der Schuld. In einen Strudel der Vorwürfe und der schmerzhaften Erinnerungen. Da kommt alles wieder zurück, alles was einen so gequält hat. All diese Schuld, welche Marie sich selbst eingetrichtert hat. Jetzt gibt es dieses Aufschieben und Zurück nicht mehr. Jetzt geht die Problematik erst richtig los...
Du hast Cedrik sehr schön beschrieben. Er ist wirklich jemand, der eher in sich geht und vieles mit sich selbst aus macht. Man kann sich gegen vieles wehren, aber NIE gegen seine Gefühle. Das schafft auch Marie nicht. Sie kann verdrängen, aber sie kann nichts einfach so ausschalten. Cedrik ist ihr Schicksal...doch manchmal reicht das nicht aus.
Auch Casimir hast du toll beschrieben. Ich finde es super, wie du dich in alles hinein versetzt. Casimir wird nur verteufelt. Dabei übersieht man etwas ganz Eindeutiges. Entgegen seiner sonstigen Art hat er Marie angerufen. Entgegen seines doch so vermuteten schlechten Charakters hat er sich gemeldet. Was bedeutet das für ihn? Das ist, so finde ich, nicht hoch genug einzuschätzen. Casimir ist verunsichert und er will etwas herausfinden....nämlich was diese Verunsicherung für ihn und sein Leben bedeutet!
Schön, wenn du alles interessant findest und so toll dabei bist. Das freut uns sehr.
Danke für diesen tollen Kommi und das liebe Lob. *strahl* Küsschen an dich!
@ineshnsch. Das Susan endlich erwacht, war wichtig für die Story. Ich finde auch, sie hat genug gelitten. Jetzt muss sie mal wieder den Weg zurück ins Leben finden.
Tatsächlich wächst in Casimir ein Gefühl heran, mit welchem dieser selbst noch gar nichts anzufangen weiss. Das ist für einen kalten Geschäftsmann wie ihn absolut fremd.
Es ist tatsächlich ein wahrer Kampf der Gefühle. Ein ewiges Hin und Her. Marie weiss nicht, was sie tun soll. Das kennen wir selbst auch recht gut, denke ich mir. Auf wen höre ich? Herz? Kopf? Bauchgefühl? Oder wohl überlegte Entscheidung?
Das Susan erwacht, ruft so viel hervor...Freude, neue Hoffnung...und gleichzeitig auch grenzenlose Angst. Marie weiss, jetzt gibt es kein Zurück mehr.
Herzlichen Dank auch dir für diesen tollen Kommi.
Rivendell. Das Susan nicht stirbt, stand von Anfang an fest. Wäre sie gestorben, hätte es den Konflikt vielleicht verstärkt und Marie wäre wegen der Schuldgefühle nie mehr glücklich geworden. Gleichzeitig hätten die Beteiligten aber auch diese Schuld für sich behalten können. Niemand hätte davon erfahren. So aber lässt es sich besser ausdehnen, daher wollten wir nie, dass Susan sterben muss.
Was Susans Wunsch anbelangt...wer weiss warum sie diesen geäussert hat!? :hua:) Das kann so viele Gründe haben. *zwinker*
Marie freut sich auf der einen Seite total, auf der anderen kehren die Schuldgefühle mit aller Macht zurück. Sie befindet sich in einer für sie hoffnungslosen Lage. Ihr Zusammenbruch ist in dieser Situation absolut "normal".
Bevor du Casi verurteilst...bedenke das er sein Muster schon durchbrochen hat. Er hat Marie angerufen! Bedeutet das nicht, dass er sich schon ein Stück geändert hat? Der erfolgsverwöhnte Geschäftsmann, der alle Frauen nur benutzt...für den ein einziges Mal genügt...er ruft Marie an. Er meldet sich bei dieser, versucht seinen Gefühlen einen Namen zu geben...zeigt nicht genau das, dass Casimir gar nicht so schlecht ist, wie man glaubt?
Herzlichen Dank auch an unsere Rivendell.
@All. Nochmals ein allgemeines Dankeschön an all unsere Leser!!!
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Soderle, es geht weiter... viel Spaß!
Kapitel 20
Zuhause
Liebevoll legte Cora Liebhart einen Arm um die Schultern ihrer Tochter und drückte sie kurz an sich. Nur zu gern ließ sich Marie in diese Umarmung fallen und schmiegte sich wie seinerzeit als Kind schützend an den Körper ihrer Mutter.
Aus dem Hintergrund trat nun ein großer, athletisch gebauter Mann Mitte Vierzig und fasste Marie seinerseits um die Hüfte, stütze diese damit fürsorglich und führte die völlig geschaffte, blasse junge Frau in ein gemütliches, kleines Häuschen.
Dort angekommen, öffnete Cora flink die Haustüre und flitzte in das angrenzende Wohnzimmer. Es war ein kleiner, aber urgemütlicher Raum mit schönen, einfachen Holzmöbeln. Viele liebevolle Details verrieten die geschmackvolle Hand der Besitzerin. Man fühlte sich geborgen und einfach nur zuhause. Behütet und beschützt – wie in einer unbeschwerten Kindheit.
Mit dem ihr eigenen Schwung, ohne das es hektisch wirkte, schüttelte Cora ein Kissen auf und half ihrer Tochter, sich darauf niederzulegen.
Cora war sehr früh Mutter geworden. Eigentlich war ihr Leben völlig anders geplant gewesen. Stets zurückhaltend fand man sie selten auf irgendwelchen Festen oder Partys. Sie lebte für ihre Arbeit als Floristin. Während andere weiterführende Schulen besuchten, stand für sie schnell fest, wohin sie gehörte. Mit Händen aus Gold zauberte Cora aus einfachen Blüten wunderschöne Sträuße, Gestecke und ähnliches. Ihre Lehre zur Floristin ging Cora daher leicht von der Hand. Problemlos meisterte sie die Abschlussprüfung mit Bestnoten und wurde von ihrem Ausbildungsbetrieb fest übernommen. Coras großer Traum, ein eigenes Geschäft, war nicht einmal weit entfernt. Die Besitzer, beide schon etwas älter und kinderlos, würden Cora eines Tages den Laden zu einem fairen Preis verkaufen.
Doch es kam alles anders, als eines Tages Martin ihren Laden betrat. Auf den ersten Blick hatte er als Mann nichts Besonderes. Cora hatte eine sehr gute Menschenkenntnis und die Angewohnheit, jeden mit dem ersten Blick einzuteilen und dementsprechend auch ihre Schätzung abzugeben. Damit lag sie meist goldrichtig, was ihr schon oft die Bewunderung anderer einbrachte. Martin ordnete sie im Stillen äußerlich als „Allerweltsgesicht“ ein, worüber sie heute noch schmunzeln musste. Er sah nicht unbedingt gut aus, zumindest nicht im landläufigen Sinn. Was an ihm besonders auffiel, war dieses einzigartige, tiefe Braun seiner Augen. Maries Augen! Ebenso wies sein Gesicht dieselben hohen Wangenknochen auf wie seine Tochter. Er war dennoch auf seine Weise sehr männlich, was schon allein sein durchtrainierter Körper bewirkte. Cora tippte damals auf Bodybuilding in Maßen, auch damit behielt sie Recht. Martin war also absolut nichts besonderes, dennoch war Cora von ihm fasziniert und gefangen.
Martin war von Anfang an unwahrscheinlich höflich, zuvorkommend und auch zurückhaltend. Das faszinierte Cora besonders. Seine Umgangsformen mit anderen Menschen waren so einzigartig, dass es in ihren Augen mehr wert war als das Aussehen von Richard Gere oder gar Brad Pitt. Seine ruhige, natürliche Ausstrahlung nahm sie gefangen. Seine tiefe, echte Persönlichkeit fesselte sie.
Auch Martin war von der einfachen, natürlichen Schönheit Coras angetan. Diese schien gar nicht zu registrieren, wie bezaubernd natürlich sie war. Cora hielt sich nie für eine Schönheit, schminkte sich nie und gab sich so, wie sie war. Sie hielt nichts auf ihr Äußeres, gerade das unterstrich ihren ehrlichen Charakter. Cora wirkte auf ihn wie eine zarte, unberührte Blume. Sie besaß offene, sympathische und weiche Gesichtszüge. Ihr schwarzes Haar hielt sie ganz dem natürlichen Stil angepasst – kurz geschnitten, frech und pfiffig. Auch wenn sie eher ruhig und zurückhaltend war, passte dieser Schnitt perfekt zu ihrer Erscheinung. Die Färbung ihrer Augen war irgendetwas zwischen grau und blau. Eigentlich nichts besonderes, wie sie fand. Doch Martin war der Ansicht, dass es perfekt zu ihr passte. Kurz gesagt war sie eine eher einfache Frau ohne Schnörkel, gerade deshalb auch so liebenswert. Diese Eigenschaften hatte sie sich bis heute beibehalten.
