[Fotostory] Immortelle - Blume der Nacht (by FunnyChrissy und Innad)


  • Cedrik warf ihr einen kurzen Seitenblick zu. Ihr Profil war hübsch anzusehen. Zwar war sie selbst nicht unbedingt als hübsch zu bezeichnen, aber sie strahlte eine gewisse Beständigkeit und Ruhe aus. Ihr Gesicht spiegelte wider, was ihre ganze Persönlichkeit ausdrückte. Cindy umgab eine derartige Natürlichkeit und Herzenswärme, dass es Cedrik ganz eigen zumute wurde. Obwohl er sie kaum kannte, fühlte er sich in Cindys Gegenwart sofort wohl. Ihr Gesicht war auf dem ersten Blick keines, welches man auf jeder Modezeitschrift fand. Es war völlig ungeschminkt und natürlich. Ihre Augen strahlten in einem ganz besonderen grau in die Welt, was sie noch einzigartiger erscheinen ließ. Sie schien auch zu wissen, dass sie kein Modelgesicht hatte und das bewunderte Cedrik sehr. Cindy wirkte nicht wie eines dieser Mädchen, welche Stunden vor dem Spiegel verbrachten. Ihr Haar trug sie in einer praktischen Kurzhaarfrisur, was zu ihrem soliden Auftreten passte. Gewiss war Cindy nicht als schön zu bezeichnen und dennoch umgab sie etwas, dass er noch bei keinem anderen Menschen gesehen hatte.
    „Was genau studieren Sie, Cindy?“
    „Medizin. Ich möchte einmal Kinderärztin werden. Es ist ein ganz grosser Traum von mir, seid meine Schwester im Alter von 8 Jahren gestorben ist. Niemand konnte ihr helfen. Ich habe mir seid dem geschworen, wenigstens anderen Kindern zu helfen.“ Ihre Stimme klang fest und klar.




    „Das tut mir sehr leid, Cindy.“ Cedrik empfand dieses Gefühl wirklich so. Ihre Offenheit rührte ihn sehr und das Schicksal dieser Frau griff ihm ans Herz.
    „Das muss es nicht. Jeder hat sein Schicksal zu tragen. Es ist auch schon lange her. Man muss sein Schicksal annehmen und damit leben. Meine Schwester hätte es sich so gewünscht. Aber lassen wir das, was führt Sie in diesen Park?“
    Cedrik akzeptierte den Themenwechsel und rührte nicht weiter in alten Wunden. Cindy war ihm dafür auch sehr dankbar.
    „Das ist eine lange Geschichte, Cindy. Ich glaube, so viel Zeit hast du gar nicht.“ Dabei richtete er seinen Blick in eine Ferne, die nur er selbst zu sehen schien.
    „Woher willst du das wissen?“
    Unbewusst waren beide zum Du übergegangen und jeder schien dies als selbstverständlich zu betrachten.

    Also fasste sich Cedrik ein Herz und vertraute praktisch einer völlig Fremden sein Schicksal an. Geduldig hörte Cindy ihm zu und als er geendet hatte, griff sie nach seiner Hand. „Ich glaube, ich kann mich als eine Freundin betrachten. Ich habe das sichere Gefühl, dass wir einander begegnen mussten. Freundschaft hat mir schon lange gefehlt in meinem Leben, weil mein Studium mich so gefesselt hat. Und ich glaube, du brauchst auch die Beständigkeit einer solchen. Oder?“
    Er lächelte weich. „Ja, eine gute Freundin könnte mir wirklich nicht schaden.“
    „Dann hast du jetzt eine“, erwiderte Cindy. „Mein Rat ist, fahre zu Marie. Überwinde deine Angst. Wie du mir das schilderst, ergeht es ihr ähnlich. Vielleicht wartet sie genau darauf, dass du den ersten Schritt tust. Wir Frauen sind da etwas eigen. Sie traut sich gewiss nicht. Selbst wenn es anders ist, brauchst du Gewissheit um wieder leben zu können. Hole sie dir und sprich mit Marie.“
    Nachdem sie ihre Handynummern und Adressen ausgetauscht und sich für die nächsten Tage zum Kaffee verabredet hatten, verabschiedeten sie sich beschwingt voneinander.
    Beide mit dem sicheren Gefühl, einen Freund fürs Leben gefunden zu haben.
    Während Cindy den Weg durch den Park fortsetzte, begab sich Cedrik zu seinem Auto. Er schwang sich hinter das Steuer und legte die kurze Strecke in Rekordzeit zurück, welche ihn noch von Marie trennte.


    Vor ihrem Haus angekommen stieg er ebenso schwungvoll aus dem Auto, erfüllt von tiefer Vorfreude. Während er regelrecht aus dem Auto gesprungen war, riss er sich noch rasch die Jacke vom Leib. Ihm war ohnehin gerade viel zu heiss. Er warf einen Blick auf das schöne, kleine Häuschen. In seinem Körper begannen die Schmetterlinge einen wilden Reigen aufzuführen. Seine Hände waren schweissnass und sein Herz klopfte, als würde es jeden Moment zerspringen.



    Als er auf das Haus zuging, öffnete sich die Türe desselbigen und ein junger, attraktiver Mann trat heraus. Cedrik erblasste. Ein eiserner Ring schien sich um sein eben noch freudig schlagendes Herz zu legen und dieses mit Gewalt zusammen zu ziehen. Der schick gekleidete Mann schien ihn nicht zu bemerken, so versonnen wirkte er. Cedrik wurde bewusst, dass er mit diesem in keiner Weise konkurrieren konnte. All seine Träume, Wünsche und Sehnsüchte zerplatzten in diesem Augenblick wie eine Seifenblase. Er fühlte sich so alleine wie niemals zuvor in seinem Leben.



    (ich weiss, es ist im Baumodus aufgenommen. Aber ich wollte nicht mehr extra das Spiel neu laden. Bitte verzeiht es mir)



    Mit Tränen in den Augen wandte er sich ab und stieg zurück in sein Auto. Noch vor wenigen Augenblicken erschien ihm sein Leben wieder hell und strahlend. Jetzt war nur noch ein Scherbenhaufen übrig…



    by Innad und FunnyChrissy

    [CENTER][SIZE=5]"Dein Gesicht lächelt - aber deine Seele weint!"[/SIZE][/CENTER]
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    [CENTER][SIZE=3]Unsere Story:„Immortelle – Blume der Nacht!“ ONLINE! Innad und FunnyChrissy freuen sich auf Euch! [/SIZE][/CENTER]

  • Oh, oh, der arme Cedrik!
    Da fasst er sich endlich ein Herz, um seine Marie zu erobern, und der schmierige Casimir wirft ihn wieder völlig aus der Bahn (jaa, ich mag ihn immer noch nicht ;)). Gemein! :angry

    Cindy war mir irgendwie auf den ersten Blick symphatisch. Obwohl es ja eigentlich nicht wirklich realistisch ist, dass sich zwei fremde Menschen nach nur wenigen Minuten als Freunde fürs Leben gefunden haben, bin ich irgendwie froh über ihr Erscheinen.

    Anscheinend haben wir einen unterschiedlichen Geschmack: Ich finde Casimir äußerst unttraktiv (und würde niemals auf den Gedanken kommen, ihm einen Heiratsantrag zu machen :hua) und Cindy finde ich hübscher als Marie :D

    Ich freue mich schon auf die nächste Fortsetzung!
    Liebe Grüße,
    Scotty

    EDIT: Juhuu, erste!!



  • Cindy war mir irgendwie auf den ersten Blick symphatisch. Obwohl es ja eigentlich nicht wirklich realistisch ist, dass sich zwei fremde Menschen nach nur wenigen Minuten als Freunde fürs Leben gefunden haben, bin ich irgendwie froh über ihr Erscheinen.



    Ich möchte mal ausnahmsweise schon jetzt auf den ersten Kommi kurz eingehen. Ich habe eine meiner besten Freundin auch nur wenige Minuten gekannt und wusste, dass ist für immer. Ich hab diese Erfahrung schon ein paar Mal gehabt, dass ich von Anfang an wusste, es passt einfach. Bisher hat mich das noch fast nie getrogen und daher ist es mir wichtig, dass kurz anzusprechen.
    :-) Danke für deinen tollen Kommi.

    Die restlichen Kommis werden dann von Innad nächstes Mal übernommen.
    Kuss,
    eure Chrissy

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  • Hallo ihr beiden,
    mir tut Cedrik auch so Leid, da fast er schon mal Mut um zu Marie zu gehen und sieht mit erschrecken, dass dort ein anderer Mann raus kommt.:(
    Denkt er jetzt, das es die neue Liebe von Marie ist und wenn, wird er bei Cindy Trost suchen?:rolleyes
    Bin gespannt wie es weiter geht und freue mich schon auf die Fs.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
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    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Armer Cedrik... das geht einem schon recht nah, wenn man das so liest! Und ich muss dir recht geben: Auch ich hatte schon das Erlebniss, dass ich vom ersten Augenblick an wusste, dass ich einen Freund für´s Leben gefunden habe! Warum dann nicht auch Cedrik?


    Ihr macht es ihm aber auch schwer... gebt´s zu, die Spannung ist doch jetzt auf dem Höhepunkt, oder? *lach* Und hab ich in letzter Zeit eigendlich mal erwähnt, dass ich beim Video eigendlich sehr, sehr richtig gelegen habe mit der Hochzeit? Ich denke nämlich, dass Casimir annehmen wird! Basta *lach* (nächstes mal Charaktere mit der selben Hautfarbe erstellen Innad *lach*).