Schneller als gedacht war aus beiden Menschen ein Paar geworden, fanden sich doch zwei völlig gleichwertige Herzen.
Als Cora völlig überraschend schwanger wurde, rückten für sie selbstverständlich alle Träume in den Hintergrund. Fortan kümmerte sie sich um Hochzeit, Wohnung und Familie. Sie wurde eine liebevolle Mutter mit einem goldenen Herzen.
Marie hätte sich in ihrem ganzen Leben keine besseren Eltern wünschen können. Als einziges Kind war sie gewiss etwas verwöhnt, dennoch ließen es die Eltern nicht an Erziehung fehlen. Marie bekam alles mit auf ihrem Weg, was sie brauchte. Äußerlich war sie eine gesunde Mischung aus beiden Elternteilen.
Heute waren beide Elternteile noch genauso verliebt ineinander wie am ersten Tag, zumindest behaupteten das diese immer wieder. Sicherlich war noch nie ein übergroßer Gefühlstaumel im Spiel gewesen. Dafür waren beide zu ernsthafte Menschen. Aber dieser große, gegenseitige tiefe Respekt und die ehrlichen Gefühle rührten Marie immer wieder aufs Neue.
Jetzt ließ Cora sich auf einen Sessel fallen und blickte auf ihr einziges Kind. Martin wanderte etwas unruhig im Zimmer auf und ab. Der Zusammenbruch seiner Tochter nahm ihn sehr mit, was sich in seinen besorgten Gesichtszügen deutlich zeigte.
„Liebling, du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt,“ Cora strich liebevoll über die Wange ihrer Tochter. „Was war bloß los, Marie? Ist irgendetwas passiert, hast du Kummer? Oder ging es dir in letzter Zeit öfter nicht so gut?“
Marie musste sich sehr konzentrieren, um den Worten ihrer Mutter zu folgen. In ihr herrschte ein absolutes Gefühlschaos. Eigentlich wollte sie alleine sein, mit sich und der Welt, welche momentan absolut nicht ihrem Geschmack entsprach.
Sie bemerkte die noch immer fragenden Augen auf sich gerichtet, besorgt und voller Liebe. Ihr war klar, dass sie antworten musste. Nur was? „Ach weißt du, Mama, ich hab mal eben mit zwei völlig Fremden geschlafen. Dazwischen ist wegen meiner Schuld Susan verunglückt…“
Das kam ihr einfach nicht über die Lippen. Noch dazu, wo es so unglaublich klang, dass Marie an sich selbst zweifelte.
Also musste eine plausible Erklärung her. „Ach Mama, es war einfach etwas viel in letzter Zeit. Du musst dir keine Sorgen machen. Susans Unfall hat mich sehr mitgenommen, zuvor die Prüfung… es war zu viel auf einmal!“ Marie seufzte kaum merklich.
Diese Tatsache war nicht einmal gelogen, sie hatte einfach einige wichtige Details weggelassen. An dieser Stelle hatte sie wirklich nicht die Kraft, vor ihren Eltern alles auf den Tisch zu legen.
„Entschuldige, eigentlich war es eine unnötige Frage von mir. Natürlich hat dich Susans Unfall sehr mitgenommen. Ich mag gar nicht dran denken, dass dir so etwas passieren könnte. Unvorstellbar. Doch denk immer daran, Susan braucht dich gerade jetzt. Wenn du noch einmal zusammen klappst, hilft ihr das überhaupt nicht. Ruhe dich mal ein paar Tage aus, dann geht es dir schnell besser!“ Diese gütigen Augen ihrer Mutter! Marie hielt es fast nicht aus. Nur mühsam konnte sie ein Auflachen unterdrücken.
Susan brauchte SIE! Ausgerechnet SIE! Daran zweifelte Marie sehr. Doch es hatte keinen Sinn, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt.
„Schatz, beruhige dich. Marie ist eine starke Frau, sie schafft das schon! Vielleicht sollten wir sie etwas alleine lassen, damit sie sich ausruhen kann.“ Martin bemerkte, dass seine Tochter am Ende ihrer seelischen Kraft stand. Dankbar warf Marie ihm einen Blick zu.
„Also gut“, nur sehr schwer war Cora von ihrer Tochter weg zu bewegen.
Schweren Herzens verließ sie mit ihrem Mann das Wohnzimmer.
Marie war erleichtert, endlich alleine zu sein. Alleine mit sich und ihren quälenden Gedanken.
Beinahe empfand sie ihren Zusammenbruch als Erlösung. Hatte er doch ein Aufeinandertreffen mit Susan verhindert. Es war ein egoistischer Gedanke, das war Marie klar. Auf der anderen Seite glaubte sie nicht, dass es förderlich für Susans Gesundheit war, mit ihr konfrontiert zu werden. Insofern war beiden damit erst einmal geholfen.
Dass ein Zusammentreffen damit nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben war, verdrängte Marie in den hintersten Winkel ihres Herzens.
Sie schloss die Augen und versuchte, ein wenig zu schlafen. Doch die nötige Ruhe dafür wollte sich nicht finden. Sie griff in ihre Handtasche, welche fürsorglich neben dem Sofa stand und fischte daraus eine Schachtel mit Tabletten. Diese sollten ihr laut der Ärzte helfen, einigermaßen entspannt zu schlafen. Sie hasste solche Methoden, verschmähte jegliche Art von Medizin. Für Marie war das alles nur „Gift“. Ohne war man weitaus besser dran. Doch in diesem Augenblick hätte die verzweifelte Frau alles gegeben, um nur mal ein paar Stunden die Gedanken auszuschalten.
Nach der Einnahme der Tablette konnte sie sich tatsächlich entspannen. Es dauerte auch nicht lange und sie fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
Fortsetzung folgt.Text by FunnyChrissy
Fotos by Innad -
Hallo Innad!
Sorry das ich in letzter Zeit keine komments gemacht hab, aber ich hab weiter mitgelesen, ich mach das ja manchmal so. Ich hab mir nämlich den Magen verstimmt.
Das neue Kapitel is richtig gut gelungen!
Das sich Marie völlig schrottreif fühlt, kann man gut verstehen.
Vor allem weil sie sich immernoch schuldig fühlt. und sie sieht jetzt ganz nüchtern:
Ich hab mal eben mit zwei völlig Fremden geschlafen. Dazwischen ist wegen meiner Schuld Susan verunglückt…“
sie gibt sich die Schuld
aber irgendwann muss sie ds akzeptieren.
lg
LUXA
PS: Kerryl lässt grüßen, ich mach da bald weiter -
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ja, ja. Da hat sich Marie unbewusste aus der Situation des Zusammentreffens gerettet. natürlich ist alles zu viel und sie sollte sich wirklcih ausruhen. Aber sobald es wieder geht, sollte sie den Mut aufbringen ud sofort zu Susann ins Krankenhaus fahren. Sie muss es hinter sich bringen, denn sonst belastet sie das wieder zu sehr.
Also ok. ihr habt mich überredet. Ich geb Casi (hihi. Da muss ich immer an die Puppe aus "Hallo Spencer" denken, diesr Kinderserie von früher) noch ein Chance. Für Marie scheint er ja wirklich etas mehr zu empfinden.
ich warte einfach mal ab. Vielleicht wandelt er sich ja völlig.
LG Eure Rivendell -
Hallo Ihr beiden,
da hat ja Marie wirklich wunderbare Eltern und bestimmt auch eine glückliche Kindheit gehabt. Wenn sie ihre Eltern öfters sieht, werden sie auch merken das ihre Tochter großen Kummer hat und das nicht nur wegen dem Unfall. Irgendwann wird sie auch ihre Eltern sagen müssen oder wollen, was sie so beschäftigt und schon wieder etwas über was sie sich Sorgen macht.
Aber sie hat ja noch denn besuch bei Susann vor sich der ihr noch große Überwindung kosten wird, wohl mal Susann ja beide sehen möchte, Marie und Cedrik.
Bin schon sehr gespannt, was Susann die beiden sagen möchte und wie immer warte ich schon freudig auf die Fs.
War wieder ein sehr schönes Kapitel wo wir mal einen kurzen Einblick in das Leben Maries Eltern hatten. Auch die Bilder sind wieder gut gelungen überhaupt das von Maries Erinnerung.:applaus
Bis dann!:) -
Oh, ich hab ja noch garkeinen Kommi geschrieben *wunder* ich hätte wetten können, dass ich das schon getan hab.. gut das ich das nicht gemacht hab *g*
Tessa scheint eine schöne und wohlbehütete Kindheit gehabt zu haben. Ihre Eltern haben sich ja richtig für sie aufgeopfert, die Mutter sogar ihren Traum hat platzen lassen...
Marie tut es gut bei ihren Eltern zu sein, denke ich. Das geborgene Nest, die Stätte des Aufwachsens - ihr zu Hause! Klar spürt ihre Mutter, das da etwas ist, aber an ihrem Vater finde ich toll, dass er dazu steht, seiner Tochter eine privatsphäre zu gönnen und seine Frau von ihrem "Küken" weglockt! Man kann schließlich keinen zum Reden zwingen. Und ich denke, da das Verhältnis zwischen den Eltern und ihr zu stimmen scheint, dass Marie sich früher oder später sicherlich ihren Eltern anvertrauen wird.Dennoch wird ein aufeinandertreffen zwischen ihr und Susan nicht zu vermeiden sein! Und auf das bin ich sehr gespannt. Ein schönes Zwischenkapitel mit weiteren Hintergrundinformationen. Ich finde eure Rückblenden immer sehr schön und aufschlussreich!
Freue mich sehr auf die Fortsetzung!
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Kiara. Wow - danke für diesen tollen Kommi. Ehrlich gesagt war ich mir ziemlich sicher, dass das aktuelle Kapitel nicht so viel Begeistertung hervor rufen wird. Jetzt allgemein gesehen. Teilweise hatte ich da auch recht, umso mehr freue ich mich über deinen positiven Kommi. Wobei in diesem Forum die Reaktionen absolut positiver Natur sind, dass freut uns total! Weil wir das Kapitel echt sehr gern haben und ich sehr dran hänge.
Uns war sehr wichtig, dass auch die Vergangenheit von Maries Eltern dargestellt wird. Darum hab ich es auch so ausführlich geschrieben. Ihre Eltern haben immer das perfekte Glück vorgelebt. Marie wünschte sich immer, dass ebenfalls einmal zu finden. Das war ihre grosse Vorbildhaltung! Und es kommt so ganz anders und das bringt sie zusätzlich in Verlegenheit und setzt sie selbst unter Druck. Alles, was sie sich je erträumte...nichts davon ging in Erfüllung. Das war es, was ich damit auch aufzeigen wollte. Was wir gemeinsam ins Leben gerufen haben! Danke dir von Herzen!
@ineshnsch. Der Einblick in das Leben von Maries Eltern war uns sehr wichtig. Er sollte allen voran aufzeigen, wie tief das Vertrauen zwischen ihr und den Eltern ist. Weiterhin, dass sie etwas leben möchte was ihre Eltern ständig vorgemacht haben. Perfektes Glück. Etwas, dass es so nur ganz selten gibt. Immer hat sie sich gewünscht, all das auch zu erleben. Es kam so ganz anders, was sie zusätzlich mit runter gerissen hat.
Danke dir für diesen lieben Kommi! Was Susan zu sagen hat, werdet ihr bald erfahren. BALD! Darauf liegt die Betonung. *grins*
Rivendell. Maries Körper zog die Notbremse und verhalft ihr aus dieser Lage. Du hast schon recht, es geschah unbewusst. Aber aufgeschoben ist nun wirklich nicht aufgehoben...ewig kann sie sich nicht davor drücken, ohne das es auffällt und komisch anmutzt.
Schön, dass du Casi doch noch eine Chance gibst. Mal schauen, ob er es auch verdient. *kicher*
Auch dir ein liebes Dankeschön!
Luxa. Du musst dich für nichts entschuldigen! Das ist absolut in Ordnung, Kommis sind keine Pflicht. Wir freuen uns, wenn du trotzdem einfach nur mit liest.
Klar muss Marie sich irgendwann damit abfinden...aber das ist wohl leichter gesagt als getan. Momentan läuft sie vor sich selbst davon.
Herzlichen Dank auch dir! -
Kapitel 21
Körper und SeeleAm nächsten Morgen erwachte Marie wider Erwarten relativ erholt und fit. Die seltsame Schwäche in den Knochen war verschwunden, auch ihre Beine schienen Marie wieder zuverlässig zu tragen.
Schnuppernd hob sie den Kopf und nahm diesen Duft in sich auf. Es roch nach frischem Kaffee. Ein Lächeln huschte kurz über ihr Gesicht und entspannte ihre Züge. Marie war sich sicher, dass für sie eine Tasse Kakao bereit stand. So, wie es in ihrer Kindheit einfach dazu gehört hatte.
Kurz schloss Marie ihre Augen und kehrte zurück in diese unbeschwerte Zeit. In eine Zeit, als alles noch so einfach war. Damals gab es all diese verwirrten Gedanken nicht. Es gab nur ihre glückliche Kindheit. Der liebevolle Umgang ihrer Eltern untereinander. Dieses perfekte Glück, welches ihr jeden Tag vorgelebt wurde. Sicherlich gab es auch mal Meinungsverschiedenheiten. Aber immer wurden diese umgehend aus der Welt geräumt. Nie blieb eine Missstimmung. Alles war so perfekt gewesen. Marie hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als diesem Glück nachzueifern. Zu heiraten, Kinder zu bekommen…zusammen mit ihrer grossen Liebe! Unbewusst hatte sie sich damit wohl selbst unter Druck gesetzt. Doch war es nicht normal, nach Glück zu streben? Nach dem, was einem Jahrelang vorgelebt wurde?
Dieses Sehnen hatte sich in Marie verankert und festgesetzt. Es beherrschte diese von frühester Kindheit an. Schon mit ihren Puppen spielte sie das Glück der perfekten Familie. Sie malte sich in den schönsten Farben aus, wie es einmal bei ihr selbst sein würde. So vollkommen und geprägt von Liebe, Aufrichtigkeit und G L Ü C K!!! Heute wusste Marie nicht einmal mehr, wie man dieses Wort buchstabierte.Marie lächelte, als sie daran dachte dass neben ihrem Kakao wohl auch ein belegtes Brot stehen würde. So, wie es immer gewesen war. Damals, in ihrer unbeschwerten Kindheit…Zwei dicke Scheiben Toastbrot, dazwischen eine saftige Scheibe Schinken. Die Brote noch warm, so dass die Butter unter dem Schinken etwas zerlaufen war. Marie lief das Wasser im Munde zusammen.
Also schwang sie ihre schlanken Beine von der Couch und huschte kurz ins angrenzende Badezimmer. Dort erfrischte sie ihren Körper mit einer Wechseldusche. Gierig reckte sie ihren Kopf dem erfrischenden Nass entgegen. Sie genoss das Gefühl der Wasserstrahlen auf der Haut. Wohlig schloss Marie die Augen und entspannte sich zusehends.Unter dem warmen Nass drehte sie sich von einer Seite auf die andere. Gerade das Wechselduschen entspannte sie wie sonst kaum etwas. Zum einen war sie danach ausgeruht und zum nächsten fit und munter. Anschließend sprang Marie aus der Dusche und föhnte ihr langes Haar. Schließlich frisierte die junge Frau ihr braunes Haar, bis es glänzte. Anschließend band sie es zu einem schicken, praktischen Pferdeschwanz und fühlte sich einigermaßen vorzeigbar, wie sie durch einen Blick in den Spiegel zufrieden feststellte.
Auf Schminke verzichtete sie heute. Sie war ohnehin nicht der Typ, sich das Gesicht zuzukleistern. Etwas Augen Make Up musste zwar in ihrem Beruf immer sein. Doch privat bevorzugte sie die Natürlichkeit.
Sogar frische Klamotten hingen bereit, welche immer bei ihren Eltern greifbar waren.