    Eine sehr gefühlvolle FS habt ihr wieder hinbekommen und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.... mensch da muss doch was zu machen sein!

    [CENTER][COLOR="White"]Bussi @all Kiara :wink
    ***************[/CENTER][/COLOR]




    [CENTER][SIZE="1"][COLOR="Sienna"]P.S. Für Rehctshcbriefleher wird kiene Hatufng übrnemoemn! *g*[/COLOR][/SIZE][/CENTER]

  • @Scotty: Herrjeh, was können wir noch unternehmen, um den armen Casi besser dastehen zu lassen? :misstrau Wir sind schon ganz verzweifelt! :)
    Mal ehrlich, mein Typ wäre er evtl auch nicht, aber eigentlich ist er wirklich ein netter Kerl.
    Und ja, ich sehe es ähnlich wie Du, ich kann mir auch gar nicht so recht vorstellen, so kurz und auf so eine Weise einen Freund fürs Leben gefunden zu haben, aber ich denke, das gibt es wirklich! *smile*
    Danke für Deinen Kommi!



    @inesnhnsch: Ja, ich glaube schon, dass Cedrik rückschließt, dass Casi Maries neuer Liebhaber ist. Ob er Trost bei Cindy sucht, lassen wir mal offen!
    Danke für Deinen Kommi!




    Kiara:
    Hihi, klar hast Du richtig gelegen, Du bist ja auch unsere Superspürnase! :D Und naja - die Hautfarben waren anders, das hab ich auch zu spät bemerkt, stimmt. Wobei natürlich das Ganze nicht heißt, dass das Ende so ist, wie im Trailer dargestellt! Ich sagte ja schon: Alle Angaben ohne Gewähr *kicher*


    Ja, Cedrik hat es momentan nicht leicht, stimmt. Aber irgendwie hat das keiner von unseren Figuren, finde ich. Von Susan ganz zu schweigen, Marie ebenfalls, aber auch Casi. Ich meine, er liebt Marie und weiß, dass sie das nicht erwidert. Es wäre schon heftig, wenn er Ja sagt, oder? Keine leichte Geschichte. Er hätte sich doch auch eine Frau verdient, die ihn liebt, irgendwie. (jaja, ich fage schon wieder an, ihn zu verteidigen :D)


    Danke für Deinen lieben Kommi!!!!





    @ALL: Es geht heute mit einem nicht so actionreichen, aber recht aufschlussreichen Kapitel aus einer ganz anderen Perspektive weiter! Viel Freude damit!



    Chrissy und Innad

  • Kapitel 30
    Hinter der Fassade



    Die Luft war schneidend kalt und ein garstiger Wind fegte durch die Zwischenräume der dicht beieinander stehenden Häuser. Das spärlich trübe Licht einer milchigen Straßenlaterne beleuchtete die gottverlassene Straße nur wenig, die Gegend schien wie von der dunklen Nacht verschluckt.
    Kein einziges Fenster warf den liebevoll beruhigenden Lichtschein eines bewohnten Zuhauses auf die Straße. Vielleicht schliefen auch nur alle um sie herum?



    Die junge Frau setzte einen Fuß vor den anderen, wie mechanisch. Was tat sie hier, was hatte sie hierher getrieben? Irgendetwas in ihr wusste, dass sie hier nicht sein sollte. Sie sollte in ihrem Bett zu Hause liegen, eingekuschelt in ihre warme Bettwäsche aus Baumwollsatin, doch stattdessen schien sie wie schlafwandlerisch durch die einsamen Straßen zu laufen.

    Es war still, kein Laut außer der ihrer auf dem Betonpflaster vor sich hin tappsenden Schuhsohlen durchdrang die dunkle Nacht. Der Himmel hing voller schwerer Wolken und die Luft roch nach Regen.



    Wieder versuchte die junge Frau sich zu erinnern, was sie an diesen Ort brachte, welcher Grund ihrem Spaziergang zugrunde lag. Wo war sie überhaupt und wer war sie? Sie konnte sich nicht erinnern. Ihre grünen Augen fuhren unruhig umher, ihr Körper spannte sich an, als ahne er, dass gleich ein ohrenbetäubender Knall die Nacht durchdringen würde.
    Sie sah sich um, doch es war weiterhin dunkel und still um sie. Vorsichtig ging sie weiter das Betonpflaster entlang, stieg über schlammig-graue Pfützen und lauschte. Es war immer noch beängstigend still, doch sie spürte, wie ihr Atem schneller ging und sie das Schlagen ihres eigenen, hastig vor sich hin schlagenden Herzens in den Ohren hören konnte.



    Es geschah, was sie vorausgesehen hatte – ein kreischendes Geräusch durchschnitt die Luft wie ein Messer und ein ohrenbetäubender Knall, vermischt mit einem schrillen Schrei folgte – dann wurde es wieder ganz still.
    Die junge Frau trat langsam auf die Straße, auf der ein Auto stand, das sich halb um die eigene Achse gedreht hatte und nun fast gegen die Fahrtrichtung stand. Die Scheinwerfer brannten und warfen grelles Licht auf den Körper, der vor der zerbeulten Motorhaube lag, reglos und seltsam verkrümmt. Blut rann auf die Straße, die rote Farbe vermischte sich mit dem schwarzen Beton.



    Die Frau kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können.
    Als die Autotür hinter ihr ins Schloss fiel und eine Männerstimme ein zittriges „Oh mein Gott!“ stammelte, erkannte die Frau das Gesicht des auf der Straße liegenden Menschen.



    Es war ihr eigenes.



  • „Neiin!“ Susan schreckte aus dem Schlaf hoch, ihr Atem ging schwer und rasselnd, sie hatte große Mühe, nach Luft zu schnappen und wie immer, wenn ihre Lunge sich zu stark mit Luft füllte, durchdrangen sie stechende Schmerzen in der Seite und im Rücken. Sie verzog das Gesicht und zwang sich selbst, ruhiger zu atmen, was ihr nach einigen Sekunden auch gelang.
    Erst jetzt öffnete sie die Augen völlig und innerhalb kürzester Zeit stieg ihr der typische Krankenhausgeruch in die Nase und sie spürte den Kloß im Hals schwerer und dicker werden.


    Tapfer schluckte sie gegen die aufsteigenden Tränen an, doch diesmal war sie erfolglos, bald waren ihre Wangen nass und auch ihr Kopfkissen blieb nicht verschont.
    Sie griff nach einem Papiertaschentuch, doch auch das Schnäuzen tat noch weh und musste gefühlvoll vollführt werden.
    „Sch...!“ fluchte Susan aus lautem Hals. Ihr war übel, wie so oft in letzter Zeit und in ihrem Kopf war ein ganzes Karussell zugange, welches die Übelkeit nur noch voran trieb.
    Sie ließ sich erschöpft zurück in die Kissen fallen und versuchte, gleichmäßig zu atmen, um die pieksenden Schmerzen ein wenig in den Griff zu bekommen, was von wenig Erfolg gekrönt war.
    Ein Blick auf ihre Armbanduhr, die in dem Nachtisch neben ihr verstaut lag, zeigte ihr, dass es erst sechs Uhr in der Früh war. Eine Zeit, um die sie unter normalen Umständen und zu Haus um nichts in der Welt aus den Federn zu bekommen gewesen war – geschweige denn von selbst aufgewacht. Doch hier war alles anders.
    Sie warf einen Blick zu dem von einem einfallslosen, sterilen Rollo verhangenen Fenster, doch draußen war es noch stockdunkel.



    Susan versuchte sich zu erinnern, welcher Tag heute war... es musste Ende Oktober sein und heute war Freitag. Wie lange lag sie schon hier an diesem furchtbaren Ort? Fast einen Monat. Sie konnte es selbst kaum glauben, aber der Kalender bewies diese Tatsache.
    Wieder schluckte Susan gegen die Tränen an. Oh, wie sie es hasste, in diesem kalten, müffelnden Krankenhauszimmer zu liegen! Selbst die zwei prächtigen Blumensträuße, die auf den Tischen vor den Fenstern standen und ein wenig Heiterkeit und Farbe in den kalten Raum zu bringen versuchten, konnten sie nicht trösten.



    Draußen ging das Leben weiter und sie – sie lag hier, abgeschirmt von jedweder Normalität, alleine gelassen in ihrem Leid und ihren Schmerzen.
    Sie schalt sich gedanklich sofort für diesen Gedanken. Waren doch ihre Eltern jeden Tag an ihrer Seite und halfen ihr, diese schwere Zeit zu überstehen. Auch Cedrik besuchte sie oft und häufig und natürlich war auch Marie einige Male da gewesen. Von Maries Mutter stammten sämtliche Sträuße, sie hatte sie für Susan mit besonders viel Liebe zusammengestellt.
    Auf der Fensterbank fanden sich eine Reihe von Genesungskarten – vom Hotel, von Freunden, von alten Schulkameraden sogar – die Nachricht über ihren Unfall hatte schnell die Runde gemacht und eine Welle von Anteilnahme ausgelöst.
    Doch all das half Susan nur bedingt. Vor Cedrik, Marie und den meisten anderen wahrte sie das Gesicht einer schnell Genesenden.