Kurz darauf betrat sie die kleine, behagliche Wohnküche und lächelte ihren Eltern entgegen. Nicht nur, weil es so erwartet wurde. Sondern auch, weil sie zum ersten Mal etwas wie Geborgenheit in sich spürte. Anders als bei Cedrik, anders als bei Casimir. Die Geborgenheit, welche nur Eltern vermitteln konnten. Geborgenheit, wie man sie nur in Gegenwart einer liebenden Mutter empfand. Sicherheit, die ein Vater ausstrahlte.
„Guten Morgen, Marie!“ Martin warf seiner Tochter einen prüfenden Blick zu. „Du siehst schon wesentlich frischer aus. Wie fühlst du dich?“
„Gut, danke Papa. Schlaf kann Wunder bewirken. Jetzt noch ein leckeres Frühstück und ich bin fast wie neu.“
„Das ist schön, Schatz.“ Cora stellte tatsächlich eine Tasse mit dampfenden Kakao vor Marie auf den Tisch. Diese schmunzelte kurz. Es war so schön, die Sorgen zu vergessen. Wenn auch nur für ein paar Stunden. Auch das obligatorische Sandwich fehlte nicht.
Doch dieser Vorsatz wurde unbewusst von ihrem Vater binnen Minuten zunichte gemacht. „Schatz, vergiss bitte nicht den Termin bei deinem Hausarzt. Wir wollen sicher gehen, dass es wirklich nur eine seelische Erschöpfung war, wie die Ärzte vermuteten. Dein Kreislauf war total im Keller, wie uns gesagt wurde.“Diese hätte nun am liebsten los geheult. War es ihr nicht vergönnt, wenigstens mal einen halben Tag normal zu leben? Verärgert wollte sie auffahren und verzog ihr Gesicht unmutig. Doch Marie rief sich schnell zur Ordnung. Ihre Eltern sorgten sich! Wie konnten sie wissen, was wirklich dahinter steckte?
Also schluckte sie tapfer die aufsteigenden Tränen hinunter. „Papa, es ist alles okay, wirklich. Mir fehlt nichts, ich bin gesund wie ein Fisch im Wasser. Die Ärzte haben mich doch schon einige Stunden im Krankenhaus beobachtet und meinen Kreislauf mit einer Infusion stabilisiert. Ich fühl mich wohl, ein Arztbesuch ist nicht nötig.“
Maries Stimme hatte etwas Endgültiges in sich. Dennoch schienen ihre Eltern sich davon nicht beeindrucken zu lassen.„Liebling, bitte tue es wenigstens für uns!“ Bittend, flehentlich und ängstlich schauten zwei Augenpaare auf sie. Ihre Mutter blickte unsicher nach rechts zu ihrem Mann. Hilflos wirkte ihr Blick.
Wieder entfuhr der jungen Frau ein Seufzer. „Ich wollte den heutigen Tag nicht in einer Arztpraxis verbringen. Ich möchte mal etwas Abstand, dass ist meine Therapie. Gebt mir doch diese Gelegenheit. Ich sollte mich auch mal wieder bei meinen Freunden Anna und Franziska melden. Die fragen sich bestimmt schon, ob ich nicht längst verschollen bin. Ich hab mich seid Susans Unfall total abgekapselt und schon ewig nicht mehr bei den Mädels gemeldet.“Das stimmte sogar. Auch wenn es eigentlich als Ausrede her halten musste, warum nicht in die Tat umsetzen? Die lebensfrohe, quirlige Anna würde ihr gut tun. Sie war ein Lebemensch und gewann jeder Situation etwas Positives ab. Franziska war etwas ruhiger, aber eine treue Seele.
Anna hatte Marie zufällig auf einer Party kennen gelernt, welche bei einem ehemaligen Klassenkameraden statt gefunden hatte. Seid dem trafen sie sich regelmäßig, auch Susan war häufig mit von der Partie. Allerdings funktionierte es zwischen ihr und Anna nicht besonders, da beide sehr charakterstark waren und öfter mal die Funken sprühten. Daher klinkte sich Susan bei diesem „Mädels-Treffen“, wie Marie es nannte, gern und oft aus. Keiner nahm es dem anderen übel, hatte auch Susan Freundinnen, mit denen Marie nicht so viel zu tun hatte.
Franziska und Marie kannten sich dagegen erst seid kurzem. Die Begegnung war zufälliger Natur gewesen, als Marie ihren Kopf vor einer wichtigen Prüfung mit einem Spaziergang frei kriegen wollte. Franziska war es ähnlich ergangen, so waren sie ins Gespräch gekommen und seitdem gehörte Franzi einfach dazu. Es war so selbstverständlich wie natürlich. Zwar war der persönliche Kontakt nicht so häufig, aber über Handy und Email beinahe täglich. Fast schämte sich Marie, so lange ihre Freundinnen vernachlässigt zu haben.
Dies erschien ihr nun eine sehr gute Gelegenheit, dies nachzuholen.
„Übrigens, gestern hat ein junger Mann namens Cedrik angerufen und sich nach dir erkundigt. Er klang sehr besorgt.“ Martin blickte erneut fragend in das Gesicht seiner Tochter und lächelte leicht. „Ist er dein Freund?“Diese verschluckte sich beinahe, so unerwartet kam diese Frage. Sie musste erst kräftig husten, bevor sie antworten konnte. „Wie kommst du jetzt bloß darauf? Cedrik ist Susans Bruder. Er hat mich im Flur wohl aufgegangen, als ich zusammen klappte. Das war alles.“ Bemüht, ihrer Stimme einen desinteressierten Klang zu geben, blickte sie scheinbar gelangweilt aus dem Fenster.
Cora bemerkte, wie unangenehm dieses Thema ihrer Tochter war und versuchte, dem eine andere Richtung zu geben und ihrer Stimme einen neutralen Klang beizuordnen. „Jedenfalls hat er dringend gebeten, dass du Bescheid gibst wie es dir geht. Er wird heute Nachmittag kurz vorbei kommen, wenn es dir Recht ist. Er meldet sich vorher aber nochmals, falls du einen Besuch nicht möchtest.“
Marie musste gegen ihren Willen Anerkennung für Cedrik empfinden. Er war absolut nicht aufdringlich und überließ ihr die Entscheidung. Sie strich gedankenverloren über den obligatorischen, frischen Blumenstrauß, welcher bei ihren Eltern nie auf dem Tisch fehlte.„Ach ja, hätte ich fast vergessen. Der Strauss ist auch von diesem jungen Mann.“ Martin schmunzelte erneut, hielt sich aber nach einem mahnenden Blick seiner Frau zurück.
„Papa, ich habe dir doch schon gesagt, zwischen Cedrik und mir ist überhaupt nichts. Er ist Susans Bruder, mehr nicht. Wir kennen uns doch kaum. Er war immer nur unterwegs.“ Auch das war nicht gelogen. Innerlich allerdings war sie tief gerührt von dieser besorgten Geste. Wann hatte sie zum letzten Mal Blumen geschenkt bekommen? Ihr erschien die Welt auf einen Schlag heller, bunter und schöner. Sie ließ dieses Glücksgefühl einfach für den Moment zu. Wohl wissen, dass nach diesem Frühstück davon nichts übrig sein würde. Staunend blickte sie auf den Strauss. Gleichzeitig wusste sie aber, dass ein Besuch Cedriks ausgeschlossen war.
Martin lachte. „Schatz, beruhige dich. Ich wollte dich nur etwas necken, dass war alles.“ Nachdem er auch aufhörte zu bohren, glaubte Marie seinen Worten sogar. -
Kurz darauf erhob sie sich und wollte Franziska und Anna anrufen. Den Blick ihres Vaters ignorierte sie geflissentlich. Es war Zeit für ein „Mädels-Treffen“. Doch bevor sie diese Tat auch umsetzen konnte, hörte sie erneut die Stimme ihrer Mutter: „Schatz, ich habe dir für morgen 15 Uhr einen Termin bei unserem Hausarzt gemacht. Du weißt ja, dass meine Freundin dort als Sprechstundehilfe arbeitet. Sie hat mir den Termin zugesichert. Ich kenne dich und wusste sofort, dass du ablehnen würdest. Daher habe ich gleich gehandelt, sei mir nicht böse. Aber manchmal muss man dich zu deinem Glück zwingen.“
Marie wollte auffahren, unterließ es dann aber. Es nützte ja doch nichts. Ruhe bekam sie nur, wenn sie diesen Termin wahrnahm. Also schluckte Marie diese Pille und willigte schließlich in selbigen ein. Vielleicht gelang es ihr wenigstens, zuvor einen entspannten Sonntagnachmittag mit ihren Freundinnen zu verbringen…Text und Fotos by FunnyChrissy
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Kapitel 22
Freundinnen
Ein Seufzer der Erleichterung trat über Maries Lippen, als sie sich in die weichen Kissen ihres Sofas kuschelte. Sie schloss für einen Moment die Augen und genoss die Stille in ihrem Haus.Auch wenn ihre Eltern sich zuerst gewehrt hatten, so hatte Marie nach dem Frühstück doch darauf bestanden, dass ihr Vater sie nach Hause fuhr. Sie brauchte Ruhe und wollte alleine sein, bevor sie sich am Nachmittag mit Franzi und Anna treffen würde – sofern diese überhaupt Zeit hatten. Noch stand der Anruf aus, den sie tätigen wollte.
Marie seufzte auf. Eigentlich hatte sie keine Lust. Sie fühlte sich immer noch müde und leicht unwohl, auch wenn sie das ihren Eltern natürlich tunlichst verschwiegen hatte.
Seit dem Frühstück war ihr leicht übel, vielleicht hätte sie doch auf den Kakao in ihren leeren Magen verzichten sollen. Manche Dinge änderten sich eben. Sie war nun einmal kein Kind mehr – auch wenn sie sich in diesem Augenblick wünschte, sie wäre es – und alle ihre Sorgen beständen aus Kleinigkeiten wie Puppenkleidern oder kleinen Hänseleien zwischen Freunden.
Marie massierte sich mit den Fingern ihre Schläfen, die leicht zu pochen begannen.
Sie wollte nicht schon wieder an Susan denken, an Casimir, an Cedrik – an all die Verwirrung in ihrem Leben, das innerhalb kürzester Zeit so furchterregend aus den Fugen geraten zu sein schien.
Es änderte in diesem Moment sowieso nichts.
Vermutlich würde ihr Ablenkung gut tun. Also nahm sie ihr Telefon zur Hand, um Franziskas Nummer zu wählen.„Marie, du Süße! Schön, dass du an uns gedacht hast. Wir beiden wussten ohnehin nichts mit diesem Nachmittag anzufangen, nicht wahr, Anna?“ Franzi umarmte Marie und stieß Anna kichernd in die Rippen.
Anna erwiderte nichts und musterte Marie prüfend. „Du siehst miserabel aus, du ärmste“, stellte sie dann fest. „Wieso hast du dich nicht früher gemeldet? Wir wären doch für dich da gewesen.“
Marie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht- es ist einfach soviel passiert. Ich wusste gar nicht, wo mir der Kopf steht.“
Franzi hakte sich bei Marie unter. „Schon in Ordnung, Marie, du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Nun lass uns erstmal schön einen Kaffee trinken und ein Stück Kuchen essen. Ich verhungere fast.“Gemeinsam steuerten die drei auf ein kleines, verschwiegenes Café in der Nähe des Wassers zu und setzten sich an einen kleinen Tisch in dem gemütlichen Speisesaal.
„Nun erzähl mal genauer, was passiert ist“, sagte Anna und blickte Marie mit ihren großen, dunkelbraunen Augen ernsthaft an. „Dass Susan verunglückt ist, weiß ich ja. Aber wie geht es dir damit? Sie ist deine beste Freundin. Du musst dich unendlich sorgen.“
Marie schluckte. Sie hatte so gehofft, für diesen Nachmittag einmal alles ausblenden zu können. Aber es war ja nur natürlich, dass Anna und Franzi wissen wollten, was mit Susan war und wie es sowohl ihr als auch Marie selbst ging.
„Ja, das tu ich natürlich“, sagte sie langsam. „Es hat eine Weile auch sehr schlecht ausgesehen mit ihr… keiner wusste, ob sie durchkommt…“
Franzi schluckte. „Das ist ja furchtbar. Ich wusste gar nicht, dass es so schlimm um sie steht.“
Marie sah Franzi an. „Sie ist gestern aus dem Koma aufgewacht, darüber sind wir alle schon sehr erleichtert. Aber mehr weiß ich nicht – ich… konnte gestern nicht mehr mit ihr oder ihren Eltern sprechen.“
Marie sah den Freundinnen nicht in die Augen, aus Angst, sie würden bemerken, dass sie ihren Satz eigentlich unvollständig gelassen hatte. Aber Anna und Franzi waren zu schockiert über das, was sie erzählt hatte.
„Im Koma lag sie! Mein Gott, das ist ja furchtbar!“ sagte Anna. „Wenn du sie besuchen gehst, richte ihr unsere besten Grüße aus. Und wenn du was weißt, dann schreib uns eine SMS oder ruf an, hörst du?“
Anna blickte sich etwas betreten um. „Du weißt, dass Susan und ich uns nicht so super verstanden haben, aber ich bin wirklich sehr erschüttert über das, was da geschehen ist.“
Marie lächelte. „Aber das weiß ich doch, Anna.“
Franzi versenkte ihre Nase in ihrem Espressobecher.
„Was genau hatte sie denn?“ fragte sie, als sie wieder daraus aufgetaucht war.
Marie wand sich auf ihrem Stuhl. Sie wollte dieses Thema nicht – nicht jetzt, nicht hier! Jedesmal, wenn sie an Susan dachte, schnürte sich ihr Magen zu und sie hatte das Gefühl, schlechter atmen zu können.
Anna sah Marie aufmerksam an und schien ihren Konflikt zu bemerken. „Das ist ja nicht so wichtig, Franzi – vielleicht sollten wir das Thema jetzt mal lassen. Marie ist bestimmt froh, etwas anderes zu hören, nicht wahr?“
Marie sah sie dankbar an. Auch Franzi begriff sofort und lenkte das Gespräch sofort um : „Sag mal, Marie, hast du eigentlich nicht gemerkt, dass ich mir die Haare hab färben lassen?“
Marie grinste sie an. Franzis sonst so blonde Mähne strahlte heute in einem knalligen Rot, das sie noch blasser, aber nicht unbedingt unattraktiver wirken ließ und einen krassen Kontrast zu ihren blauen Augen bildete.
„Ich bin ja nicht farbenblind“, sagte sie dann. „Hattest du es satt, als Blondchen zu gelten?“
Franzi plusterte sich wie erwartet auf. „Das hat damit gar nichts zu tun. Ich wollte einfach mal… eine Veränderung…“
Anna lachte schallend auf. „Du wolltest diese Veränderung? DU? Vielleicht eher Herr Supersexyichwerfmichaufdenbodenfürdich?“
Franzis Gesichtsfarbe passte sich mit einem Schlag ihrer Haarfarbe an. „Ach was, ich färbe mir doch nicht für einen MANN die Haare um!“
Marie grinste. „Kann mir mal jemand sagen, worum es hier geht?“
Anna zwinkerte Marie zu. „Ach, unser liebes Franzilein hat nur mal wieder den Mann ihrer Träume gefunden. Und der steht zufällig auf rothaarige Damen.“
Marie zog die Brauen hoch. „Ist das wahr, Franzi?“
„Das mag sein – dass er auf rothaarige steht. Aber deswegen hab ich`s nicht gemacht, nur zu eurer Information. Ich werde mich für einen Mann doch nicht verbiegen. Und abgesehen davon kann es ja nicht schaden, ein bisschen nachzuhelfen, oder etwa nicht? Oh Marie, du kannst dir nicht vorstellen, was für ein Sahneschnittchen dieser Mann ist. Groß, braungebrannt, veilchenblaue Augen…“
Marie merkte, wie sich ihr Herz zusammenkrampfte, als Franzi weiter plapperte: „Braune Haare – und ich schätze, er ist in unserem Alter.“
Diese Beschreibung passte genau auf Cedrik… sollte das Schicksal ihr nun noch einen Streich spielen und eine weitere ihrer Freundinnen mit in die Verwebung zwischen Cedrik, Susan und ihr hineinziehen?
Ohne sich dagegen wehren zu können, fühlte Marie Bilder von Franzi und Cedrik, Arm in Arm, in sich aufsteigen.
Sie hatte ihm gesagt, aus ihnen beiden werde nichts… wieso sollte nicht auch er sich anderweitige Ablenkung gesucht haben… wie sie selbst mit Casimir?