    Cedrik hatte erst vor einigen Tagen zu ihr gesagt, sie sei schon fast wieder die alte. Susans Gesicht verzog sich verbittert. Sie würde nie wieder die alte sein, nie wieder der Mensch, der sie einmal gewesen war. Was ihr zugestoßen war, beinhaltete einen so namenlosen Schrecken, dass sie es nicht aussprechen konnte. Einzig und alleine ihre Mutter, die ihrer Tochter so nahe war wie niemand, begriff einigermaßen, wie es in Susan wirklich aussah.
    Ihr spielte diese nichts vor, bei ihr ließ sie sich fallen und weinte oft genug in ihrem Armen, bis sie vor Erschöpfung einschlief.



    Doch das milde Geschwätz des Krankenhauspsychologen half ihr auch nicht weiter und inzwischen verzichtete sie freiwillig auf dessen tägliche Besuche. Was brachte er ihr? Immer wieder berichtete er von unzähligen ähnlichen Fällen, die er in seiner beruflichen Laufbahn betreut habe. Susan solle nur Geduld haben, sich nicht gegen ihre Gefühle wehren. Na hurra – dachte Susan sich oft genug. Es gab nur ein Gefühl in ihr: Sie wollte hier raus, doch wie bitteschön sollte sie sich dagegen nicht mehr wehren?
    Oh, wenn sie nur schon so gesund wäre, dass sie nach Hause könnte, in ihre warme, gemütliche Wohnung! Susan war sich sicher, dass sie alles geschehene dort viel besser verarbeiten würde können.
    Mit vierzehn war sie schon einmal im Krankenhaus gewesen, Blindarm-OP. Diese war reichlich missglückt, und Susan hatte an jene Zeit nur schaurige Erinnerungen. Seither hatte sie Ärzte wann immer es möglich war gemieden. Sie hatte gelernt, sich selbst zu helfen. Immerhin gab es heutzutage auch genügend Methoden, um die Heilung auf sanften Wegen zu unterstützen. So schwörte Susan schon seit Jahren auf ihre Heilpraktikerin, die ihr meistens mit ihren sanften Methoden und ihrem Einfühlsvermögen besser geholfen hatte als jeder Arzt es wohl gekonnt hätte.
    Doch in diesem Fall war auch sie machtlos, abgesehen davon kam Susan von hier aus auch nicht an sie heran. Einige Male hatten sie telefoniert, doch für die schwerwiegenden Verletzungen an Körper und Seele waren diese Mittel momentan wohl noch zu schwach und zu komplex.
    Dennoch war Susan sich ganz sicher, dass sie zu Hause genesen würde – ganzheitlich. Die Verletzungen in ihrem Gesicht waren abgeheilt, doch in ihrer Seele war immer noch alles wund. Wen kümmerte das? Niemanden. Erschöpft zog Susan die nach sterilem Krankenhauswaschmittel und sich steif und rau anfühlende Decke wieder nach oben und schloss die Augen.




    Wehmütig dachte sie an ihre bunte, weiche Bettwäsche aus Baumwollsatin, die nach dem feinen Lavendel-Waschmittel duftete, welches sie immer benutzte. Fast schien ihr der Gedanke daran wie eine Illusion, eine blasse Erinnerung an etwas aus einer Welt, zu der sie seit geraumer Zeit nicht mehr zu gehören schien.
    Wann an eine Entlassung zu denken sei, wollten die Ärzte partout nicht herauslassen. Laut ihnen sei sie zwar auf dem Weg der Besserung, aber immer noch in einem kritischen Zustand. Die Brüche waren recht gut verheilt, aber ihre Blutwerte waren immer noch nicht in Ordnung und jeden Morgen stellte die Schwester beim Fiebermessen erneut stirnrunzelnd fest, dass die Temperatur nicht unter 38,5 Grad ging – ein Entzündungsvorgang im Körper, ganz klar, nur wie und was und wo genau – das wollte mal wieder keiner sagen.
    Vermutlich wussten diese Quacksalber es selbst nicht, wie Susan überzeugt jedem mitteilte, der sie danach fragte.
    Leider war das alles nicht genug, auch ihr Kreislauf war immer noch angegriffen, ihre Blutdruckwerte meist weit unter der Norm. Eigentlich musste Susan sich selbst eingestehen, dass sie noch nicht stark genug war, um nach Haus zu gehen. Selbst wenn ihre Mutter sie den ganzen Tag betreut hätte, wäre es schwierig geworden. Also schob sie einmal mehr den Gedanken daran, sich auf eigene Verantwortung zu entlassen, beiseite. Und doch schien sie die Vorstellung, auch nur noch einen Tag länger hier liegen zu müssen, erneut zur Verzweiflung zu bringen.
    Natürlich wussten weder Cedrik noch Marie von diesen Problemen, denn weder Susan noch ihre Eltern wollten ihnen noch mehr Sorgen auflasten als sie ohnehin schon wegen ihr hatten.
    Susan seufzte, im Liegen wurden die Schmerzen erträglicher, denn auch ihr Atem beruhigte sich allmählich, nicht aber der Sturm in ihrem Kopf.



    Dass sie sich nicht erinnern konnte, was an jenem verhängnisvollen Abend geschehen war, machte die Sache nicht gerade besser, denn so konnte sie auch nicht begreifen, was sie um alles in der Welt mitten in der Nacht in der Stadt herumlaufen lassen hatte wie eine verirrte Schlafwandlerin. Sie konnte sich an kaum noch etwas erinnern, dieser eine furchtbare Traum, der sie auch heute erneut aus dem Schlaf gerissen hatte, war der einzige schemenhafte Erinnerungsfetzen, der sich in ihr Bewusstsein zurückgeschlichen hatte.
    Die Ärzte sagten, die Amnesie sei nicht ungewöhnlich und sie könne sich glücklich schätzen, dass sie nur wenige Stunden umfasste, viele anderen Opfer eines solchen Unfalles hätten teilweise Amnesien, die mehrere Tage, Wochen oder im Schlimmstfall sogar Monate oder Jahre umfassten.
    Doch Susan fühlte sich schon mit diesem nur einige Stunden umfassenden Loch wie unvollständig und als habe man ihr einen Teil ihres Erinnerungsvermögens gewaltsam aus dem Kopf gerissen. Natürlich waren es nur einige Stunden, und wenn sie in diesen schlafend im Bett gelegen hätte, könnte sie deren Verlust locker verschmerzen – nur genau dann wäre sie heute ja auch nicht an diesem vermaledeiten Ort!
    Sie hatte Cedrik mehrmals gefragt, ob an diesem Abend etwas Besonderes vorgefallen sei, doch er verneinte jedes Mal, wobei sein Blick dann immer stur in die andere Richtung ging und glasig wurde.



    Des Weiteren wechselte er schneller das Thema als ihr lieb war. Sie fragte sich, ob er ihr etwas verschwieg oder ob er einfach nur die Erinnerung an diesen Abend nicht ertragen konnte? Wie ihr Vater ihr gesagt hatte, schien er sich furchtbare Vorwürfe gemacht zu haben in jener Nacht, vermutlich weil er nicht mitbekommen hatte, warum und dass sie das Haus verließ... Ja, vermutlich waren es diese unangebrachten Schuldgefühle, die ihm das Thema so leidig machten.

  • Aber auch Marie hatte sie mehrmals angesprochen, ob an jenem Tag etwas Bemerkenswertes geschehen sei. Sie konnte sich nur noch an die Prüfung erinnern – danach hatte sie einen Filmriss. Sie wusste, dass sie offenbar mit Cedrik und Marie essen gegangen war, daher kannten sich die beiden offenbar auch – obwohl sie nicht viel miteinander zu tun gehabt haben konnten. Einmal hatten beide sich an ihrem Bett getroffen, per Zufall natürlich, das war vor etwa einer Woche gewesen, nur wenige Tage nachdem sie von der Intensivstation hierher gekommen war und sie hatten sich gegenüber einander recht reserviert und desinteressiert verhalten.



    Susan schürzte die Lippen. Ob es ihre Krankheit, die Amnesie, ihre eigene schlechte Verfassung war oder nicht- Sie war sich so sicher, dass mit Marie und Cedrik etwas nicht stimmte. Beide kamen ihr so verändert vor, vor allem Marie machte ihr echte Sorgen.
    Sie sah so fertig aus in den letzten Wochen und sie hatte sie erstaunlich wenig besucht. Angeblich habe sie viel Stress auf der Arbeit, bedingt durch Susans Ausfall, außerdem waren da ja die Prüfungsvorbereitungen und Marie machte sich ja immer so kirre wegen so etwas.
    Aber die Prüfung war vorbei und von Julia, die vor ein paar Tagen vorbeigeschaut hatte, wusste Susan, dass Herr Kury inzwischen eine Aushilfskraft eingestellt hatte, um Susans Fehlen ein wenig aufzufangen.
    Außerdem hatte Julia Susan berichtete, dass Marie selbst einige Tage krank gewesen war vor kurzem und dass auch ihr Maries seltsame Veränderung aufgefallen war. Des Weiteren hatte sie da irgendetwas mit einem Mann angedeutet, einem Hotelgast wohl, der Marie Avancen gemacht hatte – genaueres wusste Julia dann aber auch nicht.
    Susan runzelte die Stirn. Was war nur mit ihrer besten Freundin los?
    Susan hatte sie während der wenigen Besuche genau beobachtet. Meist war ihr Blick trübe und irgendwie leer, sie schein fast geistesabwesend… ja, sie wirkte traurig… ihre Augen sprachen Bände.



    Doch was war der Grund dafür? Ob Marie Sorgen hatte und sie ihr zuliebe verschwieg? Vermutlich dachte sie, Susan sei nicht belastbar... womit sie ja nicht unrecht hatte. Aber dass ihre beste Freundin anscheinend unter etwas litt, wovon Susan nichts wusste, machte Susan noch trauriger als sie ohnehin schon war.
    Sie fühlte sich dadurch noch mehr wie ein halber Mensch, den niemand mehr für voll nahm, der keine eigenen Entscheidungen mehr zu treffen fähig war.
    Wenigstens Cedrik war neulich mit der Sprache herausgerückt und hatte ihr gestanden, dass er sich in eine wunderbare Frau verliebt hatte – wer dieses bezaubernde Wesen sein mochte, konnte sich Susan jedoch nicht erklären. Vermutlich irgendeine Kollegin von der Arbeit, denn Cedrik hatte hier ja wenig Bekannte, er war erst vor kurzem in die Stadt gezogen.
    Doch seit dem Telefonat vor einigen Tagen hatte er das Thema nicht mehr angesprochen und wirkte sehr frustriert und traurig, was Susan ehrlich leid tat – sie vermutete, dass er einen Korb bekommen hatte, aber sie wagte nicht, das Thema von sich aus anzusprechen. Wenn er sie seither besuchte, sah auch er traurig und nachdenklich aus. Aber wenigstens war er nicht völlig in sich versunken und sprach über das, was „da draußen“ vor sich ging mit Susan.



    Über ihren Grübeleien hatte Susan gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen war. Draußen zeichneten sich die ersten, feinen Anzeichen der Morgendämmerung an, es war nun schon nach sieben Uhr und im Krankenhaus erhoben sich die ersten, typischen Geräusche.
    Susan seufzte, in wenigen Minuten würde die Schwester hereinkommen, ihr die Kissen aufschütteln, in blöd-sülzendem Ton die leidige Frage „Wie geht es uns denn heute?“ stellen – woraufhin Susan jedes Mal erwiderte: „Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, mir ging es schon mal besser!“ – und dann mit ihrem Fieberthermometer bewaffnet das allmorgendliche Fieber- und Pulsmess-Morgenritual vollziehen. Kurz später würde eine demotivierte Putzfrau in einem knallfarbigen, hässlichen Kleid und Sandalen ins Zimmer kommen und den sterilen PVC-Boden mit ihrem nach Desinfektionsmittel stinkenden Putzwasser durchwaschen, ohne Susan auch nur eines Blickes zu würdigen.



    Nach einem farblosen Frühstück würde man ihr aus dem Bett helfen, sie wie eine alte Frau zur Toilette führen und ermutigende, aber schwachsinnige Sätze von sich geben wie „heute geht es schon viel besser, Frau Lensen“. Dann folgte ein kleiner Spaziergang über den leeren Krankenhausflur, damit die Schwestern drinnen genug Zeit zum Bettenmachen hatten. Während sie sich also unter größer Kraftanstrengung die Beine vertreten würde, klopfte man ihre Kissen auf, bezog sie erneut mit rauer, steriler, steifer Bettwäsche und riss die Fenster auf, um Luft ins Zimmer zu lassen.



    Völlig erschöpft würde sie dann wieder zurück in das frisch gemachte Bett klettern, wo sie vermutlich den Rest des Morgens in einem dämmrigen Halbschlaf zubrächte, bis gegen Mittag endlich etwas Ablenkung in Form des alltäglichen Besuchs ihrer Eltern winkte. Vorher jedoch würde ein ganzes Batallon an Ärzten und Studenten in ihr Zimmer geschwirrt kommen, die Hälfte davon hinter Klemmbrettern versteckt, auf die sie eifrig Notizen kritzelten. Der Oberarzt würde ihre Wunden untersuchen, ihr Herz und Lunge abhören, den Puls fühlen, ihr in den Hals schauen und vielerlei weitere lästige Untersuchungen vornehmen, natürlich nicht, ohne jedweden Arbeitsschritt mit gewichtigen lateinischen Worten an seine Schützlinge weiterzugeben.



    Zum Schluss würde Susan wie jeden Morgen die alles entscheidende Frage stellen – „Wann kann ich endlich nach Hause?“ Und wie jeden Morgen würde der Oberarzt die Stirn runzeln, als wolle er ein kleines Kind tadeln und ihr die gleiche, ernüchternde Antwort wie jeden Morgen geben: „Aber, aber Frau Lensen. Erst einmal müssen Sie richtig gesund werden. Kleine Schritte, Frau Lensen, ganz kleine – und irgendwann sind wir am Ziel angekommen, das verspreche ich Ihnen.“ Er würde dann aufmunternd lächeln, ihr die Hand tätscheln, eine der herumstehenden Schwestern anweisen, sie wie jeden Mittag an etliche Infusionen zu hängen und dann mit seinem Geschwader das Zimmer verlassen.



    Susan seufzte. Und sobald die Tür ins Schloss gefallen sein würde, das wusste sie jetzt schon, würde sie wieder anfangen zu weinen - wie an jedem Tag. Es war hoffnungslos.
    Susan sah auf, als die Tür schwungvoll geöffnet wurde und eine Schwester hereinkam, sie freundlich anlächelte und begann, ihre Kissen aufzuschütteln.... ein weiterer, frustrierender Tag hatte begonnen und selbst die Aussicht, einen kleinen Schritt weiterzukommen, konnte Susan nicht aufmuntern. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und davongelaufen – doch selbst dazu fehlte ihr noch die Kraft und so ergab sie sich seufzend in ihr Schicksal.














    Fortsetzung folgt.


    Text & Bilder by Innad

  • Ich ahne da etwas ganz schreckliches!!! :hua

    Ihr lasst den armen Cedrik doch nicht ganz umsonst dieses Mädchen im Park treffen. Das sieht mir ganz danach aus, als ob ihr es drauf anlegt, dass sich Cedrik irgendwann in Cindy verlieben soll/wird? :nein

    Da war er so mutig, fährt zu Marie und sieht dann Casimir. Obwohl....er hätte ja auch irgendein Vetreter sein können. Och Menno! Cedrik Du feige Nuss! :Schmoll

    Tolle Fortsetzung und die Bilder fand ich so oder so gut, egal wie groß.

    LG Rivendell

  • Hallo ihr beiden!

    Eine, wie ich finde, sehr emotionale Fortsetzung. Ihr habt Susans Gefühle sehr gut dargestellt, ihre Einsamkeit, ihren Ärger über dämliche Ärzte - alles sehr anschaulich! *lob*
    Was wohl passiert, wenn Susans Amnesie nachlässt? Wird sie die Erinnerung genau so schlimm finden wie es "live" aus Cedriks Mund zu hören und wieder vor ein Auto rennen? Oder wird sie es gelassen nehmen?
    Bin, wie ihr seht, schon sehr gespannt... ;)

    Macht weiter so!
    Scotty

  • Rivendell: Ob wir da wirklich ernsthafte Hintergedanken hatten, Cindy in die Handlung einzuführen, wird sich noch rausstellen.
    Und Cedrik hat wohl instinktiv gespürt, dass Casimir nicht nur ein Vertreter war :D
    Danke für Deinen Kommi!



    @Scotty:
    Hihi, ich hoffe mal, dass Susan auch wenn sie die Wahrheit wieder erfährt, nicht NOCHMAL vor ein Auto rennt ;) Und ob die Amnesie je vergeht, weiß man eben noch nicht. Leider.
    Danke für Deinen Kommi!



    @ALL: Sorry, dass es mit der nächsten FS wieder so lang gedauert hat. Chrissy und ich haben uns die Tage mehrmals unterhalten und sind ein wenig traurig ob der wenigen Ressonanz auf die Story. Wir fragen uns schon, woran es liegt. Und ich hoffe, es liegt nicht an den nicht mehr ganz so kurzen Abständen zwischen den Fortsetzungen...
    Wir haben uns dennoch entschieden, Immortelle noch zum Ende zu bringen.Zurzeit schreiben wir am Finale, bis das hier online kommt, wird aber noch etwas dauern. Wir hoffen, dass die Ressonanz bis dahin nicht ganz weg sein wird und es sich so für uns auch noch lohnt, hier weiterzumachen!


    Jetzt haben wir aber erstmal Kapitel 31 für euch, wir hoffen, es gefällt euch. Viel Spaß damit



    Chrissy und Innad

  • Kapitel 30
    Lügen



    Marie strich sich nervös die Haare aus dem Gesicht und versuchte, ein freudiges Gesicht aufzusetzen, was ihr nur bedingt gelang. Sie strich sich die Falten ihres Cordrockes glatt, der inzwischen schon ein wenig am Bauch zu spannen begann. Noch sah niemand, dass in ihr ein neues, wundervolles, kleines Leben heranreifte, ihr Bauch war noch so unscheinbar, sie war immerhin gerade erst kurz vor Beginn der 10. Schwangerschaftswoche, doch bei ihrer schmalen Figur machte sich das wachsende Leben langsam in Form erster zwickender Kleidungsstücke bemerkbar – allerdings nur für sie selbst. Dennoch freute sich Marie auf seltsame Weise jedes Mal, wenn sie merkte, dass ihre Hosen oder Röcke enger wurden – es machte das wundervolle Geschehen in ihr auf besondere Weise noch deutlicher.