„Wo…“, krächzte sie und versuchte, ruhig zu klingen. „Wo hast du ihn kennengelernt?“
„Neulich in der Stadt, er ist mir praktisch in die Arme gelaufen!“ lachte Franzi. „Er ist wirklich sympathisch und wir haben unsere Telefonnummern ausgetauscht.“
„Und wie kommst du auf die Idee, er stehe auf rothaarige?“ fragte Anna verwirrt.
„Wir haben über Haarfarben gesprochen, weil ich gerade eine Tönung gekauft hab. Da hat er das gesagt“, meinte Franzi. „Ja, ich weiß, das klingt völlig beknackt, stimmt aber!“
„Wie ist sein Name?“
Franzi sah Marie verdutzt über die Schärfe in ihrer Stimme an.
„Sein Name? Er heißt…“ -
In diesem Moment klingelte Maries Handy.
Marie starrte auf ihre vibrierende Handtasche und rührte sich nicht vom Fleck.
„Willst du nicht rangehen?“ fragte Anna.
Marie sah verwirrt auf. „Ja… doch…“
Sie nahm das Handy aus der Tasche, stand auf und hielt es ans Ohr. „Ja, wer ist da?“
„Marie?“
Marie merkte, wie ihre Knie weich wurden. „Ja?“
„Marie, hier ist Cedrik.“
„Ja, ich weiß.“
„Ist alles in Ordnung bei dir? Ich habe vorhin noch mal bei deinen Eltern angerufen, sie sagten, du wärst nicht mehr bei ihnen…“
„Nein, bin ich nicht. Ich bin heute Morgen nach Hause gegangen. Es ist alles ok, keine Sorge. Aber ich hab nun wirklich leider gar keine Zeit…“, sie warf einen raschen Blick auf Anna und Franzi, die ihr interessiert zuhörten. „Ich bin nicht zu Hause“, fügte sie hinzu.
„In Ordnung, Marie“, sagte Cedrik. „Ich wollte nur wissen, ob du in Ordnung bist. Es gibt da noch etwas, was ich dir wegen Susan sagen will…“
Marie atmete tief ein. Sie wollte jetzt nichts von Susan hören! Nicht einmal von Cedrik!
„Ich muss Schluss machen!“ rief sie darum in den Hörer und legte auf.
Als sie wieder aufsah, blickten sie Franzi und Anna verwirrt an.
„Wer war das?“ fragte Anna.
„Ein… ein Kollege“, log Marie. „Von der Arbeit.“
Sie richtete ihren Blick wieder auf Franzi und ihr fiel ein, was sie gerade gefragt hatte.
„Also Franzi… wie heißt der junge Mann?“ fragte sie noch einmal.
„Er heißt Benjamin. Benjamin Schultheis. Aber ich glaube nicht, dass du ihn kennst…“
Marie atmete auf. Wie blöd musste sie sein! Nicht jeder Mann mit braunem Haar und blauen Augen war ihr Cedrik!
IHR Cedrik! Marie ballte die Faust. Sie musste sich solche blöden Gedanken ein- für allemal aus dem Kopf schlagen.
Die folgenden zwei Stunden gelang ihr das sogar recht gut. Sie plauderte und lachte mit Franzi und Anna über dies und das – und alle drei vermieden es, das Thema wieder auf Susan zu bringen.
Als Marie endlich aufstand und beide umarmte, war sie froh, den Nachmittag mit ihnen verbracht zu haben. Es schien ihr fast, als habe sie wieder einen Schwung Lebensenergie getankt. Ein Stück Normalität zurückgeholt.
Die drei jungen Frauen blieben vor dem Café stehen, um sich zu verabschieden.
Franzi verschwand direkt, Anna jedoch schlenderte noch ein Stück mit Marie durch die Straßen, bis beide vor Maries Haus standen.
„Weißt du, Marie“, sagte sie, als Marie sich umdrehen und ins Haus gehen wollte . „Ich kenne dich lange genug, um zu wissen, dass da noch mehr als Susans Unfall ist. Aber ich akzeptiere, dass du es mir noch nicht sagen kannst. Nur eines, Marie: Wenn du mich brauchst, bin ich für dich da. Ich hoffe, das weißt du. Du kannst mich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen.“
Marie schluckte und sah Anna an. Ihre dunklen Augen blickten sanftmütig und aufmunternd.
„Keine Bange, Marie. Das wird schon wieder. Egal, was es ist.“
Marie merkte, wie sich ihre Augen vor Rührung mit Tränen füllten.
„Danke, Anna“, sagte sie leise und schloss die Freundin in die Arme. „Ich danke dir. Und ich verspreche dir, dass ich es dir irgendwann sagen werde… aber zurzeit…“
Anna schüttelte den Kopf. „Sprich nicht weiter, du brauchst dich vor mir nicht zu rechtfertigen. Es gibt Zeiten, in denen kann nur man selbst sich helfen. Ich kenne das.“
Anna strich sich eine Strähne ihres schulterlangen, schwarzen Haares aus dem Gesicht.
„Ich muss jetzt los. Aber denk dran, Marie – ruf einfach an!“
Marie nickte. Anna hob die Hand zum Gruß und ging weiter.
Marie jedoch stand noch eine Weile vorm Haus und atmete tief ein und aus.
Sie hatte nie gewusst, welch eine gute Freundin sie in Anna hatte. Es tat gut zu wissen, dass da jemand war, mit dem sie würde reden können, wenn die Last einfach zu groß werden würde.
Mit einem warmen Gefühl in der Brust ging Marie ins Haus, wo sie sich nur schnell in ihren Pyjama warf und sofort ins Bett krabbelte.
Wie froh sie bald wirklich sein würde, Anna als Freundin zu haben, ahnte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht….Fortsetzung folgt!
Text & Fotos by Innad
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Hallo Ihr beiden,
Maries Kindheit war wirklich schön und ihre Eltern sind ein gutes Vorbild.
Es ist ganz logisch das auch sie einmal so eine Glückliche Familie haben möchte. Nun glaubt sie dies nur erreichen zu können, wenn sie an ihre Ideale festhält und das was sie geplant hat, auch streng durchzieht. Doch das Leben lässt sich nun mal nicht so einfach planen, wie ja auch Maria schon festgestellt hat.
Nun bin ich ja mal gespannt, was der Arztbesuch ergeben wird, erfährt sie vielleicht dort die nächste Überraschung?:rolleyes
Da hat sie ja noch tolle Freundinnen, die ihr einige Stunden von ihrer Grübelei, wenigstens zu Teil abbringen konnten. Aber wie nun mal gute Freunde sind, merken sie schon wenn man große Sorgen hat. Zumindest Anna ist das besonders aufgefallen.
Marie liebt Cedrik, sonst hätte sie nicht so große Angst gehabt, das Franzi Cedrik auf einer ganz bestimmten Weise kennen gelernt haben könnte.
Schöne Fs und tolle Bilder. :applausBin sehr gespannt wie es weitergeht.
Bis Dann!:) -
Kiara. Herzlichen Dank für das liebe Karma. Ich find das echt total lieb. *Küsschen zuwerf*
@ineshnsch. Hey, dankeschön für diesen lieben Kommi. Der einzige neben Kiaras Karma zum letzten Kapitel. Umso besonderer ist er für uns.
Du hast schon recht, selbst Maria muss jetzt gemerkt haben, wie wenig unser Leben doch planbar ist.
Was wohl beim Arzt raus kommt??? Eine Überraschung??? Keine Ahnung. *zwinker* Sieh am besten selbst im gleich folgenden Kapitel.
Freunde sind sehr wichtig, egal wie lange man sich nicht mehr gesehen hat. Ich denke, Marie brauchte das einfach mal wieder.
Küsschen auch an dich!
@All. Meine Innad genießt derzeit ihren wohlverdienten Urlaub. Bedeutet, ihr müsst euch mal mit mir alleine herum schlagen. Ich wünsche euch schon jetzt viel Freude mit dem folgenden Kapitel. Vorher werden wie stets eure fleissigen Kommis beantwortet. Herzlichen Dank an dieser Stelle all unseren Lesern! -
@All. Nun gehts weiter. Ich habe mir mit den Fotos ganz besonders viel Mühe gegeben, weil ich heute so viel Zeit hatte. Wehe man sieht das jetzt nicht. Entschuldigt bitte, dass Marie auf den ersten Fotos so helle Haare hat. Das war mein Vergehen, aber ich wollte nicht nochmals von vorne anfangen.