    Immerhin war ihr Baby inzwischen schon fast 13cm lang, wie ihr ihre Frauenärztin bei der letzten Untersuchung mitgeteilt hatte. Es war nun schon ein richtiger, kleiner Mensch. „Nun muss das Kleine nur noch ordentlich wachsen, wenn man es genau nimmt“, hatte ihre Ärztin gelacht. Marie war sehr erleichtert gewesen. Nach der kurzen Blutung im Krankenhaus vor drei Wochen hatte sie den Rat der Krankenhausärztin erst einmal strikt befolgt und sich einige Tage krankschreiben lassen. Aber gottseidank waren weitere Schrecken ausgeblieben, auch blieb Marie von den schlimmsten Schwangerschaftswehwehchen verschont – ab und an war ihr übel und schwindelig und sie war müder als sonst, aber im großen und ganzen fühlte sie sich völlig normal.
    Marie betrachtete sich im Spiegel. In den letzten zwei Wochen hatte sich ihr Leben äußerlich gesehen ein wenig beruhigt, auch wenn innerlich immer wieder der Sturm, den sie so krampfhaft zu beruhigen versuchte, auftoste. Doch Marie hatte festgestellt, dass man selbst mit einem Sturm im Herzen weiterleben konnte und sich nach einer Weile fast ein wenig daran gewöhnte, dass in einem alles brannte und schmerzte.



    Dennoch sahen ihre Gesichtszüge ein wenig entspannter aus als noch vor einigen Tagen und das sanfte Glänzen ihrer Augen war zurückgekehrt, vielleicht auch durch die immer größer werdende Freude über das Leben, das in ihr wuchs.
    Doch heute stand ihr noch einmal ein schwerer Schritt bevor, etwas, dass sie unendlich belastete, aber das nicht zu ändern war. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen und musste nun mit deren Konsequenzen leben – und dies würde nicht die erste und letzte sein, die ihr nicht schmeckte und mit der es sich nicht leicht leben ließ.
    „Bist du fertig, Marie?“ Die tiefe Stimme Casimirs klang ungewöhnlich sanft, als er zu Marie ins Badezimmer trat und Marie im Spiegel anblickte.



    Er kam auf sie zu und gab ihr einen vorsichtigen Kuss.
    Wie immer, wenn er sie berührte, zuckte Marie innerlich zusammen, so als erschrecke sie das, was sie tat, immer wieder aufs Neue.



    Doch äußerlich blieb sie ruhig und gefasst, sah Casimir lächelnd an und sagte:„Wenn du denkst, dass ich so gehen kann?“
    Casimir lächelte und Marie musste wieder einmal feststellen, dass er verboten gut aussah mit den schwarzen Haaren, den männlich-markanten Gesichtszügen und den unwahrscheinlich gepflegten, weißen Zähnen, die er bei jedem seiner galanten Lächeln so perfekt zu entblößen verstand.
    Ein wohliger Geruch nach AfterShave umgab ihn und ein weiteres Mal musste Marie feststellen, dass Casimir der wohl gepflegteste Mann war, den sie je gekannt hatte.
    „Wollen wir dann los?“ Er warf einen Blick auf die Uhr. Wenn Marie eines in den letzten zwei Wochen von ihm gelernt hatte, dann war es die Tatsache, dass Casimir seinen Terminplan strikt einzuhalten versuchte und ihn Verspätungen schnell aus der Ruhe bringen konnten.
    „Casimir, es ist nur ein Essen bei meinen Eltern, das ist Familie, es stört nicht, wenn wir ein paar Minuten früher oder später kommen“, besänftigte sie ihn.

    Er zog missbilligend die Augenbrauen nach oben.
    „Das ist nicht entscheidend, Marie“, erwiderte er ernst. „Du weißt, dass ich es hasse, nicht termingerecht zu einem Treffen zu entscheiden.“



    Marie seufzte und gab es auf, etwas zu erwidern. Der Ausdruck „termingerecht“ kam ihr im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Treffen zum gemütlichen Kaffee bei ihren Eltern jedoch so deplaziert vor, dass sie heimlich darüber grinsen musste.
    Und sie hatte immer gedacht, SIE sei perfektionistisch veranlagt! Casimir jedoch übertraf sie um Längen. Vermutlich war er einfach so erzogen worden, und Marie hatte in der kurzen Zeit ihres Zusammenseins bereits begriffen, dass jeder Versuch, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, erfolglos war. Er konnte nicht aus seiner Haut. Sollte sie ihn dafür verurteilen? Ihm erging es nicht anders als ihr, denn auch sie schaffte es nicht, aus ihren Mustern auszubrechen. Und im Gegensatz zu ihr tat Casimir mit seiner Geradlinigkeit dabei noch nicht einmal jemandem weh.


    Statt eine Antwort zu geben, verließ sie also hinter Casimir das Bad und das kleine, gemütlich warme Haus. Der Herbst verlor sich langsam in den letzten, zu Boden raschelnden Blättern, die Bäume waren kahl geworden und in den letzten Nächten hatte es Frost gegeben, so dass Marie am Morgen durch die von Raureif bedeckten Felder zur Arbeit gefahren war.
    Auch diesmal war es empfindlich kalt draußen, als sie zusammen mit Casimir in dessen schicken Wagen stieg.
    Sofort schaltete dieser die Sitzheizung auf Maries Seite ein und drehte den Lüfter hoch. Wieder einmal sah sie ihn verblüfft an. Es erstaunte sie einmal mehr, wie aufmerksam Casimir war. Oft waren es nur in losen Sätzen dahin geworfene Dinge von ihr, die er sich merkte und später wieder zu Gespräch brachte oder einfach anwendete. So hatte er schon lange gemerkt, dass Marie zum Frösteln neigte. Seine Aufmerksamkeit rührte sie jedes Mal erneut und ließ den Zweifel in ihrem Herzen zumindest für eine kleine Weile schrumpfen.

    „Besser?“ fragte er wie beiläufig nach wenigen Minuten, als die Heizung den Innenraum langsam mit warmer Luft erfüllt hatte. Marie nickte lächelnd. „Ja, viel besser, danke.“



    Während er ihren Anweisungen folgend den Weg zu ihrem Elternhaus fuhr, wurde es Marie immer banger im Herzen. Ihr Plan war sachlich und klar zu Recht gelegt gewesen. Die Zweifel hatte sie zumeist unter Kontrolle und die gelegentlichen Angstattacken, die sie nachts überfielen, ebenso. Doch es war eine Sache sich selbst zu belügen – eine andere jedoch, die Menschen zu belügen, die einem so nahe standen.



    Marie hatte nie gelogen, sie hatte Lügerei aufs Blut gehasst. Inzwischen jedoch schien ihr Leben nur noch aus Lügen zu bestehen und mit jeder Lüge mehr verstrickte sie sich offenbar tiefer in ihrem eigenen Netz. Sie seufzte. Vielleicht dramatisierte sie das alles auch. Eigentlich war ja nichts dabei, und eigentlich log sie ja nicht, sie sagte nur nie die volle Wahrheit – Halbwahrheiten sozusagen. Und waren Halbwahrheiten wirklich eine Lüge? Sie richtete ihren Blick wieder zum Fenster hinaus.



    *geht noch weiter*

  • Die kahlen Bäume reckten ihre Äste gen Boden. Irgendwie schienen sie und Marie etwas gemeinsam zu haben. Sie hatten alles abgeworfen, was sie hübsch und reich machte, zogen nur noch mit dem allernötigsten in den Kampf des Winters. So fühlte Marie sich ebenfalls. Alles, was ihr eigentlich lieb und teuer war, schien vergangen. Nun war nur noch ein winziger Kern ihrer Selbst übrig, mit dem sie in den Kampf zog. Nur dass dieser wohl nicht mit dem kommenden Frühling zu Ende gehen würde… dennoch fühlte sie sich genauso kahl und trostlos wie sich die Bäume darboten.



    Casimir fasste nach ihrer Hand, als habe er ihre Gedanken gelesen. Der Druck seiner Rechten war warm und fest und flößte Marie ein beruhigendes Gefühl ein. Sie warf dem Mann an ihrer Seite einen flüchtigen Blick zu. Er wirkte auf sie schon lange nicht mehr als der unnahbare, gefühlsarme Macho, als den sie ihn kennengelernt hatte.
    Sie musste zugeben, dass Casimir einen weitaus weicheren Kern zu haben schien als man auf den ersten Anblick hätte denken mögen. Und wie er sich ihr gegenüber verhielt, war mit Worten kaum aufzuwiegen. Welch ein Mann würde sich schon bereit erklären, das zu tun, was er für sie tat? Eigentlich, so dachte Marie bei sich, musste sie sich schämen. Doch seltsamerweise reichte es nicht einmal mehr bis zu diesem Gefühl. Was war nur aus ihr geworden?
    Sie konnte nicht lange weitergrübeln, denn schon waren sie angekommen und Casimir parkte seinen schicken, schwarzen Wagen – den er gegen sein übliches Cabrio eingetauscht hatte, da es im Winter für letzteres einfach zu kalt war – in der Einfahrt neben Maries Elternhaus. Ehe diese sich versah, war er schon wieder um den Wagen gespurtet und hatte ihr auf seine typisch galante Weise die Türe geöffnet.
    Sie schenkte ihm ein Lächeln und richtete den Blick dann zu dem ihr so liebgewordenen Häuschen.