Viel Freude euch allen!
Kapitel 22
Was nicht sein darf
Text by Innad
Fotos by FunnyChrissyMarie stöhnte. Sie hatte diesen vermaledeiten Termin beim Hausarzt völlig vergessen. Eigentlich hatte man ihr im Krankenhaus gesagt, sie solle noch mindestens drei Tage zu Hause bleiben und sich ausruhen, aber das kam für Marie gar nicht in Frage. Im Hotel ging es drunter und drüber, Susans Fehlen merkte man an allen Ecken und Enden.
Und zu Hause hätte sie ohnehin nur noch mehr Zeit gehabt, in ihren elendigen Grübeleien zu versinken. Also war sie um kurz vor sechs aus dem Bett gekrabelt und hatte sich für die Arbeit fertig gemacht. Ihr Haar trug sie diesmal in einer modischen Hochsteckfrisur. Cedrik hatte einmal gesagt, in der Sonne würde sie glatt als Blondine durchgehen. Die Strahlen ließen ihr Haar wie Gold leuchten und zauberten einen samtenen Schimmer auf selbiges. Die junge Frau hatte diese Gedanken sofort wieder verdrängt. Cedrik...
Also war sie heute Morgen wie gehabt um sieben Uhr im Hotel erschienen und hatte sich in ihre Arbeit gestürzt.Das Handy hatte sie vorsorglich ausgeschaltet – sie wollte nicht gestört werden… und sie hatte die Befürchtung, Cedrik würde sich noch einmal melden.
Als Marie in der Mittagspause, welche sie im Freien verbrachte, ihre Mailbox abhörte, fand sie zwei Nachrichten darauf.
Die erste war von Simone, die sich nach ihrem Befinden erkundigte und ihr sagte, dass sie sich ruhig Zeit lassen solle, wieder auf die Beine zu kommen. Weiterhin wolle sie niemand vor Ende der Woche im Krankenhaus sehen, weil es zu anstrengend für sie wäre.
Susan ging es den Umständen entsprechend gut und sie schlafe ohnehin sehr viel.
Marie seufzte. Das war eine der besten Nachrichten der letzten Wochen.So musste sie sich nicht rechtfertigen, dass sie nicht ins Krankenhaus kam. Dadurch konnte sie die unschöne Konfrontation noch vor sich herschieben.
Ohnehin wäre es für Susan zurzeit bestimmt nicht gut, sich aufzuregen. Von daher tat Marie nicht nur sich selbst, sondern auch Susan mit ihrem Fernbleiben in gewisser Hinsicht einen Gefallen.
Die zweite Nachricht auf ihrer Mailbox kam von ihrer Mutter, die sie mit gütiger, aber strenger Stimme an den Arzttermin erinnerte.
„Um halb drei werde ich dich abholen, damit du nicht auf die Idee kommst, den Termin sausen zu lassen, Marie“, hörte die junge Frau ihre Mutter sagen. „Da ich meinen Sturkopf von Tochter kenne, denke ich mir, dass du heute entgegen jeder ärztlichen Anweisung arbeiten gegangen bist. Ich komme dann also direkt ins Hotel.“
Marie schmunzelte, obwohl ihr absolut nicht danach zumute war. Keiner kannte sie besser als ihre Mutter. Sie warf einen schnellen Blick auf die Uhr. Da sie ihre Pause aufgrund der vielen An- und Abreisen weit nach hinten verschoben hatte, war es nun schon fünf Minuten vor halb drei.
Und somit bestand keine Chance mehr, ihre Mutter irgendwie zu vertrösten oder den Termin unter irgendwelchen Vorwänden zu canceln.
Also begab sie sich für die letzten Minuten in die Lobby, um sich dort noch ein wenig auf einem der gemütlichen Lehnsessel auszuruhen. Erneut überlegte sie, wie es möglich wäre den verhassten Arzttermin doch noch abzusagen.Bevor Marie den Gedanken zu Ende denken konnte, sah sie schon, wie ihre Mutter durch die Eingangstür des Hotels in die Eingangshalle geschritten kam.
Wie immer bewunderte sie den leichten, fast tänzelnden Schritt ihrer Mutter und das kecke Lächeln, das sie ihrer Umwelt schenkte.
„Marie, mein Schatz. Da bist du ja!“ Sie kam auf Marie zu, welche sich mittlerweile gemütlich auf dem Sessel ausgestreckt hatte. „Ich verzichte nun einmal auf eine Standpauke hinsichtlich der Tatsache, dass ich dich wahrhaftig hier vorfinde und nicht zu Hause auf dem Sofa, wo du eigentlich hingehörst. Aber wenigstens ruhst du dich hier auch ein bisschen aus, wie ich sehe.“
Marie blickte schuldbewusst auf ihre Fußspitzen. „Ach Mama, du weißt doch, Arbeit ist die beste Medizin…“
„Ja, das kann ich sogar verstehen, Schatz, aber nun müssen wir los. Wir wollen Doktor Hartenstein nicht warten lassen, es ist ohnehin Glück, dass du so schnell einen Termin bekommen hast.“
Marie musste leise lachen. Es war fast wie in ihrer Schulzeit, wenn ihre Mutter sie zum Arzt gebracht hatte. Gegen ihren Willen musste Marie sich eingestehen, dass sie sich geborgen fühlte.
Nachdem sie also schnell ihrem Chef Bescheid gegeben hatte, fand sich Marie eine halbe Stunde später neben ihrer Mutter in dem gemütlichen, kleinen Wartezimmer von Dr. Hartenstein, dem langjährigen Hausarzt der Familie Liebhart, sitzend wieder.„Marie?“ Conny, die Sprechstundenhilfe und eine gute Freundin der Familie, steckte ihren Lockenkopf ins Wartezimmer und schob sich mit einem Finger die runde Brille nach oben, die ihr ständig von der Nase zu rutschen drohte. „Du bist dran.“
„Ich warte hier auf dich, Schätzchen.“ Ihre Mutter warf ihr ein aufmunterndes Lächeln zu.
Marie legte die Zeitschrift, in der sie geblättert hatte, zur Seite und folgte Conny in das mit schweren Möbeln ausgestattete Sprechzimmer des Arztes.
Dort nahm sie Platz und während ihre Fußspitzen auf dem Boden einen nervösen Breakdance vollführten, wartete sie genauso aufgeregt auf den Arzt, wie sie es als Kind getan hatte, wenn mal wieder eine Spritze angestanden hatte.
Nur dass sie heute aus unerklärlichen Gründen ein noch viel unwohleres Gefühl im Bauch hatte.
Lange zu warten brauchte sie nicht. Mit Schwung öffnete sich die Tür und die großgewachsene Gestalt von Doktor Hartenstein kam schnellen Schrittes in den Raum.
„Ah, Marie, welch seltene Freude, dich hier zu sehen!“ lachte der Arzt dröhnend und schüttelte Marie mit kräftigem Druck die Hand. Er war schon immer ein sehr humorvoller Mensch gewesen. Er wusste, wie er die Angst seiner Patienten mildern konnte. Auch heute wirkte sein sympathisches Lachen entspannend auf Marie.Er sah noch genauso aus wie vor zwanzig Jahren, fand Marie. Der buschige Bart und die Haare waren inzwischen recht grau geworden, aber die sanften, tröstenden Augen hatte er immer noch und seinen Mund umspielten zahlreiche Lachfältchen.
Er ließ sich mit Schwung in seinen Drehstuhl fallen und studierte Maries vollgekritzelte Karteikarte.
„Na, wo drückt dich denn der Schuh, Marie?“
Marie zuckte mit den Achseln. „Naja, eigentlich geht es mir ganz gut…“, sagte sie langsam.
Doktor Hartenstein sah sie prüfend über den Rand seiner Brille hinweg an.
„So? Und wieso bist du dann hier? Abgesehen davon, meine liebe Marie, bin ich hier der Fachmann dafür, dir zu sagen, ob es dir gut geht oder nicht. Und wenn ich nach deinem Äußerlichen gehe, scheinst du mir ein bisschen zu blass um deine hübsche Nase zu sein für ein fünfundzwanzigjähriges, gesundes Mädchen. Also, was ist los?“
Marie seufzte und erzählte grob, was los war – sie erwähnte Susans Unfall, den vielen Stress auf der Arbeit, die vielen Sorgen und durchwachten Nächte und natürlich den Vorfall im Krankenhaus, der sie letztlich hierhergeführt hatte. -
Als sie mit ihrer Rede fertig war, zog Doktor Hartenstein die Brauen in die Höhe und kratzte sich nachdenklich am Bart.