    Normalerweise verspürte sie Wohlbehagen, wenn sie nach Hause zu ihren Eltern kam. Auch wenn sie schon seit Jahren ausgezogen war, so blieb dieses Haus dennoch im Herzen ihr Zuhause. Hier hatte sie als Kind mit ihren Puppen gespielt, hier hatte sie ihren ersten Kuss bekommen, hier hatte sie nächtelang mit Susan über alles Erdenkliche geredet.
    Ach Susan – der Gedanke an ihre Freundin schmerzte. Sie vermisste Susan mehr als sie sich eingestehen wollte. Gerade jetzt hätte sie ihren Rat, ihre Heiterkeit und ihre Zuversicht so gebraucht. Dabei brauchte Susan all das nun vermutlich selbst. Zwar war sie immer recht heiter und aufgeweckt, wenn Marie sie im Krankenhaus besuchte – was sie zu ihrer Schande viel zu selten tat, denn immer begleiteten sie die Ängste, Cedrik zu begegnen oder Susan von der Amnesie geheilt vorzufinden – und doch kannte Marie Susan zu lange, um nicht zu spüren, dass es ihrer Freundin nicht so gut ging, wie sie allen weis machen wollte.
    Marie biss sich auf die Lippen. Wieso musste alles nur so furchtbar vertrackt sein?
    Ungeachtet ihrer Gedankengänge gingen die beiden jungen Menschen weiter auf das Haus zu und blieben einen Moment fast unschlüssig vor der Türe stehen.



    Marie warf Casimir einen Blick zu, doch dieser wirkte weder nervös noch in irgendeiner Form anders als sonst. Er war genauso souverän, gleichmütig und ruhig wie immer.
    Für einen Moment schoss es Marie durch den Kopf, wie es wohl wäre, wenn sie mit Cedrik statt mit Casimir hier stände? Cedrik würde vermutlich von einem Bein auf das andere hüpfen und in seinem Gesicht würde dieser kleine, freche Muskel neben seinem linken Nasenflügel zucken, wie immer, wenn er nervös war. Obwohl die beiden nicht viel Zeit miteinander verbracht hatten, waren kleine Details an ihm so in ihrer Erinnerung verwurzelt, als ob sie einander schon ewig kannten. Beim Gedanken an den nervösen Cedrik musste Marie leise lächeln, doch Casimirs Stimme riss sie aus ihren Gedanken, als er ruhig sagte: „Willst du nicht klingeln, Marie?“
    Das Bild verschwand so schnell aus ihrem Kopf wie es gekommen war und sie sah sich wieder vor dem ruhigen, völlig unbeeindruckten Casimir stehen, der sie fragend ansah.
    Sie nickte nur und drückte dann den Finger auf den Klingelknopf.
    Von drinnen waren Schritte zu hören und nur wenige Sekunden später öffnete Cora die Türe und sah die beiden jungen Menschen vor sich lächelnd an.
    „Marie, wie schön, dass ihr da seid! Casimir, ich freue mich, Sie kennenzulernen!“
    Casimir setzte sein galantestes Lächeln auf und reichte Cora seine feste Hand. „Die Freude ist ganz meinerseits“, sagte er mit fester Stimme.
    Die beiden traten ins Hausinnere, wo Cora Marie herzlich in ihre Arme zog.
    „Wie schön, dass ihr vorbei kommt, mein Schatz!“



    Kurz darauf saßen Marie und Casimir im Esszimmer bei einer dampfenden Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen und sprachen angeregt mit Martin und Cora.
    Das Eis schien schnell gebrochen, Casimir hatte es auf seine unvergleichbar höfliche und galante Weise mal wieder perfekt verstanden, Cora und auch Martin für sich einzunehmen, bevor sie wussten, wie ihnen geschah.
    So plauderten die vier eine Weile belanglos, aber angeregt miteinander.



    Martin beobachtete seine Tochter dabei sehr genau. Es war bisher äußerst selten vorgekommen, dass Marie einen ihrer Freunde mit zu ihnen gebracht hatte – meist waren die Beziehungen nicht dauerhaft genug gewesen. Dass sie Casimir an einem Sonntagnachmittag zum Kaffee mitbrachte, ließ darauf schließen, dass die Sache ernster zu nehmen war als sonst.
    Seine Tochter schien auf den ersten Blick einen guten Fang gemacht zu haben. Der Mann an ihrer Seite war höflich, zuvorkommend und sehr gebildet. Aber er war auch schlecht durchschaubar und zwischen ihm und Marie fehlte dieses gewisse Knistern, das selbst zwischen ihm und Cora nach so vielen Ehejahren noch zu spüren war. Oder war das heute bei den jungen Leuten nicht mehr so? Vielleicht waren sie auch nur befangen in der Anwesenheit von ihm und seiner Frau, so dass ihre Verliebtheit nicht so sehr zu Vorschein kommen konnte. Martin lächelte bei der Erinnerung an damals, als er und Cora zum ersten Mal bei seinen damaligen Schwiegereltern eingeladen gewesen waren. Er konnte die Nervosität der beiden gut nachvollziehen.



    Trotzdem schien irgendetwas seltsam zu sein. Oder sah er nur Geister? All diese Gedanken gingen ihm während des Kaffees durch den Kopf.
    Auch Cora beobachtete Marie und ihren Begleiter still und zurückhaltend, aber auch ihr gingen einige Gedanken durch den Kopf. Sie spürte als Mutter, dass Marie sich auf seltsame Weise verändert zu haben schien. Dennoch schien sie ruhiger und in gewisser Hinsicht glücklicher zu sein als vor einigen Wochen und vermutlich war das auf Casimir zurückzuführen. Casimir selbst konnte Cora schlecht einordnen. Er schien sehr höflich und nett, aber er war ihr ein wenig zu steif und reserviert, seine Augen waren nicht kalt, aber es fehlte ihnen an Tiefe und Gefühl. Wenn er jedoch Marie anblickte, schien etwas in ihnen aufzuflammen, das ihre Sorgen beruhigte, denn sie spürte, dass Casimir tiefe Gefühle für Marie hegte. Doch Marie ihrerseits – sie schien Casimir zu mögen, aber sie verhielt sich unverständlich zurückhaltend ihm gegenüber.
    Auch Cora konnte sich vorerst nicht ganz erklären, was da zwischen Marie und Casimir war, doch sie beruhigte sich mit dem Gedanken, dass es sich nur ein erstes Treffen handelte und außerdem vertraute sie Marie und wenn diese Casimir mochte und mit ihm glücklich war, konnte auch Cora ruhigen Gewissens sein.



    *geht noch weiter*

  • Nach dem Essen wanderten sie hinüber ins Wohnzimmer, wo Martin und Casimir eine Weile über politische Sachen spekulierten und Cora Marie über Susans Genesung ausfragte.
    Es war inzwischen dunkel draußen geworden und Martin hatte den Raum mit einem prasselnden Kaminfeuer mit Wärme und Helligkeit erfüllt.



    Für einen Moment wurde es still im Zimmer und jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen und die gemütliche Trägheit des späten Nachmittags zu genießen.
    Irgendwann stand Casimir auf und setzte sich neben Marie. Er nahm ihre Hand und drückte sie. Marie schluckte, denn sie wusste, was er ihr damit bedeuten wollte – es wurde Zeit.
    Sie räusperte sich mehrmals, bis sie glaubte, ihre Stimme wäre fest genug, dann sagte sie langsam: „Mama, Papa – Casimir und ich – also… nun ja… wir… wir wollten euch etwas sagen.“
    Cora und Martin warfen sich einen schnellen Blick zu und sahen Marie dann aufmerksam an.
    „Was denn, mein Liebes?“ ermutigte Cora ihre Tochter, nachdem diese eine Weile wie zögernd schwieg.
    „Casimir und ich…“, begann Marie und legte sich die Worte genau zurecht. „Also, Casimir und ich, wir – wir haben uns verlobt.“



    So, nun war es draußen – zumindest ein Teil der Wahrheit.
    Cora und Martin sahen sich erstaunt an und suchten offenbar nach Worten. Casimirs ruhige Stimme ertönte und mit wenigen Worten schaffte er es, die unangenehme Situation wieder in geordnete Bahnen zu lenken: „Wir wissen, dass das etwas schnell kommt. Aber wir haben gute Gründe für diesen raschen Entschluss, nicht wahr, Marie… Liebes?“




    Marie sah ihn an. Ihr Mund war trocken und ihre Hände feucht, doch sie wusste, dass es nun kein Zurück mehr gab.
    „Ja“, sagte sie darum leise und senkte den Blick, denn sie konnte ihren Eltern nicht in die Augen blicken bei den nun folgenden Worten: „Es ist so – ich… bin schwanger. Casimir und ich erwarten ein Kind.“
    Die letzten Worte waren Marie nur mühsam über die Lippen gekommen. In der Theorie war alles so einfach gewesen. Casimir und sie wollten heiraten, es war nur logisch und richtig, das Kind von Anfang an allen als das seine vorzustellen. Doch in dem Moment, in der ihr diese schwere Lüge gegenüber ihrer Eltern, die ihr uneingeschränkt vertrauten, über die Lippen gekommen war, schien sie erst die ganze Härte und Bitterkeit ihres selbsterstellten Schauspiels zu begreifen.



    Vor ihrem inneren Auge tauchte Cedriks Bild auf. ER war der Vater, er hätte hier sitzen sollen, ihre Hand halten und sich als stolzer werdender Papa präsentieren. Stattdessen saß neben ihr Casimir, in seiner stoisch ruhigen Art, lächelte wie immer sein galantes Lächeln und sagte gelassen. „Ist das nicht wunderbar?“
    Cora und Martin wussten nicht recht, was sie sagen sollten, sie waren von diesen zwei aufeinanderfolgenden Offenbarungen regelrecht sprachlos.
    Marie kämpfte gegen den Wunsch an, aufzuspringen und zu rufen. „Es ist eine Lüge, das ist alles nicht wahr, verzeiht mir!“ … und ihren Eltern die Wahrheit zu sagen, sich in ihre Arme fallen zu lassen und zu warten, dass sie eine Lösung für ihr Dilemma fanden.
    Doch stattdessen blieb sie nur ruhig sitzen und umklammerte Casimirs warme Hand. Mit einem sanften und sehr zarten Druck vermittelte dieser ihr, Ruhe zu bewahren. Er ahnte, was diese Offenbarung für Marie bedeutete. Sanft strich sein Daumen über Maries Handinnenflächen, was diese nur halb registrierte.
    Sie starrte für einen Moment auf ihre Hände, unfähig, sich den Blicken ihrer Eltern weiter auszusetzen. An ihrem Finger funkelte ein Diamantring im sanften Licht. Casimir hatte ihn ihr geschenkt – als Verlobungsring. Es war fast lächerlich, wo doch sie beide wussten, auf welcher Basis diese Verlobung sich ereignet hatte.

    Und doch – für Casimir war sie wohl TATSÄCHLICH die Frau und Liebe seines Lebens. Für ihn war somit nur richtig und vernünftig gewesen, ihr einen wunderschönen Ring als Zeichen dieser Verbindung zu schenken.
    Für sie selbst stellte dieser Ring jedoch nur einen Hohn dar. Dennoch trug sie ihn, Casimir zuliebe. Und um den Schein zu wahren.
    Casimir drückte erneut ihre Hand und Marie spürte, dass seine Ruhe und Entschlossenheit sich ein wenig auf sie zu übertragen schienen.



    Ob Hohn oder nicht – in diesem Augenblick war sie sehr froh und dankbar, dass er hier an ihrer Seite saß und dieses ganze Lügengebilde nur ihr zuliebe mit trug.
    Nach einer endlos erscheinenden Weile, die vielleicht ein oder zwei Minuten dauerte, räusperte sich Martin schließlich und holte sich seine Fassung zurück, indem er sagte: „Nun, ihr beiden, dann vermute ich, dass man euch gratulieren darf, nicht wahr?“
    Marie sah ihn mit großen Augen an. Dass er diese Ankündigung so gelassen aufnehmen würde, hatte sie nicht erwartet. Martin erwiderte ihren Blick. „Ich will nur, dass du glücklich bist, Marie. Natürlich kommt das alles ein wenig überraschend, aber immerhin bist du erwachsen und weißt, was du tust. Und Casimir – ich möchte dich herzlich in der Familie willkommen heißen. Ich denke, du weißt, dass ich von dir erwarte, dass du meine Tochter zur glücklichsten Frau auf der Welt machen und meinem Enkelkind ein guter Vater sein wirst?“



    Es sollte scherzhaft klingen, doch Martins Gesicht wirkte ernster denn je.
    Casimir stand auf und streckte seinem künftigen Schwiegervater die Rechte entgegen. „Darauf gebe ich dir mein Wort.“
    Die beiden schüttelten sich die Hände und dann klopfte Martin Casimir väterlich auf die Schulter. Dieser ließ sich nach diesem Schauspiel wieder neben Marie nieder und warf ihr ein aufmunterndes Lächeln zu.
    Cora hingegen schwieg beharrlich und wandte den Blick nicht von Marie ab.



    Marie sah sie lange an und fühlte, wie schwer es war, ihrer Mutter in die Augen zu sehen, ohne mit den Tränen zu kämpfen oder schwach zu werden. „Mama, ist… ist es dir recht?“ brach sie Coras Schweigen schließlich. Cora holte tief Luft und fuhr sich mit der Hand über die Stirn, dann versuchte sie zu lächeln, was ihr nur bedingt gelang.
    „Nun ja, Marie – es geht alles etwas zu schnell für mich. Ich meine, ihr kennt euch doch erst seit kurzer Zeit. Es überrascht mich, dass du, Marie… nun ja… so schnell bereit warst, diesen Schritt zu gehen… der zu deiner Schwangerschaft geführt hat, meine ich.“
    Marie sah beschämt zu Boden und spürte, dass ihr die Röte in die Wangen trat. Sie wollte etwas erwidern, doch Casimir kam ihr zuvor: „Ich verstehe Ihre Sorge, Frau Liebhart. Und normalerweise hätten wir diesen Schritt wohl auch nicht so schnell gewagt… es war einfach nur so, dass die Anziehungskraft zu stark war und seien wir ehrlich, wir sind moderne Menschen und wir wissen, wie man sich schützen kann. Leider hat das in diesem Fall nicht geklappt. Was heißt leider“, korrigierte er sich schnell. „Ich bin unendlich froh um diesen Zwischenfall, wie man es nennen könnte, dankbar wäre besser gesagt.“



    Cora musterte Casimir lange und nickte dann. Marie schluckte. Sie wäre am liebsten im Erdboden versunken, Casimirs Einwand war sicher nett gemeint gewesen, hatte die Situation aber nicht verbessert, eher im Gegenteil.
    Cora merkte, wie sehr Marie unter der Situation litt und wollte ihre Tochter nicht länger quälen, darum lächelte sie mühsam und sagte: „Nun, Marie und Casimir, dann möchte ich euch auch gratulieren. Seid ihr euch auch wirklich sicher, dass ihr diesen Schritt nicht nur wegen des Babys macht?“



    *geht noch weiter*

  • Marie nickte heftig. „Aber natürlich, Mama.“
    „Dann ist ja alles gut.“
    Wieder folgte ein unangenehmes Schweigen. Nur das prasselnde Kaminfeuer schaffte es, die drückende Stille hin und wieder zu durchbrechen.



    Irgendwann räusperte sich Casimir geräuschvoll und sah Marie besorgt an. „Du siehst müde aus, Liebes…“
    Marie nahm den Vorwand dankbar an und nickte heftig. „Ja, ich bin auch sehr müde.“ Sie versuchte, ihre Eltern schief anzulächeln. „Das ist der Nachteil am Schwangersein…“
    Cora seufzte leicht und sagte dann: „Wann ist es denn soweit, Marie?“
    Marie schluckte. Sie konnte ihrer Mutter unmöglich den wahren Entbindungstermin sagen. Diese hätte sich an zehn Finger abzählen können, dass Marie Casimir dafür unmöglich lange genug kennen konnte.
    „Ähm… Ende Juni… frühestens… wahrscheinlich erst im Juli“, flunkerte sie darum rasch, auch wenn ihr wahrer Entbindungstermin gute zwei Wochen früher lag.
    „Also ein Sommerkind“, versuchte Casimir die Stimmung in einem letzten Versuch zu lockern. Martin und Cora lächelten schwach.
    „So wie Marie“, sagte Martin leise. Wieder folgte Schweigen, bis Casimir schließlich die rettenden Worte aussprach: „Ich hoffe, es stört euch nicht, wenn wir gehen? Marie sollte sich wohl besser etwas ausruhen…“
    „Natürlich“, erwiderte Martin sofort und lächelte etwas verkrampft. „Ihr beiden müsst jetzt gut acht geben, damit dem Baby nichts geschieht…“



    An der Haustür nahm Cora ihre Tochter noch einmal fest in den Arm. „Wir reden bald noch einmal genauer über alles“, versprach sie. „Nun lasst uns das erstmal verdauen, ja? Und pass bitte gut auf dich und das Kleine auf…“, sie warf einen Blick zu Casimir, der diskret bereits nach draußen gegangen war und vor der Türe auf Marie wartete. „Aber ich glaube, Casimir ist ein guter Mann und ich denke, er wird schon aufpassen, dass du dich auch ordentlich schonst…“
    Marie nickte und kämpfte erneut mit den Tränen.



    Dann folgte sie Casimir zum Wagen. Martin und Cora blieben am Straßenrand stehen und sahen den beiden nach, wie sie zum Wagen gingen und einstiegen.
    „Ruh dich aus, Schatz!“ rief Cora ihrer Tochter noch einmal nach. „Wir telefonieren diese Woche, ja?“


    Marie nickte, was ihre Mutter kaum noch sehen konnte, dann verschwand sie im dunkeln Wageninneren. Casimir warf seiner Verlobten einen aufmunternden Blick zu, startete den Motor und stieß rückwärts aus der Einfahrt. Martin griff nach Coras Hand und drückte sie kurz. Die beiden sahen den kleiner werdenden Scheinwerfern lange hinterher, bis diese in einer Kurve verschwanden.



    Dann sah Martin seine Frau lange an. Sie verstanden einander fast ohne Worte, so war seine Frage überflüssig und Cora antwortete ihm ohne dass er sie formuliert hatte: „Ja, Martin, ich denke genauso. Irgendetwas stimmt nicht mit Marie. Aber was nur?“
    Doch auf diese Frage konnte auch Martin seiner Frau nicht antworten und so gingen beide gemeinsam zurück ins Haus - jedoch mit einem unwohlen Gefühl nahenden Unheils in den Herzen.