„Das klingt natürlich alles nicht so schön, Marie“, sagte er langsam und sah sie ernst an. „Das mit deiner Freundin tut mir sehr leid und ich hoffe, sie wird alles einigermaßen überstehen. Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich dir sagen, dass die jungen Menschen selbst die eingesessenen Klinikärzte oft noch überraschen und sich viel besser und schneller erholen, als man anfangs dachte.“
Marie lächelte. „Ich hoffe, das wird bei Susan auch so sein.“
Doktor Hartenstein nickte. „Aber darum geht es uns heute ja nicht primär. Es geht vielmehr um dich. Was du mir erzählt hast, macht mir durchaus Sorgen. Natürlich war das alles ein bisschen viel auf einmal, aber ich kenne dich, Marie. Du bist kein Sensibelchen, normalerweise warst du immer stressresistent – wie deine Mutter, die ist genauso. Euch bringt so schnell nichts aus der Raison. In deinem Alter klappt man nicht einfach mal zusammen.“
Er blätterte in der Karteikarte herum. „Eigentlich müssten wir den Bericht des Krankenhauses doch schon haben… immer diese Unordnung hier…“
Er kratzte sich so hilflos am Kopf, dass Marie sich ein Lachen verkneifen musste.
„Frau Berger!“
Die Tür öffnete sich erneut und Conny steckte den Kopf ins Zimmer.„Frau Berger, schauen Sie doch mal, ob wir einen Bericht aus dem Westkrankenhaus bezüglich Marie vorliegen haben.“
Die Tür schlug wieder zu.
„Also, Marie, ich möchte dich noch einmal untersuchen und schauen, dass auch alles mit deinem Kreislauf in Ordnung ist.“
Marie wollte schon den Mund öffnen, um zu sagen, dass das im Krankenhaus alles schon geklärt wurde, doch der Arzt erstickte ihren Einwand sofort. „Ich weiß, das wurde alles schon gemacht, aber ich bilde mir gerne selbst eine Meinung, wie du sicher verstehen wirst.“
Als Doktor Hartenstein fünf Minuten später mit der Untersuchung fertig war, klopfte es an der Tür und Conny brachte einen dicken Brief in den Raum.
„War unter die Patientenzeitschrift gerutscht“, sagte sie entschuldigend und verschwand schnell wieder aus dem Zimmer.
Doktor Hartenstein runzelte die Stirn und bedeutete Marie, wieder Platz zu nehmen.
„Also, ich konnte nichts Besorgnis erregendes feststellen, Marie. Bitte warte einen Augenblick, bis ich mir schnell den Bericht angesehen habe.“
Seine Augen flogen schnell über die eng bekritzelten und bedruckten Blätter, die er aus dem Umschlag geholt hatte. Ab und an ließ er ein zustimmendes Brummen oder ein „Mh…“ ertönen, was Marie nur noch nervöser machte.Plötzlich hoben sich seine Augenbrauen und er sah Marie verdutzt an.
Diese fühlte sich immer unwohler in ihrer Haut und war froh, als er die Blätter endlich zur Seite legte und sie aufmerksam ansah.
„Nun ja, Marie…“, sagte er dann langsam. „Ich denke, ich weiß jetzt, was der Grund für deinen Zusammenbruch war.“
Marie sah ihn gespannt an. „Es… ist doch alles in Ordnung mit mir, oder?“ fragte sie langsam und spürte, wie ihr Herz schneller schlug.
„Das schon“, erwiderte Doktor Hartenstein und lächelte sie milde an. „Allerdings werde ich dich nicht weiter behandeln können, fürchte ich.“
„Nicht? Wieso nicht?“ Marie verstand langsam gar nichts mehr.
„Ich schreibe dir jetzt eine Überweisung zu deiner Gynäkologin, Marie. Du solltest dort so schnell es geht einen Termin machen.“
„Aber wieso denn? Was ist denn los?“
„Marie… hast du denn wirklich selbst keine Vorstellung? War dir in letzter Zeit öfters übel, schwindelig und du warst müde?“
„Ja, aber ich dachte, das kommt von dem vielen Stress“, erwiderte Marie.
„Nein, Marie, das war es wohl nicht. Wann hattest du deine letzte Menstruation, Marie?“
Marie merkte, wie sich ihre Eingeweide mit einem Schlag zusammenzogen. Sie hatte das Gefühl, unter ihr öffne sich der Boden und sie falle und falle in ein immer schwärzer und tiefer werdendes Loch.
Der erfahrene Arzt merkte, was in der jungen Frau vorging, stand auf und tätschelte ihr väterlich die Hand.
Marie sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Ihr Mund war trocken.
„Doktor Hartenstein… wollen Sie mir etwa sagen… dass… aber… das kann doch nicht sein…“
„Doch, Marie“, hörte sie die ruhige Stimme des Arztes sagen. „Es ist die Wahrheit. Du bist schwanger.“
Marie holte tief Luft und sah verzweifelt in die gütigen Augen des Arztes, der vor ihr stand und sie prüfend musterte.
„Nein“, stieß sie dann hervor. „Das kann nicht sein. Das darf nicht sein…“
Wie betäubt betrat sie zwei Minuten später das Wartezimmer und hielt eine Überweisung zur Gynäkologin in der Hand. Schweigend gingen sie und ihre Mutter vor die Praxis, wo Cora ihre Tochter sachte zu sich drehte und sie ansah.Als ihre Mutter sie mit ihren gütigen Augen anblickte, war es um Maries Fassung geschehen. Wie ein kleines Kind ließ sie sich in die Arme ihrer Mutter fallen und begann hemmungslos zu weinen...
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Oh mein Gott!
Da haben wir sie nun also endlich, die Blume der Nacht, was?
Die arme Marie is jetzt natürlich total überfordert. Wäre ich auch xD"
Aber, ich muss ja jetzt mal sagen, das Kind ist von Cedrik. Falls das jetzt anders gefällt mir die Story nicht mehr XD
Ich bin gespannt wie das jetzt weiter geht, und ich hoffe es kommt bald endlich zu dem Treffen zwischen Susan und Marie. Lange halt ich dieses auf die Folter spannen nicht mehr aus. Wird bestimmt eh halb so wild *hoff*
Und dieser Casimir, was will Marie schon mit dem? Absagen, wegschicken, nie wieder sehn. Bitte, danke, gern geschehn D:
So, das wars mal wieder von mir
Text und Bilder sind natürlich wie immer supi *Daumen hoch*
Weiter so :3
~LG, die Tear -
Hab ich es nicht immer gesagt? Marie ist schwanger!! Hätte man das Tätatee mit Cedrik nicht mitbekommen und das es ihr davor schon nicht "so gut" ging, könnte man sich sicherlich die Frage stellen, ob Cedrik oder Casimir der Vater ist. Aber da dies alles schon vor dem Kennenlernen zu erlesen war, ist Cedrik unumstößlich der Erzeuger! Damit wiederlegt ihr auch schön den "Mythos" beim ersten Mal wird man nicht schwanger *lach*
Für Marie bricht jetzt gerade eine Welt zusammen, eine Welt die sie eigendlich immer unter Kontrolle hatte - aber seit Cedrik in ihr Leben getreten ist, ist nichts mehr wie es war... und das ist ein weiteres Indiz dafür!
Wenn sie jetzt Susan auch noch gestehen muss, dass sie Tante wird, ich glaube das wird richtig hart für Marie! Sie hat das Schicksal aber auch mit Löffeln gegessen!Ich behaupte, dass ihre Mutter sich jetzt total freuen wird, aber auch bohren, wer denn der Vater des Kindes sein wird!
Freu mich sehr auf eure Fortsetzung! Super FS heute!!
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Es war so klar, dass sie schwanger ist... sie tut mir echt leid, sie muss es ihren eltern erzählen, d.h. sie erfahren, das sie sie angelogen hat, sie muss es cedric erzählen und natürlich susan.
das wird wahrscheinlich am schwersten sein. ich hoffe, dass susan es verstehen wird und nich wieder ins koma fällt o.ä..
ich bin sehr gespannt wie es weiter geht,
LG Jule II.