    Fortsetzung folgt.


    Text & Bilder by Innad.

  • Ohh, eine sehr schöne Fortsetzung!
    Hmm, ich verstehe überhaupt nicht, dass es weniger Kommentare gibt, ich zumindestens bin jedes mal sehr gefesselt von eurer Story, kann mich in die authentischen Charaktere hineinversetzen, mit Marie mitfühlen,...

    So viel auf einmal! :applaus:applaus:applaus Juhuu, da freue ich mich immer sehr!

    Das war gewiss ein schwieriger Schritt für Marie. Man merkt ihr auch an, dass sie sich in Casimirs Gegenwart, also in der Gegenwart ihres (Fast)Ehemannes, zwar sicher und beschützt fühlt, aber... nun, sie scheint nicht in ihn verliebt zu sein. Oder doch? Ist noch nicht durchschaubar, aber genau darin liegt ja die Spannung der Geschichte ;)
    Marie hat sich sogar vorgestellt, wie es wäre, mit Cedrik vor ihren Eltern zu stehen, ihre Verlobung bekanntzugeben, ihre Schwangerschaft.
    Hehe, zugegeben, mir würde das auch besser gefallen :D
    Es lebe Cedrik, das arme Würstchen! :jeah
    Die Eltern haben ja auch gemerkt, dass etwas an der Geschichte, die Marie ihnen erzählt hat, nicht stimmen kann. Wie weit sie wohl weiterdenken?
    Martin hat die Situation schon recht gut begriffen, als er dachte, zwischen den beiden fehle das "gewisse Knistern". Ich hätte es nicht besser beschreiben können!

    Hoho, so einen langen Kommi habe ich noch nie geschrieben! Bin eben eine treue Leserin *schleimspur hinterlass* :D

    Ich grüße euch ganz lieb!
    Eure Scotty :rosen

    EDIT: Coool, erste!

  • Ja, ja die Eltern. Irgendwie merken sie doch immer, wenn mit ihren Kindern etwas nicht stimmt, oder?
    Marie und Casimir wollen also tatsächlich heiraten. Ich hatte es fast befürchtet. Was soll man tun. Nach dem Motto:Lieber aus falschen Gründen mit jemandem zusammen, als aus richtigen alleine. Ich halte es nach wie vor nicht richtig, das Marie diesen Schritt gehen will, auch wenn es irgendwie nachvollziehbar ist. Eigentlich und es tut mir fast weh das zu sagen, ist Marie feige. Oh bitte, bitte nicht hauen!!!! :haue

    Susan fällt der Aufenthalt im Krankenhaus inzwischen immer schwerer. Verständlich. Ihr Traum war ja furchtbar! Ob sie ihre Erinnerung wiederbekommt? Wenn sie dann plötzlich alles wieder weis...... oh je!
    Da muss ich gleich dazu sagen, dass Cedrik genauso feige ist wie Marie und daher kommen die 2 auch nicht zusammen. Also ehrlich. Man möchte gerade in eure Geschichte krabbeln und den beiden mal den Kopf waschen.

    Ähm....darf ich es sagen??? Ja??? Wirklich????
    *räusper*

    Ich mag Casimir immer noch nicht. *schnellversteck*

    Tolle Fortsetzung!!!

    :knuddel
    Rivendell

  • Hallo ihr beiden,
    das Marie sich da ein Spinnennetz gebaut hat und sich selber dort drin immer mehr verfängt, trieft es sehr gut. Wie heißt es so schön, „Lügen haben kurze Beine“ und um sich nicht im ihrem Netz zu verfangen, brauchen Spinnen sehr lange Beine. Gut Marie hat in dem Sinne ja nicht arg gelogen und „nur“ die Wahrheit ein bisschen verdreht. Aber in erster Line betrügt sie sich selbst. Denn sie hat das schlechte Gewissen, jedes Mal wenn sie eigentlich weiß was das richtige wäre, doch das falsche tut. Dabei wäre alles gar nicht so weit gekommen, wenn sie zu der Nacht mit Cedrik gestanden hätte und ich bin mir absolut sicher, dass Susan es verstanden hätte. Wir sind nun Mal Menschen und unsere Gefühle zwingen uns manchmal dazu, spontan zu sein, Dinge zu tun wo wir nicht überlegen ob es richtig sei, nur seinen inneren drang zu folgen. Mehr hatte ja Marie und Cedrik auch nicht gemacht. Doch an Maries Einstellung, ist genauso wenig zu ändern wie Casimir seine. Wenn man sich fest einen Weg ausgesucht hat, ist es schwierig die Richtung zu ändern. Doch Marie verrennt sich da in etwas und zieht jeden um sich rum mit rein. Der Marie richtig kennt, sowie Susan, ihre Eltern, der merkt das was mit ihr ist. Das sie sich eine Hülle zugelegt hat um ihre wahren Gedanken zu verbergen. Doch sie sollte auch anfangen an andere zu denken, denn für Susan ist die Ungewissheit, was passiert ist, viel, viel schlimmer, als die Nacht zwischen Marie und Cedrik.
    Dasselbe gilt auch für Cedrik und ich schließe mich Rivendell an, das es von den Beiden feige ist. Susan leidet und sie merkt das die beiden was berührt und gerade bei Marie hat sie den Eindruck, dass diese ihr etwas verschweigt. Gut sie mögen sie zwar noch schonen wollen, aber hilft es Susan wirklich? Ich glaube eher nicht. Sie mag zwar wütend sein, wenn sie erfährt was passiert ist und damit meine ich nicht die Nacht, sonders dass sie darüber geschwiegen haben. Aber sie weiß dann was los ist und kann es dann verarbeiten und wieder anfangen ihr Leben neu zu ordnen.
    Jetzt zu Casimir, das er Marie heiraten will, obwohl er genau weiß, das sie ihn nicht liebt und ihr Herz an jemand anderem hängt, ist zwar eine gute Geäste, aber mehr auch nicht.
    Er liebt Marie und für ihn ist es schön wenn er jeden Morgen neben ihr aufwacht, wenn er ihre nähe spürt. Da nimmt er auch das Kind gerne an. Doch das ist egoistisch und wenn ihn was an Marie richtig gelegen hätte, würde er ihr Helfen in dem und versuchen, das sie sich mit Cedrik ausspricht. Er merkt doch wie sehr sie leidet. Gut er wird sich vielleicht denken, dass es irgendwann besser wird, das Marie irgendwann an Cedrik nicht mehr so hängt, dass sie irgendwann sogar richtige liebe für Casimir empfinden kann. Aber trotzdem finde ich, sein verhalten egoistisch.
    Maries Eltern haben ja gemerkt, das Marie nicht sehr glücklich wirkt und auch die Liebe die man sonst ausstrahlt, zwischen sie und Casimir zu fehlen scheint. Es sind fürsorgliche Eltern und werden da bestimmt nachharken. Marie muss sich schon sehr gut verstellen können um ihnen das Gegenteil zu beweisen und wird sich ihr Netz in dem sie hängt, noch enger zuschnüren.


    Das waren wieder sehr schöne Fortsetzungen und ich lese immer, doch manchmal habe ich nicht die Zeit einen Kommi zu schreiben. Denn nach dem lesen, muss ich das gelesene erstmal verarbeiten und mach mir so meine Gedanken um die Story und wie es oft so ist, kommt irgendwas dazwischen.
    Eure Story ist sehr gut und ich bin mir sicher, das sie auch viele Lesen.
    Es macht ein etwas traurig, wenn man nicht weiß ob die Story noch interessant ist, denn nur durch Kommis, weiß man, wie lesenswert sie ist.
    Doch ich weiß auch, dass es manche schwer fällt einen Kommi zu schreiben, die richtigen Worte zu finden.
    Ich weiß, dass eure Zeit auch sehr knapp ist und freue mich riesig, dass ihr trotzdem die Story zu ende macht. Ich wäre auch ganz traurig, wenn ich nicht erfahren werde, wie die Geschichte ausgeht.
    Bis dann!:)

    [SIZE=3]*liebe grüße Ines*[/SIZE]
    [SIZE=3]Meine erste FS! Eine etwas andere Familie! [/SIZE][SIZE=3]
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    Liebe Grüße an Nintendog, Rivendell, PeeWee, Jane Eyre, Kautschi, Llynya, colle Omi, wawuschel, Panakita, Josijusa, Filour, fallin'angel undalle Leser!:knuddel



  • Hallo!
    Ich verfolge Eure Story auch schon ne Weile, schreibe aber generell selten Kommentare, weil ich dank Prüfungen kaum Zeit zum Lesen finde geschweige denn für Kommis. Ich möchte mich nur mal melden, damit ihr nicht auf die Idee kommt, dass keiner eure Story liest ;)
    Eure Geschichte find ich wunderschön. Gerade weil man sich manchmal in den "Fehlern" der Marie wiederentdeckt. Ich stimme meinen Vorrednerin nämlich zu, dass sowohl Marie als auch Cedrik ziemlich feige sind und einen hohen Preis dafür zahlen, auch Casimir macht sich meiner Meinung nach etwas vor. Ich hoffe, dass Marie sich da noch irgendwie "rauswinden" kann und sich am Ende alles zum Guten wendet *anfleh*
    In dem Sinne, macht bitte weiter so!!
    Eure stille Leserin
    draggoon